Das Großherzogtum Valkenstein

 

Das Großherzogtum Valkenstein ist ein wohlhabendes Reich im hohen Norden der bekannten Welt. Im Norden, Osten und Westen wird das Land von einem riesigen Gebirge, den Goldfelsen, begrenzt. Hinter dem westlichen Gebirge liegt die Ebene von Zirrkud, die vollständig aus Gras- und Weideland besteht, das beinahe das ganze Jahr über mit einer dünnen Frostdecke überzogen ist und von vielen Einheimischen deshalb auch als die „Gläsernen Weiten“ bezeichnet wird. Jenseits der östlichen Ausläufer der Goldfelsen erstreckt sich der „Weltensee“, ein gewaltiger Ozean, der das Großherzogtum fast vollständig umgibt. Nichts und niemand kann dort existieren und doch berichten die alten Legenden von Kreaturen, die dort im ewigen Eis ihr Dasein fristen sollen. Kreaturen jenseits aller Menschlichkeit über die selbst die abgebrühtesten Söldner nur im Flüsterton reden und deren wahre Namen mit den Jahrtausenden in Vergessenheit gerieten. Die Ursprünge dieser Stollen gehen auf die Zwerge zurück, die bereits lange vor den Menschen in dieser Gegend nach wertvollen Metallen schürften. Doch auch die Spuren der Hochelfen lassen sich in Valkenstein finden; Spuren aus einer Zeit, in der noch eine enge Freundschaft zwischen den Zwergen und Elfen herrschte und in der die Menschen in marodierenden Clans umherzogen, ohne festen Wohnsitz oder gemeinsames Streben. Viele alte Legenden sprechen von den großen Wanderungen der Barbarenstämme, die damals den Süden des Kontinents verließen und ihre neue Heimat in den Ausläufern des ewigen Eises fanden. Aber diese Zeit des Friedens und Wohlstands fand sein jähes Ende, als das Zeitalter des Untergangs durch mächtige Erdbeben eingeleitet wurde, die den einstmals riesigen Kontinent zerrissen und das Land, das wir heute als Valkenstein kennen, weiter gen Norden driften ließen. Die Elfen, deren grazile Städte den Urgewalten der Erde nichts entgegenzusetzen hatten, gaben den Zwergen die Schuld für ihren Untergang. Die Zwerge hingegen beschuldigten in ihrem Zorn die Elfen, die mit ihren magischen Praktiken das Land gegen sich aufgebracht hätten.Nach den großen Kriegen, die im Zeitalter des Untergangs zwischen diesen beiden alten Völkern ausgetragen wurden, verließen die Elfen schließlich das frostige Land, während die Zwerge damit begannen, den Menschen ihre Handwerkskünste zu lehren. So entstanden die ersten menschlichen Siedlungen von Valkenstein, die zumeist auf den Fundamenten der zerstörten Elfen- und Zwergenstädte aufgebaut wurden. Die einzige Ausnahme bildete hierbei die Festungsstadt Weißenthurm, die vollkommen intakt von ihren einstigen Herren, den Elfen, zurückgelassen wurde und die im Anschluss an deren Verschwinden von den Menschen übernommen und erweitert wurde. Obwohl die Geschichte des Landes, das heutzutage als das Großherzogtum Valkenstein bezeichnet wird, noch Tausende Jahre älter ist, weiß von dieser Tatsache heute beinahe niemand mehr etwas, genauso wenig wie von den einstigen gottgleichen Herren, die auch in dieser Welt mit eiserner Hand über ihre Sklavenvölker geboten…

Einer der wichtigsten wirtschaftlichen Faktoren in Valkenstein ist der Steyk, ein großer Fluss, dessen Hauptarm aus nordöstlicher Richtung kommt und sich schließlich südlich der Reißzähne in zwei Ströme spaltet. Der Hauptarm des Steyk verläuft durch ganz Valkenstein und fließt direkt an der Hauptstadt Weißenthurm vorbei. Erst nachdem er die Ausläufer der westlichen Goldfelsen erreicht hat, verschwindet er in der Tiefe und tritt anschließend jenseits der Felsen wieder hervor, um seinen Weg gen Westen, in deutlich geschmälerter Form fortzusetzen. Der Südsteyk hingegen schlängelt sich, nachdem er an den Südöstlichen Ausläufern der Goldfelsen angelangt ist, durch ein riesiges Höhlensystem, dem Labyrinth von Pytthorra, hindurch und erreicht auf der anderen Seite des Gebirges schließlich den Ozean. Neben den ausgeprägten Minenanlagen und dem Fischfang im Südosten, sowie im gesamten Verlauf des Steyk, verfügt Valkenstein auch über große Mengen an Holz, dass per Schiff in die unterschiedlichsten Länder transportiert wird, wobei vor allem die Valkensteiner Steineiche ein beliebtes Exportgut ist und überall in den südlicheren Reichen für ihre Widerstandskraft und Witterungsbeständigkeit geschätzt wird..

Das Großherzogtum teilt sich heutzutage in vier Herrschaftsbereiche auf, die als Provinzen bezeichnet werden. Die Oberhoheit über alle Ländereien hat der Großherzog von Valkenstein, welcher in der Hauptstadt Weißenthurm residiert. Ihm direkt unterstellt sind die adligen Herren der Provinz Greifswald im Osten und der Provinz Celestia im Südwesten, die im Rang eines Grafen stehen und sich selbst auch gerne als Voivoden bezeichnen. Neben diesen unterstehen seiner Majestät zumindest rein nominell die Küstenstädte im Südosten und die Nomaden der Ebene von Zirrkud. Eine Sonderstellung genießt der vierte Herrschaftsbereich. Obwohl auch dieses Gebiet auf dem Grund und Boden Valkensteins liegt, hat der Großherzog alle Lehensansprüche an den Herzog des Düsterwaldes abgetreten. Im Austausch für die Loyalität der herzoglichen Familie und dem Eid zur Treue gegenüber dem Großherzogtum, genießt der Düsterwald weitestgehende Souveränität. Bis vor etwa einhundert Jahren gab es zudem eine weitere Provinz im Osten des Großherzogtums, die Provinz Schlachtenfelde. Deren Hauptstadt wurde jedoch zur Zeit der I. großen Orkkriege vollständig zerstört und die ansässige Herrscherfamilie restlos getötet. Da es in den Wirren der Nachkriegszeit zu kostspielig erschien die Stadt wieder aufzubauen, beließ man es dabei, das Land zwischen den beiden Armen des Steyk der Provinz Greifswald zuzusprechen.

Überall in Valkenstein findet man die großen Reichsstrassen, die das ganze Land durchziehen und somit die Haupthandelswege darstellen. Entlang dieser Straßen finden sich immer wieder kleinere Dörfer und Gehöfte von denen aus das umliegende Land bebaut wird.

Die Bevölkerung Valkensteins besteht zu 95% aus Menschen, die zum größten Teil in den Städten und Dörfern nahe den Reichsstraßen leben. Weitere 4,8% der Bevölkerung setzen sich aus Zwergen zusammen, die entweder mit den Menschen in den großen Städten des Reiches zusammenleben oder ihre eigenen Siedlungen unterhalten. Die übrige Bevölkerung sind zum größten Teil Elfen und verschiedene andere eingebürgerte Wesen. Auffallend ist in Valkenstein im Vergleich zu anderen Ländern vor allem, dass nur ein verschwindend geringer Teil der Bevölkerung in Armut lebt. Vielmehr ergeht es den meisten Bewohnern des Großherzogtums zumindest so gut, dass sie alles besitzen was für ein einfaches, aber zufriedenes Leben nötig ist.