Die Gebiete in Caldrien > Das Herzogtum Hanekamp

Das Ritterlehen Wiesenquell

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Engonien NSC:
Wiesenquell ist ein beschauliches kleines Bilderbuchlehen, bedeckt von Weizenfeldern und hin und wieder einem kleinen Hain dichter Laubbäume und liegt am südöstlichsten Punkt der Markgrafschaft Ahrnburg.

Seit den schweren Anschuldigungen gegen Tannjew von Norngard zu Wiesenquell und dessen spektakulärer Flucht ist das Lehen verwaist und wird in dessen Abwesenheit von einem Beamten der Markgräfin verwaltet.
Auch der kleine Tempel des Tior, den Tannjew damals errichten ließ, steht seit geraumer Zeit leer.

Engonien NSC:
7. Tag des 12. Mondes 256 n.J.

Es ist Morgen in der aller Frühe, Nebel liegt dicht über den Felderm und die aufgehende Sonne sorgt für ein zauberhaftes glitzern der kleinen Tautropfen auf den grünen Weiden.

Die Bewohner des Dörfchens Wiesenquell gehen in gewohnter Ruhe ihren allmorgendlichen Beschäftigungen nach. Ein Klatschthema sind die Gerüchte um einen angeblich neuen Kaiser, ach die verückten Städter eben.

Eine Bauernmagd verrichtet auf dem letzten Hof des Dorfes ihre Arbeit, als sie von einem Lichtreflex auf dem gegenüberliegenden Hügel abgelenkt wird. Neugierig schaut sie in Richtung des sanften Hügels und versucht gegen die Sonne etwas zu erkennen, als sie aus der Ferne das näherkommende rhythmische Stakkato einer Trommel hört.
Eilig läuft sie ins Dorf zurück, um den anderen Dorfbewohnern davon zu berichten, als ein Trupp Soldaten in den weiss-blauen Wappenröcken der
Ahrnburger Garde durch das Dorf schnurstracks auf das alte Landgut von Sir Tannjew marschiert. Auf halben Weg kommandiert der Waibel acht Mann ab, um den alten Tiorstempel zu beziehen.

"Komisch, die sehen gar nicht so aus wie Soldaten unserer Garde," sagte
der alte Olm stirnrunzelnd, der seinen Ruhestand in dem beschaulichen kleinen Dorf genoss, seitdem er aus der markgräfischen Garde Herman von Ahrnburg infolge seines Alters ausgeschieden war.

Tannjew:
12. Tag des 10. Mondes 259 n.J.

Tannjew war sich nicht mehr sicher, wie viele Monate vergangen waren, seit dem er das letzte Mal sein Lehen besucht hatte. Die Erinnerung an das, was er hier gesehen hatte, versetzte ihm einen Stich: die Überreste niedergebrannter Hütten hier und dort, von den Feldern ganz zu schweigen, und nirgends ein Lebenszeichen. Ob den Bauern die Flucht gelungen war? Oder... es fröstelte ihm und er zogt den Umhang fester. Den Brief, den er eben geschrieben hatte, würde er bei nächster Gelegenheit einem Händler mitgeben. Seine nächsten Ziele standen fest: Nach Fanada, um noch einmal Abschied zu nehmen und Flamen Damian zu beichten. Und dann, direkt im Anschluss, würde er sich aufmachen nach Hanekamp, um seine Ehre reinzuwaschen...

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