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Autor Thema: Der Tag des Wolfes (Magister Abacast - aus Sicht des Widerstands)  (Gelesen 2348 mal)

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Mein Name ist Magister Abacast von der Akademie zu Ayd'Owl. Ich werde hier und an dieser Stelle vom Tag des Wolfes berichten, wie es dazu gekommen ist und was daraus wurde.

Alles begann damit, dass im Herbst des Jahres 259 nach Jeldrik Engoninen fast zur Gänze in den Händen des Lupus Umbra lag. Lediglich Fanada im Süden, Ahrnburg im Norden und Donnerheim, die Stadt der Königin waren frei.
Eine riesige Armee marschierte unter der Führung des Wolfs des Südens auf Fanada zu um sie zu erobern. Wie wir später erfahren haben wahren es wohl um die 6000 Kämpfer, aber es hätten zu dem Zeitpunkt in unseren schlimmsten Alpträumen nicht mehr sein können. Zu diesem Zeitpunkt war Fanada überfüllt mit Flüchtlingen. Alle, die aus Andarra oder Tangara vor dem Lupus Umbra geflohen waren, hatten sich in der "goldenen Stadt" angesammelt, weil sie schlicht und einfach nicht weiter fliehen konnten. Hinter Fanada gab es nur noch die Gebirgspässe und dann war mit Engonien Schluss. Das war die Grenze und dahinter begann die Fremde.
Daher kann man die Verzweiflung der Flüchtlinge gut verstehen, als sie von der herannahenden Armee hörten. Sie standen mit dem Rücken zur Wand und es gab keinen Ausweg.

Niemand kannte einen Ausweg aus der Misere, bis der Kommandant der tangarianischen Reichsgarde Richard Brin von Fingara alle auf dem Marktplatz versammeln lies und zu ihnen sprach. Er sprach von der Armee des Lupus Umbra und von den Kapitulationsbedingungen und die Situation schien noch schlimmer, als man sich es ausgemalt hatte. Doch er gab uns allen wieder Hoffnung. Er sagte zwar, das wir uns selber Hoffnung geben sollten und das er das nicht könnte, aber trotzdem hat er es getan. Er hat der Stadt die Wahl gelassen entweder zu kapitulieren, oder zu kämpfen. Er sagte, dass wir nicht die Reichsgarde oder sonstwen bitten könnten für uns zu kämpfen, sondern, dass wir das nur selber machen könnten.
Wir sollten mit leuchtenden Kerzen zum Marktplatz kommen, wenn wir kämpfenwollten, oder die Stadt dunkel lassen, wenn wir kapitulieren wollten. Die Stadt wurde hell wie am Tage und überall und in allen Gassen und auf allen Hausdächern waren Menschen unterwegs und riefen "für Jeldrik" und "für Engonien".

So kahm es, dass alle, die eine Waffe tragen konnten sich eine besorgten. Das Zeughaus der Reichgarde offenbahrte zwar unermessliche Mengen als Waffen und Rüstungen, aber selbst diese enormen Mengen waren zu wenig um jeden auszurüsten, der kämpfen wollte. Jedes Messer, jedes Fleischerbei in der Stadt wurde an eine Holzlatte gebunden. Pflüge wurden angespitzt und zu improvisierten Hellebarden umfunktioniert. Kerzenleuchter, Türschaniere, Spitzen von Gartenzäunen und Fahnenmasten. Alles was auch nur irgendwie angespitzt und als Speerkopf benutzt werden konnte wurde zu einer Waffe.

Und dann begann das Warten. Die Reichsgardisten und Valkensteiner taten ihr bestes um das Volk einzuteilen, zu organisieren und zu drillen einfache Befehle auszuführen. Die Grenzbruecker Truppen marschierten durch die Straßen und sie nur anzusehen erfüllte die Herzen der Einwohner mit Hoffnung. Aber immer, wenn sich die Nacht über die Stadt senkte war die Stille des Wartens auf das Unvermeidliche so schrecklich zu ertragen, wie ich mir nur wenig vorstellen kann.
Fünf Nächte mussten wir warten, dann waren sie da. Eine Armee so groß, wie ich sie in den großen Festen und Turnieren in Donnerheim nicht gesehen habe. Trompeten und Fanfaren bliesen und alle trugen das Wappen des Ursupators. Den silbernen Wolf auf blau und schwarz.
Außer Schußweite schlossen sie die Stadt ein. Die Lupus Umbra bildeten einen Ring, noch während der Troß die Zelte und das Lager aufbaute und eine Gesandtschaft zu Verhandlungen vor die Tormauern ritt.
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Doch noch bevor diese die Mauern erreichen konnten wurde sie beschossen und fast alle getötet. Die Andarraner, die daran schuld waren die Diplomaten getötet zu haben sagten nachher aus sie wollten nicht mit dem Ursupator verhandeln und das auch für alle anderen deutlich machen.
Die kommenden Tage waren von bangem Warten und mühevoll unterdrückten Aggressivität überall geprägt. Alle liefen aufgehetzt und nervös umher und die Reichsgarde hatte alle Hände voll zu tun nur etwas Ordnung in die Reihen zubekommen. Vorallem die Tiorsanhänger in der Stadt von denen es von Tag zu Tag mehr zu geben schien wahren kaum noch zu zügeln.

Währenddessen bauten der Lupus Umbra Belagerungsgeschütze, Schildkröten und Pavesen aus dem Holz der Nadelbäume an den Wänden der Talkessel. Dies ging mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit von statten und am Abend des achten Tages flogen die ersten Geschosse von riesigen Trebuches geschleudert in Richtung der Stadtmauern. Noch wahren es Testschüsse, aber die Menschen bekahmen eine erste Kostprobe davon, was bald kommen sollte und allen war klar, dass am nächsten Morgen der Sturm bevorstehen würde.

Kaum einer hatte geschlafen und die ganze Stadt war auf den Beinen, als am Morgen des neunten Tages die Trommeln und Schlachtenhörner der Tiorsmessen des Lupus Umbra erhallten. Nun setzte ein Dauerbeschuss der Katapulte ein und Mannshohe Felsbrocken schmetterten gegen die Mauern der Stadt und in die Häuser dahinter. Das Feuer konzentriete sich auf die Mauern an der Straße der Gerber und einen Abschnitt bei den Lagerhallen am südlichen Ende. Offensichtlich wollte der Lupus Umbra dort jeweils eine Breche in die Mauern schlagen, wo keine Türme vorhanden wahren.
Als wollten sie uns verspotten griffen die blauschwarzen noch nicht an, sondern zelebrierten weiterhin ihre Tiorsmessen, während wir unter dem Katapultbeschuss litten. Für uns eine Ewigkeit später formierten sie sich erst in ordentlichen Reihen und Abteilungen und bemannten die Rammen, Pavesen und Schildkröten. Zu unserem Entsetzen fächerten sie sich extrem weit auf, so als wollten sie von überall her die Mauern erstürmen. Vor den beiden Mauerstücken, die von den Katapulten beschossen wurden versammelten sich die Truppen der neuen Reichsgarde und alle nicht zerstörten Mauerabschnitte sollten von den Bauermelizen erstürmt werden. Nur eine Einheit von ungefähr 500 Lupus Umbra blieb zurück um als Reserve zu dienen. Offensichtlich sollte sie auch die umliegenden Berge im Blick behalten und die Armee vor Angriffen in den Rücken schützen, was auch unsere letzte Hoffnung zunichte machte, dass uns noch Truppen zu Hilfe kommen konnten.

Dem konzentrierten Beschuss hielten die Mauern nicht lange Stand und bald brachen sie unter der Last des Angriffs zusammen. Dies schien das Signal zum Angriff gewesen zu sein, den nun setzen sie sich von überall her in Bewegung und marschierten unter unserem einsetzenden Pfeifbeschuss auf die Stadt zu. Unsere Bogenschützen bekahmen den Befehl, sich erst gar nicht mit den gut gerüsteten Lupus Umbra aufzuhalten, sondern die leicht, oder gar nicht gepanzerten Bürgermelizen unter Beschuss zu nehmen. Auch wenn ich diesen Befehl durchaus verstehen kann tat mir jeder Sterbensschrei dieser armen caldrischen Bauern in der Seele weh und von diesen Sterbensschreien gab es viele. Unsere Andarrianischen Bogenschützen waren gut, gut und tödlich. Doch auch wenn sie jeden Schritt auf die Mauern mit viel Blut bezahlten, so hielt es sie nicht auf und sie näherten sich unaufhaltsam.
Als sie auf wenige Schritt heranwahren und den Sturm begannen passierten so viele Dinge gelichzeitig, dass ich sie damals nicht alle wahrnehmen konnte. Lediglich aus Erzählungen und Berichten weiß ich heute, was passiert ist. An einer der Brechen wurden Grenzbruecker Banner erthüllt und ein furchtbares Donnern hallte durch den Talkessen, als wie wir glaubten, die mysteriösen Donnerkanonen aus Grenzbrueck ihre blutige Arbeit verrichteten. Heute weiß ich, dass nicht wirklich viele Angreifer diesem alchemistischen Wunderwerk zum Opfer fiehlen, und dass es gar keine Grenzbruecker Kanonen dort gab, aber für die Attakierenden muss es schrecklich ausgesehen haben, als die schwerst gepanzerten Grenzbruecker Elitesoldaten aus dem Pulverdampf ihrer Wunderwaffen traten um die Breche zu halten.
Gleichzeitig, als die südliche Breche erreicht wurde, trafen die Soldaten dort nicht auf eine verängstigte Meliz von Bürgern, die mit Piken und Speeren versuchte die Breche zu halten, sondern eine wilde Meute Tiorskrieger, Novizen und die Anhänger des neuen Weges griffen mit wallenden Tiorsbannern, Blut auf den Lippen und Mordlust in den Augen ihrerseits die Angreifer an.
Ebenfalls zur selbenZeit bekahmen ich und die anderen Magier der Akademie zu Ayd' Owl die Order unseren Plan in die Wirklichkeit umzusetzen und wir riefen, den großen Feuerelementar, den wir Tags zuvor beschwohren hatten zu Hilfe. In Form eines riesigen brennenden Auges manifestierte es sich auf der Stadtmauer und ließ Feuer, Tod und Verderben auf die Angreifen herniedergehen.
Für viele der Bauermilizionäre war dies schon zu viel und sie wandten sich zur Flucht, doch ihre Lupsu Umbra Hauptmänner brachten die meisten wieder auf Linie.

Dann geschah das, was mir für immer im Gedächniss bleiben wird, denn ich konnte es selber von den Stadtmauern aus beobachten. Langsam, wie zäher Honig schählten sich Krieger, Bewaffnete und Bannerträger aus den umliegenden Bergen und flossen auf die Stadt zu um dem Lupus Umbra in den Rücken zu fallen. Zuerst dachte ich, wie hoffnungslos diese Geste doch sei, den die Askarier, Sturmrufer und Wächter des schwarzen Mondes würden wohl von den 500 Lupus Umbra, die der voraussichtige Kommandant der Truppen Barad Konars in Reserve gehalten hatte wohl schnell niedergemacht werden, doch ich sollte mich irren.
Denn die Kämpfer, die aus den Bergen kahmen wurde mehr und immer mehr. Hier und dort sah ich eine Wolfs-Standarte der Askarier oder das gelb/rot der Sturmrufer oder das gelb/schwarz der Wächter, aber die meisten trugen die blau/gelben Wappenröcke der alten Reichsgarde unter Leder und Fellen, die sie um ihre Schultern geschlungen hatten.
Sie führten das Pegasusbanner, wahren schwer gerüstet und trugen fast alle ausnahmlos Äxte oder ähnliche brachiale Waffen. Ihnen voran lief ein Hühne in Rüstung und Ornat eines Kommandanten der Reichsgarde und sein langer Bart und die langen Haare wehten im Wind.
Silvanaja war gekommen und über 800 vollbärtige Barbaren und hartgesottene Riesen prallten voller Kampfeswut in die Reserve des Lupus Umbra. Dies war ein harter Kampf, wenn ich jemals einen gesehen habe, denn leicht kleinzukriegen waren die Lupus Umbra Veteranen aus Andara sicher nicht, doch letztendlich hatten sie gegen die Wildheit und ungezügelte Kraft der silvanaischen Reichsgarde und ihrer Verbündeten keine Chance.

Während die Reserve aufgerieben wurde brach der Kampf um die Stadt erst richtig los. Überall kletterten Angreifer mit Leitern oder Kletterhaken über die Mauern, die mit Flüchtlingen und Bürgern nur notdürftig besetzt waren. Überall hieben und stachen Bürger und Andarrianer auf Angreifer ein und kippten Leitern wieder herunter.
Gleichzeitig hielt die westliche Breche stand. Die schwere Infanterie der Grenzbruecker, die in ihrer Heimat wohl Warzenschweine genannt werden wichen keinen Fingerbreit zurück und die erfahrenen Lupsu Umbra prallten an ihren Schilden ab, wie warmer Sommerregen.
So diszipliniert der Kampf dort auch war, so wild und chaotisch war er an der südlichen Breche. Die Tiorsanhänger aus der Stadt und die Lupus Umbra sütrzten sich wie wilde Wölfe aufeinander und färbten den Boden und die Steine der eingestürzten Mauer rot.

Ebanfalls zur selben Zeit nahmen die Lupsu Umbra das Haupttor ein und zerbrachen es unter der Wucht des angreifenden Rammbocks. Ein schwerer Kampf entbrannte unter ihnen und den Flüchtlingen und Bürgern, die dort stationiert wahren, bis von der Hauptstrasse, die vom Tor zum Marktplatz ging wildes Hufgeklapper und Hornstöße zu hören wahren. Die Reichsgarde von Tangara, die bis jetzt nicht zu sehen gewesen war kahm in kompletter Stärke und voll beritten in wildem Sturm vom Marktplatz her mitten in den Kampf geritten, an ihrer Spitze Richard Brin und die anderen Ritter der Garde, die Kriegslanzen im Anschlag.
Wie ein Sturm des Todes fegten sie über die Angreifer hinweg und zertrampelten sie unter den Hufen ihrer Pferde zu Tode. Vom Schwung getragen stürmeten sie durch und über die Überreste des zerschlagenen Tores auf das Schlachtfeld vor den Mauern um sich dort dem Kampf ihrer Brüder aus Silvanaja anzuschießen.
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Was danach passierte kann ich beim besten Willen nicht mehr beschreiben. Ich denke nicht, dass irgend jemand, außer Tior, dem Herr der Schlachten, alles gesehen hat, was auf diesen Feldern vonstatten ging. Lediglich einige Gegebenheiten kann ich berichten, die man mir in den Tagen danach zugetragen hatten. Die berittenen Reichsgardisten sind wohl aus dem Haupttor herausgeprescht und haben das schwach bewachte bewachte Feldlager der Lupus Umbra eingenommen und ihre Kriegsmaschinen zum Schweigen gebracht. Dort haben sich dann, während die Banner des falschen Kaisers eingeholt wurden, Gwenwyck Alfheri, der Kommandant der Silvanaischen Reichsgarde und Richard Brin getroffen und einen Kommandoposten eingerichtet. Die Tangarianische Reichsgarde hat dann die Lupus Umbra an der Westlichen Breche von hinten angegriffen, die seit Beginn der Schlacht mit den Warzenschweinen Schildwall an Schildwall kämpfe und sich dort festgebissen hatte. Die Lupus Umbra waren der überschweren Grenzbruecker Infanterie zwar zahlenmäßig zehn zu eins überlegen, aber das nutzen ihnen in der kleinen Breche gar nichts und wurden sie hingehalten, bis die Kavallerie ihnen in den Rücken fiel.
Die silvanaische Reichsgarde stürmte in den Kampf der Tiorsanhänger mit den andarrianischen Veteranen an der Südbreche und verwandelten die blutige Schlacht dort in ein Gemetzel, wie es seit dem ersten Brüderkrieg in Engonien kein zweites mehr gegeben hat.

Die disziplinierten, kampflustigen und erfahrenen Soldaten des Lupu Umbra machten ihrem Grundsatz alle Ehre. "Sieg oder Niederlage" hieß es für sie und alle starben, bis auf den letzten Mann. Die Bauernmilizen kahmen überall teilweise über die Mauern und konnten nur an wenigen Stellen wirklich von den Verteidigern restlos zurückgehalten werden. Ein Drittel wurde von den Mauern und den Verteidigern abgewehrt, ein Drittel starb bei dem Versuch über die Mauer zu kommen und ein weiteres Drittel schaffte es in die Stadt einzudringen. Diejenigen, die nicht in die Stadt hereingekommen waren flohen noch vor Sonnenuntergang, als sie mitbekamen, wie die Lupus Umbra vernichtet und das Feldlager eingenommen wurde.
Die, die in die Stadt hereingekommen waren ließen sich von ihren Kommandanten nicht mehr zügeln und folgten ihren tiefsten Instikten nach Blutlust und Gier und liefen marodierend durch die Straßen der goldenen Stadt.

Erst als die Dunkelheit wieder hereinbrach und die Schlacht auf den Feldern vor der Stadt für den Widerstand gewonnen war kamen die Reichagardisten zurück in die Stadt und organisierten die Verteidiger so, dass man den Plünderern Einhalt gebieten konnte. Die ganze Nacht hindurch wurden noch Briganten, einzelne Lupus Umbra, Milizonäre und Deserteure gejagt, bis dann endlich, die Schlacht in den frühen Morgenstunden, als gewonnen gewertet werden konnte.

Als der Morgen des 10ten Tages anbracht patroillierten Truppen der Reichsgarde und der Warzenschweine, unterstützt von Widerständlern durch die Stadt und sorgten für Sicherheit, während rings um uns herum die Zerstörung die diese Katastrophe erst angerichtet hatte offenbar wurde. Etliche Gebäude waren verstört, oder schwer beschädigt und die Straßen und Hausflure waren über und über voll Verwundeter, Sterbender oder Toter. Niemand konnte sich um so viele kümmern und die wneigsten, selbst die gesunden konnten sich noch auf den Beinen halten.
Die meisten, die das Gemetzel überlebt hatten waren in der Nacht irgendwo eingenickt oder weggedöst, wo sie gerade standen, oder zum Liegen gekommen waren und kamen nun langsam wieder zu sich nur um den Horror zu erblicken, der um sie herum herrschte. Die Mutigen und entschlossensten von ihnen begannen zu helfen, wo sie konnten. Sie suchten Reichsgardisten, Priester, oder sonstwen, der ihenn sagen konnte, was sie tun konnten um zu helfen und fingen an. Ihrem Beispiel folgten andere und dann wieder weitere und langsam gegen Mittag war die ganze Stadt irgendwie beschäftigt. Jeder, der sich noch auf den Beinen halten konnte tat irgendwas, suchte nach Angehörigen oder Bekannten.
Viele waren tot oder starben gerade, aber wenig Schwerzensschreie waren zu hören. Als ich durch die Straßen ging hörte man nur von überall her Wimmern, Flehen, Betteln, Weienen, Schlurzen oder Gebete. Sie starben leise, nur wenige wagten es ihr Leid und ihres Verlust hinauszuschreien, denn der Schock und die Angst waren noch zu groß.
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Nach dem Tag des Wolfes, an dem Tior über diese Stadt geherrscht hatte, kämpften nun Szivar und Lavinia um die Herrschaft des darauffolgenden Tages. Tod, Verderben und Hoffnungslosigkeit in den Straßen kämpften mit Mitgefühl, Hilfsbereitschaft und Nähchstenliebe genauso hart, wie tags zuvor die Krieger. Niemand, der am Tag des Wolfes in Fanada gewesen war wird diesen Tag je wieder vergessen. Deswegen und weil mir die Worte fehlen dieses Leid und diese Hilfsbereitschaft zu beschreiben, die ich hier gesehen habe will ich auch gar nicht weiter davon berichten, denn keine Worte könnten es je fassen.
Stattdessen will ich über die weiteren Kriegsgeschehnisse berichten. Nachdem der Widerstand den Sieg davon getragen hatte kontrollierten Widerständler die Stadt und das Gebiet drum herum. Alle Pferde die zu finden waren wurden gesattelt und Reichsgardisten verfolgten die fliehenden Bauernmilizen und Lupus Umbra nach Norden.
Ziel der Kommandatur, so sagte man mir später, sei es dabei gewesen die fliehenden Milizen davon abzuhalten sich neu zu formieren und soweit ich erfahren habe wurde das auch zu großen Teilen geschafft. Die Reste des Lupus Umbra konnte sich zwar nach Uld zurückziehen und einige hundert Milizionäre tauchten jeweils in den anderen Städten Tangaras auf, aber ein signifikanter Teil wurde wirklich zersprengt, so dass man davon ausgehen konnte ihnen so bald nicht wieder auf dem Schlachtfeld gegenüber treten zu müssen.

Das ehemalige Feldlager des Lupus Umbra wurde zur neuen Kommandatur der Reichsgarde und der Armee des Widerstands, wie sich die überlebenden Flüchtlinge nun nannten. Aus den Veteranen des Tages des Wolfes formte sich eine funktionierende Armee mit Anführern und einer Struktur nach dem Vorbild der Reichsgarde. Man nähte die ersten Wappen und gab sich Namen, denn gut die Hälfte der Überlebenden wollte nun weiterkämpfen und ganz Engonien befreien und nicht nur bei Fanada halt machen. Ausrüstung hatte man den toten und gefangenen Lupus Umbra genug abnehmen können und so erblickte nach der größten Schlacht auf engonischem Boden seit dem Brüderkrieg eine neue Armee das Licht der Welt.
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