Nach dem Tod

Nahtoderfahrungen

Wer im Koma liegt z.B. wandelt vielleicht wie verdammt an einer felsigen grauen Küste entlang, das schwarze Meer wogt, scheint nach der Seele zu greifen und weicht dennoch zurück, wenn sich die Person nähert.

Die einen „sehen“ vielleicht schwarz-graue Steilküsten hinter sich, bei anderen liegt dagegen eine endlose Einöde aus schwarzem, spiegelglatten Obsidian im Rücken. Der einzige Ort wo man hin kann liegt hinter dem Ozean.

Manche berichten von plötzlich erscheinenden Gestalten. Boten der verschiedenen Götter vielleicht, manchmal geringere Götter höchstselbst. Die einen drohen, die anderen umschmeicheln; unfassbar schön die einen, todesbleich und mit verdrehten Gliedmaßen die anderen.

Man wird beobachtet. Manchmal sieht man sie nicht. Dann hocken sie nebeneinander auf einem Felsen: Sechs zwergengleiche Gestalten in grauen Kutten, die einander gleichen wie ein Ei dem anderen. Man sieht ihre Gesichter nicht unter den Kapuzen, aber die schwarzen Schatten folgen langsam jeder Bewegung. Manch einer berichtet, es seien keine Zwergwüchsigen, die er gesehen hätte, sondern bloß sechs Raben.

Die Erklärung der Priesterschaft

Phase 1: Man befindet sich noch diesseits des Seelenmeeres am Ufer. Wie lang dieser Zustand andauert weiß keiner. In dieser Phase wirken Wiederbelebungszauber. Seelen, die in unserer Welt noch herumgeistern befinden sich am Ufer zum Leben: Sie haben noch Dinge in dieser Welt zu erledigen und gehen nicht über das Wasser.

Phase 2: Die Reise übers Meer. Je nach Glauben und Vorstellung des Toten kann die anders aussehen: Ein Schiffe, ein Fährmann, Schweben, Ertrinken im Meer etc. Dieser Schwebezustand zwischen Leben und Erlösung entspricht dann der „Hölle“. Die Ausgestaltung sonstiger Qualen bleibt jedem einzelnen Prediger überlassen.

Phase 3: Die Errettung durch einen Gott. Hat ein Sterblicher die Regeln eines oder mehrerer Götter befolgt wird dieser auf die Seele aufmerksam. Seelen, die „lohnenswert“ sind kann sich der Gott also schnappen und seinem Totenreich zuführen. Es heißt, dass die mildtätige Lavinia Mitleid mit den meisten Seelen hat, die nicht von ihren Geschwistern auserwählt werden, und dass sie aus diesem Grunde diese Errettet. Nur die wirkliche schlechten Menschen verbleiben auf dem Totenmeer. Aus diesem Grunde fürchtet der hart arbeitende Bauer den Tod auch nicht so sehr, erwartet ihn doch voraussichtlich ein schönes Paradies am Ende seines Lebens. Szivár belohnt natürlich seine Diener. Er hat allerdings sehr hohe Ansprüche. Versagern verwehrt er den Zutritt zu seinem Reich. Ein Szivárskultist spielt daher mit besonders hohem Risiko: Nimmt er die Gaben Szivárs in Kauf, um ein schönes Leben als Sterblicher zu haben, ohne Szivár effizient gedient zu haben, darf er mit einem besonders unangenehmen Aufenthalt auf dem Totenmeer rechnen.