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Autor Thema: Norrand  (Gelesen 5003 mal)

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Offline gerhardt

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Norrand
« am: 28. Jan 12, 00:53 »
Mühsam rumpelte die schwere Kutsche über die groben Steine des Weges aufmerksam beobachtet von einigen Hirschen die abseits der Strasse das spärliche Gras fraßen.
Gerhardt hatte im innern des Fahrzeuges schon längst aufgegeben die Papiere durchzugehen, er hatte ja schon Mühe sich auf dem Sitz zu halten.
Im Geiste ging er noch einmal durch was er sagen wollte. Zugegeben er hatte feuchte Hände bei der Vorstellung vor Andarrianischen Stammesführern sprechen zu müssen und das mit einer so kurzen Vorberreitungszeit, es war noch keine Woche her daß er in Port Valkenstein angekommen war, dabei konnten er von Glück sagen daß er noch am leben waren.
Aber es half alles nicht, das Treffen war vorbereitet worden dort am südöstlichen Teil Reichfelds das von den Einheimischen Norrand genannt wurde und es wurde erwartet daß Gerhardt dort erscheint.
"Hauptmann! Wir sind jetzt da."
Eine Formation aus Findlingen kahm ins Blickfeld, sie bildete eine art natürliche Halle, ihre Oberfläch war vor Äonen mit unzähligen verschlungenen Ornamenten verziert worden und die Valkensteiner hatten lediglich zusätzliche Stoffbahnen als Windschutz aufstellen müssen um ihn wieder seiner früheren Bestimmung zuführen zu können
Ein Versammlungsraum der Stämme.
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Warum passieren mir eigentlich immer Dinge die sonst nur Vollidioten passieren?

Offline gerhardt

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Re: Norrand
« Antwort #1 am: 29. Jan 12, 18:51 »
Der Hauptmann stapfte auf die Felsen zu, Soldaten standen mit Fackeln links und rechts des Eingangs.
Noch einmal blickte er zurück auf das wilde Antlitz des Landes.
Braune trockene Sräucher kauerten zwischen den Flechtenbewachsenen Felsen die da lagen wie die Rücken kauernder Ungetüme. Am Horizont begannen die Birkenwälder die sich bis zu den drohenden Schatten der Turalberge erstreckten.
Es war fürwahr nicht viel los mit diesem Land, kalt und karg.
Es gab ein Sprichwort in Andarra: Wenn man gerne Steine erntet wird man in Norrand ein erfolgreicher Bauer.
Da haben die Valkensteiner ja einen richtig guten Fang gemacht.
Und doch..... es war Gerhardts Heimat.
Er straffte sich und trat ein.
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Offline gerhardt

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Re: Norrand
« Antwort #2 am: 31. Jan 12, 23:08 »
In der Mitte des Saales glühte Holz in einer Meterlangen Feuerrinne. Lüster mit Ochsenhornfackeln hingen darüber und sorgten für zusätzliche Helligkeit.
Die dicken Naturrunden Stützbalken liefen bis in den Boden und unterteilten die seiten der Halle in jeweils fünf gleich grosse Nieschen in denen die Sitzgruppen aus robustem unverziertem Holz untergebracht waren.
Am Kopfende gegenüber des Eingangs standen die Tische und Fässer von denen aus die Gäste mit Speisen und Getränke versorgt wurden, hauptsächlich Fleisch, einfaches Fladenbrot und viel Met.
Gerhardt ließ die Szene auf sich wirken. Zwei der Nischen waren nicht besetzt und auch sonst warern nicht alle gekommen die geladen waren aber doch mehr als Gerhardt erwartet hätte.
Er sah Torana in ihren dicken Wollkleidern, einige Illen die wohl die weiteste Anreise hatten, stolze Majaren an die wohl Jelena gedacht hatte als sie sich über Gerhardts unvermögen zu reiten wunderte, Kogar waren da und schauten misstrauisch in die Runde und natürlich Bergonen, laut, auffällig und zahlreich.
Doch kein Jarl, lediglich ein Thane und Ipek konnte der Hauptmann überhaupt nicht ausmachen.
Es kostete ihn keine Anstrengung seine Stimme so erschallen zu lassen daß jeder ihn hören konnte,
er war schließlich Valkensteiner.
"TRUATH ANUN!!"








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Offline gerhardt

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Re: Norrand
« Antwort #3 am: 12. Feb 12, 01:04 »
Die Gespräche verstummten abrupt als der traditionelle Begrüßungsruf erscholl. Alle Blicke wendeten sich Richtung Ausgang wo Gerhardt jetzt mit seitlich ausgebreiteten Armen eine Verbeugung vollführte.
Er richtete sich wieder auf und wartete, der Andarrianischen Tradition folgend, bis er von den Gästen als real wahrgenommen wurde.
"Ein Bergone in den Kleidern der Valkensteiner grüßt euch, mein Name ist Gerhardt Wilfrieds Sohn aus Gleizbach aus der Steinbrecher Familie, die Ehre eurer Anwesenheit erfüllt mein Herz. Valkenstein heißt euch willkommen und erbittet eure Gastfreundschaft."
Der Hauptmann sah den Zuhörern ins Gesicht, er erblickte Abneigung, Geringschätzung aber auch Neugier.
"Wir sind nicht der Feind...... gewiss, ihr habt uns nicht gerufen und nicht gewollt.... und gewiss es gab in der Vergangenheit Unstimmigkeiten... doch... hier sind wir und hier bleiben wir und es wird euer Schaden nicht sein.
Seht die Möglichkeiten: Valkenstein bietet jedem von euch die Hand, wir haben das Wissen und den Willen euch auf einen neuen Weg zu begleiten, eine neue Zukunft mit starkem Vieh und guten Ernten.
Valkenstein macht das Land urbar aber wir brauchen eure Kraft und euren Wunsch zur Unabhängigkeit um dieses Ziel zu erreichen damit ihr und wir Familien mit aufrechten und gesunden Kindern gründen können.
Denn nichts anderes ist unser Ziel."
Gerhardt liess sich einen Humpen mit Met reichen, nahm einen tiefen schluck und sprach weiter.
"Ich möchte von euch am heutigen Tag noch keine Antwort, nur daß ihr mein Angebot bedenkt denn Andarrianer waren noch immer in der Lage ein gutes Geschäft zu erkennen.
Doch genug der langen Reden, lasst uns saufen!"
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