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Autor Thema: Lager der Valkensteiner und Lorainne de La Follye  (Gelesen 23094 mal)

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Mel

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Re: Lager der Valkensteiner und Lorainne de La Follye
« Antwort #15 am: 25. Aug 14, 23:38 »
Die Welt tanzte vor ihren Augen. Wild warfen Bäume ihr Geäst in die Luft und der Himmel verbeugte sich tief.
Dann war der Spuk vorbei und Lorainne fand sich auf der Bank wieder, Vanion besorgten Blick auf sich gerichtet.
"Es geht schon wieder. Nur zu schnell aufgestanden", murmelte sie leise.
Sie hatte verdammt viel Blut verloren, sie erinnerte sich dunkel. Vor allem an Briannas- nein Juliana Hand, die die ihre fest umschlossen hielt. Und dieser Moment des Friedens, der Ruhe. Lavinia hatte erneut ihre gesegnete Hand über sie alle gehalten.
"Thaing Dia"
Langsam öffnete sie die Augen. Die Welt tantze nicht mehr, und alles um sich herum hatte sich beruhigt.
Sie nickte Vanion zu und lächelte schwach.

Offline Vanion

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Re: Lager der Valkensteiner und Lorainne de La Follye
« Antwort #16 am: 26. Aug 14, 14:17 »
"Das Lachen vergeht dir nie, was?"
Ein immer noch besorgtes Lächeln stahl sich auf sein Gesicht. Doch dann wahrte er wieder Distanz.
Man war in der Öffentlichkeit, umgeben von Soldaten. Wie sollten diese Männer Lorainne respektieren, wenn ihr eigener Knappe es nicht tat?
Suchend sah er sich nach Jorge um, aber der Bursche war nirgends zu sehen. Vanion hoffte für ihn, dass er einen Becher Wasser aus dem Fluss holte, oder grade das Frühstück für Lorainne auftrieb.
"Erstmal etwas essen, mademoiselle. Ich bin mir sicher, dass es danach bereits besser gehen wird. Lasst mich einen Feldscher auftreiben, der sich nochmal die Wunde ansieht. Wir wollten zwar heute schon aufbrechen, aber in Eurem Zustand, mit Verlaub - ein paar Tage Ruhe werden nicht schaden."
"LARP ist nicht ein Hobby, es sind mindestens acht oder so. Ich betreibe etwa fünf davon." RalfHüls, LarpWiki.de

Offline Leif Svensson

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Re: Lager der Valkensteiner und Lorainne de La Follye
« Antwort #17 am: 26. Aug 14, 14:50 »
Bin ich jetzt der Leibdiener der Chevalière? Wozu hat die denn ihren persönlichen Lustknappen? Alte Schnepfe. Der Tag fängt ja gut an...

Murrend und mit schleppendem Schritt ging Jorge wieder zum Lagerzelt, um dort einen Laib Brot und eine Holzkiste, in der sich noch etwas Wurst und ein alter Käse befanden, herauszuholen. Er kehrte mit beidem zurück, stellte die Kiste mit einem lauten Klatschen auf den schlammigen Boden neben die Kochstelle unweit Lorraines Fuß und platzierte das Brot darauf. Dann ging er schnell zurück zum Lagerzelt und kramte einen großen Tonkrug hervor, mit welchem er sich in Richtung des Flussufers aufmachte.
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Boniface Rampeur - Lavinianovize und Reisebegleiter der Amabilis Leonie, Chlodwig Folmar Eberold von Doderey - Page aus Grenzbrück [Projekt ruht], Merten - Leibknecht der Chevalière Lorraine de la Follye des Joux, Hasso Frings - Pfeilmacher sowie Haus- und Hofhandwerker auf Burg Norngard

Offline Torben Menasa

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Re: Lager der Valkensteiner und Lorainne de La Follye
« Antwort #18 am: 26. Aug 14, 15:02 »
Torben war auf dem Weg zurück ins Lager. An der Wegbiegung oberhalb des Lagers blieb er stehen und schaute hinab auf den Vorposten.
Die Schaufel geschultert, seine andere Hand auf dem Blatt seiner Axt, seine Lederrüstung voller Lehm.
Den leichten Regen ignorierend dachte er an den vergangenen Tag:
Er hatte wieder versagt. Wie bei seiner Familie, hatte er schon wieder ein Versprechen gegeben, welches sich im Nachhinein als nicht haltbar gezeigt hatte. Wenigstens konnten die Seelen der beiden Holzfäller jetzt in Ruhe schlafen, in der tiefen nassen Erde Andarras.
Es hilft ja nichts.
Torben ging den Pfad am Steilhang hinab ins Lager und überlegte, woran er sich jetzt als erstes machen müsste.
Wer heilt, nimmt Schmerz.  Wer Schmerz nimmt, kann Schmerz geben. [Codex Apothecariat Valkenstein] -- Torben Menasa, Valkensteiner

Und so wurde er im Tode zu dem, was er im Leben war -- Silas, Schatten ---

Mel

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Re: Lager der Valkensteiner und Lorainne de La Follye
« Antwort #19 am: 26. Aug 14, 15:36 »
"Warum sollte mir das Lachen vergehen, wenn Lavinia und gnädig ist?"
Im letzten Moment konnte sie noch ihren nackten Fuß fortziehen, bevor die Kiste im Schlamm landete und der Dreck nur so´hoch spritzte.
"Pass doch gefälligst auf!"schimpfte sie, doch schon hatte Jorge sich abgeandt.
Mißmutig wandte sie sich an Vanion:"Du hast ihn angeschleppt, sorge dafür, dass er Benehmen lernt. Und wenn DU nicht weiterkommst, wende Dich an Fulk, er hat seine Peit... Mittel."
Es begann wieder zu regnen und Lorainne stand auf.
"Du hast recht, ich brauche etwas Ruhe. Wir können sicher noch ein wenig die Gastfreundschaft der Valkensteiner strapazieren."

Offline Vanion

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Re: Lager der Valkensteiner und Lorainne de La Follye
« Antwort #20 am: 26. Aug 14, 16:36 »
"Der Kerl kam mir nicht so schlimm vor, als ich ihn kennengelernt hab. Ich vertraue zu leicht. Vielleicht sollten wir ihn wieder fortschicken?"

Vanion dachte ernsthaft über sein vorschnelles Urteil nach. Er hatte Jorge für einen jungen Mann gehalten, den unglückliche Umstände in die Arme der Valkensteiner getrieben hatten. Doch so, wie der Bursche sich benahm, mochte ebensogut seine ganze Geschichte erlogen sein.

"Er erzählte mir, dass sein Vater und er nicht mehr bezahlt werden konnten in Salmar, als zwei, drei Jahre lang eine schlechte Ernte eingefahren wurde.
Ich dachte, er wäre einer, der unter der Nachgeburt des Bürgerkrieges leidet. Doch bin ich mir nicht mehr allzu sicher, ob er die Wahrheit gesprochen hat.
Er katzbuckelt nach oben und tritt nach unten. Wenn Roquefort bereits geschlagen wäre, so würde ich nicht zögern, ihn als Stallburschen zu nehmen - ein paar Schläge, ein paar wohlüberlegte Belohnungen, und er mag so gut oder schlecht wie jeder andere seine Arbeit tun.
Doch abgesehen von den Männern aus Haupbach ist er einer der Wenigen, der sich überhaupt bereit erklärt hat, uns zu folgen - und er ist, im Gegensatz zu den Söldnern der Äxte, in einer Gesellschaft des Adels aufgewachsen. Er ist damit aufgewachsen, Männern von Stand zu gehorchen, und ich glaube, in seinen Augen sind wir größer als in der Wirklichkeit. Unser Leben würde ich nicht in seine Hände legen, aber es geht schließlich nur um unsere Pferde."
Nachdenklich und ein wenig geistesabwesend wischte Vanion über Lorainnes schwere Stiefel.
"Ich glaube, im Foret d'Artroux wird sich endgültig zeigen, aus welchem Holz er geschnitzt ist. Und.." Plötzlich sah Vanion Lorainne scharf an, "wenn es ein durchgefaultes Stück Holz ist, müssen wir sicher gehen, dass er uns nicht verrät". Wie Alain.
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Mel

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Re: Lager der Valkensteiner und Lorainne de La Follye
« Antwort #21 am: 26. Aug 14, 18:05 »
"Er wird uns nicht in den Foret begleiten. Das Risiko möchte ich nicht eingehen. Einen Verräter können wir uns nicht erlauben, allerdings können wir ihn auch jetzt nicht fortschicken, das wäre nicht Laviniagefällig, non, wir müssen eine andere Lösung finden, ich bezweifle allerdings, dass meine Idee besonders gut ankommen wird."
Lorainnes schaute in Simons Richtung und nachdenklich kaute sie an ihrer Unterlippe. Wie würde sie Simon und Jorge das schmackhaft machen können?
Lorainne spürte Vanions Blick mehr, als dass sie ihn sah.
"Nun, mir wäre liebe, wenn es nicht soweit kommt. Er ist noch so jung."

Offline Leif Svensson

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Re: Lager der Valkensteiner und Lorainne de La Follye
« Antwort #22 am: 26. Aug 14, 18:09 »
Jorge ging mit schnellem Schritt, den Krug in der Hand, in Richtung Flussufer.
Er sah, wie Anders auf ihn zukam und drehte sich kurz um, um sich zu vergewissern, dass man ihn von der Mitte des Lagers aus nicht sehen konnte. Als die Kenderin summend an ihm vorbeiging, zuckte sein rechter Fuß kurz zur Seite.
« Letzte Änderung: 26. Aug 14, 18:11 von Leif Svensson »
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Offline Anders

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Re: Lager der Valkensteiner und Lorainne de La Follye
« Antwort #23 am: 26. Aug 14, 20:45 »
Anders die Jorge von weitem sah unterdrückte ein Schnauben. Da war er. Nein sie mochte ihn nicht. Sie hatte zu viel von ihm gesehen und das an nur einem Tag.
Als er dann näher kam entschied sie sich für ein kurzes: "Morgen." und ein Nicken. Dann nahm sie ihr pfeifen wieder auf und beeilte sich an ihm vorbei zu kommen.
Im nächsten moment fühlte sie wie sie vor ihr bein gestoßen wurde und stolperte mit einem überraschten ausruf nach vorn.
Sie konnte sich gerade noch abfangen aber jetzt pochte ihr bein doch qieder etwas.
Ihr Blick schoß zu Jorge. Wieder Blitzte eine Erinnerung hoch aber mit einem anderen Gesicht. Eisenstich grinste auf sie runter.
Ein leises Knurren kam über ihre Lippen. "Das hast du mit absicht gemacht!"
Schnell rapplte sie sich wieder hoch
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Offline Torben Menasa

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Re: Lager der Valkensteiner und Lorainne de La Follye
« Antwort #24 am: 26. Aug 14, 20:56 »
Torben dachte, dass er nicht richtig sah:
Dieser Wicht!
"JOOOOOOORRGEEEEE!" war sein wütender Ausruf.
Nicht nur dass er sich abartig verhielt, er ging auch noch dreist gegen andere vor.
Und gerade gegen Anders! Nicht nur dass sie eine Beinwunde hatte, nein es ging auch darum, dass
Torben sie ins Herz geschlossen hatte. Irgendwie erinnerte sie ihn an seine Tochter ....
"HIERHIN!!! SOFORT!!!!!"
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Mel

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Re: Lager der Valkensteiner und Lorainne de La Follye
« Antwort #25 am: 26. Aug 14, 21:08 »
Alarmiert durch Torbens wütendes Brüllen griff Lorainne instinktiv an ihr Seite, stellte fest, dass ihr Schwert nicht dort war, wo es zu sein hatte und bückte sich, um es vom Boden aufzuheben.
Dann rannte sie los, mit einem weiteren Angriff der Andarianer rechnend.
Ihre Hände zitterten und sie klammerte sich an ihr Schwert, die schwarzen Punkte vor ihren Augen ignorieren.
Es war nur eine sehr kurze Entfernung, die sie in Richtung des Rufens gerannt war und doch war sie außer Atem.
"Was ist passiert? anders?"
Sie schaute von Torben zu der kleinen Kenderin, die sich ihr Bein hielt.
Dann fiel ihr Blick auf Jorge.

Offline Leif Svensson

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Re: Lager der Valkensteiner und Lorainne de La Follye
« Antwort #26 am: 26. Aug 14, 21:11 »
"Verflucht, pass doch auf, elender Kender! Beinahe wär ich auch gestolpert!  Anstatt ständig zu singen solltest du mal auf den Weg vor dir achten."

Ein gehässiges Grinsen war auf Jorges Gesicht erschienen und ein leise zischender Laut war zu hören.
"Missgeburt."

Als er den lauten Ruf vernahm, zuckte er zunächst zusammen, tat dann jedoch so, als hätte er nichts gehört und ging schnurstracks zum Flussufer, um Lorraines Krug zu füllen.
« Letzte Änderung: 27. Aug 14, 12:26 von Leif Svensson »
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Offline Leif Svensson

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Re: Lager der Valkensteiner und Lorainne de La Follye
« Antwort #27 am: 26. Aug 14, 21:19 »
Er war bereits beinahe am Ufer angelangt, als er hinter sich die Chevalière hörte, die schwer atmend angerannt kam.
Betont lässig drehte er sich um.

"Meine Herrin, gibt es einen Notfall? Werde ich gebraucht?"
Demütig senkte er den Blick.
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Offline Anders

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Re: Lager der Valkensteiner und Lorainne de La Follye
« Antwort #28 am: 26. Aug 14, 21:48 »
Anders hielt sich das pochende Bein. Jetzt fühlte es sich an wie gestern Abend nach dem entscheidenden Schlag gegen die Anaraner. Sie blickte kurz über die Schulter zu Torben der sehr wütend wirkte.
Dann schaute sie böse zu Jorge. Er erinnerte sie so an Eisenstich, ihr wurde fast schlecht dabei.
"Ich hab aufgepast. Du hast mir doch ein Bein gestellt.", kurrte sie aufgebracht.
Sie rieb sich die dreckigen Hände ab.
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Mel

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Re: Lager der Valkensteiner und Lorainne de La Follye
« Antwort #29 am: 26. Aug 14, 21:51 »
Als ihr klar wurde, das ein Angriff der Rebellen eher unwahrscheinlich war, lockerte sie den Griff um ihr Schwert.
"So ist das also?"
Sie ärgerte sich über Jorges betont lässige Art, liess sich jedoch nichts anmerken und fragte ihn direkt:"Was hast Du dazu zu sagen?"
Wenn Vanion sie nicht überredet hätte, hätte sie ihn niemals mitgenommen. Doch nun war es offenbar eine Prüfung Lavinias.
A Diah!