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Autor Thema: Donnerheim - das Stadthaus der Baronin von Goldbach - Jahreswechsel 267/68 n.J.  (Gelesen 19763 mal)

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Edouard

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"Na klar...." er ging zur Türe.

"Bon Nuit, mon Ami.... Lass es dir noch schmecken !" fügte er augenzwinkernd hinzu.

Der letzte Rundgang durch die Hallen und Fluren des Stadthauses war schnell, und ohne Vorkommnisse erledigt. Die Posten waren, wie immer, alle gut informiert und instruiert, und in das gesamte Haus herrschte eine wohltuende Stille.

Als Edouard in seine Stube die Kerze löschte, waren dann auch die Trubel des Tages schnell vergessen.   

Offline Francois

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Die donnerheimer Strassen waren bereits früh am Morgen bevölkert von beschäftigten Menschen,die ihrem Tagwerk nachgingen. Oder von solchen,die den Andchein machten,noch garnicht im Bett gewesen zu sein... zumindest nicht im eigenen.

Für den goldbacher Haushalt begann der Morgen so,wie man es gewohnt war. Nach der kurzen Hausandacht traf man sich zum Frühstück und ging danach an seine Vorbereitungen für den Tag.

Madame würde ihre Aufwartung bei Hofe machen und einiges an Gefolge mitnehmen. Und sie würde noch einen weiteren Termin warnehmen,auf den diejenigen,die von ihm wussten sehr gespannt waren.

Francois sass mit ungezählten Kaffee in der unteren Stube und wartete auf die beiden Gardisten,die während der Nacht Posten gestanden hatten.
„Foi jusqu´au dernier“

Edouard

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Nach der Andacht, das Frühstück, und die erste morgentliche Besprechung setzte Edouard sich zu Francois in der untere Stube,  und gönnte sich auch nochmal eine Tasse Kaffee.

"Irgendwie habe ich die Nacht nicht so gut wie üblicherweise geschlafen...." sagte er.

"Mir ist es zu laut hier in der Stadt..." sagte er lächelnd.

"Ich werde nacher aber, wenn der Dienst es zulässt, mal ein Wenig durch die Straßen schlendern... Mal bei dem einen oder anderen Schneider gucken."

"Magste mitkommen?"

« Letzte Änderung: 04. Dez 17, 15:46 von Edouard »

Offline Francois

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"Wir werden sehen,wie lange die Angelegenheiten bei Hofe dauern.Und ob ich danach noch Musse habe,durch die Gegend zu laufen..." zwinkerte Francois zurück.
"Findest du es laut? Natürlich,es ist unruhiger als auf der Burg, aber man gewöhnt sich dran."
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Offline Isabeau Lioncoeur

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Nach einer unruhigen Nacht und einem verregneten Morgen ließ sich Isabeau herausputzen und ihren Zelter mit dem prunkvoll beschlagenen Lederzeug satteln. Sie warf einen prüfenden Blick in den Spiegel und verzog das Gesicht zur Grimasse: sie war bleich und hatte Augenringe. Aschfahl war keine attraktive Farbe, egal wie elaboriert der Kopfputz war.
Sie griff zu den eigens für sie angerührten Kosmetika und half dezent nach. In einer Schlangengrube wie dem Donnerheimschen Hof war das Aussehen die Rüstung und sie hatte nicht vor ihren Gegnern den ersten Schlag zu überlassen.
Sie ließ Eponine und Aimée wissen, dass die beiden sie begleiten würden und wählte dann sorgsam den Schmuck aus, den sie präsentieren wollte.
Nachdem sie mit ihrem Äußeren zufrieden war begab sie sich auf den Hof und ließ sich in den Sattel helfen. Normalerweise ritt sie immer im normalen Sitz, aber die aktuelle Mode der Schleppkleider und gezaddelten Ärmel machte das ganze zu einer Sache die einer militärischen Operation gleichkam, daher begnügte sie sich innerhalb der Stadtmauern mit den Frauensätteln in denen man seitwärts wie in einem Stuhl saß.
Nachdem sie im Sattel saß wurden Kleider und Mantel drapiert bis alles zu Fleurs Zufriedenheit war. Sie zog ihre Handschuhe an und wartete darauf, dass ihr Gefolge abmarschbereit war.
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"Das ist mein voller Ernst! Um Euch zu zeigen wie ernst ich es meine würde ich es mit meinem eigenen Blut auf meine Fahne schreiben!"

Offline Francois

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Einer der Knechte übernahm Madame´s Pferd, während Eponine und Aimee ihre Tiere selbst per Zügel führten.
Edouard und zwei Gardisten bildeten die Spitze und sorgten für freie Wege, während Francois mit einem Mann nach hinten abschloss.
Reynard blieb mit den restlichen Leuten im Anwesen und organisierte die weiteren Dinge im Haus.

Das Stadthaus stand im Tempelbezirk nahe des Laviniatempels, und so hatten sie zügig eine der Prachtstrassen erreicht, die quer durch die Stadt liefen. Diese war zwar ausladend angelegt, aber aufgrund der anstehenden Feiertage mit Unmengen an Menschen überfüllt. Die Händler der Stadt hatten in den Wochen vor Midwinter spezielle Konzessionen für Markstände und hatten auf allen grossen Strassen, welche zum Palast führten, Buden und Stände aufgebaut.


„Foi jusqu´au dernier“

Offline Isabeau Lioncoeur

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Während der Ritt an normalen Tagen maximal ein Drittel einer Stunde im gemütlichen Schritt gedauert hätte, so brauchten sie heute die doppelte Zeit. Es war schlicht und ergreifend zu voll und da Isabeau keinen Zeitdruck hatte, sah sie davon ab Eduard eine Gasse schlagen zu lassen.
Sie brütete über die Berichte, die sie von ihren Reisen mitgebracht hatte und was davon sie dem Kronrat berichten würde und was nicht. Sie war zum Mittagessen mit dem Siegelbewahrer verabredet und im Anschluß war das Gespräch mit dem Chevalier de Roquefort.
Sie seufzte.
Das wird ein langer Tag...
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Offline Silja

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Ja, sie war ein wenig aufgeregt. Schließlich war es nicht nur Aimées erster Besuch in Donnerheim, sondern zugleich auch ihr erster Auftritt bei Hofe. Und wie so oft an besonderen Tagen, liefen die Dinge nie so glatt, wie sie sollten. Ihre Haare wollten ihr heute noch weniger gehorchen, als sie es sonst schon taten und zu allem Überfluss, war ihr noch der Lederriemen eines Schuhs gerissen. Ihre Garderobe war schlicht, aber dem Anlass angemessen, fand sie selbst zumindest. Den Morgen über hatte sie nicht viel geprochen und auch keine Fragen zu den kommenden Ereignissen gestellt. Madame war offensichtlich in keiner guten Stimmung und Aimée vermied jegliche weiteren Aufregungen.

Während des Ritts ließ sie ihren Blick aufmerksam durch die Straßen schweifen, es gab so viel Neues zu sehen. Vor allem aber wollte sie sich den Weg merken, um sich später ggf. allein in der Stadt zurechfinden zu können. Falls sie sich verlaufen sollte, würde sie zumindest den Tempelbezirk wiederfinden und dann sollte sie Madames Stadthaus schon finden. Aber zunächst stand ein langer Tag bei Hofe an, der sicherlich Fallstricke und Fettnäpfchen für sie bereit halten würde. Sie hoffte, keine zu schlechten Eindruck zu hinterlassen.
Aimée de la Rivière

Edouard

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Die Toren des Palastes kamen in Sicht, als Edouard erneut einige Menschen zur Seite schieben musste. Bis hierhin war alles gut verlaufen, lediglich zwei Mal musste er seine Stimme erheben, aber sein Blick, die Farben des Waffenrocks, und natürlich die Voulge, seine Helmbarte, sorgten dafür das die Menschen recht vlott aus dem Weg gingen.

Die Straßen waren richtig voll, und auf diese Weise war es kaum möglich im normalen Tempo voran zu kommen. Ein kurzer Blick nach hinten um zu vergewissern das die kleine Gruppe um Madame ihm folgte, ein leichtes Räuspern, ein kleiner Stoß mit dem Halm seiner Waffe,  dann ging es in Schneckentempo wieder weiter.

Noch etwa 150 Schritt...
« Letzte Änderung: 06. Dez 17, 08:11 von Edouard »

Offline Isabeau Lioncoeur

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Als Kammerfrau der Imperatorin besaß Isabeau eigene Zimmerfluchten im Südflügel des Palastes. Hier waren die Wohnungen der hochrangigen Hofämter und hohen Adligen des Reiches untergebracht, die sie benutzten wenn sie bei Hofe weilten.
Da Isabeau es lieber hatte wenn die Anzahl ihrer Chemisen und Liebhaber nicht allgemein bekannt war, nutzte sie sie mehr als Empfangsräume und Umkleidezimmer als alles andere.
Nachdem sie den Palast erreicht hatten steuerten sie einen der kleineren Ställe an und übergaben dort die Pferde den Stallburschen. Sie begaben sich zu den Zimmern und richteten sich dort für einen langen Tag bei Hofe ein.
Die Dienerschaft des Palastes hatte die Zimmer gelüftet und hergerichtet, Feuer angemacht und Erfrischungen bereit gestellt. Isabeau ließ den Kastellan des Südflügels zu sich bitten und machte ihn mit ihren Femmes des Chambres bekannt.
Während sie dem Rat Bericht erstattete konnten die beiden sich mit Hilfe des Kastellans im Palast zurecht finden und einen ersten Eindruck gewinnen.
Das sie dabei den aktuellen Klatsch und Tratsch aufschnappen würden und ihrer Herrin einen ersten Eindruck über die aktuellen Geschehnisse geben konnten, war ein durchaus gewünschter Nebeneffekt.
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Offline Francois

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Die Gardisten und das Gesinde bezogen eine grosse Stube als Unterkunft.
Francois richtete sich in einer Ecke sein Bett ein und teilte einen der Männer als Stubenverantwortlichen ein.
Die Waffen der Leute wurden allesamt gemäss den Regeln des Palastes eingelagert.
Da es derzeit keine Aufträge für die Gardisten gab, lies der Waibel sie in die DIenstunterbrechung, um sich im Palast umzusehen und die letzten Neuigkeiten in Erfahrung zu bringen.
Die drei Mann der Führung hielten sich vorerst in Bereitschaft, da Madame sich noch nicht ausgesprochen hatte, wer alles mit zum Kronrat kommen würde.
Francois führte ein Probeliegen auf dem Bett durch und döste zügig weg...
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Edouard

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Es war gut mal wieder hier zu sein... 

Der Hof summte und brummte wie ein Bienenstock, wenn auch nicht von der Arbeit, sondern häufiger von das was Waschweiber am Brunnen erzählen, wie es wohl an den meisten Höfe üblig war.

Edouard hatte sich ebenfalls ein Bett gesichert, und hatte den Weg zur Küche genommen um für ihm, Francois und Reynard Kaffee zu besorgen.   Dieses Gebräu (denn außer der Farbe gab es kein Vergleich mit das was sie von zuhause gewohnt waren) hielt er jetzt neckisch in der Nähe von Francois Nase...

Offline Isabeau Lioncoeur

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Es dauerte nicht lange und die ersten Pagen klopften an die Tür um Einladungen und Begrüßungen auszusprechen. Isabeau richtete ihren Schreibtisch ein und sichtete die ankommende Post.
Einige erhielten eine sofortige Antwort, einige mussten warten, einige landeten im Feuer.
Sie nickte Eduard zu als er mit einem Tablett mit dampfenden Bechern an ihr vorbei ging und legte etwas verblüfft den Kopf schräg als sie die Szene mit dem Kaffeebecher und dem Sergeant beobachtete. Sie schüttelte kurz verwirrt den Kopf und widmete sich dann wieder schmunzelnd ihrer Korrespondenz.
Nachdem sie die Sachen für Eponine vorsortiert und eine kurze Notiz verfasst hatte, ließ sie sich die Kleidung und den Kopfputz richten und nahm einen der Gardisten als Boten mit.
"Maréchal? Je suis prêt. Ich nehme Hugues als Boten mit."
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Edouard

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Nachdem Francois keine Reaktion zeigte, stellte Edouard schulterzuckend die Tasse neben sein Bett, und setzte sich zu Reynard an einem Tisch.  Als die Baronin den Raum betrat, sprang Edouard auf, und hörte ihr zu...

"Bien Sur, Madame....  A vos Ordres."

"Wir bleiben hier auf Abruf bereit ?"

Offline Isabeau Lioncoeur

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"Zumindest einer von euch, wir werden sicherlich den gesamten Tag hier verbringen, es reicht wenn einer hier ist um Depeschen zu empfangen, der weiß wo die anderen sind. Alors!"
Sie verabschiedete sich und begab sich über lange Flure und einige Treppen zur Kammer des Kronrates. Sie ließ Hugues im Vorraum bei den anderen Boten und Pagen Platz nehmen und betrat die Sitzungskammer.
Sie berichtete über die Reisen nach Liebenstein, Welfen und zum Ball des Barons de la Lyra und von den Beobachtungen die sie dort gemacht hatte. Sie überbrachte die Grußbotschaften des Fürsten von Zarorien und die Einladungen die sie von Aturien und Trigardon erhalten hatte und debattierte eine Zeit lang über die Möglichkeit von Bündnissen. Sie erhielt vom Kämmerer einen kurzen Einblick über die aktuellen Beziehungen zu den südlichen Nachbarn und besprach sich über die anstehenden Feiertage. Ehe sie sich versah wurde die Mittagsglocke geläutet und die Sitzung für das Mittagsmahl unterbrochen.
Isabeau verabschiedete sich und kehrte in ihre Gemächer zurück um sich für den restlichen Tag zu stärken.
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