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Autor Thema: Das Banner auf dem Weg nach Vorarnburg  (Gelesen 25892 mal)

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Mel

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Das Banner auf dem Weg nach Vorarnburg
« am: 29. Jun 10, 23:45 »
Schweigend gingen sie einige Stunden, der Abschied von denen, die sich wieder zum Pilgerzug durchschlagen würden, lastete noch schwer auf den Gemütern.
Die Sonne stand hoch am Himmel und es wurde immer drückender.
Lorainne schaute immer wieder zu Maugrim, sie sorgte sich, ob er den Weg durchhalten würde. Auch Lyra sah schon ziemlich erschöpft aus.
Sie verlangsamte ihren Schritt ein wenig, um mit Maugrim auf einer Höhe zu sein.
Als sie neben ihm war, flüsterte sie:" Wie geht es Dir? Schaffst du noch ein Stück? Wir machen sicher bald Rast. Gib mir Dein Bündel, ich trags für Dich."
Das Banner flatterte ein wenig in der leichten Briese und Lorainne lächelte.
"Sieht so aus, als wollten die Götter uns den Weg ein wenig erleichtern." Sie genoss die frische Brise, die ihr das Gesicht kühlte.

Offline Lyra

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Re: Das Banner auf dem Weg nach Vorarnburg
« Antwort #1 am: 29. Jun 10, 23:57 »
Lyra hatte seit der Abreise noch kein Wort gesagt.
Auch nahm sie nicht wirklich wahr wie erschöpft sie war und wie warm es geworden war, zu abwesend war sie.
Sie hatte Angst vor den Erinnerungen die wieder kamen und sie hatte Angst vor dem was geschehen konnte.
Und zu sehr fühlte es sich an, wieder einen Teil ihrer Familie verloren zu haben.
Schweigend lief sie weiter mit den anderen mit
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Mel

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Re: Das Banner auf dem Weg nach Vorarnburg
« Antwort #2 am: 30. Jun 10, 00:05 »
Etwas weniger besorgt begutachtete Lorainne nun Lyra, die in sich gekehrt einfach nur mitlief.
Sie lächelte die Steinfee an:" Es dauer nicht mehr lange, dann rasten wir. Maugrim muss sich ein wenig ausruhen und sein Bein etwas schonen, genauso wie Hegen. William braucht auch noch etwas Ruhe, immerhin war er es, der die Nacht über wache gehalten hat. Keine Sorge, wenn wir uns ein wenig Ruhe gegönnt haben, sieht die Welt schon viel besser aus."

Obwohl sie voller Zuversicht sprach, war ihr schwer ums Herz.

Offline Lyra

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Re: Das Banner auf dem Weg nach Vorarnburg
« Antwort #3 am: 30. Jun 10, 00:15 »
Einen Moment lang brauchte Lyra um zu realisieren, dass Lorainne mit ihr sprach und schaute sie verwirrt an, dann klärte sich ihr Blick und sie versuchte zu Lächeln
"Etwas ausruhen hört sich gut an... ich werde dann auch nochmal nach Maugrim und Hegen schauen. Ich hoffe du hast recht und die Welt wirkt dann wieder sicherer..."
Ihre Stimme strahlte bei dem was sie sagte allerdings keine Hoffnung aus.
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Offline Maugrim Wolfsfang

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Re: Das Banner auf dem Weg nach Vorarnburg
« Antwort #4 am: 30. Jun 10, 00:24 »
"Habt dank Lorainne, das Bein macht mir noch ein wenig zu schaffen aber bis zur Rast werde ich es auch noch schaffen. Was mich nicht umbringt kann mich nur abhärten." Er sprach diese Worte mit einem schmerzverzehrten Grinsen im Gesicht
Man merkte ihm an das die Schritte Schmerzen verursachten und er ein wenig am humpeln war.
"Wisst ihr Lorainne solange Tormentor es zulässt werde ich diesen Banner und alle die ihn begleiten beschützen und sei es mit meinem Leben. Ich werde solange weiterlaufen bis wir in Sicherheit sind. Solange kämpfen bis auch die letzte Kraft aus mir gewichen ist und solange atmen bis Tormentor mich für würdig erhält und ich vor seinen Tron treten darf.
Diese Wunde wird mich nicht davon abhalten, sie wird es erschweren oder behindern aber dies ist meinen Augen eine Prüfung Tormentors selbst, in der ich mich beweisen kann."
« Letzte Änderung: 30. Jun 10, 12:10 von Maugrim Wolfsfang »

Mel

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Re: Das Banner auf dem Weg nach Vorarnburg
« Antwort #5 am: 30. Jun 10, 00:32 »
Als Maugrim sprach, wandte sie sich ihm wieder zu.
"Sicher, was uns nicht tötet, macht uns nur härter, das sagt Simon auch immer.. ach ich kann gar nicht zählen, wie oft er es zu mir gesagt hat in den letzten Jahren."ein schalkhaftes Lächeln umspielte ihre Lippen, doch die Augen blieben ernst.
Etwas leiser fuhr sie fort:" Solltet ihr verletzt werden, wird mein Schwert das Eure sein! Ich.. nun, ich hab euch beobachtet, als wir diese schreckliche Kiste trugen, so verbissen. In gewisser Weise haben wir diesselbe Last zu tragen, non?"
Vielleicht war es klar, dass sie nicht diese Ksite meinte, vielleicht auch nicht.
Sie führte ihre Gedanken nicht weiter, nahm Maugrim nur das Bündel ab, und versuchte ihn zu stützen, wo es ging.
Das Banner sorgte dafür, dass sie das Gleichgewicht nicht verloren, wenn sie ins Straucheln gerieten, weil Maugrim immer stärker humpelte.
"Ha, das das Banner uns eine solche Stütze sein würde, wer hätte das gedacht. Aber die Götter sind eben mit uns, spätestens jetzt dürfte kein Zweifel mehr daran bestehen!"


Offline Lyra

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Re: Das Banner auf dem Weg nach Vorarnburg
« Antwort #6 am: 30. Jun 10, 10:05 »
Lorainne hört Lyras Stimme hinter sich
"Hoffen wir, dass sie sie auch mit uns bleiben... sonst sind wir verloren"
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Mel

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Re: Das Banner auf dem Weg nach Vorarnburg
« Antwort #7 am: 30. Jun 10, 10:11 »
"Höre ich da etwa Zweifel?Wenn die Götter nicht mit uns wären, wären wir vermutlich sonstwo gelandet, als wir durch diesen Stein gingen, aber wir sind nun auf dem Weg nach Voranenburg. Dass wir uns trennen mussten, ist... nun, es ist wie es ist. aber bestimmt werden wir Kardegar und den Rest wohlbehalten wiedersehen."
Sie klang zuversichtlicher als sie war.

Lag es an dem Wald? Daran, dass sie hier Szivar beinahe erlegen war? Warum nur konnte sie ihre Begleiter derart täuschen?!

Offline Lyra

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Re: Das Banner auf dem Weg nach Vorarnburg
« Antwort #8 am: 30. Jun 10, 10:21 »
"Ich hätte gerne eure Zuversicht... In diesen Zeiten verlasse ich mich nicht mehr gerne auf meine Hoffnung, sondern mache mich damit vertraut, dass das was ich am meisten fürchte auch eintreffen kann... Und da ändern auch Götter nichts dran, denn sie fordern für ihre Unterstützung manchmal sehr hohe Preise..."

Lyra fasst sich unbewusst an den linken Unterarm
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Offline Hegen

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Re: Das Banner auf dem Weg nach Vorarnburg
« Antwort #9 am: 30. Jun 10, 10:24 »
Hegen bricht zwischendurch auch mal sein Schweigen.
"Darüber zu spekulieren, ist eitel. Wir werden so handeln, als ob wir uns nur auf uns selber verlassen können und so beten, als ob wir uns nur auf die Götter verlassen können."
Er lacht kurz und humorlos auf. "Verlass dich auf jemanden und du bist verlassen!"

Ach, was red ich. Hier stellt doch eh jeder zweite irgendeine persönliche Loyalität über die zum Pilgerzug., denkt er sich und marschiert verbissen weiter.
"Wenn mehr von uns Heiterkeit, gutes Tafeln und klingende Lieder höher als Gold schätzen würden, so hätten wir eine fröhlichere Welt."
Thorin Eichenschild

Mel

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Re: Das Banner auf dem Weg nach Vorarnburg
« Antwort #10 am: 30. Jun 10, 10:32 »
"In unserer jetzigen Situation können wir uns nur auf die Götter verlassen! Seht euch doch um, was ist den von dem stolzen Pilgerzug übrige geblieben, der Ahrnburg befreit hat? nur wir, die wir das Banner weiterbringen, auf dass wir noch mehr unterstützung bekommen. Wenn wir aber angegriffen werden, was können wir schon ausrichten?"
Eine Welle der Verzweiflung drohte Lorainne zu überrollen, doch sie schlcukte sie hinunter.
"Wir haben einen Schwur gegeben, und den dürfen wir nicht brechen, ein Schwur gegenüber den Göttern steht über den, den man einem Menschen gibt, egal, wieviel er einem auch bedeuten mag."

Lorainne blickte traurig zu Simon und erinnerte sich an seinen Schwur..
Dann antwortete sie Hegen:" Warum denkt ihr das? Manchmal muss man sich auf andere verlassen, und wenn man sich auf die richtigen Leute verlässt, dann wird man bestimmt nicht enttäuscht."

Offline Lyra

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Re: Das Banner auf dem Weg nach Vorarnburg
« Antwort #11 am: 30. Jun 10, 10:49 »
Lyra schaut Hegen an
"Natürlich ist es einfacher, sich einzureden, dass es ein Fehler ist sich auf andere zu verlassen oder gar andere in sein Herz zu schließen. Dann kann man zumindest weder enttäuscht noch verletzt werden... aber manchmal geben eben diese Menschen uns den Halt auch schwierige Aufgaben zu überstehen.

Dann lächelt sie Lorainne an
"Solange das Banner noch weitergeht, können wir auch etwas ausrichten. Und wir werden die Unterstützung bekommen und dann zu den anderen zurückkehren, dann wird der Pilgerzug noch stolzer und noch stärker sein "

Sie versuchte dabei überzeugend zu klingen
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Offline Maugrim Wolfsfang

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Re: Das Banner auf dem Weg nach Vorarnburg
« Antwort #12 am: 30. Jun 10, 12:20 »
Maugrim hörte diesen kleineren Gespräch aufmerksam zu bevor er auch ein paar Worte dazu sagte:
"Solange der Glaube an die Göter bei einem jeden einzelnen besteht werden diese auch nicht von unserer Seite weichen. Haltet auch dies stets vor Augen, beginnt ihr an euren Göttern zu zweifeln warum sollten die Götter dann auch zu euch halten.
Mein Glaube an Tormentor ist durch den gestrigen Tag verstärkt worden, er hat mir bewiesen das solange ich den Glauben an ihn aufrecht erhalte und mich durch nichts einschüchtern oder von meinem Glauben abbringen lasse er ein wachsames Auge auf mich hat."
Man konnte meinen in den Augen Maugrims würden Flammen brennen mit solch Entschlossenen Worten sprach er.

Danach schwieg er einen Moment bevor er noch etwas hinzufügte:
"Man lehrte mich das eine Gruppe, eine Regiment oder eine einzelne Person so Stark wie ihr schwächstes Glied ist. Und sollte dieses Glied Zweifel oder Angst sein so sollte man sich nicht überrascht fühlen wenn genau dieses Glied zu eurem schlimmsten Feind wird..."


Mel

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Re: Das Banner auf dem Weg nach Vorarnburg
« Antwort #13 am: 30. Jun 10, 12:26 »
Zustimmend nickte Lorainne sagte aber, nachdem sie Lyra und Maugrim und auch Hegen gemustert hatte:" Unser grösster Feind ist gerade aber die Erschöpfung, wir sollten rasten."
Sie winkte Ybert zu sich, dem sie das Banner gab, mit ihrem, Simons und Maugrims Bündel hatte sie genug zu tragen, ausserdem stütze sie den Priester, dem es immer schwerer fiel, weiterzugehen.
"Alors, nous ferons un arêt, là!"

Offline Maugrim Wolfsfang

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Re: Das Banner auf dem Weg nach Vorarnburg
« Antwort #14 am: 30. Jun 10, 12:37 »
"Was auch immer ihr da sagt." Dabei grinste Maugrim
"Aber in dem anderen Punkt gebe ich euch Recht Lorainne. Im Moment ist es die Erschöpfung gegen die wir ankämpfen. Und wir sollten darauf achten das sie nicht die Überhand gewinnt."

Als Lorainne den Banner und die Bündel an Ybert übergeben hatte und Maugrim stützte sprach er leise zu ihr:
"Habt danke für die Hilfe, ich hoffe ich kann dies in nächster Zeit wieder gut machen"

Er versuchte so gut es ging mit dem angeschlagenem Bein zu laufen um die Last ein wenig von Lorainne zu nehmen die auch erschöpft aussah.