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Autor Thema: Die Löwenburg - Vorbereitungen für eine Reise 269 n.J.  (Gelesen 30208 mal)

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Offline Jelena

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Jelena blickte die Burg vor sich etwas mißmutig an.
Sie wollte sie nicht betreten. Oh, sie musste sie betreten und würde wahrscheinlich die nächsten Wochen hier verbringen, aber sie wollte sie nicht betreten und das war der entscheidende Punkt.
Es war still geworden zwischen ihm und ihr und das war auch der Zustand der ihr am besten zusagte.
Der Besuch hier konnte diese mühsam gewonnene Ruhe wieder zunichte machen. Jelena schüttelte den Kopf über sich selbst. Sie wusste, dass sie bei weitem weder so wichtig noch so interessant war, aber ihre Angst war nicht rational und egal wie geordnet ihr Geist auch sonst war, dieses Gefühl würde sie nie wieder abschütteln können.
Sudbina schnaubte und bewegte sich unter ihr, ein Ohr aufgerichtet, ganz so als ob er fragen würde:
Wollen wir jetzt oder nicht? Ist kalt hier!
Sie stieß einen tiefen Seufzer aus und bemitleidete sich noch ein wenig selbst. Es war nicht gelogen, als sie Kassos sagte, dass das letzte Mal das sie einen seiner Tempel betreten hatte bald zehn Jahre her war.
Damals, als Maugrimm sie in den Tempel in Brega begleitet hatte wo sie Kassos Leben gerettet hatte, nachdem dieser in der Forderung um den Tempelvorstand unterlegen war.
Aber jetzt lagen die Dinge anders. Das Leben ihres Bruders hing davon ab was sie in den nächsten Stunden dort vorfinden würde und ob sie das tun konnte was von ihr erwartet wurde.
Sie straffte die Schultern und schnalzte die Zunge um Sudbina wieder in Bewegung zu setzen:
"Was geschehen wird, wird geschehen. Meine Entscheidung ist gefallen und jetzt ist es an ihm."
Das sanfte Wiehern ihrer Pferde war die einzige Antwort als sie auf das Tor der Löwenburg zuritt.
« Letzte Änderung: 02. Feb 19, 09:03 von Jelena »
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Offline Jelena

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Antw:Die Löwenburg - Vorbereitungen für eine Reise 269 n.J.
« Antwort #1 am: 02. Feb 19, 00:06 »
Sie wusch sich die Hände an einer Wasserschüssel und trocknete sich die Hände ab während sie zurück in ihr Zimmer ging. Es war genau so schlimm wie die Gespräche mit Stella und Lyra es vermuten ließen.
Sie runzelte die Stirn und machte sich Notizen. Nachher würde sie mit Svenja und Sasha über das reden was sie machen konnten und über das was sie machen sollten. Beides war nicht gut und beides trug ganz eigene Gefahren in sich. Sie war froh, dass Ardor dabei sein würde. Es war damals mehr Glück als Verstand gewesen, dass sie bei Simon überlebt hatten und obwohl sie deutlich erfahrener und besser war als vor fast 8 Jahren, so war es trotzdem immer noch eine irrsinnig gefährliche Sache, die sie alle in den Wahnsinn treiben konnte.
Sie gab Anweisungen bezüglich der Medikation für Gorix und bat den Quartiermeister der Burg spezielle Kräuter für ihn zu besorgen und ihr einen Raum zuzuweisen, wo sie ihre alchemistische Ausrüstung aufbauen konnte um diese herzustellen.
Nachdem alles erledigt war, setzte sie sich hin und begann Briefe zu schreiben.
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Offline Dominic

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Antw:Die Löwenburg - Vorbereitungen für eine Reise 269 n.J.
« Antwort #2 am: 03. Feb 19, 12:41 »
Es klopfte an Jelenas Tür und nachdem Jelena mit einem abwesenden "Tretet ein" geantwortet hatte, öffnete Kassos die Tür und betrat die Kammer.
Als Jelena von ihren Briefen aufsah, setzte er sich gerade ihr gegenüber auf einen Stuhl.
Er sah müde aus und war offenbar verletzt. Zahlreiche Blutergüsse zierten sein Gesicht und seine Unterarme. Er lächelte die Heilerin gequält an.

"Wie kommst Du voran? Konntest Du neue Erkenntnisse gewinnen? Und wie geht es Dir, hast Du in den letzten Tagen überhaupt geschlafen?"
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Offline Jelena

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Antw:Die Löwenburg - Vorbereitungen für eine Reise 269 n.J.
« Antwort #3 am: 03. Feb 19, 13:33 »
Jelena blinzelte etwas verwirrt Richtung Fenster:
"Äh... jaaa? Ich glaube schon. Welchen Tag haben wir denn heute?"
Ihr Blick wanderte wieder zu ihm:
"Und wie siehst du überhaupt aus? Hab ich was nicht mitbekommen?"
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Offline Dominic

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« Antwort #4 am: 03. Feb 19, 14:05 »
"Siebttag denke ich, aber wer weiß das schon so genau. Seit die Burg so voll mit Leuten ist, sind die Abläufe ebenso durcheinander wie ich.
Und das hier", er deutete auf seine Verletzungen, "ist ganz normal. Immer wenn ich länge weg bin, gibt es bei meiner Rückkehr zu viele, die sich beweisen wollen."
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Antw:Die Löwenburg - Vorbereitungen für eine Reise 269 n.J.
« Antwort #5 am: 03. Feb 19, 14:18 »
"Ah ja..."
Die Heilerin stand auf und reckte sich ächzend, bis die Gelenke plop machten. Sie groß sich und Kassos Tee in zwei Becher und angelte dann eine Flasche aus einer ihrer Truhen.
Sie entkorkte sie, roch kurz daran und goß dann einen großzügigen Schluck in beide Becher.
Sie drückte Kassos einen Becher in die Hand und nahm selber einen Schluck.
"Muss ich mir etwas davon angucken? Rippen alle noch heil?"
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Offline Dominic

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« Antwort #6 am: 03. Feb 19, 14:26 »
Kassos nahm den Tee dankend an und war erstaunt über den Geschmack, den er nach Jelenas "Zugabe" hatte. Er grinste als er einen weiteren großen Schluck nahm.

"Irgendwann werde ich von einem von den Jungen überflügelt und dieser Tag wird ein großer Tag sein, aber noch zeige ich ihnen wo es lang geht."

Der Priester befühlte eine Schwellung unter seinem Auge und grunzte kurz.

"Auch wenn es mit jedem Mal schwerer wird."

Er blickte auf die Notizen der Heilerin.

"Wie geht es Baron Sturkopf?"
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Antw:Die Löwenburg - Vorbereitungen für eine Reise 269 n.J.
« Antwort #7 am: 03. Feb 19, 14:35 »
Jelena nahm einen der Kräuterstempel aus ihrer Tasche und tauchte ihn in warmes Wasser.
"Da, halte das ans Auge, sonst kannst du gleich nicht mehr sehen wo du lang läufst. Wäre schade wenn dein großer Tag nie kommt, weil du dir das Genick gebrochen hast als du die Treppe runter gefallen bist!"
Sie nahm ihren Becher und ging ein paar Schritte hin und her, offenbar hatte sie Stunden am Tisch verbracht.
"Scheiße." antwortete sie lakonisch auf Kassos' Frage hin.
"Es ist anders als damals bei Simon. Ein wichtiger Teil von Gorix war schon immer seine Magie, auch wenn er sie nicht genutzt hat, so war sie doch immer da. Bei Simon war sein Körper genesen und seine Seele hatte sich in glücklichere Zeiten geflüchtet. Es war mehr ein Herauslocken... bei Gorix sieht es so aus, als ob wir ihm helfen müssen sich daran zu erinnern wer er eigentlich ist."
Sie ließ sich auf den Stuhl fallen und rieb sich müde das Gesicht.
Als sie Kassos wieder ansah, da war deutlich die Angst in ihren Augen zu sehen:
"Es ist völlig ausgebrannt. Und ich weiß nicht ob noch genug da ist um ihn wieder aufbauen zu können."
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« Antwort #8 am: 03. Feb 19, 14:43 »
Kassos prustete über Jelenas Bemerkung und hätte fast seinen Tee über den Schreibtisch verteilt. Er wurde aber sehr schnell wieder ernst, als Jelena sprach.

"Das ist nichts, mit dem ich mich besonders gut auskenne. Ich vertraue auf deine Fähigkeiten und hoffe ich kann helfen. Gerade wenn es mit seiner Magie zusammen hängt, bin ich da eher ratlos"
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« Antwort #9 am: 03. Feb 19, 15:43 »
"Ich auch. Weshalb ich Ardor unbedingt dabei haben will. Er ist das Bindeglied zwischen Magie und Seelenheilkunde."
Sie trank ihren Becher aus und goß wieder nach, wobei sie dieses Mal den Alkohol weg ließ.
"Und er ist der einzige dem ich zutraue, dass er von innen dafür sorgen kann, dass wir nicht alle dabei drauf gehen. Die anderen sind entweder zu emotional involviert oder ich kenne sie nicht gut genug um sie einschätzen zu können. Keine gute Mischung..."
Sie schien sich einen Augenblick in Gedanken zu verlieren, bevor sie weitere Notizen machte und weiter sprach:
"Dich brauche ich als Anker. Ich werde all meinen Fokus darauf verwenden müssen um die anderen herüberzubringen und die Fäden in der Hand zu behalten. Ich brauche jemanden der mich im hier und jetzt festhält, damit ich mich nicht in den anderen verliere."
Sie lächelte den Priester vor sich schief an:
"Du bist die richtige Wahl, aus offensichtlichen Gründen."
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« Antwort #10 am: 03. Feb 19, 16:40 »
"Und ich werde gern mein Möglichstes tun. Zumindest das, ist ähnlich wie beim letzten Mal."

Er blickte wieder über ihre Notizen.

"Störe ich Dich bei etwas? Ich wollte eigentlich nur plaudern und erfahren, wie die Dinge stehen."
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« Antwort #11 am: 03. Feb 19, 17:39 »
"Nein, tust du nicht. Ich brauche die Pause. Ich glaube ich habe in der letzten halben Stunde den gleichen Satz ein Dutzend Mal gelesen ohne ihn zu verstehen."
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« Antwort #12 am: 03. Feb 19, 17:43 »
"Dann lass uns ein bisschen die Beine vertreten und uns unterwegs unterhalten."

Der Priester stand auf und nickte Jelena auffordernd zu.

"Komm schon, bevor Du den Satz nie verstehst und hier versauerst."
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« Antwort #13 am: 03. Feb 19, 17:46 »
"Du hast recht. Ich könnte frische Luft gebrauchen."
Jelena setzte ein Lesezeichen und kritzelte noch schnell ein paar Notizen hin, bevor sie ein Umschlagtuch nahm und hinter Kassos her ging.
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« Antwort #14 am: 03. Feb 19, 18:29 »
Kassos führte Jelena durch die Flure der Burg und nach draußen in die Gärten, wo einige der Laien-Brüder damit beschäftigt waren, die Pflanzen und das Gemüse zu pflegen.

"Weißt Du, ich komme oft hier her um Ruhe zu finden. Ich habe dann ein bisschen das Gefühl, wieder auf meinem Hof in Nord-Caldrien zu sein und das alles für eine Weile hinter mir lassen zu können."

Der Priester nahm sich eine blecherne Gießkanne und begann gedankenverloren die Tomaten zu wässern.

"Hast Du schon den Tempel Raum besucht, seit Du hier bist, Jelena?", fragte er und achtete sehr sorgfältig darauf, dass ihre Blicke sich nicht begegneten.
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