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Autor Thema: Ninim  (Gelesen 32551 mal)

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Offline Vanni

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Ninim
« am: 23. Okt 17, 21:56 »
Sie war ziellos fortgerannt. Svenjas Worte hämmerten hinter ihren Schläfen auf sie ein, hallten in ihrem Bewusstsein wieder.
Svenja hatte sie nicht einmal angesehen, hatte getan als sei sie gar nicht da, hatte nicht einmal ihren Namen benutzt, während sie über sie sprach.
.. als sei sie gar nicht wirklich hier.
Ninim tastete erneut nach der kleinen Glasflasche, während sie stehen blieb und unschlüssig auf das Lagerfeuer starrte, welches vor ihr aus der Dunkelheit auftauchte.
Das Fläschchen war noch da..
Sie war noch da..
Wieder da..

Rasche Schritte näherten sich und dann redete Balerian leise auf sie ein.
Er brachte sie zu dem Feuerkreis vor ihr, Ardor, Lyra und Riane saßen dort, doch die meisten Gesichter hier waren ihr unbekannt. Das war gut.
Es lenkte ab, wenigstens für ein paar wenige Stunden.

Irgendwann hatte sie sich verabschiedet, hatte Balerian gebeten ihr ein paar Decken zu besorgen und eine Möglichkeit sich zu reinigen.
Er hatte ihr versprochen heute Nacht über ihr Schlaflager zu wachen. Ihren Protest, er solle beim Rudel bleiben hatte er ignoriert und eigentlich war sie auch froh darum.

Er hatte Decken gebracht und wohl irgendwessen Wasservorräte geplündert und sogar saubere Kleidung aufgetrieben, dann hatte er sie in dem kleinen Verschlag alleine gelassen, damit sie sich waschen konnte.

Sie sah zu wie sich das Wasser langsam rot färbte.
Hörte Sasha ihren Namen schreien, hörte Maugrimm Worte brüllen, deren Bedeutung sie erst im allerletzten Moment begriff.
Rot.
Wie Blut.
Wie Feuer.
Ein kleiner Gegenstand flog auf sie zu und sie fing ihn. Starrte darauf und verstand nicht. Ein Fläschchen, aus Glas, gefüllt mit silbernem Staub.
Die Flammen rasten auf sie zu und schienen im selben Moment vor ihr inne zu halten, in dem sie die Hände hoch riss und all ihr Kraft dagegen stemmte.
Dann war es vorbei.
Sie kniete.
Vor ihr war der Boden mit Raureif bedeckt, doch nur einen Schritt weiter war alles schwarz. Versengt. Glut loderte. Es  roch nach verbranntem Fleisch, verbrannten Knochen.
Und immer noch hielt sie dieses Fläschchen in der Hand.

Sie sah es an.
Und sie erinnerte sich.

Sie bekam kaum noch Luft, als der Schmerz in ihr aufstieg und sich über sie ergoss. Sie einhüllte, zerdrückte, auseinanderriss. Etwas zerrte an ihr, wand sich in ihrem Inneren, erschlaffte plötzlich und verschwand.
Da waren Stimmen. Sie kannte sie. Namen, Gesichter, Erinnerungen.
Echte Erinnerungen?
Jemand schrie unartikulierte Schmerzlaute in die Nacht hinaus.
Sie verstand, dass sie selber der Urheber war.

Sie war hier.
Das hier war echt.
Wo war hier?

Blut.
Nicht ihr Blut.
Sashas Blut.

Sasha lag einige Meter vor ihr über einem weiteren Körper. Regunglos.
Und wieder brach eine Welle über ihr zusammen.

Nein!
Maugrimm!

Sie hörte sich immer noch schreien, ihre Fingenägel schnitten in das Fleisch ihrer Hände, ihr Körper zuckte und krampfte.

Dann waren da plötzlich Stella und Ysander und hielten sie fest.


Das Wasser in der Schüssel war dunkelrot. Zu dunkel.
Und ihre Arme schmerzten.
Sie hatte sich die Unterarme aufgekratzt, frisches Blut klebte unter ihren Fingernägeln und trocknete langsam auf ihrer Haut.
Wenigstens war es diesmal ihr eigenes. Die Kratzer waren tief und brannten, aber das war gut. Es war echt. Es bedeutete, dass sie wirklich hier war.
Hier in einem kleinen Schuppen, an dessen Tür jemand hämmerte und ankündigte hineinzukommen, wenn sie nicht bald Antwort gäbe, schließlich sei sie bestimmt eine Stunde schon darin.
Balerian.

Ninim seufzte und tupfte vorsichtig ihre Arme ab, dann zog sie das lange und viel zu weite Nachthemd über und hoffte die Kratzer würde nicht wieder aufgehen und Balerian beunruhigen.

Sie schlief. Nicht ruhig und ganz gewiss alles andere als traumlos. Aber sie schlief, was man in dieser Nacht sicherlich nicht von allen sagen konnte.
Let the storm rage on
The cold never bothered me anyway!

Offline Jelena

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Antw:Ninim
« Antwort #1 am: 24. Okt 17, 09:18 »
Der Morgen graute kalt und stürmisch, der immer wieder einsetzende Nieselregen verwandelte den Untergrund in schlüpfrigen Schlamm. Jelena hatte etwas getan was sie seit dem Ende des Bürgerkrieges nicht mehr getan hatte und sich etwas eingeworfen um überhaupt die Augen schließen zu können.
Es hatte nur für einige Stunden gewirkt und die Nebenwirkungen sorgten dafür, dass sie sich wie Dreck fühlte, aber wenn sie heute halbwegs funktionieren wollte, dann brauchte sie diese wenigen Stunden Schlaf. Durch ihre Resistenzen nutzte ein einfacher Schlaftrank längst nicht mehr und ihre eigenen Mischungen begannen auch nachzulassen. Es würde nicht mehr lange dauern und sie würde auf Magie zurück greifen müssen.
Sie seufzte und schob den Gedanken zur Seite, damit würde sie sich irgendwann beschäftigen. Sie zog sich eines der Kleider über welches nicht blutverschmiert war und warf sich den Mantel über.
Sie trat an den Arbeitstisch draußen und begann die fragilen Instrumente zusammen zu räumen bevor der Wind den Tisch womöglich abräumte und sie alle ins Nirvana sprengte.
Sie klappte ihren Codex zusammen und legte die gefundenen Tagebuchseiten hinein. Sie würde sie studieren wenn sie nicht mehr Gefahr lief sie zu zerknüllen und in hunderttausende von kleinen Fitzeln zu zerreissen.
Sie räumte weiter auf als ihr ein halbverkohltes Bündel Papier ins Auge fiel.
Sie stutzte, sie erinnerte sich gar nicht daran verbrannte Papiere aus dem Labor mitgenommen zu haben.

Etwas gedankenverloren rollte sie sie auseinander um zu sehen worum es sich überhaupt handelte und sah die anatomische Zeichnung einer Hand.

... die Unterarmknochen im linken Arm scheinen beide durch Mithril verstärkt zu sein, sie weisen eine deutlich höhere Bruchstärke auf als die normalen Knochen...

Und Jelena, die zumeist rationale, zutiefst emphatische und der Heilung verpflichtete Jelena, klinkte einfach aus.

Ein schriller, lauter, unartikulierter Schrei war zu hören der jeden aus dem Schlaf beförderte der sich auch nur ansatzweise in der Nähe befand. Jelena hatte keine Ahnung wer da wie ein weidwundes Tier schrie, aber es war ihr auch herzlich egal.
Sie rannte bereits an das andere Ende des Platzes und trat die Tür auf zu dem Schuppen in dem Ninim sich befand.

"WAS! HAST! DU! GETAAAAAAAAAAAAAN?"

Ihre Hände schlossen sich um Ninims Hals.
« Letzte Änderung: 24. Okt 17, 09:33 von Jelena »
"Schmuggeln? Ich bin reich genug um zu bestechen, ich muss nicht Schmuggeln!"

Offline Lorainne

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Antw:Ninim
« Antwort #2 am: 24. Okt 17, 09:32 »
Jelenas Schrei katapultierte sie aus einem wirren Halbschlaf in die Wirklichkeit.
Instinktiv griff sie nach ihrem Schwert und stolperte fast über Simon, der ebenfalls aufgeschreckt würde.
Nur in Hose und Tunika fand sie sich draußen wieder und sah Jelena wie ein Sturm durch das Lager gegen, direkt auf einen kleinen Verschlag zu.
Leicht verwirrt schaute sie sich um, dich offenb2ar herrschte keine akute Bedrohung, also folgte sie Jelena.
Es überraschte sie, wie schnell die Heilerin war, wenn sie von Hass getrieben war, denn nichts anderes könnte es sein.
Nichtmal Angst, auf der Flucht aus Caer Conway, trieb die Heilerin derart an.
Plötzlich dämmerte Lorainne, was, nein, *wer* sich in dem Schuppen befannt und dann rannte auch sie los.
Sie sah eine überraschte Ninim, die vermutlich auch gerade aufgeschreckt war, Jelenas Hände um ihren Hals, einen fassungslos len Baldrian.
Innerlich schrie alles in ihr, dass Jelena es endlich tun sollte. *Verfahren mit ihr wie mit Isabelle*
Doch sie hatte geschworen, die Schwächen zu beschützen, und Ninim erschien schwach, verletzlich und...
Lorainne verdrängte jeden weiteren Gedanken. Nein. Kein Mitleid mit dieser Kreatur. Aber ihr Schwur müsste erfüllt werden.
Vorsichtig griff sie nach den Händen der Heilerin, der Griff fest um Ninim Hals war, und versuchte die Finger zu lösen.
Als die erfolglos blieb, Ninim mit Schrecken geweihten Augen röchelte, griff Lorainne nach Jelenas Zopf und zerrte ihren Kopf zurück, bereut, ihr ebenfalls das Knie ins Gesicht zu rammen.
« Letzte Änderung: 24. Okt 17, 10:09 von Lorainne »

Offline Jeremias

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Antw:Ninim
« Antwort #3 am: 24. Okt 17, 09:50 »
Damian war früh aufgestanden. Im trüben Morgenwetter passten die Klagegebete, die er heute zusätzlich las, noch besser. „Grau und kalt ist diese Welt...“
Nach dem Morgengebet setzte er sich an einen Tisch und blätterte in seinem Gebetsbuch. Die Geschichte von Ajans Klage gegen Alamar spendete in wolchen Momenten zwar Trost, aber es war schwer. Während er Jelena am anderen Ende des Lagers gedankenverloren zusah, dachte er darüber nach, was der Tod von Maugrim für Sasha und Kassos bedeuten mag. „Ich muss ihnen doch irgendwie helfen...“, murmelte er leise. „Doch zuerst Sasha. Sie ist alleine im Wald.“ Er schaute sich suchend um, ob Anders schon wach war, sie hatte ja verkündet, ebenfalls sich um Sasha kümmern zu wollen.
Da hörte er plötzlich den Schrei und als er sich rumdrehte, war Jelena schon an der Hütte und trat die Tür ein. „Bei allen Göttern! BALERIAN!“

Er wollte bereits ebenfalls nachsetzen, hielt aber inne. Lorainne würde Ninims Leben sichern. Damian änderte seinen Kurs und sprintete zum Tisch von Jelena. Schnell schaute er über den Tisch und nahm die Blätter in die Hand. Das zuoberst liegende Blatt musste es sein, aber warum Jelen so reagiert hatte, wusste Damian zuerst nicht. Erst als er den Namen neben der Zeichnung sah, dämmerte es ihm langsam. Ein lautes „Scheissdreck!“ entfuhr ihm, als er den Blick wieder gen Hütte lenkte.
« Letzte Änderung: 24. Okt 17, 09:57 von Jeremias »

Offline Vanion

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Antw:Ninim
« Antwort #4 am: 24. Okt 17, 10:38 »
Am Vorabend hatte Vanion viele Gespräche geführt, und kaum eines war schön gewesen. Getrauert hatte er, wie jeder andere auch, und er hatte sich redlich bemüht, anderen Trost zu spenden. In dieser schlimmen Zeit hatte Vanion das Werk Lavinias überall sehen können: Lorainne, die Anders liebevoll umarmt hatte. Ihre Tränen vermischten sich, als Maugrim brannte. Gorix, der Svenja stützte, als sie die Axt des Tormentor-Priesters empfing, und auch Destus' und Kydoras Nähe zueinander war dem Ritter nicht entgangen.

Der Baron von Feuerklinge hatte gute und starke Worte gewählt in seiner Totenrede: ein jeder, der durch den Schmerz und die Pein des Verlustes getroffen worden war, hatte Halt und Kraft gefunden in der Nähe seiner Freunde, seiner Familie, und niemand, der es nicht gewollt hatte, war mit seinem Kummer allein geblieben.

Und so hatte Vanion die Nacht durchwacht. In Klausur mit sich selbst und Lavinia hatte er um Beistand und Heilung gebeten, und auch um Führung. Er war ein Ritter, und es war auch an ihm, anderen Halt zu geben. Die drei Kirschblüten auf seinem Wappen brachten eine Verantwortung mit sich, und er musste nun stark sein. Für den Bauern, der über den Tod der Sturmrufer jahrelang in Selbstmitleid versunken war, war hier kein Platz, und so hatte er sich auf seine Bardike gestützt und den Schlaf immer auf's Neue vertrieben. Immer wieder hatte er Einzelne gesehen, die keinen Schlaf finden konnten, und das Lager war von Unruhe erfasst gewesen. So hatte er seine Runden gedreht, mal kleinere, mal größere, stets mehr oder weniger wachsam - bis jetzt.

Jelenas Schrei presste die Müdigkeit aus seinem Körper. Adrenalin durchströmte ihn. Wie konnten sie nur an mir vorbei gelangen? Er schalt sich einen Narren, dass er alleine ausgeharrt hatte, während er keuchend in Richtung des Lagers zurück rannte. Er hörte die Angst in Damians Stimme, als der nach Balerian rief, und erkannte Lorainne, die auf einen Verschlag zustürmte. Was war nur los?
« Letzte Änderung: 24. Okt 17, 12:32 von Vanion »
"LARP ist nicht ein Hobby, es sind mindestens acht oder so. Ich betreibe etwa fünf davon." RalfHüls, LarpWiki.de

Offline Sandra

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Antw:Ninim
« Antwort #5 am: 24. Okt 17, 12:30 »
Die pure Erschöpfung hatte Stella schlafen lassen - schon am Abend war sie beinahe im Sitzen am Feuer eingenickt und auch als sie aufwachte fühlte sie sich immer noch zerschlagen.
Ihr Körper war zerschunden von den vielen Verletzungen, die sie in den vergangenen Tagen erlitten hatte. Von Schwerthieben und Äxten, die so häufig nicht mehr auf die Schutzzauber prallten, sondern nachdem sie diese zerschlagen hatten ungebremst von irgendeinem Schutz auf die Magierin einprasselten.
Den große Blutverlust des Abends ihrer Anreise hatte sie zwar überstanden, aber es würde noch einige Tage dauern, bis ihr Körper das wieder vollständig ausgeglichen hatte.
Und gegen blaue Flecken und Prellungen war auch eine magische Heilung quasi wirkungslos…
In der Nacht war sie immer wieder kurz aufgeschreckt von den Bildern der vergangenen Tage, doch vor allem des letzten Abends. Maugrimm. Sasha. Ninim. Doch um wirklich wach zu sein, war sie zu erschöpft und immer wieder schnell zurück in einen unruhigen Schlaf gesunken.

Doch schlafen konnte sie nun nicht mehr, zu viele Bilder drehten sich immer wieder in ihrem Kopf und die Trauer über den Verlust von Maugrimm drohte sie erneut zu übermannen.

Gerade hatte sie sich mehr oder weniger fertig angezogen, immer wieder begleitet von leisem Stöhnen, und wollte gerade das Zelt verlassen, als sie Jelenas Schrei vernahm und verdutzt den Kopf aus dem Zelt streckte.
Als sie Jelena in Richtung des Schuppens laufen sah, dauerte es einen Moment, bis sie eins und eins zusammengezählt hatte, doch dann rannte sie hinter Lorainne drein während ein etwas verdutzter Vanion ihren Weg kreuzte. Auch wenn sie sich des Grundes nicht ganz sicher war - es würde schon einen Grund für diesen Aufruhr geben...
Damians Schrei nach Balerian bestätigte ihre Vermutung und ihre Schritte beschleunigten sich noch ein bisschen mehr, während Jelena bereits die Tür eingetreten hatte und in der Hütte verschwunden war.

“JELENA!!! NICHT!!!” gellte ihr Rufen den Weg entlang.
~Every moment has a lesson for you to learn. Learn to listen.~

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Offline Ballessan

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Antw:Ninim
« Antwort #6 am: 24. Okt 17, 12:53 »
Der Wind strich um die Wände des kleinen Verschlags. Mal leise, mal rüttelte er fast an der Tür. Ihm war kalt geworden. Dennoch gebot er sich selbst hier sitzen zu bleiben, bis die Nacht vorüber war, und zu wachen. Vor ihm lag Ninim in einen Haufen Decken gehüllt. In dieser Nacht fror sogar die Frostelfe.
Wen würde das wundern? Eine Eiseskälte musste in ihr wohnen, nach dem ihr Geist so lange Teil von Atos Willen war. Er er wird ihr zu zerspringen drohen, das Herz zu gefrieren, wenn sie wirklich zu realisieren begann, was geschehen war. Diese Nacht konnte sie noch schlafen. Vielleicht auch noch die nächsten Nächte, aber der Sturm der Erkenntnis würde kommen.
Balerian hatte es sich zur Aufgabe gemacht über seine Schwester zu wachen. Er musste so lange untätig bleiben, weil er ihr nicht helfen konnte, da würde er wenigstens jetzt sein möglichstes tun. Er widerstand dem Drang sie sacht an der Schulter zu berühren, ihr durch das Haar zu streichen. Er wollte sie einfach für sich ruhen lassen. Das Gefühl, in der Wirklichen Welt zu schlafen, ohne dass da etwas lauerte, nicht zerstören. Er wusste, dass ihr Geist auf gewisse Art und Weise Schaden genommen hatte. Gebrochen und beherrscht zu werden, ging nicht einfach an einem vorüber. Sicher würde man noch lange Restspuren von Atos an ihm finden. Dazu brauchte er keine magische Analyse ihres Kopfes, ihres Verstandes oder ihrer Seele. Ebenso fühlte er, dass die Ninim, die hier vor ihm lag und schlief, die echte Ninim war, die er nun so lange kannte, frei von fremdem Willen, und nur voll der Verwirrung und des Bedauerns.

Die Lider wurden ihm schwer. Doch er durfte nicht einschlafen. Auch nicht nach den Strapazen der letzten Tage. Die leeren Dörfer, die Kämpfe gegen Atos Diener, das kraftraubende stemmen gegen Atos Globulenfalle... nicht schlafen...nicht schlafen... nicht...

Dann wurde es laut. Zu viel geschah auf einmal. Sein müder Verstand begann zu arbeiten. Langsam.
Die Tür ging mit einem lauten Knall auf... Jelena, die hereinstürmte... Lorainne, die an Jelena zog und die Hände nicht von Ninims Hals losbekam...
"Balerian", hörte der Magier von fern jemanden brüllen und war plötzlich auf den Beinen. So sehr wollte er nun Jelena von Ninim fort holen, dass er instinktiv nach dem Griff seines Schwertes fassen wollte und der Heilerin die Klinge gedanklich bereits quer über den Leib zog. Doch da war kein Schwert mehr. Er hatte es in der Masse der Zombies einfach verloren. Die Ritterin zog nun an Jelenas Haaren, doch die Heilerin machte keine Anstalten von ihrem Handeln abzulassen.
Was nun geschah, war nicht mehr Balerians Tun. Es war viel mehr die Magie, die von Balerians Geist geführt Besitz von ihm nahm und seine Schritte lenkte. Sie ließ ihn in die Tasche greifen, denn sie wusste, dort würde sie die Federn finden. Sie ließ ihn in Sekundenschnelle die nötige Kraft sammeln und formte die Worte.
"Bei den Winden dieser Welt, feg' ich dich von diesem Feld"
Die magische Kraft sollte sich in einem Sturmwind entladen, der alles was nicht eingeladen war aus der Tür des Verschlags hinauskatapultieren würde.
Gorix: "Was brauchen wir noch, für ein Ritual?"
Balerian: "Ein Opfer."
---------
Balerian: Ninim! Hallo! Wo ist Kadegar? Ich bin da, wir können Gorix retten!
Ninim: Ähm...ja... Gorix! Komm mal, hier will dich jemand retten.
Balerian: -.- Gibts hier wenigstens Bier?

Offline Jelena

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Antw:Ninim
« Antwort #7 am: 24. Okt 17, 13:06 »
In Jelena Kopf gab es keinen rationalen Gedanken mehr.
Da war nur Wut. Wut und Hass und bodenlose Verzweiflung.
Ein kleine Stimme, die verdächtig nach Sasha klang, versuchte in ihrem Kopf Gehör zu finden, aber sie verlor sich im Getöse des Sturmes der nach Blut schrie.
Entfernt nahm sie wahr das jemand versuchte ihre Finger zu lösen und etwas an ihrem Kopf tat ihr weh, aber all das war zweitrangig.
Mit einem Mal erhob sich ein Wind und warf sie zurück. Sie landete halb auf Lorraine und halb auf dem Boden, auf dem ihr Kopf mit einem dumpfen *dunk* aufschlug.
"Schmuggeln? Ich bin reich genug um zu bestechen, ich muss nicht Schmuggeln!"

Offline Lorainne

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Antw:Ninim
« Antwort #8 am: 24. Okt 17, 13:14 »
Lorainne würde von den Füßen gefegt und zu Boden geschleudert, irgendetwas prallte gegen die und ging mit ihr zu Boden.
Die Folterungen brachen auf, ihre Verletzungen vom Kampf, für deren Versorgung keine azeit war ebenso und ein schmerzhaftes Stöhnen entlang sich ihrer Kehle.
Sie rollte Jelena von sich und rappelte sich mühsam auf. jelena schien bewusstlos, aber nicht tot.
Baldrian stand neben Ninim, achtsam, gefährlich.
Sie nickte ihm voller Respekt zu.
Er, der neben Ninim wachte, über sie, und auch das Lager.
Nein, hier bräuchte man sie gerade nicht.
Wortlos wandte sie sich um, packte ihr Schwert und ging so würdevoll wie es unter ihren Schmerzen möglich war, zurück zu ihrem Lager.
« Letzte Änderung: 24. Okt 17, 13:16 von Lorainne »

Offline Jelena

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Antw:Ninim
« Antwort #9 am: 24. Okt 17, 13:22 »
Als Lorraine sie von sich runterrollte schlug Jelena die Augen auf und ihr Blick fiel auf Ninim, Balerian schützend über ihr stehend.
Der Berserker, und nichts anderes war es, dass gerade geschehen war, schien von ihr gewichen und sie beobachtete die Frostelfe vor ihr. Als sie sprach, da war ihre Stimme wie ein Reibeisen:
"Du hast sie gefoltert, Ninim Mirhelfaen i Heledirallon..." sie spuckte Blut aus bevor sie fortfuhr:
"Du hast sie mit deiner eigenen Hand gefoltert und jeden Schritt akkurat in deiner Handschrift dokumentiert. DU HAST ES MIT EIGENER HAND GETAN!"
"Schmuggeln? Ich bin reich genug um zu bestechen, ich muss nicht Schmuggeln!"

Offline Anders

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« Antwort #10 am: 24. Okt 17, 13:24 »
Mit einem Mal war die Hölle los. Anders die in der Nacht ebenfalls an einem Feuer untergekommen war und sich unruhig in den Schlaf gewälzt hatte tauchte jetzt zwischen den Zelten auf nur um das Chaos zu sehen welches sich jetzt im Lager auszubreiten drohte. Mit Schreckenstaten Augen betrachtete sie das Schauspiel, Lorainne, Balerian, die fliegende Jelena die röchelnde Elfe die alle Ninim nannten. Ihr Freunde die sich gegenseitig bekämpften. Es fühlte sich an als würde ein schwerer Eisenanker in ihrem Magen aufschlagen und sie ins Wanken bringen. //Warum macht ihr das? Hört auf! Bitte hört auf damit!// Anders kannte diesen Atos nicht. Der Mann der für all das verantwortlich war aber vor ihren Augen zeigte sich eine Fassette seines Plans. Freund kämpft gegen Freund, Bruder gegen Bruder. So musste der Bürgerkrieg gewesen sein, von dem Simon ihr erzählt hatte. Genau so, hässlich und brutal und voller Hass, Verzweiflung und Wut. Und mittendrin stand sie und wusste nicht was sie tun sollte. Wie konnte sie helfen ohne zwischen den Fronten zerrieben zu werden? Der dünne Panzer in den sie ihr Licht gehüllt hatte bekam einen hässlichen Riss. Hilfesuchend blickte sie um sich, nach irgendetwas das ihr Halt geben würde, das ihr sagen würde was jetzt zu tun war. Aber da war nichts.
~~~~~~Der Wächter La Follyes ~~~~~~

Nur im Dunklen kann man Glühwürmchen beobachten.

Offline Jeremias

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« Antwort #11 am: 24. Okt 17, 13:29 »
„Alamars Licht in meiner Hand, möge es die Dunkelheit vertreiben!“ schallte es über den Platz. Damian hatte die Hand erhoben und das helle Strahlen war im trüben Morgen zu sehen. Er holte tief Luft und dann donnerte seine eh schon laute Stimme über den Platz. „Chevalier Vanion, Adepta Stella, darf ich euch bitten, euch zwischen die Parteien zu stellen?“

Offline Francois

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« Antwort #12 am: 24. Okt 17, 13:37 »
Francois war ob des Getöses aus dem Zelt gekommen und blickte ungläubig auf das Schauspiel,welches sich ihm gerade bot.
Die Chevaliere sah fast schlimmer aus als gestern,und die sich aufrappelnde Jelena schien zu kochen.
Er warf Anders einen fragenden Blick zu...
„Foi jusqu´au dernier“

Offline AndersAnt

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« Antwort #13 am: 24. Okt 17, 13:39 »
Jetzt also doch ... Irgendwie schien das Schwert in seiner Scheide zu klemmen, es glitt nicht so leicht wie gewohnt heraus. Von Wind, Krach und Gebrüll aus dem Zelt gelockt, richtete sich Algonkin darauf ein, wahlweise einen Rückfall der Frostelfe in atosbeherrschtes Tun zu beenden oder einen doch noch aufgetauchten Todesritter oder irgendetwas anderes aus dem Arsenal des Feindes niederzustrecken. Die Zeit fing an, sich zu dehnen ...

Offline Sandra

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Antw:Ninim
« Antwort #14 am: 24. Okt 17, 13:43 »
Stella rannte immer noch auf den Verschlag zu und hatte ihn fast erreicht, als Balerian in der Tür erschien, die Federn zum Zauber in der Hand erhoben.
Wissend, was nun folgen würde warf sie sich zur Seite, als der Windstoß Jelena und Lorainne aus der Tür beförderte und nur knapp an ihr vorbeiging.
Schnell rappelte sie sich wieder auf und kam kurz hinter der Gruppe wieder auf die Beine.

Ihr Blick ging von einer Partei zur anderen während sie ein kleines Fläschchen zurück in die Tasche gleiten ließ, als Damians Worte zu ihnen herüberhallten.
Gerne kam sie der Bitte des Priesters nach und schob sich energisch zwischen Jelena auf der einen und Balerian und Ninim auf der anderen Seite, mittlerweile einige Komponenten ihrer Zauber in offensichtlicher Griffreichweite, auch wenn ihr die Fäuste hier im Notfall die beste Wahl erschienen.

Mit entschlossenem Blick und breitem Kreuz stellte sie sich Jelena gegenüber, da diese Situation von ihr ausgegangen war.

"Was zur Hölle?...Wir haben glaube ich alle grade ein ziemlich dünnes Fell und es wird Klärungsbedarf geben. Aber könntet ihr euch dabei bitte nicht gegenseitig umbringen? Man könnte meinen, es gab noch nicht genug zu betrauern..."
« Letzte Änderung: 24. Okt 17, 13:45 von Sandra »
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