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Autor Thema: Jelenas Kontor im Frühling des Jahres 270 n.J.  (Gelesen 26300 mal)

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Offline Akela

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Ein paar Wochen nach den Ereignissen im Lande Melekahrt waren Sasha und Anders auf den Straßen von Fanada unterwegs. Die Reisegruppe hatte sich immer mehr verkleinert, bis sich schließlich auch die letzten Mitreisenden irgendwo auf den Wegen innerhalb Engoniens herzlich verabschiedet hatten und ihrer Wege gegangen waren.
Die ganze Latte an Problemen, die man hier so hatte, konnte man auf Reisen nur zu leicht aus den Augen verlieren. Hier zuhause aber holten sie einen wieder ein und so hatte jeder etwas anderes auf seiner Liste, was er noch möglichst vor dem Sommer zu erledigen hatte.
Sasha hatte den Antwortbrief von Jelena bei der Rückkehr in den Tempel in die Hand gedrückt bekommen und auch wenn Isdranaan mittlerweile wieder in sein Heimatland Pantagruel unterwegs war um dort einige Dinge zu erledigen, so hatte sich zumindest Anders auf ein paar entspannte Tage im Kontor gefreut und die Wolfselfe begleitet.

Die Sonne stand am wolkenlosen Himmel und hatte schon erstaunlich viel Kraft, auch wenn der noch immer sehr kalte Wind die beiden zwang, sich tief in ihre Mäntel zu wickeln. Es dauerte auch nicht lange, bis sie in die Straße abbogen, in der der Kontor zu finden war und an dem großen hölzernen Tor anhielten, dass den Eingang zu Jelenas Reich darstellte.

Sasha saß ab, zog Salem am Zügel hinter sich her bis zu der kleineren Pforte, die in das Tor eingelassen war und betätigte den schweren Türklopfer, bevor sie wieder einen Schritt zurück machte und wartete.
Sasha Timberlore Schattenwolf
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Offline Anders

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Antw:Jelenas Kontor im Frühling des Jahres 270 n.J.
« Antwort #1 am: 22. Mär 20, 19:21 »
"Ich wette sie ist immer noch da." Anders war neben die Wolfselfe getreten und klemmte die Finger unter die Achseln.
"Die alte Torwächterin.", fügte sie auf Sashas fragenden Blick hin hinzu.
"Ich frage mich wirklich was Jelena mal macht wenn sie nicht mehr da ist. Ob sie eine Tochter hat? Und ob die auch so grimmig guckt?"
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Offline Akela

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Antw:Jelenas Kontor im Frühling des Jahres 270 n.J.
« Antwort #2 am: 22. Mär 20, 19:32 »
Sasha nickte nur bestätigend auf Anders Aussage.

"Natürlich ist sie noch da.
Ob sie eine Tochter hat...? Du kannst sie ja mal fragen."


Mit einem Grinsen lässt sie der Kenderin den Vortritt am Tor.
Sasha Timberlore Schattenwolf
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Offline Jelena

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Antw:Jelenas Kontor im Frühling des Jahres 270 n.J.
« Antwort #3 am: 24. Mär 20, 19:18 »
Die schnarrende Stimme der Torwächterin unterbrach das Gespräch der beiden und kurz darauf wurde das Tor geöffnet um sie und ihre Reittiere einzulassen.
Es war unklar ob die Frau gehört hatte was Anders gesagt hatte, aber ihr Gesichtsausdruck erschien besonders mürrisch zu sein.
"Schmuggeln? Ich bin reich genug um zu bestechen, ich muss nicht Schmuggeln!"

Offline Akela

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Antw:Jelenas Kontor im Frühling des Jahres 270 n.J.
« Antwort #4 am: 24. Mär 20, 19:45 »
Sasha lächelte der Torwächterin freundlich zu, als sie ihr Reittier durch das Tor zerrte.
“Danke!”
Sie führte Salem direkt in Richtung der Ställe, in denen Jelena ihm extra eine verstärkte Box hatte bauen lassen. Ob sie Angst um ihre Pferde hatte oder Angst hatte, dass einer ihrer Hengste Salem eines Tages zeigen würde, wer hier wirklich das Sagen hatte, war nicht so ganz sicher.
Aber immerhin konnte er dadrin keinen Unsinn anstellen.

Auf dem Weg zum Stall grüßte sie einige ihr bekannte Gesichter. Anmelden musste sie sich nicht, die Neuigkeit, dass sie und der Kender eingetroffen waren, würde sich eh schneller als ein Buschfeuer bis zu Jelena vorarbeiten.
Sasha Timberlore Schattenwolf
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Offline Jelena

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Antw:Jelenas Kontor im Frühling des Jahres 270 n.J.
« Antwort #5 am: 24. Mär 20, 20:04 »
Wie es sich heraus stellte war Jelena gar nicht da. Es war einer der Tage an denen sie in einem der Tempelhospitäler aushalf, eine Tradition die sie seit dem Krieg aufrecht erhielt.
Anica nahm die beiden in Empfang:
"Möchtet ihr unter dem Pflaumenbaum Platz nehmen? Oder lieber in der Küche? Es ist noch sehr frisch! Ich hab einen Becher heiße Brühe, wenn ihr mögt?"
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Offline Anders

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Antw:Jelenas Kontor im Frühling des Jahres 270 n.J.
« Antwort #6 am: 24. Mär 20, 20:13 »
"Ich würde gern im Pflaumenbaum klettern.", antwortete die Kenderin mit einem schelmischen Grinsen und führte Springer Richtung Stall. Er war Ställe gar nicht mehr gewöhnt ging aber trotzdem brav in seine Box. Sie neigte sich zu Sasha und flüsterte grinsend:" Ich frag sie wenn wir gehen. Dann hat sie die Genugtum mich rauswerfen zu können." Dann lächelte sie Anica freundlich an.
"Schön dich wieder zu sehen. Sag mal. Wie heißt die Torwächterin eigentlich mit Namen?"
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Offline Akela

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Antw:Jelenas Kontor im Frühling des Jahres 270 n.J.
« Antwort #7 am: 24. Mär 20, 20:20 »
Sasha begrüßte Anica herzlich.
"Brühe wäre toll, danke. Was meinst du wann Jelena wieder hier ist?"
Dann nickte sie zu Anders Aussage.
"Draußen ist gut, da können wir noch etwas die Sonne genießen. Die gab es in letzter Zeit so selten..."
Sasha Timberlore Schattenwolf
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Antw:Jelenas Kontor im Frühling des Jahres 270 n.J.
« Antwort #8 am: 24. Mär 20, 20:42 »
"Wenn du in den Baum kletterst, dann sieh zu, dass du nicht runter fällst, ja? Ich glaube nicht, dass die Meisterin da Verständnis für hätte. Was den Namen betrifft, so musst du sie schon selber fragen..."
Sie verschwand kurz in der Küche und kam kurz darauf mit zwei dampfenden Bechern Hühnerbrühe wieder, die sie auf der wackeligen Bank unter dem Pflaumen baum abstellte. Sie legte zwei Kanten frisches Brot daneben und kümmerte sich dann darum das Gepäck der beiden in die Gästezimmer bringen zu lassen.
Jelena wurde zum Abendessen erwartet, dem Stand der Sonne nach zu urteilen würde es bestimmt noch eine Stunde bis zwei dauern.
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Offline Anders

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Antw:Jelenas Kontor im Frühling des Jahres 270 n.J.
« Antwort #9 am: 24. Mär 20, 20:48 »
"Keine Sorge ich passe auf."
Anders schlenderte mit Sasha zu dem Baum hinüber und besah sich die unteren Äste. Sie genoß es, dass sie sich wieder einigermaßen Frei bewegen konnte. Von dem dunklen Bluterguss auf ihrem Oberkörper waren bunte und verfärbt Flecken zurück geblieben. Das sah merkwürdig aus. Ein bisschen so wie verschiedene Moossorten, aber es tat nicht mehr weh. Und das war die Hauptsache.
"Wie geht es deinen Wunden? Alle weg?", erkundigte sich sich zum wiederholten Male bei Sasha.
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« Antwort #10 am: 24. Mär 20, 20:58 »
Sasha schlenderte zu dem alten Baum, unter dem sie schon so oft gesessen hatte, nahm sich einen der Becher und setzte sich dann auf die Bank.
Vorsichtig pustete sie über die heiße Brühe, bevor sie einen kleinen Schluck nahm.
Dann schaute sie schmunzelnd auf.
"Mir geht es wirklich gut Anders, keine Sorge.
Was ist mit dir?"
Sasha Timberlore Schattenwolf
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Offline Anders

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« Antwort #11 am: 24. Mär 20, 21:02 »
"Hep"
Mit etwas Schwung schlang Anders die Arme um einen Ast und nutze die Füße um an Stamm hinauf zu laufen bis sie auf den Ast ankam. Sie unterdrückte ein leichtes Keuchen, ehe sie sich zu Sasha umdrehte und sie angrinste.
"Ich heil nicht so schnell wie du, aber ich heile. Gibst du mir meinen Becher?" Sie lehnte sich gegen den Stamm und ließ die Beine baumeln.
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« Antwort #12 am: 24. Mär 20, 21:07 »
Sasha beobachtete die Kenderin über ihren Becherrand hinweg.
Als Anders auf dem Ast saß, angelte sie nach dem zweiten Becher und hielt ihn hoch, damit die Baumbesetzerin dran kam.
"Das ist gut."
Entspannt lehnte sie sich mit dem Rücken an den Baumstamm, ließ ihre Hände von dem heißen Becher wärmen und schloss die Augen.
"Singst du mir was vor?"
Sasha Timberlore Schattenwolf
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Antw:Jelenas Kontor im Frühling des Jahres 270 n.J.
« Antwort #13 am: 24. Mär 20, 21:19 »
"Natürlich. Was willst du denn hören?"
Als Sasha ihr ihren Liedwunsch mitteilte pustete die Kenderin los und verschluckt sich kurz an ihrer Brühe. Dabei verbrannte sie sich die Zunge und hustet los.
"Das hat es dir angetan nicht war? Ich hätte nie gedacht das ich mal mit helfe etwas zu schaffen das so vielen Leuten Freude macht. Also dann..."
Kurz darauf schallte Der Vanion fährt nicht zur See... vom Baum.
In der Zeit wo sie auf Jelena warteten sang sie noch ein paar andere Lieder und erzählte auch eine Geschichte. Und in der Zeit versank die Sonne.
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Offline Jelena

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« Antwort #14 am: 25. Mär 20, 15:13 »
Jelena erreichte mit dem Läuten der Tempelglocken das Kontor, mehr als bereit den Tag zu Ende gehen zu lassen.
Wie so oft, so waren die Ärmsten der Stadt diejenigen, die von politische Umbrüchen am härtesten getroffen wurden. Seit dem Beginn des Konfliktes zwischen Hanekamp und Voranenburg und dem Erstarken der Inquisition war der Warenhandel zwischen Norden und Süden fast zum Stillstand gekommen. Damit hatten viele Fuhrleute, Karawanenwächter und fahrende Handwerker ihr Einkommen verloren und je länger der Winter dauerte, desto schwieriger wurde die Situation. In den Hospitälern des Laviniatempels kündigten sich Schwierigkeiten solcher Art bereits Wochen vorher an und Jelena war klug genug auf sie zu achten.
Als sie den Kontor betrat, hörte sie eine wohlbekannte Stimme singen und begrüßte die beiden fröhlich:
„Anders! Sasha! Was macht ihr denn hier?“
"Schmuggeln? Ich bin reich genug um zu bestechen, ich muss nicht Schmuggeln!"