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Autor Thema: Das Wirtshaus "Zur gescheckten Kuh"  (Gelesen 17473 mal)

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Offline Jelena

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Das Wirtshaus "Zur gescheckten Kuh"
« am: 28. Nov 13, 18:44 »
Das Wirtshaus stand an einer der Nebenstraßen von Bregas Hauptstraße und nur einen kurzen Fußweg vom Hauptmarkt entfernt. Es war ein solides Haus, das sich seit fast drei Generationen in der Hand einer Familie befand und es wie durch ein Wunder durch die Kriegswirren geschafft hatte. Es war eines der wenigen Häuser die über eigene Ställe verfügten und eher für die etwas besser gestellten Reisenden ausgerichtet war.

Jelena hatte das Gasthaus bereits lange vor dem Krieg kennen und schätzen gelernt und war immer wieder hier abgestiegen. In jener dunklen Zeit unmittelbar nach der Schlacht in der Stadt hatte sie kurzerhand das ganze Haus gemietet und hier sowohl das Rudel als auch die Nordhunde einquartiert. Die Wirtin hatte kurz vor der Befreiung ihren Mann und fast auch ihren ältesten Sohn an betrunkene Lupus Umbra verloren und erkannte den Nutzen die Heilerin und ihre zusammengewürfelte aber ehrbare Truppe Obdach zu gewähren.
Die beiden Frauen waren sich sympathisch und hatten sich bald auf einen guten Preis geeinigt. Inzwischen war eine solide Freundschaft daraus gewachsen und Jelena hatte bei ihren Besuchen in Brega immer ein sicheres Dach über dem Kopf.
Inzwischen nannte sie die ganze Familie "Tante Jela" und lud sie zu Hochzeiten und Namensgebungen ein. Ein neues Stück Zuhause für die Händlerin deren Wurzeln im Wind lagen.

Das Gasthaus hatte einen so guten Ruf, dass in den Jahren seit dem Ende des Bruderkrieges angebaut werden konnte und so waren über den Ställen Zimmerfluchten entstanden, die im Grunde genommen für Jelena bereit standen und nur in ihrer Abwesenheit vermietet wurden.
Die Wirtin kannte den Großteil des Rudels mit Namen und Gesicht und gewährte natürlich auch diesen Obdach, wenn sie es denn brauchten.
"Schmuggeln? Ich bin reich genug um zu bestechen, ich muss nicht Schmuggeln!"

Offline Wassilij

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Re: Das Wirtshaus "Zur gescheckten Kuh"
« Antwort #1 am: 28. Nov 13, 19:00 »
Wassilij war gerade aus dem Fenster von Vanions Gastzimmer gesprungen und unten in der unbelebten Seitenstraße gelandet. Dort ließ er seine Knie weggehen und rollte gekonnt ab, womit er sich in die Schatten brachte, wo er nahezu sofort für Vanion und Anders in den Schatten verschwand. Zügig, aber nicht zu schnell, wechselte Wasilij die Straßen und eilte durch Brega, um für Vanion und Anders endgültig zu verschwinden.

Mit einem finsteren Gesichtsausdruck, wanderte er Gedanken verloren durch Brega. Nach einiger zeit, blieb er stehen und sah auf. Das Gasthaus kannte er. Von Früher. Gut, dieses Gasthaus war eine gute Strecke von dem entfernt, in welchem Vanion sich aufhielt. Wassilij klopfte an die Tür. Er wusste, dass er hier die Ruhe finden würde, die er suchte. Das kleine Gasthaus war nun einmal keine Schänke.
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Offline Jelena

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Re: Das Wirtshaus "Zur gescheckten Kuh"
« Antwort #2 am: 28. Nov 13, 20:46 »
Aufgrund der späten Stunde war die Tür bereits verrammelt worden, aber wie immer gab es jemanden der auch nachts die Türe zügig öffnete. Der junge Mann musterte den Fremden vor sich und lächelte schließlich:
"Ihr seid es! Es ist schon so lange her das wir euch hier gesehen haben! Wusste ich doch das die Gerüchte völlig übertrieben waren... als ob ihr Tante Jela alleine lassen würdet... kommt herein, in der Schankstube brennt ein Feuer."
Vielleicht erinnerte sich Wassilij nicht an den Mann, aber seine Gesichtszüge verrieten ihn als ein Mitglied der Wirtsfamilie.
Das Wirtshaus besaß natürlich auch einen Schankraum, aber im Gegensatz zu den meisten Tavernen der Stadt und vor allem denjenigen am Hafen schloß dieser kurz nach Mitternacht und erlaubte den Gästen eine ungestörte Nacht.
"Möchtet ihr noch etwas trinken? Oder direkt hoch zu Tante Jela? Ich glaube nicht das sie schon im Bett ist, irgendwas stimmt mit dem Hinterhuf von Großväterchen nicht und sie hat vor kurzem noch einmal nach ihm gesehen." erzählte der Sohn der Wirtin vor sich hin während er die Tür wieder sorgfältig verschloß und das Feier schürte um die beißende Kälte des nahenden Winters fern zu halten.
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Offline Wassilij

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Re: Das Wirtshaus "Zur gescheckten Kuh"
« Antwort #3 am: 28. Nov 13, 22:18 »
Wassilij schüttelte den Kopf. "Einfach einen ruhigen Fleck und ein großes, starkes Bier. Mehr wünsche ich erst einmal nicht."

Damit trat er in die Wirtsstube ein und suchte sich schweigend einen Platz.
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Offline Jelena

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Re: Das Wirtshaus "Zur gescheckten Kuh"
« Antwort #4 am: 28. Nov 13, 22:27 »
"Wie ihr wünscht."
Der junge Mann putzte sich die Hände an einem Lappen ab und ging hinter den Tresen wo er einen Krug Bier zapfte. Er brachte ihn an Tisch in der Nähe des Feuers und stellte ihn vor Wassilij ab:
"Bitte sehr. Falls ihr mich braucht, ruft einfach, ich habe mein Lager direkt dort."
Er zeigte auf ein Deckenlager in der Ecke hinter der Haustür und zog sich dann dorthin zurück. Bereits kurze Zeit später hörte man tiefe und gleichmäßige Atemzüge.
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Offline Wassilij

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Re: Das Wirtshaus "Zur gescheckten Kuh"
« Antwort #5 am: 29. Nov 13, 18:01 »
Wassilij nickte knapp zum Dank und trank ein paar große Züge. langsam kam er zur Ruhe.

Großväterchen, dachte er, ja ein gutmütiger alter Kaltblüter.

Mit großen Zügen leerte er das Bier. Kurz überlegte er, ob er noch eines trinken sollte. Doch angenehme Erinnerungen stiegen in ihm auf. Mit einem Lächeln, dachte er an den Stall, vor einigen Jahren. Mit einem Kopfschütteln, waren diese wohligen Erinnerungen verschwunden. Aber Großväterchen, ja er würde nach ihm schauen. Leise, verließ er den Schankraum und betrat den Innenhof.

Erinnerungen. Wie oft, hatte er hier schon meditiert? Wassilij hielt inne. Hier war etwas beruhigendes. Der Geruch von Pferd und stall drang ihm in die Nase. Still und leise atmete er die kühle Nachtluft tief ein. Unwillkürlich, begab er sich in die Ausgangsstellung einer Reihenfolge von Kampfstellungen, welche eine Bewegungsmeditation ein leitete. Während er mit geschlossenen Augen tief ein und ausatmete, wechselte er langsam, ruhig und kontrolliert die Haltungen, bis er Großväterchens Schnauben vernahm.
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Re: Das Wirtshaus "Zur gescheckten Kuh"
« Antwort #6 am: 29. Nov 13, 20:09 »
Jelena tätschelte Großväterchens Blesse und stellte sich auf die Zehenspitzen um an die Sturmlaterne zu kommen die sie an den Haken gehängt hatte um Licht zu haben.
Sie hob das Glas und blies die Flamme aus als sie ein Prickeln im Nacken spürte. Sie warf einen prüfenden Blick zur Tür und erstarrte als sie die Gestalt sah. Sie würde ihn immer und überall erkennen, egal was er trug oder wie er sich gab.
Sie stellt die Laterne zur Seite und wartete stumm ab, Wassilij würde sie schon bald bemerken.
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Offline Wassilij

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Re: Das Wirtshaus "Zur gescheckten Kuh"
« Antwort #7 am: 29. Nov 13, 20:14 »
Wassilij sah auf. Jelena! Hatte er darauf gehofft oder war es doch nur der Zufall gewesen, der ihn her geführt hat? es spielte keine rolle. Sie sah ihn an und er hielt inne.
Die Meditation war ohnehin vorbei. Also nahm er eine normale Haltung ein und verneigte sich leicht zum Gruße.

"Sei gegrüßt Jelena!" sagte er mit einem leicht schiefen aber ehrlichen Lächeln.
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Re: Das Wirtshaus "Zur gescheckten Kuh"
« Antwort #8 am: 29. Nov 13, 20:21 »
Ungebeten stiegen Tränen in ihre Augen:
"Sjeno moja!"
Sie machte einen halben Schritt auf ihn zu und stockte wieder, ihr Blick glitt prüfend über ihn und auch in ihrem Gesicht erschien ein halbes Lächeln.
"Gje si bio?"
So eine einfache Frage, aber so viele Bedeutungen. Meinte sie die letzten Wochen? Monate? Seine Zeit... dort?
Wahrscheinlich alles davon.
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Offline Wassilij

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Re: Das Wirtshaus "Zur gescheckten Kuh"
« Antwort #9 am: 29. Nov 13, 20:30 »
Wassilij's Gesichtsausdruck wurde weicher, doch seine Augen spiegelten Schmerz wieder.

Seine Stimme gab ein wenig nach, während er sprach. Von der Kälte Vanion gegenüber, war nichts geblieben.

"In meinen Schlimmsten Alpträumen und in Welten voller Schmerz. Aber ich konnte nicht 'JA' zu ihnen sagen."
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Re: Das Wirtshaus "Zur gescheckten Kuh"
« Antwort #10 am: 29. Nov 13, 21:02 »
"Ich weiß."
meinte sie schlicht und tätschelte das Pferd neben sich ein letztes Mal bevor sie aus der Box trat.
Man sah ihr den inneren Konflikt deutlich an, Trauer war in ihrem Gesicht und auch Angst, Mitgefühl, aber keinesfalls Mitleid.
"Kommst du? Es ist kalt."
Sie machte sich auf den Weg zu der einfachen Stiege die zu den Zimmerfluchten oberhalb des Stalles führte.
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Offline Wassilij

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Re: Das Wirtshaus "Zur gescheckten Kuh"
« Antwort #11 am: 29. Nov 13, 21:26 »
Wassilij folgte ihr ruhig. "Das stimmt. Es wird kalt und der Winter kommt." Jelena öffnete die Tür zu ihrer Kammer und lies Wassilij den Vortritt.

Drinnen war es wohlig warm. Wassilij zog den Mantel aus und legte ihn ordentlich zur Seite. Er wandte sich dem Kamin zu. dort war alles wie früher. Eher aus Gewohnheit, denn aus wirklichem Entschluss, griff Wassilij nach den Tee Utensilien und begann zwei Schalen vor zubereiten.

Während er dort zu Gange war, brach er das kurze Schweigen.

"Ich tue, was möglich ist, um wieder zu meinem alten Selbst zurück zu finden. Aber scheinbar, hindern mich einige alte Freunde daran. Wie sie es sehen, ist alles was ich bin etwas böses. das was ich in meinem inneren Spüre, dass, was heraus will. Doch ich lasse es nicht mehr heraus. Wie es scheint, ist das jedoch alles, was man in mir sieht. Ein Attentäter, der untreu und geschwätzig ist. Und..." Er konnte nicht weiter sprechen. Seine Worte kamen ihm hohl vor, Worte voller Selbstmitleid, doch das empfand er nicht. Was empfand Wassilij? Er wusste es selbst nicht. Da waren Hass, Zorn und Furcht.

Was hatte sich alles geändert? Was war alles geschehen? War er so unwichtig gewesen? Hing das zerbrechen alter Freundschaften und Bündnisse so sehr mit seinem Verschwinden zusammen?

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Re: Das Wirtshaus "Zur gescheckten Kuh"
« Antwort #12 am: 30. Nov 13, 14:17 »
Jelena wusch sich die Hände in einer Waschschüssel und trocknete sich sorgfältig die Hände ab.
Das Schweigen zwischen ihnen dehnte sich aus, aber es war kein unangenehmes Schweigen, sondern ein freundschaftliches, so wie es früher oft zwischen ihnen gewesen war.
Zum ersten Mal seit jenem fürchterlichen Tag in den Ausläufern des Waldes von Arden als die damals nahezu leere Hülle Wassiljis zu ihnen zurückgekert war schien sie sich in seiner Gegenwart zu entspannen. Der Blick den gerade auf ihn erhaschen konnte hatte viele Ängste in ihr gelindert und zum ersten Mal seit langer Zeit ließ sie die Hoffnung zu das ihr Schatten zu ihr zurückkehren würde.
Sie runzelte die Stirn, sie hatte die anderen in den letzten Wochen nicht gesehen und auch nicht gesprochen, war das Misstrauen wirklich so augeprägt?
"Du bist aufgebracht." Es war weniger eine Frage als vielmehr eine Feststellung.
"Warum erzählst du nicht was passiert ist?"
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Offline Wassilij

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Re: Das Wirtshaus "Zur gescheckten Kuh"
« Antwort #13 am: 30. Nov 13, 14:54 »
Wassilij holte tief Luft, bevor er zu sprechen begann.

"Vanion hat einen wahnwitzigen Plan gefasst. Er will Beweise gegen Roquefort finden, die zeigen, dass er hinter den Söldnern steht, die Vanion und andere im Foret d'Artroux ermorden sollten. Im schlimmsten Falle, würde er Beweisen können, dass dieser Ritter auch in Verbindung zu den Szivars-Kultisten stand, die dort versucht haben Szivars Macht aus zudehnen und möglichst alle Wälder Engoniens zu solch verfluchten Orten zu machen, wie den Wald von Arden. Dazu wollte er eine unbedarfte, naive junge Frau an den Hofe Roqueforts lassen, die sich bei dem Dienstpersonal umhören sollte. Er selbst wollte sich den Söldnern anschließen. Letzteres wäre seinem Wunsch nach auch mein Part gewesen, doch habe ich versucht ihn davon abzuhalten und ihm Alternativen genannt. Er verstand daraus jedoch lediglich, dass ich roquefort töten wolle und ich nur einer Meuchlerbande zugehören würde. Stück für Stück habe ich daran gearbeitet, ihn von seiner Narretei abzuhalten, habe auch angeboten, meine Brüder zu Hilfe zuholen, die in der Nähe sind. doch er fing an unsere Freundschaft vollkommen in frage zustellen, ich würde alles heraus plaudern und wir alle wären nur eine dreckige Meuchlerbande. Schließlich warf er mir noch vor die Füße, Kassos habe mich nur gebeten, an seiner Kriegerakademie zu unterrichten, um mich im Auge zu behalten. Dieses..." Wassilij sprach nicht mehr aus, was ihm auf der Zunge lag. Doch die Wut kochte wieder hoch.

"Wenn ich all das wäre, was dieser Narr von mir behauptet, warum habe ich nicht den einfachen Weg gewählt, als man es mir unter Folter anbot? Aber nein, alle haben ihn ja vor mir gewarnt, mir zu vertrauen wäre ein Fehler, alle alten, angeblichen Freunde! Er habe nicht auf sie gehört und dann so etwas. Ich versuche alles, um wieder zu meinem alten selbst zurück zu finden, arbeite jeden Tag, jeden Atemzug daran. Und dann..." Seine Stimme hatte anfangs gleichgültig und kalt geklungen. Doch am ende versagte sie ihren Dienst und brach.
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Re: Das Wirtshaus "Zur gescheckten Kuh"
« Antwort #14 am: 30. Nov 13, 15:41 »
Jelena stellte ihre Teeschale zur Seite und überbrückte die Entfernung zwischen ihnen. Sie legte ihre kühle Hand an seine Wange und als er es zuließ nahm sie sein Gesicht in beide Hände und suchte seinen Blick.
"Wassilji"
Ihre Stimme klang kratzig, all die Tränen denen sie nicht erlaubt hatte zu fallen lagen darin.
"Lass die Wut nicht gewinnen, bitte. Atme... "
Als sie sah das die Spannung aus seinem Körper wich sprach sie weiter und Wassilji konnte erkennen wieviel Schmerz es Jelena bereitet hatte ihn fernzuhalten.
"Als du frisch zurückgekehrt warst warst du nicht.... vollständig. Wichtige Teile haben gefehlt und niemand von uns wusste was du tun würdest. Aber wir haben dich nie aufgegeben, ich habe dich niemals aufgegeben, niemals! Ich wusste das Srce dir einen Weg aufzeigen würde, das Ratnik dir den Mut geben würde ihn zu beschreiten und..."
Ihre Stimme sank zu einem Flüstern herab, "Sin dich wieder annehmen würde... wenn du dich dazu entscheidest wieder der alte sein zu wollen."
Sie holte tief Luft:
"Und dann würde ich dich auch wieder zu Hause begrüßen dürfen."
Wider willen kamen ihr die Tränen, aber ihre Stimme blieb fest:
"Vanion ist ein dummer Junge. Ja, es mag sein das Gorix und Kassos zur Vorsicht raten, aber sie tun es weil beide wissen wie es ist in Szivars Fängen zu sein. Und im Gegensatz zu dir hat zumindest Kassos sich auf einen Handel eingelassen..."
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