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Autor Thema: Burg Goldbach und Umgebung, Winter 267/268 n.J.  (Gelesen 15932 mal)

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Offline Francois

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Nach der Rückkehr der kleinen Reisegruppe aus Fanada änderten sich in der Tat einige Dinge auf Goldbach und auch in der Baronie.
Der Maitre kontrollierte zusammen mit Edouard sämtliche Vorräte und stockte auf, wo immer es nötig und möglich war.
Reynard überprüfte die Bestände der Waffenkammer und erhöhte die Anzahl der Waffenausbildungen für die Truppe.
Francois schrieb die Dienstpläne für die Rotten um und lies von den Rottmeistern die Berichte über jeden einzelnen Gardisten schriftlich eingeben.

Bei einer der nun häufiger stattfindenden Musterungen wurde die Truppe über die Hintergründe des Ganzen in Kenntnis gesetzt.

"Ich bin mir sicher, dass ihr alle bereits die wildesten Ideen zusammengetragen habt, warum hier Dinge seit einiger Zeit anders laufen. Ich bin nun kein Freund von Abortgetuschel, daher setzte ich euch hiermit ins Bilde. Diese Truppe hat in der letzten Zeit sehr friedlich gelebt, was durchaus gut und erstrebenswert ist. Aber das heisst nicht, dass es für immer friedlich bleiben wird.  Daher ändern wir hiermit den Dienst etwas und gestalten ihn um. Wie euch bewusst sein sollte, wird Madame in Kürze nach Donnerheim aufbrechen, um dort einige Wochen zu verbringen. Sie wird selbstverständlich von mehreren Personen begleitet, unter anderem Reynard, Edouard und meine Wenigkeit, darüber hinaus eine Rotte zur Sicherung. Welche dies sein wird, steht noch nicht fest.
Dies bedeutet, dass die zwei verbliebenen Rotten hier Grossreine machen können und etwas durchführen werden, was wir ebenfalls seit langer Zeit nicht mehr getan haben. Verteidigungsübungen für den Belagerungsfall..."

Francois lies seine Worte erst einmal ankommen, bevor er weitersprach.

"Wie jedem bekannt ist, verfügt die Burg über montierbare Schutzdächer für die Wehrgänge sowie Zugbliden und weitere Verstärkungen der Verteidigungsanlagen. Und wir werden ab sofort in regelmässigen Abständen diese Dinge montieren, bei Bedarf instandsetzen und den Betrieb üben. Und ja, die Spitzpfähle vor der Mauer werden auch in den Boden getrieben..."

Die Begeisterung in den Augen der Gardisten war gelinde gesagt verhalten. Aber das änderte nichts an der Entscheidung.

"Desweiteren werden wir innerhalb der Grenzen Goldbachs mehr Präsenz zeigen. Zu diesem Zwecke wird jeden zweiten Tag eine Gruppe von drei Mann beritten ausgeschickt, immer in unterschiedliche Orte und Bereiche der Baronie. Und bevor jetzt jemand glaubt, er könne sich vor dem Arbeitsdienst drücken, indem er sich jedesmal für die Reiterei meldet: das fällt aus. Der Dienstplan wird so durchgeführt, wie er geschrieben steht. Beginnen wird all dies direkt nach Abreise von Madame, Kommando werden führen der Fähnrich und der Trosswaibel. Und bevor die Gerüchte weitergehen: nein, wir stehen nicht kurz vor einem Waffengang. Wäre dem so, dann wüsstet ihr es. Falls diese Gerüchte ausserhalb dieser Mauern aufkommen: auch dort könnt ihr dies verneinen. Die Ausgangsbeschränkung ist nämlich aufgehoben. Wer also nicht im Dienst ist, dem ist Ausgang freigestellt. Dies bezieht sich jedoch nicht auf die Reit- und Zugtiere. Da diese nun im ständigen Gebrauch sind, werden sie auch nur dafür eingesetzt. Also geht zu Fuss..."

Der Waibel warf einen Blick in die Rundeder Prima Plana sowie der Rotten.

"Gibt es Anmerkungen oder Fragen?"
„Foi jusqu´au dernier“

Offline Francois

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Antw:Burg Goldbach und Umgebung, Winter 267/268 n.J.
« Antwort #1 am: 26. Nov 17, 18:48 »
Einige Tage später rückte Madame mit einem Großteil ihres Gefolges sowie einer Rotte und den drei Mann der Prima Plana nach Donnerheim ab, um dort den Jahreswechsel zu verbringen.
Die auf Goldbach verbliebenen Knechte und Mägde sowie Gardisten nutzen diese Zeit für allerlei Ausbesserungen sowie Reinigungen und die angesetzten Übungen unter Aufsicht des Fähnrichs und des Trosswaibels.
Auch der Kamin in Madame´s Kemenate stand zur großen Säuberung und Umrüstung in einen gemauerten Ofen an. Da der Raum nun eh nicht genutzt wurde, war dies relativ leicht durchführbar. Fleur hatte vorsorglich sämtliche Wäsche in andere Bereiche geschafft, damit diese vom Schmutz verschont wurden.
Die Rückkehr war für Mitte des ersten Monats im neuen Jahr angedacht, bis dahin würden alle Arbeiten beendet sein.
„Foi jusqu´au dernier“

Offline Francois

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Antw:Burg Goldbach und Umgebung, Winter 267/268 n.J.
« Antwort #2 am: 04. Dez 17, 21:07 »
Auf Burg Goldbach verliefen derweil die Tage sehr strukturiert.
Alles wurde geputzt, poliert und auf Vordermann gebracht.ie Abwesenheit von Madame und einigen anderen Personen erleichterte dieses Unterfangen.
 
Die Hurden und Schutzdächer auf den Wehrgängen wurden hergerichtet und montiert.
Die regelmässigen Patrouillen entlang der Wege und Strassen brachten für die Gardisten eine willkommene Abwechslung und für die Bevölkerung ein seltenes Bild.
„Foi jusqu´au dernier“

Offline Lilac

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Antw:Burg Goldbach und Umgebung, Winter 267/268 n.J.
« Antwort #3 am: 12. Dez 17, 00:47 »
"Non! Non! Nischt zie'ön!", rief Julienne und Verzweiflung machte sich in ihr breit.

Die Ansage, dass die Garde nun in berittenen Trupps durch die Baronie patrouillieren sollte, ließ nicht nur ihr den Schweiß ausbrechen.
So mancher Gardist hatte zuletzt als kleiner Bengel auf Großvaters Ackergaul gesessen und dementsprechend waren die reiterischen Fähigkeiten der meisten Gardisten eher als beschränkt zu bezeichnen.
Kam die neue Order Julienne und Nesrine und auch einigen wenigen anderen zwar sehr gelegen, so löste sie Unbehagen bis Angst bei anderen aus.
Doch da nicht immer die gleichen wenigen Gardisten mit den Pferden unterwegs sein konnten, war die ein oder andere Reitstunde für die anderen unumgänglich.
Dabei stellten sich die Gardisten je nach Persönlichkeit und natürlicher Begabung ganz unterschiedlich an.
Recht bald zeigte sich, für wen die neue Aufgabe eine willkommene Bereicherung des Dienstes und für wen es eher eine Qual darstellte.

Schlussendlich gab es zum Glück genug talentierte Leute, sodass jene, denen der Zugang zur Reiterei völlig abging, auch weiterhin am Boden ihren Dienst tun konnten.

Ein anderes Thema waren hingegen die eingesetzten Tiere. Die meisten Reitpferde und Maultiere auf Goldbach waren brav und willig. Doch auch das ruhigste Ross hatte seine Eigenheiten und es war nicht immer leicht, den rechten Deckel zum Topf zu finden.
Und was im Hof funktionierte, musste draußen noch lange nicht klappen...

Also standen Julienne und Nesrine im Innenhof und halfen, indem sie ihr reiterisches Können weitergaben und indem sie mit scharfem Auge die besten Ross-Reiter-Paarungen ausfindig machten.

Der brave, wenn auch gelegentlich sture Jacques war bald bei allen beliebt. Da er Nesrine gehörte und die ihn wirklich nur an jene verlieh, die das Maultier gut behandelten, gab es bald kameradschaftliche Rangeleien darum, wer die Gardistin am besten für sich vereinnahmen könnte. Auf einmal sah sich die sonst so scheue und zurückgezogene Nesrine einem großen Haufen von Menschen gegenüber, von dem ihr jeder einzelne etwas schenken oder ihr eine Gefälligkeit zugute kommen lassen wollte.

Doch es bangte so manchen, als - sehr zu Juliennes Verzweiflung - verkündet wurde, dass auch Hexe von anderen geritten werden müsste.

"Mach es möglich, oder das Tier wird ersetzt!", lauteten die harten Worte, die Julienne immer wieder in den Ohren dröhnten.

Also stand sie nun unglücklich neben der unglücklichen Stute, auf der ein unglücklicher Gardist saß.
Es war Antoine, einer der besten Reiter in der Garde.
Gerade schüttelte er - wieder einmal - seinen schwarzen Lockenkopf.
"Julienne, ich sehe dich doch immer wieder mit ihr kämpfen. Und du reitest sie immer - kennst sie in- und auswendig. Wie in Lavinias Namen soll ich oder irgendjemand anders da draußen mit ihr klar kommen?"

Julienne hatte - wieder einmal - keine Antwort auf diese Frage.
Also nahm sie die Schultern zurück, sagte "Alors, das bekommön wir schon 'in!" und erklärte erneut, dass der Gardist beim Abwenden nicht zu doll am inneren Zügel ziehen durfte...
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Offline Francois

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Antw:Burg Goldbach und Umgebung, Winter 267/268 n.J.
« Antwort #4 am: 21. Dez 17, 07:14 »
Schnee auf Ahorn...

Der Winter hatte Goldbach erreicht, mit all seiner Schönheit und Tristesse.
Die Felder lagen unter einer dichten Schneedecke und die Wälder bildeten ein Bild aus schwarzen Bäumen, die sich wie Arme riesiger Kreaturen aus dem weissen Boden gen Himmel reckten.
Alles schien langsamer zu geschehen,gediegener. Alle Geräusche waren gedämpft und  angenhmer,sogar der Schmiedehammer.
Auf der Burg und im Dorf Goldbach richtete man sich auf die Feiertage des Jahreswechsels ein.

Schnee auf Ahorn...
„Foi jusqu´au dernier“

Offline Lilac

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Antw:Burg Goldbach und Umgebung, Winter 267/268 n.J.
« Antwort #5 am: 22. Dez 17, 08:18 »
Es war ein grauer Tag, als Nesrine, Julienne und Antoine auf ihren Reittieren durch die Umgebung ritten. Sie ließen es langsam angehen - niemand wollte einen Unfall provozieren, falls sich unter der Schneedecke Eis verbarg.
In gütlichem Schweigen lenkten sie die Tiere durch die winterliche Welt und ein jeder genoss die Eindrücke der Umgebung. Es war völlig still, wenn man vom gelegentlichen Klirren der Metallteile an den Zäumen, dem Schnauben der Rösser oder dem knirschenden Geräusch, das die Hufe im Schnee verursachten, absah.

Während Jacques und Antoines Wallach gemütlich daherschritten, war Hexe unruhig. Sie warf den Kopf auf und nieder, trippelte durch den Schnee und Julienne musste sie immer wieder bremsen, weil die Stute am liebsten in hohem Tempo durch die Gegend gerannt wäre.
Dennoch war Juliennes Stimmung gut. Sie genoss es, draußen zu sein und die kalte Winterluft zu atmen. Den anderen ging es genauso.

Nach einer ganzen Weile waren sie an einer kleinen Ansammlung von Häusern angelangt. Es war noch kein Dorf, aber auch schon kein Weiler mehr. Antoine kannte eine der Familien in der Siedlung und sie machten Halt, um etwas warmes zu trinken zu erbitten. Dabei ließen sie sich auf den neuesten Stand bringen, was sich in der Gegend in letzter Zeit zugetragen hatte.
Viel gab es nicht zu erfahren und so ritten sie nach einem heißen Tee und einigen Worten des Dankes bald weiter.

Am frühen Abend kamen sie zur Burg zurück, versorgten die Tiere und machten Meldung über den unspektakulären Dienst.
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Antw:Burg Goldbach und Umgebung, Winter 267/268 n.J.
« Antwort #6 am: 25. Jan 18, 07:55 »
"Dieso vermaledeitö Dreckskackö!", fluchte Julienne und riss sich hart am Riemen, um den Brustpanzer, den sie gerade polierte nicht durch die Rüstkammer zu schmeißen.

Das Wetter war erbärmlich und sämtliche Außenarbeiten an der Burg waren zum erliegen gekommen. Also waren den Bediensteten der Burg andere Aufgaben erteilt worden.

Die Vitesse war aufgrund des anhaltenden Regens und der Schneeschmelze über die Ufer getreten und das Wasser drückte sich zum Teil in die Keller der Burg, wo ein jeder mit angepackt hatte, um die in dem Räumen aufbewahrten Güter vor der Nässe zu retten.
Auch alles oberhalb des Wasserpegels bestand gefühlt nur noch aus Schlamm und Feuchtigkeit. Die Stimmung war gedrückt seit aus dem märchenhaften Winter ein viel zu warmes, feuchtes Etwas geworden war.
Man hatte den Jahreswechsel mit kleinen Feierlichkeiten begangen, den Göttern gehuldigt und war dann wieder zur Tagesordnung übergegangen.

Die Abwesenheit von Madame und einem guten Teil des Haushaltes trug nicht eben zur Stimmung bei. Es fehlte Leben in der Bude! Sehnsüchtig warteten die Goldbacher auf besseres Wetter und auf die Rückkehr der Gruppe aus Donnerheim.
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Offline Francois

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« Antwort #7 am: 13. Feb 18, 16:12 »
Es war gut, wieder nach Hause zu kommen.
Die Zeit in Donnerheim und bei Hofe war eine schöne Abwechslung und gute Tradition in der goldbacher Familie. Aber nichts ging über die Heimat.
Die Damen waren sicher ebenso heilfroh, wieder etwas entspanntere Tagesabläufe zu haben.
Für die Gardisten würde es weniger angenehm als in den letzten Wochen, sie würden jetzt ihren Kameraden zur Hand gehen, welche hier in der Zeit ihrer Abwesenheit fleissig waren.
Francois scherte aus der Kolonne aus, als sie in Sichtweite der Burg kamen. Er wollte den doch ungewohnten Anblick, den die Veste in der derzeitigen Verteidigungsbereitschaft machte, erst einmal auf sich wirken lassen.
So hatte auch er sie nur sehr selten gesehen. Mit den aufgesetzten Hurden und Schutzdächern sowie den Pfählen vor der Mauer machte sie einen trutzigen Eindruck.
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Edouard

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Antw:Burg Goldbach und Umgebung, Winter 267/268 n.J.
« Antwort #8 am: 13. Feb 18, 17:07 »
"Eine ungewöhnte Ansicht...  So mächtig habe ich sie lang nicht mehr  gesehen."

Èdouard hatte sein Pferd neben das von Francois gelenkt, und sah jetzt ebenfalls zur Burg rüber.

"Schon fast schade das wir sie wieder so aufdonnern müssen..."

Offline Francois

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« Antwort #9 am: 14. Feb 18, 19:08 »
"Oui... sehr ungewohnt. Ob es schade ist, sei mal dahingestellt, es ist in jedem Falle sinnvoll, das Material und das Personal mal wieder zu fordern. Ob es nötig wird, ist die Frage. Und danach kommt die Frage, ob es nützlich ist..."

Francois lies den Blick über das Land schweifen.

"Das hier ist gutes Land; anständiges Land. Wir werden jeden Fuß breit dieser Wälder und Äcker verteidigen wenn es sein muss. Und wir werden sicher nicht alleine stehen..."

Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu "Wie dem auch sei, ich freue mich erstmal auf zuhause, etwas zu essen und ein Bad..."
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Offline Isabeau Lioncoeur

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Antw:Burg Goldbach und Umgebung, Winter 267/268 n.J.
« Antwort #10 am: 14. Feb 18, 20:10 »
Isabeau blickte aus dem schmalen Schattenfenster ihres Wagens und runzelte die Stirn beim Anblick der Burg. Sie konnte sich nur wage daran erinnern zu Zeiten ihrer Großmutter diesen Zustand erlebt zu haben, und das auch nur aufgrund eines Fehdebriefes von Blanchefleur, der sich rasch in Wohlgefallen aufgelöst hatte.
Goldbach hatte während des Bruderkrieges das irrsinnige Glück gehabt, dass, bis auf die kleineren Kämpfe in Muraille, keine Schlachten auf ihrem Boden stattgefunden hatten. Auch sie hatten Blutzoll geleistet, aber ihre Höfe und Felder waren unangetastet.
Isabeau hatte nicht vor dies zu ändern.

Und wehe denen, die sich ihr dabei in den Weg stellten.

Es dauerte noch gute zwei Stunden bevor sie die Burg erreichten und dort von fröhlichen und erleichterten Menschen in Empfang genommen wurden. Das Badehaus war aufgeheizt worden und die Zimmer für die Baronin und ihre Femmes des Chambres vorbereitet.
Als die Kutsche die Schwelle von Burg Goldbach übertrat murmelte Isabeau ein Stoßgebet an Lavinia, Alamar und Tior:

Haltet eure schützende Hand über uns!
Fortiter in re, suariter in modo!
"Das ist mein voller Ernst! Um Euch zu zeigen wie ernst ich es meine würde ich es mit meinem eigenen Blut auf meine Fahne schreiben!"

Offline Francois

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« Antwort #11 am: 15. Feb 18, 18:18 »
Francois hatte das letzte Stück abgesessen zurückgelegt. Er war Infanterist, reiten war ein notwendiges Übel...
Er bugsierte Traveller vor das Stallgebäude und band ihn an der Tränke an. Dann nahm er seine Packrolle und die Tasche vom Sattel und begab sich zur Schreibstube.

`Erst einmal zurückmelden, und dann sehen, was sich hier so getan hat. Nach dem Essen und dem Bad...`

Das geschäftige Treiben im Hof, welches durch ihre Ankunft ausgelöst wurde, versuchte er zu ignorieren. Die Wagen mussten um einige "Hindernisse" herumgefahren werden, welche sonst nicht dort herumstanden, so dass den Kutschern der eine oder andere Fluch über die Lippen kam, was von den anwesenden Gardisten entweder mit bösen Blicken oder Gespött beantwortet wurde. Er gab Mademoiselle de Chiragan mit einem Fingerzeig zu verstehen, wo er zu finden wäre, falls Madame ihn sprechen wollte. Er ging jedoch nicht wirklich davon aus.
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Edouard

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Antw:Burg Goldbach und Umgebung, Winter 267/268 n.J.
« Antwort #12 am: 19. Feb 18, 20:02 »
So langsam kehrte der Alltag auf der Burg Goldbach zurück. 

Der Teil der Garde, der den Winter mit Madame in Donnerheim verbracht hatte, hatten wieder ihre ´normale´ Aufgaben aufgenommen, ergänzt mit den zusätzlichen Patrouillen durch die Baronie.

Die Prima Plana´ hatte nach ihre Heimkehr die von den Gardisten gebaute Hurden und Schutzdächer in der Burg, sowie die ´Trois de Loups` und die angespitzten Pfosten vor den Mauern inspiziert, und für gut befunden.

Es war deutlich zu sehen dass in der recht kurze Zeit, und die strenge Bedingungen doch einiges an Arbeit verrichtet war, welche Francois, der Weibel der Garde lobend erwähnte. 
Unter dem Kommando des Trosswaibel und der Fähnrich hatten die zurückgebliebene Gardisten  die Baumaßnahmen eins-zu-eins umgesetzt. Die Vorratskammern und das Arsenal der Burg waren ebenfalls so gut wie es im Winter nur möglich war gefüllt und bestückt, so dass die Burg und ihre Bewohnern  jetzt, für das was niemals kommen sollte, gut vorbereitet waren.

Seit drei Tage waren sie jetzt schon wieder zurück, und noch immer wollten einige Gardisten immer wieder und wieder hören wie es in Donnerheim gewesen war.  Lächelnd hörte er wie immer wieder die gleichen Fragen gestellt wurden, von denen die zuhause geblieben waren, und Kopfschüttelnd ging Edouard vom Tor zurück zu der Schreibstube.  Seine Schicht war jetzt zu Ende, und als er die Stube betrat, freut er sich schon auf das bevorstehende Abendessen.
« Letzte Änderung: 19. Feb 18, 20:07 von Edouard »

Offline Francois

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« Antwort #13 am: 20. Feb 18, 17:59 »
Francois hatte den Tag mit den Meldungen der Patrouillen im Umland sowie des Fähnrichs zugebracht.
Sämtliche Schriftstücke waren nach Tagen sortiert ordentlich zusammengelegt und umfassend formuliert.
In der Baronie gab es keine nennenswerten Vorfälle oder Beobachtungen, das war das Endresultat des Ganzen.
Die Truppe hatte sich bis auf einige Kleinigkeiten ruhig und vorbildlich geführt. Und die Kleinigkeiten waren bereits "geregelt", das entnahm der Waibel den Randnotizen...
In den kommenden Tagen würden die Dienstpläne an die Situation angepasst werden müssen. Schliesslich waren jetzt wieder alle Mann anwesend und diensttauglich.
Als die Tür sich öffnete und Edouard eintrat, legte Francois die Papiere beiseite und schloss das Tintenfass.

"Na, alter Mann. Irgendetwas Neues?"
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Edouard

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« Antwort #14 am: 21. Feb 18, 16:19 »
Edouard hing sein Gurt mit dem Falchion und sein Wams aus roter Wolle an einen Haken neben der Tür, und füllte seinen Becher mit Kaffee.
„Non… Nicht wirklich, mon Ami…“ Er setzte sich zu Francois an dem Tisch. 

„Es ist alles ruhig, wie fast immer.“

„Nur noch immer die gleiche Fragen, wer war alles am Hofe… wer hat uns besucht… wem haben wir besucht… bla bla bla… „ sagte er seufzend.  „Das wird aber bald vorbei sein, hoffe ich…“

„Und hier ?  Haben wir schon neue Reisepläne bekommen?  Wir sind ja schließlich schon fast eine Woche hier…“  fügte er augenzwinkernd hinzu.