Diebesgilden

Allgemeines

Jede größere Stadt Engoniens hat nicht nur ehrliche Bürger, sondern auch eher …zwielichtigere Gestalten zu bieten. Und wo viele dieser Gestalten aufeinander treffen, hat man wohl erkannt, dass man gemeinsam größere Ziele erreichen kann als alleine.

Diese Gilden sind, alleine schon aus reinem Selbstschutz, lose organisiert. Man kennt sich, und hinein kommt man meist durch jemanden, der bereits drin ist. Und selbst dann ist es nicht einfach, aufzusteigen, denn Diebe sind (wahrscheinlich durch das unstete Wesen ihres Berufes) meist misstrauisch. Doch ist man erst einmal drin, so eröffnet sich einem, je nach Ansehen innerhalb der Gilde, ein weites Spektrum von Möglichkeiten: Händler, die einen Konkurrenten durch falsche Verträge ausschalten wollen, ein reicher Mann, der dem Nachbarn das edle Gemälde neidet, ein betrogener Mann, der seinen Nebenbuhler in Verruf bringen will – oder das schnöde Gold. Wie jeder weiß, besitzt so mancher Nachbar gutes Geld, oder zumindest etwas, was sich zu Geld machen lässt.
Details

Die Gilde ist meist Zuflucht für kleine Verbrecher. So kann ein Dieb sichere, vertrauenswürdige Hehler der Gilde nutzen, um seine Beute loszuwerden. Er kann Verstecke und Treffpunkte der Gilde nutzen, außerdem kann er über Anlaufstellen erfahren, wo es besonders gute Beute zu machen gibt. Die Gilde weiß, welche Wachen bestechlich sind, und kennt den ungefähren Rahmen, in dem Verbrechen begangen werden können, ohne dass zuviel Aufmerksamkeit auf die Gilde gelenkt wird. Geschäfte innerhalb der Gilde sind also lukrativ!

Die Gilde ist keine Sammelstelle für Mörder, Vergewaltiger, Brandstifter etc., und es gibt auch keine Auftragsmörder oä. in den Reihen der Gilde. Solche Taten lenken viel zuviel Aufmerksamkeit auf die Gilde und gelten außerdem als sehr schlechter Stil. Das Stehlen ist eine Kunst! Es gibt allerdings durchaus Schläger in den Gilden, die auch gerne bei Leuten, die mit der Obrigkeit ein wenig zuviel reden, aktiv werden.

Die Hierarchie ist von Stadt zu Stadt unterschiedlich, manchmal auch gleich, und erstmal irrelevant. Einen städteübergreifenden „Rat der Diebe“ gibt es nicht. Manche Gilden mögen sich, andere nicht. Die Anführer sind den meisten Mitgliedern unbekannt, sind aber meist intelligente Verbrecher mit guten Kontakten.

Die einzelnen Standorte haben verschiedene „Geschäftsfelder“. Großstadtgilden spezialisieren sich auf Taschendiebstähle, Einbrüche und den Handel mit Informationen, kleinere Standorte wiederum legen das Augenmerk eher auf Wegelagerei. Dabei kommt es vor, dass Gilden sich nicht wirklich mögen. Für den Taschenspieler ist der einfache Räuber ein Gräuel.

Die Gilden sind eher lose Verbünde als starre Strukturen mit Mitgliedschaftsausweis. Es gibt nur sehr selten feste Räumlichkeiten, meist ist eine Spelunke oder ein Gasthaus die Anlaufstelle. Man weiß, wo man sich findet, aber man weiß nicht, ob jeder, der hier ist, auch dazu gehört.

Manche Menschen in den Gilden beten zu Szivar, doch längst nicht alle. Doch das ist von Region zu Region unterschiedlich.