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Autor Thema: Der Kontor ab Sommer 264 n. J.  (Gelesen 13069 mal)

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Offline Jelena

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Re: Der Kontor ab Sommer 264 n. J.
« Antwort #30 am: 05. Jul 14, 01:57 »
"Ja, Sudbina fühlt sich vernachlässigt und das können wir nur durch einen Ausritt wieder gut machen. Ich gehe mich umziehen. Schätze ich werde erst zum Abendessen wieder da sein."
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Offline Lilac

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Re: Der Kontor ab Sommer 264 n. J.
« Antwort #31 am: 05. Jul 14, 02:22 »
Jenna nickte und verschwand in die Küche, wo sie einige Kirschen vor Malla 'rettete' und sie für Jelena beiseite stellte.

In der Küche herrschte gute Stimmung - Malla verteilte Kirschen an alle und besaß eine große Kunstfertigkeit darin, ihr gesamtes Gesicht mit den fast schwarzen Früchten lila-rot zu färben. Zugleich rannte sie von einer Person zur nächsten und hielt diesen die Spuckschale unter die Nase, um die Kerne einzusammeln.
"Schau mal Mama, soooooooo viele Kerne haben wir schon!", krähte das kleine Mädchen, als Jenna hereinkam.

Die Frau lächelte liebevoll und strich ihrer bildhübschen Tochter über das blonde Haar. Das kleine Mädchen wuchs im Kontor zu einer tollen kleinen Persönlichkeit heran, die schon so manchen Gast durch das Anwesen geschleift hatte.
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Offline Jelena

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Re: Der Kontor ab Sommer 264 n. J.
« Antwort #32 am: 06. Jul 14, 11:50 »
Jelena zog sich rasch in bequeme Reitgewandung um und machte sich wieder auf den Weg in den Stall. Nachdem sie Sattel und Zaumzeug überprüft hatte schwang sie sich in den Sattel und machte sich auf den Weg durch die Stadt.
Sudbina war unruhig und versuchte mehrfach auszubrechen, was angesichts der völlig überfüllten Straßen ein Desaster wäre. Jelena zwang ihn zu einer angemessenen Schrittart und als ihr schließlich der Kragen platzte, saß sie ab, führte seinen Kopf ganz nah an ihren und meinte gefährlich ruhig:
"Hör zu, due Temperamentsbolzen! Du kannst das besser und das weißt du auch! Willst du das ich dich am Halfter durch die Straßen führe wie ein miserables Städterpferd?"
Die beiden schienen zu einer Übereinkunft zu kommen, denn Jelena stieg wieder auf und nahm den kürzesten Weg zum nächsten Stadttor.
Sobald sie die Mauern hinter sich gelassen hatten schlug sie den Weg zur alten Reichsstraße ein, der sie in einem fast perfekten Kreis einmal um die Stadt herum führen würde.
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Offline Lilac

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Re: Der Kontor ab Sommer 264 n. J.
« Antwort #33 am: 06. Jul 14, 23:28 »
Die Menschen reagierten ganz unterschiedlich auf die Reiterin mit dem unruhigen Scheckhengst - je nach Naturell schüttelten sie verständnislos bis tadelnd die Köpfe oder wichen weiträumig aus.

Als Jelena und Sudbina die Reichsstraße endlich erreicht hatten, gab die Heilerin ihrem Pferd den Auslauf, nach dem es ihm so dringend verlangte. Dabei musste sie ein ganz ordentliches Maß ihres reiterlichen Könnens aufweisen, um nicht von dem Kapriolen schlagenden Tier abgeworfen zu werden.
Völlig begeistert und voller Übermut tobte Sudbina kopfschlagend und schnaubend über die Strecke und war sich für den ein oder anderen Buckler nicht zu schade.
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Re: Der Kontor ab Sommer 264 n. J.
« Antwort #34 am: 07. Jul 14, 08:33 »
Jelena zuckte die Achseln, packte die Zügel und bemühte sich einfach oben zu bleiben. Ihr war völlig klar das sie nach diesem "Ausritt" völlig zerschlagen sein würde und ihre Knochen würde einzeln beim Namen nennen können. Aber sie hatte Sudbina in der letzten Woche vernachlässigt und jetzt hatte er sich das verdient.
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Re: Der Kontor ab Sommer 264 n. J.
« Antwort #35 am: 07. Jul 14, 16:03 »
Es dauerte eine ganze Weile, bis aus dem stürmischen Austoben ein gleichmäßiger, ruhiger Galopp wurde. Nun ging es dem Hengst nur noch um das Auspowern und so lief er in langen, ausdauernden Sprüngen mit klarem Dreitakt über die Straße und wirkte ganz zufrieden.
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Re: Der Kontor ab Sommer 264 n. J.
« Antwort #36 am: 09. Jul 14, 09:07 »
Jetzt begann der Teil wo auch die Reiterin Spaß an diesem Ausflug hatte. Sie ließ Sudbina den Weg suchen und versuchte sich einfach zu entspannen und die Dinge um sich herum zu genießen. Das Wetter war warm und zunehmend schwül, in der Stadt nahezu unerträglich wenn man sich nicht auf die Dächer flüchten konnte um ab und an eine Brise abzubekommen.
Die Wetterauguren sagten Regen voraus aber noch ließ dieser auf sich warten und Jelena war sich ziemlich sicher, dass es dann auch kein sanfter Nieselregen sein würde.
Nach guten zwei Stunden hatten sie Fanada nahezu umrundet und Jelena machte sich auf den Weg zum Westtor um durch den Tempeldistrikt nach Hause zu reiten.
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Re: Der Kontor ab Sommer 264 n. J.
« Antwort #37 am: 09. Jul 14, 22:34 »
Die Menschen auf den Straßen waren durch das Wetter gereizt und so kam das Paar mehrfach an streitenden Fuhrleuten vorbei, die sich gegenseitig oder ihre Zugtiere anbrüllten, wenn es mal wieder Engpässe und Blockaden gab. Fußgänger schnauzten Wagenlenker und Reiter an, während Straßenhändler mit ihren Bauchläden und ihrem Geschrei das Chaos zur Spitze trieben...
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Re: Der Kontor ab Sommer 264 n. J.
« Antwort #38 am: 10. Jul 14, 09:35 »
Jelena runzelte die Stirn. Eigentlich hatte der Stadtrat ein Gesetz erlassen wonach Fuhrleute nur morgens zwischen der sechsten und siebten Stunde und abends nach der siebten Stunde durch die Straßen fahren durften um genau solch ein Chaos zu verhindern. Offensichtlich stand wieder irgendeine Heiligenfeier bevor und es hatte einen speziellen Dispens für die Fuhrmannsgilde gegeben.
Das Geschrei und die Menschenmenge taten ihrem Kopf nicht gut und ihre Kopfschmerzen kehrten bereits nach kurzer Zeit mit hämmernder Stärke zurück.
Durch den Ausritt angemessen müde benahm sich Sudbina lammfromm und ließ sich mit leichter Hand durch die Straßen lenken.
Jelena seufzte erleichtert auf als die Tore des Kontors in Sichtweite kamen, nachdem Sudbina versorgt war würde sie dem Badehaus um die Ecke einen Besuch abstatten.
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Re: Der Kontor ab Sommer 264 n. J.
« Antwort #39 am: 10. Jul 14, 13:51 »
Die Karawane, von der Jenna zuvor gesprochen hatte, war inzwischen offenbar angekommen und der Innenhof war voller Menschen, Tiere und Waren. Es wurde abgeladen, hin- und hergeschleppt, geflucht, gelacht und getratscht. Packtiere wieherten, brüllten, schnaubten, scharrten, zappelten oder standen geduldig still - je nach Art und Temperament.
Der Leiter der Handelskarawane, ein freundlicher, kleiner, wettergegerbter Mann mit einem kleinen Bäuchlein und staubiger Reisekleidung aus teuren Stoffen, trat auf Jelena zu, als er sie gewahrte. Der Mann versuchte seit Jahren, die Heilerin zu mehr als nur einer Freundschaft zu überreden, blieb dabei aber charmant und bedrängte sie nicht. Stattdessen pries er sie in der blumigen Sprache seiner Heimat und brachte ihr immer wieder schöne Geschenke mit.
"Jelena, Stern von Fanada! Wie schön dich zu sehen!", begrüßte er sie überschwänglich und mit einem breiten Grinsen. Der Schalk blitzte, wie immer, in seinen Augen.
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Re: Der Kontor ab Sommer 264 n. J.
« Antwort #40 am: 15. Jul 14, 10:10 »
War ja klar, dachte Jelena lakonisch als sie den Trubel im Kontor mitbekam. Es würde wohl noch eine Weile dauern bis sie in den Badezuber kam.
Sie saß ab und brachte Sudbina in den Stall um ihn abreiben zu lassen und verfütterte noch einige Karotten an ihn bevor sie sich dem Chaos der Karavane stellte.
Sie musste wider Willen lächeln als sie Tomasz ben Hindi sah. Sie hätte durchaus nichts dagegen gehabt ihn näher kennen zu lernen, aber bisher hatten der Krieg und ihre Beziehung mit Gerhardt dagegen gestanden. Als er sie nun überschwenglich begrüßte, blickte sie demonstrativ an ihren staubigen, durchgeschwitzten und mit Pferdesabber bespritzten Kleidern herunter und hob skeptisch die Augenbraue:
"Stern von Fanada? Naja..."
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Re: Der Kontor ab Sommer 264 n. J.
« Antwort #41 am: 15. Jul 14, 12:26 »
"Eine Rose bleibt eine Rose, ganz gleich, ob eine Wolke ihre Pracht für einen Moment in den Schatten stellen mag!", fegte Tomasz ben Hindi ihren Einwand fort.
Er trat auf Jelena zu, nahm ihre Hand und küsste diese galant, wobei er es sich erlaubte, mit den Lippen sacht über ihre Finger zu streichen. Eine jener kleinen Gesten, mit denen er sein ernstgemeintes Interesse an der Heilerin kundtat.

"Ich sehe, du reitest immer noch diese temperamentvolle Kuh! Wann wirst du endlich lernen, dass ein vernünftiges Pferd nur eine Farbe haben sollte?!?", klagte der Mann nun, doch in seinen Augen stand ein Lachen. Tomasz kam aus einer Kultur, in der Schecken unerwünscht waren. Dennoch wusste er natürlich um die hohe Qualität Sudbinas. Es war ein ewiges, nie ganz ernst geführtes Streitthema zwischen dem kleinen Mann und Jelena.
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Re: Der Kontor ab Sommer 264 n. J.
« Antwort #42 am: 15. Jul 14, 12:58 »
"Dann wenn du zugibst das mein Schecke mehr wert ist als all deine Schindmähren zusammen." lautete Jelenas genauso wenig ernst gemeinte Antwort. Schließlich waren die Vollblutstuten die er ritt eine reine Augenweide.
"Komm, ich bin sicher wir finden drinnen etwas um den Staub herunterzuspülen. Unsere Leute werden hoffentlich nicht allzuviel kaputt machen wenn wir sie aus den Augen lassen."
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Re: Der Kontor ab Sommer 264 n. J.
« Antwort #43 am: 15. Jul 14, 13:15 »
"Bitte schenke mir zuvor noch einen deiner kostbaren Momente, oh größte aller Heilerinnen! Ich muss dir etwas zeigen!"
Tomasz machte eine verbeugende Bewegung und zeigte dabei auf den wuseligen Haufen von Menschen, Waren und Tieren im Hof.
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Re: Der Kontor ab Sommer 264 n. J.
« Antwort #44 am: 15. Jul 14, 13:27 »
Jelena schüttelte nachsichtig den Kopf. Wenn sie protestierte würde Tomasz nur noch dicker auftragen und sie wollte ihn nicht noch anstacheln. Also folgte sie ihm.
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