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Autor Thema: Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)  (Gelesen 23080 mal)

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Offline Lilac

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Endlich Dienstfrei!
Julienne tauschte sich noch kurz mit dem Gardisten, der ihren Posten übernehmen würde, aus und lief dann zur Schreibstube des Weibels.
Sie wollte sich abmelden, um mit Hexe einen ausgedehnten Trainingsritt zu machen. In einigen Tagen sollte die Stute wieder einmal beweisen, wie schnell sie war und Julienne wollte nichts dem Zufall überlassen.
Inzwischen hatte die Gardistin einige Kupfer zur Seite legen können und ihr Sparziel - ein Paar neue Schuhe und eine neue Cottehardie - kam immer näher.

Sie klopfte an der Türe...
Fleur die Wäschemagd // Galeya KRAMBAMBULI // Luise die Hure aus Brega // Jenna die Magd von Jelena // Julienne, Falknergehilfin, ehemalige Gardistin und Botenreiterin // Beeke Fischer die ewige Doktorandin der Zoologie an der Ayd'Owl

Offline Francois

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Francois sass zusammen mit dem Truchsess über Papieren für die Reise, die Madame in einigen Wochen an die südliche See unternehmen wollte.
Reiseroute, Unterkünfte, zu besuchende Orte etc...

"Entrez !"
„Foi jusqu´au dernier“

Offline Lilac

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Julienne trat ein und fasste sich symbolisch an den Hut.
"Bonjour! Truchsess, mon Sergeant.", grüßte sie.
Wie sie die beiden über den Papieren sah, fiel ihr wieder ein, dass der Weibel ihr angeboten hatte, ihm beim Sortieren der alten Unterlagen zu helfen. Sie beschloss, ihm heute Abend ihre Hilfe anzubieten.
"Isch wolltö misch für einön Ritt abmeldön, mon Sergeant. Wärö spätestens 'eute Nachmittag wiedär da."
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Offline Francois

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Francois legte den Federkiel beiseite und sah auf.
"Mit wem? Warum und wohin?"
„Foi jusqu´au dernier“

Offline Lilac

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"Allein, mon Sergeant. Isch wolltö 'exe bewegön.", erklärte Julienne.
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Offline Francois

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"D'accord. Verlauf dich nicht. Und du weisst, wann das Tor zugeht."
„Foi jusqu´au dernier“

Offline Lilac

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"Merci beaucoup, mon Sergant. Isch werde die Zeit im Augö be'altön!", gab die Gardisitin lächelnd zurück und tippte sich erneut an den Hut, bevor sie sich umdrehte, um die Schreibstube zu verlassen.
Beinahe wäre sie dabei mit Nesrine zusammengeprallt.
"Pardon!", platzte es aus den beiden Frauen heraus, während sie sich anlachten.

"Isch wolltö zu dir und 'abe ge'ört, dass du 'ier bist.", sagte Nesrine zu Julienne.
"Isch 'abö mir geradö die Erlaubnis abge'olt, mit 'exe auszureitön.", antwortete die Zweite.

"Wenn misch där Weiböl lässt, nimmst du misch mit?", fragte die Schwarzhaarige.

"Gärn!", sagte Julienne freudig.

Also klopfte auch Nesrine an die Türe der Schreibstube...
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Offline Francois

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Francois hatte eben die Feder wieder in die Hand genommen und sah den Truchsess genervt an.

"Wer jetzt?"
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Offline Lilac

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Nesrine kam mit eingezogenem Kopf in die Schreibstube.
"Excuse moi, mon Sergeant, es geht ganz schnell! Darf isch mit Julienne raus?"
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Offline Francois

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"Ah, der zweite Teil des doppelten Lottchens... hätte mich auch schwer gewundert..."

Francois fixierte Nesrine mit den Augen.

"Meinetwegen. Aber wenn sie ihren Sauerbraten "bewegen" will, dann ist dein Tier wohl eher hinderlich. Aber das ist eure Sache. In letzter Zeit hört man von irgendwelchen Rennveranstaltungen,  ich rate euch, dass ihr euch davon fernhaltet..."
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Offline Lilac

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"Wir würden doch nie...", fing Nesrine grinsend an, fing sich dann einen stechenden Blick ein und wusste es besser, als weiter zu sprechen und sich um Kopf und Kragen zu reden.
"Oui, mon Sergeant!"
Sie winkte und zog sich dann rasch zurück, Julienne mit sich ziehend.


Die beiden Gardistinnen erreichten den Stall lachend und feixend. Das Wetter war herrlich und sie waren guter Stimmung.
Kurz entschlossen flitzte Julienne nochmal zur Küche und ließ sich etwas Proviant für ein Picknick mitgeben.
Sie verstauten diverse Dinge in Hexes Satteltaschen und machten sich dann bald auf den Weg.

Gemütlich ritten Julienne und Nesrine aus dem Tor heraus und hielten sich dann an das Ufer des Flusses.
Sie kamen durch das Dorf Goldbach, an dessen Rand ein Mann stand, der Julienne zunickte. Sie grüßte verschmitzt grinsend zurück und widerstand dem Drang, Hexe aus dem Schritt in den Galopp springen zu lassen, um dem Kerl zu zeigen, dass sie eine ernstzunehmende Konkurrentin war.
Nesrine sah die andere Gardistin an und zog fragend die Augenbrauen hoch.
Julienne lächelte: "Diesär Frederíc und isch 'abön da einö kleinö Unstimmischkeit... är glaubt, das Pfärd seinös Freundes sei schnellär, als 'exe..."

"Ah ja...", machte Nesrine nur.

Sie kamen an eine Stelle, an der der Fluss sich besonders breit machte und dementsprechend seicht und ruhig floss. In der Nähe war eine Furt und somit eine Straße und Behausungen, aber hier, etwas weiter stromabwärts, herrschten Wiesen und kleine Gehölze vor.
Die beiden Reiterinnen saßen ab, befreiten die Tiere von den Sätteln und breiteten eine Decke aus, worauf sie die Speisen aus Hexes Satteltaschen verteilten.
Julienne und Nesrine machten es sich gemütlich und genossen den späten Mittag im Schatten einiger Weidenbäume, direkt am Ufer.

Es verging einige Zeit, dann sattelte Julienne Hexe erneut auf.
"Isch reitö die Strecke ein paar Mal, damit isch sie gut kennö. Mal schauen, wie schnell isch 'exe da dursch kriegö..."

Die Gardistin stieg auf und trabte zu einer Kreuzung in der Nähe der Furt. Sie erkannte die Wegmarkierung von den Beschreibungen, die sie erhalten hatte. Zunächst im flotten Trab ritt sie die Strecke, die subtil markiert worden war. Es waren einige 1000-Schritt zu bewältigen, bevor der Weg in einem großen Bogen zurück zu der Kreuzung führte. Die Strecke führte primär über Feldwege, aber auch durch einen Ahornhain und wartete sowohl mit langen Geraden, als auch mit raschen Wendungen auf. Zum Glück gab es keine Hindernisse, die übersprungen werden mussten.

Bei der zweiten Runde ließ Julienne Hexe galoppieren. Die Stute war aufgewärmt und freute sich über das hohe Tempo. Mit zuckenden Ohren nahm sie die Hilfen ihrer Reiterin an und sprang brav bei einem Richtungswechsel um. Auf einer langen Geraden machte sie sich unglaublich lang und der Wind rauschte in Juliennes Ohren. Als sie auf eine Kurve zukam, hatte die Gardistin kurz Probleme, ihr Pferd zu zügeln, was sie dazu veranlasste, den Rest der Strecke nicht ganz so schnell zu reiten. Auch im weiteren Verlauf versuchte Hexe immer wieder, auf das Gebiss zu beißen, um sich dem Einfluss durch die Zügel zu entziehen. Julienne fluchte und setzte sich aufrechter hin. Sie kämpfte mit der Stute, bis diese wieder durchlässig zu reiten war. Das durfte beim Rennen nicht passieren!

In der vierten Runde zeigte Hexe erste Ermüdungserscheinungen. Dafür war sie nun brav an den Hilfen und Julienne überlegte, ob es Sinn machte, eine Pause einzulegen und danach eine fünfte Runde mit einer ausgeruhten Stute zu begehen.

Sie kehrte also zu Nesrine zurück, die sich bereits Sorgen gemacht hatte. Ihr kritischer Gesichtsausdruck vertiefte sich, als sie sah, wie schwer Pferd und Reiterin atmeten.
Doch Julienne lachte, als sie die Stute klopfte und vom Sattel sprang.
"Sie läuft wunderbar!"
Die Gardistin nahm Hexe den Sattel ab und führte sie dann kurzerhand unter zuhilfenahme eines Weidenzweigs in den Fluss, damit sie abkühlen konnte.
Einmal im Wasser fand das Pferd es gar nicht mehr so schlimm und begann mit ihren Hufen in dem kühlen Nass herum zu plantschen.

Julienne band Hexe wieder an und gesellte sich zu Nesrine.
"Där Weiböl sagt, wir sollön uns von den Rennön färn 'alten!", bemerkte die Schwarzhaarige.
"hm....", machte Julienne.

Später ritt sie eine fünfte, sehr erfolgreiche Runde, traf an der Start-Ziel-Kreuzung auf die wartende Nesrine und die beiden kehrten entspannt zur Burg zurück.

Sie versorgten die Tiere (Hexe war angenehm müde und daher völlig "unzickig") und verabschiedeten sich dann voneinander.
Nesrine verschwand in der Sattelkammer, wo sie sich um Jaques' Sattelzeug kümmerte und Julienne ging zum Weibel in die Schreibstube, um ihm ihre Hilfe bei den alten Unterlagen anzubieten...
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Francois hatte gerade den Truchsess verabschiedet und war froh, den Papierkram beendet zu haben.

Die Anfrage von Julienne vertagte er daher auf den nächsten Tag.
"Die Papiere liegen jetzt so lange, da macht es der eine Tag auch nicht."
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Offline Lilac

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"Oui, mon Sergeant. Dann kommö isch morgän wiedär."
Julienne verabschiedete sich lächelnd.
Dann würde sie halt jetzt Nesrine in der Sattelkammer Gesellshaft leisten. Hexes Ausrüstung konnte etwas Extra-Pflege sicher nicht schaden...
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Offline Francois

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Der nächste Tag begann wie gewohnt.
Das Mistvieh von Hahn stolzierte arrogant über den Hof und gab sein Geschrei von sich. Francois begab sich nach dem aufstehen und anziehen in die Küche, woer auf einen Kaffee hoffte.
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Offline Lilac

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In der Küche erwartete den Waibel eine kleine Überraschung.
Fleurs Tochter Amelíe stand auf einem Schemel an der Arbeitsfläche und half dem Küchengesinde dabei, aus einer großflächig ausgerollten Teigmenge mit Hilfe einer kleinen Schale Gebäckrohlinge auszustechen. Auf einem Beistelltisch standen bereits zwei große Schüsseln mit den fertigen Plätzchen, die wunderbar dufteten.

Als das Mädchen den Waibel gewahrte, breitete sich auf ihrem konzentrierten Gesichtchen ein breites Grinsen aus.
"Bon jour, Weibel! Schau mal, ich darf Kekse machen!"

Das Kind flüsterte kurz mit der Küchenmagd neben ihr und jauchzte dann glücklich. Es sprang vom Schemel und flitzte zu den Schüsseln mit dem fertigen Gebäck. Sie wählte mit Bedacht zwei Teile aus und brachte sie Francois.
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