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Autor Thema: Der Weg von Brega zur Löwenburg  (Gelesen 14785 mal)

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Offline Dominic

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Der Weg von Brega zur Löwenburg
« am: 25. Sep 13, 20:44 »
Es war ein recht sonniger Morgen, als sie durch das Westtor von Brega die Stadt verließen. Die Stadt wuchs und gedieh, nichts erinnerte mehr an die furchtbare Schlacht, die hier vor einigen Jahren getobt hatte. Nicht weit von hier, hatte Kassos seine Novizen und Krieger in den Kampf geführt. Hier, in der Nähe des Tores, hatte er Seite an Seite, Schild an Schild mit den Askariern gefochten. Diese Stadt war auf ihrem Blut wieder aufgebaut worden.
Mit einem leichten Kater war er heute Morgen bei Jelena erschienen und zusammen hatten sie sich auf den Weg gemacht.
"Ein herrlicher Tag", sagte er zu der Heilerin und hielt sich den Kopf, "und so hell."
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Re: Der Weg von Brega zur Löwenburg
« Antwort #1 am: 25. Sep 13, 20:52 »
Jelena lächelte zuckersüß und beugte sich vor um eine Fluse von seinem Umhang zu schnipsen.
Leider rutschte sie aus und stieß mit dem Knie an die Flanke von Kassos Pferd welches verärgert schnaubte und einen Satz nach vorne machte.
"Ups." meinte sie ohne das geringste Anzeichen von Reue.
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Offline Dominic

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Re: Der Weg von Brega zur Löwenburg
« Antwort #2 am: 25. Sep 13, 21:08 »
Kassos braucht eine Weile um seinen Rappen wieder unter Kontrolle zu bekommen und ihn wieder neben Jelenas Pferd zu lenken.
"Sehr witzig", meint er und versucht nicht besonders erfolgreich ein Grinsen zu unterdrücken, "werd erwachsen."
Kurz überlegte er ob er sich rächen sollte, entschied sich aber dann dagegen. Immerhin brauchte er, wenn es sich nicht besserte, bald etwas von Jelena. Und zwar etwas gegen Kopfschmerzen.
"Wirst du einige Zeit auf der Burg bleiben, bald ist Knollenfest in Brega, oder so schnell wie möglich wieder verschwinden?"
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Re: Der Weg von Brega zur Löwenburg
« Antwort #3 am: 25. Sep 13, 21:25 »
"Lass mich doch erst mal ankommen." grummelte Jelena als Kassos mit seiner Frage effektiv ihre gute Laune begrub.
"Ich habe keine Ahnung ob ich überhaupt einen Fuß in die Burg setzen kann geschweige denn dort einen Platz finde um zu schlafen."
Jelena schauderte regelrecht bei dem Gedanken Stunden oder gar Tage auf Tiors geweihtem Boden zu verbringen. Der Gedanke bereitete ihr körperliches Unbehagen.
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Offline Dominic

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Re: Der Weg von Brega zur Löwenburg
« Antwort #4 am: 25. Sep 13, 21:32 »
"Vielleicht würde es helfen, wenn du in den Unterkünften der Askarier schläfst. In der Nähe das Askar Schreins wird es vielleicht nicht ganz so schlimm sein."
Kassos wollte keines Falls ihre Laune trüben, doch machte er sich ernste Gedanken um Jelena. Keiner von ihnen konnte wissen, wie es ihr ergehen würde, solange sie auf der Burg ist.
"Wenn es nicht anders geht, lasse ich dir ein großes Zelt aufbauen, außerhalb der Mauern. Natürlich mit allem was du brauchst. Wie einem weichen Bett zum Beispiel."
Er lenkte sein Pferd etwas von ihrem weg.
"Immerhin bist du nicht mehr die jüngste", sagte er und schenkte ihr sein bestes Bauerngrinsen.
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Re: Der Weg von Brega zur Löwenburg
« Antwort #5 am: 25. Sep 13, 21:56 »
Jelena wusste das Kassos sie aufziehen wollte, aber sie konnte nicht aus ihrer Haut und sprang drauf an. Sie beugte sich aus dem Sattel, so dass es im ersten Augenblick so aussah als ob sie zur Seite fallen würde, packte seinen rechten Fuß im Steigbügel und riss diesen beim Aufrichten mit hoch.
Der Krieger ruderte einen Augenblick lang mit den Armen und versuchte sich zu halten, aber als sein Pferd stieg verlor er doch das Gleichgewicht und fiel mit einem Scheppern der Rüstteile und einem dumpfen *plumps* aus dem Sattel.
Während Großväterchen unbeeindruckt mit den Ohren schnippte blieb Jelena auf ihrem schweren Kaltblüter über Kassos stehen und sah ihn mit einem vernichtenden Blick an:
"Egal wie alt du glaubst das ich werde, aus dem Sattel hebe ich dich auch dann noch wenn ich alt und grau bin. Schäm dich."
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Offline Dominic

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Re: Der Weg von Brega zur Löwenburg
« Antwort #6 am: 25. Sep 13, 22:02 »
Der Priester, von dem man meinen sollte er würde bei so etwas die Kontrolle verlieren, kugelte sich vor lachen auf dem Boden.
"Jelena", prustete er, "ich hätte mich ernsthaft verletzen können."
Nach einiger Zeit stand er auf und ging zu seinem mittlerweile grasenden Pferd.
"Immer musst du gleich zu körperlicher Gewalt greifen.", sagte er und stieg in den Sattel.
Langsam wendete er sein Pferd und näherte sich ihr.
"So langsam kann ich mir vorstellen, warum Tior gefallen an dir hat."
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Re: Der Weg von Brega zur Löwenburg
« Antwort #7 am: 25. Sep 13, 22:11 »
Jelena war einer der ganz wenigen Menschen auf Alamars weiter Erde die wusste das sie mit solch einem Verhalten bei dem sonst so jähzornigen Tiorspriester durchkam. Sie war bereit sich mit ihm zu kabbeln und auch gegenseitig auf den Arm zu nehmen, aber mit seinem letzten Satz nahm er ihr effektiv den Wind aus den Segeln.
Sie sackte ein wenig in sich zusammen als ihr bewusst wurde was Kassos da sagte und lenkte Großväterchen zurück auf die Straße.
Ihr fiel beim besten Willen nicht ein was sie darauf antworten sollte.
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Re: Der Weg von Brega zur Löwenburg
« Antwort #8 am: 26. Sep 13, 03:07 »
Der Priester hatte sich hinreißen lassen und bereute seine Worte, im selben Moment da er sie ausgesprochen hatte. Er wollte Jelena keines Falls die Laune vermiesen, geschweige denn die verletzen. Mit gesenktem Blick, der fast an einen Wolfswelpen heranreichte und so gar zu Kassos passte, gesellte er sich wieder zu Jelena.
"Es tut mir leid, im Eifer des Gefechts habe ich nicht nach gedacht. Wir haben noch nie ausführlich darüber geredet und auch nicht über eine Möglichkeit dies zu beenden. Dich aus seinem Blick zu nehmen."
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Re: Der Weg von Brega zur Löwenburg
« Antwort #9 am: 26. Sep 13, 08:59 »
Jelena akzeptierte seine Entschuldigung mit einem etwas schiefen Lächeln. Die Verbindung zwischen ihr und Kassos führte oft dazu das einer von ihnen über das Ziel hinaus schoss. Sie konnte ihm schon lange nicht mehr wirklich böse sein.
Was aber die Geschichte zwischen Tior und ihr noch komplizierter machte als ohnehin schon.
"Kassos... ich lebe nun schon seit fast zehn Jahren unter seinem Blick. Was willst du daran ändern können solange die Verbindung zwischen uns besteht? Es sei denn du bist bereit sie zu opfern."
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Re: Der Weg von Brega zur Löwenburg
« Antwort #10 am: 26. Sep 13, 21:30 »
"Das bin ich", kam es fast ohne Verzögerung, "wenn du dann nicht mehr darunter leiden musst."
Er blickte sie ernst an und lächelte dann ebenfalls etwas schief.
"Wenn das die Lösung ist und wir es schaffen können, opfere ich das Band und literweise von meinem Blut dafür."
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Re: Der Weg von Brega zur Löwenburg
« Antwort #11 am: 26. Sep 13, 22:09 »
"Als ob es nach dem gestrigen Abend nicht komplett verwässert wäre, so wie du gesoffen hast."
meinte Jelena witzelnd und versuchte das Thema zu wechseln.
Wenn sie wirklich, wirklich, wirklich wollten, dann würden sie einen Weg finden um das Band zwischen ihnen zu zerschneiden. Und es war mehr als wahrscheinlich das ihre Möglichkeiten dann größer waren um Tior aus dem Weg zu gehen.
Aber wollte sie das?
Unbewusst rieb sich Jelena mit dem Handballen über das Brustbein. Bei dem Gedanken noch jemanden zu verlieren fühlte sie die Leere die Luthor und Wassilji hinterlassen hatten nur noch mehr.
Denn eines war zumindest ihr glasklar:
Solange sie in Engonien weilte, so lange würde die Hand Tiors auf ihr liegen.
Die Frage war nur ob sie damit leben konnte.
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Re: Der Weg von Brega zur Löwenburg
« Antwort #12 am: 26. Sep 13, 22:44 »
Kassos beobachtete ihre kurze Geste voller Sorge. Jelena hatte -wie viele andere auch- viel ertragen müssen und er machte sich zusehends Sorgen um sie.
"Nur weil unsere Verbindung getrennt wird, heißt das nicht, dass sich was ändert. Wenn wir das Innerste des anderen nicht mehr spüren können, müssen wir eben lernen darüber zu reden."
Sein Blick wurde ernst und er schien kurz davor, eine Entscheidung zu treffen.
"Ich mache mir Sorgen um dich, Jelena." 
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Re: Der Weg von Brega zur Löwenburg
« Antwort #13 am: 26. Sep 13, 22:51 »
"Warum?"
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Re: Der Weg von Brega zur Löwenburg
« Antwort #14 am: 26. Sep 13, 23:07 »
"Weil du viel durch gemacht hast, viel verloren. Wir haben alle in diesem Krieg gelitten, manche mehr als andere, aber wir müssen uns das Leben nicht unnötig noch schwerer machen. Warum auch immer Er Gefallen an dir gefunden hat, du leidest darunter und die Verbindung zu einem Priester Tiors ist da sicher nicht hilfreich. Ich stehe kurz davor zum Hohepriester aufzusteigen, was glaubst macht das mit dir? Ich werde in sein Reich gehen und dort Jagen, oder ich werde hier einen würdigen Gegner finden, aber sicher ist, seine Macht wird mich durchfluten und du wirst dich nicht dagegen schützen können. Darum mache ich mir Sorgen. Ich will nicht, dass dir etwas geschied."
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