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Autor Thema: Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)  (Gelesen 29330 mal)

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Offline Lilac

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Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
« Antwort #30 am: 11. Okt 18, 09:45 »
Nesrine stand gerade am Tor und unterhielt sich mit einem anderen Gardisten, als ein junger Stallbursche auf sie zukam.
Der Junge fasste sie sachte am Ellenbogen und raunte ihr etwas ins Ohr.
Nesrine entschuldigte sich bei ihrem Gesprächspartner und eilte hinter dem Burschen her in Richtung Stall.

Dort angekommen bedankte sie sich rasch und trat dann zu Hexes Verschlag, wo sie Julienne im Stroh sitzen sah. Das Pferd kam heran und stubste sie energisch mit dem Maul an.

"Friss misch nischt, oui?!", sagte Nesrine leise und betrat den Verschlag.
Und entgegen ihrer sonstigen Art ließ Hexe es zu und trat sogar einen Schritt beiseite, nicht jedoch, ohne Nesrine weiter zu stubsen.

Als die Gardistin sich neben Julienne in die Hocke gleiten ließ, war ihr durchaus etwas mulmig - das Pferd wurde nicht umsonst von vielen als "vermaledeitär Sauerbratön!" beschimpft.
Doch die Stute war ungewöhnlich ruhig, ja, man könnte fast sagen, sie wüsste nicht, was sie tun sollte.

Nesrine nahm die andere Frau in den Arm und Julienne ließ sich gegen sie fallen. Nesrine wusste nicht, was sie sonst tun konnte und so flüsterte sie immer wieder "Isch bin da. Isch bin da." und küsste Julienne auf den Kopf.

Schließlich beruhigte sich Julienne wieder und Nesrine fragte sie, was denn los wäre.
Julienne sah die andere Frau völlig überfordert, mit verquollenen Augen und schniefender Nase an.
Zunächst wusste sie nicht, wo sie anfangen sollte, doch dann begann sie endlich zu sprechen.

Sie erzählte von dem Brief, dem Gespräch mit Madame, vom ungehaltenen Weibel und von dem Papier, dass sie hatte aufsetzen müssen.
Nesrines Augen wurden immer größer. Und auch ihr Verständnis wuchs. Wer würde schon so eine Nachricht und die folgenden Entscheidungen von "oben" so leicht wegstecken?
Fleur die Wäschemagd // Galeya KRAMBAMBULI // Luise die Hure aus Brega // Jenna die Magd von Jelena // Julienne, Falknergehilfin, ehemalige Gardistin und Botenreiterin // Beeke Fischer die ewige Doktorandin der Zoologie an der Ayd'Owl

Offline Francois

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Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
« Antwort #31 am: 11. Okt 18, 12:33 »
Francois kehrte mit zwei Krügen zurück zur Schreibstube,stellte dinen davon vor Edouard, und vertiefte sich wieder in Papieren... Berichte,Notizen...
„Foi jusqu´au dernier“

Edouard

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Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
« Antwort #32 am: 11. Okt 18, 14:48 »
Edouard nickte kurz als Francois den Krug hinstellte, und versuchte irgendwie sein Blick zu deuten.

Obwohl diese scheinbar nix verriet, kannten er ihm lange genug um zu wissen das ihm etwas wurmte.

Nach etwa eine Viertel der Stunde sagte er ;

"Der Kaffee ist gut wie immer.... Aber sie ist tiefschwarz wie dein Gemüt, und kam auch ohne Witz..."

"Was stimmt also nicht ?"

Offline Lilac

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Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
« Antwort #33 am: 11. Okt 18, 16:00 »
Nach einer Weile waren Juliennes Tränen versiegt.
Nesrine wollte wissen, wie es nun weiterginge.

"Erstmal bin isch noch in där Gardö. Dann werdö isch wohl als Gesellin in die Falknerei wechsöln. Isch weiß nischt, was Messire Jacques mir 'intärlassön 'at, abär Madame sagtö, es wärö nischt uner'eblisch."

Julienne zuckte ratlos mit den Schultern.
Nesrine schüttelte den Kopf und grinste etwas schief.
"Wär 'ättö das gedacht - du ein Bastard!"

Julienne grinste etwas verunglückt zurück.
"'ätte isch es nur frü'är gewusst! Wir... där Junkär und isch... wir 'abön uns so gut verstandön! Was 'ätten wir noch für schönä Zeitön 'abön könnän..."
Sie runzelte die Stirn.
"Wenn isch nur wüsstö, was är mir vererbt 'at..."

"Du wirst es erfahrön! Sagtest du nischt, dass är viel gelesön 'at? Vielleischt ein paar Büschär? Wer weiß, vielleischt 'at är dir auch einön seinär Vögel vermacht!", mutmaßte Nesrine.

"Mach disch nischt läscherlisch!", meinte Julienne ungläubig lachend und knuffte die andere Frau in die Seite.

Nun, da es Julienne wieder besser ging, standen die beiden auf und verließen Hexes Verschlag.
"Wirst du es den anderön erzählön?", wollte Nesrine wissen.

Julienne seufzte: "Isch weiß es nischt. 'eutö jedenfalls nischt. Für 'eute 'ab isch genug!"
Nesrine nickte verständnisvoll.

Die beiden gingen in die Küche, um etwas zu Essen zu ergattern. Julienne war nach der ganzen Episode ziemlich erschöpft und zittrig.


Die beiden bemerkten nicht, dass sie von einer unauffälligen Ecke beobachtet wurden.
Die alte Magd Adelais, Juliennes Mutter, wandte sich zum gehen. Offenbar ging es ihrer Tochter soweit wieder gut. Es hatte sie schwer getroffen, als sie sie aus der Schreibstube wanken sah...
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Offline Francois

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Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
« Antwort #34 am: 11. Okt 18, 17:22 »
Francois blickte zur Seite und fragte „Was soll denn bitte an Kaffee witzig  sein? Und mein Gemüt ist allenfalls Mitternachtsblau...“
„Foi jusqu´au dernier“

Edouard

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Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
« Antwort #35 am: 11. Okt 18, 17:32 »
Schulterzuckend sah Edouard wieder auf seine Arbeit...

"Bon... à ton choix..."

`früher oder später finde ich es schon selber raus...` dachte er .

Offline Jelena

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Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
« Antwort #36 am: 16. Okt 18, 20:16 »
Ivette drückte den Rücken durch und verzog etwas das Gesicht als es *plop* machte. Sie ließ den Blick über das ausgebreitete Dörrobst wandern und rückte ein paar der Matten zurecht, damit die sorgsam gehobelten Äpfel- und Birnenscheiben nicht in den Staub fielen.
Sie hatte heute die große Freifläche in der Vorberg gekapert und verteilte und wendete seit dem frühen Morgen Obst in rauen Mengen, welches für den kommenden Winter haltbar gemacht wurde.
Seitdem die Äpfel und jetzt auch die Birnen tonnenweise von den Bäumen fielen hatte sie eingekocht, Liköre angesetzt, gebrannt, kandiert und jetzt eben auch gedörrt.
Sie hatte bereits im Mai mit einem Rumtopf begonnen und dann im Juni die ersten Liköre angesetzt, was zu einem kaum auszuhaltenden Gezeter vom Maître geführt hatte, der einen Teil seines Reiches an Ivette abtreten musste, bis alles verarbeitet und in die Gewölbe gewandert war. Glücklicherweise hatte Madame ihn mitgenommen als sie vor der Hitze in den Norden geflüchtet war und Ivette hatte in Ruhe arbeiten können.
Im Keller stapelten sich Fässer mit verschiedensten Likören die alle drei Tage sorgfältig geschüttelt und gewendet wurden, Tiegel mit Marmelade, Kompott und in Rum eingelegten Früchten, sowie Körbe mit kandierten Blüten in hängenden Regalen, so dass die Ratten und Mäuse keine Chance hatten sich daran gütlich zu tun.
Ivette wurde immer noch knallrot vor Verlegenheit im Gesicht wenn sie an den Winter dachte in dem Madame auf kandierte Kirschen verzichten musste, weil der Topf aus Versehen auf dem Boden abgestellt worden war und sich die Ratten darin eingenistet hatten.
Jetzt galt es sich um Äpfel und Birnen zu kümmern, aber schon bald würden Maronen und Nüsse dazu kommen und dann war es nicht mehr weit bis zum Anstich des Ahornsirups.
"Schmuggeln? Ich bin reich genug um zu bestechen, ich muss nicht Schmuggeln!"

Offline Francois

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Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
« Antwort #37 am: 17. Okt 18, 21:39 »
Wenig später klopfte Eponine an die Tür der Schreibstube, einen sauber geordneten Stapel Bewerbungen für die Garde unter dem Arm. All diejenigen, die aus Juliennes Heimatprovinz stammten und entsprechend die Verteilung innerhalb der Mannschaft nicht veränderten und deren Empfehlungsschreiben keine eklatanten Mängel aufwiesen.
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Offline Francois

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Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
« Antwort #38 am: 23. Okt 18, 09:34 »
Francois nahm den Stapel entgegen und reichte die Papiere an den Fähnrich weiter.
„Alors, das sind ein paar... vorsortieren, die drei besten und die drei schlechtesten.“

„Merci, Mademoiselle.“
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Offline Francois

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Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
« Antwort #39 am: 28. Okt 18, 10:06 »
Die letzten Wochen waren anstrengend für den engeren Kreis um die Baronin.
Der Besuch zum Fest des Heiligen Laurents, zu dem Randal von Bergebi auf die Motte der Familie in die Grenzmarken Vanora´s eingeladen hatte, entwickelte sich in Zügen anders, als es manchem lieb gewesen wäre. Nachdem am ersten Abend noch alles in bester Ordnung war und man einige schöne Stunden mit alten und neuen Bekannten verbracht hatte, unter anderem mit dem Ehepaar Eschengrund samt Gefolge sowie den Damen Liebenstein und den Chevaliers Davert, Tegenhardt aus Entenfang und dem Baron d`Alby, durfte man Zeuge des Antrags jenes Barons  an die Dame Felice von Bergebi werden, welcher die Gespräche des Abends denn überwiegend bestimmte.
Der Chevalier Davert konnte dann auch seine Siegertartsche von der letzten Grenzwacht in Empfang nehmen, welche in einer Werkstatt Goldbachs gefertigt worden war.
Der zweite Tag wurde sodann bei grossartigem Wetter begonnen, und zu Ehren des Heiligen Laurents wurde selbstverständlich eine ceridische Messe gehalten. Im Anschluss hatte man einige Spiele zum Zeitvertreib im Freien aufgebaut, welche sehr zum Gelingen der Festivität beitrugen. Die angebliche Bedrohung durch umherziehende Gälen war zu diesem Zeitpunkt nicht erkennbar. Dies änderte sich zur Bestürzung aller, als die gespielte Entführung der Dame von Bergebi zu einer tatsächlichen Geiselnahme wurde, und den Gästen nichts übrigblieb, als die Verfolgung der Gruppe aufzunehmen, da ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt ihr Bruder nicht zugegen war. Im anschliessenden kurzen und heftigen Kampf wurde der Baron d´Alby bei der Rettung der Dame zur Bestürzung aller verwundet und konnte nur mit Müh und Not gerettet werden.
Das Ganze schmälerte die Feierstimmung der Anwesenden etwas, hielt jedoch niemanden, allen Voran den Baron, davon ab, am Abend bei einem grossartigen Mahl die Tafel zu säumen.
Zur Freude vieler erschien zum Abend auch der Chevalier Yezariael, dessen Knappe Andarin bereits mit den Goldbachern angereist war, nachdem er die Wochen vorher auf Burg Goldbach verbracht hatte.
So klang denn auch diese Feier im Kreise guter Freunde gesellig aus und nach einigen Tagen machte man sich auf den Weg in die Heimat.
Wie es der Zufall wollte, fand in einer der grossen Städte auf der Route eine Handelsmesse statt, welche Madame aufsuchte, „Wenn man schon einmal da ist...“ . Die Rückreise verzögerte sich dadurch zum Glück nicht, da die erworbenen Waren alle ihren Platz auf den vorhandenen Fahrzeugen fanden, sehr zur Beruhigung von Francois.

Zurück auf Goldbach hielt die Normalität wieder Einzug, was natürlich auch bedeutete, dass die Unruhen in den umliegenden Baronien und Grafschaften sowie die Inquisition stärker in das Blickfeld rückten.
Madame hatte in der Zwischenzeit einige Depeschen erhalten, welche interessante Neuigkeiten hervorbrachten und auch zu Veränderungen innerhalb Goldbachs führen würden.
Innerhalb der Garde gab es neues Personal, welches nun ausgebildet werden musste, und die nächste Reise stand ebenfalls bereits auf dem Plan. Das Lehen des Herrn von Eschengrund, im Lande Zarorien...

Und so machte sich Madame samt eines beachtlichen Trosses alsbald wieder auf den Weg gen Süden. Der Rothornpass war zu dieser Zeit noch frei und begehbar, was die Nutzung anderer Transportmittel unnötig machte.
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Offline Isabeau Lioncoeur

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Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
« Antwort #40 am: 07. Nov 18, 08:59 »
Der Oktober war gekommen und. wie es schien, binnen eines Wimpernschlages auch wieder gegangen.
Das unerwartet milde Wetter und der großzügige Sonnenschein hatten für eine gute Obst- und Gemüseernte gesorgt, aber jetzt zeichneten sich langsam aber sicher die Folgen des Dürre-Sommers ab: dadurch, dass so viel Korn notreif geerntet werden musste und die meisten Wiesen zu verdorrt gewesen waren um anständig heuen zu können, kam es bereits jetzt zu einem großen Mangel an Viehfutter.
Die meisten Bauern mussten bereits jetzt das Futter geben, welches eigentlich für den Winter gedacht war und es war absehbar, dass es hinten und vorne nicht reichen würde. Sogar die tiefen Taschen der Baronin von Goldbach konnten kein Futter kaufen wenn einfach keines da war, denn im gesamten Reich war die Situation die gleiche und der Markt war so leer wie der Almarschrein zum Laudes nach einer durchzechten Nacht.
Das ganze führte dazu, dass Vieh geschlachtet werden musste, welches eigentlich noch gebraucht wurde und das viele Bauern (und auch ihre Herren) nervös auf den kommenden Winter blickten.
Isabeau hatte sich vor ihrer Abreise mit ihrem Verwalter zusammen gesetzt und Quoten festgelegt um Not und Missgunst zu verhindern. Es war noch nicht kalt genug um zu schlachten und die Gefahr, dass das Fleisch verdarb war zu hoch.
Die Menschen guckten sorgenvoll auf das Wetter und warteten auf den ersten Frost, in der Hoffnung, dass Naduria ein Einsehen hatte und er weder zu früh noch zu spät kam.
Fortiter in re, suariter in modo!
"Das ist mein voller Ernst! Um Euch zu zeigen wie ernst ich es meine würde ich es mit meinem eigenen Blut auf meine Fahne schreiben!"

Offline Lorainne

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Antw:Burg Goldbach - Winter 268/269
« Antwort #41 am: 01. Feb 19, 23:00 »
Ein langgezogenes schreien, gefolgt von einem wutendem aufstampfen war quer über den Hof zu hören.
"non, ma petite, wir spielen jetzt nicht mehr. Du musst bald ins Bett, lass uns reingehen.."
Mathilde versuchte es mir Geduld, sie versuchte es mit schimpfen, aber gegen diese sture dreijährige kam sie nicht an.
"dabei bin ich aus oscronne, la petite nur aus blanchefleur. Gegen mich kam noch niemand an. Aber was will man erwarten, bei der Mutter.."
Pflichtschuldigst schickte sie ein stoßgebet an die Götter, denn über Tote sagte man eigentlich nichts böses.
Ihr Blick ging wie so oft zum Tor, würde die Madame doch bald zurückkommen aus dem Norden. Immer noch trug das Haus Trauer, und so sehr sich Madame auch bemühte, ihren Pflichten nachzukommen, man ging ihr dieser Tage besser aus dem Weg. Und doch sorgte Mathilde sich. Nicht nur wegen des Kindes.
« Letzte Änderung: 01. Feb 19, 23:03 von Lorainne »

Offline Francois

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Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
« Antwort #42 am: 04. Feb 19, 21:03 »
Die gesamte Baronie lag im Winterschlaf. Wenn man es nicht besser wüsste, hätte man meinen können, im gesamten Land herrsche Frieden.
Nach dem Besuch in Zarorien, bei der neu zu errichtenden Burg des Herrn von Eschengrund, war die gesamte Gesellschaft auf direktem Wege nach Donnerheim gezogen, um dort den Jahreswechsel zu verbringen.
Hiernach hatte sich die Gruppe geteilt, Madame war mit einigen Gefolgsleuten gen La Follye gereist, zu den Trauerfeierlichkeiten für die Chevaliere Lorainne, während Francois, Edouard, Eponine, Ardor und eine Handvoll Gardisten sich auf den Weg nach Süden machten, um bei Fanada einen neuen Bewohner von Goldbach in Empfang zu nehmen, der viele Jahre auswärts war.
Wie so oft lief natürlich auch dies nicht so glatt, wie sich alle gewünscht hatten, oder teilweise sogar glatter, als ihnen lieb war.
Jedenfalls ereigneten sich während dieser Reise einige Dinge, die einen schriftlichen Bericht wert waren. Und Francois war heilfroh, dass in diesem Falle Mademoiselle Eponine diese Aufgabe übernehmen würde.

Im zweiten Monat des Jahres 269 hatte sie ihre Rückreise überstanden und die Gemäuer von Burg Goldbach erhoben sich vor ihnen. Über den Wiesen und Feldern lag ein leichter weisser Überzug, die Vitesse war bereits beim ansehen eiskalt, auch wenn sie kein Eis führte.

Der kleine Zug überquerte die Brücke zur Burg, Francois gewohnheitsmässig ganz hinten.
Er hielt einen Moment als er auf der Brüche stand und betrachtete die Mauern, Er bekam immer , wenn er nach langer Zeit wieder zurück kam, ein komisches Gefühl, eine Mischung aus Freude, Zufriedenheit, Wehmut und irgendetwas, dass er nicht fasen konnte.
Und nach den Geschehnissen der letzten Wochen, und den Gesprächen welche daraus resultierten, schien dieses Gefühl noch stärker zu sein.

Als alle das Tor passiert hatten, setzte er nach und grüßte den Posten kurz, dann begab er sich auf den grossen Hof und betrachtete Gebäude und Leute.

Zuhause...
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Offline Lorainne

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Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
« Antwort #43 am: 06. Feb 19, 20:02 »
Das Kind stob am waibel vorbei und kicherte, eine wütende Mathilde hintendrein.
"hab ich dich, petite. Alors, chouchou, AB INS BETT!"
Das Grinsen verriet, dass sie nicht wirklich wütend war, vielleicht ein bisschen außer Atem, oder auch etwas mehr.
Sie grüßte den waibel  "bienvenue“ und die übrigen Abkömmlinge und seufzte. Die Schneefälle verhinderten wohl ein rasches entkommen aus dem Norden.

Später hatte man sich zum Abendessen in der großen Halle eingefunden und Mathilde setzte sich zu François.
" Mein beileid. Wie ich hörte, habt ihr eine waffenschwester verloren. Ihr seht fast so schlecht aus wie Madame, bevor sie nach blanchefleur reiste."

Offline Francois

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Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
« Antwort #44 am: 06. Feb 19, 20:14 »
Francois freute sich über die Gesellschaft der Magd, auch wenn das Thema, welches sie begann, nicht das schönste war. Wahrheiten wurden nicht ungeschehen, nur weil man sie nicht erwähnte.

"Oui, wir haben eine Bundesgenossin verloren. Und ich eine Person, die ich sehr schätzte..."

Er nahm einen Schluck Bier und fuhr fort. "Wie alles genau passiert ist, ist noch nicht in Gänze heraus, aber es zeichnet sich langsam ein Bild. Wir werden sehen. Wie lange ist Madame schon fort? Und wie war ihr Zustand bei der Abreise? War sie nach den Feierlichkeiten in Donnerheim noch einmal hier oder ist sie von dort aufgebrochen?"

Es war merkwürdig, sie unterwegs zu wissen, und er war nicht neben oder hinter ihr...
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