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Autor Thema: Die Suche in Tiefensee  (Gelesen 20025 mal)

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Mel

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Re: Die Suche in Tiefensee
« Antwort #30 am: 25. Apr 11, 23:12 »
bernard nichte. das war schon verständlich, aber wenn ihr im norden nicht noch mehr auffallen wollt, als ihr es ohnehin schon tut, solltet ihr das je suis mit mehr zugenschlag am beginn sprechen, wie, par example... je ne sais pas. und ihr müsst mehr binden und bei comment, müsst ihr das ende durch die nase hochziehen. eure stimme muss nach oben gehen, wie bei einer frau. wenn ihr das nicht schnell lernt, werden euch die männer da oben in die eier treten, bis ihr es könnt. glaubt mir, das geht dann von ganz alleine, also übt das besser.
er schlug ein kurzes gedicht auf:"könnt ihr mir das vorlesen?"
 Amour et paix
 Je crois que mon rève ne se réalisera jamais
 Dans ce monde il n'y a que cruautés guerres et haines
 Pas de beautés ni de lumières, mais que de la peine.
 

Offline Vanion

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Re: Die Suche in Tiefensee
« Antwort #31 am: 25. Apr 11, 23:15 »
Vanion las sich das Gedicht, dass für ihn vollkommen unverständlich war, ein paar mal still durch.
Dann versuchte er sein bestes. Einfache Worte wie amour, et oder monde sschaffte der junge Mann recht gut, doch tat er sich schwer an seltsam geschriebenen Worten wie "cruautés".  Nachdem er das Gedicht mehrfach vorgelesen hatte, sagte Vanion: "Nun, die Aussprache scheint mit der Übung zu kommen, oder nicht? Aber was steht darin?"
"LARP ist nicht ein Hobby, es sind mindestens acht oder so. Ich betreibe etwa fünf davon." RalfHüls, LarpWiki.de

Mel

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Re: Die Suche in Tiefensee
« Antwort #32 am: 25. Apr 11, 23:27 »
"natürlich kommt die aussprache mit der übung. damit man euch aber versteht und nicht für einen oscronner hält, solltet ihr klarer sprechen, dazu nehmt ihr kiesel in den mund und sprecht so, dass man euch klar versteht. und denkt an eure eier.die zeilen bedeuten soviel wie krieg und frieden, ich glaube, meine träume werden sich niemals erfüllen, in der wlet gibt es hass und die grausamkeiten des krieges, weder schönheit noch licht, nur das leid. es ist ein altes gedicht, es stammt noch aus der zeit des bruderkrieges, dürfte aber südlich von goldbach niemanden bekannt sein, die meisten caldrier mögen schöne poetische worte, aber die sprache.... die nützt dafür nicht. wenn man etwas in seiner ganzen schönheit beschreiben will, poetisch sein will, dann braucht man eine sprache, die das vermag, die lavinias gefallen findet und das ist nur das alte caldrische, das noch in seiner abwandlung in firngard gesprochen wird. du solltest dabei auch nie vergessen, dass es lavinias macht war, die die kriegerischen nordmänner dazu gebracht hat, firngard für die königin zu besiedeln"

Offline Vanion

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Re: Die Suche in Tiefensee
« Antwort #33 am: 25. Apr 11, 23:32 »
"Ah, aber naturalement!" Vanion war stolz auf dieses Wort, das hatte er sich von Brega noch gemerkt. "Also gut. Ich versuche es nochmal. Amuhr et pä. Je croa ke mon reeev.. Non..ich mein, nein, das ist falsch. Nicht reeve. Offen, oder? Räv.. Je croa ke mon rääv ne se reeealiseeeera...ne, das ist auch falsch. Reealisera, ein kurzes a...chamä dans ce mooond..ein offenes o, ja - il ni a ke crüoteees..spricht man das s mit? Nein? Also... crüotee gerr e än. Das ist besser, nicht wahr?"
« Letzte Änderung: 25. Apr 11, 23:34 von Vanion »
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Mel

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Re: Die Suche in Tiefensee
« Antwort #34 am: 26. Apr 11, 11:56 »
Bernard nickte:"viel besser, wie ich sehe, lernt ihr schnell- und das solltet ihr auch. Machen wir weiter, Mademoiselle Chevalier legt viel wert auf die Sprache, ihr solltet also recht sicher sein, wenn ihr sie das nächste Mal sehen werdet. Comment vas-tu ? Könnt ihr euch denken, was das heisst und antworten?"

Offline Vanion

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Re: Die Suche in Tiefensee
« Antwort #35 am: 26. Apr 11, 15:09 »
"Also, tu...ist ja du. Also irgendeine Frage an mich? Comment... das hattet ihr schon gesagt, als ihr mich nach dem Namen gefragt habt. Aber das vas? Hm..vielleicht eine Frage nach meinem Befinden? Dann würde ich mit bon darauf antworten, das hat Herr Simon auch immer gesagt."
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Mel

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Re: Die Suche in Tiefensee
« Antwort #36 am: 26. Apr 11, 19:38 »
"Gut, genau! Euch jetzt die verschiedenen Formen eines Wortes zu lehren wäre verschwendete Mühe, danach wird Euch ohnehin nie jemand fragen, ausserdem reden die Menschen bei uns, wie es Ihnen in den Sinn kommt. Meistens sind sie sehr direkt, viele sagen, wir hätten kein diplomatisches Geschick, aber eigentlich sind wir nur ehrlich.Ihr werdet sicher bemerkt haben, dass monsieur de Bourvis eher den Mund hält, als seine wirkliche Meinung preiszugeben. Ihr ist durch und durch ein Firngarder, allerdings merkt man ihm seine Verwandschaft mit der Baronin de Lioncoeur an. Firngarder haben immer Vorbehalte gegenüber Fremden, und das werdet ihr sein und wenn ihr Euch nicht schnell an die Gegebenheiten gewöhnt und Euch anpasst, werdet ihr das auch immer bleiben."
Bernard winkte ab, als Vanion ihn unterbrechen wollte und führte unbeiirt seinen Monolog weiter:"Man wird Euch sicher höflich begegnen, aber die wahre firngardische Herzlichkeit werdet ihr nie spüren, wenn ihr nicht zeigt, dass ihr Euch anpassen wollt und Euch Mühe gebt. Je weiter man aus dem Süden kommt, desto schwieriger wird es. Und ihr seid aus Tangara... kein Caldrier, Ihr werdet viele Hindernisse überwinden müssen und lasst Euch gesagt sein: Nur weil Mademoiselle Chevalier Euch anscheinen mag, wird es für Euch nicht leichter, eher gegenteiliges. Man beobachtet sie dort genau und wartet nur auf einen Fehltritt. Frauen in der Stellung eines Ritters... das gibt es nicht. Aufgrund dieser Tatsache, dass ihr ihr Knappe sein wollt, wird es für Euch umso schwieriger. Meint ihr, ihr könnt das schaffen?"
Er schenket sich etwas Wein ein, um seine Kehle zu befeuchten und fügte dann noch nachdenklich hinzu:"Wenn ihr versagt, werdet ihr Euch wünschen, niemals in diese Situation gekommen zu sein... Krieg kann manchmal viel leichter zu ertragen sein, als die Aufgaben, die nun vor Euch liegen.."

Offline Vanion

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Re: Die Suche in Tiefensee
« Antwort #37 am: 26. Apr 11, 20:44 »
"Frauen in der Stellung eines Ritters gibt es nicht? Zweifelt ihr an Chevalier Lorainne? Oder am Urteilsvermögen von Monsieur Chevalier Simon? Und das, nachdem ihr mir zwischen den Zeilen sagt, dass ich in deren Heimat nie wirklich willkommen sein werde? Glaubt mir, für jeden Fehltritt, den Lorainne macht, wird sie gradestehen. Das macht sie tapferer als so manch anderen, der sich Ritter nennt, egal ob Firngarder oder nicht." Vanion zuckten Bilder durch den Kopf - Simon, wie er am Boden lag, Lorainne weinend über ihm. Die Worte, die Simon bei der Belagerung Engonias zu ihm gesagt hatte, fielen Vanion wieder ein. Ich habe auch Angst. Ich kämpfe trotzdem!. "Hör mir zu, Bernard." Vanion wechselte mit Absicht zum vertraulichen Du. "Lorainne will mich als Knappen aufnehmen und gibt mir die Chance, ihr und Caldrien und auch Engonien zu dienen! Ideale hochzuhalten, im Namen Alamars und Lavinias! Sie selber hat sich diese Chance erschwindelt, ja - aber durch das Wort Simons wurde ihr Stand legitimiert! Nun schau mich an! Ich bin nicht von Stand. Und doch habe ich dieselben Ideale. Bei Lavinia, Jelena hält mich für naiv aufgrund dieser Ideale. Sie sagte einmal, dass sie mir noch ein halbes Jahr zu leben gibt, weil ich die harte Realität nicht begreife. Und nun? Nun habe ich die Chance, mich vor den Göttern zu beweisen! Darum bin ich hier in Tiefensee, und darum werd ich auch noch viel weiter reisen, wenn es nötig ist." Vanion überging nun seinerseits den Caldrier, als der ihn unterbrechen wollte. "Ich sehe ein, dass all dies sehr ungewöhnlich ist. Doch Lorainne ist nun Chevalier Lorainne - und wer weiß, vielleicht wird Vanion Bachlauf auch dereinst ein Ritter der Königin sein. Der Wille ist, was zählt. Der reine Wille, Vertrauen auf seine Fähigkeiten und seine Freunde und nicht zuletzt Gottvertrauen. Lavinia hilft mir, das weiß ich. Ich bete zu ihr, jeden Abend! Und nicht nur für mich!" Vanion verstummte, dann fuhr er fort. "Wisst ihr, Bernard, wenn ich eins gelernt habe bisher: Man kommt immer irgendwie zu seinem Ziel. Man muss nur den richtigen Weg einschlagen."
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Re: Die Suche in Tiefensee
« Antwort #38 am: 26. Apr 11, 21:02 »
Vanions Rede, so voller Leidenschaft gesprochen, beeindruckte Bernard nicht im geringsten. Vor nicht allzu langer Zeit hatte er ähnlich gesprochen, als er in den Krieg zog, das Ziel zu siegen immer fest vor Augen, sein bisheriges Leben hinter sich lassend.
"Nun, Bursche, wenn Du nur halb soviel für Deine Ziele tust, wie Du redest, dann wirst Du es schaffen. Es ist an Mademoiselle Chevalier und Dir, die Zweifler zu überzeugen, dass sie gute Entscheidungen treffen kann und so ihre Stellung verdient, ebenso, wie Du auch nur durch Deine Taten die Deine verdienen kannst.. und ich glaube, Jelena hat unrecht, ich kenne sie zwar nicht gut, sie hat mich lediglich mal zusammengeflickt- wie die meisten von uns- aber Du hast sicher länger zu leben, wenn du ein wenig auf Dein Mundwerk achtest. Aber jetzt sehe ich, warum die Mademoiselle dich zum Knappen haben wollte."
Er schnitt sich ein Stück Schinken ab und aß es genüsslich, bevor er weitersprach:" Da Du Lavinia erwähnst, es wird langsam Zeit, sich für das Abendgebet vorzubereiten. Ich gehe richtig davon aus, dass Du noch nicht mit den caldrischen RIten vertraut bist?"

Offline Vanion

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Re: Die Suche in Tiefensee
« Antwort #39 am: 26. Apr 11, 21:08 »
Die nüchterne Antwort brachte Vanion wieder auf den Boden zurück. Er lenkte ein.
"Nun, da hast Du natürlich recht. Es wird nunmal eine Ausbildung werden - keine leichte Aufgabe. Wie auch immer. Erklär mir doch die caldrischen Riten, dann werden wir gemeinsam beten. Und danach gehen wir mal nach unten in die Taverne und trinken was zusammen, hm? Morgen kehrt Nicolas zurück, dann können wir ihn aufsuchen."
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Mel

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Re: Die Suche in Tiefensee
« Antwort #40 am: 26. Apr 11, 21:32 »
"Das ist ein Wort!"
Bernard lachte, seine Stimme hatte den arroganten Unterton verloren, während er sprach:"Alors, Du hast Lavinia sicher nach den tangarianischen RIten geehrt, mh? Ich bin zwar mit ihnen nicht so sehr vertraut, aber eines kann ich mit bestimmtheit sagen: In Caldrien wird das ein wenig strenger gehandhabt, besonders nördlich von Goldbach. Lavinia verlangt zwar auch dort keine Keuschheit von den frauen, aber wer will schon eine Frau ehelichen, ohne zu wissen, wieviel sie weiss?" Er stiess Vanion freundschaftlich in die Seite.
"Worauf ich aber eigentlich hinaus will: Frauen sollen verehrt werden, besonders die von Stand verlangen solches. Von der minne hast Du sicher schon gehört? Ich kann dir zwar nicht viel darüber erzählen, aber die Ritter huldigen Lavinia oft mit Gedichten und Gesang. Wir einfachen Leute ehren sie lieber im Kreise der Familie, beten zu ihr, damit sie über werdende Mütter wacht, die Familie zusammenhält und Streitigkeiten versöhnt. Und bei uns nennt man sie auch nicht "Liebste", denn das ist sie nicht. Es gibt eine alte Legende über Lavinia und die Liebe: In Oscronne, tief in den Bergen lebte ein Ritter, die so schön war, dass Lavinia eifersüchtig wurde, weil sie befürchtete, die Männer könnten das Mädchen mehr verehren als sie. Also wachte sie nicht über ihre Mutter und das Geschwisterchen, dass die Mutter in jener stürmischen Nacht gebahr. Dann musste der Vater in den Krieg und auch er starb. Das Mädchen war also ganz allein. Lavinia erschien ihr in Gestalt einer alten Frau und sperrte sie in den höchsten Turm der Burg, damit sich niemand mehr an ihrem antlitz würde erfreuen können. Nun hatte aber ein Ritter von ihrer Schönheit gehört und wollte sie befreien, also versuchte er den Turm zu erklimmen, stürzte jedoch hinab in ein Gebüsch, dass ihm die Augen ausstach. Hilflos irrte er umher und flehte Lavinia an, ihn zu seiner Liebe zu führen. Sein Flehen erweichte Lavinias Herz und sie weinte. Ihre Tränen fielen zu tausenden auf die Erde und dieser Regen benetzte die Augen des jungen Ritters und er konnte wieder sehen. Sie liess da Mädchen frei, verwandelte es jedoch in eine Kröte und der Ritter musste seine Braut unter vielen Tieren auswählen. Der Ritterstochter war ihr schreckliches Aussehen peinlich und sie versteckte sich, der junge Mann fand sie trotzdem und durch einen Kuss wurde sie erlöst. da erkannte Lavinia, dass diese beiden sich wirklich liebten und gab Ihnen ihren segen."
Bernard griff nach dem Glas Wein und nahm einen kräftigen Schluck.
"Das ist nur die kurze Version, die lange wirst Du sicher irgendwann zu hören bekommen, aber verstehst Du, was diese Geschichte sagt? Lavinia kann eifersüchtig sein, hässlich, rachsüchtig, sie kann dir in vielen Gestalten begegnen und nur wenn Du aufrichtig und reinen Herzens bist, wirst Du sie immer erkennen. So heisst es zumindest in der Legende. Daher opfern wir ihr gelegentlich, zu besonderen Festen etwas besonderes um sie immer bei Laune zu halten, damit sie uns immer in ihrer ganzen Schönheit erscheint. Und darum beten wir nicht in der Form, wir es in Tangara der Fall ist, wir huldigen ihr nur mit einer kurzen andacht, oft werden danach Blütenblätter verstreut, aber im Anschluss wird sie besungen, oder man bringt Gedichte dar oder erzählt eben Geschichten. Man feiert sie sozusagen, ich denke, das könnte dir gefallen. Nur gibt es bei uns keine Tempeldienerinnen, die einem die Nacht danach versüssen, da müssen wir uns hier an die üblichen `Damen`wenden."
Sein Grinsen verrieten seine Absichten für die kommende Nacht und wie er im speziellen Lavinia huldigen würde.

Offline Vanion

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Re: Die Suche in Tiefensee
« Antwort #41 am: 27. Apr 11, 15:50 »
"Eine schöne Geschichte. In diesem Licht habe ich Lavinia noch nie gesehen. Ich glaube fest daran, dass Lavinia ihre Hand über mich hält - aber wenn ich mir denke, dass sie auch ein wenig launisch sein kann, so passt das zu so manchen Sachen, die mir passiert sind. Was die Minne angeht: Ich hab darüber schonmal nachgedacht, aber ich glaube, dass das ein Problem ist, mit dem ich mich als Knappe oder vielmehr als Ritter beschäftigen muss, oder? Die Verehrung einer schönen Frau ist gefährlicher als manches Schlachtfeld, sagt man." Vanion dachte über seine bisherigen Gewohnheiten nach. "Wisst ihr was? Ich habe bisher schon so manches Mal Lavinia angefleht, mich beim Würfeln gewinnen zu lassen. Irgendwo kennt man ihre Seiten, n'est pas? Ich habe ein wunderbares Verhältnis zu der launischen Liebsten, nur ihre Diener und Dienerinnen sind mir manchmal suspekt." Vanion zögerte. "Ganz im Vertrauen, Bernard, ich kenne einen ehemaligen Novizen der Lavinia, der ihren Weg verlassen hat. Trotzdem scheint Sie Ihre Hand über ihn zu halten. Ich kann vollkommen verstehen, warum Lavinia in Caldrien...un peu anders gesehen wird als hier in Tangara."
Vanion zündete ein paar Kerzen an und schenkte sich und Bernard noch etwas Wein nach. "Nun, was auch immer. Zu den Tugenden eines Ritters gehört Frömmigkeit. Also lass uns nun beten. Nach caldrischer Art."
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Re: Die Suche in Tiefensee
« Antwort #42 am: 27. Apr 11, 16:09 »
Bernard nickte anerkennend und begann leise vor sich hinzumurmeln, das haupt andächtig gesenkt.
Vanion konnte nur einige Fragmente verstehen, offensichtlich bat Bernard die Göttin um die Wärme eines Herdfeuers, Ein gutes Essen mit der Familie oder Freunden, oder eben, weil er in der Fremde war, mit Personen die ihm wohlgesonnen waren. Ebenso bat er um Schutz für diejenigen seiner Freunde, die nun nicht bei ihm verweilten.
Als er den Kopf wieder hob sprach er ein kurzes Gebet über den Wein und schüttete ein wenig davon auf den Boden.
"Damit sie ihre Hand über uns hält", erklärte er. "Noramlerweise werden Blüten verstreut oder etwas Salz, hast Du vielleicht irgendwo Salz? Ich möchte auf Nummer sicher gehen... aber, nun erzähl mir von demjenigen, der ihren Weg verlassen hat. Denn, Lavinia verzeiht viel, solange man auf ihrem Weg wandelt, muss man auch nicht zwingend zu ihr beten, man sollte nur ein tugendhaftes Leben führen, also niemanden Böses zufügen, nur um der Bösartigkeit willen. Wie also kann jemand diesen Weg verlassen haben? So etwas kann nur ein abgrundtief schlechter Mensch sein, n´est pas? Also, erzähl!"

Offline Vanion

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Re: Die Suche in Tiefensee
« Antwort #43 am: 27. Apr 11, 16:32 »
Vanion hatte im Stillen mitgebetet, wenn auch nicht auf caldrisch. "Ich habe leider kein Salz hier. Wobei, warte kurz..." Er kramte kurz in einem Rucksack, der in der Ecke des Raumes stand. "Hier, ein Salzstein!" Rasch kratzte Vanion mit seinem Jagdmesser einige grobe Körner ab. Dann verstreute er sie in den Ecken des Raumes. "Also... was soll man sagen? Dazu muss ich dir einen großen Teil meiner Geschichte erzählen. Aber was soll's, der Abend ist ja noch jung. Wo fange ich an.. Ich komme nicht aus Engonien. Ich bin in Argath'yl geboren, ein kleines Ländchen mit kaltem Klima. Meine Eltern besaßen ein recht großes Gehöft bei einem kleinen Dorf namens Norodar. Ich hab bei meinem Vater gelernt, den Hof zu führen, und sollte den als Erstgeborener weiterführen, wenn mein Vater stirbt, was Lavinia verhüten möge. Ich hatte jedoch keine große Lust darauf, und an einem lauen Sommerabend saß ich in der Taverne in Norodar und träumte davon, ein großer Held zu werden. Ich hatte zwei Jahre meines Lebens in der Stadtwache verbracht, jeder Junge musste das. Ich hab da bei einem Bier gesessen und dem Barden zugehört, der von großen Schlachten und fernen Ländern sang. Also bin ich aufgestanden und hab mich, später am Abend, zu ihm gesetzt und mir Geschichten erzählen lassen von der großen, weiten und ach so wunderschönen Welt. Er fragte mich, ob ich nicht mit ihm kommen wollte. Ich sagte ja! Mein Vater war wütend auf mich, er ist es heute noch. Ich sagte damals nur noch, dass ich als gemachter Mann wiederkommen würde und dass er schon bald von meinen großen Taten hören würde. Meine Mutter umarmte ich, sie weinte. Ich habe noch zwei jüngere Schwestern, müsst ihr wissen." Vanions Blick versank in der Flamme der Kerzen. "Ich würde nur zu gerne wissen, wie es ihnen geht. Ich bin jedenfalls mit diesem Barden, der aus Engonien stammte und ein Diener der Lavinia war, mit hierher genommen. Wir sangen uns von Taverne zu Taverne, ich stahl, prügelte und besoff mich. Ich arbeitete mal hier, mal da, aber ich zog immer mit Marius weiter. Nach und nach erklärte er mir, dass es im Leben mehr gibt als dieses Vagabundendasein. Er brachte mir Begriffe wie Liebe, Freundschaft und Moral näher. Er zeigte mir, wofür es sich zu leben lohnt, und wofür es sich zu kämpfen lohnt. Also schloss ich mich dem Pilgerzug an. Ich bekam dort einige Scharmützel mit und war stolz, meinen Teil zu leisten." Vanion beobachtete die wechselnden Gesichtsausdrücke Bernards. Sie schwankten zwischen Belustigung, Unglauben und etwas undefinierbarem, was ein Firngarder wohl zu verstehen wusste. " Wie auch immer. Marius verließ den Pilgerzug. Er verschwand von einem Abend auf den Anderen. Ich war verwirrt, und ich traf ihn wenig später wieder. Er sagte mir, dass all das, was er mir gesagt hatte, zwar nicht falsch sei - aber dass es zu weit hergeholt war, dass es nicht der Realität entspreche und nicht durchzusetzen war. Ein falscher Kaiser würde durch den nächsten ersetzt. Er sprach von den Feuern Fanadas, das, was er da gesehen hatte, war zuviel für ihn, sagte er. Ich glaubte ihm all das. Ein paar Stunden später, als sein Pegel sehr viel höher war, fluchte er jedoch auf Lavinia. Sie wolle ihm seine Freiheit nehmen, ihn zum Tempeldienst verdammen, sie wolle ihn in Ketten bei sich halten. Ich konnte nicht glauben, was ich hörte. Marius verstieß seine Verlobte Rania, mittlerweile eine Priesterin der Lavinia, und verschwand auf ein Schiff, die Freedom Alone. Seitdem genießt er seine 'Freiheit'. Ich habe ihn immer als Freund, ja, als Lektor geschätzt. Und er trat alles, was er in sich und in mir aufgebaut hatte, mit Füßen. Aber ich glaube weiterhin an all das, was er mir sagte. Ich vertraue auf Lavinia."
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Mel

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Re: Die Suche in Tiefensee
« Antwort #44 am: 27. Apr 11, 16:42 »
"Dann hat er aus seinem Herzen eine Mördergrube gemacht und ihren Weg verlassen. Es gibt viele Menschen, die Lavinia verfluchten, weil sie zu ihr gebetet haben, als sie verliebt waren und die Angebetete doch einen anderen geheiratet hat."
Er lachte.
"Nur, dass ich erst dadurch meine Frau kennenlernte. Zwar wurde sie mir auch genommen, aber die Zeit, die ich mit ihr hatte.. nun ja. Lavinia ist mehr, als Freundschaft und Liebe. Das sind ehrbare Ideale, aber man muss auch etwas dafür tun, um sie zu erreichen. Bei Lavinia ist eher der Weg das Ziel. Manchmal muss man an ihr Zweifeln, um später ihre ganze Grösse begreifen zu können.
Du sagst er hat sich der Freedom Alone angeschlossen? Auf den Siegesfeierlichkeiten hörte ich von Ihnen. Sind sie nicht Piraten? Denn dann wandeln sie nicht auf Lavinias Wegen und dein Freund sollte umkehren, bevor es zu spät für ihn ist. Denn für Piraten ist Liebe die Gefügigkeit einer Frau und freundschaft empfinden sie nur denen gegenüber, die iihnen etwas nutzen. das, was ich von Piraten gehört habe.... da scheint der Lupus umbra ehrbarere moralvorstellungen zu haben, je crois"