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Autor Thema: In Jelenas Kontor, 265 n.J.  (Gelesen 29054 mal)

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Offline Akela

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Re: In Jelenas Kontor, 265 n.J.
« Antwort #30 am: 12. Okt 15, 23:00 »
*Mit einem leisen Lachen folgte die Wolfselfe der Heilerin. Jelena hatte wohl keine Vorstellung davon, was ihre Finger mit verknoteten Muskeln anstellen konnten.... doch sie fühlte sich unbeschwert wie schon seit Wochen nicht mehr.

Die Heilkräfte der Seelenheilkundigen begannen schon jetzt zu wirken.

Und als Sasha sich schließlich mit einem Laut in das warme Wasser sank, der sich anhörte wie eine Mischung aus einem Knurren und einem wohligen Seufzen, konnte sie sich tatsächlich entspannen.
Für einen Augenblick tauchte sie komplett unter und genoss die Stille und die sie umgebende Wärme, dann kam sie prustend wieder hoch und strich sich vorsichtig die klatschnassen Haare aus dem Gesicht.

Jelenas Aufforderung kam sie nach einem leichten Zögern nach.
Sie erinnerte sich nur zu gut an Maugrims Worte...

Du musst dich damit auseinandersetzen. Weglaufen bringt nichts.

Also setzte sie sich mit dem Rücken zu Jelena, schloss die Augen und atmete tief durch.*
Sasha Timberlore Schattenwolf
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Offline Jelena

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Re: In Jelenas Kontor, 265 n.J.
« Antwort #31 am: 12. Okt 15, 23:16 »
Jelena summte leise eine Melodie aus ihrer Heimat und begann vorsichtig Sashas völlig verwuschelte Haare mit den Händen nach hinten zu kämmen und den Seifenschaum einzuarbeiten. Nach und nach berührten ihre Finger die Kopfhaut der Wolfselfe.
Die Heilerin strahlte eine absolute Ruhe aus; der sprichwörtliche klare Bergsee an einem Sommertag.
Diese Ruhe, das nahezu hypnotische Kraulen und die gesummte Melodie ließen alle Anspannung von Sasha abfallen.
« Letzte Änderung: 13. Okt 15, 13:46 von Jelena »
"Schmuggeln? Ich bin reich genug um zu bestechen, ich muss nicht Schmuggeln!"

Offline Akela

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Re: In Jelenas Kontor, 265 n.J.
« Antwort #32 am: 13. Okt 15, 13:39 »
*Auch wenn Sasha wusste, dass Jelena ihre Gefühle steuern und abschirmen konnte wie kein zweiter, zuckte sie leicht zusammen, als die Fingerspitzen der Heilerin ihre Kopfhaut berührten.
Kurz darauf sackte sie aber auch schon ein Stückchen in sich zusammen und brummte zufrieden.

Es machte fast den Anschein, als wenn die Wolfselfe gleich einfach umfallen und dann im Zuber ertrinken würde.*
Sasha Timberlore Schattenwolf
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Offline Jelena

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Re: In Jelenas Kontor, 265 n.J.
« Antwort #33 am: 13. Okt 15, 13:50 »
Jelena packte sie sanft im Nacken, so dass sie Sashas Kopf über Wasser hielt und kraulte sie weiter bis die Wolfselfe entspannt im Wasser trieb und ihre Gedanken zur Ruhe kamen.
Nach einer Weile, als es schon fast schien, dass sie einschlafen würde, stupste Jelena sie an und half ihr aus dem Zuber raus.
Abgetrocknet ging es auf die Massageliege und Jelena machte sich daran sie zu massieren bis sie das Gefühl hatte völlig knochenlos zu sein.
"Mach ein wenig die Augen zu, Wolf, ich lasse mir die Haare waschen und wecke dich dann gleich, ja?"
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Offline Akela

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Re: In Jelenas Kontor, 265 n.J.
« Antwort #34 am: 13. Okt 15, 13:58 »
*Sie hatte gar nicht mehr gewusst, wie sich Entspannung anfühlte.
Nachdem Jelena auch den letzten Muskelknoten weggeknetet hatte, kam daher nur unverständliches Genuschel, dass wohl eine Zustimmung sein sollte.*
Sasha Timberlore Schattenwolf
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Offline Jelena

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Re: In Jelenas Kontor, 265 n.J.
« Antwort #35 am: 13. Okt 15, 14:12 »
Es schien nur wenige Augenblicke später zu sein als Jelena sie sanft an der Schulter berührte. Als sie die Augen aufmachte stand sie fertig angezogen vor ihr, die nassen Haare unter einem Kopftuch versteckt.
"Na komm, Schwesterherz, das Essen wird bald fertig sein und dann wartet ein dekadentes Bett auf dich. Ich verspreche es ist es wert jetzt aufzustehen."
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Offline Akela

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Re: In Jelenas Kontor, 265 n.J.
« Antwort #36 am: 13. Okt 15, 21:32 »
*Am nächsten Morgen erwachte Sasha davon, dass sich ein Sonnenstrahl durch die Fensterläden verirrte und ihr direkt in die Augen schien.
Etwas verwirrt blinzelte sie in die Sonne, schlug die Bettdecke zurück und gähnte und streckte sich ausgiebig.

Wie spät es wohl war? Sie hatte absolut kein Zeitgefühl, aber sie fühlte sich ausgeruht und erfrischt. Selbst ihre Schulter funktionierte wieder besser, wenn auch noch nicht so wie früher.

Nachdem sie sich mit dem kalten Wasser aus der Waschschüssel gewaschen und sich angezogen hatte - ihre Haare waren im trockenen Zustand trotz Waschen und Entwirren zerzaust wie immer - zog sie sich an und verließ das kleine gemütlich eingerichtete Zimmer Richtung Küche.*
Sasha Timberlore Schattenwolf
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Mel

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Re: In Jelenas Kontor, 265 n.J.
« Antwort #37 am: 14. Okt 15, 08:49 »
Es war fast schon mittag, als sie das Kontor erreichten.
Eine offenbar stets schlecht gelaunte Torwächterin liess sie  unbeeindruckt ein.
"Ich werde sehen, ob die Meistrin Zeit für Euch erübrigen kann. Ihr kommt ungelegen, sie hat Gäste und muss sich um ihre Geschäfte kümmern."

Lorainne nickte:"Bon, sag ihr, Lorainne de la Follye bittet demütig um ihre Hilfe."
Noch bevor das Gespräch zwischen der alten Frau und Lorainne beendet war, hatte man bereits ihre Pferde versorgt.
Die Menschen wurden zwar gastfreundlich aufgenommen, aber Pferde hatten nach wie vor Priorität.
Zuerst das Pferd, dann der Mensch; es hatte sich offenbar wenig verändert.
« Letzte Änderung: 14. Okt 15, 09:16 von Mel »

Offline Birgit

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Re: In Jelenas Kontor, 265 n.J.
« Antwort #38 am: 14. Okt 15, 09:10 »
Leonia hatte Nachricht von Sasha erhalten diese sollte sie wohl beruhigen, aber das tat sie nicht.
Die Depesche enthielt einen kurzen Bericht über die Ereignisse auf LaFollye und eine kurze Notiz das es ihr gutginge und das die Nordhündin sich keine Sorgen machen sollte.
"Nagut, dann eben nicht! Wieso sollte ich auch? Wieso sollte ich mir denn Sorgen machen? Oder gar zornig sein ? Etwa weil sie mich in den Tempel geschickt hat und ohne einen auch nur einen einzigen von uns mitzunehmen auf Mission geht ?Nicht doch...!"
Während die Heilerin so vor sich hingrummelte packte sie ein paar Sachen zusammen von denen sie meinte, das sie diese auf der kurzen Reise zu Jelena benötigen würde.
Leonia hatte Rania versprochen sich ihrer Narben anzunehmen und nun wollte sie sich mit der erfahreneren Heilerin beraten.
Die Tinkturen und Salben die sie zusammen gemischt hatte und den Rest Elfenkraut den sie aus Westmynd mitgebracht hatte, packte sie in eine Kiste." Askar sei mir gnädig, hoffentlich zerreisst Frau Jelena mich nicht in der Luft, wo ich mich solange nicht hab blicken lassen, obwohl ich die ganze Zeit in der Nähe war."

Sie bat auch für Lorraine zu Askar, das die Chevaliere so schlau ist, und sich eine sichere Unterkunft sucht um ihr Kind zur Welt zu bringen.
Sophie ist bestimmt bei ihr, hoffentlich hört sie auf ihre Zofe.
Während sie so in Gedanken vor sich hin betete, merkte sie garnicht das sie fast an den Stallungen vorbeigelaufen wäre, hätte ihr Pony nicht gewiehert.

Offline Jelena

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Re: In Jelenas Kontor, 265 n.J.
« Antwort #39 am: 14. Okt 15, 09:35 »
Die morgendliche Geschäftigkeit hatte merklich nachgelassen, die meisten Fuhrwerke waren schon wieder auf dem Weg zur Karawanserei vor den Stadtmauern.
Wer sich mit einem Fuhrwerk nach den offiziellen Zeiten ohne Dispens auf den Straßen erwischen ließ musste geharnischte Strafen zahlen.
Der Innenhof glich einem Ameisenhaufen: auf den ersten Blick Chaos, auf den zweiten lief doch alles nach einer gewissen Ordnung ab. Lastenträger verstauten Säcke mit Kaffee und Bündel mit Waren im Lagerhaus, Knechte kümmerten sich um Pferde und machten Dächer winterfest. Es schien Waschtag zu sein, denn vor dem ersten Stock des Haupthauses (hoch genug, dass kein aufgewirbelter Staub schaden konnte) war eine Wäscheleine gespannt an der bunte Gewänder, Bettleinen und ein schwarzer Wappenrock hingen.
Aus dem Nirgendwo tauchte ein junger Knecht auf und machte eine wacklige Verbeugung:
"Willkommen. Ich bin Alrik, die Meistrin ist noch unterwegs. Bitte kommt mit."
Er führte die drei Frauen um das Haus herum zu einem kleinen Küchengarten und wies auf eine Bank an der Hauswand:
"Nehmt Platz, es wird nicht lange dauern, Anica bringt euch was zu trinken."
Nach einer weiteren unbeholfenen Verbeugung verschwand er so schnell wie er gekommen war und an seiner Stelle tauchte Anica auf. Sie erkannte Lorainne und begrüßte sie herzlich bevor sie allen einen Becher mit klarem Wasser in die Hand drückte und sie wieder alleine ließ.
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Mel

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Re: In Jelenas Kontor, 265 n.J.
« Antwort #40 am: 14. Okt 15, 09:48 »
Lorainne liess sich auf der Bank nieder und betrachtete den Garten. Hier war nichts von dem geschäftigen Treiben des Hofes bemerkbar, dieser Garten strahlte eine ähnliche Ruhe aus, wie der Klostergarten des Laviniaklosters in Blanchefleur und wehmütig dachte sie an die Zeit, die sie dort zugebracht hatte. Mal glücklich, mal nachdenklich, hin und wieder traurig oder ängstlich und um Erleuchtung suchend.

Anders betrachtete neugierig die Kräuter und wirkte sichtlich entspannter als noch vor wenigen Augenblicken auf der Straße.
Sophie hatte sich durch nichts aus der Ruhe bringen lassen, doch jetzt merkte man auch ihr an, wie eine Last von ihr abfiel, da Lorainne endlich wohlbehalten in den Händen einer weitbekannten Heilerin war- sofern Jelena ihnen helfen würde.
Auch wenn Sophie sich ihre Skepsis niemals anmerken lassen würde, hielt sie Tanagara- und die Menschen dort für einen unheiligen Ort, an dem kein Adel existierte und es in ihren Augen nur gierige Händler und dumme Bauern gab. Fanada als eine Art Händlermetropole musste mit seinen Hübschlerinnen und dem nahegelgenen Bordell ein Sündenpfuhl für sie sein. Und ausgerechnet hier sollte Lorainne ihr Kind bekommen. Das erste Kind, das nicht auf La Follye geboren werden würde.
Zumindest schien dies ein Ort zu sein, der mit der verdreckten Stadt nichts gemein hatte, was sie für den Moment beruhigte.
Jetzt musste Jelena nur noch so fähig und gütig sein, wie Lorainne es ihr angepriesen hatte.

Offline Birgit

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Re: In Jelenas Kontor, 265 n.J.
« Antwort #41 am: 14. Okt 15, 10:20 »
Leonia traf am späten Vormittag in Fanada ein.
Die Strassen waren wie üblich voll von den unterschiedlichsten Menschen, Gerüchen und dem stetigen Stimmengewirr das sie an das Summen eines Bienenkorbes erinnerte.
Sie stieg von ihrem Pferd und führte es durch das Gedränge zielsicher durch die Gassen.
Je näher sie Jelenas Kontor kam desto grösser wurde diese innere Unruhe die sie schon seit ein paar Tagen von ihr besitz ergriffen hatte.
Als sie an das Tor klopfte, schlug ihr das Herz sprichwörtlich bis in die Haarspitzen.
Das Dumme war nur, das die Askarierin sich nicht erklären konnte warum ? Sie wusste das irgendwas geschehen sein musste, aber was ?
« Letzte Änderung: 14. Okt 15, 10:53 von Birgit »

Offline Anders

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Re: In Jelenas Kontor, 265 n.J.
« Antwort #42 am: 14. Okt 15, 11:26 »
Anders war den anderen still wie ein Schatten in den Garten gefolgt. Erst als Lorainne sich setzt und etwas zu trinken bekam fiel auch von ihr die Anspannung ab. Neugierig blickte sie sich jetzt im Garten um.
//Nichts anfassen.//, ermahnte sie sich im Stillen. Sie war Jelena bisher nur ein einziges Mal begegnet und das war am Beran gewesen, wo es so heftig geschneit hatte. Die Frau hatte sich nicht lange mit ihr befasst, wahrscheinlich hatte sie sie längst vergessen. Anders war vor allem der durchdringende Blick aufgefallen. Und das sie interessant gerochen hatte.
Vorsichtig besegte sie sich durch die Pflanzen die hier standen. Einige erkannte sie auf anhieb. Andere waren ihr gänzlich unbekannt. Diese beobachtete sie besonders neugierig. Sie konnte immer noch den Lärm des Vorhofs vernehmen, aber gedämpft durch die Mauern. Sie drehte den Kopf und schaute zu Lorainne die entspannt auf der bank saß, naja... ein kleines bisschen war sie wohl doch nervös ob Jelena ihr helfen würde.
Anders hoffte es sehr. Sie wollte nicht das die Ritterin allein war wenn das Kind zur Welt kam.
Ihr kam eine Idee, aber... das hatte sie schon lang nicht mehr gemacht... das letzte Mal... das letzte Mal hatte Benjen vergiftet in ihren Armen gelegen. Sie schluckte hart. Vielleicht war es noch zu früh zum singen....
~~~~~~Der Wächter La Follyes ~~~~~~

Nur im Dunklen kann man Glühwürmchen beobachten.

Offline Jelena

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Re: In Jelenas Kontor, 265 n.J.
« Antwort #43 am: 14. Okt 15, 11:40 »
Das Tor öffnete sich und die ewig miesgelaunte Alte blickte Leonia scharf an:
"War ja klar, wo einer ist sind die anderen nicht weit. Na los, komm schon rein, die Paladin ist mit Jelena unterwegs, kannst dich in der Küche nützlich machen. Hmpf!"
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Offline Birgit

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Re: In Jelenas Kontor, 265 n.J.
« Antwort #44 am: 14. Okt 15, 11:54 »
Als sich das Tor eher ruckartig öffnete und Leonia das Gesicht der anscheinend sehr mies gelaunten Alten sah, erschrak sie leicht fasste sich aber rasch und grinste ob der herzlichen Begrüßung.
Grüß dich, hast heute nen guten Tag, wie ?
Die Nachricht das Sasha auch hier war erfreute sie zwar löste aber nicht ihre innere Anspannung, im Gegenteil sie verstärkte sie noch.
Ich bring eben mein Pferd in die Box und dann komm ich zu dir in die Küche, hab dir was mitgebracht!.
Leonia hoffte die miese Laune der treuen Seele  mit einem ihrer Liköre aufzubessern.
Die Heilerin nahm die Packtaschen vom Pferd, stellte sie auf den Boden neben der Küchentür und schickte sich an ihr Pferd in den Stall zu bringen. Komm Swift, vielleicht haben die hier was leckeres für dich.