Forum des Engonien e.V.

Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches => Gruppen auf Reisen im In- und Ausland => Thema gestartet von: Keks am 13. Mär 20, 21:38

Titel: Nach dem Melekahrt.
Beitrag von: Keks am 13. Mär 20, 21:38
Erschrocken fuhr Keks aus dem Schlaf hoch! Die Schatten hatten erneut nach ihr gegriffen und dabei hatte sie doch extra mit ihren Freunden Alkohol getrunken, um in einen ruhigen Schlaf zu sinken. Als sie an ihre Freunde dachte, verzogen sich die Schatten und ein Lächeln umspielte ihre Lippen. Lasaras unbeschwertes Lachen, Maeves warme Hand auf ihrer, Falks Enthusiasmus, das Lied zu singen.
Das Lied – ihr hatte doch tatsächlich jemand ein Lied geschrieben! Und das nur, weil sie ihrer Aufgabe nachgegangen war. Wer hätte nicht seinen eigenen Schutz aufgegeben, um am Boden liegende Verletzte zu heilen, Yanis hätte es getan. Und ihr liebster Schamane Falk, der Yanis wieder ein Stück lebendig machte und der den Verlust erleichterte, wurde auch im Lied verewigt.
Und Vanion hat eine eigene Passage. Vanion – ihr Lächeln wurde breiter, als sie daran dachte, wie der stolze Ritter seine einstmals enge Freundin Anders beiseite nahm. Und das gemeinsam von ihnen gesungene Lied! Menschen müssen ihre Augen einfach manchmal aufmachen und dann erneut öffnen. Außerdem müssen Menschen der Liebe erlauben, ihr Herz zu führen. Erleichterung durchströmte sie: Augenscheinlich hatte sie ihre Fähigkeit, Menschen zum Nachdenken anzuregen und Frieden zu schließen, noch nicht ganz verlernt.
Sie griff nach ihrem Wasserglas und eine kalte Woge ging durch ihren Körper. Sie hatte noch immer eine Aufgabe und konnte noch immer wirksam sein. Auch wenn sie das nun über zwei Jahre hinweg nicht mehr geglaubt hatte. Der Moment, in dem die Dämmerungsalben sie bedroht, ihr das Amulett abgenommen und ihr aber erlaubten, die Verletzen zu versorgen, hatte sie nur den Wunsch, dieser unfassbar großen Erschöpfung zu entfliehen, indem sie endlich für immer einschlief.
Als Vanion sie befreite, wollte sie der Verzweiflung nachgeben. Aber er ließ das nicht zu. Das ist wohl das, was Ritter tun. Sie bewahren einfache, gemeine Menschen davor, den Glauben zu verlieren. Er hatte ihr das Leben gerettet, obwohl sie sich eigentlich überhaupt nicht kannten. Und dann gab er seinen eigenen Schutz auf, damit sie in der Burg Verletzte heilen konnte. Er hätte das zwar vermutlich für jeden getan, aber nichtsdestoweniger war sie ihm dankbar.
Als Keks näher darüber nachdachte, kam ihr in den Sinn, dass er sie ein zweites Mal rettete, indem er sie in die Burg schickte, um auszuruhen. Sie würde niemals wieder zögern zu gehen, wenn einer der Ritter etwas sagen würde. Arius hatte schon Recht, das war gefährlich. Und ein drittes Mal stand er ihr bei: Er sagte zu ihr, dass es sich lohnte weiter zu leben. Wieso konnte sie das von einem fast Fremden annehmen, aber nicht von Freunden? Vermutlich weil Freunde einander die ärgsten Kritiker sind oder man annimmt, dass sie nicht objektiv sind. Außerdem spendete er ihr den Segen seiner Göttin kurz vor dem Angriff auf dem Burghof. Der Tsa hatte das sicherlich gefallen.
 Und dann gab es noch einen Moment: Der Moment am Lagerfeuer, als er ihr etwas anvertraute und sie…
Keks schlug sich gegen die Stirn. Hatte sie ihm echt ihre Geschichte erzählt? Tsa sei Dank war Eljas in der Nähe gewesen. Der Prinz - das Gesicht von Vanion war unbezahlbar. Eigentlich sollte sie noch einmal mit ihm reden, schauen, ob es ihm gut ging. Seine Verletzungen waren heftig und er hatte viel Blut verloren. Und vernünftig würde er ja ohnehin nicht sein. Da war er vermutlich genauso wie alle anderen.
Zügig stand sie auf, zog ihr buntes Tuch enger um sich, packte Heilkräuter, Salbe und frische Verbände ein und ging, um Vanion zu sehen. Sie hatte tatsächlich einige Stunden geschlafen.
Titel: Antw:Nach dem Melekahrt.
Beitrag von: Vanion am 13. Mär 20, 21:52
Diese Burg war seltsam. Die Morgensonne, die ihre Strahlen auf die schrägen Dächer, dicken Mauern und auch mitten in den Innenhof warf, konnte ihn da nicht beirren. Die letzten Tage waren anstrengend gewesen. Eine magenumdrehende Schiffahrt, ein langer Marsch durch dunkle Wälder, und dann - dann waren sie der Dämmerung begegnet. Kein unbekannter Feind für den Herrn Ritter und seine engonischen Freunde, aber das machte diese Gestalten nicht angenehmer. Und dann? Welchen Preis hatten sie hier bezahlt? Welches Übel in Kauf genommen? Vanion hatte rasch verstanden, welcher Art diese Schwarze Gilde war, was für eine Art Magie sie praktizierten. Sie taten Dinge, die Vanion nicht gutheißen konnte, und so hatte er sein Gewissen beruhigt: Sein Schwert hatte den Feind gestraft und sein Schild hatte die Freunde geschützt. Im Grunde war das ganz einfach gewesen.

Und doch war Baron Norwin von Grünwasser, auf dessen Gesuch sie überhaupt hierhin gekommen waren, tot. Sein Leichnam längst verbrannt und die Asche in alle Winde verstreut. Wie es sich geziemte, war Vanion mit der Sonne aufgewacht und hatte seine ersten Worte an die Herrin Lavinia gerichtet, die ihm nun fern schien, die gewiss über Engonien wachte. Aber hatte sie wirklich nur das getan? Er ließ den letzten Abend noch einmal Revue passieren. Keks - diese Tsa-Anhängerin, hatte dafür gesorgt, dass Vanion auf Anders zugegangen war. Dass er gesagt hatte, was längst überfällig war - und obgleich Anders die Notwendigkeit seiner Handlungen nicht verstand und vielleicht nie verstehen konnte, hatte Vanion doch das Gefühl gewonnen, dass ein Stück der alten Vertrautheit zurückgekehrt war. Er erinnerte sich an den Ritter aus den Flusslanden, den er fast gefordert hätte, weil er Anders für das scheinbar freche Lied hatte züchtigen wollen.

Als er nun endlich auf den Innenhof trat, ohne das Blut und den Schmutz und den Schlamm vom Vortag, da schien ihm, als lägen die Ereignisse der letzten Tage schon weit zurück. Allein sein an diversen Stellen schmerzender Körper und der ein oder andere Verband erinnerten ihn daran, dass es noch einige Tage dauern würde, bis er sich auf den Weg machen würde. Das Tor war von den Kriegern Melekahrt besetzt, und es herrschte reger Betrieb. Viele derer, die er kennengelernt hatte, machten sich nun auf, um zurückzukehren, wo immer sie hergekommen waren.

Pflichtschuldig humpelte er in Richtung Tor, um sich zu überzeugen, dass alles in Ordnung war, dass man wachsam war, dass er hier nicht mehr gebraucht wurde und guten Gewissens etwas Ruhe suchen konnte, da erblickte er eine vertraute Gestalt, die bunt wie eine Wildblumenwiese gekleidet war.
Titel: Antw:Nach dem Melekahrt.
Beitrag von: Keks am 13. Mär 20, 22:15
Keks betrat den Burghof und sog langsam und tief die kühle Luft ein. Die Ereignisse der letzten Nacht schienen fern zu sein.
Sie blickte umher und sah das rege Treiben am Tor. Zügig kehrte sie zurück zu ihrem Zimmer, holte ihre Keksdose, um den Menschen dort eine kleine Stärkung anzubieten.
Um ein Haar hätte sie das vergessen. Was für ein Mist.

Als sie die Treppe hinunter zum Tor steigen wollte, sah sie Blut auf den Steinen. Vanions. Zerstreut schüttelte sie den Kopf. Was nahmen die Menschen nur auf sich mit ihren Schwertern und Schilden in der Hand.
Ein weiterer Gedanke schoss ihr durch den Kopf: Larodar! Er wollte weder Dank und irgendeine Entlohnung dafür, dass er ihr geholfen hatte, ihren neuen Freund zu retten. Das müsste sie ihm aber noch irgendwie vergelten.
Es ärgerte sie immer noch, dass sie nicht zur Stelle sein konnte, als er Hilfe brauchte. Es waren gefühlt viel zu wenig Heiler und Heilerinnen anwesend.
Sie würde hier später schrubben.

"Guten Morgen ihr Lieben", mit einem herzlichen Lächeln begrüßte sie die Wachen am Tor.
"Hier ist eine kleine Stärkung für euch! Später hole ich euch gerne heiße Getränke.
Aber zunächst mal wollte ich euch fragen, ob irgendjemand einen neuen Verband braucht oder etwas gegen die Schmerzen, die euch in der Nacht zugefügt wurden."
Es tat ihr gut, sofort aktiv zu werden und die dunklen Ereignisse zu vergessen. So ganz hatte sie es ohnehin nicht verstanden. Irgendeine schwarze Gilde, die dunkle Magie betrieb, offener Krieg mit den Dämmerungsalben und drei Rituale, die gleichzeitig abgehalten werden sollten.
Nunja...als Heilerin hatte sie sowieso kaum Zeit, sich anderem zu widmen. Was vielleicht auch gut so war.

Von hinten ertönte eine Stimme: "Guten Morgen! Sie bringt und Kekse und wahren Frieden.."
Falk kam gerade aus dem Wald zurück. Dieses Lied würde sie in Ehren halten und einfach jedem unter die Nase reiben, dass man ihr eins widmete. Eine kurze Melodie am Sorgen war immer gut!

"Achja, das Lied...ich wollte ja nach Vanion gucken. Hat irgendjemand den Ritter gesehen?" Sie blickte sich suchend um. Und da humpelte er aufs Tor zu.

"Wusste ich es doch. Er gönnt sich natürlich keine Pause, sondern fragt jetzt gleich vermutlich, ob er helfen kann!" Unwillkürlich schnellte ihre Augenbraue nach oben. Die Menschen lernen eben nie. "Verdammt, er ist gestern fast mehrfach in meinen Armen gestorben. Ich musste wirklich mein gesamtes Wissen und Können anwenden, um ihn zu retten. Und nicht mal das wäre ausreichend gewesen."

Zügig schritt sie auf ihn zu, wollte ihn eigentlich schellten und musste dann doch grinsen. Wie schön, dass er aufrecht ging.

"Guten Morgen mein Freund! Hast du gut geschlafen? Lass mich doch mal deine Wunden nachversorgen"
Titel: Antw:Nach dem Melekahrt.
Beitrag von: Vanion am 13. Mär 20, 22:22
"Ich ... Guten Morgen!"

Vanion konnte nicht anders, als zu schmunzeln. Keks wirkte geschäftig. Hektisch. Flatterhaft, würden böse Zungen sagen. Er schüttelte den Kopf, aber er lächelte dabei. "Ich wollte nachsehen, ob nun alles in Ordnung ist. Gestern Abend hab' ich noch eine Weile mit Arius gesprochen. Er sagte mir, dass, nachdem ich ... nicht mehr streiten konnte, ein großer Sieg errungen wurde." Etwas zerknirscht und deutlich leiser sagte er: "Wohl ohne mich, wie es scheint."

Er erkannte endlich, dass man ihn am Tor überhaupt nicht brauchen würde, und er entspannte sich. Um ihn herum hatte man gefeiert, er selbst war auch guter Dinge gewesen, aber nun ließ ihn der Gedanke, wem sie hier geholfen hatten, nicht los. Es ärgerte ihn, aber er musste sich eingestehen, dass er ziemlich zerschlagen war, und so ließ er zu, dass Keks ihn langsam wieder in Richtung der Räumlichkeiten bugsierte, und tat lediglich so, als würde er sich dagegen wirklich wehren. "Die Kräuterumschläge, die du gemacht hast, müssen erneuert werden, glaube ich. Wenn niemand da ist, der deine Hilfe dringender braucht, könntest du vielleicht wirklich nochmal nach ihnen sehen?"
Titel: Antw:Nach dem Melekahrt.
Beitrag von: Keks am 13. Mär 20, 22:48
Keks lächelte. Männer waren wohl so und Ritter ganz besonders. Bloß keine Schwäche zeigen.

Vorsichtig hakte sie ihn unter und sie gingen gemeinsam los. Scheinbar verlegen suchte sie nach Worten: "Du...also was ich dir sagen will..." Dann blieb sie stehen, drehte sich zu ihm um und schaute Vanion geradewegs in die Augen.
"Du warst gestern nicht mehr beim finalen Schlag dabei. Aber das ist nicht wichtig. Denn den Sieg haben wir alle gemeinsam errungen. Die, die ritualisiert haben, die die gekämpft haben, die, die geheilt haben, die, die ihre guten Gedanken gesendet haben. Wen kümmert es, dass du nicht bis zum Ende gestritten hast.
Du, mein Freund, bist in meinen Augen der allergrößte Sieger von allen. Denn deine Schlacht war die härteste, die es gestern zu schlagen galt. Du hast mit dem Tod selbst gerungen.
Dein Körper ist unter meinen Händen fast gestorben, aber dein Wille ist stark geblieben. Er hat sich an Personen und Gedanken festgehalten, die du liebst.
Der Herr Boron musste dich frei geben, weil die Tsa dich ihm entrissen hat. Und ohne dich, hätte ich den Kampf um dein Leben verloren."

Noch bevor er antworten konnte, hakte sie ihn erneut unter und sie setzten sich langsam in Bewegung.
"Außerdem hast du gestern das getan, was jeder Ritter tun sollte: Du hast für diejenigen gestritten, die selber nicht kämpfen können. Für mich. Du hast mich viermal gerettet. Und das kann ich dir nie vergessen, ob wir nun gesagt haben, wir sind quitt oder nicht."

Dann schaute sie im Hof umher, grüßte weitere Personen und bugsierte Vanion langsam zu seinen Gemächern.
Sie band sich die Haare hoch und konzentrierte sich darauf, die Verbände zu wechseln. Lediglich ein Augenflattern verriet, dass die Heilung noch eine ganze Weile dauern würde.

Titel: Antw:Nach dem Melekahrt.
Beitrag von: Vanion am 13. Mär 20, 22:58
Vanion wurde nicht oft rot, aber mit soviel Lob konnte er nicht umgehen. So - gar nicht. Keks' Worte brachten die Erinnerung zurück, als er auf der Schwelle gewesen war, und er mühte sich, das wieder zu verdrängen. "Was ich getan hab, war der kleinste Beitrag zu einem großen Ganzen, wie du ganz richtig sagst." Er zuckte leicht, als sie sich an die Verbände machte, aber es schmerzte längst nicht so sehr wie noch gestern.
"Was ich tu, tu ich seit einer Weile. Ich hoffe, dass meine Taten nicht vergessen werden und dass Baron Norwin -", er hielt kurz inne und berichtigte sich, "- wer auch immer ihm nachfolgt, nicht vergisst, was ein Ritter aus Voranenburg und für ihn getan hat. Doch du übertreibst - maßlos. Du warst es, die mein Leben gerettet hat. Ich bin dir zu Dank verpflichtet - dir, und der Herrin Lavinia, die gewiss gelächelt hat und sich gedacht hat, dass es noch zu früh für mich ist."

Vanion ließ nicht zu, dass Keks dieses Thema vertiefte. Es gehörte sich nicht, soviel Lob zu hören und anzunehmen, fand er. Schließlich hatte er, kaum zwei Jahre war's her, genug Zeit in einem gewissen Laviniakloster verbracht, um sich der Tugend der Demut zu widmen. "Ich hoffe nur, dass Larodar nichts Schlimmes fordern wird. Du weigerst dich, mich das begleichen zu lassen, und ich konnte ihn ebensowenig davon überzeugen wie dich. Du bist schrecklich stur!"

Der Ritter war noch nicht so recht einig mit sich selbst, ob Keks das Beste - oder das Schlechteste in ihm zum Vorschein brachte. "Als ich dich kennengelernt hab, da war das erste, was du zu mir gesagt hast: 'Du bist der, von dem Marius immer erzählt!'. Mit dir hat mich ein Teil meiner Vergangenheit eingeholt, der sehr lange her ist. Marius würde mich heute nicht wiedererkennen, und nach all dem, was du mir erählt hast, frag ich mich, ob er dich wiedererkennen würde. Da ist soviel in dir, was mich an Anders erinnert. An die Welt, die keine Stände kennt. Das ist nicht länger meine Welt, fürchte ich."
Titel: Antw:Nach dem Melekahrt.
Beitrag von: Keks am 13. Mär 20, 23:18
Keks atmete tief durch. Was jetzt kommen würde, wäre schmerzhaft. Sie musste das Bein noch einmal nachrichten und die Schiene etwas anders anlegen.
Also entschied sie sich, einen rauheren Ton anzuschlagen und ihm nichts vom bevorstehenden zu sagen.
Denn obwohl sie das Gespräch emotinal mitnahm, war sie in erster Linie gerade Heilerin.
"Erstens: Ja, ich bin stur. Sonst wäre ich nicht mehr am Leben.
Zweitens: Also ob ich nicht Recht hätte mit dem Sieg, den du errungen hast.
Und drittens: Gerade in diesem Moment sind alle Stände aufgehoben!"
Und mit einem Ruck richtete sie sein Bein.

Dann lächelte sie ihn an.
"Atme, atme ganz in Ruhe ein und aus."
Sie tupfte ihm die Schweißperlen von der Stirn.

"Ich mache dir einen Vorschlag. Wir beide sprechen nicht mehr von der Vergangenheit. Marius und ich haben uns lange nicht gesehen. Außerdem ist es gut, dass Menschen sich verändern. Du hast dich sicherlich genauso verändert, wie es gut ist. Viele erkennen micht nicht mehr und dennoch bin ich noch die, die ich war. Neuanfänge können nämlich nur geschehen, wenn Altes transformiert wird.
Apropos Anders: Ich freue mich, dass ihr euch wieder angenähert habt!
Ich habe mir echt Sorgen um sie gemacht, als sie in meine Arme gestolpert ist. Sie war total kaputt. Fast wie du. Aber sie hat noch geatmet und war wach. Also war sie nicht ganz so kaputt. Aber ziemlich. Also wenn ich euch jetzt vergleich würde..." Keks lachte auf. "Ohweh...jetzt geht es los! Komm, Vanion. Lass uns noch mal in den Hof gehen.
Und..." Hier wurde ihr Blick sehr ernst und streng: "Gönn dir ein paar Tage Ruhe. Wenn du wieder ganz gesunden möchtest und kampffähig werden magst, hälst du dich strikt an meine Anweisungen.
Es nützt niemandem, wenn du  künftig nur noch halb einsatzfähig bist.
Die nächste Woche hast du absolutes Kampfverbot und musst dich mindestens heute und morgen mit gutem Essen und Pausen erholen.
Für die Schiffsreise kann ich dir etwas mitgeben, dass dich schlummern lässt. Vielleicht überstehst du sie dann besser.
Und jetzt muss ich mich um andere kümmern."
Mit diesen Worten ging sie aus der Tür.

Kurz darauf steckte sie noch einmal den Kopf herein und sagte: "Vanion. Auch wenn wir uns nicht so gut kennen, ich betrachte dich als Freund."

Dann ging sie wieder. Aber nocheinmal kam sie zurück: "Und: Hör auf mich! Es bekommt ja gerade kein anderer mit!"

Titel: Antw:Nach dem Melekahrt.
Beitrag von: Vanion am 14. Mär 20, 00:16
Vanion biss die Zähne zusammen, als Keks (schon wieder) irgendwas an seinem Bein tat. Er hasste das aus tiefstem Herzen. Lorainne hätte über ihm gestanden und ihn ausgelacht, und sie hätte ihn gescholten, weil er sich so dumm angestellt hatte. Er wusste, er brauchte die Hilfe und die Heilung, aber zur Untätigkeit verdammt zu sein, das stand einem Ritter nicht gut an. Er atmete tief durch, wie Keks es ihm geraten hatte, und während das Pochen in seinem Bein langsam nachließ, hörte er ihr nur mit einem halben Ohr zu - und schon wackelte sie davon.

"Ich -"
Keks verließ den Raum.
Keks kam wieder herein.

"Du -"
Keks verließ erneut den Raum.
Keks kam wieder herein.

"Keks!!"
Vanion keuchte, als er laut wurde, und seine Stimme war gereizt. Ihm schien es gelungen zu sein, die sprunghafte Frau zumindest für einen Moment aufzuhalten. Alles Mögliche ging ihm durch den Kopf, aber nun war vor allem eines wichtig. In wieder ruhigem Tonfall sagte er:
"Stand ist kein Kleid, das man an- oder auszieht, wie es einem passt! Das darfst du nicht vergessen. Du sprichst von der Courtois - von dem angemessenen Benehmen, einer Höfigkeit. Das war eines der Probleme, das ich mit Anders hatte. Sie hat sich einmal von hinten an mich heran geschlichen und mir Kuchen in den Mund gesteckt, während ich mich in einem Gespräch mit Edlen befand!"

Einen Moment musste er grinsen, aber er fing sich sofort wieder. Das war schließlich nicht lustig und er war ein Ritter.
"Immer, wenn du versucht hast, mich von einem Kampf abzuhalten, hab ich gedacht, sie steht vor mir. Sie kann das nicht. Sie kann nicht dabei zusehen, wie ihre Freunde verletzt werden, oder schlimmer, einander verletzen. Sie - sie geht kaputt an dem, was sie tun muss, um ihre Freunde zu schützen. Ich ... ich hatte gehofft, dass du einmal mit ihr sprechen kannst. Ihr seid euch in gewisser Weise sehr ähnlich, und vielleicht könnt ihr einander etwas geben, was weder Edler noch Gemeiner euch geben kann. Ich kann sie vor Schwertern und Äxten und Speeren schützen, aber ihre Seele vermag ich nicht zu verteidigen. Sie gibt sich auf, fürchte ich, Stück für Stück für Stück, und versteht nicht, warum wir Menschen einander ständig schlimme Dinge antun."

Mit einem Mal sah der Ritter blass aus, erschöpft, und auch müde. Man sah ihm an, dass es ihn einiges kostete, so offen zu sein, abseits des Standes, den er bekleidete.
"Sie hat mehr Ehre im Leib als mancher Ritterbruder, ist tapferer als viele Krieger. Ich hätte nie gedacht, dass ich das einmal über - ausgerechnet - einen Kender sage. Nur ist sie so kindlich und unschuldig - zumindest ist sie das einmal gewesen. Sie kann sich das nicht bewahren, fürchte ich, und das wird sie umbringen, bis sie nur noch einen leeren Körper zur Schau trägt und irgendwann einfach tot umfällt."

Vanion vergrub das Gesicht in den Händen. "Ich kann vieles. Kämpfen, Männer in den Kampf führen, ich kann tanzen, gute Rede führen - aber hier bin ich so machtlos wie ein Blinder und Tauber und Stummer." Dann hob er den Kopf und sah Keks ins Gesicht. "Geh, kümmere dich um die anderen. Ich komme gleich nach, wenn mein Bein mich nicht mehr anschreit und ich mit etwas Würde diese Kammer verlassen kann. Ich versteh schon - du glaubst, ich weigere mich, Schwäche zu zeigen. Aber meinesgleichen muss nun einmal Vorbild sein, mit Herz und Verstand. Sieht man die Schwäche eines Ritters, wie soll man ihm dann folgen, sich von ihm inspirieren lassen? Lorainne hat diese Kunst zu einer Meisterschaft gemacht. Sie konnte noch so zerschlagen sein, sie hat es sich nicht anmerken lassen und streng dafür gesorgt, dass all die Schwachen vor ihr versorgt wurden. Und ich sitze nun hier, umsorgt von dir, während andere gewiss noch bluten und leiden. Sieh nun nach diesen. Wir sehen uns gleich im Hof. Vielleicht ist dann auch Anders wieder aufgetaucht. Falk hab ich jedenfalls schon gesehen."
Titel: Antw:Nach dem Melekahrt.
Beitrag von: Keks am 14. Mär 20, 10:07
Keks hielt inne, atmete tief durch. Kurz spielte sie mit dem Gedanken, Vanion tatsächlich alleine zu lassen und sich um andere zu kümmern. Es fiel ihm gewiss nicht leicht, sich ihr anzuvertrauen. Und garantiert hatte er nicht ein Wort von dem gehört, was sie gesagt hatte.
 Sie seufzte, drehte sich um, schloss die Tür und lächelte ihn an.

"Thomar ist auch schon auf, er wird sich um die anderen kümmern. Du bedarfst der Fürsorge gerade mehr. Und damit meine ich nicht die Versorgung deiner Wunden." Sie ging zu den Fensterläden und stieß sie auf. Kaltes Sonnenlicht fiel herein.

"Ich werde dir jetzt etwas erzählen. Unabhängig von deinem Stand.
Aber zuvor: Ich weiß sehr wohl, dass Stand kein Kleid ist, das man einfach so ablegen kann.
Gestern hast du meinen letzten Vertrauten kennen gelernt, der mich noch kannte, als ich noch nicht auf den Wegen der TSA gewandert bin.
Wie kommt ein Prinz dazu, ein enger Vertrauter von einem gemeinen Mädchen zu sein, die anscheindend von der Wirklichkeit entrückt ist?
 Wir lernten uns kennen in Melekahrt, auch auf einer Burg und fochten gegen den Stillstand. Später reisten wir dann gemeinsam nach Mithrasphera, unterstützen Freunde von uns in ihrem Massagehaus und verhandelten um Menschenleben.
Wir trafen nie als Herrscher und Dienerin aufeinander, sondern immer als gleichberechtigte Reisegefährten aus unterschiedlichen Ländern dieser Erden.
Viele Gefahren meisterten wir und ich vertrieb einen dunklen Schatten aus seinem Leben. Er war da, als mein Licht, meine Vertraute, verschwand. Wir verankerten uns gegenseitig in diesem Leben.
Aber sollte er jemals seinen Thron besteigen, wird zwar unser Band bestehen, aber niemals werde ich seine Autorität vor anderen in Frage stellen. Denn in meinen Augen ist er edel und würdig, einer zu sein, der andere lenkt.
Auch Berengar von Thurstein ist jemand, dem ich mich anvertraue und, wenn er es denn forderte, unterordnen würde. So läuft die Gesellschaft von Menschen nunmal.
Aber jeder, egal ob von Stand oder nicht, muss seinen Wert zeigen. Und das höchste Gut ist es, andere zu schützen.
Also gehörst auch du dazu. Habe keine Sorge, dass ich das nicht anerkenne oder dich vor anderen bloßstelle. Zweimal habe ich diese Grenze fast überschritten, das wird nicht wieder passieren."

Keks drehte sich um und ein verschmitzes Lächeln erschien auf ihrem Gesicht, als sie sich neben das Bett setzte.

"Das Grinsen habe ich übrigens ganz genau gesehen! Ein bisschen was von dem alten Vanion steckt wohl noch in dir!"

Dann wurde sie wieder ernst. "Anders...gestern sind wir gemeinsam um einen Kristall herum getanzt und gerannt. Das war sehr lustig! Und wir haben ihn mit unserer Energie und unserer Freude geschwächt.
Sie ist eine Kenderin, für sie dreht sich die Welt anders als für uns Menschen.
Warum sind es eigentlich unsere menschlichen Maßstäbe, die wir als Urteilsgrundlage nutzen?
Vielleicht täte es uns hin und wieder gut, die Welt mit den Augen einer Kenderin zu erblicken.
Wenn du möchtest, rede ich mal mit ihr und versuche, ihr neue Hoffnung aufzuzeigen. Tatsächlich habe ich etwas, dass ihr vielleicht Freude bereiten könnte."

Keks stand auf. "Ruh dich noch etwas aus und komme dann nach. Ach...und Vanion..." Ihr Blick wurde streng und sie vergewisserte sich, dass er ihr in jedem Fall zuhörte. "Wenn du wieder ganz gesund werden möchtest, darfst du eine Woche lang nicht kämpfen oder dich übermäßig anstrengen. Heute und morgen solltest du dich erholen und pausieren. Das fällt dir sicherlich schwer, aber es nützt niemandem und dir am allerwenigsten, wenn du künftig nicht mehr 100% geben kannst. Bis später!"

Und sie ging in den Hof, um Falk zu suchen.

Titel: Antw:Nach dem Melekahrt.
Beitrag von: Vanion am 16. Mär 20, 20:46
"Ich werde mich schonen, keine Sorge."
Vanion ließ nicht erkennen, was er über die Worte dachte, die Keks gesprochen hatte, und als sie den Raum verlassen hatte, da sann er noch eine Weile darüber nach.
An der Tsa-Anhängerin war mehr, als das bloße Auge sehen konnte. Allein ihre Worte vom gestrigen Abend, die wenigen Andeutungen über ihre Vergangenheit, der Umgang, den sie pflegte - all das waren sehr deutliche Anzeichen eines bewegten Lebens. Und hatte sie nicht sogar angedeutet, dass sie auch einmal Stand und Titel bekleidet hatte?

Eine ganze Weile fragte er sich, was wohl dahinter für eine Geschichte stecken würde. Wie kam man zu einem Namen wie "Keks"?

Mutter Lavinia, du sendest mir immer wieder neue Wunder.

Dann endlich entspannte er sich und dachte nicht mehr an die Dämmerung, an Keks, an seine Wunden und seine Pflichten. Er gönnte seinen Augen einige wenige Sekunden Entspannung, während er sich auf die Bettstatt legte und die Hände hinter dem Kopf verschränkte. Zumindest war das sein Plan, aber als er eine halbe Stunde später aufwachte, hatte er geträumt - von Falken und Schwänen und einem Tanz.
Titel: Antw:Nach dem Melekahrt.
Beitrag von: Falk Jares am 16. Mär 20, 21:14
Falk lag im Hof, mitten auf dem Platz. Seine Gliedmaßen hatte er weit von sich gestreckt, als wolle er versuchen so viel Kontakt mir dem Boden wie möglich zu haben. Die Augen hatte er geschlossen und atmete Tief ein und aus. Er spürte immer noch die ganze Luft in sich, nicht etwas wie mit einem aufgeblähten Bauch nach zuviel gutem Essen sondern in ihrer puren Form wie sie jede Faser seines Körpers durchdrungen hatte. Er hatte am Vortag sehr viel Luftmagie gewirkt....viel mehr als er es sonst gewohnt war. Aber immer noch besser Luft als Feuer. Aber jetzt brauchte er wieder einen Ausgleich. Erde....ein gutes Gefühl. Er ließ die letzten Tage in seinem Kopf Revue passieren. Er lag fast an der Stelle an der Mäh gestern gelegen hatte, als sie ihre Schwerster betrauerte. Wie kann ein so fröhliches Wesen so viel Trauer empfinden, sein Magen krampfte als er daran dachte. Fröhliche Wesen die traurig sein.....Keks...er dachte an den Vorabend. Was war nur mit ihr passiert. Er hatte schon länger das Gefühl das irgendwas mit ihr war, sie hatte öfter diese Momente. Aber das am Vorabend, das hatte ihn sehr erschrocken. "Sie bringt und Kekse und wahren Frieden...." bei den Elementen, er konnte kaum einen ruhigen Gedanken fassen. Er breitete sich noch weiter auf dem Boden aus.
Titel: Antw:Nach dem Melekahrt.
Beitrag von: Keks am 16. Mär 20, 21:28
Keks eilte auf den Hof hinaus. Vanion war schon ein toller Mensch. Ein bisschen verquer und kompliziert, aber sie mochte ihn. "Hoffentlich heiratet er seine Liebe mal bald, ich glaube, das täte ihm wirklich gut."

Auf dem Hof angekommen, schaute sie sich kurz um, orientierte sich und überlegte, wo sie Falk finden könnte.
Mit ihrem Freund wollte sie kurz sprechen, ehe sie beginnen würde, den Boden zu schrubben.
Nach einigem Suchen fand sie ihn, platt auf dem Boden liegend, die Gesichtszüge entspannt. Ein friedlicher Anblick. Eine Welle der Zuneigung erfasste sie: Wie konnte jemand so intensiv eins sein mit der Natur? Es erinnerte sie an Yanis und wie sie gemeinsam in ihrem Hain auf dem Boden gelegen und in den Himmel gestarrt hatten.

Ganz vorsichtig und so ruhig wie möglich trat sie an Falk heran. "Guten Morgen, mein Freund!" Langsam ließ sie sich neben ihm nieder. "Wie geht es dir?" Sie streckte ihre Gliedmaßen von sich. Das tat gut. Sie war doch sehr verspannt. So viele Menschen hatte sie schon ewig nicht geheilt. Und ihr Geist war müde.

"Hey du...wir sind zusammen in einem Lied! Ist das nicht toll? Eigentlich möchte ich gerade nur die Augen schließen, mit dir hier liegen und die Erde genießen." Sie atmete tief ein.
"Aber: Wir haben viel zu tun! Hilfst du mir? Gerade war ich bei Vanion. Hoffentlich schläft er etwas. Er ist schon arg in Mitleidenschaft gezogen worden.
Was ist denn eigentlich mit dir?"
Titel: Antw:Nach dem Melekahrt.
Beitrag von: Anders am 16. Mär 20, 21:39
Das Wasser war eisig.

Mit zitternden Fingern tauchte Anders den Lappen erneut in den munter glucksenden Bach zu ihren Füßen. Mittlerweile spürte sie die Kälte nicht mehr, ihre Finger waren ganz taub. Das wiederum führte zu einem merkwürdigen Gefühl, als sie den nassen Lappen kurz darauf auf ihre geschundenen Rippen legte. Als würde die Hand nicht ihr gehören. Als wäre noch jemand hier. Aber sie war allein. Die Kälte fraß sich durch das dumpfe Brennen und Pochen, welches von dem diffusen Muster aus tiefem Lila und Purpur empor stieg. Fast war es so als klopfe ihr Herz von innen gegen ihre Brustkorb um heraus zu finden, ob die diversen Kräfte die ihr Gestern erneut Leben eingehaucht hatten gute Arbeit geleistet hatten.

Immerhin bewegten sich ihre Rippen nicht mehr in alle möglichen Himmelsrichtungen und ihr Magen war auch abgeschwollen. Doch trotz all der Fürsorge hatte sie heute morgen beim Erwachen diesen riesigen Teppich über ihren gesamten Oberkörper vorgefunden. Etwas das sie still dazu bewegt hatte, sich heimlich davon zu stehlen um den Bach hier aufzusuchen.
"Danke das du mir gestern geholfen hast Askar. Ich kann mich nicht genau erinnern was passiert ist, aber ich konnte spüren das du da warst. Und ich habe dich heulen hören. Und du auch dir Tsa. An deine Hilfe kann ich mich besser erinnern. Danke das du bei Keks bist und auf sie aufpasst. Ihr beide wart es richtig? Und du... Erde? ich weiß nicht genau wer Falk hilft. Ahh.."

Sie ließ ab von dem Bach und zog die Tunika wieder runter, ehe sie die Hände unter die Achseln steckte und sich zusammen kauerte bis das Gefühl zurück kehrte. Ein brennendes Kribbeln. Ein bisschen war das wie sich  selbst umarmen. Gestern Nacht hatten definitiv mehrere Götter ein Auge auf sie gehabt. So eng war es schon lange nicht mehr gewesen. Seit dem Schiff damals nicht. Zitternd griff sie nach ihrer Wolltunika und zog sie sich mit zusammen gebissenen Zähnen über den Kopf. Den anderen musstes noch schlimmer gehen. Aber immerhin hatten sie Rüstungen gehabt. Das hatte sie beschützt. Vorsichtig kramte sie in ihrer Ledertasche und zog die große Muschel hervor. Sorgsam verteilte sie die Salbe zunächst auf ihren Händen und dann unter Hemd und Tunika auf ihrer Haut. Es tat immer noch weg, aber das war gut. Das hieß es heilte. Sie hob den Blick und schaute den Berg hinauf zur Burg und lauschte. Die Dämmerung hatte sich seit gestern nicht mehr blicken lassen auch die Kristalle waren nicht mehr da. Trotzdem war sie vorsichtig gewesen, keine Spuren zu hinterlassen auf ihrem Weg zum Bach. Und sie würde auch jetzt vorsichtig sein.
Sie durfte ihrer Familie nicht schon wieder Sorgen bereiten.

Vorsichtig kam sie auf die Füße und begab sich langsam auf den Rückweg. Immer den steilen Hang hinauf bis zur Mauer des Kräutergartens über die sie heute Morgen geklettert war. Sie atmete langsam gegen den Druck an. Immer einen Schritt nach dem anderen, nicht zu schnell bewegen. Irgendwo zwitscherten Vögel. Wie schön. Unterhalb der Mauer zum Kräutergarten wuchsen die ersten Schneeglöckchen. "Na gut geschlafen?", Anders strich ihnen behutsam über die schneeweißen Köpfchen. Hier im Schatten der Mauer verharrte sie für einen Moment.
War sie bereit wieder in die Burg zu gehen? Einen Moment horchte sie in sich hinein. Ja es würde gehen. Einen Moment dachte sie an viele schöne Dinge, bis das Lächeln auf ihr Gesicht zurück kehrte. Dann kletterte sie über die Mauer des Kräutergartens und betrat kurz darauf den Burghof. Von dort hörte sie bereits Keks helle Stimme und als sie über die letzte Stufe spähte, die hinab zum Kräutergarten führte, konnte sie auch Falk wie einen neuen Berg im Hof liegen sehen. Lachen tat weg, deshalb unterdrückte sie das Kichern so gut sie konnte und setzte sich still auf die Treppe um die beiden eine Weile zu beobachten. Dannach würde sie sich Frühstück besorgen und heißen Tee.
Das Wasser war wirklich eiskalt gewesen.
Titel: Antw:Nach dem Melekahrt.
Beitrag von: Falk Jares am 16. Mär 20, 21:43
Falk lächelte als sich Keks ihm näherte. Sie hatte ihren ganz eigenen Gang an dem er sie erkannte. Als sie sich neben ihn legte und ihn ansprach öffnete er die Augen und drehte den Kopf zu ihr. "Luftig, aber ansonsten geht es gut. meine Knochen tun weh, es war wirklich anstrengend gestern, aber wenigsten sind die Wunden wieder verheilt. Wie geht es dir? Du musst auch ganz erschöpft sein? Ein Wunder dass du dennoch so voller Tatendrang bist. Was möchtest du denn tun, wobei ich dir helfen soll. Ach ja, und wenn ich auch mal ein Auge auf Vanion werfen soll und den Heilprozess ein wenig beschleunigen soll, sag mir einfach bescheid.
Wieder streiften seine Gedanken hinweg, er dachte an die Kämpfe, an das viele Blut das geflossen war, der Kopflose Baron, es war als würde man viele Bilder wie an einer kette an seinem inneren Auge vorbei ziehen. Fast schon wurde ihm schwindelig. Er drückte seine Hände auf den Boden, als wolle er sich festhalten. Er hatte immer noch einen kleinen Kater, nicht vom Alkohol, den trank er schließlich nicht, nein diese Reise war so anspruchsvoll, dass er tatsächlich geschafft hatte jeden Funken Magie aus seinem Körper zu zaubern, das hatte er lange nicht geschafft. Und auch wenn er davon nicht mehr umkippte, wie es viele andere Wirker taten, so war das Gefühl am nächsten Morgen doch nicht erstrebenswert.
Titel: Antw:Nach dem Melekahrt.
Beitrag von: Keks am 16. Mär 20, 21:52
Keks wollte gerade etwas erwiedern, da bemerkte sie, dass sich Falks Hände tiefer in den Boden drückten. "Das muss ein anstrengender Gedanke sein", dachte sie bei sich und legte ihre Hand vorsichtig auf die seine.
Gestern floss noch soviel Magie durch ihre Hand hindurch. Wenn sie sie heute betrachtete, sah sie nur rote Haut, ein Indiz für arbeitende Hände.
"Ich weiß gar nicht so genau, wie das gestern eigentlich funktioniert hat. Durch meine Hände ist Magie geflossen, es war, als ob das Lebenselixier selbst durch meine Venen rann.
Ich fühle mich benommen, müde, erschöpft.
Nein, ich bin eigentlich ganz gewiss nicht voller Tatendrang."

Ganz vorsichtig, um nicht durch hektische Bewegungen die friedliche Stille zu zerbrechen, kuschelte sie sich enger an Falk. "Weißt du was? Wir können noch eine Weile hier liegen bleiben. Der Vanion hält das schon aus. Lord Grusel hat ihm außerdem geholfen. Naja...eigentlich hat er mir damit geholfen, weil er gesehen hat, wie verzweifelt ich um dessen Leben gekämpft habe. Aber an Larodar möchte ich nicht denken."

Sie schloss ihre Augen, sog den Duft der Erde ein, spürte den Wind in ihrem Gesicht und die Sonne ihre müden Lider streicheln. Sie genoss die Nähe zu ihrem Freund.
Dann wanderten ihre Gedanken zu Anders...

"Oh weh!" Keks fuhr hoch! "Falk,  hast du Anders gesehen? Ich wollte noch nach ihr schauen! Sie war doch auch so schwer verletzt, aber ich wurde irgendwann abgelenkt. Bei allen Göttern, nicht, dass ich sie im Stich gelassen habe!"

Hektisch schaute sie sich im Hof um.
Titel: Antw:Nach dem Melekahrt.
Beitrag von: Anders am 16. Mär 20, 22:02
"Als ob du jemanden im Stich lassen könntest."
Jetzt musste Anders doch leise kichern. Kurz verzog sie das Gesicht, dann stützte sie sich behutsam auf um von der Treppe aufzustehen.
"Ich bin hier. Guten Morgen zusammen. Habt ihr gut geschlafen?"
Titel: Antw:Nach dem Melekahrt.
Beitrag von: Keks am 16. Mär 20, 22:05
Keks Kopf flog herum: "Anders! Wie schön, dich zu sehen! Wie geht es dir? In der Hektik gestern habe ich gar nicht mehr nachgefragt.
Komm, setz dich doch zu uns! Ich hole uns dreien mal Frühstück!"

Sie breitete ein großes Tuch auf den Boden und rannte davon, um Tee und Brot zu holen.
Titel: Antw:Nach dem Melekahrt.
Beitrag von: Falk Jares am 16. Mär 20, 22:09
Falk genoss die Nähe von Keks sehr. Diejenigen die er sehr mochte waren durften ihm gerne näher kommen, da kam der Wolf in ihm durch. Er hatte über die Hektik des Tages gar nicht so richtig darüber nachgedacht, was da mit Keks geschehen ist.
"Manchmal erleben wir Dinge ...und diese Dinge verändern und dann, sie haben einen Einfluss auf uns. Und dann können wir plötzlich Dinge die wir vorher nicht konnten. Manchmal nur kurz kurz, manchmal auch länger. Was auch kommt, ich glaube gestern ist dir ein wertvolles Geschenk gemacht worden.

Kurz schreckte er zusammen als Keks plötzlich aufsprang.
Dann sah er Anders und lächelte sie an:"Geschlafen wie ein Stein, und das trotz soviel Luft im Kopf" sagte er und lachte.
Ehe er Keks antworten konnte, rannte sie schon davon, so dass er ihr nur hinterher sehen konnte.
Titel: Antw:Nach dem Melekahrt.
Beitrag von: Lyra am 16. Mär 20, 22:13
Die Fee hatte sich still und leise mit einem Kaffee auf eine der Bänke im Burghof gesetzt. Ihre kühlen Augen beobachteten das Treiben ihrer Freunde und wie so häufig in letzter zeit hatte sie das Gefühl gar nicht mit ihnen am selben Ort zu existieren.
Es war ein sonniger, fast schon warmer Tag und Lyra spürte wie die Sonnenstahlen ihre Lebensgeiste weckten. Es ging ihr deutlich besser als noch vor ein paar Wochen, auch wenn ihr bewusst war, dass es lange dauern würde, bis sie wirklich wieder komplett hergestellt war. Noch immer fühlte sie sich öfter schwach und müde.
Sie trank einen weiteren Schluck aus ihrem Becher und dachte über die Gespräche der letzten beiden Tage nach. Vielleicht gehörte sie wirklich nicht mehr hierher, auf der anderen Seite war aber auch nur zuviele Dinge geschehen, die ihren halt hier beschädigt hatte. 
ein weiterer Schluck des Kaffees.
Wer war sie eigenltich?
Gut war sie nie gewesen
Böse war sie auch nicht
Ja vielleicht war die treffenste Beschreibung ihrer Selbst tatächlich wirklich, dass sie nur die Heilerin war. Natürlich schluckte auch dies viele Aspekte. Vielleicht war es an der Zeit eine bestandsaufnahme zu machen.
Ihr Blick schweifte über die langsam grünenenden Bäume
Titel: Antw:Nach dem Melekahrt.
Beitrag von: Falk Jares am 16. Mär 20, 22:16
Während Falk Keks hinterher sah erblickte er Lyra, die etwas abseits auf einer der Bänke saß. Er winkte ihr zu und rief: "Guten Morgen Lyra, kommt doch zu uns, ihr müsst da nicht so alleine sitzen, es sei denn ihr wollt es !"
Titel: Antw:Nach dem Melekahrt.
Beitrag von: Anders am 16. Mär 20, 22:22
"Sie hat mir nicht mal Zeit gegeben sie zu fragen ob sie Hilfe braucht."
Anders setzte sich vorsichtig neben Falk. "Luft im Kopf? Hm... vielleicht solltest du dann an besonders schwere Wörter denken damit du nich weg fliegst. Sowas wie....hm... Kristallball oder... Steinschildkröte. Oder... Gebirgskamm. Hallo Lyra."
Sie winkte ihrer Schwester zu.
Titel: Antw:Nach dem Melekahrt.
Beitrag von: Keks am 16. Mär 20, 22:27
Keks eilte in die Küche, um  Frühstück für sich und ihre beiden Freunde zu besorgen.
Anders...man sah ihr sehr deutlich an, dass sie noch große Schmerzen hatte. Es bedrückte Keks, einen Kender derart zu sehen. Für sie waren Kender immer der Beweis, dass die große Welt den kleinste Wesen eigentlich nichts anhaben kann und nichts ihre Freude und Lebenslust trüben konnte.
Kender und auch Kinder waren es, die sie antrieben, für das Gute in der Welt zu streiten und sich für Frieden einzusetzen.
Denn dieses innere Gleichgewicht bewahrt zu wissen und sich dafür einzusetzen, dass Unrecht und Verzweiflung nicht die Herzen der Unschuldigen umgreifen würden, hatte sie vor langer Zeit jemandem versprochen.
Bevor ihre Gedanken sich in zu tiefen Bahnen bewegten, schaute sie umher, strahlte die Frühstückenden an und wünschte allen einen guten Morgen.
Sie angelte sich eine Kanne Tee, knotete sich Becher an den Gürtel und belud eine große Schale mit Brot, Eiern und Käse.

Vorsichtig, das Essen und Trinken mehr schlecht als recht balancierend, wankte sie nach draußen und steuerte auf ihre Freunde zu.
Da sah sie Lyra auf einem der Bänke sitzen. "Lyra, haben sie dich schon eingeladen, mit uns zu frühstücken? Na klar haben Sie das. Guten Morgen!"

Man musste einfach draußen frühstücken bei diesem Wetter!

Behutsam stellte sie alle Gaben auf das Tuch und sagte: "Essen ist angerichtet. Wer Fleisch haben will, muss es sich selber holen."

Dann wandte sie sich an Anders: "Anders, erzähle mir mal, wie geht es dir? Hast du noch dolle Schmerzen? Ich habe dich gestern nur noch kurz am Feuer gesehen. Als du gemeinsam mit Vanion das Lied gesungen hast, sahst du glücklich aus! Und es hat sich toll angehört!!!
Titel: Antw:Nach dem Melekahrt.
Beitrag von: Lyra am 16. Mär 20, 22:30
Sie schüttelte leicht den Kopf, um die Gedanken los zu werden, lächelte dann und kam zu ihren Freunden rüber.
"Jemand Kaffee?"
Sie bot den Beiden ihren Becher an.
"Schwere Wörter? Kristallball? Gebirgskamm? Scheint ja ein kompliziertes Thema zu sein"
Mit verwirrtem Blick setze sie sich dazu
Titel: Antw:Nach dem Melekahrt.
Beitrag von: Falk Jares am 16. Mär 20, 22:37
Falk lächelte Lyra an als er in ihr verwirrtes Gesicht schaute:" Alles gut, ich glaube das waren gestern nur zu viele Windstöße. Meine Gedanken werden ganz Sprunghaft, ich glaube Kydora hätte gerade Spaß in meinem Kopf, "sagte er und verdrehte die Augen:" Ich glaube ich muss mich heute einfach nur wieder ausgiebig erden. Ich frage mich wie die ganzen Aerisanhänger das alle aushalten."
Titel: Antw:Nach dem Melekahrt.
Beitrag von: Anders am 16. Mär 20, 22:46
"ich verstehe kein Wort Falk. danke für das Frühstück."
Anders angelte sich einen Apfel und biss herzhaft hinein. Dann drehte sie sich zu Keks um. "Es geht mir gut. Es tut weh, aber das heißt es heilt. Gestern Abend habe ich gar keine Schmerzen mehr gehabt, aber ich glaube das lag an den vielen Dingen die man mit mir gemacht hat. Und eben war ich beim Bach und hab die wunden Stellen gekühlt. Ich muss einfach noch ein bisschen vorsichtig sein. Und nicht so tief atmen."

Titel: Antw:Nach dem Melekahrt.
Beitrag von: Keks am 16. Mär 20, 23:05
"Ohweia...wie gut, dass du schon am Bach gewesen bist. Tief atmen wird auch vollkommen überbewertet."
Keks lehnte sich entspannt zurück.
Sie würde irgendwann in Ruhe mit Anders reden.
Jetzt genoss sie einfach das gemütliche Beisammensein.

"Wisst ihr, was wir heute machen sollten? Ausruhen und Spiele spielen. Kennt ihr Geschichten würfeln?"
Keks kramte in einem ihrer Beutel herum und holte vier Würfel heraus. Auf jedem waren andere Zeichen zu sehen.
"Ein Würfel steht für eine Aktion, einer für ein Wesen, einer für ein Gefühl und der vierte für einen Ort. Man würfelt und beginnt eine Geschichte zu erzählen. Die wird dann nach und nach von den anderen weiter erzählt. Habt ihr Lust?
Das macht immer viel Spaß! Eine Stunde Ruhe können wir uns doch noch gönnen!"
Titel: Antw:Nach dem Melekahrt.
Beitrag von: Anders am 16. Mär 20, 23:17
"Für Geschichten ist immer Zeit. Ich spiele gerne mit."
Da liegen nicht wirklich für sie in Frage kam, lehnte sich die Kenderin einfach leicht an Falk an.
Titel: Antw:Nach dem Melekahrt.
Beitrag von: Lyra am 16. Mär 20, 23:24
Lyra nehmen sich etwas Brot und Käse und nippte wieder an ihrem Kaffee
"Eine Geschichte klingt gut. Geschichten halten die Welt zusammen"
Damit machte auch sie es sich bequem
Titel: Antw:Nach dem Melekahrt.
Beitrag von: Akela am 16. Mär 20, 23:28
An dem runden Torbogen, der den Eingang der Feste des Wandels bildete, waren kurz Stimmen zu hören, dann ließen die wachhabenden Soldaten zwei Gestalten hindurch. Sasha und Isdranaan.
Die beiden Wolfselfen hatten scheinbar den Morgen im Wald verbracht, nun betraten sie, in ein angeregtes Gespräch vertieft, den Burghof.
Sasha, die ihre Rüstung wohl auf dem Zimmer gelassen hatte, trug den Schild und ihren Rabenschnabel Verhandlung, Isdranaan hatte seine Armbrust geschultert.
Man hatte die Wolfselfe in den letzten Tagen nur selten ohne ihren elfischen Begleiter gesehen, und so war es auch jetzt.

Ein Schatten verdunkelte kurz den Blick der Wolfselfe, als sie näher kam und die vorsichtigen Bewegungen von Anders bemerkte. Sie konnte sich noch gut an den Augenblick gestern während der Schlacht erinnern, als sie Anders an der Hütte sah… und als sie sie fast verloren hätte.
Sie schüttelte den düsteren Gedanken ab und trat zu der kleinen, mitten auf dem Burghof sitzenden Gruppe, die von einigen andern Besuchern und Bewohnern der Burg schon seltsam beäugt wurde. Isdranaan folgte ihr, blieb aber in etwas Abstand zurück und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Mauer der großen Freitreppe, als wolle er nicht stören.
“Guten Morgen.”
Sasha legte den Kopf schief und grinste.
"Schönen Platz habt ihr euch ausgesucht."
Titel: Antw:Nach dem Melekahrt.
Beitrag von: Anders am 16. Mär 20, 23:38
"Falk hat die Wahl getroffen. Er hat Luft im Kopf und spielt Gebirge."
Titel: Antw:Nach dem Melekahrt.
Beitrag von: Keks am 16. Mär 20, 23:55
"Und das Tuch liegt hier, damit wir eine Decke haben. Jedes Picknick braucht eine Picknick-Decke. Das hat mir Alinja zumindest immer gesagt.
Wir spielen außerdem ein Spiel und füllen den Burghof jetzt mit schönen, lustigen Geschichten.
Wollt ihr einen Keks?"

Keks hielt ihnen ihre Dose vor die Nase. Nur ein kurzes leichtes Zittern ihrer Hände und die dunklen Schatten unter ihren Augen verrieten die Anstrengungen der letzten Tage.

"Wir nutzen den Sonneschein aus! Wie Anders gesagt hat: Falk ist Erde und hat Luft im Kopf und ich hatte gestern Wasser in mir drin. Heute ist mal das Feuer dran mit wirken."

Und damit grinste sie, reckte ihre Nase in die Sonne, biss ins Brot und lauschte Anders Geschichte. Sie verließ sich einfach darauf, dass sich Sasha setzen würde, wenn sie es denn wollte.
Titel: Antw:Nach dem Melekahrt.
Beitrag von: Vanion am 17. Mär 20, 09:54
"Wie die Kinder", erklang Vanions Stimme, und er schüttelte den Kopf - aber grinste dabei. Nach seiner halben Stunde Schlaf hatte er es nicht länger in der Kammer ausgehalten und war wieder in den Hof getreten. Man sah ihm die letzten Tage deutlich an, aber er schien gute Laune zu haben.

"Es ist schön, euch alle wieder auf den Beinen zu sehen. Lavinia hat uns beschützt", sagte der Ritter zufrieden. Neugierig sah er Anders an. Er kannte einige ihrer Geschichten und freute sich schon auf die nächste. Er war sich nicht sicher, ob nun wieder alles gut zwischen ihnen war, aber es war jedenfalls einiges besser. Er würde eines Tages noch einmal mit ihr reden müssen, aber für jetzt musste das, was gestern gesprochen wurde, reichen.
Titel: Antw:Nach dem Melekahrt.
Beitrag von: Falk Jares am 17. Mär 20, 10:29
Als Falk die Worte von Anders hörte ließ er den Kopf kurz hängen und seufzte, dann jedoch grinste er und lies sich wieder nach hinten fallen. "Ich bin ein Berg, ich bin der Fels, ich bin......Vanion....oh Hallo!" Falk fing an zu lachen. Vanion hatte recht, gestern noch kämpften sie um Leben und Tod und jetzt alberten sie wie kleine Kinder. Aber was sollten sie auch sonst tun. Verbittern und in Einsamkeit sterben? Nein. Falk war so so viele Freunde um sich herum zu haben und noch mehr das alle von ihnen den Vortag mehr oder weniger gut überstanden hatten.
Titel: Antw:Nach dem Melekahrt.
Beitrag von: Akela am 17. Mär 20, 11:55
“Gebirge…ahja…” Sasha grinste.
Man sah der Wolfselfe an, dass sie solche Äußerungen gewöhnt war und gar nicht weiter darüber nachdachte.
Den Keks-Keks nahm sie dankend an, während sie darauf herum kaute ließ sie den Blick über die kleine versammelte Gruppe schweifen, als wollte sie sich vergewissern, dass alle wohlauf waren.
Als Vanion in der Szenerie auftauchte, erschien ein ehrliches Lächeln auf dem Gesicht der Wolfselfe. Die Götter hatten die Hand schützend über ihn gehalten, sonst würde er jetzt nicht mehr auf seinen eigenen Beinen über den Burghof laufen…oder humpeln.
Der Ritter hatte einiges aufs Dach bekommen am gestrigen Tag und Sasha musste zugeben, dass es sie ziemlich aus der Bahn geworfen hätte, wenn er frühzeitig zu Lavinia gegangen wäre.
Gerade nachdem sie Anfang des Jahres ihren Streit erfolgreich beigelegt hatten.
Sie folgte mit dem Blick der Bewegung des Wolfsschamanen, als dieser sich wieder auf den Rücken fallen ließ.
Für einen kurzen Augenblick sah es so aus, als überlegte sie, sich einfach auf ihn zu werfen und eine Schweinehaufen auszurufen, doch sie beherrschte sich.
Sie schien wirklich verdammt gut drauf zu sein, trotz der vielen Kämpfe und Verletzungen der letzten Tage.
“Du siehst aus, als wolltest du mit dem Burghof verschmelzen Falk.”
Titel: Antw:Nach dem Melekahrt.
Beitrag von: Falk Jares am 17. Mär 20, 12:31
"Oh Hallo ihr beiden, ich hab euch gar nicht bemerkt, das muss die Leichtfüßigkeit der Elfen sein,"grinste Falk. "Schmelzen....nein, das klingt zu sehr nach Feuer, einfach nur hier liegen und die Nähe der Erde genießen. Die ganze Luftmagie gar merkwürdige Dinge mit meinem Kopf und meinen Gedanken gemacht. So muss man sich als Kender fühlen," er lächelte zu Anders. "Es fühlt sich wie ein kleines Wunder an, das wir das alle überlebt haben. Streckenweise habe ich echt gedacht, es ist aus mit uns, ich war auf jeden Fall lange nicht mehr so oft beim Heiler," sagte er und rieb sich die Schulter in der Gestern noch tief ein Wurfmesser gesteckt hatte. Dann drehte er sich nochmals zu Sasha und Vanion:" Ich habe euch beiden noch gar nicht Danken können, als dieser Champion mich gelähmt hatte als ich quasi ganz alleine stand...hättet ihr euch nicht vor mich geworfen um seine Schergen abzuwehren, ich wäre jetzt wohl nur noch ein Haufen Falkmus."Bei dem letzten Wort haute er sich mit dem Handballen an die Schläfe als wolle er etwas aus seinem Kopf heraus befördern. "Auf jeden Fall, vielen Dank!!"
Titel: Antw:Nach dem Melekahrt.
Beitrag von: Vanion am 17. Mär 20, 15:01
"Was gestern geschehen ist, hat uns alle an unsere Grenzen gebracht. Mir gebührt soviel Dank wie jedem hier."
Vanion griff nun ebenfalls nach dem späten Frühstück, das Keks gebracht hatte. "Ehrlich gesagt war ich für jeden deiner Stürme dankbar, die du heraufbeschworen hast. Nur geht es mir gegen den Strich, mit welchen Mächten wir hier gemeinsam gestritten haben. So schön die Sonne nun ist, kann sie nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir im Namen Baron Norwins gemeinsame Sache mit etwas gemacht haben, was uns daheim nur Leid und Tod bringt. Das ist keine Geschichte, auf die ich stolz sein kann, zumal Norwin selbst tot ist. Hoffen wir, dass wir keinem größeren Feind den Steigbügel gehalten haben."

Trotz seiner düsteren Worte lächelte Vanion. Er sah Sasha an und sagte: "Es hätte einfachere Kämpfe gegeben, um unsere Freundschaft zu erneuern."
Titel: Antw:Nach dem Melekahrt.
Beitrag von: Keks am 17. Mär 20, 15:47
Keks hörte den Worten der Kämpfer zu. Manchmal erforderten außergewöhnliche Situationen eben außergewöhnliche Konfliktlösungsstrategien. Offenbar waren alle halbwegs gesund und verstanden sich prächtig.
"Seltsam", dachte sie bei sich, "wie einfach ist es, Frieden zu spüren. Warum verkomplizieren alle immer alles?"

Aber: Eigentlich war in diesem Moment vieles egal. Sie genoss die kurze Auszeit, den Moment der Ruhe.

Als Vanion sich dazu gesellt hatte, war sie kurz unsicher, wie sie sich verhalten sollte.
Immerhin hatte sie mit ihm einiges geteilt und tiefe Gespräche geführt. In der Regel zog das irgendwelche uangenehmen Konsequenzen nach sich oder ein verändertes Verhalten. Aber, und das wusste sie: Sie war eigentlich unwichtig, spielte keine Rolle in seinem Leben und deswegen war es auch okay, dass er einiges wusste. Er würde sich wohl kaum einen Kopf darüber zerbrechen, wer sie war. Das beruhigte sie immens. Und sie würden sich ja auch in den nächsten Tagen trennen.

Aber dennoch war sie wieder näher zu Falk und Anders gerutscht. Er erdete sie.

"Wisst ihr was?" Sie schaute in die Runde. "Eigentlich würde ich gerne noch mal was singen. Mir ist irgendwie danach. Oder ein Lied dichten.
Über Vanion und Sascha, ihr seid ja immerhin wieder Freunde, so wie ich das jetzt verstanden habe. Über Anders, die mit ihrer Qualle Licht und Hoffnung spendet und unseren Tanz..."
Bei diesen Worten schaute sie Anders an: "Danke übrigens, dass du gestern mit dir den Kristall weggetanzt hast. Das hat so viele Spaß geamcht! Mit dir kann man toll rennen und lachen und singen und tanzen!"
"Oh oh oh...und über Arius natürlich. Immerhin hat sein edles Hinterteil einen Pfeil überlebt!"
Sie musste lachen!
Heute war ein schöner Morgen. Eigentlich wollte sie gar nicht anfangen zu arbeiten...



Titel: Antw:Nach dem Melekahrt.
Beitrag von: Akela am 17. Mär 20, 18:06
“Leichtfüßig klar…. wir sind ja auch der Inbegriff der eleganten Elfen.” erwiederte Sasha lachend und stubste den Schamanenfels vorsichtig mit der Fußspitze an. Von schräg hinter ihr ihr hörte man das Auflachen von Isdranaan.
“Und es gibt nichts zu danken Falk. Wir helfen uns gegenseitig, jeder mit seinen Fähigkeiten.”
Bei Vanions Worten nickte sie nur.
“Ja, mehr als hoffen können wir momentan wohl nicht. Und ich sage es ja nur sehr ungern, aber ich befürchte, in unserer beider Leben ist “einfach” ein Wort, dass keinen Platz hat.”
Sie zwinkerte dem Ritter zu.
Auf Keks Einwurf hin fing sie an zu grinsen.
“Ein Lied…ohwei… Naja, solange es sich nicht um das Meer dreht…”
Titel: Antw:Nach dem Melekahrt.
Beitrag von: Anders am 17. Mär 20, 18:26
Anders hatte sich bemüht Platz zu machen für die neu angekommen. Sie war etwas an den Rand gerutscht und verzog kurz das Gesicht als ihr Brustkorb wieder zu pochen begann.
Vorsichtig richtete sie sich auf und setzte sich im Schneidersitz hin. So war es besser. Sich an jemanden anzz lehnen war zwar schön aber im Moment konnte sie plötzliche Bewegungen nicht wirklich gut ausgleichen.
Sie lächelte Keks schief an.
"Gerne. Ich weiß zwar nicht ob es unser Tanz war oder das Gebet des Ignispriesters aber weg ist weg. Und wenn es nur dazu war damit die anderen was zu lachen hatten. Dann war es gut."
Sie biss das Kerngehäuse des Äpfel in zwei und kaute.
"Hm. Lieder machen ist manchmal ganz einfach und manchmal furchtbar schwer. Das Vanion Lied ist erst das dritte Lied das ich selbst gemacht habe."
Titel: Antw:Nach dem Melekahrt.
Beitrag von: Keks am 17. Mär 20, 19:07
"Oh Anders, geht es? Jetzt haben wir uns so schnell bewegt.
Ein Lied...uff...ja ich kann so was gar nicht. Ich kann eher Geschichten erzählen.
Aber Alinja hat mir damals ein wunderschönes Lied beigebracht. Das hieß: 'Ich möcht mit meinem Zirkus ziehen!'.
Auf diese Melodie könnten wir was machen.

Hm...wartet mal...
Vielleicht könnte es so beginnen:
Ich möchte mit meinen Freunden ziehn,
die mich so wohl behüten.
Die ihren Stolz und ihre Kraft,
nutzen um zu helfen,
die ihren Stolz und ihre Kraft,
nutzen um zu helfen.

Die Dämm’rungsalben rot und schwarz,
sie bedrohn uns immer wieder.
Und ohne Skrupel oder Angst,
verletzen unsere Glieder
und ohne Skrupel oder Angst,
verletzen unsere Glieder.

Sie fangen ruhige Leute ein,
die sich nicht wehren können,
und erpressen Schutz und derlei Gut,
wir können es nicht ändern.
Und erpressen Schutz und derlei Gut,
wir können es nicht ändern.

Zwei Freunde hab ich fallen sehn,
sie bluteten aus Wunden,
und ohne nachzudenken schnell,
gab ich mich selber auf,
und ohne nachzudenken schnell,
gab ich mich selber auf!

Das Leben langsam zog von dann‘
Und ich, ich musste kämpfen,
zu stoppen flott den Todestanz,
mit Messer in meinem Nacken.

Da hört‘ ich plötzlich laut Geschrei,
und die Alben fielen,
der Vanion von dem Hang herab,
kam er wie ein Held gestiegen,
der Vanion von dem Hang herab,
kam er wie ein Held gestiegen.


Weiter bin ich noch nicht. Eigentlich müsstet ihr jetzt alle eure großen Taten der vergangenen Tage hineinpacken und wir können das Wochenende verarbeiten.

Achja...und Vanion, ehe du jetzt etwas sagst: Das bleibt da genauso stehen. Immerhin warst du ja mein Held!"

Die Erinnerung an die Dämmerungsalben, die gedroht hatten, sie zu töten, jagten ihr einen Schauern über den Rücken. Sie kuschelte sich wieder eng an Falk.
Titel: Antw:Nach dem Melekahrt.
Beitrag von: Keks am 18. Mär 20, 23:12
Nach einer ganzen Weile war alles Frühstück aufgegessen und Keks wurde unruhig.
Es gab noch so viel vor der Abreise zu erledigen.
"Ihr Liebsten alle, ich ringe mich mal durch und stehe mal auf. Da hinten muss noch Blut aufgewischt werden, ich will noch packen und meine Abreise organisieren.
Falk, reist du auf die Insel der Stürme? Ich will Yanis Hain besuchen und werde auch nach dem Waisenhaus sehen. Dank einer großzügigen Spende..." Kurz blickte sie unauffällig zu Vanion hinüber "...kann ich neue Mühlsteine für die Mühle in Auftrag geben.
Danach würde ich aber weiter mit dir reisen, wir beide haben ja auch noch etwas wichtiges zu besprechen. Nicht, dass wir das vergessen.
Hast du Eljas und Maeve gesehen? Vielleicht können wir uns gemeinsam aufmachen."
Sie sammelte flux Geschirr ein, türmte es auf, lächelte in die Runde und sagte noch: "Wehe, ihr brecht alle auf ohne euch zu verabschieden!"

Dann schritt sie schwer bepackt in Richtung Küche.
Titel: Antw:Nach dem Melekahrt.
Beitrag von: Einarr Jarrolson am 18. Mär 20, 23:40
Einarr betrat den Hof und schaute sich um, er erblickte einige Gesichter die er schon länger kannte und einige die er erst auf dieser Reise kennen gelernt hat.

Er war voll gerüstet und trug einen Rucksack bei sich, der voll gepackt mit seinen Reise Sachen war. Er und sein Orden wollten nun da alles gepackt war aufbrechen um schnellstmöglich wieder zur Ordensfeste zurück zu kehren.

Als er sich weiter umsah erblickte er auch das Gesicht von Keks, der hübschen Dame die ihn ein ums andere mal in den vergangenen Tagen zusammengeflickt hatte. Sie schien aufzuräumen, es sah so aus als hatte die Gruppe bei der Sie war noch ein gemeinsames Frühstück.

Er schaute in Ihre Richtung und warf ihr ein Lächeln zu "Guten Morgen"

Titel: Antw:Nach dem Melekahrt.
Beitrag von: Keks am 19. Mär 20, 19:06
Vollbepackt schwankte Keks auf den Eingang zur Küche zu. Einarr kam ihr entgegen und lächelte sie an.
"Guten Morgen du! Gehst du schon? Warte bitte kurz auf mich, ich bin sofort wieder da!"

Sie verschwand in der Küche, um das Geschirr abzugeben. Eigentlich wollte sie zuerst spülen, aber die Herrschaften der Küche ließen das nicht zu. Lächelnd stekce Keks ihnen Kupfer zu und bedankte sich herzlich.
Dann hüpfte sie hinaus, um Einarr zu suchen.
Immerhin hatte sie ihn noch nicht nachversorgt und wollte auch wissen, wie es ihm ginge.

Schon reisefertig stand er vor ihr. "Guten Morgen Einarr. Ich wollte mich noch mal dir für die schöne Blume bedanken. Schau, sie macht sich sehr gut an meiner Mütze. Eigentlich müsste es ja umgekehrt sein, der Schmetterling müsste auf der Blume sitzen. Aber: Es gefällt mir trotzdem. Ist es nicht eine der Mondblumen von Melekahrt? Wie hast du die denn bloß bekommen?"

Offen lächelte sie ihn an. Sie freute sich immer noch sehr über diese Geste. Heilen war nichts, womit sie Geld verdienen wollte. Aber die Dankbarkeit von Menschen, denen es danach gut ging, war ihr so viel Lohn.

"Du...sag mal...ich weiß, dass du voll gerüstet bist. Aber: Dürfte ich mir die Wunden noch einmal ansehen? Oder bist du schon nachversorgt worden? Ich lasse dich ungern gehen, ohne zu wissen, ob bei dir nicht ein Risiko besteht, dass sich die frischen Nähte entzünden könnten."
Titel: Antw:Nach dem Melekahrt.
Beitrag von: Einarr Jarrolson am 19. Mär 20, 20:10
Noch bevor er antworten konnte war sie schon weg und er Schaute zu seinem Truppführer, der nickte ihm mit einem Lächeln zu und Einarr wusste das noch ein bisschen Zeit da War.

Als Keks wieder kam überrollte sie Ihn mit Fragen und Aussagen.

"Nun zunächst einmal möchte ich dir für deine Hilfe in den letzten Tagen danken. Ich wurde bereits von Alyssia nach versorgt, sie ist da auch sehr gewissenhaft."

Er zeigte in Alyssias Richtung und zwinkerte

"Die Blume? Nun ich sprach mit dem Burgherren ob er mir erlauben würde eine schöne Blume für eine schöne Frau aus seinen Gärten zu pflücken"
Titel: Antw:Nach dem Melekahrt.
Beitrag von: Keks am 19. Mär 20, 20:35
"Hihi...und wie viele Blumen hast du schon für Frauen gepflückt? Deine Geliebten müssen sehr glücklich sein."
Keks musste lachen. Wäre sie eine ganz normale Frau, würde sie sich wohl besonders geschmeichelt fühlen. Aber dafür hatte sie zu lange mit ihren Brüdern zusammen gelebt.
"Aber im Ernst. Es bedeutet mir viel, weil ich ja eigentlich nur meine Aufgabe erfüllt habe.
Aly...natürlich hat sie dich nachversorgt. Sie ist eine unglaubliche Heilerin."

Kurz hielt sie inne. Ach...es könnte doch nicht schaden, ein wenig keck zu sein. Jean Luc war ja immerhin meilenweit entfernt.

Tja...fast ist es ein wenig schade, dass du schon versorgt bist. Ich hätte dich schon noch mal ausgezogen. Rein aus professionellen Gründen..."
Sie grinste ihn an!
Titel: Antw:Nach dem Melekahrt.
Beitrag von: Einarr Jarrolson am 19. Mär 20, 20:47
Einarr überlegte einen Moment, tatsächlich war es die erste Blume die er einer Frau schenkte, aber würde er das erzählen würde es ihm niemand glauben.

Schmunzelnd "Natürlich aus rein professionellen Gründen"

"Ihr macht eure Aufgabe sehr gut, bleibt so wie Ihr seid"

Er verneigte sich ein wenig griff Ihre Hand und deutete einen Kuss an

"Ich hoffe das wir uns wiedersehen, aber leider muss mein Trupp weiterziehen"
Titel: Antw:Nach dem Melekahrt.
Beitrag von: Keks am 19. Mär 20, 20:55
Es gehörte sich so, also schlug Keks vermeintlich schüchtern die Augen nieder.
"Habt Dank. Ich wünsche euch eine gute Reise! Kommt gut und sicher heim.
Ach...und wenn ich mal in der Nähe bin, komme ich euch besuchen!"

Damit wandte sie sich ab, ging hinein, um Eimer und Schrubber zu holen und begann damit, das Blut von den Stufen zu wischen.
Jetzt hatte sie es doch erwischt...sie fand ihn nett, wegen einer Blume.
"Ach herrje...jetzt werde ich doch noch zum Mädchen." Sie schüttelte den Kopf und verdrehte die Augen.
Es lagen wichtigere Aufgaben vor ihr.
Titel: Antw:Nach dem Melekahrt.
Beitrag von: Einarr Jarrolson am 19. Mär 20, 20:59
Einarr Nickte ihr zu

"Sehr gerne "

Dann drehte er sich seinem Truppführer zu der ihm ebenfalls verständnisvoll zunickte, dann zogen sie los.
Titel: Antw:Nach dem Melekahrt.
Beitrag von: Vanion am 19. Mär 20, 21:39
Held... Das Wort ging Vanion nicht aus dem Kopf. Das hatte er immer werden wollen! Und nun war da jemand, der ihn auch noch einen Held nannte. Plötzlich gab es Lieder über ihn. Genau dafür war der dumme Junge damals vom Hof weggerannt. Nur - so heldenhaft kam er sich nicht vor.

Er erinnerte sich:
Der Hang war rutschig, steil - und er musste jedes Geräusch vermeiden! Unter ihm auf dem Weg lagen zwei Gestalten, blutverschmiert, bewusstlos, und eine weinende Frau kniete über ihnen. Die Dämmerungsalben dort lieferten sich ein Wortgefecht mit Vanions Kampfgefährten, während er den Hang herunterkam. Endlich - endlich auf dem Weg angekommen - nur noch ein paar Schritte und dann ein harter Schlag! Geschafft!

Er hatte die Alben erbarmungslos von hinten niedergemacht. Das waren schließlich keine Kreaturen mit Ehre im Leib, die man achten musste. Oder?


Da kam die zweite Erinnerung hoch.
"Da hinten liegt einer von euch. Er verblutet. Hilf ihm", hatte der Alb gesagt - und war beiseite getreten. Sie waren zerschlagen worden, dort im Wald, keinen Ausweg schien es gegeben zu haben. Und Vanion, der müde und verletzt das Schwert zum letzten Mal heben wollte, schlich wie ein geprügelter Hund an dem Alb vorbei, packte sich, und drückte unbeholfen mit der Hand gegen die blutenden Wunden, bis seine Hand von einem Heiler weggeschoben wurde. Ehrlose Feinde waren das gewiss nicht.

Kein Wunder, dass es ihm unangenehm war, so gelobt zu werden, wusste er doch, dass er sich nicht gerade ritterlich verhalten hatte. Er würde einen Weg finden müssen, diesen Flecken von seiner Ehre entfernen zu können, und obwohl er wusste, dass seine Freunde ihm keinen Vorwurf daraus machen würden, dass er gehandelt hatte, wie er's getan hatte, wusste er doch um mindestens eine Person, die das tun würde. Er würde es Iriann sagen und einen Weg finden, diese Scharte auszuwetzen. Und vielleicht wusste seine Frau Minne, die er mit diesem Handeln ja beschämt hatte, einen Weg.

Da hört‘ ich plötzlich laut Geschrei,
und die Alben fielen,
der Vanion von dem Hang herab,
kam er wie ein Held gestiegen,
der Vanion von dem Hang herab,
kam er wie ein Held gestiegen.


"Ein Held", murmelte er. "Ja, ganz bestimmt."
Titel: Antw:Nach dem Melekahrt.
Beitrag von: Keks am 19. Mär 20, 21:51
Während Keks versuchte, die Spuren des gestrigen Tages zu beseitigen, kamen Erinnerungen in ihr hoch.
 War es wirklich erst drei Tage her, dass sie vom Hafen aufgebrochen waren, um diesem Baron Norwin zu helfen? Es war so viel geschehen, Keks konnte es gar nicht richtig sortieren. Die letzte Nacht war kurz gewesen und der Morgen angefüllt von vielen Tätigkeiten, die verhindern sollten, dass sie anfing, nachzudenken.
Gerade noch hatte sie Vanions Wunden nachversorgt und sich sehr intensiv mit ihm unterhalten. Vielleicht sogar zu intensiv. Vieles hatte sie von sich preisgegeben. Aber immerhin lebte er, hatte sich seiner engen Freundin wieder angenähert und würde hoffentlich seine Liebe mit dem Band der Ehe festigen. Auch wenn das Konzept der Ehe für sie selber nicht in Frage kam, so gönnte sie es ihm von Herzen. Sie hatte ihn gern und sie glaubte, dass sie verstand, warum er so dachte und handelte, wie er es tat. Es gab viele verschiedenen Vorstellungen von Ehre und in ihren Augen war er ehrenvoll. Auf eine ganz andere Weise als Berengar. Denn Berengar war gütig aus sich heraus und nicht wegen des Rittertums. Hoffentlich erkannte Larodar die Ehrenhaftigkeit von Vanion auch. Denn er rettete ihm immerhin das Leben für Keks und das sollte in seinen Augen eine sinnvolle Tat gewesen sein.

Larodar…er war tatsächlich gestern am Feuer aufgetaucht, um nach ihr zu sehen. Und er half Vanion, ganz gewiss nicht, um diesen zu retten, sondern um Keks vor der Verzweiflung des Scheiterns zu bewahren. Da soll noch einmal einer sagen, er hätte keine Gefühle. So sehr er sie auch aufregte, Larodar war gut. Grundsätzlich gut. Vanion musste auch das irgendwann erkennen. Er nannte ihn gestern am Feuer „eitler Fatzke“. Sicherlich zurecht. Aber war Larodar das wirklich? Seine Sichtweise auf Welt und Beziehungen zwischen Wesen aller Arten war anders als die der Menschen. Dafür konnte man ihn eigentlich nicht verantwortlich machen. Sie seufzte…wie sollte sie das denn wieder gut machen? Erst mal würde sie Larodar wohl einen Brief schreiben…ehrliche Gedanken schätzte er. Und sie würde etwas schreiben müssen, wie „durch euch konnte ich meine Aufgabe erfüllen und habe nicht versagt…“ oder „wie kann ich es euch vergelten, dass ihr mir geholfen habt, meine Aufgabe zu erfüllen?“ Eigentlich müsste sie ihm auch das Angebot machen, für eine Weile nach Kasador zu kommen und die dortigen Heiler zu unterstützen. Immerhin würde sie Nora dann wiedersehen. Und Sasarai. Sie schmunzelte kurz, natürlich meinte sie die Dame Leonora. Nora so edel zu sehen, war schon komisch.

Und dann war da noch die Erinnerung an die Dämmerungsalben. Sie hatte wirklich nicht über ihr eigenes Leben nachgedacht, sie hatte nur die beiden Verletzten da liegen sehen. Und Angst um deren Leben gehabt. Erst später hatte die Angst die umhüllt und bis gerade nicht losgelassen. Auch wenn sie es die anderen glauben machen ließ.
Es wurde höchste Zeit, Eljas und Maeve zu finden.

Sie stand auf, streckte sich und blickte zurück zu ihren Gefährten.
Titel: Antw:Nach dem Melekahrt.
Beitrag von: Keks am 21. Mär 20, 09:26
Nachdem Keks das Blut von den Stufen geschrubbt hatte, wollte sie noch zur Feuerstelle hinüber gehen. Irgendjemand hatte den Holzstapel umgekippt…Gott sei Dank hatte es in der Nach nicht geregnet.
Ihre Gefährten im Hof mussten auch wer weiß was von ihr denken. Eben noch hatte sie versucht, ein Lied über Vanion zu dichten und Geschichten zu erzählen, nun war sie erfüllt von Tatendrang. Sorgfältig schichtete sie das Holz wieder übereinander und kehrte die Asche in den Eimer hinein. Der Duft von Holz und kaltem Rauch tat ihr gut, sie fühlte sich gerade wieder wie das kleine Mädchen, welches mit Alinja am Lagerfeuer gesessen hatte. Fröhlichkeit stahl sich in ihr Herz.
Und diese wollte sie mit niemand anderem teilen, als mit Maeve. Schnell rannte sie über den Hof, um ihre Freundin zu finden und sie fest in die Arme zu nehmen. Nachdem sie Maeve und schließlich auch Eljas gefunden hatte, beschlossen sie, zügig zur Insel der Stürme aufzubrechen.
Keks holte ihre Sachen aus dem Zimmer und legte sie im Hof ab.
Dann ging sie, um sich von ihren Reisegefährten, die immer noch im Hof zusammen lagen, zu verabschieden.

Sie kniete sich neben Falk, strich ihm über den Kopf und sagte: „Hey Falk, kommst du mit auf die Insel? Maeve, Eljas und ich brechen gleich auf. Es sind diverse Dinge zu tun. Ist Larodar eigentlich schon auf? Vielleicht bin ich demnächst auch in Kasador. Ihn müsste ich auch noch finden, um mich zu verabschieden.
Hm…also wenn du mitkommst, dann pack schnell. Sonst sehen wir uns in ein paar Tagen dort. Wenn du da bist, dann…dann komm doch in meine Blockhütte oben auf der Klippe oberhalb des Sterns.“ Diese Einladung auszusprechen, fiel ihr nicht leicht. War sie doch selber länger nicht mehr dort gewesen. Und eigentlich lud sie nur ihre Familie dorthin ein.
 
„Anders, mein Herz, ich wünsche dir gute Besserung! Wenn wir uns das nächste Mal sehen, möchte ich dir gerne etwas schenken. Also vergiss mich nicht.“ Vorsichtig streckte sie ihre Hand aus, sie wollte Anders nicht mit einer Umarmung unnötige Schmerzen zufügen.

„Lyra, der kurze Moment mit dir am Feuer gestern war wunderschön. Darf ich dich in den Arm nehmen?“ Und sie umarmte Lyra.  „Wir sehen uns gewiss bald wieder.“
„Sascha, Isdranaan, gebt gut auf euch Acht! Und noch etwas: Ich bin ganz und gar nicht gruselig. Ich will nur nicht, dass ihr euch immer darauf einstellen könnt, was ich tue. Dann wird es manchmal umso schlimmer. Seht zu, dass ihr nicht kaputt geht.“ Sie lachte, als sie an den gestrigen Tag dachte, wo sie Sascha versorgen durfte. „Danke für dein Vertrauen.“

Zum Schluss wandte sie sich an Vanion: „Es hat mich gefreut, dich kennen zu lernen…also, komm du gut heim und achte auf dich. Gönn dir die Ruhe, damit du heilst. Mach was aus diesem neuen Anfang, der dir gestern geschenkt wurde.
Achja...da du ja ein Ritter bist, umarme ich dich jetzt nicht. Das macht man doch nicht, oder? Vanion, dankeschön für gestern!“ Sie lächelte ihn an. Dann verneigte sie sich leicht, schaute ihm ein letztes Mal in die Augen, drehte sich um und hüpfte zu Maeve, die in der Sonne saß.
Jetzt konnte sie tatsächlich auf die Insel weiterreisen.
Titel: Antw:Nach dem Melekahrt.
Beitrag von: Vanion am 21. Mär 20, 11:55
"Lavinia halte die Hand über dich und die deinen, Keks."

Vanion lächelte, als die junge Frau davon schritt, dann sah er in Richtung der anderen. Bald war es Zeit, aufzubrechen. Er freute sich darauf, nach Engonien zurückzukehren, und er musste dem Grafen von Voranenburg Bericht erstatten. Doch heute würde Vanion ruhen und genesen. Das Schiff würde schon nicht ohne ihn lossegeln.
Titel: Antw:Nach dem Melekahrt.
Beitrag von: Anders am 22. Mär 20, 19:17
Die Kenderin sah zu Keks auf und lächelte sie an. "Wenn das so ist werde ich auch eines für dich haben. Gute Reise Keks. Pass auf dich auf."
Sie erhob sich und verzog  nochmals kurz das Gesicht. "Ich sollte auch mein Bündel zusammen packen. Ich glaube keiner will lange hier bleiben. Eigentlich Schade. Der Wald ist sehr schön."
Titel: Antw:Nach dem Melekahrt.
Beitrag von: Falk Jares am 23. Mär 20, 10:02
"Ich wäre beleidigt, wenn ihr ohne mich reisen würdet, wer sol denn auf euch aufpassen? Ich bin gleich zurück, das meiste ist schon gepackt ich muss die Sachen nur noch holen," sagte er und stand auf und ging direkt in die Burg aus welcher er kurze Zeit später mit seiner Kiepe auf dem Rücken und dem Hammer auf der Schulter wieder kam.
Danach verabschiedete auch er sich von den Freunden um dann zusammen mit Keks, Maeve und Elias das Tor zu verlassen. Er war sehr aufgeregt, er war jetzt lange nicht auf der Insel gewesen. Es wurde Zeit...vor allem bei dem was anstand.....
Titel: Antw:Nach dem Melekahrt.
Beitrag von: Vanion am 25. Mär 20, 13:48
Die Kenderin sah zu Keks auf und lächelte sie an. "Wenn das so ist werde ich auch eines für dich haben. Gute Reise Keks. Pass auf dich auf."
Sie erhob sich und verzog  nochmals kurz das Gesicht. "Ich sollte auch mein Bündel zusammen packen. Ich glaube keiner will lange hier bleiben. Eigentlich Schade. Der Wald ist sehr schön."
"Warte noch ein wenig. Jetzt, wo es sicher ist, möchte ich mir den Wald einmal in Ruhe anschauen."

Vanion stand auf und winkte Anders, ihm zu folgen.
Titel: Antw:Nach dem Melekahrt.
Beitrag von: Anders am 25. Mär 20, 18:33
"Hu? Aber nicht zu schnell. He warte."
Anders stöhnte leise als sie auf die Füße kam und biss die Zähne zusammen. Atmen stach wie Nadeln.
Dann stand sie auf und beeilt sich Vanion zu folgen.
Titel: Antw:Nach dem Melekahrt.
Beitrag von: Vanion am 25. Mär 20, 20:55
Vanion hörte das Stöhnen und er verzog unweigerlich das Gesicht. Er hatte selbst Schmerzen, also schritt er langsam aus, aber vor allem wurmte es ihn, dass er sie nicht hatte schützen können. Gemeinsam traten sie durch das Burgtor. Die Sonne schien, die Vögel zwitscherten, aber die Spuren der Kämpfe vor dem Tor waren noch lange nicht verschwunden. Sie schwiegen eine Weile, während sie nebeneinander herschritten, dann wandte sich Vanion unbeholfen Anders zu.

"Gestern Abend, als wir gemeinsam gesungen haben - das war schön. Das - war wie früher."
Titel: Antw:Nach dem Melekahrt.
Beitrag von: Anders am 25. Mär 20, 21:05
"Ja das war es. Wie gut das wir das Lied genommen haben und nicht eines der ruchloseren Lieder." Anders wanderte bedächtig neben ihm her und schloss immer wieder die Augen um die Sonne auf ihrem Gesicht zu genießen. Wenn es anders gekommen wäre hätte sie sie wohl nie wieder gesehen." Dieser Wald ist so schön."
Titel: Antw:Nach dem Melekahrt.
Beitrag von: Vanion am 26. Mär 20, 10:40
"Das ist er wirklich."

Gutgelaunt fing Vanion an, zu pfeifen, während sie ihre langsamen Schritte unter den Bäumen machten. Manche Knospen regten sich schon, es mischte sich etwas Grün in das Braun und entlang des Weges streckten die ersten Frühlingsblumen ihre Köpfe aus der Erde, als scherten sie sich keinen Deut um mächtige Burgen, große Fürsten, die Schwarze Gilde, die Dämmerung und überhaupt alles. Er hatte gar nicht soviel zu sagen und wollte Anders nicht mit irgendwelchen schweren Themen beschäftigen. Ihm ging es darum, ihrer Freundschaft, die in den letzten Monaten arg strapaziert worden war, Platz einzuräumen. Also berichtete er ihr, dass er mit Achatania seine Familie in Tangara besuchen würde, erzählte von den Mauern und Türmen der Voranenburg, erwähnte, dass sein Heimweg ihn wohl durch Amonlonde bringen würde (denn er wollte die Schifffahrt so kurz wie möglich halten, auch wenn das einen längeren Landweg bedeuten würde), und vermied die Themen, die mit Stand und Streit zu tun hatten.

Nur eines konnte er sich nicht verkneifen. Hin und wieder erzählte er von Iriann, und jedes Mal, wenn er von ihr sprach, hellte sich sein Gesicht auf.
Titel: Antw:Nach dem Melekahrt.
Beitrag von: Anders am 26. Mär 20, 19:51
Anders hörte sich seine Geschichten an, seine Pläne und andere Sachen die er vor hatte.
Im Gegenzug erzählte sie, dass sie zum Winteranfang von Enid besucht worden war. Das sie einige Zeit in Lichttal gewesen war um Berengar zu besuchen und sich ansonsten um den Wald gekümmert hatte.
Sie war nicht wirklich ausschmückend mit ihrem Worten, denn viel hatte sie wirklich nicht erlebt. Dafür hatte sie einiges umgetrieben, aber sie merkte welche Themen Vanion umging und vermied sie ihrerseits.

Sie beglückwünschte ihn zu Iriann und freute sich, dass es ihm damit richtig gut zu gehen schien. Sie würde jetzt wieder nach Engonien reisen, zurück nach Caldrien. Vielleicht einen Zwischenstopp in Fanada einlegen.
Titel: Antw:Nach dem Melekahrt.
Beitrag von: Vanion am 05. Apr 20, 14:02
Vanion genoss die gemeinsame Zeit und die Gespräche. Es war nicht so wie früher. So würde es auch nicht wieder werden, das war ihm klar - und Anders vermutlich auch. Aber nun, da der Streit mit Sasha beigelegt war und die Wunden, die Lorainnes Tod geschlagen hatten, zumindest begonnen, zu verheilen, da schöpfte er Hoffnung.

Sie setzten ihren Spaziergang fort, doch irgendwann traten sie auch wieder zurück in den Hof und machten sich ihrerseits bereit, aufzubrechen.