Nach der Schlacht um Ahrnburg- bei Simon

[Isabeau Lioncoeur]

"Mademoiselle? Je sui une messager. Je cherche Mademoiselle Lorainne, Ecuyer de Chevailler Simon de Bourvis!"

[Mel]

"Je suis Lorainne. Qui t'envoie ?"

[Isabeau Lioncoeur]

Der Bote zog wortlos eine gesiegelte Lederrolle hervor und präsentierte Lorainne ein wohlbekanntes Siegel.

[Mel]

Lorainne widerstand dem Impuls, ihm die Rolle direkt aus der HAnd zu reissen.
Würdevoll streckte sie ihre Hand aus um die Rolle vorsichtig an sich zu nehmen.
Mit der anderen Hand fummelte sie unterdessen an ihrem Beutel herum und fischte schliesslich ein paar Kupfer heraus, die sie dem Boten hinhielt.
"Hier, für Deine Dienste. dort hinten am Feuer gibt es sicher auch etwas zu essen für Dich. Sollst du auf antwort warten?"

[Isabeau Lioncoeur]

Der Bote nahm die Münzen mit einer Verbeugung entgegen und nicke kurz, bevor er sich zu besagter Feuerstelle bewegte.

[Mel]

Mit zitternden Händen erbrach Lorainne das Siegel mit dem Ahornblatt.
Dann setzte sie sich an Feuer, so dass sie lesen konnte, aber weit genug abseits, dass keine Funken auf die Nachricht springen konnten und begann zu lesen.

[Isabeau Lioncoeur]

Die Nachricht war einige Wochen alt, offenbar war sie einige Zeit unterwegs gewesen.
Sie war in der fließenden Handschrift der Baronin verfasst, nicht in der exakten ihres Schreibers.


Ma chere fille!

Großes Glück und Lavinias Segen ist an dem Tag über mich gekommen, als mich die Nachricht erreichte, dass Ihr beide die Höllenfeuer vor Brega überstanden habt. Die Gerüchte über diese fürchterliche Schlacht haben mich in Donnerheim erreicht und wenn es meine Pflichten zugelassen hätten, wäre ich sofort gen Süden gereist.
So aber habe ich Lavinia Opfer gebracht, dass sie ihre Hand schützend über Dich und Simon gehalten hat und hoffe euch bald wiedersehen zu dürfen.
Einer Deiner Briefe hat mich in Goldbach erreicht, aber der strenge Winter versagte alle Möglichkeiten einen Boten zu schicken. Goldbach selbst hat die Belagerung Donnerheims vergleichsweise gut überstanden, Alamar sei Dank und Lob dafür, dass der Lupus Umbra nicht auf die Idee gekommen ist die Baronie zu plündern um Nachschub zu erhalten!
Ich habe Erkundigungen über deinen Vater eingezogen und auch wenn er jetzt in einer anderen Welt ist, so bleibt immer noch sein Name und wir werden alles tun, was möglich ist, um ihn rein zu waschen!
Solange dies noch ungeklärt ist, sei dir zumindest über eines gewiss: sein Grab ist nicht unerkannt.
Ich befinde mich im Augenblick im Gefolge der Königin und hoffe in Ahrnburg auf Euch zu treffen. Augenblicklich kann ich die Königin nicht verlassen, auch wenn es mich drängt Euch beide in einem Stück zu sehen.
Die Nachricht der Pilgerfahrt erreichte den Hof wie ein Wirbelsturm und die Königin wurde ghört, wie sie sprach: „Es war rechtens de Bourvis zu einem unserer Ritter zu ernennen, er hat Caldriens Größe neu bewiesen!“
Mein Herz ist vor Stolz geschwollen, dass unsere Familie so bevorzugt werden sollte!

Möge Lavinias Hand auf Euch liegen

in tiefer Verbundenheit

Isabeau Lioncoeur

[Mel]

Lange hielt sie den Brief in der Hand und den Kopf darüber gebeugt. Nur das Zucken ihrer Schultern verriet, dass sie weinte.
Dann stand sie auf, wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und begab sich an das Feuer, an dem der Bote hungrig Haferschleim hinunterschlng.
"Du, sage mir, wie ist Dein Name?"

[Isabeau Lioncoeur]

Der Mann sah sie mit vollem Mund einen Augenblick von unten her an, bevor er alles rasch herunterschluckte und sich mit der linken über den Mund fuhr und aufsprang.
"Je suis Claude, Ecuyer!"

[Mel]

"Bon, Claude, wieviele Tage wird die Baronin noch hierher brauch? Und bitte sag mir, wie schnell kannst Du reiten?"

[Isabeau Lioncoeur]

Der Mann kratzte sich verlegen am Kopf:
"Der Tross der Königin lagerte noch vor Donnerheim, als ich losgeschickt wurde. Ich habe jedoch gehört, dass ihre Gnaden vorausgesandt werden sollte..." er sah Lorainne zweifelnd an: "Ich bin mir sicher, dass ihr Kommen noch angekündigt wird, würde jedoch mit etwa 5 Tagen rechnen."

[Mel]

Lorainne murmelte einen LFuch vor sich hin, der den jungen Mann erröten liess.
"c'est trop large!Merde!!!! Bon, hör zu claude. Du reitest schnell wie der Wind zurück und überbringst ihr meine freudigen grüsse und dass ich es kaum erwarten kann, sie wieder zu sehen. Dann bring in erfahrung, was sie bei ihrer ankunft wünscht, damit ich versuchen kann, alles nötige in die wege zu leiten! Wenn du es schafftst, mir vor ihrer Ankunft davon zu berichten, damit iczumindest schon die vorbereitungen treffen kann, dann wirst du belohnt und zwar gut belohnt."
Sie hielt ihm eine Silbermünze vor die Augen.
"Die hier wird deine sein, wenn du rechtzeitig wieder hier bist."

Im Geist überschlug Lorainne die Finanzen und presste die Lippen aufeinander.
Fast schon bereute sie, dem Boten soviel geboten zu haben, doch wenn er es schaffen sollte, dann musste er den entsprechenden anreiz haben.
Ich werde wohl den Diamanten von William versetzen müssen, wahrscheinlich bekomme ich in diesen Tagen nicht halb soviel wie er wert ist, aber mit diesem Glitzerzeug kann ich nichts anfangen...

Sie wandte sich wieder Claude zu :"Meinst du, du kannst es schaffen?"

[Isabeau Lioncoeur]

Die Augen des Mannes wurden groß bei der Münze und ein berechnender Ausdruck trat in sein Gesicht.
"Oui! Ich werde mit den Mägden schäkern, das ist meine Spezialität müsst ihr wissen..."

[Mel]

"Erspare mir die Details, s´il te plait! Gut, dann beeile Dich und reite los, wenn Du ausreichend Informationen hast und ich genug Zeit, dann bekommst Du sie.
je schneller Du losreitest, desto schneller hast du deine Belohnung! Allez!"

Lorainne war hochrot im Gesicht! Sie konnte sie gut vorstellen, wie er mit den Mägden schäkerte, sah sie das in den Soldatrenlagern immer wieder!

[Isabeau Lioncoeur]

Claude nickte noch einmal ehrerbietig, schlang das restliche Essen herunter und war bald darauf wieder auf dem Weg.

Etwa 4 Tage später stand er wieder im Lager. Er war sonnenverbrannt, schlammig und staubig und sah aus, als ob er im Stehen einschlafen würde. Er sah Lorainne etwas ängstlich an und versuchte sich immer wieder unbemerkt umzusehen, ob ihr Ritter zu sehen war.