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Autor Thema: In der Umgebung von Brega.  (Gelesen 53497 mal)

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Offline Anders

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Re: In der Umgebung von Brega.
« Antwort #375 am: 16. Dez 14, 09:26 »
Ach ja Felix. Wo steckte der eigentlich schon wieder? Anders überlegte konnte sich aber nicht entsinnen zu wissen wo er hinwollte. Naja sie würde ihm sicher bald wieder über den Weg laufen.
Aber immerhin hatte sie anscheinend eine gute Idee gehabt und das freute sie. Sie konnte also doch noch helfen.
Dann wandte sich Lorainne wieder an sie, leiser diesmal deshalb senkte auch sie die Stimme herab.
"Wenn er dort war könnte es sogar sein, dass du ihn oder sie gesehen hast. Vielleicht fällt dir ja was dazu ein." Sie überlegte kurz. Sie kannte weder Roquefort noch seine Angewohnheiten, das machte es ihr schwer ihn und seine Gefolgsleute einzuschätzen. "Du kennst ihn besser als ich vielleicht fällt dir ja ein wer in seinen Augen für sowas geeignet wäre."
Eigentlich hatte sie dann noch etwas sagen wollen, aber Lorainne fiel mit einer Frage ins Haus von der wussten auch nur die Wüstenschlangen wo sie herkam.
Vollkommen perplex, leicht verwirrt und ganz leicht errötend schaute sie die Ritterin an.
"Äh...."
 Wenn sie ehrlich war hatte sie selbst darüber garnicht nachgedacht, von daher schwieg sie kurz. Schließlich huschte ihr Blick kurz zu Vanion dann wieder zu Ritterin. "Wieso ist das wichtig? Ich mag ihn sehr sehr gern. Ist das schlimm?"
Hoffentlich war Lorainne nicht böse deshalb.
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Offline Vanion

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Re: In der Umgebung von Brega.
« Antwort #376 am: 16. Dez 14, 14:13 »
Vanion hatte sich Simon zugewandt, was Lorainne und Anders besprachen, bekam er nicht mit. Seine Gedanken kreisten nach wie vor um das Geld.
"Mir will einfach nicht einfallen, wie wir irgendetwas beweisen wollen! Wir reisen seit Monaten hin und her, Simon. Irgendwo müssen wir doch ansetzen können, nicht wahr?"
"LARP ist nicht ein Hobby, es sind mindestens acht oder so. Ich betreibe etwa fünf davon." RalfHüls, LarpWiki.de

Mel

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Re: In der Umgebung von Brega.
« Antwort #377 am: 21. Dez 14, 16:41 »
"Nein, es ist nicht schlimm. Hoffe ich."
Sie schaute Anders ernst an und fuhr mit ihren Gedanken fort:"Mach Dir aber nict zuviele Hoffnungen, dass er das erwiedert. Selbst wenn er es tut, es wäre hoffnungslos. Also sorge dafür, dass dir das nicht das Herz brechen wird."

Sie wünschte oft, dass sie jemand auf die Wirren der Liebe vorbereitet hätte, vor allem auf den Schmerz, die eine unerfüllte Liebe mit sich brachte.
Bei Simon war damals kein Platz dafür gewesen, niemand hatte daran gedacht, dass sie sich eines Tages verlieben würde. Nur Jelena hatte es damals erkannt, sie beiseite genommen und ihr gesagt, dass sie sich Luthor aus den Kopf schlagen sollte.
Zwar hatte sie vorher schon gewusst, dass es hoffnungslos war, da er nicht von Stand war, aber Liebeskummer hatte sie trotzdem gehabt.
Allerdings war dieser Kummer damals nichts, rein gar nichts, im Vergleich zu jetzt.
 Sie griff in ihre Tasche und drückte die Yorkmünze, die sie seit einiger Zeit nicht mehr um den Hals trug. Zu schwer war ihr Gewicht- und das der Erinnerung.

Offline Anders

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Re: In der Umgebung von Brega.
« Antwort #378 am: 21. Dez 14, 17:45 »
Jetzt schaute die Kenderin eher verwirrt. Herzbrechen? Sie schwieg kurz und mussterte nochmals den Knappen ehe sie wieder zu Lorainne sah. "Wie meinst du das? Glaubst du Vanion mag mich nicht?"
Diese gesammten Gedanken waren verwirrend. Swhr verwirrend. Am liebsten wollte sie über etwas anderes nachdenken oder reden, aber sie hatte das Gefühl die Zeit jetzt besser zu Nutzen. Lorainne schien mehr ahnung als sie von diesen Dingen zu haben die ihr vollkommen unbekannt waren.
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Offline Simon de Bourvis

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Re: In der Umgebung von Brega.
« Antwort #379 am: 21. Dez 14, 20:38 »
"Beobachtet sein Haus, sprecht mit den Leuten von La Follye, die Grund haben ihn nicht zu mögen. Selbst wenn sie bisher nichts Wichtiges bemerkt haben, dann können sie in Zukunft die Augen offen halten.
Irgendwann muss er ja Kontakt mit seinen Freunden aufnehmen.

Oder ihr prügelt es einfach aus seinen Leuten heraus..."
Wir wollen wie Kinder sein,
nämlich dumm und 1,30.

Mel

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Re: In der Umgebung von Brega.
« Antwort #380 am: 21. Dez 14, 21:03 »
Lorainne war ein wenig überrascht, dass Anders offenbar nicht wusste, wovon sie sprach.
Ein wenig peinlich berührt, versuchte sie sich an einer Erklärung:"Nein, doch. Er mag dich bestimmt, aber WIE SEHR magst Du ihn? Ich... also... ich dachte, Du würdest etwas mehr als ihn nur mögen. Ihn lieben."
Jetzt verstand sie, wieso sich niemand getraut hatte, sie über die Liebe aufzuklären. Vermutlich hätte sie ebenso naiv reagiert wie Anders und Simon hätte wohl ebenso wie sie jetzt herumgestottert.
Sie blickte zu Simon und musste Lächeln. SO fühlte sich offenbar Verantwortung an.

Offline Anders

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Re: In der Umgebung von Brega.
« Antwort #381 am: 21. Dez 14, 21:26 »
"Aber... aber... ich verstehe doch garnichts von der Liebe? Wie... ich..."
Sie schwieg. Liebe.. Warum jetzt Liebe? Liebe war so ein großes Wort. "Ich kann doch niemanden lieben wenn ich nicht mal weiß was das ist. Also so lieben oder? Ich mag ihn wirklich wirklich gern. Aber... lieben... ich dachte immer... hm nein. Ich hab nicht gedacht. Ich weiß nichts davon. Aber du oder? Du liebst den York richtig?"
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Mel

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Re: In der Umgebung von Brega.
« Antwort #382 am: 21. Dez 14, 21:53 »
Diese Frage kam nun für Lorainne unerwartet und legte sich mit einem großen Gewicht auf ihr Herz und ihren Geist.
"Nun, ich war sehr jung, als ich ihn kennenlernte. Simon nahm mich mit zu meinem ersten Bankett. Es war der Abend an dem der Pilgerzug ausgerufen wurde."
Lorainne machte eine kleine Pause, unsicher, wie sie fortfahren sollte. Doch sie sah alles so lebendig vor sich. Es war, als würde Hegen von Burghorst in diesem Moment neben ihr sitzen, William ihr schräg gegenüber, zwei Plätze von Simon entfernt.
Sie war nervös gewesen, in dem Kleid ein schlcihter Stirnreif auf ihrem Haupt. Sie hatte sich äußerst unwohl gefühlt und wäre lieber im Lager bei den Männern geblieben, hätte sich die derben Scherze angehört, wenn sie glaubten, das sie es nicht hörte.
Doch dann war sie William begegnet.
Als sie weitersprach, klang ihre Stimme sanft, verträumt, fast zäärtlich.
"Er saß mir schräg gegenüber und hat sich benommen, als wäre er in einem Feldlager. Ich war noch nie auf einem solchen Bankett und sehr nervös. Am liebsten wäre ich auch bei den Männern im Lager geblieben, doch Simon erlaubte es nicht. Doch durch William hatte ich fast wieder das Gefühl, in unserem Lager zu sein und mit den Männern am Feuer zu sitzen."
Lorainne lachte leise und samtig. Ihr Blick glitt in weite Ferne und ihre Augen leuchteten, während sich ihre Wangen rot färbten.
"Jedenfalls verstand er mich. Er brachte mich zum Lachen. Außerdem war er ein stattlicher Mann. Er brachte mich zurück zu unserem Lager und wir saßen noch ein wenig beisammen und redeten. Dann fragte er Simon, ob er mir den Hof machen dürfte- wenn ich es ihm erlaube. Und ich habe es ihm natürlich erlaubt."


Offline Anders

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Re: In der Umgebung von Brega.
« Antwort #383 am: 21. Dez 14, 22:02 »
"Den Hof machen? Sowas wie Minne? Also das was Yorik machen musste beim Fest der Grenzen?"
Anders machte große Augen. "Und er durfte weil es bei euch nicht hoffnungslos war? Weil ihr gleich seit?"
Sie kratzte sich leicht am Kopf und dachte nach.
"Aber ... liebst du ihn jetzt oder nicht!"
Lorainne hatte etwas  anderes erzählt als die Frage beantwortet hätte. "Ich meine. Wenn du ihn heiraten willst.?"
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Mel

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Re: In der Umgebung von Brega.
« Antwort #384 am: 21. Dez 14, 22:32 »
"Das ist kompliziert. Und nein, es war nicht hoffnungslos. was weniger daran lag, dass wir gleich waren. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich nichts, meine Vater war als Verräter hingerichtet worden- dachte ich zumindest- und damit galten auch wir als Verräter. Allein die Tatsache, dass ich Knappe von Simon war schützte mich. Erst in Ahrnburg wäre ich beinahe festgenommen worden, doch da stand William mir zur Seite. Mit seiner Familie. Plötzlich hatte ich eine Art Schutzwall. Es waren ja nicht nur die Yorks, sondern meine Pilgerbrüder und -Schwestern. Jedenfalls erwiederte ich seine Gefühle. In Ahrnburg blieben uns ein paar Tage. Da gab ich ihm einen Schwur- ich war mir sicher, dass nie etwas zwischen uns stehen könnte."
Lorainne dachte an den Kampf, den Kuß.
"Doch dann reisten wir weiter. An diesem Ort geschahen seltsame Dinge. Die Sturmrufer starben. Es gab heftige Kämpfe und ich wurde schwer verletzt. Doch eine Gestalt kam zu mir und verlangte eine Erinnerung im Gegenzug würde er mein Leben chützen. Ich weiss nicht mehr genau, warum er meine Erinnerung an William wählte, vielleicht lag es daran, dass ich an ihn dachte, im Angesicht des Todes. Ich wurde ohnmächtig und als ich ieder zu mir kam, konnte ich mich kaum noch erinnern. Und ich fühlte nichts mehr für ihn. Es war nur noch eine große Leere. Doch Träume verfolgten mich. Immer wieder hörte ich die Worte des Schwurs und sah ihn vor mir, immer wieder. Nachdem ihr mich gerettet hattet, war alles wieder da. Es war so, als wäre niemals etwas geschehen. Und als er mir dann den Antrag machte. Ich konnte mein Glück kaum fassen. Ich dankte Lavinia, immer und immer wieder."
Lorainnes Stimme zitterte und ihre Augen füllten sich mit Tränen, war ihr nach diesem Glück doch nur Unglück beschieden worden.
"Doch mir fiel seine Distanz auf. Und Juliana, die Blicke, die sie ihm zuwarf. SIE war an seiner Seite, immer. Sie, nicht ich. Dann fragte ich ihn, wie sehr tief seine Gefühle für mich seien und er sagte mir, er würde mich lieben. Wie seine Schwester. Schwester."
Tränen liefen ihre Wangen hinunter und ihr Blick spiegelte den Schmerz und die Bitterkeit, die sie empfand wieder. Vielleicht würde dieses Gefühl verschwinden, wenn sie die ganze Geschichte erzählt hatte. Vielleicht würde sie sich dann besser fühlen.
"ich habe ihm nicht gesagt, was ich wirklich empfinde. Ich wollte mich nicht so entblößen. Also habe ich ihm gesagt, dass ich ähnlich fühle und wir doch gute Freunde bleiben könnten. So ein Unsinn. Man kann dann nicht mehr befreundet sein."
Es schien, als würde ihr Herz für einen Moment aufhören zu schlagen, bevor es brach.
"Ja, ich liebe ihn. Trotzdem. Aber bei Szivars Eiern, er wird mir niemals mehr wehtun. Lavinia möge mich vor solchen Torheiten bewahren."

Offline Anders

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Re: In der Umgebung von Brega.
« Antwort #385 am: 21. Dez 14, 23:07 »
Anders schaute zu Lorainne. Und sie merkte sie hatte wohl die falsche Frage gestellt. Eine Frage die weh tat und es tat ihr augenblicklich leid. Sie sah die Tränen auf Lorainnes Wangen und instinktiv griff sie leicht nach den Zügeln von Lorainnes Pferd, brachte es dazu langsamer zu gehen und etwas Distanz zwischen sie und Simon und Vanion zu schaffen.
Dann griff sie zögernd nach Lorainnes Hand und sagte. "Drück ruhig wenn es zu sehr wehtut."
Genau das selbe hatte sie ihr auch gesagt, als Torben ihr Bein neu hatte nähen müssen. Sie schwieg eine weile, ordnete sie Dinge für sich die sie gerade gehört hatte.
//Liebe ist also wenn man jemanden noch mehr mag als seine Geschwister oder seine Familie. Wenn man einen ganz besonders gern hat. Aber Liebe kann auch weh tun. Sie tut Lorainne weh... Nein der York hat ihr weh getan, weil... weil... weil er sie nur so mag wie eine Schwester. Und weil sie Freunde sind. Und Juliana... wer auch immer das ist. Aber .... ich glaube ich verstehe und verstehe doch nicht.//
Wieder wusste Anders nicht so genau was sie sagen sollte. "Also Heiratest du nicht? Nicht den York? Weil... weil... hm weil er dir weh getan hat und dich nicht so mag wie du ihn."
Sie schaute zu Lorainne hoch. "Ich glaube nicht, dass er es böse gemeint hat. Der York hat nie auf mich so gewirkt als ob er Leuten absichtlich weh tun wollte. Gut. Manchmal schon, aber nicht ... nicht bei sowas.  Liebe ist glaube ich sehr kompliziert,manchmal. Und manchmal sehr einfach,... denke ich."
Sie schaute zu Lorainne dann wieder nach vorne. "Weißt du Lorainne, ich möchte dir helfen. Dir und allen hier. Ich möchte euch aber auch beschützen und ich möchte das ihr mich mögt. Ich mag alle hier, aber dich und Simon mag ich noch viel mehr als andere. Ihr seit mir wichtig. Wichtiger als meine Familie damals in Jaftan El Kash. Man hat mir mal gesagt, dass eine Mutter die ihre Kinder liebt sie beschützt. Ich glaub das war Yorik, aber ich hab das nie so richtig verstanden, denn ich glaube ich bin noch nie so wirklich beschützt worden. Wir müssen schon immer auf uns selber aufpassen und deshalb können wir das auch. Aber jetzt möchte ich euch beschützen. Auch Vanion. Vor allem Vanion. Ich möchte das es euch gut geht und ihr Lachen könnt und nicht immer so herum lauft als würde ein Gewitter über eurem Kopf schweben und den ganzen Tag auf eure Haare regnen. Ich freue mich immer wenn ihr lacht und lache mit euch. Ich glaube das ist auch etwas wie... Liebe. Ja. Ich glaube ich hab euch lieb. Genau so wie Lyra, auch sie hab ich lieb. Aber Liebe ist immer so ein großes Wort, ich glaube nicht das ich damit umgehen kann. Und... und wenn ich Vanion wirklich liebe dann ist es mir wichtig das es ihm gut geht. Ich will nicht das er immer mit mir schimpft. Ich möchte das er ... ja das es ihm gut geht. Und auch wenn es mir weh tut... ich glaube ich kann das aushalten. Ich habe schon viel schlimmeres erlebt. Ja."
Sie lächelte Lorainne an. "Ja. Ich bin mir sogar sicher. Manche Menschen sind es wert, dass es einem manchmal weh tut. Und alle die ich hier in Engonien kennen lernen durfte und die ich jetzt als Freunde habe die sind es auch wert. Das ist jetzt ein neues Abenteur, und auch wenn es weh tut. Ich hab keine Angst davor. Deswegen lauf ich ganz bestimmt nicht weg. "
Sie drückte Lorainnes Hand. "Und du solltest auch nicht weglaufen. Du bist eine Ritterin! Du kannst Kämpfen. Und wenn die anderen sagen, das kannst du nicht weil du eine Frau bist, dann sagst du ihnen. Ich bin vielleicht eine Frau, aber kein Kender. Ich bin ein Mensch und ich kann kämpfen für mich und für andere. Auf meiner Reise hab ich eine alte Frau sagen hören: Du darfst schreien, weinen und du darfst auch kurz zweifeln. Aber dann stehst du auf und holst dir was du willst!"
Anders lachte, fröhlich und unbeschwert, aber auch mit einem anderen Klang. Einem Klang der zeigte, dass das nicht einfach so daher gesagt war.
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Mel

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Re: In der Umgebung von Brega.
« Antwort #386 am: 21. Dez 14, 23:15 »
Irgendwie brachte Andres Lorainne zum Lachen.
"Nein, er hat es sicher nicht absichtlich getan. Er ist eine Axt im Wald. Nicht umsonst hab ich ihn geliebt. Aber mit der Zeit wird es besser werden. Das ist immer so, weisst Du. Ich war vor ihm schon verliebt. Er war nicht von Stand, ich wusste von Anfang an, dass es hoffnungslos ist. Darum tat es nicht so weh."
Sie wischte sich die Tränen von den Wangen und nickte Anders zu.
"Ein Herz kann heilen. Und man kann sich neu verlieben. Aber ich habe meine Liebe schon lange gefunden. Und diese Liebe lässt die zu William blass erscheinen. Und für diese Liebe werde ich kämpfen, den sie hat mich am Leben gehalten und mir immer ein Ziel vor Augen gegeben."
Ein zuversichtliches Lächeln verdrängte die Gewitterwolken.
"Keine Sorge, ich bin nie vor etwas weggelaufen, auch wenn ich es so gerne wollte."

Offline Anders

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Re: In der Umgebung von Brega.
« Antwort #387 am: 21. Dez 14, 23:20 »
Anders grinste zurück als Lorainne lachte. Das tat gut, gerade wenn Menschen geweint hatten, sie danach lachen zu sehen. Weinen war in der Wüste reine Wasserverschwendung vielleicht tat sie selbst es deshalb so gut wie nie, aber den Menschen schien es ob zu helfen.
Sie nickte.
"Dann ist gut." Sie veränderte erneut ihre Sitzposition und saß jetzt wieder mit beiden Beinen in den Steigbügeln. "Weißt du. Mann muss auch nicht weglaufen. Wenn man gute Freunde hat die einem helfen, muss man vor gar nicht weglaufen, außer vor Steinschlägen und wütenden Braunbären." Wieder kicherte sie. " Oder vor ein zwei Fischern vielleicht, aber das nur ganz selten."
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Mel

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Re: In der Umgebung von Brega.
« Antwort #388 am: 21. Dez 14, 23:25 »
"Nun, ich glaube, Freunde habe ich. Sonst würde ich keine Pläne schmieden, mir La Follye zurückzuholen. Und dann hast Du zu der Familie auch ein Zuhause."
ein Kender in Firngard. Bei den Göttern, worauf liess sie sich da nur ein?

"Fischern?" Lorainne war sich sicher, dass sie die frage bereuen würde, aber es würde sie sicher auf andere Gedanken bringen.
"Wieso Fischern?"

Offline Anders

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Re: In der Umgebung von Brega.
« Antwort #389 am: 21. Dez 14, 23:37 »
Jetzt wurde aus dem Kichern ein Lachen. Es dauerte kurz, dann hatte Anders sich soweit wieder gefangen, dass sie antworten konnte. "Ach das. Das war vor vielleicht einem Jahr und einem halben. Ich hab mich auf den Weg gemacht wieder Menschen zu sehen und Dinge zu suchen und vielleicht Freunde zu finden. Ich bin also so herum gewandert immer von hier hin nach dorthin ohne mir viele Gedanken zu machen. Nachts schlief ich auf Bäumen oder in Heuwagen und manchmal in Scheunen. Da habe ich viele sehr interessante Leute kennen gelernt auf meiner Reise. In einem kleinen Dorf hab ich dann Halt gemacht. Das lag an einem wirklich großen See, wenn es neblig war konnte man das andere ufer nicht mehr sehen, aber schwimmen konnte man darin. Da war auf jedenfall eine Familie. Die hat mir für ein Paar Tage unterschlupf gewährt weil es so geregnet hat, aber es hat sich schnell herum gesprochen was ich bin und dann werden die Leute immer so komsich, aber egal. Auf jeden fall gab es da diese zwei alte Fischer die sich den ganzen Tag gegen seitig und alle die auf fünf schritt herangekommen waren ankeiften. Auch die Kinder und alle anderen. Und als ich da waren hatten sie wohl ganz ganz schlechte Laune, denn sie wollten plötzlich keinen Fisch mehr verkaufen. "
Anders schmunzelte leicht. "Das fand die Familie natürlich nicht so toll und ich hab geglaubt de würden wieder Fische verkaufen wenn ich weg wäre. Aber die Familie hat gemeint das das wohl nicht so wäre und deshalb bin ich geblieben. Eines Tages kam der Sohn dann mit einem blauen Auge nach hause. Irgendwas mit den Fischern war gewesen. ich weiß nicht mehr was. Und dann hab ich mir gesagt, die beiden fühlen sich so sicher auf ihren Nussschalen und denken sie können alles machen. Aber wenn die Leute sich sicher fühlen machen sie Fehler. Also hab ich mir gedacht spiele ich ihnen einen Streich. Ich bin dann nachts aufs Schiff und  hab mir ein bisschen was von ihrer Wäsche geliehen und die zusammen genäht. Und dann in den grauen Morgenstunden die Segel abgenommen und die zusammen genähten Klamotten drann gehängt. Mit der Unterbuxe nach ganz oben an die Fahne. Das fanden die nicht so lustig , aber das ganze Dorf hat gelacht als die beiden am nächsten Morgen in See stechen wollten. Und mich haben die beiden aus dem Dorf gejagt aber ich wollte ja sowieso gehen."
Anders kicherte wieder.
"Dabei hab ich die Kleider garnicht fest zusammen genäht. Als ein Windstoß kam fiehl alles schon fast wieder außeinander und es schneite Klamotten."
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