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Die Gebiete in Caldrien => Das Caldrische Imperium => Thema gestartet von: Anders am 04. Dez 19, 10:38

Titel: La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Anders am 04. Dez 19, 10:38
Allmählich wurde es ungemütlich auf den Straßen. Wind und Regen hatten in den letzten Tagen aufgefrischt und die Kälte aus dem Norden mitgebracht. Bald würde es sicher schneien. Auf dem Gut waren alle damit beschäftigt die letzten Wintervorbereitungen zu treffen, sodass jede Hand dankend angenommen wurde. Die Kenderin hatte sich nach den Ereignissen in Fanada wieder auf den Weg in den Norden Engoniens gemacht. Zum einen wollte sie dort noch einmal nach dem Rechten sehen, zum anderen wusste sie tief in ihrem inneren das jener Tag nicht mehr fern war. Und irgendetwas zog sie deshalb wieder nach La Follye. Sie ritt schnell und mit wenig Rast.
Ihre Gedanken kreisten wie Vögel am Himmel während sie sich ihrem Zuhause näherte. Um Fulk, um den Baum im hinteren Teil des Gutes, um ihren Wald, um Judith und um...

Kaum war sie angekommen sah sie nach Fulk. Es tat gut den alten Mann wieder zu sehen, auch wenn sie jedes Mal fürchtet dass die Last auf seinen Schultern ihn jeden Moment zusammen brechen lassen konnte. Aber die caldrische Sturheit ließ sich eben von nicht vielem besiegen. Sie half dabei das Gut vorzubereiten, auf den Winter und jenen Tag. Dabei erwischte sie sich immer wieder dabei wie sie irgendwann aufsah und in Richtung Tor blickte.
Irgendwann fragte Fulk: "Was hast du Anders?"
"Ich warte auf jemanden... Und ich glaube... sie ist ganz nah."
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Tabea am 04. Dez 19, 22:28
Fluchend zog Enid ihren Umhang enger um die Schultern. Das trübe Herbstwetter mit dem grauen Himmel und den immer trostloser wirkenden Bäumen schlug ihr aufs Gemüt. Der beständige Nieselregen trug sein Übriges dazu bei, ihre Laune zu senken.
Wo blieb dieses Gut nur? War es wirklich eine gute Idee gewesen, zu dieser Jahreszeit die Reise in den Norden zu unternehmen? Wollte sie an jenem Tag, der unaufhaltsam näher rückte, wirklich Gesellschaft? Eine quälende Unruhe lag wie ein Knoten in ihrem Magen und ließ ihre Schritte unwillkürlich langsamer werden.
Doch dann wurde ihr Blick wieder weicher, als der kleine Waldgeist, der sie wieder begleitete, Anlauf nahm und kichernd über eine besonders große Wurzel auf dem Weg sprang. Nun, wenn der Waldgeist der Meinung war, sie gingen in die richtige Richtung, dann würde da wohl etwas dran sein. Achselzuckend beschleunigte Enid ihre Schritte wieder.
Nach einer kleinen Weile lichteten sich die Bäume schließlich und gaben den Blick auf ein Gehöft frei. Enid wies den Waldgeist sofort an, sich hinter ihr zu halten und musterte die Mauern prüfend. Vorsichtig ging sie auf das Tor zu.
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Anders am 05. Dez 19, 09:24
"He Anders! Da ist wer am Tor!"
Die Kenderin hob den Kopf und zwinkerte Fulk zu. "Habe ich es nicht gesagt. Manchmal habe ich es im Gefühl." Sie wischte sich die Hände an der Hose ab und eilte in Richtung des starken Holztores, welches das kleine Gut nach außen hin abschirmte. Kaum war sie davor getreten stahl sich ein breites Lächeln auf ihr Gesicht. "Hallo Enid. Wie schön das du es geschafft hast.", rief sie fröhlich und winkte wild.
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Tabea am 05. Dez 19, 15:53
Anders enthusiastische Begrüßung ließ Enid schmunzeln. Der kleine Waldgeist winkte mit seiner Kinderhand nicht weniger wild zurück. Die beiden Neuankömmlinge traten durch das Tor und sahen sich neugierig um. Das also war La Follye. Enid nickte Anders zu. „Ich freue mich ebenfalls, hier zu sein. Wann bist du denn eingetroffen?“
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Anders am 05. Dez 19, 16:21
"Erst gestern Abend. Ich habe auch hier geschlafen. Wenn wir also nacher bei meiner Hütte ankommen werden wir erst einmal ein Feuer anmachen müssen."
Die Kenderin zwinkerte dem Waldgeist zu. "Da sind dann auch nicht so viele Leute.", fügte sie mit einem Blick auf Enid hinzu. Dann warf sie einen prüfenden Blick auf den Himmel. "Hm... Wir müssten dann auch bald los. Sonst haben wir nicht mehr viel Licht. Und der Wald ist an einigen Stellen sehr dunkel. Ich hatte euch ein wenig früher erwartet. Seid ihr zu Pferd unterwegs?"
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Tabea am 06. Dez 19, 09:52
Auch Enid schaute bei Anders Worten kurz zum Himmel und runzelte die Stirn. "Wir sind zu Fuß hier. Dann sollten wir wohl besser jetzt los, was?" Sie sah sich noch einmal auf dem Gut um, begierig, so viele Eindrücke wie möglich aufzunehmen. Dann wandte sich wieder dem Tor zu.
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Anders am 06. Dez 19, 10:23
Die Kenderin bemerkte ihren Blick. "Keine Sorge wir kommen bald wieder her. Dann zeige ich dir alles. Und ich bin mir sicher Fulk hat auch die eine oder andere Geschichte für dich."
Sie stieß einen leisen Pfiff aus und auf der anderen Seite des Hofes hob Springer seinen Kopf aus dem Heu. Das kleine Pferd schüttelte sich und kam dann zu Anders hinüber gewackelt. Freundlich stupste des Enid mit der Schnauze an die Schulter." Na kleiner Waldgeist. Willst du mal reiten?"
Ander kicherte leise während sie sich zu Fulk umdrehte und zum Abschied winkte. Dann begab sie sich auf den Weg hinaus aus dem Tor und in den Wald.
Sie schien keinem besonderen Pfad zu folgen, manchmal folgte sie einem Wildwechsel, manchmal nicht. Es wurde schnell dunkler, da die dichten Bäume das Licht von außen aussperrte.
Springer trottete ihr hinterher. Ihm schien das dichte Unterholz nichts auszumachen. Außerdem kannte er den Weg. Nach einiger Zeit und vielen Irrungen und Wirrungen erreichten sie schließlich eine kleine Lichtung, auf der der Frost das Gras weiß gefärbt hatte. In der Mitte stand eine kleine, annähernd runde Hütte, mit einer merkwürdigen Tür.
"Lass uns schon einmal Holz mit hinein nehmen, dann wird es gleich schnell warm." Die Kenderin griff sich einen Arm voll Holz das an der Hüttenwand gestapelt worden war und öffnete die Tür. Sie war nicht verriegelt oder verschlossen. Springer schnaubte, senkte den Kopf und stapfte hinter ihr in das Haus. In der Mitte war eine Feuerstelle mit steinen umstellt. Anders kniete sich daneben und wenig später flackert ein Feuer auf, welches allmählich die Kälte aus dem Haus vertrieb.
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Tabea am 06. Dez 19, 11:23
Enid wandte sich nach dem alten Mann, der sich im Hintergrund hielt, um und nickte ihm zu. "ich würde gern Geschichten hören" murmelte sie. Als das kleine Pferd sie anstupste musste sie grinsen und streichelte seinen Hals. Der kleine Waldgeist nahm das Angebot von Anders mit einem begeisterten Lächeln an und schien sich auf Springers Rücken sofort wohl zu fühlen.

Während sie durch den Wald gingen hing Enid ihren Gedanken nach und schaute sich immer wieder um.

Der Anblick der Hütte überraschte sie. "oh, das ist ja eine ungewöhnliche Form". Sie half Anders beim Tragen der Holzscheite und wickelte den Waldgeist in eine warme Decke, nachdem dieser sich bei Springer mit einem kleinen Apfel bedankt hatte. Sie setzten sich zu Anders ans Feuer und genossen die Wärme und das Knistern des Feuers.
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Anders am 06. Dez 19, 11:58
Mit der Wärme kam auch das Licht in die Hütte. Mit einem brennenden Span entzündete die Kenderin nach und nach noch ein zwei kleine Laternen, sodass die ganze Hütte in ein warmes Licht getaucht wurde. Springer war in eine Ecke des kleinen Hauses getrottet wo Stroh auslag. Offenbar überwinterte er zusammen mit der Kenderin in einem Haus solange sie hier waren.
Durch die Hälfte der Hütte zog sich ein zweiter Boden von dem ab und zu ein leises Rascheln zu hören war. "Ich weiß nicht genau wer dieses Jahr bei uns überwintert. Kann sein das es ein zwei Eichhörnchen sind, oder eine Eule. Ich habe noch nicht nachgesehen."
Der Rest der Hütte organisierte sich um die Feuerstelle herum. Es gab einen Tisch auf dem jede Menge Kräuter gestapelt waren, an einer Wand hingen an kleinen Ästen diverse Jacken und andere Kleider. Auch gab es eine große Truhe. Wieder an einer anderen Wand war Essgeschirr untergebracht. Ansonsten waren überall ind er Hütte Schalen, Beutelchen und kleine Kisten verteilt sowie diverse Fundsachen. Diese reichten von lustigen Hüten, über glitzende Steine und Ringe bis hin zu merkwürdigen Wurzeln, Muscheln und Sand.
"Du hast bestimmt Hunger." Anders begann in einer Ecke zu kramen wo Tonkrüge, Kisten und Säcke lagerten. "Was hältst du von einem Eintopf. Ich hatte keine Fallen ausgelegt weil ich so lange nicht da war. Aber ich habe noch viel nahrhaftes hier."
Zusammen begannen sie ein warmes Essen vorzubereiten. Immer wieder beobachtete Anders Enid dabei genau.
"Du scheinst sehr betrübt. Möchtest du mir sagen warum?"
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Tabea am 06. Dez 19, 17:38
Anders Hütte gefiel Enid. Sie mochte die Behaglichkeit und dass es überall etwas zu entdecken gab. Das Sammelsurium an Merkwürdigkeiten befremdete sie allerdings, die unpraktischen Gegenstände nahmen in der kleinen Hütte mit nun mehr oder weniger offensichtlich recht vielen Bewohnern nur wertvollen Platz weg. Der kleine Waldgeist hingegen begeisterte sich vor allem für die glitzernden und interessanten Gegenstände und stöberte herum.
Gemeinsam bereiteten Anders und ihr Gast den Eintopf vor, den Anders mit wohlriechenden Kräutern und Gewürzen versah, so dass bald ein angenehmer Duft aus dem Topf emporstieg.
Zwischenzeitlich schweifte Enid mit ihren Gedanken ab und hielt unwillkürlich beim Schneiden inne. Anders Einwurf riss sie aus ihren Gedanken.
„Ich? Betrübt?“ Verdutzt schaute sie die Kenderin an.
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Anders am 06. Dez 19, 17:48
"Ja betrübt. Deine Augen leuchten nicht. Du seufzt beim ausatmen ohne es zu merken. Der Anblick von La Follye hat die körperliche Schmerzen verursacht, dass konnte ich sehen. Und die ganze Zeit scheint ein tiefer Schmerz in deinem Nacken zu sitzen. Seit Monden... Es macht mir Sorgen."
Anders Augen wanderten während sie sprach durch die Hütte. Das war ihre Art Enid ein wenig privaten Raum zu lassen in diesem Raum ohne Zwischenwände.
"Du hast nicht den Gang einer Person die glücklich ist. Ich meine schau dir den Waldgeist an. So läuft jemand herum der glücklich ist. Glaubst du du siehst so aus?"
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Tabea am 06. Dez 19, 22:17
Hätte Anders ihr eine schallende Ohrfeige verpasst, Enids Gesichtsausdruck wäre vermutlich der Gleiche gewesen. Sie schaute die Kenderin entgeistert an. "Glücklich?!" stieß sie hervor, und man konnte ihr anmerken dss sie sich bemühte, nicht laut zu werden. "Wieso sollte ich glücklich sein?! Oder mir Gedanken darum machen, ob ich fröhlich wirke?!" Sie atmete tief durch ind sagte dann sehr nachdrücklich: "Du musst dir um mich keine Sorgen machen!"
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Anders am 06. Dez 19, 23:30
"Aber eine von uns beiden sollte oder?" Anders lächelte sanft. "Ich glaube man sollte sich ganz schreckliche Sorgen um dich machen. Ich glaube das du verletzt bist. Ganz furchtbar verletzt." Ihr Blick richtete sich auf das Feuer. "Das sind wir alle, denen sie etwas bedeutet hat. Aber ich frage mich ob du dir auch erlaubst zu heilen?"
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Tabea am 07. Dez 19, 20:13
  Kurz zeigte sich ein verzweifelter Schmerz in Enids Gesichtszügen. Sie schüttelte den Kopf. "Heilung..." murmelte sie. "Es gibt Dinge die können nicht heilen. Man muss nur lernen damit zu leben und sich nicht lähmen zu lassen." Sie stocherte eine Weile im Feuer herum und warf einen Blick zum Waldgeist. Dieser hatte sich irgendwann den buntesten Hut aufgesetzt und sich zu Springer in Stroh gekuschelt. Inzwischen war sie eingeschlafen, ein halb verputztes Stück Brot mit Käse noch immer in der Hand.
Traurig blickte Enid die Kenderin an. "Es tut mir leid dass dieser Abend über so viele Unglück gebracht hat. " und fügte hinzu "Hast du das Gefühl es ist bei dir geheilt?"
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Anders am 07. Dez 19, 21:33
"Hm... Ich weiß nicht ob ich wie ein Mensch heilen kann." Anders hob den Blick und deutet quer durch den Raum. Auf einem kleinen Regal regt an der Wand waren verschiedene Gegenstände aufgereiht. "Ich habe sie alle verloren. Und ich werde noch so viel mehr verlieren. Das macht den Schmerz nicht einfacher. Wenn ich mich erinnere ist er immer da. Aber irgendwann ist er mir bekannt. Sodass ich nicht mehr gegen ihn kämpfen muss."
Nachdenklich legte Anders den Kopf schräg und schaute wieder in das Feuer." Er ist dann wie Wasser. Er läuft durch mich hindurch, aber er reißt keine neuen Wunden. Er läuft und ich lasse ihn fließen. Ich halte ihn nicht fest, klammer mich nicht daran. Ich habe manchmal das Gefühl das viele Menschen sich an den Schmerz klammern wie einen alten Freund. Sie wollen ihn gar nicht los lassen. Vielleicht weil sie denken das sie ihn verdienen. Vielleicht weil sie nichts anderes kennen. Vielleicht weil sie Angst haben das sie etwas verlieren wenn sie ihn loslassen. Aber bei mir ist das anders wie gesagt. Es ist wie Wasser... Oder Wind. Man kann beides nicht festhalten. Ich glaube das ist eine Art Heilung."
Sie seufzte leise. "Morgen wird es wieder schlimm sein. Dann ist ihr Tag." Sie hob den Blick und sah Enid an. "Also. Warum hällst du ihn fest?"
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Tabea am 08. Dez 19, 00:33
Als Anders auf das Regal deutete erhob sich Enid nach kurzem Zögern und ging langsam hinüber.Mit einem klammen Gefühl betrachtete sie die liebevoll aufbewahrten Gegenstände. Sie zeugten von so viel Verlust. Und von Liebe.
Unwillkürlich wanderte ihre Hand zu einem Anhänger um ihren Hals und ihr Blick zu ihrem Schwert, welches sie sorgsam an einer Wand abgelegt hatte.
Sie setzte sich ans Feuer zurück, ihre Haltung war etwas weicher geworden.
Aufmerksam lauschte sie ihrer Gesprächspartnerin, runzelte zwischenzeitlich irritiert die Stirn. "Wie kann Wasser durch dich hindurch fließen? Wenn du in einen Fluss fällst musst du Schwimmen oder du wirst mitgerissen. Ich suche mir den Schmerz doch nicht aus! Es ist eher, als würde ich plötzlich in einen Fluss stürzen, um bei dem Bild vom Wasser zu bleiben." Sie überlegte kurz. "oder er ist wie ein Raubtier, das dich auf leisen Pfoten ständig begleitet und in einem Moment der Schwäche von der Seite anspringt."
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Anders am 08. Dez 19, 17:24
"Ich glaube den Schmerz sucht sich keiner von uns aus. Er ist der Preis für das was wir lieben. Je mehr wir es lieben um so mehr tut es weh wenn es uns verlässt."
Anders runzelte die Stirn während sie angestrengt nachdachte. "Aber wenn man in einen Fluss fällt kämpft man doch auch nicht gegen ihn an. Man lässt sich von ihm mittragen und navigiert sich so langsam zu einem Ufer. So in etwa... glaube ich. Ich.... ich bin nicht gut im erklären. Tut mir Leid."
Anders lächelte traurig, dann betrachtete sie Enid für einen Moment sehr intensiv.
" Also.... ich glaube das hat dich noch keiner gefragt, aber... ich möchte wissen warum genau du so sehr leidest. Was bereitet dir die meisten Schmerzen?"
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Tabea am 08. Dez 19, 21:26
Bei dieser Frage spürte Enid Panik in sich aufsteigen. Was passierte hier gerade? Sie vermied es sonst tunlichst mit solchen Gefühls-Themen in Berührung zu kommen und nun gelang es dieser Kenderin irgendwie, ständig einen Fuß in die Tür zu bekommen. Und schien dabei fest entschlossen, nicht locker zu lassen.
Kurz erwog Enid ernsthaft, ob sie einfach die Hütte verlassen sollte. Sie stand abrupt auf und ging zu einem Regal mit Bechern, von denen sie zwei heraus nahm. Aus ihrem Rucksack holte sie eine Flasche, die sie entkorkte und den einen Becher schwungvoll bis zum Rand füllte. Nachdem sie ein paar Schluck getrunken hatte atmete sie durch. "Brombeerwein?" wandte sie sich an Anders und leerte ihren Becher weiter. "Lass mich mal einen Moment nachdenken."
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Anders am 08. Dez 19, 22:17
"Danke nein. Ich trinke nicht so viel Wein."
Anders lehnte sich zurück und beobachtete Enid wie sie durch die Hütte tigerte. Das kannte sie schon.
"Ich habe Zeit. Fang an wenn du bereit bist."
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Tabea am 09. Dez 19, 15:22
Enid trankihren Bescher aus und schenkte sich noch einmal nach.
"Du musst dich nicht entschuldigen, ich kann diese ganzen Gefühls-Sachen nicht erklären und habe das Bild vom Fluss wahrscheinlich verwurschtelt."
Sie legte noch einmal etwas Holz nach und dachte dabei nach.
"nun gut, vielleicht sollte ich mich mal mit dieser Frage beschäftigen... Du willst wissen, was mir den meisten Schmerz bereitet?" Sie schwieg, während sie nach der Antwort suchte.
"Ich glaube, es hat damit zu tun, dass ich lebe, während es den anderen verwehrt ist. Warum durfte gerade ich weiter leben?" Ihre Stimme wurde immer leiser und sie umklammerte den Becher. "Und natürlich fehlen mir die Menschen, die ich verloren habe. Es ist als ob etwas von mir selber heraus gerissen wurde."
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Anders am 09. Dez 19, 16:34
Anders nickte mitfühlend. Ihr Blick sprach von Wärme und leichter Trauer. "Diese Fragen kenne ich. Ich kenne sie sehr gut."
Sie griff an ihren Hals und zog eine lange silberne Kette aus ihrem Ausschnitt hervor. Daran hing ein silberner Anhänger der teuer aussah und ein filigrane Muster zu scheinen schien welches ausgesägt worden war. Stumm betrachtete sie einen Moment das Wappen der La Follye.
"Auch mir geht es so. Wenn ich liebe gebe ich einen Teil von mir meinen Freunden, meiner Familie. Ich kann nicht anders. Ich kann nur von ganzem Herzen lieben und fühlen. Deshalb teile ich deinen Schmerz. Ich weiß wie es dir geht."
Noch einmal schwieg sie dann hob sie den Blick und sah Enid an." Enid... Was ist deine Aufgabe? Also hier in deinem Leben. Hast du eine? Hast du deine Aufgabe gefunden? "
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Tabea am 09. Dez 19, 22:19
Enid lauschte Anders Worten aufmerksam und betrachtete den Anhänger. Ihr Blick war weicher und wärmer geworden.  Als Anders die nächsten Fragen stellte hob sie abwehrend eine Hand. "Anders! Du löcherst mich ja wie einen verdammten Käse!" Sie schenkte sich erneut Wein ein, änderte ihre Sitzposition und wandte sich de Kenderin wieder zu. "Du machst dir scheinbar um die halbe Welt Sorgen, sogar um mich, die du ja kaum kennst. Du öffnest dein Herz ganz weit. Wie aber schützt du dich?"
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Anders am 09. Dez 19, 22:25
Sie lächelte breit. "Manchmal muss ich die Fragen laut stellen die andere die ganze Zeit quälen. Manchmal muss ich die Dinge laut sagen die andere ganz geheim denken. Wenn es niemand  will muss wenigstens einer tun."
Sie drehte sich zu Enid um und lehnte sich an einen stützenden Pfosten.
" Das ist meine Aufgabe. Ich habe sie mir damals gegeben, genau so wie ich mir irgendwann meinen Namen gegeben habe. Ich bin hier um zu helfen. Auch dir."
Sie lächelte Enid an." Ich bin nicht gut darin andere von außen abzuhalten. Aber ich kann mich davor schützen, dass andere mich verletzen oder hier drin Unfug anstellen. "Sie tippte sich leicht gegen die Stirn." Niemand kennt sich da so gut aus wie ich. Aber du weichst meiner Frage aus." Sie schmunzelte." Vielleicht weil du etwas Zeit brauchst. Willst du eine Geschichte hören? Über sie? "
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Tabea am 09. Dez 19, 22:50
"Du bist also eine Art Stellvertreter und sprichst Worte von außen aus, die andere in ihrem Innern verschlossen halten. Damit sie nicht irgendwann daran ersticken. Hm. " Sie musste etwas grinsen. "Du bist wie eine Wühlmaus. Und dabei stellst du schneller Fragen als ich Pfeile verschießen kann." Ernster fügte sie hinzu " Ich glaube, da ist es besonders wichtig sich zu schützen. Nicht vor Klingen, sondern, naja, dem was man da wohl so fühlt." Sie zuckte die Achseln.
 Anders Angebot eine Geschichte zu erzählen freute sie. "Ja, ich möchte sehr gern eine Geschichte hören. Am liebsten Hunderte, aber du sollst ja nicht heiser werden."
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Anders am 10. Dez 19, 10:25
"Ein ...Stellvertreter? Nein. Ich bin einfach nur ein Freund. Hast du keine Freunde die das für dich machen?" erstaunt blickte Anders Enid an, ehe sie ungläubig den Kopf schüttelte.
"Manchmal vergesse ich, dass es so viel bei euch Menschen gibt das anscheinend nicht normal ist."
Sie begann mit einem langen Ast etwas im Feuer herum zu stochern.
"Also eine Geschichte hm. Weißt du als ich damals Lorainne kennen gelernt habe, da ging es ihr nicht gut. Sie war ehrlich gesagt gar nicht da. Die anderen haben mir damals erklärt, dass nur ein Teil ihrer Seele da war. Der gebrochene Teil. Der den sie zwingen konnten nach ihrem Willen zu handeln. Ich weiß nicht wie viel du von ihrer Geschichte kennst. Lorainne sollte damals Savaric de Roquefort heiraten. Ihr Lehnsherr hielt es für eine besonders schlaue Idee, da sich die beiden immer um das Land von La Follye Stritten, dass die beiden heiraten sollten und damit wäre alles gut. Die Idee an sich ist vielleicht ganz gut, aber Menschen teilen nicht gerne. Und La Follye und Roquefort haben sich damals abgrundtief gehasst. Sie wollten sich gegenseitig umbringen. Also war es eine sehr, sehr schlechte Idee die beiden verheiraten zu wollen. Aber der Lehnsherr hatte anscheinend keine Freunde die gesagt haben, dass es eine furchtbare Idee ist, also ist es so gekommen.

Savaric ließ Lorainne damals entführen. Natürlich wusste man damals nicht, dass es er gewesen war. Sie verschwand einfach und niemand wusste wohin. Er tat sehr besorgt um seine Braut und schickte irgendwann ihren Knappen aus um sie zu finden. Dieser Knappe war... Vanion."
Anders schmunzelte leicht.
"Er stellte damals eine Gruppe zusammen und sie zu suchen. Da hab ich ihn übrigens kennen gelernt. Schon merkwürdig oder. Vielleicht hatten die Götter damals schon ein Auge auf mich oder uns. Vielleicht sollte alles so sein. Da musst du wahrscheinlich jemanden fragen der sich besser mit Göttern unterhalten kann als ich. Wir zogen aus Lorainne zu suchen und wurden bald überfallen, von Leuten die genau wussten das wir da waren. Damals hat Vanion erfahren, das Savaric versucht hatte ihn umzubringen. Damit niemand Lorainne jeh findet."
Anders machte eine kurze Pause und beobachtete die Flammen.
"Ich könnte noch viel mehr erzählen was an dem Tag geschehen ist, aber das würde zu weit gehen. Wir haben nicht aufgegeben. Obwohl die Leute die er um sich gescharrt hatte jetzt nicht mehr bezahlt würden und von ihrem Auftraggeber gejagt gingen wir weiter und wir fanden Lorainne und eine Laviniapriesterin Namens Rania. Aber ihre Seelen waren gebrochen, Teile schienen verloren. Deshalb brachte man sie an einen sicherne Ort und Stella arbeitete ein Ritual aus mit dem wir in die Köpfe der beiden gelangen könnten um ihre Seelen zu heilen und zu retten. Und das taten wir. In der Dunkelheit ihrer Gedanken durchlebten wir ihre Vergangenheiten, ihre Träume, ihre Wünsche, ihre Schmerzen und Hoffnungen. Manchmal sah ich nur zu, aber an anderer Stelle war ich Lorainne. Ich saß bei ihrer Mutter, ich bekam einen Antrag, ich trainierte mit ihrem Waffenmeister, ich war bei ihrer Schwester. Vielleicht war Lorainne deshalb diejenige, von der ich immer am ehesten wusste was genau sie gerade denkt. Irgendwie gelang es uns ihre Seelen zu retten und wir kehrten in unsere Körper zurück. Wir warne müde, erschöpft aber wir hatten es geschafft und alle warteten darauf das Lorainne endlich aufwachen würde. Und da fanden sie uns."
Sie griff nach einem kleinen Holzscheit und legte ihn nach.
"Der Hexenzirkel der Lorainne und Ranja entführt hatte tauchte mit einigen Kultisten auf. Sie wollten die beiden zurück und griffen unbarmherzig an. Lorainnes Vater war es damals der die Versammelten in den Kampf führte. Ich weiß es noch sehr genau, denn ich konnte damals nicht kämpfen und habe mich versteckt."
Anders Lächeln wurde trauriger.

"Julé... Lorainnes Vater war ein offenherziger und guter Mann. Die Firngarder sind nicht gerade offen Fremdrassen gegenüber musst du wissen. Sie mögen nichts was andersartig oder fremd ist. Aber mir gegenüber war er immer freundlich und liebenswürdig. Er hat mir oft zugehört während wir im Lager des grünen Ritters waren, hat mir viele Geschichten erzählt und mir das ein oder andere gezeigt. Vielleicht habe ich ihn damals an die jüngere Lorainne erinnern? Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass ich ihn in der kurzen Zeit in der ich ihn kannte sehr ins Herz geschlossen habe.
An diesem Abend kämpfe Julé um das Leben seiner Tochter, die er gerade erst wiedergefunden hatte.
Und Julé wurde tödlich verwundet. Und in dem Moment als sein Körper auf das nasse Gras niederfiehl, schlug die Tür de kleinen Klosters auf. Licht flutete von drinnen auf die Wiese und in der Tür stand Lorainne! Nur im Nachthemd, Schwert in Händen stürmte sie nach draußen auf die Wiese mitten in den Kampf."
Ein etwas hilfloses Lachen wurde von rudernden Händen begleitet.
"Sie war immer so, weißt du? Wenn sie konnte war sie die Erste in der Schlachtreihe und die Letzte die zurück kam. Sie kämpfte wie besessen, damit andere gar nicht erst zum Schwert greifen mussten und um die zu schützen die die neben oder hinter ihr standen. In dieser Nacht wusste Lorainne nicht, dass ihr Vater dort auf dem Schlachtfeld lag. Sie erkannte ihn erst als die Hexen in die Flucht geschlagen oder getötet worden waren. Sie stürmte da raus um uns zu beschützen. Dabei war sie gerade erst aufgewacht und sie hatte nicht mal eine Rüstung... oder eine Hose! Sie lief einfach raus. Weil es das war... was sie machen wollte. Sie wollte immer Ritterin werden, schon als kleines Mädchen. Und obwohl dieser Traum sie so viel gekostet hat... hat sie stehts daran festgehalten. Darin ist sie sich immer treu geblieben, egal wie sehr sie sich sonst verändert hat."
Anders schwieg. Die Traurigkeit war wieder da. Der Schmerz pulsierte mit ihrem Herzschlag im Gleichtakt. Ihre Sicht verschwam.
"Ich vermisse sie unglaublich, weißt du. Und ich glaube... jeder gibt sich ein wenig die Schuld an ihrem Tod. Ich mir auch. Ich habe sie immer gefunden, weißt du... egal wo sie war ich konnte sie immer aufspüren. Ich habe es gefühlt wenn sie mich gebraucht hat... oder wenn ich sie finden wollte wusste ich einfach in welche Richtung ich gehen muss. Aber ich war nicht da. Ich habe es nicht einmal gespürt, dass sie nicht mehr da ist."
Jetzt kullerten zwei stille Tränen über Anders Gesicht, aber als sie den Blick hob lächelte die sie Enid mit so einer melancholischen Freunde an, dass es ein ganz merkwürdiges Bild gab.
"Weißt du was sie damals gesagt hat als sie mich kennen gelernt hat?" Anders lachte hell und ehrlich auf, obwohl ihr die Tränen über die Wangen liefen. "Sie hat Vanion ganz giftig angefahren Du 'ast einen Kender in MEINEN KOPF gelassen??. Das war alles. Mehr nicht. Ich glaube wir haben an dem Abend gar nicht richtig miteinander gesprochen. Aber ich durfte für Julé singen an seinem toten Bett. Und danach durfte ich sie auch begleiten. Ich weiß nicht wieso. Vielleicht weil ich gesagt habe, dass ich helfen will. Sie hat mich nie weggeschickt und ob du es glaubst oder nicht damit war sie mit Vanion die erste die mich nie weggeschickt hat."
Anders wischte sich über die Augen und schniefte leise.
"Sie war so unglaublich sturr und gleichzeitig so liebenswert. Wusstest du das sie Angst im Dunkeln hatte? Manchmal wenn sie nicht schlafen konnte, durfte ich für sie singen um die bösen Gedanken und Träume zu vertreiben. Das schien sie zu beruhigen. Sie sagte damals, dass ich ihr Licht sei. Das ich Licht sei für alle die sie damals um sich gescharrt hätte und das das meine Aufgabe wäre. Es fällt mir heute noch manchmal schwer zu verstehen was sie damit gemeint hat."
Anders seufzte leise. Da war immer noch Traurigkeit in ihrem Blick, aber Enid konnte sehen, dass sie Frieden mit diesem Schmerz geschlossen hatte der immer da sein würde wenn sie an Lorainne denken würde.
"Natürlich hätte ich es mir anders für sie gewünscht. Ich habe alles versucht was ich konnte um ihr Leben glücklicher zu machen weißt du? Ich habe schreckliche Dinge gelernt um sie beschützen zu können, ich habe versucht immer für sie da zu sein, immer irgendwo in ihrem Schatten um helfen zu können. Damit sie das erreicht was sie erreichen wollte. Damit ihre Träume war werden. Damit die Dunkelheit nicht zu groß wächst in ihr. Damit es immer irgendwie hell ist... vielleicht? Und irgendwie habe ich das vielleicht auch, vielleicht aber auch nicht. Aber... ich konnte es nicht... und wenn ich ganz ehrlich bin, ich glaube keiner von euch konnte es wirklich verhindern. Denn weißt du...Die Lorainne die ich kannte, hat sich von niemandem vorschreiben lassen, was sie zu tun hatte. Selbst in diesen verfluchten Orden einzutreten konnte ihr keiner Ausreden. So war sie einfach nicht... "
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Tabea am 10. Dez 19, 13:02
Gebannt hatte Enid Anders Worten gelauscht. Zwischenzeitlich drückte sie ihr einen Becher mit Wasser in die Hand. Als Anders weinte liefen auch Enid Tränen die Wange herunter und sie legte der Kenderin eine Hand auf die Schulter.
Nachdem Anders fertig erzählt hatte, schwiegen beide eine Weile und schauten ins Feuer. "Danke dass du mir das erzählt hast, Anders" sagte Enid schließlich mit leiser Stimme. "Lorraine hat sicher gewusst, was sie an dir hatte."
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Anders am 10. Dez 19, 13:37
"Ach sie ist Teil meiner Familie. So oder so." Anders lächelte wieder und trank einen Schluck Wasser. " Und ich hoffe, dass sie jetzt glücklich ist. Das sie bei ihrem Bruder, ihrer Schwester und ihrem Vater und ihrer Mutter ist. Ich wette sie haben sich viel zu erzählen."
Die Kenderin schmunzelte breit. "Jetzt bist du dran."
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Tabea am 10. Dez 19, 16:52
"Hm?" Enid wirkte noch ein wenig in Gedanken versunken und schaute nach Anders Aufforderung ein wenig aufgeschreckt drein. "Was, ich kann keine solche Geschichte mit Lorraine erzählen! Ach so, oder meinst du deine Frage von vorhin? Wegen einer Aufgabe?" Sie blickte nachdenklich drein. "Tja, also eine zeitlang habe ich jene gejagt, die in meiner Heimat sehr sehr schlimme Sachen gemacht haben. Und jetzt, jetzt bin ich hier in Engonien und auch hier sind dunkle Kräfte am Werk. Die müssen bekämpft werden!"
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Anders am 10. Dez 19, 17:07
"Irgendetwas verbindet dich mit ihr. Sonst würde es dir nicht so schlecht gehen. Was ist es?"
Ander legte den Kopf schief und betrachtete Enid genau. "Was bindet dich an sie?"
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Tabea am 10. Dez 19, 20:16
Enid seufzte. "sie vertrat vieles was ich gut heiße, aber sie tat es viel vehementer als ich. Das habe ich bewundert. Als ich dann eingeladen wurde, dem Spitalerbund beizutreten, habe ich mich sehr geehrt gefühlt. An der Seite von ihr und den anderen zu kämpfen... das war eine großartige Vorstellung. Aber die Sache ist... damals, in meiner Heimat... gab es schon einmal Menschen, mit denen ich mich in einer Gruppe zusammen geschlossen habe. Wir haben gemeinsam gekämpft. Eines Tages sind wir verraten worden." Enids Stimme driftete ab und sie war in Erinnerungen versunken. "Sie starben alle vor meinen Augen." Sie schenkte sich noch einmal Wein ein und trank. Dann blickte sie Anders an. "Ich wollte das nicht noch einmal erleben. Und am ersten Abend den ich gemeinsam mit Lorraine als Bundesgenossin auf dem Schlachtfeld stehe...lasse ich sie im Dreck sterben. Ich habe erneut versagt." Enid schaute Anders beim Reden in die Augen, während sie die letzten Sätze sprach schwang keinerlei Gefühl in ihrer Stimme oder ihrem Ausdruck mit. Sie hätte genauso gut über einen Umhang sprechen können, den sie irgendwo vergessen hat.
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Beitrag von: Anders am 11. Dez 19, 10:26
Es sprach vor allem Mitgefühl aus Anders Augen. Vorsichtig drückte sie Enids Arm. Ja diese Worte hatte sie schon aus verschiedenen Mündern gehört.
"Lorainne hatte einmal einen Geliebten. Sein Name war Benjen. Seine Geschichte ist genau so traurig wie die der anderen La Follyes. Aber als die beiden sich gefunden hatten... da waren sie für einen kurzen Moment einfach nur glücklich. Sie haben oft darüber nachgedacht was sie tun würden wenn La Follye zurück erobert war. Aber dafür musste Saveric erst weg."
Anders schluckte leicht und schaute wieder ins Feuer.
"Benjen wurde vergiftet, durch eine Szivarshexe die wir gerettet hatten. Die ich... gerettet habe. Sie tat als wäre sie ein Mädchen aus den umliegenden Dörfern und als keiner mehr auf sie achtete, vergiftete sie ihn mit einem Dolchstreich. Das Gift wirkte schnell und um es aufzuhalten blieb nur wenig Zeit.... Ich bin noch nie so gerannt in meinem ganzen Leben. Die die mich begleiteten auf der Suche nach dem Gegenmittel konnten kaum mit halten. Und als ich alles beisammen hatte, stellten sich uns Söldner von Savaric in den Weg. Sie standen zwischen uns und der Heilerin die wusste wie man das Gegengift braute. Wir kämpften. Aber es war vergeblich. Nachdem wir endlich zu ihr durchgedrungen waren, war die wertvolle Zeit verstrichen in dem ein Gegengift ihm noch hätte helfen können."
Sie schluckte hart. Die Erinnerung an diesen Tag lag jedes Mal wie ein Stein auf ihrer Brust.
"Er starb... er starb vor meinen Augen obwohl er noch herum lief und unsere verstreuten Kräfte sammelte. An dem Tag, an dem Savaric eigentlich besiegt werden sollte, habe ich versagt. Ich konnte ihn nicht retten. Nein... ich war verdammt ihm zu zusehen wie er seinen letzten Weg ging. Und wie er ihn gegangen ist... Wir mussten eine Kiste mit Beweisen finden, die tief im Forêt versteckt war. Ich und Fulk konnten sie tatsächlich aufstöbern und als ich sie Benjen zeigen wollte, damit er wusste das doch noch alles gut werden würde war er nicht da. Er war zurück geblieben um sich einem letzten Aufgebot von Saveric alleine zu stellen. Mich haben sie nicht zu ihm gelassen. Sie haben mich mit der Kiste fort geschleift. Als sie ihn vom Schlachtfeld trugen war von seinem Kopf kaum etwas übrig. Er hatte sich dieses Schicksal nicht ausgesucht... er hat nur den Tod gewählt der ihm am passendsten schien. Und mir blieb nichts anderes übrig als zu Lorainne zurück zu kehren und ihr zu sagen, dass ihr Geliebter Tod war... und das es meine Schuld war."
Die Schultern der Kenderin waren herab gesunken. Die Erinnerung lastete schwer auf ihren Schultern.
"Jeder von uns macht Fehler. Viele von denen die da waren kenne ich gut. Sie sind gute Krieger, noch bessere Freunde und immer um andere besorgt. Aber manchmal... manchmal passieren Dinge die man nicht beeinflussen kann. Egal wie sehr man es will, egal wie sehr man sich anstrengt... Wie du siehst habe auch ich versagt. Ich kann nur versuchen es in Zukunft besser zu machen. Und die Familie die ich noch habe so lange und gut ich kann zu beschützen. Genau so wie diesen Ort."
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Beitrag von: Tabea am 12. Dez 19, 15:10
Anders Trauer lag Enid wie ein schwerer Klumpen im Magen. Ihre Kehle schnürte sich zu. Sie fand keine Worte, mit denen sie der Kenderin hätte Trost spenden können. So rückte sie ein wenig näher an sie heran und legte ihr eine Hand auf die Schulter. Sie seufzte schwer und schaute wieder eine Weile ins Feuer. Sie stocherte ein wenig darin herum und legte einen Scheit nach.
"Es tut mir sehr leid für dich, dass du das alles erleben musstest. Ich war ja nicht dabei, aber für mich klingt es, dass du auf die Täuschung einer bösen Kreatur hereingefallen bist. Das wäre vermutlich den allermeisten so passiert. Wir haben einfach nicht alles in der Hand, was um uns herum passiert. Und das ist ein verdammter Mist." Sie füllte ihren Becher nach und nahm einen großen Schluck.
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Beitrag von: Anders am 17. Dez 19, 20:55
Anders lehnte ihren Kopf an Enids Schulter. "Ja... wir haben leider nicht alles in der Hand. Jeder von uns trägt etwas mit sich herum." Ihr Blick fiehl auf Enids Becher. "Vielleicht nehme ich jetzt doch einen Schluck Wein.", sie lachte leise.
Dann richtete sie sich auf und wischte sich nochmals über die Augen.
"Ich bin froh das du hier bist. Und ich hoffe das die nach Morgen etwas leichter um das Herz ist. Zumindest ein wenig."
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Beitrag von: Tabea am 18. Dez 19, 10:13
Enid schenkte auch Anders etwas Wein ein. "Es ist schon lange her, dass ich an einem solchen Tag, wo sich so …" sie stockte kurz "...schlimme Ereignisse jähren mit anderen zusammen war. Sonst war ich dann immer allein." Sie streckte ihre Beine aus und seufzte. "Wir werden sehen, was der morgige Tag bringt. " Etwas verlegen schaute sie in ihren Becher und warf Anders dann einen schnellen Blick zu, bei dem sie Augenkontakt vermied. "Danke, dass du mich eingeladen hast, hier her zu kommen"
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Beitrag von: Anders am 18. Dez 19, 11:09
Ein warmes Lächeln huschte über das Gesicht der Kenderin. "Von Herzen gerne. Mein Wald und mein Haus stehen dir jeder Zeit offen. Und wenn ich mal gerade nicht da sein sollte wird es hier trotzdem immer Feuerholz und einen Krug voll Kekse geben."
Sie nippte an ihrem Wein und betrachtete die Flammen wie sie tanzten und sich wiegten.
" Ich denken wir sollten schlafen gehen. Draußen ist es schon sehr dunkel. Du kannst schlafen wo du willst und wundere dich nicht wenn Springer morgen ankommt und dich wachstupst. Dann will er raus."
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Beitrag von: Tabea am 18. Dez 19, 17:02
Überrascht blickte Enid auf. "Danke! Es ist nicht selbstverständlich jemanden in sein Zuhause einzuladen, wenn man selbst nicht da ist."mit einem Grinsen fügte sie hinzu "und dann noch Kekse!" Sie gähnte und trank dann ihren Becher aus. "Du hast recht. Es ist Zeit zum Schlafen." Sie zog dem kleinen Waldgeist noch einmal die Decke zurecht und suchte sich dann selbst einen Platz zum Schlafen.Noch eine ganze Weile wirbelten Gedanken in ihrem Kopf herum bis sie schließlich in einem unruhigen Schlaf fiel.
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Beitrag von: Anders am 18. Dez 19, 17:48
Anders zog sich in ihr Schlaf erst zurück. Eine kleine Ansammlung von Strohsäcken, mit verschiedenen Fellen und Decken. Auch sie lag eine Weile wach, lauschte Springer lautem Atmen und den unruhigen Bewegungen von Enid bis sie schließlich einschlief.
//Ist doch mehrwüridg. Kann es sein das du mich zu ihr geschickt hast Askar? Weil du einfach wusstest, dass sie gerade jemanden braucht der für sie da ist und ich das gerne mache? Wenn ja hast du einen sehr guten Riecher. Naja musst du wahrscheinlich auch. Du bist ja ein Wolf. Ich glaube es tut ihr gut, an diesem Tag nicht allein zu sein. Weißt du. Ich bin mir sicher, dass sie auch bei allen anderen Mitgliedern des Bundes hätte bleiben können. Keiner hätte sie vor die Tür gesetzt. Es hat nur keiner gefragt. Wie gut das ich so viel Frage. Und ich glaube auch, dass es ganz wichtig ist das sie an diesem ersten Jahrestag nicht allein ist. Das erste Mal ist immer das wichtigste, weil sich dannach so schwer Gewohnheiten entwickeln. Sie tut mir so Leid, weil sie sich so sehr die Schuld gibt. Als wäre sie ein Unglücks ringer. Niemand sollte das von sich denken! Sie ist so sanft und umsichtig. Ich meine schau dir an wie sorgsam sie mit dem kleinen Waldgeist umgeht. Ich hoffe es geht ihr ab morgen zumindest ein Stückchen besser. Wenn du kannst Askar, schick ihr bitte einen schönen Traum und das Gefühl das sie hier sehr willkommen und nicht allein ist. Und das sie es auch nicht sein muss wenn sie es nicht will. Weil sie verdient nicht allein zusein. Zeig ihr einfach das ihre Freunde für sie da sind. Und wenn du kannst grüß Lorainne bitte von mir. Sag ihr ich vermisse sie furchtbar und das ich wünschte sie wäre hier. Sag ihr... Das ich sie lieb habe und hoffe sie irgendwann wieder zu sehen. Sag ihr sie soll Julé grüßen und Silas und Benjen. Das sag ich ihr morgen zwar auch aber manchmal war sie ein bisschen vergesslich. Und sag ihr das ich hoffe, dass sie jetzt endlich glücklich ist. Und wenn du dann noch Zeit hast... Kannst du mir nochmal den Traum schicken wo ich eine Motte war? Ich kann mich nämlich nicht mehr daran erinnern wie Vorhänge schmecken und als Mensch schmecken die nur staubig. Schlaf gut Askar. Und grüß deine Familie von mir. //

Kurz darauf drehte sich Anders zur Seite und schlief tief und fest ein.
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Tabea am 19. Dez 19, 15:27
Enid wurde dadurch geweckt, dass sie angestupst wurde. Es war der kleine Waldgeist, der ungeduldig an ihrem Ärmel zupfte. Enid schüttelte den Schlaf ab und schälte sich aus den Decken. Schmunzelnd beobachtete sie das kleine Geschöpf, das Springer gerade einen Apfel zusteckte. Enid spürte die Rastlosigkeit des kleinen Waldgeistes, dass es ihn wieder zu seinem Heimatwald zog. Sie musste an ihre erste Begegnung denken. Siiri, die Schamanin, hatte sie einst kritisch gemustert und dann geäußert, dass es ihr doch ganz gut tun würde, gelegentlich für jemanden zu sorgen. Ein paar Tage später war der kleine Waldgeist aufgetaucht, begleitete sie eine kurze Zeit, und verschwand dann wieder. Im Laufe der Jahre hatten sie inzwischen einiges zusammen erlebt.
Der kleine Waldgeist streichelte Springers Hals und hüpfte dann zu Anders, um sich zu verabschieden. Dann blickte er Enid an und streckte die Hand aus. Gemeinsam gingen sie noch ein paar Schritte in den Wald. Der kleine Waldgeist lächelte ihr noch einmal zu, winkte zum Abschied und verschwand schließlich zwischen den Bäumen.
Enid schaute ihr noch eine Weile hinterher. Es war gut, dass das kleine Wesen sich wieder zurück zog. Enid hätte nicht gewollt, dass sie diesen traurigen Tag heute mit ihr verbrachte.
Sie drehte sich um und ging wieder in Richtung Hütte zurück, als das, was ihr schon klar gewesen war, sie noch einmal mit voller Wucht erfasste, wie ein Schlag in die Magengrube. Heute vor einem Jahr war der Tag, an dem Lorraine, ihre Bundesgenossin, gestorben war.
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Anders am 19. Dez 19, 16:03
Noch gähnend hatte Anders sich von dem freundlichen kleinen Geschöpf verabschiedet. "Nimm dir ruhig ein paar Nüsse mit und pflanz sie irgendwo ein.", murmelte sie. Sie zog die Decke enger um sich. Die Luft die durch die Tür strömte war klar und kalt und das Feuer war herunter gebrannt. Springer erhob sich schnaubend aus dem Heu, schüttelte sich und trottete dann mit gesenktem Kopf zur Tür. Er passte gerade so hindurch und kurz darauf konnte man das mit Reif bedeckte Gras unter seinen Hufen knirschen hören. Auch wenn sie am liebsten noch gar nicht aufstehen wollte, huschte die Kenderin schnell zur Feuerstelle um das Feuer wieder anzufachen. Über sich konnte sie ein Rascheln hören. 
Dann ging sie mit einem Topf zum Wasserfass um etwas Wasser für das Frühstück zu schöpfen. Unterwegs sammelte sie ein großes Glas ein in dem ein merkwürdiges Geschöpf auf und abschwebte.
"Guten Morgen Limarin. Ich hoffe du hast gut geschlafen.", gähnt sie halblaut. Als der Topf über dem Feuer hing drehte sie sich zur Tür um die immer noch offen stand. "Irgendwann lernst du noch, dass du die Tür wieder hinter dir zuziehen sollt Springer. Wozu habe ich da extra ein Seil... Oh Guten Morgen Enid. Wie hast du geschlafen?"
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Beitrag von: Tabea am 20. Dez 19, 09:59
"Guten Morgen." Enid hatte Springer Platz gemacht und  zuckte als Antwort mit den Schultern. "Hm. Und du?". Sie schloss die Tür und setzte sich ans Feuer. "Ach so." Sie stand wieder auf und kramte in ihrer Tasche. "Ich hab hier noch was Käse. Und Nüsse. Und auch was Brot." Sie setzte sich wieder, machte aber keine Anstalten zu essen.
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Beitrag von: Anders am 20. Dez 19, 11:33
"Ich habe viele Vorräte hier. Die umliegenden Häuser und Dörfer legen immer mal wieder Dinge in Verstecke im Wald. Für den grünen Ritter oder den Fuchs."
Anders kletterte eine kleine Leiter zu dem halben Boden nach oben und kam kurz darauf mit einigen getrockneten Früchten und etwas Hafer zurück.
" Ich habe ganz gut geschlafen. Ich hatte gehofft das ich vielleicht noch einmal träume eine Motte zu sein. Ich habe das schonmal geträumt und da hab ich dann Vorhänge gegessen und die haben total gut geschmeckt, aber ich kann mich nicht mehr erinnern an was. Deshalb hoffe ich das ich es nochmal träume um mich zu erinnern."
Sie begann etwas Haferschleim zu kochen, dem sie etwas Honig und einige getrocknete Früchte hinzu gab." Lorainne hat den immer gern gegessen. Da sie nicht da ist musst du ihre Portion essen.", sie drückte Enid die Schale mit einem Lächeln in die Hand.
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Beitrag von: Tabea am 20. Dez 19, 13:58
"Du hast geträumt, du wärst eine Motte? Und hättest Vorhänge gegessen? Und die waren lecker?" Enid schüttelte ungläubig den Kopf. "Seltsame Träume hast du."
Enid erwiderte Anders Lächeln als sie die Schüssel entgegen nahm. "Lorraine hat es gemocht, ja?" Sie hielt die Schüssel in beiden Händen und ihr Blick wurde wieder traurig. "Willst du mir heute den Wald zeigen? Gibt es eine Stelle, die Lorraine besonders gemocht hat?" Sie aß etwas Haferschleim, doch sie war viel zu angespannt, um die ganze Portion essen zu können.
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Anders am 20. Dez 19, 14:07
"Ich weiß aber es ist auch lustig. Man kann so viel ausprobieren im Traum. Manchmal träume ich ganze Geschichten. Und manchmal träume ich von meinen Freunden. Und manchmal..." Anders lies den Satz unbeendet und löffelte stattdessen den Haferbrei.
Als Enid sie nach Lorainnes Lieblings stellen fragt legte sie den Kopf schief und dachte nach." Naja... Hier zum Beispiel. Glaubst du mein Haus steht hier einfach so weil die Lichtung gerade groß genug ist? Hier war früher einmal das Lager des grünen Ritters. Also eines der Lager. Wir haben häufiger den Platz gewechselt um mal näher an La Follye und mal näher AN Roquefort zu sein. Wo genau die Grenze in diesem Wald verläuft weiß wohl keiner wirklich genau, aber ich denke ich habe eine ungefair Ahnung. Früher waren hier ganz viele kleine Zelte und Schlafgruben. Die Grünen Männer haben sich hier versteckt und sind von hier aus mit ihr in den Kampf gezogen. Vanion hat genau so wie ich eine Zeitlang hier gelebt. Der Wald hat uns beschützt und ernährt und so tut er es mit mir heute noch. "
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Tabea am 20. Dez 19, 17:12
Als Anders von ihren Träumen erzählte legte Enid den Kopf schief und schaute die Kenderin fragend an. Sie zögerte kurz, drängte Anders jedoch nicht, weiter zu erzählen.
Stattdessen fragte sie nach Lorraine und hörte Anders zu.
"Wer waren die grünen Männer?"
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Anders am 20. Dez 19, 17:30
"Der grüne Ritter ist eine Sagengestalt hier aus der Gegend. Er beschützt die Menschen von La Follye gegen Unrecht. Begleitet wird er von den grünen Männern die ihn unterstützen. Bevor Lorainne zum grünen Ritter wurde war es ihr Vater. Er war lange für tot gehalten worden, aber in Wirklichkeit lebte er hier im Wald und hat von da über die Menschen und seine Tochter gewacht. Dannach wurde Lorainne der grüne Ritter oder Benjen und Ulrich war es auch mal. Die grünen Männer haben sich, nachdem La Follye zurück erobrert wurde wieder in ihre Heimatdörfer zurückgezogen. Jeder könnte einer sein." Anders lächelte geheimnisvoll. Es war deutlich, dass sie nicht erzählen würde wer damals an Lorainnes Seite gegen Roquefort gezogen war.
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Beitrag von: Tabea am 20. Dez 19, 20:47
"Ich verstehe." Enid hatte mit ernstem Gesicht zugehört. "Ich habe so oft feststellen müssen, dass es in  vielen Ländern furchtbare Machenschaften und Grausamkeiten gibt. Manchmal hatte ich das Gefühl, nur so von einer Gegebenheit in die nächste zu stolpern. Und ich könnte an meiner Wut darüber ersticken! Aber man darf die andere Seite nicht übersehen. Denn es gibt auch immer jene, die sich den finsteren Machenschaften entgegenstellen. In meiner Heimat war es auch so. Es begannen immer mehr Menschen, sich aufzulehnen und griffen zur Waffe. Ich selbst auch irgendwann." Sie lächelte ganz leicht. "Auch ich bin mit anderen durch die Wälder gezogen, wir haben uns den Schergen des Dämonenkönigs entgegen gestellt. Aber es kehrten nur wenige in die Dörfer zurück." Sie fuhr sich mit der Hand über das Gesicht.
"Keine Sorge, ich werde nicht weiter fragen, wer sich den grünen Männern angeschlossen hat. Ich wollte nur wissen, ob es sich um Menschen aus dem Volk handelte."
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Beitrag von: Anders am 21. Dez 19, 11:55
"Ja sind sind von hier. Und ich glaube würde der Ritter sie rufen oder ein anderer Wächter dieses Waldes würden sie auch wieder kommen."
Anders kratzte ihre Schale aus und stellte sie neben sich. "Es gibt viel Schlimmes in der Welt, aber auch viel Gutes. Manchmal ist es nur ein bisschen schwerer zu sehen für Menschen. Ist dir heute der wunderschöne Sonnenaufgang aufgefallen? Man könnte ihn leicht über den Baumwipfel sehen. Ein wunderbares warmes Gold mit dem Rot von Himbeeren. "
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Tabea am 21. Dez 19, 13:17
Enid schüttelte langsam den Kopf. " Nein, tatsächlich nicht. Ich habe eher die kahlen Bäume gesehen. Der Wald ist im Winter immer so trostlos." Sue zwang sich, weiter von dem Haferbrei zu essen und spülte die Schüssel mit etwas Wasser aus. "wollen wir los?"
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Anders am 21. Dez 19, 13:24
"Aber gerade durch die kahlen Bäume kann man ihn doch so wunderbar sehen.", wunderte sich Anders. "Versuch morgen mal drauf zu achten. Dann siehst du ihn bestimmt."
Sie spühle ebenfalls ihre Schüssel und griff sich dann ein paar schrumpelige Äpfel. "Von mir aus können wir los. Zuerst in den Wald und dann zum Gut."
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Tabea am 21. Dez 19, 16:12
Anders Hartnäckigkeit ließ Enid schmunzeln. "Einverstanden, ich werde morgen drauf achten." Sie griff nach Schwert, Köcher und Bogen und trat aus der Hütte hinaus in die klare Herbstluft.
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Anders am 21. Dez 19, 16:55
Als Antwort bekam sie nur ein breites Grinsen.
Anders schien nach keiner offensichtlichen Waffe zu greifen, ehe sie Enid nach draußen folgte.
"Springer, wir sind eine Weile unterwegs. Aber wir kommen dich später abholen."
Anders klopfte dem stämmige Pony den Hals und winkte Enid ihr zu folgen.
Bald führte sie die junge Frau über verschlungen, kaum sichtbare Pfade. Sie besuchten eine weitere frühere Lagerstadt des Grünen Ritters, Strichen durch eine Felsenklamm und durchstreifen dichten Wald. In diesem Stück konnte Enid immer wieder dicke abgebrochene Äste sehen, sowie riesige Krallenspuren in den Bäumen. Einige waren so tief das man den ganzen Finger hinein legen konnte. In einem kleiner kleinen Moos erwachsenen Senke umgeben von den riesigen Klauenspuren machte Anders Halt und hob den Kopf prüfen zum Himmel.
"Wir sollten uns langsam auf den Weg machen Springer zu holen und zum Gut zu reiten.", verkündete sie nachdenklich.
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Tabea am 21. Dez 19, 18:20
Durch den Wald zu streifen tat Enid gut. Sie merkte wie die Anspannung und der kalte Knoten im Magen allmählich wichen. Als sie zum wiederholten Male die tiefen Krallenspuren wahrnahm schaute sie Anders mit gerunzelter Stirn fragend an. "Was  zur Hölle hat diese hier hinterlassen?" fragte sie und zog ihre Hand zurück. Unwillkürlich schaute sie sich besorgt um.
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Anders am 21. Dez 19, 19:54
Ein vergnügtes Glucksen war zu hören als Anders den Wasserschlauch absetzte. Als sie sprach versuchte sie ihrer Stimme einen dunklen Klang zu geben, so als würde sie des Nachts eine Geistergeschichte am Lagerfeuer erzählen.
"Nun die Menschen nennen sie die Bestie von La Follye. Ein Monster welches seines gleichen sucht. Zähne so groß und dick  wie die Finger eines Mannes. Messerscharfe Klauen, glühende Augen die im Dunkeln sehen können. Sie soll nur dem Fuchs gehorchen und dieser entfesselt sie um sie auf die Feinde La Follyes los zulassen."
Einen Moment blieb eine angespannte Stille in der Luft hängen bevor Anders plötich wieder zu kichern begann.
Dann wurde sie wieder ernst.
" Dieser Wald ist und war Zuflucht für viele deren Seele furchtbare Schmerzen lit. Jene die einen unaussprechlichen Verlust erlitten haben, fanden hier auf meine Einladung hin Zuflucht und Zeit zu heilen."
Sie schenke Enid einen langen Blick.
"Ein bisschen wie Du. Die Menschen nennen sie ein Monster, aber nur weil sie es nicht besser wissen. Ich nenne sie meine Schwester und ja zu diesem Zeitpunkt war sie mehr Tier als sie selbst. Aber das war in Ordnung. Ich habe sie aus der Ferne begleitet und darauf geachtet das ihr niemand zu nahe kam bis es ihr besser ging und sie allmählich wieder ihre Sprache fand."
Sie schaute zu Enid um zu sehen, ob sie eine Ahnung hatte wer hier in diesem Wald gewesen war.
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Tabea am 21. Dez 19, 20:31
Enids Mienenspiel wechselte von zunächst irritiert über belustigt zu ernst und traurig, um Anders am Schluss ratlos anzuschauen.
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Anders am 21. Dez 19, 20:37
"Es war Sasha. Nachdem wir Maugrimm verloren hatten."
Anders erhob sich aus dem kalten Moos und klopfte sich die Hose ab.
"Sie hat sich durch den ganzen Wald bewegt und mich ganz schön auf Trab gehalten, aber das Stück hier gefiel ihr wohl besonders gut. Die Dorfbewohner haben sie nie gesehen. Aber ich glaube sie haben ihr Heulen gehört."
Sie hüpfte von dem kleinen Hügel hinab.
" Komm, lass uns Springer holen und dann gehen wir zu Lorainne. "
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Tabea am 21. Dez 19, 20:48
Enids Augen weiteren sich und ihr Blick ging zu den tiefen Kerben im Baum. "Sasha?! Oh..." Sie war noch damit beschäftigt diese Information zu verdauen und einen Kommentar zu finden als Anders schon aufsprang und weiter wuselte.Also zuckte sie die Schultern, klappte den Mund wieder zu, blickte sich noch einmal skeptisch um und folgte der Kenderin.
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Anders am 21. Dez 19, 21:24
So kam es das die beiden Springer von der kleinen Lichtung einsammelten und ihre Schritte erneut dem Wald anvertrauten. Der Weg nach La Follye schien ein anderer zu sein als der am Vortag. Während Anders mit leichten, lautlosen Schritten voranschlich konnte Enid manchmal fast etwas wie eine Melodie erahnen.
Irgendwann lichtet sich der Wald und vor ihnen tauchte auf einem Hügel das Gut auf. Die Sonne war bereits wieder im sinken.
"Was geht dir durch den Kopf?", ertönte plötzlich unvermittelt von vorne die Frage. "Also nur wenn du darüber reden möchtest."
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Tabea am 22. Dez 19, 09:59
Nach ihrem zweiten Aufbruch aus der der kleinen Hütte war Enid schweigsamer geworden. Je mehr die Sonne sich dem Horizont näherte desto unruhiger wurde sie. Als sie das Gut sah, blieb sie stehen. Warum klopfte ihr Herz plötzlich so heftig? Sie ging weiter, doch mit jedem Schritt war ihr, als würde ein Gewicht auf ihren Brustkorb drücken. Das Atmen fiel ihr immer schwerer. Als die Sonne die Baumwipfel berührte wurde sie unbewusst immer langsamer.
"Was geht dir durch den Kopf?" kam Anders Frage wie ein Pfeil von vorn angeschossen, und Enid zuckte zusammen. Sie blieb stehen. Panik schwang in ihrer Stimme mit. "Ich kann da nicht hingehen! Gleich ist der Moment ihres Todes! Alle auf dem Gut wissen sicher, dass ich dort war und sie nicht geschützt habe. Sie werden mich alle hassen! Was ist, wenn Lorraines Geist dort umgeht? Sie würde sicher nicht wollen, dass ich es mir zur Stunde Ihres Todes in ihrem Zuhause bequem mache, während sie... während sie nie wieder dort hin kann!"
Enid drehte auf dem Fuße um und hastete zurück Richtung Wald.
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Anders am 22. Dez 19, 11:42
Anders blieb stehen und sah zu wie Enid in Richtung Wald floh. Sie hatte Angst. Sie konnte es ganz deutlich in ihrer Stimme hören. Ihr Blick glitt wieder in Richtung Gut und zu Springer der stehen geblieben war. Sie bedeutete ihm mit einer Geste zu warten und ging dann langsam zu Enid die am Waldrand angekommen war und atmete wie ein gehetztes Tier. Und dann stand sie da und wartete.
Mitgefühl schwang in ihrem Blick und als Enid sich zu ihr umdrehte hielt sie ihr einfach nur stumm die Hand hin. Ein bisschen wie der kleine Waldgeist.
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Tabea am 22. Dez 19, 13:12
Plötzlich war alles wieder da. Erinnerungen stürmten auf Enid ein und kurz wusste sie nicht mehr, wo sie war, und wann. Vergangene Erlebnisse mischten sich mit aktueller Wahrnehmung, sie hatte das Gefühl in einen Strudel gezogen zu werden und konnte nichts dagegen tun. Sie stolperte zum Waldrand und lehnte sich gegen einen Baum, holte zitternd Luft. Als wäre alle Kraft aus ihrem Körper gewichen rutschte sie mit dem Rücken am Baum hinunter bis sie auf dem weichen Waldboden saß. Sie zwang sich, sich ganz auf das Gefühl der Rinde am Rücken und der Wurzeln unter ihren Händen zu konzentrieren und spürte, wie ihr Atem allmählich ruhiger wurde und der eiserne Ring um ihren Brustkorb sich lockerte.
In einiger Entfernung stand Anders und strahlte ruhiges Willkommen aus. Unsicher, ob sie der Einladung folgen sollte stand Enid auf. Anders streckte ihr mit einem aufmunternden Blick die Hand entgegen. Obwohl eine innere Stimme in ihr Sturm dagegen lief und ihr vermitteln wollte, dass es eine unglaublich dumme Idee sei ging sie zu der Kenderin hinüber und ergriff ihre Hand. Es war an der Zeit mit dem ständigen Wegrennen aufzuhören.
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Anders am 22. Dez 19, 13:24
"Du bist nicht allein." Schienen Ihre Augen zu sagen. Die Kenderin drückte sanft Enids Hand und schaute zum Horizont. "Ist er nicht wunderschön? Wie ein Gemälde oder ein Traum." Anders Stimme war sehr leise, aber fest und warm. Sie ließ Enids Hand nicht los, auch nicht als sie wieder neben Springer gingen. Das kleine Pferd schnaubte und begann unermütlich auf das Gut zu zutrotten.
"Wenn du nicht mehr kannst werden wir gehen. Aber vielleicht ist es gut wenn du ihr zumindest einmal kurz Hallo sagst."
Sie erklommen den kleinen Hügel auf dem das Gut stand. Sie durchschritten das Tor. Heute waren kaum Menschen im Hof zu sehen. Sie würden sich wohl in der großen Halle aufhalten. Man konnte Licht von dort sehen und leise Stimmen hören.
Anders ließ Springer im Hof zurück, klopfte ihm kurz den Hals und zog Enid dann sacht zu einem Pfad der innen an der Befestigung entlangführte. Kurz darauf kam ein kleiner Hinterhof in Sicht in dem ein großer Baum stand. Er war alt und verwachsen, stand leicht schief. Um ihn herum war viel Gras und viele vertrocknet Disteln zu sehen.
"Hier wird immer die Asche verstreut wenn ein La Follye stirbt." Anders Stimme war sehr leise geworden. "Hier liegen sie alle. Lorainne hat so lange die Asche von Julé mit sich getragen, bis sie endlich wieder hier war und sie ausstreuen konnte. Wenn es warm ist, steht hier alles voller Disteln."
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Beitrag von: Lorainne am 22. Dez 19, 13:55
Im Schatten der Mauer stand eine Bank, auf der ein alter Mann saß, die Haare Schloßweiß, runzelig und hager. Als Anders die Umfriedung betrat, schaute er kurz auf, nickte kaum merklich und wandte den Blick wieder ab.
Sie war also da.
Er nicht. Er machte immer noch einen großen Bogen um La Follye. Genau wie der Herr Bourvis. Gelegentlich schrieb dieser ein paar Zeilen, aber seit ihrer Totenfeier hatte Simon der Bourvis keinen Fuß mehr nach La Follye gesetzt. Gerüchte sagten, dass er wieder trank, nachdem er erneut seine Familie verloren hatte, aber Film glaubte da nicht so Recht dran.
Er wartete, bis Anders und ihre Begleitung bereit wären, auch sie sollten einen Moment der Ruhe haben.
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Tabea am 22. Dez 19, 14:55
Ehrfürchtig betrachtete Enid den knorrigen Baum und fragte sich, wie viele Generationen von La Follyes er wohl schon hatte kommen uns gehen sehen. Wie viele Tränen unter seinen Ästen schon vergossen worden sind. Sie schreckte zusammen, als sie de Mann auf der Bank wahr nahm. Es war derselbe den sie tags zuvor bei ihrer  Ankunft schon gesehen hatte. Da er keine Anstalten machte sie fort zu jagen blieb sie. Ihr Blick wanderte über das Gras und die verdorrten Disteln. Tiefe Traurigkeit überkam sie. Dennoch konnte sie auch eine friedvolle Atmosphäre an diesem Ort spüren.
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Anders am 22. Dez 19, 18:14
Natürlich war Fulk hier. Anders schenkte ihm ein Lächeln ehe sie sich vorsichtig einen Weg zwischen den verdorrten Distel zum Baum bahnte. Vorsichtig legte sie die Hand auf die Rinde. "Hallo Lorainne.", murmelte sie leise während sie ihre Stirn an den Baum lehnte. " Ich hoffe es geht dir gut. Es war ein langes Jahr ohne dich. Vieles ist passiert... Ich weiß war nicht was genau ich alles erzählen könnte. Ich habe neue Orte kennen gelernt, Melekart zum Beispiel. Und ich habe vor Vanion einen Minnewettbewerb gewonnen. Dabei ist Minne doch sein Gebiet jetzt als Ritter. Ich fürchte Vanions und meine Wege haben sich getrennt. Es tut mir Leid. Ich habe es wirklich versucht, aber wir haben uns nur noch weh getan. Er und Sasha haben im Moment Streit. Irgendwas wegen Gorix. Du hast es vermutlich gesehen. Manchmal fühle ich mich furchtbar allein weißt du? Ich vermisse dich ganz schrecklich. Verzeih mir, dass ich damals nicht da war um dich zu finden. Auch nur um deine Hand zu halten und für dich zu singen. Du hast viele gebrochene Herzen hinterlassen. Viel mehr als du dir glaube ich je vorgestellt hättest. Ich hoffe so sehr das du endlich da bist wo du Frieden finden kannst. Wirklichen Frieden. "
Anders öffnete die Augen und trat vorsichtig von dem Baum zurück. Dabei drehte sie sich halb zu Enid um.
" Komm. Wenn du ihr was sagen willst. Ich habe immer das Gefühl, dass sie hier am besten zuhören. "
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Beitrag von: Tabea am 22. Dez 19, 20:31
Enid hatte sich still zurück gehalten während Anders zum Baum ging. Auf ihre Aufforderung ging sie langsam zu ihr herüber, wobei sie sorgsam darauf achtete, um die Disteln herum zu gehen und sie nicht zu beschädigen.
Bedächtig legte sie eine Hand an den Stamm und holte noch einmal etwas beklommen Luft. Dann stand sie eine Weile unbeweglich am Stamm des Baumes, den Kopf gesenkt, die Augen geschlossen. Schließlich öffnete sie die Augen, hob den Kopf und wischte sich Tränen aus dem Gesicht. Anders konnte an ihrer Körperhaltung erkennen, dass sie etwas gelöster war.
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Beitrag von: Anders am 22. Dez 19, 20:39
Anders trat zu Enid und legte ihr sanft die Hand auf die Schulter als sie fertig war. Dann nickte sie zu Fulk auf der Bank hinüber. Sie ging zu dem alten Mann und schloss ihn fest in die Arme. "Es ist gut dich zu sehen! Das ist Enid. Sie war mit Lorainne im Spitaler Bund."
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Beitrag von: Lorainne am 22. Dez 19, 20:50
Es war still in dem Hof, während Anders und Enid Zwisprache hielten. Doch als Enid den Kopf hob, landete die erste Schneeflocke dieses Winters auf Enids Tränennasser Wange, sanft wie als ob sie die Tränen ungeschehen machen und Trost spenden wollte.
Fulk schloss Anders in die Arme und strich ihr Zärtlichkeit durch das Haar. Diese Geste hat was väterliches, auch wenn Fulk mittlerweile eher an einen Großvater erinnerte.
"Bienvenue, Enid. Je Suis Fulk Le Vieux. Ich kümmere mich hier um alles, bis die Mademoiselle ihr Erbe antreten kann."
Er stützte sich schwer auf einen Stock als er sich erhob und deutete Eine Verbeugung an.
immer mehr Flocken Rieseltern lautlos zu Boden und vergingen sich in den Haaren und glitzerten wir kleine Sterne.
"Der Winter ist spät dieses Jahr", sagte Fulk mit einem Blick in den Himmel. "Als ob er gewartet hätte, bis ihr sicher hier seid, den schon bald ist die Reise hierher so beschwerlich, dass sich niemand auf den Weg macht, der nicht in den Norden muss."
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Beitrag von: Tabea am 23. Dez 19, 00:12
Eine kleine Weile schaute Enid den Schneeflocken zu, die ruhig zu Boden fielen. Es kam ihr so vor als wollten sie sie darauf aufmerksam machen, dass im Leben eben alles seinen Lauf nahm.
 Dieser Gedanke hatte etwas tröstliches.
Etwas verlegen hatte Enid neben Anders und Fulk gestanden. Die Vertrautheit der beiden berührte sie.
Sie erwiderte Die Verbeugung. "Ja ich bin Enid, ähm, Enid Linneweber. Und ja,  Lorraine und ich waren Bundesgenossinnen." Ihre Stimme wurde zum Ende des Satzes hin immer leiser und sie schaffte es nicht, dem alten Mann in die Augen zu sehen.
Sie machte eine Geste in Richtung der Gebäude. "Das also ist La Follye" fügte sie ein wenig unbeholfen hinzu.
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Beitrag von: Lorainne am 23. Dez 19, 05:33
"Das ist La Follye", bestätigte Fulk. Er musterte Enid von oben bis unten und machte einen laut des Unmutes, wie man ihn von Lorainne gekannt hatte.
"Ich sollte Euch die Küche zeigen, da ist es jetzt warm und es gibt sicher heißen Wein. Also kommt, bevor wir hier Wurzeln schlagen und erfrieren."
Er ging voraus, langsam und auf den Stick gestützt. Sein Rücken war mittlerweile krumm und die Schultern rund, als würde er eine schwere Last tragen.
"Deine Kräuter, Anders, helfen. Bis jetzt hab ich keinen Schnupfen gehabt."
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Beitrag von: Tabea am 23. Dez 19, 09:51
Enid warf Anders einen verunsicherten Blick zu und folgte dann Fulk. Als Dieser die warme Küche erwähnte fiel hr auf, wie durchgefroren sie war und die Aussicht auf eine warme Stube und vor allem heißen Wein war verlockend. Andererseits bedeutete es, sich möglicherweise feindseligen, ganz sicher aber traurigen Blicken stellen zu müssen.
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Beitrag von: Anders am 23. Dez 19, 11:31
"Das ist gut. Solltest du feststellen, dass doch noch ein Husten kommt zögerte nicht mich zu rufen. Ich werde da sein." Anders drückte Fulks Schulter und lächelte Enid zu. Sie erreichten die Tür zur Küche und warme Luft strömte in den kalten Hof. Schnell traten die drei in die warme Stube und Anders lotste Fulk zu einem Platz in einer Ecke.
Um sie herum war geschäftigen Treiben und die Kenderin begrüßte alle die dort waren mit einem kleinen Lächeln.
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Lorainne am 23. Dez 19, 11:58
Man nahm Anders und Enid die feuchten Mäntel ab und hing sie Nähe dem Feuer zum Trocknen auf. Sie bekamen heißen gewürzten Wein in die Hand gedrückt, den Fulk mit einem guten Schuss Brandy versüßte.
Nachdem er vorsichtig einige Schlucke getrunken hatte, wandte er sich an Enid:"du bist also eine Freundin von Lorainne? Ich habe dich nicht auf ihrer Beisetzung gesehen."
Kein Vorwurf schwang in seiner Stimme mit, nur ehrliches Interesse.
"Erzähl mir, wie habt ihr Euch kennengelernt. Ich glaube, sie erwähnte Mal eine Enid, aber ich erinnere mich nicht mehr genau..."
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Beitrag von: Tabea am 23. Dez 19, 14:56
Die Wärme tat gut und zu Enids großer Zufriedenheit bekam sie auch noch Brandy in ihren heißen Wein. Sie hatte sich gerade zurück gelehnt und damit gerechnet, dass Anders und Fulk sich zunächst einmal unterhalten würden und sie sich in Schweigen hüllen und nur beobachten konnte. So traf Fulks Bemerkung über ihre Abwesenheit bei Lorraines Beisetzung sie unvermutet und sie verschluckte sich prompt an ihrem Getränk.
"Also, bewusst wahrgenommen haben wir uns denke ich als wir das Spital der Lavinia verteidigt haben. Ulric und Bran von den Äxten waren auch dort, und über die beiden lernte ich Lorraine kennen. Ich hatte allerdings schon vorher Gechichten über sie gehört." Sie nahm einen kleinen Schluck Wein und schaute in ihren Becher, während ihre Erinnerung noch einmal zu jenen vergangenen Tagen zurück kehrte.
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Beitrag von: Lorainne am 23. Dez 19, 15:05
"Geschichten oder Skandale?" Fulk beugte sich zu ihr und seine hellen Augen blitzten vergnügt.
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Beitrag von: Anders am 23. Dez 19, 15:19
"Vermutlich beides. Komm schon erzähl Enid.", lachte Anders.
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Beitrag von: Tabea am 23. Dez 19, 17:06
Ob der plötzlichen Heiterkeit ihrer Gesprächspartner blinzelte Enid irritiert. "Äh, also, mit einem handfesten Skandal kann ich nicht aufwarten. Ich kenne mich mit Rittertugenden nun auch nicht wirklich aus, aber aus einzelnen kleinen Erzählungen hier und da habe ich das Bild einer sehr ungewöhnlichen Ritterin bekommen. Die eher auf ihren eigenen Kopf hörte als auf alte Gepflogenheiten. Die eher bodenständig war als, wie sagt man, höfisch?" Enid musste ein wenig Grinsen. "Das Bild, was ich von unserer ersten Begegnung im Kopf habe ist Lorraine, wie sie in einer Hütte bei dem Spital sitzt, die Beine auf einen Stuhl gestützt statt auf dem Boden, wie es sich wohl eigentlich gehören soll. Und einen Krug in der Hand. Auch ihre Art zu sprechen war keinesfalls abgehoben, sondern so, dass man auch als Nicht-Ritter in ihrer Nähe einfach sein konnte, wie man ist. Ohne ständig aufpassen zu müssen, was man sagt."
Sie trank noch einmal von ihrem Wein.
"Naja, und was Geschichten angeht... Anders, du hast mir ja von der Sache mit der Hochzeit erzählt. Freunde von mir waren damals auch dabei. Als sie heiraten sollte. Und sie sich stattdessen duelliert hat. Und dann verstoßen wurde. Meine Güte, sie hat so viel erlebt."
Sie schien selbst etwas überrascht über ihren Redeschwall zu sein.
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Anders am 23. Dez 19, 19:02
"Oh ja das hat sie." Anders spürte wie ihr ganz warm wurde von dem heißen Getränk. Sie vertrug wirklich wenig wenn es um Alkohol ging.
"Und noch so viel mehr, bevor ich sie kannte."
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Tabea am 23. Dez 19, 20:24
"Und du kennst sie viel länger als ich." Enid hob bedauernd die Hände. "Ich fürchte ich hatte in der Zeit, die ich sie kannte, nicht die Gelegenheit, sie wirklich kennen zu lernen."
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Lorainne am 23. Dez 19, 21:06
"wirklich kennenlernen...". Fulk strich sich nachdenklich über den Bart
"Sie hatte soviele Seiten, dass kaum jemand sie wirklich kannte. Bis auf Anders vielleicht."
Er nahm einen großen Schluck seines Brandy-Wein-Gemischs und schon den Teller mit Brot, den er gereicht bekommen hatte, in die Mitte.
Während er die Brotkruste in den Wein tunkte,besprach er weiter:"es stimmt, höfischer Gehabe war ihr zuwider. Sie hasste die Intrigen die damit einhergingen. Sie musste stets zwischen familiären Loyalitaten oder Freundschaften, und der Eide, die sie an ihren Lehnherren Bänden, entscheiden.
La Follye liegt genau an der Grenze zu Marnois. Das fängt hinter dem Bachlauf an, dort, wo der Wald Lichter wird. Der Baron ist ihr Onkel. Dass Ihre Mutter einen Ritter Blanchefleurs heiratete, war damals schon ein großer Skandal."
Fulks Augen leuchteten, während er erzählte.
"Wenn die Eltern schon so lebten, wie könnte man nur erwarten, dass die Kinder anders würden? Vor allem so ein winderspenstiger Wildfang wie Lorainne. Wie oft habe ich sie übers Knie gelegt, nur damit sie sich neue Dummheiten ausdachte, sobald sie Tränen getrocknet waren". Er schwie eine Weile und schwelgte in Erinnerungen.
"Dich sag mir, Enid Linneweber, wie seid ihr Bundesgenossen geworden? Ich nehme an, du meinst diesen Spitalerbund?"
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Tabea am 23. Dez 19, 23:42
Während Fulk erzählte traute Enid sich immer mehr, Blickkontakt zu halten. Sie nahm sich auch etwas Brot, hielt es jedoch nur fest und aß nicht. Nach dem Spitalerbund gefragt antwortete sie:
  "Ja, genau diesen. Nun, ihr scheint diesen Bund ja zu kennen, also wisst ihr, dass er nach den Kämpfen an einem Spital der Lavinia gegen zunächst die Inquisition und dann gegen den verdammten Lich Atos ins Leben gerufen wurde. Da wusste ich jedoch noch nichts von diesem Bund. Ich wurde gefragt, als wir wiederum gegen Atos kämpften. Ehrlich gesagt habe ich mich anfangs schwer getan, mich dafür zu entscheiden, ich habe sie lange auf eine Entscheidung warten lassen." Sie seufzte und schaute etwas peinlich berührt auf das Stück Brot, das sie beim Reden völlig zerpflückt hatte.
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Lorainne am 25. Dez 19, 09:20
"kennen ist zuviel gesagt, sie erwähnte ihn."
Fulk folgte ihrem Blick und zog eine Augenbraue in die Höhe, als er das zerpflückte Brot sah.
"Wohl nicht hungrig, mhm?"
Er schaute zu Anders, etwas hilflos, wie er mit der jungen Frau umgehen sollte.
Sie schwanger so sehr zwischen Zorn und Trauer und er war zu alt, um ihren Zorn abfangen zu können und auch mit dem Tränen trocknen geriet er allmählich aus der Übung.
Also versuchte er, sie zum Weitersprechen zu bringen.
"Was hat dich dazu bewogen, dich für den Bund zu entscheiden?"
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Tabea am 25. Dez 19, 17:59
Enid knabberte an einem Stück Brot während sie überlegte. "Ich habe ich sehr geehrt gefühlt, als ich damals gefragt wurde, ob ich dem Bund beitreten möchte. Dass sie mich überhaupt in Erwägung gezogen haben...ich meine, stellt Euch diese Reihe einmal vor: Lorraine, der Waibel, Berengar von Thurstein, Ulric, die mich fragten... und dann ich. Neben diesen ganzen großen Kriegern." Ihr Blick war skeptisch.
"Aber dann dachte ich, dass ich mich nicht wieder an Menschen binden möchte, und sie früher oder später verliere. Dann wieder dachte ich, dass es aber wohl genau das ist, was passieren muss, wenn in einem Land finstere Kräfte immer stärker werden: Dass sich Menschen..." sie warf Anders einen Blick zu, "hm, Leute zusammen schließen, um sich genau diesen Machenschaften entgegen zu stellen. Das geht im Verbund einfach besser als allein. Und ich habe gemerkt, dass ... hm tja, ich weiß auch nicht, dass ich es gut finde, mit ihnen in Kontakt zu sein. Dass ich mich freue, sie zu sehen. Dass es gut, sie im Kampf an meiner Seite zu wissen. Darüber habe ich ziemlcih viel nachgedacht und mich dann entschieden, dem Bund bei zu treten."
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Anders am 25. Dez 19, 21:02
Als Fulk behauptete das vielleicht nur sie alle Seiten an Lorainne gekannt hatte, hatte Anders überrascht den Kopf gehoben um ihn dann ungläubig zu schütteln. Fulk kannte Lorainne doch viel länger als sie selbst. Und Lorainne war ihm auch so nah gewesen.
Sie hörte gespannt Enid zu wie sie zu erzählen begann und schenkte dem alten Mann ein aufmunternden Lächeln.
Du machst das gut schien es zu sagen.
"Ohne Freunde oder eine Gemeinschaft wird man schnell sehr einsam. Das stimmt. Ich finde es schön das du mutig genug warst dich für eine Gemeinschaft zu entscheiden. Das ist eine tolle Stärke von dir Enid."
Anders nahm noch einen Schluck aus ihrem Weinbecher. Ihr Blick schien in eine Ferne Vergangenheit zu wandern." Vor allem wenn man nicht so schöne Dinge erlebt hat. Aber weißt du... Auch wenn ich manchmal gerne allein bin, ich hasse es einsam zu sein. Ich will nicht einsam sein. Das macht mich ganz kaputt. Und ohne Familie oder Freunde... Nein das will ich nie wieder."
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Tabea am 25. Dez 19, 23:06
Enid registrierte die Blicke zwischen Anders und Fulk, konnte sie jedoch überhaupt nicht zuordnen. Also tat sie so, als würde sie nichts bemerken. Anders Kompliment konnte sie nur mit einem langgezogenen "Ääähhm" kommentieren und tunkte hastig ein Stück Brot in ihren Becher. Während sie es sich in den Mund schob wunderte sie sich, in was für ein Gespräch sie nur hinein geraten war.
Als Anders weiter sprach,musterte Enid die Kenderin. "Du warst auch einsam?" Ihre Stimme war bei der Frage weicher geworden und sie blickte Anders fragend an.
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Lorainne am 26. Dez 19, 09:00
Fulk lächelte nur auf Anders erschrocken Blick.
"Einsamkeit ist schlimm, Menschen sterben daran. Ein Hund, dem man nur fressen gibt, für den man aber sonst nie einen Blick hat, der wird nicht so lange leben, wie einer, für den man ein liebes Wort hat. Ich glaube, es macht keinerlei Unterschied, um welches Wesen es sich handelt, wenn es einsam ist."
Er verstummte, als er Enids Verlegenheit bemerkte. Als diese Anders nach ihrer Einsamkeit fragte, schaute er die Kinder in ebenfalls erwartungsvoll an. Schließlich liebte jeder Firngarder eine gute Geschichte.
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Anders am 26. Dez 19, 13:23
Anders nickte. "Ja ich war einmal sehr einsam. Ich hatte früher in einem weit entfernten Land eine sehr große Familie. Sie war wirklich riesig, ein ganzer Kenderklan. Meine Sippe aus dem Klan war nicht so groß. Mein Vater kam aus den Stadtläufern und meine Mutter von den Höhlenschleichern. Ich und meine Geschwister sind bei den Stadtläufern aufgewachsen ehe wir ausgebildet wurden. Dazu wurden wir von allen Klans unterrichtet. Den Wüstengänger, den Stadtläufern und den Höhlenschleichern. Es war wirklich lebhaft bei uns. Aber das habe ich alles verloren. Und dannach war ich lange sehr einsam ohne einen Ort an den ich gehen konnte. "
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Tabea am 26. Dez 19, 20:37
Betroffen blickte Enid die Kenderin an. Sie zögerte, dann fragte sie "Wenn du sagst verloren... leben sie noch oder..." Sie ließ den Satz unbeendet verklingen.
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Anders am 26. Dez 19, 20:50
"Ich glaube schon. Ich bin damals weggelaufen, aber sie sind nicht in einem Krieg oder so. Sie leben wahrscheinlich immer noch dort. Vielleicht sind ein paar auch gestorben, ich weiß es nicht. Ich war schon lange nicht mehr da. Ich weiß nur von einem meiner Geschwister, dass er sicher Tod ist. "
Anders lächelte Enid schief an.
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Tabea am 27. Dez 19, 11:05
"und... könntest du denn überhaupt wieder zurück kehren?"
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Lorainne am 27. Dez 19, 11:11
Aufmerksam hörte Fulk zu. Er hatte diese Details von Benjen und Lorainne gehört und Lorainne hatte jedem bei Strafe verboten, dieses Wort auszusprechen. Einzig durch einen ähnlich fremdartigen Namen ihrer Tochter ehrte sie Anders Herkunft und zugleich ihre eigene.
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Anders am 27. Dez 19, 11:16
"Hm... Vielleicht."
Anders drehte ihren Becher auf dem Tisch hin und her. "Vielleicht aber auch nicht. Es wäre für mich wohl schwer sie zu erreichen. Ich habe mich sehr verändert und... Die Situation meines Klans ist etwas anders als bei anderen ykendergruppen. Zumindest soweit ich es bisher gehört habe."
Anders zuckte die Schultern." Manchmal denke ich oft an die Zeit zurück und frage mich ob ich gehen sollte, aber ich habe hier jetzt auch eine Familie und auch Aufgaben. Ich habe meinen Klan schon vor langer Zeit verlassen. Ich glaube selbst wenn ich zurück wollen würde und alles gut laufen würde, hätte ich dort keinen Platz mehr. Ich bin jetzt eben Anders und nicht mehr mein Name von früher. "
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Tabea am 27. Dez 19, 15:06
Enid wusste nicht sofort, was sie auf diese Worte sagen sollte. Sie nahm den letzten Schluck, den ir Becher noch hergab. "Hm, vielleicht ist es tatsächlich das wichtigste, dass du hier eine neue Familie gefunden hast. Ich glaube es gibt hier viele Leute, denen du verdammt wichtig bist." Sie lächelte. "Und ich verstehe, warum."
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Anders am 29. Dez 19, 13:45
"Lustig. Genau das selbe könnte ich auch dir sagen." Anders schmunzelte breit.
"Es gibt auch Leuten denen du wichtig bist. Die sich für dich interessieren und wissen möchten was in die vorgeht." Sie zwinkerte Enid zu und drehte sich dann zu Fulk um. "Hast du etwas von ihrer Tochter gehört?"
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Lorainne am 30. Dez 19, 09:07
Auf einen Wink von Fulk würden die Becher nachgefüllt, während er Enid und Anders zuhörte.
Er nickte, als Anders sich an ihn wandte.
"Oui, es kommen regelmäßig Briefe aus Goldbach. Sie scheint sich prächtig zu entwickeln und ein Wirbelwind zu sein. Ich überlege, ob ich sie über den Sommer hierher holen soll, oder noch ein Jahr warten? Es war ihr Wunsch, dass sie und die kleine Roquefort in Freundschaft aufwachsen. Simon der Bourvis sorgt dafür, er besucht regelmäßig Frere Johann. Nur LaFollye meidet er. Wie auch andere, deren Wappen die Halle schmücken."
Er trank einen Schluck, bevor er fortfuhr.
"Hast Du etwas von Vanion gehört?"
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Tabea am 30. Dez 19, 20:34
Enid hatte Anders zunächst etwas verblüfft angeschaut, dann musste sie auch ein wenig Grinsen. Dankbar nahm sie den wieder gefüllten Becher entgegen. Als die Sprache auf Lorraines Tochter kam, hörte sie aufmerksam zu. Auf Fulks Bemerkung zu den Wappen schaute sie sich unwillkürlich um, fand jedoch in der Küche natürlich keinerlei Wappen an den Wänden.
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Anders am 31. Dez 19, 17:10
"Gehört hab ich ein wenig. Er geht ganz auf in seiner neuen Aufgabe als Ritter. Steckt sein ganzes Herz und seinen Verstand hinein. Und in letzter Zeit scheint er sich sogar verliebt zu haben. Zumindest glaube ich das gehört zu haben. Außerdem ist er sehr damit beschäftigt sich und andere gegen die Inquisition zu verteidigen. Er hat jetzt ganz andere Aufgaben und Ziele die ihn sehr in Atem halten. Sei nicht zu böse das er nicht kommt. Seit dem Tag wo er Lorainne den Rücken gekehrt hat, hat er sich glaube ich nie mehr wirklich hier zuhause gefühlt."
Anders wärmte ihre Hände an dem Becher.
Ihr Blick glitt zur Verbndungstür die zur großen Halle führte. "Naja... ich hab das mit den Wappen sowieso nicht so verstanden, aber soweit man es mir erklärt hat ist es doch gut solange sie noch dort hängen."
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Tabea am 31. Dez 19, 20:51
Enid hörte Anders nur halb zu. Mit den Gedanken an Vanion war auch der Klumpen aus Schuldgefühlen sofort wieder in ihrem Magen spürbar. Lebhaft erinnerte sie sich an ihr erstes und auch letztes Gespräch seit Lorraines Tod. Eher kurzer Wortwechsel denn Gespräch,mit Worten, die sie wie Dolche getroffen hatten. "Er wird mich ewig hassen"murmelte sie in ihren Becher. Dann versuchte sie wieder dem Gespräch zu folgen.
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Lorainne am 06. Jan 20, 18:44
Fulk beobachtete Enid genau und schaute Anders fragend an.
Dann schien er einen Einfall zu haben.
"Kommt, ich zeige Euch die Halle."
Schwerfällig erhob er sich und deutete zu einer Tür.
Anders schien den Weg zu kennen, Fulk und Enid folgten ihr in die Halle.
Zur ihrer Rechten befand sich eine lange Tafel, in der Mittel stand ein Stuhl, der prunkvoller als alle anderen war, aber den Namen Thron nicht verdiente.
Darüber erhob sich die silberne Distel auf grünem Grund.
Daneben, an den Seitenwänden und den beiden Säulen, die die Halle stützten, befanden sich verschieden Schilde. Neben der Lilie Blanchefleurs, hong die schwarze Lilie des Ordens. An der Säule ein schwarzer Schild mit goldener Harfe, daneben ein Schwan. Wieder an anderer Stelle das Wappen Marnois, eine Seeschlange mit grünem Grund.
Blätter, Vögel, Balken, viele verschiedene Schilde schmückten die Wand.
Fulk lächelte, strich über diesen und jenen und begann zu sprechen:
"Blanchefleur und Marnois waren niemals Freunde. Als Blanchefleur nach der Grafenwürde strebte, wurde er von Marnois verraten, das haben auch die nachfolgenden Generationen nicht vergessen. Lorainnes Mutter war die Tochter des alten Barons von Marnois, Lorainnes Vater Vertrauter des Barons von Blanchefleur. So viele Lieder und Geschichten wurden über diese Liebe geschrieben. Lorainne trat dem Orden bei, um den Frieden zu wahren. Manche nennen es feige, weil sie nicht zwischen Blut und Eid entscheiden wollte. Ihr Onkel schickte ihr Geld, damit sie die Fehde gegen Roquefort führen konnte, während Blanchefleur sie mit ihrem Widersacher verheiraten wollte, doch war sie ihm zu Lehnstreue verpflichtet. Welche Entscheidung wäre also die Richtige gewesen?"
Er wandte sich nun direkt an Enid:"Familie bedeutet hier viel. Manchmal ist man sich spinnefeind, aber Familie bleibt Familie, und diese Bande zerschneidet man hier oben nicht einfach. Diese Bindungen bleiben, egal welcghe Eide man schwört, ob man tot ist oder lebendig. Diese Bindungen überdauern alles. Und so hat sie es mit ihren Vertrauten gehalten."
Diesmal lächelte er in Anders Richtung.
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Tabea am 14. Jan 20, 20:10
Neugierig hatte Enid ihren Blick über die Halle schweifen lassen und sog die Eindrücke gerade zu in sich auf. Als Fulk erzählte schaute sie ihn erstmals etwas länger an, schließlich schien er sie bisher nicht zu verurteilen, oder zeigte es zumindest nicht. Sie sah diesem knorrigen alten Mann an seiner Bewegung und Körperhaltung an, dass er jahrzehntelange Erfahrung im Umgang mit der Waffe hatte. Die Lachfältchen um die Augen zeugten von Humor, doch als er von Lorraines Familie sprach war deutlich, dass Lorraines Tod nicht der einzige Schicksalsschlag war, den er hatte hinnehmen müssen. Enid spürte, wie dies sie traurig stimmte.
Sie musste an ihre eigene Familie denken, und spürte einen kleinen Stich im Herzen. Entschlossen schob sie ihre Gedanken weg und konzentrierte sich wieder auf das, was ihr Gegenüber erzählte.
"Feige, weil sie sich nicht zwischen Blut und Eid entscheiden wollte?" Enid runzelte die Stirn. "Hm, sie hat wohl den Weg mit dem wenigsten Blutvergießen gewählt. Das hat nichts mit Feigheit zu tun."
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Anders am 18. Jan 20, 20:11
Das Vanion Enid niemals vergeben würde registrierte die Kenderin sehr wohl. Aber sie sagte dazu nichts. Falscher Ort, falsche Zeit. Zumindest fühlte es sich so an. Stattdessen folgte sie Fulk in die Halle. Als sie sie betrat kam ihr plötzlich der Gedanke, ob sie diesen Raum jemals zu einem fröhlichen Anlass betreten hatte. Nicht wirklich lautete die ernüchternde Antwort.

"Weißt du Fulk... wir sollten hier mal ein fröhliches Fest feiern. Nicht immer nur traurige Sachen." , nachdenlich rieb sie sich das Kinn.
Enids Worte drangen an ihr Ohr und ihre Mundwinkel sanken herab.
"Ja... der Weg des geringesten Blutvergießens... und der schwerste für sie. Das hat sie immer gemacht. Nie an sich gedacht... Und die richtige Entscheidung wäre gewesen, wenn diese aufgeblasenen Adligen einfach mal für ein paar Monate die Füße still gehalten hätten. Sie war schwanger! Sie war seit diesem Tag das erste Mal wieder zu Hause und sie hatte gerade erneut überlebt, dass jemand sie umbringen wollte! Sie verlor an dem Tag ihren Liebsten! Sie waren grausam und egoistisch die Hohen Herren und Häuser! Sie vor so eine Entscheidung zu zwingen." Die Kenderin ballte die Fäuste als die alte Wut in ihr wieder hoch stieg.
Diese Wunde war immer noch da. Sie schluckte hart und die Wut hinunter. Ihr Blick wanderte erneut durch die Halle, dann seufzte sie und als ihr Blick erneut Fulk traf war er wieder weich. "Verzeih mir Fulk... es macht mich nur immer noch so wütend."
Dann glitt ihr Blick zu Enid.
"Ich fürchte aber wir müssen uns bald auf den Weg machen, da es sonst zu dunkel wird."
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Lorainne am 18. Jan 20, 22:28
Fulk legte Anders die Hand auf die Schulter und sein Griff war überraschend fest.
"Könige kommen und gehen, ebenso Grafen und Barone. Wir können uns glücklich schätzen, haben wir genug zum Leben. Lorainne tat, was getan werden musste. Sie tat, worauf sie ihre Eide abgelegt hat. Immer. Es war ihre Entscheidung zu sterben, zu warten, bis alle anderen in Sicherheit waren. Und dann war es einfach zu spät. Doch sie wandelt ganz sicher durch Lavinias Gärten. Für ihre Taten hat sie schließlich schon zu Lebzeiten Buße getan."
Er hatte Anders Wut nie ganz verstanden, genauso wenig, wie Anders Verstanden hatte, warum Lorainne dies alles getan hatte.
"Ihr solltet keine Wut oder Trauer in Euch tragen", er schaute nun auch Enid an, ein wenig herausfordernd.
"Hebt euch die Wut für eure Feinde auf, die Trauer für die Gefallenen. Und dann feiert ihre Taten und ihr Andenken. Denn damit ehrt ihr sie."
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Tabea am 18. Jan 20, 23:52
Anders Wutausbruch überraschte Enid und als die Kenderin mit vor Zorn bebender Stimme den Adel beleidigte wuchs Enids Achtung vor ihr um ein weiteres Stück. Etwas erschrocken blickte sie zu Fulk, um seine Reaktion zu sehen, bereit, der Kenderin beizustehen, falls er zornig werden sollte. Dabei trat sie unbewusst einen Schritt näher an Anders heran.
Bei Fulks Worten  fiel Anspannung von ihr ab und man konnte sehen, dass seine Worte sie nachdenklich stimmten.
"Glaubt mir, da ist viel Wut für meine Feinde in mir! Sie erinnert mich jeden Tag daran, was wichtig ist, nämlich weiter machen und stark bleiben. Aber Ihr habt Recht, wir sollten uns an die erinnern, die uns lieb und wichtig waren. Ich wünsche Lorraine, wirklich, dass sie nun Ruhe findet und , wie sagtet Ihr, in Lavinias Gärten weilt."
Sie blickte aus dem Fenster und nickte Anders zustimmend zu. "Wahrscheinlich sollten wir tatsächlich bald los." Sie stockte kurz und blickte dann von Anders zu Fulk. "Ich danke euch, dass ich heute hier sein durfte."
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Lorainne am 19. Jan 20, 07:26
"wartet bis morgen früh, ein Sturm zieht auf. Die Nächte hier sind um diese Jahreszeit unruhig und besonders dunkel. Seid meine Gäste und lässt und heute Abend auf sie trinken und Geschichten erzählen. Vielleicht vertreibt das die dunklen Wolken bei Euch, Enid."
Es war beiläufig erwähnt, und doch verfehlte es seine Wirkung offenbar nicht.
Auf dem Weg zurück in die Küche sprach er weiter:" wisst ihr, welche schreckliche Unart sie hatte? Sophie, ihre Amme, und nun die Kinderfrau ihrer Tochter, war jedes Mal zornig- nur deswegen hat Lorainne es wohl gemacht........."
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Anders am 19. Jan 20, 17:47
"Danke Fulk. Wir werden die kleine Kammer beziehen wo ich früher drin geschlafen habe, sofern sie im Moment frei ist." Anders berührte Enid sanft am Arm und geleitete sie so in die Küche zurück.
Eine Weile lauschten sie den Anekdoten des alten Mannes, von denen die Kenderin die meisten zu kennen schien. Ab und zu schweifte ihr Blick ab, so als würden ihre Gedanken sie in die Ferne ziehen, aber sie kehrte immer wieder rechtzeitig an den Tisch zurück, sodass es nicht zu groß auffiel.

Irgendwann verabschiedenen sie und Enid sich und gingen zu Bett. Die Geräusche waren hier ganz anders als im Wald und Anders konnte lange Zeit hören, dass Enid nicht wirklich einschlafen konnte. Aber irgendwann senkte sich Ruhe über das Zimmer bis die Sonne sie am nächsten Tag weckte.
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Tabea am 19. Jan 20, 20:54
Enid wurde von Sonnenstrahlen geweckt, die ihr ins Gesicht schienen. Sie öffnete die Augen und war einen Moment lang völlig desorientiert. Sie fuhr auf und blickte sich hastig um, musste dann jedoch über sich selbst lachen, als sie Anders sah und ihr alles wieder einfiel. Ihr Kopf schwirrte noch von den vielen Eindrücken des vergangenen Tages und den Geschichten, denen sie hatte lauschen dürfen.
Auch Anders regte sich und beide packten ihre Sachen zusammen, während sie ihren Gedanken nachhingen. Sie verabschiedeten sich und lenkten ihre Schritte wieder zum Wald hin, Richtung Anders Hütte. Enids wurde immer langsamer und schließlich blieb sie stehen. "Anders, ich denke ich werde mich wieder auf den Weg machen. Ich habe ziemlich viel, worüber ich nachdenken muss, und das kann ich am besten unterwegs." Sie warf einen Blick zum Himmel. "Und vermutlich sollte ich mich beeilen, bevor der Schnee es unmöglich macht, weiter zu kommen." Sie ergriff mit beiden Händen die Schultern der Kenderin. "Als du mich vor ein paar Wochen eingeladen hast, hier her zu kommen, hätte ich nie gedacht, dass mich der Besuch mit so einer Wucht umhauen würde. Und normalerweise rede ich auch gar nicht so viel." Sie wirkte ehrlich überrascht. "Dieser Besuch hier bei dir, zu dieser Zeit, war einer der wichtigsten Besuche, die ich je gemacht habe. Ich danke dir."
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Anders am 19. Jan 20, 20:58
Etwas überrascht blickte Anders auf. Aber als sie Enids Blick sah huschte ein Lächeln über ihr Gesicht. Da war etwas neues. Das war gut.
"Mach das Enid. Nimm dir die Zeit die du brauchst." Sie schlang kurz die Arme um Enid um sie zu drücken.
"Gute Reise. Pass auf dich auf. Und besuch mich gerne immer wieder."
Titel: Antw:La Follye- Besuch im Spätherbst
Beitrag von: Tabea am 19. Jan 20, 21:07
Enid erwiderte die Umarmung. "Pass du auch auf dich auf. Und sag mir bitte, wenn ich irgendetwas für dich tun kann." Sie rückte ihren Rucksack noch einmal zurecht. "Ich werde dich hier bestimmt noch einmal besuchen kommen."
Und mit diesen Worten schlug sie eine andere Richtung als Anders ein. Zügig schritt ging sie den Weg entlang. Es fiel ihr nicht gleich auf, aber das Atmen fühlte sich leichter an. Und während sie noch einmal an die zurückliegenden Begegnungen dachte stahl sich ein Lächeln auf ihre Lippen.