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Autor Thema: Baronie Bregen...  (Gelesen 12054 mal)

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Baronie Bregen...
« am: 10. Apr 07, 23:06 »
Einige Tage, nachdem Hegen in Ahrnburg aufgebrochen war und den Ahrn überquert hatte, reitet er gemächlich durch die lichten Wälder Bregens. Er lässt das Pferd Schritt gehen, denn zu schön ist der Frühlingsmorgen für zu große Eile. Die Sonne scheint in Flecken auf den Waldboden, auf den Blättern der Büsche funkelt der Tau, und es riecht nach Nadelholz. Dann wird Hegen aber bewusst, dass das hier anscheinend Ausläufer des großen Finstergrüns sind, und ein Wald, der so heisst, kann kein guter Wald sein...

Schliesslich reitet er einen kleinen Hügel hinauf, die Bäume treten zurück und geben endlich den Blick frei auf das Ziel seiner Reise: Bregen. Umgeben von zwei Dutzend Häusern duckt sich eine Burg auf eine Anhöhe, ein bunter Flickenteppich von Feldern umschliesst das Dorf. Viel geschäftiges Treiben ist zu sehen und zu hören: Leute gehen hierhin und dorthin, ein Ochsenkarren rumpelt einen Feldweg entlang, von irgendwo erklingt das helle kling-klang einer Schmiede.

Hegen stoppt sein Pferd für einen Moment. So, alter Junge, das ist es also. Bregen. Du bist einen ganz schön weiten Weg gekommen, jetzt wird dich ein alternder Baron in seinem Kaff auch nicht mehr schrecken! Trotzdem breitet sich ein mulmiges Gefühl in seinem Magen aus, als seinem Gaul die Sporen zeigt und zügig auf das Dorf zureitet.(

(Edit: Gedanken kursiv geschrieben.)
« Letzte Änderung: 11. Apr 07, 19:09 von Hegen »
"Wenn mehr von uns Heiterkeit, gutes Tafeln und klingende Lieder höher als Gold schätzen würden, so hätten wir eine fröhlichere Welt."
Thorin Eichenschild

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Re: Baronie Bregen...
« Antwort #1 am: 11. Apr 07, 19:34 »
Hegens Pferd stampft den Weg herunter und hat bald die Höhe der ersten Häuser erreicht. Kleine, strohgedeckte Hütten eher.
Ein Köter kläfft wütend, als Hegen an der Hütte vorbeireitet. Ein alter Knecht kommt hinter der Hütte hervor, stutzt kurz, als er Hegen erblickt, eilt dann zu dem Hofhund und packt ihn an dem Strick, der um seinen Hals gebunden ist.
"Ruhig!" fährt er ihn an und verbeugt sich entschuldigend vor dem Reiter. Hegen winkt ab, dann ist er vorbei und reitet durch die Gassen des Dorfes.

Ein paar Kinder spielen Fangen, eine Gruppe Frauen steht am Brunnen und füllt die Krüge, ein Töpfer lässt die Scheibe kreisen, während neben ihm auf einer Bank ein kleines Mädchen eifrig einen Tonklumpen zermatscht. "Da!" sagt sie zufrieden und hält dem vorbeireitenden Hegen den Klumpen hin. Der guckt schnell woanders hin.

Schliesslich erreicht Hegen den Hügel, auf dem die Burg Bregen steht: ein trutziger Bergfríed erhebt sich drei Stockwerke hoch und eine hohe Mauer umgibt den Hof und mehrere steinerne Gebäude. Vor dem Tor stehen zwei Soldaten mit Speeren und Schilden Wache.

Hegen nähert sich. "Äh, Tior Ignis Alamar zum Gruße! Ich bin Hegenbrecht aus Burghorst und ich bin hier, den Baron zu sehen."
Burghorst ist doch ein Lehen hier...wie komisch klingt denn das?

Die Soldaten blicken aber eher teilnahmslos - hier kommen offenbar des öfteren Leute her, die den Baron sprechen wollen.

Hegen folgt der einen Wache auf den Innenhof, dort wird ihm das Pferd von einem Stallknecht abgenommen, während die Wache ihm bedeutet zu bleiben und im großen, steinernen Haupthaus verschwindet. Hegen schaut sich um: auch hier ist man nicht untätig, Knechte striegeln ein prächtiges Pferd, vor einem Nebengebäude sitzen zwei Mägde und nähen.

Schliesslich kommt die Wache mit einem älteren Soldaten wieder heraus, deutet zu Hegen und geht wieder zum Tor.
Der Ältere kommt zu Hegen und deutet eine Verbeugung an: "Der Herr Baron erwartet euch, folgt mir bitte."
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Thorin Eichenschild

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Re: Baronie Bregen...
« Antwort #2 am: 12. Apr 07, 15:46 »
Man führt Hegen einige verwinkelte Flure entlang, ehe man vor einer Tür zum Stehen kommt.

"Dahinter erwartet euch Baron Therengar", erklärt der ältere Soldat und öffnet für Hegen die Tür und schließt sie wieder hinter ihm.

"Kommt her und setzt Euch. Ich habe damit gerechnet, dass Ihr mich aufsuchen würdet."
Therengar weist mit der Hand auf einen Stuhl, der auf der anderen Seite des Tisches steht, an dem der Baron sitzt und auf dem er gerade ein Buch niederlegt.
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Re: Baronie Bregen...
« Antwort #3 am: 12. Apr 07, 15:58 »
Hegens Herz klopft ziemlich stark. So nervös war ich in Anwesenheit eines Adligen schon lange nicht mehr...
Er verneigt sich.

"Herr Baron." und tritt zu dem Tisch und dem Stuhl, und setzt sich auf den Rand der Sitzfläche. "Vielen Dank." Nervös wie er ist, blickt er ihm doch fest in die Augen.
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Thorin Eichenschild

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Re: Baronie Bregen...
« Antwort #4 am: 12. Apr 07, 17:23 »
"Ich nehme an, Ihr seid nicht gekommen, um mir bloß Gesellschaft hier in meiner Lesestube zu leisten, oder?"
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Re: Baronie Bregen...
« Antwort #5 am: 12. Apr 07, 17:37 »
"Nein, Herr, in der Tat nicht."

Hegen versucht einen Moment, die sorgsam zurechtgelegt Worte wiederzufinden, die er in schlaflosen Nächten überlegt hatte, aber irgendwie sind die verschwunden.

"Herr, ich bin Hegenbrecht aus Burghorst in Falen, und Haginbrecht von Burghorst ist mein Ur-Ur-Ur-Großvater", verkündet er stolz.
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Thorin Eichenschild

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Re: Baronie Bregen...
« Antwort #6 am: 12. Apr 07, 20:37 »
Therengar mustert Hegen mit seinen stahlgrauen Augen.

"Ich habe von Euch gehört. Und ich finde das sehr... interessant. Ihr kommt fast zu spät. Ich hatte mich schon mit dem Schicksal abgefunden, einen Wolf in meinen Reihen aufnehmen zu müssen. Vielleicht haben die Götter uns noch nicht  vollständig verlassen."
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Re: Baronie Bregen...
« Antwort #7 am: 12. Apr 07, 21:10 »
"Ein Wolf bin ich auch, aber nicht Umbra, sondern Rubeo, wie mein Vorfahre", und deutet auf den roten Wolf auf seiner Brust.
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Thorin Eichenschild

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Re: Baronie Bregen...
« Antwort #8 am: 12. Apr 07, 21:45 »
Der Baron macht eine wedelnde Bewegung mit der Hand.

"Ich verstehe nicht viel von diesem Wolfsquatsch. Ich verstehe aber sehr wohl, was in Engonia vor sich gegangen ist. In besseren Zeiten wäre sowas unmöglich gewesen. Wir alle haben das Vertrauen, das Jeldrik uns dereinst gab, bitter enttäuscht."

Er macht eine kurze Pause und mustert Hegen erneut.

"Mag sein, dass in Euren Adern das Blut der Burghorsts fließt, Herr Hegen, aber dennoch, wären die Umstände andere, ich hätte Euch vermutlich verjagt. Mir stinkt die ganze Sache zum Himmel. Männer, die Fragen stellen und mir was von einem Erben erzählen, den ich nie gesehen habe, der Einbruch in der Wolfswacht und nun Euer Auftauchen hier. Ab nun gut, vielleicht seid ihr gar kein schlechter Mann. Ihr seid ein Lupus, aber keiner von den Lupus Umbra, und das ist die Hauptsache."
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Re: Baronie Bregen...
« Antwort #9 am: 12. Apr 07, 22:02 »
"Ich kann euch nur versichern: ich bin, wer ich bin. Ich bin Hegenbrecht aus Burghorst, und wenn Ihr mir die Bürde anvertrauen wollt, werdet Ihr es nicht bereuen. Ich bin zwar nicht vom Stand, jedenfalls noch nicht, aber Mitglied einer Bruderschaft, die nur aus ausgesuchten, vertrauenswürdigen Streitern für die gute Sache besteht, wie der Baron Baernhelm Salazar von Argeste zu Husen, Schwertbruder Athanir, der Tapfere, Sohn des Athahar, aus Lyvsith, Ritter Gieselbert Wahnfried von der Marsch, um nur einige zu nennen."
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Re: Baronie Bregen...
« Antwort #10 am: 12. Apr 07, 22:29 »
"Verzeiht, sicherlich sind das Männer, die Euch treu zur Seite stehen, aber ich kenne nicht einen von ihnen. Hört nun gut zu, denn das sage ich nur einmal, die ganze Posse ärgert mich zutiefst. Zu viele, die an meinem Rockzipfel ziehen und mir sagen wollen, was ich zu tun und zu lassen hätte, aber ein Jeldrike ist auch unter ihnen, die für Euch gesprochen haben. Daher mache ich eine gute Miene zu diesem Spiel."

Therengar blickte hinaus aus dem Fenster.

"Bleibt heute Abend hier und seid mein Gast. Morgen früh reist ihr dann wieder nach Fanada. Macht ruhig einen Bogen durch Burghorst und genießt den Frieden, den wir hier noch haben. Schon bald werden wir auch im Sommer die Wölfe heulen hören. Begebt Euch dann nach Fanada. Die Königin äußerte den Wunsch, dass der neue Herr von Burghorst dort von einem von ihrer Majestät ausgewähltem Würdenträger zum Ritter geschlagen werden soll. Ich werde Euch in meine Bitten an Jeldrik einbinden, auf dass Ihr Euch gegen diesen Ulf durchsetzen möget. Das wäre der erste Schritt, um Euch meinen Respekt zu verdienen. Und nun geht."
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Re: Baronie Bregen...
« Antwort #11 am: 12. Apr 07, 22:52 »
Posse? Dieser alte Mann nennt das Schicksal Hunderter seiner Leute eine Posse? Mannmannmann...

Hegen lächelt fein, erhebt sich, verneigt sich. "So wird es geschehen, Herr Baron. Von diesem Ulf werde ich mich nicht schrecken lassen! Und vielen Dank für Eure Gebete."

Und tritt ab.
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Re: Baronie Bregen...
« Antwort #12 am: 09. Okt 07, 20:43 »
  Wie im vergangenen Frühling ritt Hegen durch das Dorf Bregen, denn Baron Therengar hatte ihn rufen lassen. Heute war wenig von der Idylle seines letzten Rittes durch das Örtchen zu spüren. Wesentlich angespannter war es auf der Burg des Barons. Die Wachen blickten Hegen streng an und auf dem Burghof wurde exerziert. Beim Anblick von Hegens Wappen machten die beiden Wachen Platz und nickten Hegen zu, ohne jedoch ihre strenge Miene abzulegen. Als Hegen absattelte kam ein Stallbursche angerannt und führte Hegens Pferd zu den Stallungen. Für einen kurzen Augenblick stand Hegen verloren auf dem Hof. Vor ihm erhob sich der massive Burgfried mit den engen Fenstern und verdeckte die Sonne. Da öffnete sich auch schon die Tür und der Haushofmeister kam heraus.
  "Herr Hegen, da seid Ihr ja endlich. Der Baron ist bereit Euch zu empfangen. Bitte folgt mir." Schon verschwand er im Inneren des Turmbaus.
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Re: Baronie Bregen...
« Antwort #13 am: 09. Okt 07, 22:53 »
Hegen streicht sich mühsam die Kluft zurecht, rüttelt die vom ungewohnten Reiten steifen Gliedmaßen zurecht und folgt dem Haushofmeister in den Turm.
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Re: Baronie Bregen...
« Antwort #14 am: 10. Okt 07, 15:41 »
  Baron Therengar stand am Fenster seines Zimmers und blickte hinaus, als Hegen eintrat.
  "Jeldriks Hand über Euch, Herr Hegen. Wie ich höre habt ihr Euch in der Wolfswacht eingelebt und entrichtet regelmäßig Eure Abgaben. Ihr seid ja fast ein Musterritter geworden!"
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