Askar, der Winterwolf

Geschichte des Ordens:
In einem weit im hohen Norden liegenden Gebiet, in dem es im Sommer niemals dunkel und im Winter niemals hell wird, der Schnee das ganze Jahr über meterhoch die Landschaft bedeckt und das aus naheliegenden Gründen auch die Bezeichnung “Das ewige Eis” trägt, liegt der Haupttempel des Ordens “Lumen Lunis”.
Der Orden, der in diesem weitläufigen und unwirtlichen Gebiet vor Äonen von Zeiten entstand dient der Mondgöttin “Luna”, diese steht für Neutralität, das Gleichgewicht zwischen Gut und Böse, Leben und Tod, und den Kreislauf des Lebens.

Luna hat vier Söhne, unter denen sich ihre Aspekte aufteilen:

Gwynnodal, der weiße Hirsch, steht für den Frühling. Seine Aspekte sind das Leben, Heilung und die Naturgewalten.
Bronnaq, der weiße Bär steht für den Sommer. Er ist der Beschützer des Kreislaufs, seine Aspekte sind Weisheit, Ehre und der taktische Kampf .
Argyle, der weiße Rabe, steht für den Herbst. Seine Aspekte sind der Tod und die Seelenbegleitung.

Und schließlich gibt es Askar, den weißen Wolf. Er steht für den Winter und wird daher auch oft als “Winterwolf” bezeichnet. Seine Aspekte sind Treue und Loyalität, das Überleben und die Wache in der dunkelsten Zeit und der Kampf im Rudel/in der Gemeinschaft.

Entwicklung in Engonien:
Durch einige Vorgänge in Engonien, über die bei den meisten Menschen bestenfalls Gerüchte kursieren, gelangte der Orden des Askar im Jahre 256 n.Jeldrik an den “Totenpfad” im Gebirge östlich von Fanada, wo er den Tempel “Nordwacht” errichtete.

Der Totenpfad…

Welchen Namen diese unzugängliche Schlucht in den Bergen bei Fanada früher hatte weiß niemand mehr genau. Es waren wohl auch zu viele, um sie alle hier aufzuzählen.
Doch ihren jetzigen Namen hat sie durch einen nicht sehr rühmlichen Abschnitt in ihrer Daseinsgeschichte erhalten: Der Totenpfad.
Vor vielen Jahrhunderten, als Pest und Cholera noch im Land wüteten und die Bevölkerung in Angst und Schrecken versetzten, brauchte man einen Ort, zu dem man die Kranken und Aussätzigen bringen konnte…wo sie niemals mit den Gesunden in Berührung kamen und wo man sie vergessen konnte.
Man entschied sich für eben diese Schlucht.
Nur ein schmaler, gewundener Pass führte hinauf zu einem Durchgang, der sich in ein kleines, grünes Tal öffnete, begrenzt von schroffen Berghängen. Karren und größere Güter mussten mit komplizierten Flaschenzügen zu diesem Durchgang geschafft werden, da es unmöglich schien, sie auf dem Weg zwischen steilen Klippen und tiefen Abgründen hinauf zu transportieren.
Der steinerne Pfad führte weiter an einem kleinen Wäldchen und einem klaren Bergsee vorbei zu einer alten, mittlerweile stillgelegten Mine.
In Zeiten, an die sich niemand mehr erinnern kann, wurden dort Erze abgebaut. Nicht sehr erfolgreich, dafür umso hartnäckiger, was noch heute ein undurchschaubares Netzwerk an Stollen und Gängen bezeugen kann.
Diese Mine wurde das unfreiwillige Zuhause von Generationen von Aussätzigen, von der übrigen Welt abgeschnitten in einem von den Soldaten in Wehrtürmen leicht zu bewachenden Tal.
Vergessen und sich selbst überlassen entstand dort aus der Not geboren eine Gemeinschaft, die nur ein Ziel hatte: so lange wie möglich zu überleben.
Die Minenschächte wurden ausgebaut zu Kavernen, Abzugsschächte für Lagerfeuer wurden gegraben und behelfsmäßige Wirtschaftsgebäude errichtet.
Außerdem überwog der Wunsch, in Freiheit zu leben allem anderen. Doch der Tag, an dem es gelang, Gänge aus den Minenschächten in die umliegenden Berge zu graben war auch gleichzeitig das Ende dieser makabren Wohngemeinschaft.
Andere, sichere Orte für sie wurden gesucht und gefunden und nach der Umsiedelung ereilte die Schlucht das gleiche Schicksal wie ihre ehemaligen Bewohner…sie geriet langsam in Vergessenheit, Wahrscheinlich war es den Menschen nur Recht, wenn sie nicht mehr über diesen abstoßenden Ort reden mussten, der bis heute noch von den wenigen, die noch von ihm wissen, nach dem steinernen Pfad, auf dem die dem Tode geweihten in ihr neues Zuhause gingen, benannt wird: der Totenpfad.

Einige dieser Wenigen, die noch um die Schlucht wissen, sind die Mitglieder des Handelshauses Timberstaem, das die Schlucht samt Mine günstig erwarb in der leider falschen Vorstellung, mit neuen Gerätschaften aus der Mine seien noch Erze und Ähnliches zu fördern.
Diese Wiederbelebung der Schlucht war nur von kurzer Dauer, da die Stollen weiterhin den hartnäckigen Versuchen trotzten, größere Mengen von verwertbaren Materialien zu ergattern.

Das Schicksal und der Krieg in Engonien jedoch offenbarten diesem ungeliebten Ort eine neue Verwendung. Durch Umwege geriet der Totenpfad in die Hände des in Engonien neu angesiedelten Orden des Wolfsgottes Askar.
Die versteckte und fast uneinnehmbare Lage erwies sich als der ideale Ort, um in einem vom Krieg erschütterten Land einen Tempel aufzubauen…und die verzweigten Minengänge und Kavernen erinnerten bereits nach kurzer Zeit an einen Wolfsbau.
Die eigentlichen Tempelräume, sowie Aufenthaltsräume und Schlafsääle befinden sich nun auf mehreren Ebenen in den Kavernen innerhalb der alten Mine, durch unzählige Kohlebecken, Felle, Vorhänge und nordisch anmutende, schwere Möbelstücke wohnlich und gemütlich gestaltet.
Tief unten im kalten Berggestein findet sich eine geräumige Vorratskammer, groß genug, um Vorräte für eine längere Zeit einzulagern oder kurzfristig eine größere Menschenmenge satt zu bekommen.
Nur einige der Wirtschaftsgebäude, wie die Ställe und die Schmiede, befinden sich außerhalb der Höhlen, wo sie durch ihre schlichte, längliche Bauart und die riedgedeckten Dächer an ein kleines nordisches Dorf erinnern.
Die Flaschenzüge und die alten Wehrtürme am Eingang des Totenpfades wurden ebenfalls wieder aufgebaut und in Betrieb genommen, es herrscht schon seit mehreren Monden ein geschäftiges Treiben im Totenpfad…
…doch von außen machen die Berge bei Fanada den Eindruck, als wäre dort nichts….wie in all den Jahrhunderten zuvor auch.

Im Laufe der Jahre hat sich viel getan im alten Totenpfad, der Tempel wurde ausgebaut und befestigt, das Tal wird mittlerweile von einem kleinen Dorf bevölkert und von mehreren Höfen landwirtschaftlich genutzt. Die Bewohner bestehen allesamt aus den Familien der Tempelangehörigen und aus Flüchtlingen und Veteranen des Krieges, die sonst alles verloren haben.

Im Jahre 268 nach Jeldrik schließlich gibt es noch einmal große Umbauarbeiten. Mehrere neue Langhäuser werden auf dem Tempelgelände errichtet und auch in der alten Mine scheint sich einiges zu tun.
Schon bald ist die Nordwacht nicht mehr nur das Zuhause der Askarier, auch Angehörige der anderen drei Orden der Söhne Lunas werden in Zukunft hier eine Heimat finden.

Grundprinzipien:
Die Aspekte des Winterwolfes sind Treue und Loyalität und diese Eigenschaften sind auch für seine Anhänger am Wichtigsten.
Ein Askarier ist furchtlos im Angesicht seiner Feinde und er scheut keinen Kampf, sollte er auch noch so aussichtslos sein. Dabei kann er sich immer auf die Mithilfe und die Unterstützung seines Rudels verlassen.
Das Rudel ist für ihn das Wichtigste. Niemals würde er jemanden der Seinen im Stich oder sogar auf dem Schlachtfeld zurück lassen. Geschichten besagen sogar, dass Askarier sich, als einige von ihnen als Geiseln genommen wurden, selbst in Gefangenschaft begaben, nachdem klar wurde, dass eine Befreiung unmöglich war.
Wenn sich auch untereinander oft gestritten und gebalgt wird wie in einem Wolfsrudel üblich, so ist man doch Eins im Angesicht einer Gefahr und das blinde Vertrauen in den Orden und in Askar ist die Grundvoraussetzungen dieser Zusammenarbeit.
Ein weiterer Punkt des engen Zusammenhaltes sind der ausgeprägte Hang der Askarier zu jeder Art von Feiern, frei nach dem Motto “Jeder Abend könnte unser letzter gemeinsamer Abend sein, also lasst uns feiern.”.

Wichtige Tempel, Orte und Persönlichkeiten:
Der bekannteste Tempel ist der sogenannte Muttertempel des “Lumen Lunis” im Ewigen Eis. Ein Luna-Tempel, der auch die Orden der vier Söhne der Luna beherbergt und der oft als Pilgerziel der Angehörigen der verschiedenen Orden dient.
Ansonsten gibt es einen Luna-Tempel im Lehen Kaltenbach in Zarorien und den Askartempel “Nordwacht” im Gebirge östlich von Fanada, der bald auch das Zuhause der anderen Orden der Söhne Lunas sein wird.
Sowohl im Tormentor-Tempel in Port Valkenstein als auch in der Löwenburg, dem Sitz des dortigen Tiors-Ordens, gibt es ganze Flügel, die Askar geweiht sind.
Außerdem gibt es mehrere in ganz Engonien verstreute Schreine.

Der Askarier nach dem Tod:
Die Treue und Rudelzugehörigkeit der Askarier geht über den Tod hinaus.
Wenn ein Askarier stirbt geht seine Seele nicht direkt in die Gefilde Askars, um ewig mit ihm zu laufen und zu jagen, stattdessen bleibt sie weiterhin bei ihrem Rudel, begleitet es und unterstützt es so gut sie kann bis Askar sie ganz zu sich ruft.

Symbole:
Das Zeichen Askars ist ein weißer Wolf vor einem weißen Halbmond auf schwarzem Grund.
Die Ordensfarben sind schwarz-weiß, genau wie die Farben des Orden “Lumen Lunis”.
Das Symbol der Nordhunde ist ein schwarzer Nordstern über einem schwarzen Berg vor weißem Hintergrund.


Organisationsstruktur:

Der Muttertempel im Ewigen Eis ist auch der oberste Tempel des Orden “Lumen Lunis” und der vier Unter-Orden der Söhne Lunas. Von dort aus werden die restlichen Tempel und Niederlassungen der einzelnen Orden des kleinen Pantheons koordiniert und geleitet.
Der Muttertempel selbst wird von einem Dreigestirn aus einer Novizin (die Schwester), einer Priesterin (die Mutter) und einer Hohepriesterin (der Großmutter) geleitet, wobei jede sich ihren eigenen Aufgaben widmet.
Die Schwester ist für die Kontakte außerhalb des Tempels zuständig und ist häufig auf Reisen, die Mutter leitet den Tempel an sich und ist für die Koordination der Versorgung und allen Aufgaben des Alltags zuständig und die Großmutter schließlich ist die spirituelle Führerin, die Zugriff auf Visionen und Träume hat.

Die anderen Tempel sind um einiges kleiner und werden meist von einem Prior geleitet, der nicht unbedingt Priester sein muss, je nach Fähigkeiten können dieses Amt auch mundane Mitglieder der Orden ausüben.
Die “Nordwacht” wurde bis Ende des Jahres 267 n.J. vom Hochpaladin Sasha Timberlore Schattenwolf geleitet, doch die Geschehnisse des letzten Jahres haben sie dazu bewogen dieses Amt an den ersten Ritter Askars Miguel abzugeben, der den Tempel schon seit mehreren Jahren in der Abwesenheit des Hochpaladins geleitet hatte.

Die Nordhunde:
Die Nordhunde sind eine spezielle kleinere Einheit der Ordenskrieger im Askartempel Nordwacht, die vom ersten Ordensritter Askars Miguel ins Leben gerufen wurde.
Mittlerweile stehen sie unter dem Kommando des zweiten Ordensritters Kord.
Die Einheit ist oft zusammen mit Sasha auf Reisen, wo sie als eine Art Leibgarde fungiert.
Die Nordhunde sind ein zusammengewürfelter Haufen aus Menschen, die ihr altes Leben abgelegt haben und in Askars Gemeinschaft ihre zweite Chance sehen. Viele von ihnen haben früher Verbrechen begangen, andere waren das Leben, wie sie es gelebt haben, satt.
Zum aktuellen Zeitpunkt haben in einigen Teilen Engoniens verurteilte Verbrecher die Möglichkeit, ihr ganzes Leben den Nordhunden zu verpflichten um ihre Strafe in den Dienst an Askar umzuwandeln, eine Voraussetzung dafür ist allerdings eine gründliche Prüfung ihrer innersten Beweggründe durch den Orden.

Ein weiser Mann sagte einmal: Man stelle sich vor, soziale Grenzfälle bekommen ein neues Weltbild aufgedrückt und Benimm beigebracht…

Im Kampf scheinen sie völlig furchtlos, teilweise schon fanatisch zu sein. Sie leben die Lehren Askars und die Treue zu ihm hält sie bis zum Tod zusammen.
Ihr Zeichen ist ein Berg, über dem der Nordstern steht, und in ihren weißen Wappenröcken sind die Nordhunde auf jedem Schlachtfeld direkt zu erkennen, immer an vorderster Front, den Namen Askars auf den Lippen.

„Die Nordhunde…

Hunde sind sie, bei den Göttern, aufgesammelt von allen dreckigen Straßen des Daseins…

Mein Freund, ob gelangweilte Adlige sich darunter befinden? Ich kann nur sagen… mit Sicherheit…

Mörder und Diebe? Ohh jaa, auch diese wirst du finden…

Bäcker und Schmiede? Welch Mensch kann ohne sie leben?

Meine Antworten können nicht deinen Wissensdurst stillen mein Freund?

Dann höre genau zu!

Im Jahre 246 nach Jeldrik rief die Göttin Luna ihre Söhne auf, dem Kampf der Götter beizuwohnen…

Einen Ihrer Söhne segnete sie besonders… Askar, er der den Winter liebt, die Geselligkeit, die Gemeinschaft und den unstillbaren Durst nach Treue.

Sasha und Miguel wurden in seinen Dienst gerufen, Sasha unter großem Jubel als erste Paladine Askars, Miguel unter großem Mißfallen der Gläubigen.
Ein heimatloser Ritter, ein Söldner, ein Trunkenbold und Großmaul?

Er wurde geduldet…

Es dauerte nur einen Tag und der Orden der Luna wurde wieder erschüttert…

Eine Truppe aus Verzweifelten, aus Dieben, Mördern und Abenteuerlustigen?

Ist Miguel ein Wahnsinniger auf dem Roß des Chaos?

Doch auch dieses Anliegen wurde ihm gewährt, die Prophezeiungen verlangten es und das Wort der Paladine Sasha wog viel…

Miguel verlor nicht viel Zeit, in jeder Taverne in der er soff verbreitete er das Wort Askars… Familie, Gemeinschaft und Treue, Werte nach denen jedes Straßenkind lechzt…

Und diese Hunger befriedigte er, er nahm sie auf, speiste sie im Tempel, lehrte sie den Umgang mit Waffen und Taktiken während Sasha sie unterwies im Glauben an Askar.
Und der Hunger wurde zu einem Bedürfnis, einem Bedürfnis das Genommene zurück zu zahlen, dem dringendem Wunsch eine Familie stolz zu machen…

„Treu zu leben heißt treu zu sterben!“

Nicht umsonst ist dies der Wahlspruch der nunmehr etwa 60 Nordhunde, gesäugt an der Zitze Askars, zu wahrer Menschlichkeit geführt durch Sasha und gemacht zu fanatischen Kriegern dank dem Maule Miguels…

Sie stürmen die höchsten Mauern nur um zu erkennen das sie höher hätten stürmen können!
Sie erfreuen sich der niedersten Lustbarkeit nur um das Höchste zu ehren!
Sie sind die niedersten Menschen auf Erden, bereit die Höllen zu erobern um einen Platz an Askars Seite zu gewinnen!

Der Berg und der Nordstern mein Freund, siehst du ihn dann wirst du in den Augen der Träger ein Feuer sehen wie es nur in den tiefsten Wintern brennt, ein Verlangen und eine Lust, die nur Götter entfachen können…

Und die Götter haben es entfacht, mein Versprechen habt ihr… Trefft ihr jemals auf Miguel, schaut in seine Augen und erkennt wie ein Verlorener erleuchtet wurde, seht den Willen seiner Nordhunde und seht zu welch Gehorsam Menschen fähig sind…
Und vor allem mein fremder Freund, seht welch Macht in der Gemeinschaft liegt!

Dies sind die Jahre der Nordhunde,
geboren aus Schande und Notdurft,
geborgen in einer Familie,
ohne Bedingung geliebt,
Treu im Leben, Treu im Tod!“

Feiertage:
Seitdem der erste Ordensritter einen “Maulhurenwettbewerb” in den Mittellanden gewonnen hat und sich nun als die größte Maulhure der Mittellande bezeichnet, wird der “Maulhurentag” an seinem Geburtstag, dem 4. Tag des 5. Mondes, gefeiert.

Gebete, Rituale des täglichen Lebens:
Die Gebete an Askar sind meist recht einfach gehalten und nicht sonderlich lang. Oftmals werden akoholische Getränke als Symbol der gemeinschaftlichen Feiern geopfert.
Oder besser gesagt: sie werden getrunken. Denn was brächte Askar schon ein verschüttetes Bier?
Anhänger von Askar sind meistens sehr aufmerksam ihren Mitmenschen gegenüber, ganz besonders wenn diese Hilfe benötigen. Wenn den Schwächeren der Gemeinschaft Hilfe gewährt und die Gemeinschaft auf diese Art gestärkt wird, kann man Askar am einfachsten huldigen.