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Autor Thema: Zimmer von Rikhard Kraftweber  (Gelesen 18364 mal)

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Offline Rikhard Kraftweber

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Re: Zimmer von Rikhard Kraftweber
« Antwort #15 am: 04. Apr 16, 17:23 »
Kalt sah er sie an. "Und ich finde es erstaunlich, dass eine Händlerfrau wie Ihr nicht längst zum Schulleiter gegangen seid, um meine Verfehlungen zu berichten. Ihr kommt hier herein, unter einem Vorwand. Ihr stellt Fragen, die irgendwo hinführen sollen, aber verratet mir nicht, wohin. Unhöflich, und plump."

Seine Stimme troff vor Arroganz und Verachtung.

"Soll ich raten? Es gibt nur ein Geheimnis, das ich habe. Und es ist nicht mein Geld. Mein Geld verdiene ich mir über Abschriften, die ich für interessierte Intellektuelle Fanadas anfertige, über Hausaufgaben, die ich für andere Schüler anfertige - was natürlich keiner dieser Schüler zugeben würde, und tatsächlich habe ich noch Rücklagen, von der die Akademie nichts weiß. Wollt Ihr das dem Herrn Stauffer mitteilen? Dem Herrn Stauffer, der sich jüngst dafür stark machen möchte, mich vielleicht in eine etwas höhere Position zu rücken?"

Mit Wut und Angst im Bauch fiel Rikhard das Lügen plötzlich sehr leicht. Es gab keine Rücklagen, es gab keine Schüler, denen er irgendetwas anfertigte, und es gab auch keine Bildungsbürger, die ihn schreiben ließen. Zu einer guten Lüge gehörte aber auch etwas Wahrheit. Du hast den billigen Wein bekommen, hier ist der reine, Runa.

"Ihr glaubt, ich spioniere für die Inquisition, nicht wahr?" Ohne ihre Antwort abzuwarten, öffnete er seine Schreibtischschublade und zog einen ordentlich gefalteten und glatt gestrichenen Brief hervor. Auf dem roten Siegel war deutlich eine Sonne zu erkennen.
"Diesen Brief habe ich bekommen. Der Vizekanzler weiß davon. Haltet Ihr mich für so beschränkt, unter diesen Umständen darauf zu antworten?" Fast zu spät fielen ihm die möglichen Implikationen seines letzten Satzes auf. "Nicht, dass ich schon aus moralischen Gründen ablehnen würde."

Runas Gesicht sagte ihm deutlich, dass er ins Schwarze getroffen hatte. Nur, woher wusste sie davon? Sein Gehirn arbeitete auf Hochtouren, um dieses Rätsel zu lösen. Hatte sie etwa...

"Du hast auch einen bekommen, nicht wahr?"

Offline Anders

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Re: Zimmer von Rikhard Kraftweber
« Antwort #16 am: 04. Apr 16, 17:53 »
Jetzt kam Rikhard in fahrt und Runa hatte Mühe seine Reaktionen richtig zu lesen und zu deuten.
Der erste Teil... sie glaubte nicht das er für Schüler arbeitete. Da widersprach er sich selbst, denn noch wenige Augenblicke zuvor hatte er ihr erzählt das er es ablehnte seine Notizen und sein Wissen zu teilen. Und das jemand an den Hausaufgaben von Lehrlingen Interesse haben könnte, die womöglich voller Fehler waren und dann noch außerhalb der Akademie. Schwachsinn. Oder vielleicht auch nicht? Wollte jemand wissen was an der Schule gelehrt wurde?
Das machte die Sache wieder verdächtig.
Als Rikhard dann herumwirbelte und ihr den Brief hinhielt löste sich etwas von dem Druck in Runas Brust.
//Habe ein Auge auf ihn. Wir haben großes mit ihm vor...//
Dennoch ließ sie ihn ausreden. Unter diesen Umständen...
//Die intuitive Antwort ist meistens die richtige.//
Aber was wenn der Vizekanzler es wirklich wusste. Das Siegel des Briefes war gebrochen.
Als Rikhard geendet hatte betrachtete Runa noch ein zwei Atemzüge lang sein Gesicht sehr konzentriert.
"Ich bin nicht damit zum Schulleiter gegangen weil das Mächte sind mit denen man nicht spielt. Und ja es ist so richtig. Ich habe ebenfalls einen solchen Brief bekommen, habe aber keinerlei Grund diesen Forderungen nachzugehen. Die Inquisition entführt Magier und ich vermute das ich ebenso in diesem Buch stehe wie alle anderen auch."
Das man sie als Hüter für ihn einstellen wollte erwähnte sie nicht.
Sie streckte die Hand nach dem Brief aus. "Ich glaube das es eine Falle ist um uns in die Hände zu kriegen."
« Letzte Änderung: 04. Apr 16, 18:00 von Anders »
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Offline Rikhard Kraftweber

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Re: Zimmer von Rikhard Kraftweber
« Antwort #17 am: 04. Apr 16, 22:39 »
"Es wäre naiv zu glauben, dass Gorix den Kanzler nicht einweiht in die Vorgänge." Obwohl..wäre es das? "Wenn er von meinem Brief weiß, weiß er von deinem. Ja, ich gebe zu, ich habe das Geld aus dem Brief genutzt um ein paar schöne Dinge zu kaufen, aber das ist doch wohl nicht verwerflich. Hätte ich es zurück schicken sollen?"

Als Runa nach dem Brief griff, zog er ebendiesen rasch zur Seite. Er grinste obszön.

"Zeig du mir deins, ich zeig' dir meins. Hab ich aus Silvanaja. Lass uns Briefe austauschen, dann überlegen wir, ob es eine Falle ist - oder ein ernst gemeintes Angebot."

Offline Anders

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Re: Zimmer von Rikhard Kraftweber
« Antwort #18 am: 06. Apr 16, 07:23 »
Runa schaute nun etwas verdutzt. "Ich habe meine Brief längst vernichtet. Warum sollte ich ihn behalten? SIe sind wohl auf dem Zusammentreffen der Magier auf mich aufmerksam geworden. Im Groben und ganzen haben Sie Informationen für Informationen angeboten."
Rikhard hatte es nicht geschafft ihren Verdacht ganz zu zerstreuen.
Abschriften die er sich bezahlen ließ?
EIn ernst gemeintes Angebot?
Die Tatsacheache dass er den Brief noch besaß und sehr lange darum herum gedruckst hatte.
Außerdem hatte er das Geld angenommen. Sie hielt Rikhard nicht für einen Dieb, wusste aber nicht ob er Bestechungsgeld einfach so annahm ohne etwas dafür zu tun. All die oben genannten Aussagen...
Abgesehen davon hatte sie keine Ahnung wie Rikhards "Moralische Gründe" aussahen.
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Offline Rikhard Kraftweber

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Re: Zimmer von Rikhard Kraftweber
« Antwort #19 am: 06. Apr 16, 09:45 »
"Nun, warum hätte ich ihn vernichten wollen? Es ist doch ganz eindeutig das Zeugnis dafür, dass jemand mein ungeheures Potenzial erkannt hat und es zu würdigen weiß."

Das ist mehr, als alle Schüler hier jemals geleistet haben. Ich bin mir sicher, dass die Inquisition nichts weiter als ein Spielzeug ist für diejenigen, die es nutzen können. Natürlich sollte man diese abergläubschen Kleingeister nicht einweihen in die Geheimnisse der Ayd'Owl - der mächtigste Magier kann schließlich durch eine Mistgabel sterben - aber warum sollten wir uns diese Fanatiker nicht zu Nutze machen?

Selbstzufrieden sah Rikhard Runa direkt ins Gesicht.
"Glaube mir, ich würde niemals Geheimnisse dieser Akademie an die Inquisition verkaufen. Diese Kleingläubigen könnten ohnehin nichts damit anfangen."
 
Er hielt inne. Seine Augen wurden weich, er senkte den Blick, und seine Schultern sanken herab. Endlich setzte er sich wieder auf seinen Stuhl, sodass er auf Augenhöhe mit Runa war. Den Becher stellte er auf den Tisch. Leise sagte er:
"Runa.. die Akademie ist mein Leben. Sie ist alles, was ich habe. Hier, an der Ayd'Owl, lebe ich mein Leben, so gut ich eben kann. Ich habe sonst nichts. Glaubst du, das würde ich auf's Spiel setzen - für Geld?"

Offline Anders

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Re: Zimmer von Rikhard Kraftweber
« Antwort #20 am: 06. Apr 16, 10:03 »
Runds Blick verfinstere sich bei Rikhards Überheblichkeit und sie machte sich einen kleinen Vermerk in ihrer geistigen Datenbank.
Rikhard war zwar nicht mehr im gefährlichen, aber potentiell gefährdeten Bereich.
Gerade der Satz zu dem Brief triefte vor Überheblichkeit, Arroganz und falscher Bestätigung.
Dann beruhigte er sich offensichtlich wieder. Runa kannte das schon, Rikhard erschien ihr oft mit gespaltener Persönlichkeit. Als er sich nun auf die vertrauliche Ebene begab sah sie ihn sehr lange und schweigend an. Sie konnte ihn nicht lesen und seine Aussagen waren widersprüchlich.
"Nun Rikhard... Das kann ich nicht bestätigen. Ich kenne dich nicht gut genug um zu sagen wo hin dich dein Streben nach Anerkennung führen wird. Ich hoffe einfach dass du weißt was, ... Gesund für dich ist. Der Stolz der dich durch die Anerkennung der Inquisition erfüllt ist definitiv der falsche."
// Denn die Inquisition hat dich nicht wegen deiner Kompetenz angesprochen, sondern weil du das schwächste Glied in der Kette bist.//
Was auch immer das über sie aussagte. Wieder einmal kamen Runa Zweifel an ihrem eigenen Gesellschaftlichen Bild. Wie hätte Gorix es genannt...
//Sozial Inkompetent?//
Mit einem Mal wurde ihr wieder schlecht. War sie jetzt in den Augen der Akademie auch ein Potentieller Verräter. Wieder einmal hatte die Verbindung zu Rikhard Auswirkungen auf sie. Und dieses Mal konnte sie wirklich keine positiven Eigenschaften daran finden.
Sie spürte plötzlich das sie diesen Raum verlassen wollte.
"Du solltest wie gesagt nicht darauf eingehen. Das sind unbekannte Größen und niemand weiß wo dieser Konflikt enden wird. Aber im Schach sterben auch immer die Bauern zuerst. Vernichte den Brief. Wenn ihn jemand anderes findet könntest du sonst wirkliche Probleme bekommen."
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Re: Zimmer von Rikhard Kraftweber
« Antwort #21 am: 06. Apr 16, 10:11 »
"Also gut."

Mit leichtem Bedauern im Gesicht zog er eine flache, irdene Schale heran, in die er den Brief legte. Mit einem gemurmelten 'Fulumbar' beschwor er eine Flamme herauf. Der Brief begann erst zu kokeln, dann entflammte er plötzlich, als das Siegelwachs schmolz und sich mit dem schweren Papier verband.

Es war Runa anzusehen, dass sie gehen wollte, doch auch etwas anderes sprach ihr aus den Augen.
"Du hältst mich für einen Verräter."
Er sprach die Worte unemotional aus. Nicht ablehnend, eher - neugierig.
"Du glaubst, die Inquisition versucht, mich auf ihre Seite zu ziehen, indem sie mir Anerkennung gibt. Geld, und Macht. Es ist doch so, oder nicht?"

Offline Anders

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Re: Zimmer von Rikhard Kraftweber
« Antwort #22 am: 06. Apr 16, 10:40 »
Eigentlich wollte sie das Gespräch beenden. Sie wollte gehen und möglichst weit weg von Rikhard sein.
Sie hatte sich bereits erhoben um sich zu verabschieden, aber seine Frage hielt sie dennoch zurück.
Wieder überlegte sie, was sie sagen sollte. Allerdings war ihre Beziehung zu Rikhard nie von falscher Heuchelei und doppelbödigen Versprechen gewesen.
Rikhard hatte ihr allerdings nie einen Anlass gegeben etwas anderes in seinem Verhalten zu sehen als die Verfolgung eigennütziger und selbstsüchtiger Ziele. Aber er war nicht dumm. Sie traute ihm trotz allem zu das er in der Lage war seine Situation zu analysieren, zu bewerten und die nächsten Schritte abzuwägen.
Sie drehte sich nicht um sagte aber:"Noch nicht."
Dann nahm sie ihre Unterlagen und öffnete die Tür. "Einen schönen Abend noch."
Leise schloss sie die Tür hinter sich und atmete aus.
Luft...
Es war eigentlich schon Schlafenszeit.
Aber sie brauchte frische Luft.
Mit einem geflüsterten 'Ignitia' erschuf sie eine kleine Kugel aus Licht und machte sich leise auf den Weg zum Dach.
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Offline Rikhard Kraftweber

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Re: Zimmer von Rikhard Kraftweber
« Antwort #23 am: 06. Apr 16, 11:26 »
Rikhard atmete tief aus, als die Tür hinter Runa ins Schloss fiel. Er schritt zum Schreibtisch zurück, nahm den Becher Wein, und sah nachdenklich aus dem Fenster hinaus. Dann begann er, tief und lange nachzudenken.

Einige Stunden später machte er sich wieder auf, seine Tasche gefüllt mit drei dicken, bauchigen Gegenständen. Sein Weg führte ihn rasch durch die Gänge der Akademie, bis er schließlich vor einer angelehnten Holztür stand, hinter der muntere Stimmen hervordrangen - einer der Gemeinschaftssäle der Schüler, in denen viele ihre Abende verbrachten. Dort besprach man Hausaufgaben, trank ein wenig oder sang, kurzum, dort traf man sich eben.

Als Rikhard den Raum betrat, schlug ihm eisige Stille entgegen. Hier war er nicht willkommen, erst recht nicht, seit man ihn verdächtigte, die illegale Schnapsbrennerei verpetzt zu haben. Mit klopfendem Herzen, aber unbewegter Miene ging er zu einer Kommode, die an der Seitenwand stand, öffnete seine Tasche, und zog drei Flaschen soliden, aber nicht überteuerten Rotwein hervor. Tief holte er Luft: "Ich.. bin nicht immer der angenehmste Zeitgenosse. Aber ich.. ich habe niemandem verraten, dass jemand Schnaps gebrannt hat." Er zeigte auf die Flaschen. "Das ist mein ganzer Vorrat. Er gehört euch."

In den Gesichtern der anderen spiegelte sich nach wie vor Ablehnung, einige grinsten breit, und wieder andere sahen ihn fast mitleidig an.

"Ich möchte dazu gehören. Das ist alles. Denkt darüber nach."

Als er wieder zur Tür schritt, erhob sich leises Gemurmel. Doch Rikhard verließ den Raum unbeirrt wieder. Es war Zeit, dass die anderen ihm ein wenig mehr vertrauten - und das war immerhin ein Anfang gewesen.

Offline Sandra

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Re: Zimmer von Rikhard Kraftweber
« Antwort #24 am: 07. Apr 16, 13:17 »
Stella saß in einer Runde von Schülern in der hinteren Ecke des Raums, darunter ihre aktuelle Begleitung Lucas, ein netter Adept kurz vor der Meisterprüfung und definitiv eine der besten Alternativen zu ihrer Überwachung, was den Abend ziemlich angenehm gestaltete. Die Runde unterhielt sich gerade über die letzten Hausaufgaben und diskutierten die Herangehensweise und Lösungen. Lucas und ein weiterer Adept saßen dabei und diskutierten fleißig mit, stellten Fragen und halfen der Runde so, die richtigen Antworten zu formulieren.
Vor ihnen auf dem Tisch standen drei Flaschen Met und einige Becher, aus denen immer mal wieder ein Schluck genommen wurde.

Als plötzlich die Tür aufging und Rikhard im Türrahmen stand, verstummte ihr Gespräch und auch alle anderen im Raum und man konnte die gar nicht mal so verdeckte Abneigung deutlich spüren.

Stella war verwundert darüber, dass Rikhard hier auftauchte, wo er sich doch normalerweise alleine hinter den Büchern vergrub. Diskutieren wollte mit ihm schon lange keiner mehr.
Sie beobachtete, wie Rikhard die Flaschen in den Schrank stellte.
Die Magierin hatte schon mitbekommen, dass Rikhard wohl zwischendrin eine solche Seite an den Tag legte, doch oft genug endete sie abrupt wieder in irgendeiner überheblichen Aktion so dass sie sich über die Ursachen und Wahrhaftigkeit noch nicht sicher war.
War es wirklich ein Versuch auf die Schüler zuzugehen?

Ich hoffe, du willst dir das Wohlwollen der anderen Schüler nicht erkaufen, Rikhard...

Stella sah die anderen Schüler an ihrem Tisch fragend an, die meisten ähnlich perplex über die Situation wie sie während sich langsam leises Gemurmel erhob und Rikhard sich zum gehen wandte.
Mit Blicken kommunizierte die Gruppe darüber, was man tun sollte. Wirklich Lust auf Rikhards Anwesenheit hatte keiner, aber sein Sinneswandel hatte sie überrascht.
Stella ließ ihren Blick durch den Raum wandern und sah in einige ähnlich unsichere Gesichter, was man davon jetzt halten sollte.
Rikhard hatte die Tür schon wieder geschlossen, als der Lautstärkepegel anstieg.
“Was war das?”
“Ach, der olle Streber, hat wohl keine Freunde, der Arme…” feixte ein Anderer.
“Vielleicht hat er ja doch eine Eingebung gehabt?”
“Der doch nicht!”

Na komm schon, zumindest die Chance hat er sich verdient…

“Ich schlage vor, wir rufen ihn zurück.”
Einige entrüstete Blicke schlugen ihr entgegen, aber damit hatte sie schon gerechnet.
“Ja, ich weiß, wir haben alle nicht sonderlich viel Lust auf seine Art, seine Kommentare und überhaupt.”
An dieser Stelle wurde sie von einigen zustimmenden Rufen unterbrochen.
“Trotzdem, aus welchem Grund auch immer hat er einen Versuch gestartet und sich die Blöße gegeben, dass er hierher gekommen ist und zugegeben hat, dass er gerne dazu gehören würde. Der Abend ist eh schon fast rum, viel kann er ja nicht mehr ruinieren, oder?”
Sie konnte sehen, wie viele über ihre Worte nachdachten und zumindest aus ihrer Runde kam eine zurückhaltende, unsichere Zustimmung.
“Wenn’s in die Hose geht, haken wir’s als blöde Idee wieder ab und gehen schlafen…”
Begeistert war natürlich auch jetzt keiner so wirklich, aber zumindest schien sich jeder irgendwie mit ihrem Vorschlag arrangieren zu können.
Daraufin schob sich Stella zur Tür durch den Raum an den verschiedenen Gruppen vorbei, öffnete die Tür, atmtete nochmal tief durch und rief Rikhard, der schon ein gutes Stück den Gang hinunter war.

Hoffentlich bereuen wir das nicht...Es war bis vorhin noch so ein netter Abend...
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Offline Rikhard Kraftweber

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Re: Zimmer von Rikhard Kraftweber
« Antwort #25 am: 07. Apr 16, 18:05 »
Der war völlig überrascht: "Ja - Stella, was gibt es denn?"

Offline Sandra

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Re: Zimmer von Rikhard Kraftweber
« Antwort #26 am: 07. Apr 16, 20:05 »
Sie machte ihm noch ein paar Schritte den Gang entlang entgegen.

"Du sagtest, du willst dazu gehören. Dann solltest du damit anfangen, indem du wieder rein kommst, dich dazu setzt und vielleicht etwas von deinen Wein mit uns trinkst. Wie sagt man? Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung. Also habe ich den Rest davon überzeugt, dass wir dir anbieten, wieder mit rein zu kommen, auch wenn du dort keine Freudensprünge erwarten solltest."
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Offline Rikhard Kraftweber

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Re: Zimmer von Rikhard Kraftweber
« Antwort #27 am: 08. Apr 16, 09:36 »
Scheinbar widerstrebend nickte Rikhard ihr zu.

"Du hast gewiss Recht. Also, gehen wir."
Er ließ Stella den Vortritt, und während er ihren Rücken betrachtete, umspielte ein leichtes Lächeln seine Lippen. Die beiden betraten den Raum, und Rikhard setzte sich mit Stella in den Schülerkreis. Die Reaktionen der anderen waren gemischt, aber allzusehr schien man nun auch nicht mehr interessiert. Rikhard nahm sich einen Becher vom eigenen Wein, verteilte auch an andere, und hob den Becher zum Mund.

Offline Sandra

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Re: Zimmer von Rikhard Kraftweber
« Antwort #28 am: 08. Apr 16, 14:54 »
Na, kein Protest? Kein blöder Kommentar?

Zurück im Raum setzte sich Stella wieder in ihre Runde und ließ Rikhard gewähren während sie ihre Unterhaltung wieder aufgriff. Sie hatte ihn zwar wieder rein geholt und ließ ihm frei, wo er sich setzen wollte, aber sie hatte nicht vor, sich großartig weiter darum zu kümmern.

Als Rikhard ihnen zuprostete griff auch Stella nach ihrem Becher, füllte sich noch einmal etwas Met auf den kleinen Schluck nach, der sich darin noch befunden hatte und trank.
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Offline Rikhard Kraftweber

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Re: Zimmer von Rikhard Kraftweber
« Antwort #29 am: 08. Apr 16, 15:10 »
Zunächst saß Rikhard schweigend in der Runde, in der auch der Adept Lucas saß. Er fühlte sich unwohl, aber er wusste genau, dass das hier notwendig war. Als sich ein Gespräch entspann, hörte er aufmerksam zu, ohne sich selbst zu beteiligen.

Erst nach einiger Zeit beugte er sich zu Lucas herüber und sprach ihn an. Die beiden begannen ein nüchternes Gespräch über Morphologie, das sich recht schnell zu einer Diskussion über den wissenschaftlichen Umgang mit nicht-empirischen Aussagen entwickelte. Als sich das Thema erschöpfte, sahen die beiden sich kurz an, dann glitt Lucas Blick suchend durch den Raum, bis er Stella gefunden hatte.

Rikhard war aufgefallen, dass der Adept immer wieder mal zu Stella blickte, fast schon kontrollierend. Der Magier fragte sich, was mit Stella los war. Sie war lange Zeit an der Akademie gewesen, und immer wieder hatte sie mürrisch ausgesehen. Auch hatte er sie eine Zeit lang überhaupt nicht mehr zaubern sehen.

Ständig steckt sie den Kopf mit Lyra und Runa und Kydora zusammen. Was da wohl los ist?

Innerlich legte Rikhard sich eine Strategie zurecht. Dann begann er ein neues Gespräch mit Lucas, nicht ohne dem Adepten Wein anzubieten. Der lehnte zwar ab, aber das störte Rikhard nicht weiter. Wäre wohl auch zu einfach. Zunächst redeten die beiden über andere Schüler. Lucas war offensichtlich sehr höflich; und Rikhard musste aufpassen, dass er das Gespräch in einem objektiven und neutralen Tonfall hielt - eine seiner abwertenden und herablassenden Aussagen über die schlechteren Schüler goutierte Lucas sofort mit einem strengen Kopfschütteln und einer bissigen Bemerkung. Rantasten.. am Besten über die anderen!

"Also, Lucas, wo ist eigentlich Kydora? Sie reist doch sonst oft mit Stella, und nun sehe ich sie hier nicht. Ich glaube, ich sollte mit ihr reden. Aber nun ist sie nicht hier. Sind die beiden nicht mehr so gut befreundet?" Lucas' Antwort interessierte ihn gar nicht, diese Worte sollten nur die Brücke zu Stella schlagen. Doch Lucas' Blick fiel auf Stella, als Rikhard Kydora erwähnte. Was war denn da los? Hängt es mit Kydora zusammen?