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Autor Thema: 266 n.J. - Weiterreise nach Travien  (Gelesen 4442 mal)

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Offline Drakonia Noximera

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Re: 266 n.J. - Weiterreise nach Travien
« Antwort #15 am: 01. Jun 16, 15:27 »
Drakonia, die am Reling lenkte und das Meer beobachtete, wand sich um und sprach zum Dryaden:

''Wenn du glaubst, es wird dir schlecht, bleib besser hier oben, nicht in der Kajüte. Ist unlogisch, hilft aber.''

Sie schaute wieder zum Meer. Ein paar Tagen auf dem Schiff bedeuteten keine Möglichkeit für Meditation und das war was sie nach den komischen Abend brauchte. Sie sollte aber warten, bis sie in Travien waren. Ehrlich gesagt, konnte sie sich gar nicht vorstellen, dass sie dort anreisen würden - es gab Momente, in denen es für sie schien, dass einige Zeitpunkte nie kommen würden. Es waren keine Profezierungen, keine Gefahrgefühle, nur war sie so verirrt, dass ihr schwerfiel, sich vorzustellen, dass alles in Ordnung sein wird. Sie vermutete ihre Müdigkeit würde ein bischen vergehen, wenn sie wieder weg von dieser verdammten Stadt waren.

Das Wetter gefiel ihr auch nicht. Für eine Schiffreise war es nicht gerade ideal.

''Ich bleib hier oben'', sagte sie zu den anderen. ''Ein Magier, der Windzauber beherrscht, kann nur vom Vorteil sein, sollte etwas vorkommen.''
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Offline Yorik

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Re: 266 n.J. - Weiterreise nach Travien
« Antwort #16 am: 01. Jun 16, 17:52 »
Nachdem Kydora die kleine Gruppe verlassen hatte, wirkte das Waldwesen ein bisschen unsicherer. Seine Augen wanderten nervös über das bearbeitete Holz, das ihn umgab, doch die Anwesenheit von Mina und Esta schien ihn zumindest einigermaßen zu beruhigen. Er bewegte sich, immer noch recht wackelig auf den Beinen, hinüber zur Reling, während die Frau mit den roten Haaren ihm erklärte, was es mit dem Schaukeln auf sich hatte - na gut, zumindest versuchte sie, es ihm zu erklären. 'Wellen' waren ein absolut neues Konzept für ihn, das er nicht im Geringsten verstand; das umgebende Wasser machte ihm Angst und die vielen Worte, die er nicht kannte, irritierten ihn. Er verstand jedoch, dass dieser Ort anscheinend dafür sorgen konnte, dass er sich komisch fühlte - irgendwie finge es bei ihm auch schon an... "Bescheid. Reling. Eimer." Die Bedeutungen dieser Worte waren ihm entweder komplett schleierhaft, oder er erahnte sie nur, dennoch wiederholte er sie - das schien den Menschen ein gutes Gefühl zu geben. Apropros Menschen... hier waren so viele... Der Grünäugige tapste vorsichtig die Reling entlang, in die Richtung von mehreren Männern die grade damit beschäftigt waren, verschiedene Dinge an Bord zu schaffen.
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Offline Kydora

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Re: 266 n.J. - Weiterreise nach Travien
« Antwort #17 am: 01. Jun 16, 19:25 »
Aufmerksam schaute sie sich um, während Kydora über das Deck spazierte. Doch hier schien keiner für Gäste verantwortlich zu sein. Sie ging zu einem der Seeleute herüber, der gerade überwachte, wie Ladung auf das Schiff gebracht wurde. Sie fragte ihn, an wen sie sich wenden konnte und er verwies sie weiter.

Also ging Kydora weiter und befand sich bald unter Deck. Die entsprechende Person, die ihr genannt wurde, war schnell ausfindig gemacht. Freundlich grüßte sie ihn und nannte kurz ihr Anliegen, worauf hin er sie in seinen Raum bat.

Dort besprachen die Beiden die weiteren Details, Kydora legte eine Hand voll Münzen auf den Tisch und bekam dafür einen Raum für die Gruppe zugewiesen und die Zusage, dass sie unbehelligt sein würden.

Zufrieden machte sie sich wieder auf den Weg zu den anderen.

Offline Esta

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Re: 266 n.J. - Weiterreise nach Travien
« Antwort #18 am: 01. Jun 16, 21:25 »
Noch bevor er weit kommen konnte, fasste Esta ihm sanft am Arm und hielt ihn bei sich und Drakonia. Jemanden ungefragt anzufassen war ihr eigentlich sehr unangenehm, aber bei Daroir! Genau! So haben wir ihn genannt! musste aufpassen, wie bei einem kleinen Kind.  Ein falscher Blick und er wanderte wieder abseits herum. Er war neugierig, forschend und dabei unbedarft und wissend zugleich. Es war seltsam fremdartig und doch herzerwärmend. Sie wollte ihn auf jeden Fall weiter beobachten und vielleicht verstehen lernen. Aber gerade wollte sie hauptsächlich, dass er nicht in Probleme hineintapste.
"Nein, bitte. Wir müssen auf Kydora warten. Ich weiß nicht, ob wir hier herumlaufen dürfen. Das kann...Ärger geben."
Mit Blick auf die arbeitenden Männer ließ sie den Arm los.
"Leute, die auf Schiffen arbeiten...sind manchmal etwas...seltsam. Es ist oft...schwer zu verstehen, wie die denken. Und deswegen ist es gerade besser, vorsichtig zu sein."
Menschen sind für einander schon so schwer zu verstehen und zu händeln...wie muss das dann wohl für Nicht-Menschen sein?
In dem Gedanken verloren strich sie ihm über den Arm, an dem sie ihn eben noch fest gehalten hatte und blickte vor sich hin auf nichts genaues.
« Letzte Änderung: 01. Jun 16, 21:33 von Esta »

Offline Drakonia Noximera

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Re: 266 n.J. - Weiterreise nach Travien
« Antwort #19 am: 02. Jun 16, 13:56 »
''Gut, dass sie sich mindestens nicht betrinken, wenn sie auf dem Schiff sind.''

Drakonias Worte sollten irgendwie aufmunternd klingen, jedoch war ihr Gesicht zu ernst dafür. Es war einer der wenigen Tagen, an denen sie absolut keine Lust hatte, impulsiv und dumm zu handeln.

Aber wenn sie nun daran dachte, sie war nicht immer so. Vor der Dämongeschichte und dem Exorzismus hatte sie niemals etwas impulsives getan. Vielleicht lag es an allen Sachen, die mit ihr passiert waren. Aber sie wusste es nicht mehr und es war auch nicht wichtig.

Während wir hier sind, bereitet sich Atos vor. Während ich in der Schattenwall war, hat er sich auch vorbereitet. Nur die Götter wissen wann er endlich fertig wird und wann wir dann als Opfer fallen werden. Aber wie viele werden in der Kampf gegen ihn fallen?

Es waren keine Fremde, seine Opfer. Es waren Leute, die sie schon kannte. Die ihr geholfen hatten, die sie aufgenommen hatten, trotz ihrer Vergangenheit. Die ihr vergeben und die Chance gegeben hatten, erneut anzufangen und alles in Ordnung zu bringen. Die ihr schon etwas bedeuteten. Sie sollte etwas tun. Aber sie in Gefahr bringen wollte sie nicht.

Ihr war schon eingefallen, nach Atos alleine zu gehen und ihn zu töten. Aber Lyra und Kadegar würden so was nie erlauben; wenn sie es trotzdem machte, dan würde sie Probleme haben. Wenn sie von der Akademie fliehen sollte - was ihr auch eingefallen war - dann hätten sie sie gefunden und Atos wäre ein relativ kleines Problem.

Das alleine zu schaffen war kein Thema. Aber andere um Hilfe zu bitten bedeutete, sie in Gefahr zu stellen.

Ich bin keine Dämonenjägerin. Noch nicht, dachte sie und Schloss ihre Augen für einige Momente. Aber eines Tages werde ich das schon sein.

Dann sah sie sich um. Atos war nicht das einzige Problem, das die Gruppe auf dem Schiff hatte. Sie hatten auch eine Dryade, mit dem jemand etwas getan hatte. Dem armen Lebewesen sollten sie auch etwas machen, obwohl sie keine Ahnung hatte was genau. Aber etwas schon. Sie wand sich zu Esta.

''Ich glaub es wäre am besten, wenn wir ihn zu Lyra bringen. Sie würde besser wissen, was mit ihm gemacht werden soll.''
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Re: 266 n.J. - Weiterreise nach Travien
« Antwort #20 am: 02. Jun 16, 17:09 »
Für einen kurzen Moment schaute der Mann, den man Daroir nannte, etwas verstimmt drein. Was zog ihn denn da am Arm? Er wandte den Kopf, um den Grund der Einschränkung zu finden, und sein Blick blieb an Esta hängen, die mit Nachdruck auf ihn einredete. Zwar erschloss sich ihm nicht sofort, was sie wollte, aber er blieb stehen und nickte, als er Kydoras Namen hörte. "Kydora. Warten..." Dann schien er nachzudenken und fragte: "Was heißt 'Ärger'?" Es schien der Grund zu sein, wieso er hier bei Esta bleiben sollte. "Ja, Menschen... seltsam", bestätigte er als nächstes. "Deshalb gehen. Sehen. Spüren. Seltsam ist nur, was noch nicht verstanden ist." Wenn man sich von etwas seltsamem fern hielt, konnte man doch gar nicht lernen...


Noch bevor seine Freundin ihm darauf eine Antwort geben konnte, gesellte Drakonia sich wieder zu ihnen und sagte etwas zu Esta. "Lyra?", fragte er daraufhin. Das klang nach einer Person. "Was... wer... ist Lyra?"
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Offline Drakonia Noximera

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Re: 266 n.J. - Weiterreise nach Travien
« Antwort #21 am: 02. Jun 16, 18:54 »
Drakonia lächelte zum ersten Mal seit einigen Tagen und das Eis in ihren Augen schmolz ein bischen.

''Lyra? Lyra ist die netteste Person, die ich kenne. Du kannst ihr vertrauen, sie würde dich niemals verraten und nie etwas schlechtes mit dir machen. Sie ist eine ziemlich erfahrene Magierin, aber der Grund warum ich denke, dass sie dir helfen könnte, ist dass sie eine Oreade ist. Sie wäre in der Lage, dich viel besser zu verstehen als wir.''

Dann errinnerte sich die Elfe an die Geschehnisse in Tiefensee und ihr Lächeln verschwand genauso schnell, wie es aufgetaucht hatte, um mit einem etwa traurigen Blick ersetzt zu werden. Sie hatte damals Lyra enttäuscht. Aber bald sollte sie mit ihr wieder sprechen und sie hoffte, dass die Fee sie wieder als Schülerin nehmen würde. Die Lektion von damals war ja schon gelernt.
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Offline Kydora

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Re: 266 n.J. - Weiterreise nach Travien
« Antwort #22 am: 02. Jun 16, 21:41 »
Kydora kam zur Gruppe zurück, als Drakonia gerade von Lyra erzählte. Da sie nicht unterbrechen wollte, wandte sich Kydora leise an Esta, um sie schon mal auf den aktuellen Stand der Dinge zu bringen.

"Ich hab jemanden gefunden, der sich um potentielle Gäste kümmert. Wir haben ein Zimmer unter Deck für uns bekommen, dass auch dafür gedacht ist, hin und wieder Gäste mitzunehmen."

Sie ließ den Blick über das Deck schweifen.

"Die Überfahrt ist bezahlt und es ist dafür gesorgt, dass wir ungestört bleiben. Es sollte also soweit alles ruhig bleiben."

Ihr Blick ging wieder zurück zur Gruppe. "Wenn also sonst nichts mehr hier zu erledigen ist, würde ich vorschlagen, dass wir runter gehen und schon mal unsere Sachen abladen."

Offline Esta

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Re: 266 n.J. - Weiterreise nach Travien
« Antwort #23 am: 02. Jun 16, 22:46 »
"Ärger..."
Einen Moment lang blickte sie ihr Gegenüber an, an einer Erklärung für das Wort überlegend, da wurde sie auch schon von Drakonia abgelenkt.
Lyra...Esta kannte diese Frau kaum. Sie war ihr nur wenige Male begegnet und da war sie flatterhaft wie ein Schmetterling gewesen, sodass kaum ein echtes Gespräch hätte aufkommen können. Eine Steinfee, Magierin, verbunden mit einem kurzzeitigen Reisegefährten Estas...sie trägt eine Arbeit aus Estas Händen um den Hals, aber mehr verband sie nicht. Vielleicht war das eine gute Ansprechpartnerin...und vielleicht auch nicht. Ob man ihr vertrauen konnte...die Händlerin hatte keine Ahnung.
Dass ihr die Zweifel durchaus ins Gesicht geschrieben stehen konnten, war ihr nur zum Teil bewusst. Es konnten meistens nur Leute, die sie gut kannten durchschauen, und eigentlich hatte keiner hier bisher genug Zeit mit ihr verbracht.

Als Kydora schließlich wieder zurückkam und Esta auf den aktuellen Stand brachte, nickte diese bestätigend. Für einen Moment suchte sie nach den richtigen Worten, dann seufzte sie resigniert.
"Du hast auch viele Fragen...Viele Worte, die du nicht kennst. Ich werde mir gerne für alle eine...Erklärung überlegen...überlegen, wie man dir sagt, was sie heißen. Aber das können wir nicht hier machen. Diese Leute-"
Sie deutete auf die Arbeiter.
"-sind beschäftigt. Und viele Menschen mögen es nicht, gestört zu werden. Oder von fremden Leuten angefasst zu werden."
Nach einem kurzen, hilfesuchenden Blick zu Kydora, die doch bisher eher die Fürsorge übernommen hatte, sprach sie weiter.
"Wir können gerne noch mehr erklären. Und sprechen. Aber hier stören wir nur. Aber wir haben ein Zimmer bekommen, wo wir zusammen sein können. In Ruhe."

Offline Yorik

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Re: 266 n.J. - Weiterreise nach Travien
« Antwort #24 am: 02. Jun 16, 23:14 »
Der Mann ohne Namen war sich nicht sicher, was er von dieser 'Lyra' halten sollte. Zum einen sprach Drakonia in ihrer Beschreibung dieser Person von Magie... dieser seltsamen Sache, die er alle Nase lang spürte und die ihn manchmal mit Neugier, manchmal mit Misstrauen erfülllte. Andererseits erwähnte sie Vertrauen, ein Wort, das in den letzte Tagen sehr wertvoll für ihn geworden war. Dazu kam, dass der Begriff 'Oreade' ihm vage bekannt vorkam, auch wenn er nicht wusste, woher. "Lyra", murmelte er, "Magie... interessant."

Nach diesen Worte kehrte Kydora zu ihnen zurück, und wie von selbst wanderte dieses warme Gefühl auf sein Gesicht... das, was sie Lächeln nannten. Er trat einen Schritt auf sie zu, während er darüber nachdachte, was Esta ihm grade gesagt hatte. Etwas darüber, dass Erklären nicht einfach war, und er sich manchen Menschen nicht nähern sollte. Richtig verstanden hatte er es zwar nicht, aber er nahm es erstmal hin - es gab im Moment noch so viel, dass er nicht verstand, und er war schon froh, Stück für Stück etwas lernen zu können.
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Offline Kydora

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Re: 266 n.J. - Weiterreise nach Travien
« Antwort #25 am: 03. Jun 16, 09:21 »
Als das Waldwesen einen Schritt auf sie zumachte und dieses warme Lächeln wiederzufinden war, musste auch Kydora wieder Lächeln. Bis eben war sie noch konzentriert gewesen, hatte irgendwie ihre Reise organisiert. Doch nun war alles geklärt.

Automatisch hielt sie ihm wieder ihre Hand hin. Und an die ganze Gruppe gerichtet sagte sie: "Wir sollten uns jetzt auf den Weg ins Zimmer machen. Es gemütlich einrichten und irgendwie die Überfahrt bestehen, bevor das Wetter hier draußen noch ungemütlich wird."

Innerlich musste sie schmunzeln. Kydora war Merles Einladung gefolgt, um etwas Ablenkung von ihren Gedanken zu finden und nun stand da vor ihr dieses Wesen aus dem Wald, für das sie sich irgendwie verantwortlich fühlte. Manchmal hatte das Schicksal schon komische Wege.

Offline Esta

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Re: 266 n.J. - Weiterreise nach Travien
« Antwort #26 am: 03. Jun 16, 09:42 »
Während Kydora und Daroir wieder zusammenfanden, legte Esta beide Hände hinter ihrem Rücken zusammen. Dass sie diese Haltung so oft einnahm, wenn sie sich wieder in den Hintergrund der Geschehnisse begeben wollte, wurde ihr erst bewusst, seitdem sie den Bogen auf den Schultern hatte, der ihr jedes Mal gegen den linken Arm stoß dabei und erst zurechgeschoben werden musste.
Sie trat etwas zurück, bereit der Gruppe den Vortritt zu lassen und als Letzte den Weg in die Zimmer an zu treten. So hatte sie den Überblick über alles und zog meistens keine Aufmerksamkeit auf sich.
Kydora wird sich gut um den Dryaden kümmern. Und was sie nicht beantworten kann, daran kann Esta sich versuchen. Aber vorerst wird er sich wieder auf die junge Syvanajerin konzentrieren, die wohl von Anfang an am meisten sein Vertrauen gewonnen hatte. Und da war er auch fürs Erste am Besten aufgehoben.

Auf der Strecke zum Zimmer angelte sich Esta noch vorsichtshalber einen leerstehenden Eimer, der offensichtlich noch von niemandem gebraucht wurde, checkte ihn auf seine Tauglichkeit und schmunzelte leise und zufrieden als sich dieser als vollkommen intakt herausstellte.
« Letzte Änderung: 03. Jun 16, 09:44 von Esta »

Offline Drakonia Noximera

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Re: 266 n.J. - Weiterreise nach Travien
« Antwort #27 am: 03. Jun 16, 15:29 »
Drakonia blieb an ihrem Platz wie sie gesagt hatte, dann sah aber den Schiffsmagier am Deck und entschied sich, in die Kajüte mit den anderen zu gehen. Der Mann sah ja aus wie jemand, der von seiner Arbeit versteht und der die Winde besser beherrschte als sie. Er war sicherlich erfahrener als eine Schülerin. Außerdem war es seine Arbeit, das zu machen und ihre war zu lernen. Die Lektionen, die sie in der Akademie verpassen würde wegen der Reise sollten ja nachgeholt werden.

Wie ich jetzt die warme Bibliothek vermisse..., dachte sie. Nicht, dass sie keine kleine Bibliothek in ihrer Kiste und in der Tasche hatte. Ohne Bücher ging sie nie aus.

Dann fiel ihr noch was ein. Sie wusste nicht ob Daroir lesen und schreiben konnte. Sie konnte ihm ja die Bücher zeigen um das herauszufinden. Sie lief, um die anderen nachzuholen.
« Letzte Änderung: 03. Jun 16, 19:45 von Drakonia Noximera »
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Re: 266 n.J. - Weiterreise nach Travien
« Antwort #28 am: 03. Jun 16, 16:33 »
Interessant... wenn er lächelte, tat Kydora das auch. Fast, als würde es von seinem Geist in ihren wandern... irgendwie mochte er das. Daroir griff also nach der Hand der Silvanajerin und ließ sich von ihr mitziehen. Es gefiel ihm ganz und gar nicht, dass sie anscheinend ins Innere des toten Holzes hineingehen wollte, doch er war ja bereits mit ihr in diesem anderen Ding, dieser... "Taverne" gewesen. Das hier schien etwas ähnliches zu sein. Er atmete also noch einmal tief durch, bevor die Luft gleich wieder so komisch werden würde und näherte sich zusammen mit seinen Weggefährten der Öffnung, die hinunter in das Schiff führte.
« Letzte Änderung: 03. Jun 16, 16:34 von Yorik »
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Offline Esta

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Re: 266 n.J. - Weiterreise nach Travien
« Antwort #29 am: 03. Jun 16, 20:23 »
In aller Ruhe folge Esta ihren Begleitern auf das Zimmer. Hinter ihr schloss Drakonia bald auf; auch ihr ließ sie den Vortritt, sodass sie zuletzt den kleinen Raum betrat.
Es war gerade groß genug für die Gruppe und definitiv für Gäste ausgelegt. Schlafstätten gab es zwar nicht genug für alle und auch die Decken müsste man sich zu zweit teilen damit sie ausreichten, aber das machte nichts. Esta war es zum Teil gewohnt auch im Sitzen zu schlafen und egal ob die Reise lang genug dafür wäre oder nicht, sie würde es wohl auch tun. Irgendwie waren die vergangenen Nächte nicht die erholsamsten gewesen.
Sie sichte sich einen Platz in der Nähe der Tür und setzte sich im Schneidersitz auf den Boden. Da er noch nicht gebraucht wurde, stellte sie den Eimer kopfüber neben sich und beabsichtigte ihn als Ablage zu nutzen. Sie kramte in einer ihrer Taschen als ihr ein scharfer Schmerz stichartig durch die rechte Hand jagte.
"Vaffanculo!! Was zum-"
Genau unter dem Nagel ihres Mittelfingers steckte ihre Ledernadel, ein langes Stück Garn noch eingefädelt.
Ihr fiel ein, dass da doch noch Arbeit anstand.
"Ah! Da...uhm...Daoil! Quatsch, Daroir!"
Sie legte die Nadel mit dem Faden auf den Eimer, stand an ihrem Finger nuckelnd auf und ging auf den Mann zu, die Linke ausgestreckt.
"Wenn du mir deine Tasche gibst, kann ich sie dir reparieren."
Im Laufe des Abends in dieser eigenartigen Taverne war ihm der Riemen seiner Umhängetasche gerissen. In der Annahme, dass sie alles Werkzeug bei André gelassen hätte, hatte sie diesen nur notdürftig verknotet. Dass sie sich geirrt hatte, war ihr nun recht bewusst geworden und so konnte sie sich zumindest die nächsten Augenblicke beschäftigen.