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Autor Thema: Ein geschäftiger Herbsttag in der Akademie  (Gelesen 3957 mal)

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Offline Rikhard Kraftweber

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Ein geschäftiger Herbsttag in der Akademie
« am: 30. Okt 18, 12:01 »
"Uff, das kann doch nicht sein."
Wieder und wieder mühte sich Rikhard, den Windstoß aufrecht zu erhalten.
"Aero Elementum Movo Discrim!"
Sofort bereute er, als sein Windstoß sich gegen ihn wandte. Area. Aera. Aera. Nicht Aero.

Der eigentliche Wind scherte sich nicht um seine Bemühungen. Er trieb ihm kleine Regentropfen ins Gesicht und heulte durch den Innenhof der Ayd'Owl. Etwas weiter weg waren zwei neugierige Geistergesichter zu erkennen, Hausgeister der Akademie, die sich fragten, was die Assistenz der Akademieleitung bei diesem Wetter draußen tat.
"Ich übe, ihr Bettlakengesichter", zischte Rikhard, dann machte er weiter.

Eine Stunde später hielten seine Hände einen dampfenden Becher Tee. Nach wie vor gelang es ihm nicht, den Windstoß aufrecht zu halten, und nachdem er einmal mehr auf den dreckigen, feuchten und dennoch harten Pflasterstein geprallt war, hatte er es dran gegeben. Immerhin gab es Wichtigeres zu tun. Runa hatte ihre Hausarbeit längst abgegeben, während er selbst noch an seinem Papier arbeitete. Immerhin, bis zum Jahresende hatte er Zeit dafür, aber nun pressierte es langsam doch. Während er sich aufwärmte und frische Kleidung anzog, ging er im Geiste die Fachliteratur durch, die er sich ausgeliehen hatte.

Er kam zu dem Schluss, dass die Liste vollständig sein musste, und setzte sich an seinen Schreibtisch. Beherzt schob er die Verwaltungspapiere beiseite, um Platz zu haben, tunkte die Feder in die Tinte und begann, zu schreiben.

De naturae magicae - Eine Abhandlung über das Wesen der Magie.
Verfasst von Rikhard Kraftweber, Assistenz der Akademieleitung und Scolarius der Akademie Ayd'Owl zu Fanada,
verfasst im Herbst des Jahres 268 nach Jeldrik,
verfasst zur Akadamie Ayd'Owl zu Fanada.

Ich beginne meinen Exzerpt über das Wesen der Magischen Kraft mit einer Widmung. Diese Schrift soll dem Magister Kadegar Sonnenwende gewidmet sein, dessen Vortrag zu Taga im Herbst meine Schrift inspirierte und dessen besondere Aufmerksamkeit stets meiner Person gilt. Mögen seine guten Wünsche nicht nur mich, sondern auch ihn ereilen.