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Autor Thema: Die Akademie zur Ayd'Owl im Sommer 265 n.J.  (Gelesen 20449 mal)

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Offline Sandra

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Re: Die Akademie zur Ayd'Owl im Sommer 265 n.J.
« Antwort #30 am: 07. Jul 15, 13:37 »
Sie hörte die Verbitterung in Rikhards Stimme als er von dem Schamanen sprach. Er schien zutiefst enttäuscht.

"Nun, wenn du noch nicht in der Lage bist kontrolliert Magie anzuwenden, mag das auch ein Grund gewesen sein nichts zu sehen, auch wenn du da mit der Beobachtung wohl Recht haben könntest. Aber da auch nicht jeder von uns die Magie auf gleiche Weise nutzt, kann ich dir das nicht sagen. Aber warum hätte er dir von der Fokussierung erzählen sollen, wenn er wusste, dass du tatsächlich magisch begabt bist?"
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Offline Rikhard Kraftweber

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Re: Die Akademie zur Ayd'Owl im Sommer 265 n.J.
« Antwort #31 am: 07. Jul 15, 15:19 »
"Ich weiß es nicht. Ich glaube, er wollte sicher gehen, dass ich keinen Ärger mache. Dass ich nach wie vor, wie alle anderen, ihn als den mächtigsten Mann des Dorfes sehe." Endlich kam die Schankmaid mit einem neuen Becher Wein. Entgegen seiner sonstigen Gewohnheit, stürtzte Rikhard diesen sofort herunter.

"Natürlich hab ich, als ich seinen Betrug bemerkt habe, den anderen davon erzählt. Aber die haben mir nicht geglaubt, und als der Schamane davon erfuhr, schwor er, dass ich schlecht für das Dorf wäre. Ein Fluch der Götter sei ich, dazu bestimmt, das Dorf und seine Gemeinschaft zu spalten und ins Verderben zu führen. Viel heiße Luft, wenn du mich fragst, aber diese ungewaschenen Idioten haben ihm geglaubt."

Wütend knallte er mit der Faust auf den Tisch.
"Diese ungebildeten, abergläubischen Kerle! Des Abends sammelte sich eine Meute in der Dorfschänke, und je später es wurde und je länger sie tranken, desto mutiger und lauter wurden sie. Ich verfolgte die Gespräche von weitem, so gut es ging. Ständig hörte ich etwas von 'Magie' und 'unnatürlich' und 'Grolf hat gesagt...'
 
Als der dann auch noch dazu stieß, wurde es noch lauter, und irgendwann kamen meine Eltern zu mir und drängten mich, fortzulaufen. Da hab ich erst verstanden, was los war! Der Schamane - dieser falsche Scharlatan hatte Angst, weil ich ein wirklicher, echter, richtiger Magier war! Und so wollte er mich fortjagen, damit bloß niemand merkt, was für ein Lügner und Betrüger er ist.

Ich.. ich hatte Angst, Angst um mich und meine Familie. Also tat ich, was sie sagten, und schlief einige Tage im Wald und versteckte mich. Einige Tage abwarten, dann würde sich das Ganze schon beruhigen, dachte ich - aber es war nicht so. Ich kam am hellichten Tag wieder ins Dorf, und die Menschen sahen mich schief an. Niemand sprach mit mir. Grolf hatte sie aufgehetzt, gegen diesen perfiden Magier, der ich angeblich sei. Noch am selben Abend ging ich fort."
« Letzte Änderung: 07. Jul 15, 15:22 von Rikhard Kraftweber »

Offline Sandra

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Re: Die Akademie zur Ayd'Owl im Sommer 265 n.J.
« Antwort #32 am: 08. Jul 15, 08:29 »
Stella war überrascht, als Rikhard plötzlich den Krug Wein hinunter stürzte und mit der Faust auf den Tisch knallte.
Doch nicht ganz so ruhig, hm?

"Naja, warum sollten sie auch einem Jungspund aus dem Dorf mehr glauben als ihrem langjährigen geistigen Führer? Ich glaube das wäre bei jedem anderen aus dem Dorf genau so gewesen, wenn er sowas behauptet hätte. Nur dass er bei dir mehr Sorge haben musste, dass du ihn tatsächlich irgendwann bloßstellst.
Das entschuldigt immer noch nicht die Tatsache, dass er euch vermutlich was vorgespielt hat was seine Magie angeht - aber immerhin hat er das Dorf zusammengehalten, schöne Geschichten erzählt und wenn seine Heilkünste meist positiv verliefen - sonst hätte man sich wohl nicht so darauf verlassen - hatte er doch einen Nutzen für das Dorf und die Gemeinschaft. Magie ist nunmal etwas besonderes und wie oft geben wir uns lieber schönen Illusionen hin als die Wahrheit zu erkennen?"

Sie ließ diese Worte einen Moment sacken bevor sie fortfuhr und trank noch einen Schluck.

"Es muss schrecklich sein, dort vertrieben worden zu sein und alles hinter sich lassen zu müssen. Grade wenn man es eigentlich besser weiß und sie im Unrecht sind. Dass er jedoch gegen das hetzt was er selber vorgibt zu sein... Also Magie als unnatürlich bezeichnet...Wäre ja mal interessant, wie er sich damals dort etabliert hat..."
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Offline Rikhard Kraftweber

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Re: Die Akademie zur Ayd'Owl im Sommer 265 n.J.
« Antwort #33 am: 08. Jul 15, 10:32 »
"Ich glaube nicht, dass er die Magie unnatürlich fand. Es klang eher danach, als ob er mich als eine Missgeburt anprangerte. Ich hatte nie ein Krafttier, und schamanistische Riten waren mir fremd. Meine Magie erwachte irgendwann, und sie hatte nichts mit Tieren oder Geistern zu tun."

Nach dieser fast automatischen Richtigstellung schwieg Rikhard.

Sie verteidigt ihn. Wägt ab. Als ob seine Fähigkeiten irgendwas ändern würden. Auf der einen Seite bewunderte er diese Fähigkeit, analytisch und neutral zu bleiben, aber gleichzeitig fühlte er sich, als würde Stella ihn als abstraktes Problem betrachten, dass sie nun erstmal von allen Seiten beleuchten würde.

"Ich glaube, er hatte einfach Angst, dass er auffliegen würde. Zwar versteht er was vom menschlichen Körper und weiß zumindest irgendetwas über Magie, aber ich glaube nicht, dass er wirklich fähig ist. Er hatte gewiss Angst, dass ich ihn verdränge."


Offline Sandra

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Re: Die Akademie zur Ayd'Owl im Sommer 265 n.J.
« Antwort #34 am: 08. Jul 15, 10:48 »
Sie lächelte ihn beschwichtigend und ermutigend an
"Naja, hatte er damit denn Unrecht, zumindest als du das Dorf davon überzeugen wolltest, dass er ein Betrüger ist?"

Dann schenkte sie ihm noch etwas Met nach.

"Interessanterweise scheint er aber ja von dir in Hinblick auf Schamanismus nichts befürchten zu müssen. Ein tatsächlich schamanistisch Begabter wäre da womöglich sogar ein größeres Problem gewesen... jemand, der tatsächlich mit Krafttieren in Verbindung steht. Aber ich schweife ab... Schade, dass es so enden musste und du dort nun wohl unwillkommen bist. Wie ist es mit deiner direkten Familie? Ich glaube es würde mir sehr schwer fallen, wenn ich meine Familie nicht mehr wiedersehen könnte..."
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Offline Rikhard Kraftweber

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Re: Die Akademie zur Ayd'Owl im Sommer 265 n.J.
« Antwort #35 am: 08. Jul 15, 12:31 »
"Ich wollte ihn doch nicht verdrängen! Aber wenn er betrügt, was soll ich denn tun? Weiter die anderen wie Schafe folgen lassen? Du hast wirklich seltsame Vorstellungen."

Außerdem, was soll ich mit einem Dorf schlecht riechender Idioten. Mal ehrlich.. die können größtenteils nicht einmal lesen!
Das Analytische, was Rikhard zunächst bewundert hatte, wirkte nun abstoßend auf ihn. Diese Frau interessierte sich mehr für die akademischen Unterschiede zwischen schamanistischer Magie und - und.. seiner? Art von Magie. Bei Aine, ich weiß so wenig über diese Kraft. Wie nennt man das denn überhaupt, was ich wirke? Diese Kraftlinien, dieser Fluss!

"Meine Familie. Ich vermisse sie nicht zu sehr. Gute Menschen, aber ich bin alt genug, um nicht mehr an Mutters Rockzipfel zu hängen, findest du nicht? Sie haben ihr Leben, und seit ich weiß, dass ich fähig bin, Magie zu wirken, sehe ich umso deutlicher, dass.. naja, dass ich anders bin als sie. Vater und Mutter können nicht lesen, sie interessieren sich nicht für das Leben außerhalb ihres Dorfes, den Sommer verbringen sie mit Jagen und Fischen und den Winter damit, zu Schlafen und Kinder zu zeugen. Das mag für manche wie ein Idyll klingen, für mich klingt's nur nach demselben langweiligen Trott."

Außerdem haben sie mich gedrängt, zu verschwinden. Wer weiß schon, ob sie Grolf nicht auch geglaubt haben.

Vermutlich hätte Rikhard das gar nicht erzählt, doch der Alkohol hatte seine Zunge gelockert. Es war recht einfach erkennbar, dass der Magier aus Silvanaja eine mehr als geringschätzige Meinung von seiner Familie hatte. Die Gründe dafür mochten in der Verbitterung über sein Schicksal liegen, doch vielleicht war auch eine Prise Arroganz darin.

"Ich möchte nicht schlecht über meine Eltern sprechen, das gehört sich nicht. Im Grunde möchte ich auch nicht mehr über dieses rückständige Land sprechen, aus dem ich komme. Lass uns lieber den Abend hier genießen."

Nach diesen abrupten Worten fühlte sich Rikhard, als habe er eine Tür zu gemacht, aus der ihm ein schwüler, drückender Wind entgegen geweht hatte. Als sei eine große Last von seinen Schultern gefallen, atmete er tief durch, dann blickte er auf und sah Stella direkt in die Augen. Er lächelte sie unsicher an.

« Letzte Änderung: 08. Jul 15, 12:33 von Rikhard Kraftweber »

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Re: Die Akademie zur Ayd'Owl im Sommer 265 n.J.
« Antwort #36 am: 08. Jul 15, 14:00 »
Mit einem leisen Seufzen atmete sie durch.
Das war doch gar nicht, was ich gesagt habe... Aber manchmal will man lieber den Schein sehen als auf die Wahrheit und eigene Fehler gedrückt werden...
Dabei wollte sie doch nur, dass er das Ganze etwas weniger verbittert sehen konnte.
Wenn er das Leben dort eh nicht vermisste, wo war dann sein Problem?

Gern hätte sie ihm das noch gesagt und ihn auch gefragt, woher er denn lesen und schreiben konnte, wenn es weder die Eltern konnten noch im Dorf sonderlich üblich zu sein schien, entschloss sich aber nachdem sie Luft geholt hatte, doch einfach zu schweigen. Er sagte ja schon, er wollte nicht mehr drüber reden...Also schluckte sie hinunter, was sie sagen wollte.

"Wie du meinst. Irgendwas bestimmtes, das dir vorschwebt? Ein Thema oder so?"

Sie wusste noch nicht recht, wie sie ihn einordnen sollte und sie wollte jetzt auch nicht mit irgendeinem Thema herausplatzen...Also erst mal abwarten.
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Offline Rikhard Kraftweber

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Re: Die Akademie zur Ayd'Owl im Sommer 265 n.J.
« Antwort #37 am: 08. Jul 15, 14:14 »
"Nein, da gibt es nichts Bestimmtes."

Irgendwie war die Stimmung gekippt, Stella wirkte vorsichtig und abwartend. Rikhard hatte das Gefühl, zu viel erzählt zu haben.
Ihr kennt euch seit einigen Stunden und du erzählst ihr sowas. Wer weiß, was sie jetzt von dir denkt.

"Obwohl, doch! Die Akademie.. besitzt gewiss eine große Bibliothek, nicht wahr? Ich bin sehr neugierig, gibt es dort auch..."

Auf diese Art entspann sich ein leichteres Gespräch zwischen den beiden. Mittlerweile war es gewiss nach Mitternacht, doch zumindest für diesen Abend stand die Zeit für Rikhard still. Stella war eine intelligente, anregende Gesprächspartnerin, und die beiden sprangen bald von einem Thema zum Anderen. Irgendwann wurde es jedoch definitiv zu spät, und Rikhard stand auf, um sich zu verabschieden.

Offline Sandra

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Re: Die Akademie zur Ayd'Owl im Sommer 265 n.J.
« Antwort #38 am: 08. Jul 15, 14:52 »
Glücklicherweise hatte sich die hakelige Situation bald wieder entspannt und beide unterhielten sich noch über dies und jenes bis Rikhard Anstalten machte aufzustehen. Daraufhin warf Stella einen schnellen Blick auf ihr Zeiteisen. Ist doch erst um die zweite Stunde... Gorix könnte sich auch noch gut irgendwo rumtreiben...
Sie war noch unentschlossen, ob sie schon zurück wollte oder lieber noch etwas trank... Aber dafür hätte sie nun wirklich noch woanders hin gehen müssen, hier wurde es langsam zu still und aufs alleine rumsitzen hatte sie wirklich keine Lust.

"Hmm... Du willst zurück? ...Oder doch noch in eine der großen Tavernen?" Sie grinste schelmisch und dass die letzte eher eine rhetorische Frage war und sie nicht glaubte, dass er das noch vorhätte.
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Re: Die Akademie zur Ayd'Owl im Sommer 265 n.J.
« Antwort #39 am: 08. Jul 15, 16:07 »
Dankend lehnte Rikhard ab.
"Nein, aber ich wünsche dir noch viel Spaß." Freundlich lächelnd drehte er sich um und ging. Der Abend war schön gewesen, keine Frage, aber so richtig warm geworden war er mit Stella trotz aller guten Gespräche nicht. Dennoch war er gespannt, was nun in den nächsten Tagen und Wochen geschehen würde. Vielleicht würde sie ihn ja ihren Freunden vorstellen, und vielleicht würden sie ihn mitnehmen. So oder so, ob er nun an der Akademie blieb oder in die Welt ziehen würde - die Menschen hier waren freundlich, gewaschen, gebildet. Was konnte man mehr verlangen?

Als er in seinem Quartier angekommen war, zog er sich aus und legte sich auf seine schmale Pritsche. Er war noch wach, und seine Gedanken kreisten ein wenig umher. Irgendwie verlor er sich in der Vergangenheit.

Lautes Kinderlachen klingt durch die Luft. Ein paar Jungs und Mädchen, manche fünf, manche acht Jahre alt, und nur zwei oder drei ältere Kinder, tollen umher. Die Sonne wirft goldene Strahlen, wo immer sie das dichte, saftig-grüne Blätterdach des Waldes durchdringt. Staubkörner glitzern in der Luft, und es ist angenehm warm. Rikhard atmet tief ein. Das Toben der anderen Kinder stört ihn. Er sitzt da, mit dem Rücken gegen einen Baum gelehnt und einem rissigen, alten Buch in der Hand. Es ist aufgeschlagen, und er schaut hinein. Doch er kann nicht lesen, was immer dort steht, wird ein Geheimnis für ihn bleiben.

Langsam dämmerte Rikhard in seinem Bett in Fanada in den Schlaf hinüber. Aus der Erinnerung wurde ein Traum...

"Sohn, du kannst doch gar nicht lesen. Was nützt dir also das Buch? Mach was Nützliches, wie die anderen Kinder." Ernst, aber wohlwollend schaut Rikhards Vater drein. Die bärtige, hochgewachsene Gestalt sieht beeindruckend aus. Eine große Pranke legt sich auf die Schulter des schmächtigen Jungen. "Da steht bestimmt nichts drin, was Mutter oder ich nicht wissen. Schau nur, wie groß und krakelig die Buchstaben sind. Hässlich! Da machst du dir nur die Augen kaputt. Komm lieber mit mir, ich zeig dir was!"

Wenig später landet Rikhard mit einem lauten Klatschen im nahen Fluss. Sein Vater hat ihn lachend hochgehoben und ihn gradewegs hineingeworfen. Das Kind taucht auf, schüttelt sich das Wasser aus dem Gesicht und hustet. Dann durchdringt lautes Kinderlachen den Wald.


Szenenwechsel. Das Sternenzelt Sylvanajas beleuchtet die Nacht. Ein halbstarker Junge, vielleicht dreizehn, vierzehn Jahre alt, sitzt auf einer Lichtung - vor ihm ein mitgenommenes, dickes altes Buch.

Das hier... das ist ein 'a', glaube ich. Ja doch, das muss es sein! Und diesen Buchstaben... den nennt man ein 'k', das weiß ich, das hat Grolf mir gesagt! Mit dem Finger folgt Rikhard den Zeilen, die er nicht entziffern kann. Doch er erkennt immer mehr Buchstaben. Er genießt die Stille, die der frühe Abend mit sich bringt, und solange die Tiere der Nacht noch nicht aufgewacht sind, solange wird er dort sitzen und versuchen, die Geheimnisse dieses Buches zu entziffern. Er versinkt gradezu in seinen Bemühungen, um ihn herum wird es lauter und lauter. Eulen rufen, in weiter Ferne heulen Wölfe, im nahen Sumpf ertönt eine wahre Kakophonie aus Unkenrufen. Irgendwann erlischt die Kerze, die bisher so zuverlässig Licht gespendet hat.

Szenenwechsel.

"Also kannst du jetzt lesen?" Kyra macht große Augen. Rikhard schaut sehr selbstbewusst drein - welcher Fünfzehnjährige in Silvanaja kann schon lesen? Doch Kyras nächster Satz wirft seine Errungenschaft, seinen Erfolg, völlig um. "Das können doch nur Mädchen!" Glockenhelles Lachen ertönt. Es wird immer lauter und lauter und lauter, bis.. ..Rikhard schweißgebadet aufwachte.

Kerzengrade saß er im Bett, die Fäuste geballt. Nur ein Traum. "Nur ein Traum!", wiederholte er laut, als ob er sich ebendieses deutlich ins Bewusstsein rufen müsse. Er wusste genau, was Kyra damals gemeint hatte. In Silvanaja wurden Mädchen manchmal auf Schulen geschickt, Schulen, die von Aine-Priestern betreut wurden. Für ihn als Mann war das nicht in Frage gekommen. So hatte er sich über die Jahre selbst lesen und schreiben beigebracht. Hatte von Reisenden erfragt, was einzelne Buchstaben bedeuten. Hatte nachts draußen gesessen und versucht, zu lesen. Das geschriebene Wort bewunderte Rikhard noch heute. Es war wie eine Schatztruhe - mit dem richtigen Schlüssel konnte man den Seiten alles entreißen, was sie zu bieten hatten. Und doch stahl man nichts, nein - man schuf Wissen! Gab es ein nobleres Ziel in der Welt?

Geh endlich schlafen, schalt er sich selbst. Er war immer wieder überrascht, wie begeisterungsfähig er war, wenn es um Bücher ging. Selbst um drei in der Früh gab es da für ihn kein Halten - und das hielt ihn nun vom Schlafen ab. Er rollte sich in seine Decke ein und schloss die Augen. Der Schlaf würde sich schon einstellen.
« Letzte Änderung: 08. Jul 15, 16:09 von Rikhard Kraftweber »

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Re: Die Akademie zur Ayd'Owl im Sommer 265 n.J.
« Antwort #40 am: 08. Jul 15, 17:44 »
Auch Stella verließ die kleine Schänke, noch unentschlossen, wohin sie jetzt gehen wollte. Wenn Rikhard nicht so fluchtartig verschwunden wäre, wäre sie vermutlich mit ihm zurück zur Akademie gegangen.

Andererseits war sie nun schon etwas angetrunken und mit etwas mehr Alkohol hätte sie vermutlich Chancen auf einen traumlosen Schlaf. *Du musst dich den Schrecken stellen* hatte Sasha gesagt... Und Gorix war auch dieser Auffassung. Ja, vermutlich...Aber nicht mehr heute Nacht.
Danach stand ihr jetzt grade wirklich nicht der Kopf. Sie hatte keine Lust auf die Spiele des Schalks. Bisher hatte sie eh das Gefühl, sie könnte nur verlieren, egal was sie tat.

Also machte sie sich auf den Weg zum Marktplatz, in eine der größeren Tavernen wo jetzt noch immer viel los war.
Doch so wirklich in Feierlaune war sie sowieso nicht und eigentlich lag es ihr nicht, ohne eine gesellige Runde mit ihren Freunden zu trinken.
Du hast den Becher jetzt lang genug angestarrt dachte sie bei sich, setzte an und trank ihn leer - zum stehen lassen war es wahrlich zu schade.
Na schön, dann vielleicht doch keine Flucht davor heute Nacht.
Nachdem sie bezahlt hatte machte sie sich ebenfalls auf den Rückweg zur Akademie.
« Letzte Änderung: 09. Jul 15, 12:56 von Sandra »
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Offline Rikhard Kraftweber

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Re: Die Akademie zur Ayd'Owl im Sommer 265 n.J.
« Antwort #41 am: 09. Jul 15, 11:28 »
"Also, du hast diese Schüssel schweben lassen?"
Die sonst so laute, raue Stimme klang auf einmal ganz sanft, wohlwollend, interessiert.
"Ja! Also, den Teller. Keine Schüssel."
Die Stimme, die grade aus dem Stimmbruch war, klang aufgeregt und begeistert.
"Ich hab's genau gespürt! Es war wie ganz viele kleine Adern, die durch den Boden, die Luft, die Bäume pulsierten! Wirklich! Und dann hab ich irgendwie hineingegriffen, die feinen Äderchen zusammengefügt, bis ein plätschernder Bach daraus wurde. Und dann hab ich einen Damm gebaut und immer mehr hat sich angestaut, und dann - und dann hab ich's losgelassen! Und dieser Fluss, dieser Strom hat dann den Teller empor gehoben und fliegen lassen!"
Rikhard zittert immer noch. Er fühlt sich leer, erschöpt, schwach, aber gleichzeitig ist er gradezu euphorisch. Als sei der den ganzen Tag in hoher Geschwindigkeit gelaufen! Nun ist es Abend, und der Zwischenfall ist wenige Stunden her. Seitdem sitzt er mit Grolf zusammen.
"Adern? Kein Tier? Bist du sicher? War es nicht der schnelle Flügelschlag eines Bussards oder eines Habichts, der dich getragen hat? Waren es nicht die Geister, die dir einen Teil ihrer Kraft geliehen haben? Ich rate dir, lass mich dir davon erzählen!"
Doch der junge Rikhard schüttelt den Kopf.
"Nein, hab ich nicht, Grolf. Ich spüre keine Tiere." Er hält inne, dann blickt er den Schamanen neugierig an. "Sollte ich das denn?"
Und Grolf nickt bedächtig.
"Gewiss, gewiss. Magie, weißt du, kommt von den Tieren, von den Geistern der Natur, sie kommt allein und nur daher." Rikhard bemerkt nicht, dass Grolf dabei leicht mit den Augen rollt. Ein aufmerksamerer Beobachter, oder schlicht ein älterer Mann, hätte bemerkt, dass Grolf unsicher ist. Er scheint nicht genau zu wissen, wovon er redet. Doch dem jungen Magier, der sich grade über das Erwachen seiner Gabe freut, fällt nichts auf.
"Ja, in der Tat, so ist es wirklich! Also.. die Kraft der Tiere ist auch die deine, wenn du sie dir zu Nutze machen kannst. Du weißt, darum rufe ich stets die Geister an, und mein Krafttier, der wilde Braunbär, gibt mir die Stärke, die ich brauche, um Krankheiten und Übel vom Dorf fernzuhalten und zu bannen! Du solltest das auch versuchen.."


Unruhig wälzt sich Rikhard hin und her auf seinem Bett. Das Bettlaken ist längst auf dem Boden, er krallt im Schlaf die Finger ins Kopfkissen.
Szenenwechsel. Ein Jahr später.

"Vielleicht bist du ja doch kein Magier, Kleiner!" Grolfs beißende Worte treffen Rikhard. "Versuch es weiter!" Und Rikhard versucht es. Doch bei aller Konzentration, die er aufbringt - er spürt kein Tier. Er spürt keine Geister. Er spürt keine obskure Kraft der Natur. Doch was er spürt, schwach zwar, aber vorhanden, ist das Pulsieren der Adern, die das Land durchdringen. Leise wie ein Vogelschlag im Wald huscht es an ihm vorbei, das Plätschern der Magie. So schwach, dass er es fast für Einbildung hält. Rikhard öffnet die Augen und starrt in die grinsende Fratze des Schamanen. Selbstgefällig und glücklich sieht der aus, und Rikhard hat keine Ahnung, warum.
"Nein, du bist gewiss kein Magier. Vielleicht hat sich ein Geist deiner bemächtigt und diesen Teller fliegen lassen, aber das muss Zufall gewesen sein. Ein schlimmer Fehlgriff einer mächtigen Kreatur."


Szenenwechsel. Mehrere Jahre später.

Immer wiederholt sich das Muster: Grolf erklärt Rikhard etwas, wenn er denn Zeit und Lust dazu hat. Manchmal lehnt Grolf unwirsch und genervt ab. Doch Rikhard klammert sich daran, ein Magier zu sein. Er weiß einfach, dass es so ist. Er gibt nicht auf. Rikhard versucht, den Weisungen zu folgen. Doch nichts funktioniert. Und Grolf wirkt immer zufriedener mit sich selbst. Dem Magier kommen erste Zweifel - doch nicht an sich selbst, sondern an Grolf. An diesem Abend beschließt er, Grolf zu folgen, als der einen Ritus vorbereitet. Es ist eine bedeutende Zeremonie - Feuer, Opfer, Tänze, Gesang, alles für einen sanften Winter und ein gutes Jahr. Gewiss, denkt Rikhard, kann ich ihm etwas abschauen, gewiss gibt es etwas, was er mir noch nicht gezeigt hat!
Endlich erblickt er den Schamanen. Er ist in seiner Hütte am Dorfrand verschwunden, und Rikhard schlägt die Lederhaut, die als Tür dient, beiseite und tritt ein. Grade möchte er sich bemerkbar machen, als er sieht, wie Grolf an einem Tisch mehrere Pülverchen mischt. Er zerstampft einige Samen, mischt rötliches Pulver mit einer dickflüssigen, braun-goldenen Flüssigkeit. Harz? Dabei murmelt der Schamane unablässig vor sich hin, was genau, kann Rikhard nicht verstehen. Nun steht der junge Mann schon eine Minute hier - und hat ein schlechtes Gewissen. Was, wenn Grolf ihn bemerkt? So leise er kann, verlässt er die Hütte wieder. Er ist enttäuscht. Keine magischen Spielereien, nein. Nur irgendwelche Kräuter und Pulver. Wie bei diesen reisenden Schaustellern, die vor einem Jahr in der Gegend waren...


"LÜGNER! LÜGNER UND BETRÜGER!" Der Ruf schallt durch den Raum. Rikhard hat beobachtet, wie Grolf seine Pülverchen in das Feuer gestreut hatte. Als Grolf vermeintlich die Geister angerufen hatte, da hatte Rikhard keine Veränderung in den Adern gespürt, die ihn umgaben. Nichts! Aber dafür hatte das Feuer begonnen, blau und grün zu lodern. Das Pulver! Am nächsten Morgen war Rikhard in Grolfs Hütte gegangen und hatte den Schamanen geweckt. Der Geruch schalen Bieres erfüllt die Hütte; Grolf hat sich offensichtlich am Vorabend, nach dem Ritus, noch betrunken. Nun steht der Hochstapler mit blutunterlaufenen, müden Augen vor dem aufgeregten, wütenden Rikhard, der ihn anschreit. Erste Stimmen regten sich draußen, doch Rikhard brüllt weiter, packt Grolf an den Schultern und schüttelt ihn. "ICH BIN KEIN MAGIER, SAGST DU?! DU HAST MICH IN DIE IRRE GEFÜHRT, MIR VIER, FÜNF JAHRE MEINES LEBENS GESTOHLEN!"

Rikhard hat zwei und zwanzig Winter erlebt. Die letzten Jahre hatte er sich fast damit abgefunden, kein Magier zu sein. Hatte Grolfs Worten Glauben geschenkt, naiv, wie er gewesen war. Doch diese Blase ist geplatzt, diese sorgsam von Grolf aufgeschüttete Mauer ist eingerissen. Nun sieht Rikhard den Schamanen als das, was er in Wirklichkeit ist: ein stinkender, saufender Hochstapler, der sich auf Kosten des Dorfes ein gutes Leben macht.  Rikhard hört, wie die Lederhaut an der Tür zurückgeschlagen wird. Schlagen. Ein gutes Stichwort. Er holt mit der Linken weit aus und schlägt Grolf ins Gesicht. Einmal, zweimal, dann greift man ihm in den Arm und hält ihn fest.


Wochen später geht Rikhard durch das Dorf. Er tut das nur noch selten. Wo immer er hingeht, stecken Männer und Frauen die Köpfe zusammen und tuscheln über ihn. Er hört Wortfetzen. Missgeburt nennen sie ihn. Verrückt. Wahnsinnig. Von allen guten Geistern verlassen. Von bösen Geistern besessen. Mit Grolf hat er kein Wort mehr gesprochen. Doch verbringt er immer mehr Zeit im Wald, alleine. Nur Kyra leistet ihm manchmal Gesellschaft, doch in letzter Zeit kommt auch sie nicht mehr. Sie hat geheiratet, ist schwanger. Und sich mit Rikhard sehen zu lassen ist schlecht, wenn man auf einen guten Ruf wert legt. Rikhard ist das egal. Er übt. Konzentriert sich. Meditiert. Und von mal zu mal schafft er es besser, die Adern wahrzunehmen.
Er bemerkt den Apfel nicht, der auf ihn zufliegt, bis der ihn am Kopf trifft. Die schon weiche, angefaulte Frucht hinterlässt süßen Schmier in seinem Gesicht. Er zuckt zusammen, schaut sich um - doch niemand ist zu sehen. Er kehrt zu seinem Elternhaus zurück. Dort herrscht Stille. Kaum jemand redet noch.


Auf seinem Bett in Fanada murmelte Rikhard vor sich hin. Er sprach im Schlaf, doch es war kaum zu verstehen. Irgendetwas mit einem Apfel..

"Da ist er! Da ist die Missgeburt!" Laut schallt der Ruf durch das Dorf, mitten in der Nacht. Rikhard ist zurückgekehrt, und der Weg nach Hause führt ihn an der Dorfschänke vorbei. Dort wartet schon ein Haufen Betrunkener auf ihn. Mit knapper Not entkommt er in den Wald.

"NEIN!" Aufrecht saß Rikhard in seinem Bett. Kerzengrade, wach. Um ihn herum ein leichtes Schimmern - er hatte im Schlaf nach der Magie gegriffen, und es hatte sich einiges angesammelt. Ich wünschte, ich wüsste, wie ich das nun benutzen kann. Es drängte ihn, Möbel zu zertrümmern, seiner Wut und seiner Angst freien Lauf zu lassen, sie zu kanalisieren in - irgendwas!

________________________________________


An Schlaf war nicht zu denken. Müde geisterte Rikhard durch die Gänge der Akademie. Lange würde er ohne Einschreibung hier nicht mehr nächtigen können. Das Gebäude fühlte sich nachts kalt und leer an, obwohl hinter manchen Türen noch Licht brannte. Er wollte Gesellschaft, aber außer Stella kannte er hier niemanden. Plötzlich fühlte er sich einsam, allein. Ein kalter Zug drang durch die geöffneten Fenster, und ein Schauer lief ihm über den Rücken. Gewiss würde sie hier irgendwo schlafen, wenn sie nicht noch unterwegs war. Aber einfach an Türen zu klopfen war keine Option.
« Letzte Änderung: 09. Jul 15, 11:49 von Rikhard Kraftweber »

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« Antwort #42 am: 09. Jul 15, 18:04 »
Stella hatte sich gleich auf den Weg zu ihrem Zimmer gemacht und lief zielstrebig durch die Gänge der Akademie. Als sie den Kerzenschein um die Ecke sah wurde sie aufmerksam, neugierig darauf, wer denn da noch so spät unterwegs war.
Ihre eigene Lichtquelle war ein kleiner Zauber, den sie in einen kleinen Kristall in der Hand beschworen hatte, da die Gänge der Akademie kurz nach Neumond zu dunkel waren um sich ohne Licht dort bewegen zu können und noch dazu deutlich bequemer.

Als sie um die Ecke kam erblickte sie einen ziemlich müde aussehenden Rikhard und machte ein paar Schritte auf ihn zu. Interessiert fragte sie:
"Hey, was ist los? Wie kommt es, dass du hier noch rumgeisterst zu der Zeit? Ich dachte, du wolltest dich schlafen legen?"
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« Antwort #43 am: 09. Jul 15, 23:16 »
Er erschrak, als Stella ihn plötzlich ansprach. Sie war um die Ecke gebogen, und er hatte mit dem Rücken zu ihr gestanden und das Licht nicht gesehen. Er zuckte zusammen und prallte mit einem dumpfen Geräusch gegen die Tür eines der Schlafzimmer.

Rasch richtete er sein Gewand. "Ich, ähm.. ich konnte nicht wirklich schlafen, weißt du. Ich hab schlecht geträumt."

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  • Stella Silberstern, Claire Delacroix
Re: Die Akademie zur Ayd'Owl im Sommer 265 n.J.
« Antwort #44 am: 10. Jul 15, 08:07 »
Erstaunt von der heftigen Reaktion meinte Stella
"Huch, nicht so stürmisch...Entschuldige, ich wollte dich nicht so erschrecken."

Noch einer mit schlechten Träumen...

"Achso... Das tut mir leid. Kann ich irgendwie behilflich sein? Gesellschaft? Meditation? Warme Milch mit Honig?... "
~Every moment has a lesson for you to learn. Learn to listen.~

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