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Autor Thema: Auf den Straßen der Baronie Salmar  (Gelesen 15853 mal)

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Offline Jelena

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Auf den Straßen der Baronie Salmar
« am: 09. Okt 07, 20:33 »
Jelena hatte schlechte Laune.
Um genau zu sein hatte sie sogar extremst schlechte Laune.
Die Fähren über den Memoria See waren eingestellt worden, bis auf eine die nur dazu dienste die Truppen der neuen Reichsgarde überzusetzen. Keine Chance sich da einzukaufen, nicht, wenn sie ihre Deckung behalten wolten.
Also hatte sie gezwungenermaßen den Weg nach Norden eingeschlagen und reiste nun mit ihrem Trupp durch die fast verwaiste Baronie Salmar um die nächstgelegene Furt über den Sagis nach Andarra zu erreichen.
Es war ein trostloser Anblick. Die Dörfer und Weiler wie ausgestorben, das wenige Vieh das auf den Weiden stand zu mager um es durch den winter zu schaffen. Die Hunde allesamt trostlose Kläffer deren Rippen man zählen konnte.
An jeder Kreuzung und an jedem Dorfeingang Galgen und Eisenkörbe.
Jelena wandte den Blick ab und summte für die armen Seelen ein Gebet, auf das es ihnen in der jenseitigen Wekt besser erginge als in der hiesigen.
Ihr blutete das Herz wenn sie in die toten Augen der Menschen blickte, doch sie konnte nichts tun, außer den Kindern einen Kanten Brot zustecken und so schnell wie möglich weiterzuziehen.
Die bisherigen Patroullien waren eher oberflächlich gewesen, Jelena alias Brighid hatte freundlich gelächelt, den Wegezoll entrichtet und noch etwas für die tapferen Soldaten oben drauf getan, erduldet das man ihr den Hintern tätschelte und dabei den Weibel angegurrt.
Jedes Mal flackerte wilde Mordlust in ihr auf, aber sie unterdrückte sie und dachte einfach nur daran die Menschen und Dinge, die ihr anvertraut worden waren, sicher über den Fluß zu schaffen.
« Letzte Änderung: 10. Okt 07, 11:21 von Jelena »
"Schmuggeln? Ich bin reich genug um zu bestechen, ich muss nicht Schmuggeln!"

Offline Auranius

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Re: Auf den Straßen der Baronie
« Antwort #1 am: 09. Okt 07, 21:02 »
Auranius ritt ein Stück hinter Jelena her und betrachtete ein Engonien, wie er es bis jetzt noch nie so wahrgenommen hatte.
Das ganze Land erschien ihm irgendwie Tot, alles wirkte Trostlos und die meisten Menschen die er zu Gesicht bekommen hatten wirkten als würde man ihnen nur so viel zum Leben lassen um nicht den Hungertod zu sterben.
Sie reisten nun schon einige Zeit durch Salmar und er hatte sich auch schon darnan gewöhnt mit dem Namen Otis angesprochen zu werden um ihre Tarnung aufrecht zu erhalten. Von Zeit zu Zeit plagte ihn der Gedanke an die anderen, die sich direkt durch die feindlichen Linien geschlichen haben und deren Großteil ihrer Ausrüstung nun Versteckt in Jelenas Karren lag.
Er gab seinem Pferd einem leichten Druck in die Flanke damit es ein wenig im Schritt anzog bis er zu Jelena aufgeschlossen hatte.

"Was ist mit dieser Baronie passiert? Es sieht so aus als würden hier alle in absoluter Armut leben."
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Offline Jelena

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Re: Auf den Straßen der Baronie
« Antwort #2 am: 09. Okt 07, 21:22 »
"Dies ist das Kernland des neuen Kaisers, Barad Konar wurde als Erbe derer von Salmar geboren." antwortete Jelena und rieb sich dabei das rechte Ohr, um ihren Gefährten daran zu erinnern, das sie nicht wussten wer alles zuhören würde.
"Siehst du, Vetter, als der Kaiser zu den Waffen rief, da dauerte es nicht lange und alle fähigen Männer meldeten sich freiwillig zum Dienst in der Reichsgarde, in der Hoffnung die umstürzlerischen Bemühungen dieser gotteslästerlichen Irren würden schnell in den Staub getreten sein. Leider war dem nicht so und so lag das Land brach als es bestellt werden sollte. Die zurückgebliebenen Frauen und Alten konnten mit der Arbeit nicht hinterherkommen und so ist die Ernte mehr als mager. Der neue Vogt von Salmar..." Jelena sah aus als ob sie ausspucken wollte, beherrschte sich aber, "...regiert mit schwerer Hand und nachdem die Untertanen ihrer Pflicht gegenüber ihrem Herrn nachgekommen waren, blieb nicht mehr viel übrig."
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Offline Auranius

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Re: Auf den Straßen der Baronie
« Antwort #3 am: 09. Okt 07, 22:48 »
Seine Miene verfinsterte sich als er die Worte der Heilerin vernahm, doch gab er sich große Mühe sich nichts anmerken zu lassen.

Muss man eigentlich wahnsinnig sein um unter diesem Kaiser ein Amt bekleiden zu können.

Eine weile sagte er nichts, bis er sich dann doch wieder an sie wandte.

"Brighid was denkst du wie lange wir noch brauchen und ob wir... mit genaueren Nachfragen zu unserer Ware zu rechnen haben."
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Offline Jelena

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Re: Auf den Straßen der Baronie
« Antwort #4 am: 09. Okt 07, 22:55 »
"Zum Glück haben die großen Regenfälle noch nicht begonnen, bei dem guten Zustand der Straßen schätze ich noch zwei Tage bis zur Furt. In dieser Gegend scheint kein großer Bedarf an Tuch und Seife zu sein, wir können von Glück reden wenn wir kein Verlustgeschäft machen!"
Jelena schüttelte den Kopf: "Ich denke nicht das jemand genug Geld hat um an unserer gesamten Ladung interessiert zu sein."
Ihr Gesichtsausdruck zeigte in dem Augenblick das ihr das mehr als nur echt war.
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Offline Auranius

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Re: Auf den Straßen der Baronie
« Antwort #5 am: 09. Okt 07, 23:15 »
"Da hast du recht, Reich werden wir hier wohl nicht werden und es sieht hier wirklich nicht so aus als wären Tuch und Seife das, was die Leute hier benötigen.
Mitlerweile kann ich es kaum erwarten Salmar wieder zu verlassen. Ich kann diesem Ort einfach nicht viel abgewinnen und das Gefühl...ständig beobachtet zu werden gefällt mir noch weniger."

Er lies seinen Blick über die umliegenden Häuser und Felder schweifen und betrachtete noch einmal das Land, was anscheinend innerhalb weniger Monate so verkommen war.
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Offline Jelena

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Re: Auf den Straßen der Baronie Salmar
« Antwort #6 am: 10. Okt 07, 13:24 »
Je näher sie nach Norden und somit zu Burg Salmar kamen, umso unruhiger wurde Jelena. Sie würden die Straße einige Meilen südlich der Burg und des dort liegenden Dorfes nehmen, aber alleine die relative Nähe reichte schon aus um ihr Alpträume zu bescheren.
Nachts warf sie sich in unter ihren Decken ruhelos hin und her und gesellte sich dann doch ans Feuer zu der Wache.
Die Männer aus Simon de Bourvis Gefolge waren mürrisch und reizbar, fügten sich aber Jelenas Gebot kein Aufsehen zu erregen indem sie jeden Lupus Umbra- Wappenrockträger schnurstracks zu Tior schickten.
Als die Sonne am 3. Tag aufging beobachtete Jelena das Schauspiel vom Rande des Lagers aus und nippte an ihrem Becher Tee. Gleißend erhob sich die Sonne über den Hügeln und verwandelte die Wälder in ein Meer aus rot und gold.
so friedlich... und so trügerisch...
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Offline ValkensteinNSC

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Re: Auf den Straßen der Baronie Salmar
« Antwort #7 am: 10. Okt 07, 14:36 »
Jelena hatte ihren Tee noch nicht ausgetrunken, als plötzlich ein lauter Krach ein Stück weit die Straße voraus ertönt. Hufgetrappel ist zu vernehmen und das Scheppern schwerer Rüstungen.
Als sie genauer hinschaut, sieht sie einen großen Trupp Lupus Umbra Soldaten, die sich ihr mit vollem Gallopp nähern und direkt auf ihre kleine Gruppe zusteuern.
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Offline Jelena

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Re: Auf den Straßen der Baronie Salmar
« Antwort #8 am: 10. Okt 07, 14:42 »
Jelena wurde am ganzen Körper eiskalt und nur mit äußerster Willenskraft griff sie nicht in ihre Gürteltaschen um einen von Gorix Knickfoki herauszuholen. Sie seufzte, schüttete den restlichen Tee weg und beobachtete das Heranpreschen der Soldaten.

So beginnt es also...

Sie hob leicht die Stimme und ließ das verabredete Zeichen hören: "Vetter Otis? Wir bekommen Besuch!"
Mit einem Stoßgebet an alle 777 Inkarnationen Gottes und jedes anderen Gottes der ihr wohlgesonnen sein könnten, hoffte sie das die Nordcaldrier ihren Mund halten konnten.
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Offline ValkensteinNSC

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Re: Auf den Straßen der Baronie Salmar
« Antwort #9 am: 10. Okt 07, 14:50 »
Nur Momente später war der schwer gerüstet Trupp auf Höhe ihres kleinen Lagers und preschte mit unverminderter Geschwindigkeit weiter. Ein Caldrier konnte sich nur mit Mühe aus dem Weg der vorbeieilenden Pferde werfen und auch Jelena wäre beinahe zwischen ihrem Wagen und einem gepanzerten Pferdeleib zerquetscht worden.

Aus dem Augenwinkel heraus sieht sie inmitten der Reiter einen furchterregenden Krieger, dessen schwarze Rüstung von einem riesigen Wolfspelz dominiert wird. Direkt hinter ihm scheint eine kleine gefesselte Gestalt über den Sattel geworfen worden zu sein.
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Offline Jelena

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Re: Auf den Straßen der Baronie Salmar
« Antwort #10 am: 10. Okt 07, 15:00 »
Jelena zerbiß einen Fluch zwischen den Zähnen und tauchte unter einem Pferd hinweg das mit rollenden Augen versuchte nicht auf ihr zu landen.
als ob die götterverfluchte straße nicht breit genug wäre!
dachte sie wütend als sie sich an den Wagen presste und versuchte einen genaueren Blick auf den schwarzgepanzerten und dessen Fracht zu werfen.
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Offline ValkensteinNSC

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Re: Auf den Straßen der Baronie Salmar
« Antwort #11 am: 10. Okt 07, 15:06 »
Mittlerweile ist der Trupp vorbeigeprescht und wird von einer dicken Wolke Staub verschluckt. Viel konnte Jelena nicht mehr ausmachen, was die ominöse Fracht wohl gewesen sein mag, doch als sie gerade wieder aufsteht, deutet einer der Caldrier in Richtung der Staubwolke.

Drei der Lupus Soldaten hatten offenbar kehrt gemacht und halten direkt auf Jelena zu.

Nur wenige Meter vor der kleinen Gruppe zwingen sie ihre Pferde zu einem scharfen Stop.

Einer der drei, ein großgewachsener Krieger mit einer langen schlecht verheilten Narbe, die sich über das ganze Gesicht erstreckt, ergreift das Wort und herrscht Jelena an:

"Hey Ihr da! Wer seid ihr und was treibt ihr hier?!"
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Offline Jelena

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Re: Auf den Straßen der Baronie Salmar
« Antwort #12 am: 10. Okt 07, 15:10 »
"Brighid von den Torana, Herr!Auf dem Weg nach Hause, wenn es beliebt, Herr! Keine guten Zeiten für Händler, Herr!"
Jelena ließ ein wenig Angst auf ihrem Gesicht erscheinen, das letzte was ihr gefehlt hat, war das sich einer der Soldaten provoziert fühlte.
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Offline ValkensteinNSC

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Re: Auf den Straßen der Baronie Salmar
« Antwort #13 am: 10. Okt 07, 15:12 »
"So, und was habt ihr da auf eurer Dreckskarre, Weib?", erwidert der Soldat mit böse grinsendem Gesichtsausdruck.

"Und die Bastarde da hinten?", er deutet auf Simons Leute, "Eure verzogenen Bengel?!"
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Offline Jelena

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Re: Auf den Straßen der Baronie Salmar
« Antwort #14 am: 10. Okt 07, 15:16 »
"T-Tuch und Seifen, Herr! Und das sind meine Vettern und einige Bedienstete meines Vaters, Herr! Die Straßen außerhalb Salmars sind unsicher geworden..."

In Jelena rangen unbändiger Zorn und kühle Vernunft. Am liebsten hätte sie diesem schmierigen Bastard die Axt durchs Gesciht gezogen, aber das würde ihr nicht unbedingt weiterhelfen.
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