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Der Ausweg aus den dunklen Landen

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Achatania:
Achatania:

Es fing eigentlich ganz harmlos an: Ich sollte Hugo, dem Wirt vom beheften Wyrm, nur etwas aushelfen. (Und Thekenerfahrung hatte ich ja! Sogar was komische Kerbhölzer und diese runden Metallscheiben oder Esspapier anging.) Er meinte, ich dürfte hinter der Theke auch so viel trinken wie ich mag...

Doch dann kamen die schlechten Nachrichten: Alle Portale waren zusammengebrochen! Und es konnten wohl auch keine neuen beschworen werden! Es lag eine Art göttliche Barriere um das Dorf und den angrenzenden Wald, die man nicht durchdringen konnte. Weder mit einem Portal noch selber, wenn man auf herkömmlichen Hufen hindurch wollte!

Erst glaubte ich den Menschen nicht. Wie oft sind sie zu unaufmerksam und spüren nicht, was um sie herum geschieht...
Doch als ich an dem sonnigen Morgen meine Rückreise zu den Apfelhainen antreten wollte, stieß ich wirklich auf eine Barriere!
Sie summte leise.

Ich sah mich um. Keiner zu sehen. Ich witterte kurz. Keiner zu riechen. Gut.
Wenn ich da jetzt einen kleinen Spalt hinein bekomme... gerade so groß, dass ich durchschlüpfen könnte... dann könnte ich rechtzeitig zu der Familienfeier in den Apfelhainen sein.

Ich bat den Wald um sein Schweigen. Und den Wind um Zeichen vor Gefahr. Ich bat die Erde um Kraft und Stärke, und begann mit Tìl, meiner Rassel, leise die Verwebungen der Barriere zu lockern.
Ich hatte etwa eine Faustgroße Lücke entflochten als ich wieder hoch sah... und die Sonne stand im Zenit!

Ich schüttelte verwirrt und den Kopf: War ich so konzentriert gewesen? Der Wind säuselte friedlich in den Blättern. Dann: ein Knall! Mir sträubt sich das Fell! Ich musste echt schnell hier weg! Ich spürte wie der Kampf toben musste!...

Ich sah auf den Punkt in der Barriere. aber meine Entflechtungen zogen sich nach und nach wieder zu!
Meine Ausdauer war schon zur Hälfte erschöpft. So wird das nichts, musste ich mir zähneknirschend eingestehen.


Ich trank etwas... Ach.....

Bei der letzten Taverne bei Ahrnburg... oder Tangara...?

Da war alles viel entspannter...

Esta mit mir an der Theke…


Warte… Esta!


Ich griff zu der Kette, die sie mir getauscht hatte. Esta war doch Scolaria von Isaac! Isaac war doch der, der dieses unglaubliche Wissen über Portale hatte!


Ich schloss die Augen. Die Hand lag auf der Kette mit den blauen und hellbraunen Holzperlen. Ich konzentrierte mich… „Esta?",  fragte ich in Gedanken: "Esta?Esta?... Kannst du mich hören? Hier spricht Achatania! Ich brauche Hilfe, ich komm hier nicht weg!!!

Hier ist eine Barriere in den Dunklen Landen!

Die Barriere ist zu stark! Aber ich muss hier weg! Es tobt ein Kampf der nicht gewonnen werden kann! Und ich muss bis zum Sonnenuntergang in den Apfelhainen sein!!!"


Ich horchte... hatte sie mich gehört?
   
   

Esta:
RUMMS.

Unsanft landete die junge Frau mit dem Gesicht vornweg auf den Bodendielen. Die Sonne hielt das Zimmer hell erleuchtet und doch war die Reise zurück von dem Fest der Grenzen wohl anstrengend genug gewesen, dass sie voll bekleidet einfach nur ihre Sachen abgestellt hatte und auf dem Bettrand eingeschlafen war. Etwas gerädert erhob sie sich begleitet von den leisen Tönen einer vorwurfsvoll blickenden Tene.
„Esta?“
Ein verwirrter Blick wanderte zu dem kleinen Käuzchen. Fängt sie jetzt mit einem Irrsinn an oder spricht die Eule jetzt wirklich?
„Esta...Kannst du mich hören?“
„Tene? Was in aller Götter-“
„Hier spricht Achatania! Ich brauche Hilfe, ich komm hier nicht weg!“
„Achatania?! Wie kann das sein?“
Erst jetzt realisierte sie, dass die Stimme, die sie hörte, nicht aus der Richtung ihres gefiederten Schützlings kam, sondern aus einer ihrer vielen Beutel, die sie am Leibe trug. Um genau zu sein: Aus der Tasche, in der sie potenzielle Ware trug, die sie nicht an jeden beliebigen verkaufen möchte.  Nach einem Moment Gewühle kam die Kette mit dem grünen Halbedelstein zum Vorschein, die die Fauna ihr als Tauschobjekt gegeben hatte, weil sie diese schlichtweg loswerden wollte. Jetzt allerdings schien sie ja doch einen Nutzen zu haben.
„Ich....höre dich...?“, kam die unsichere Antwort. Wie genau das funktionierte, verstand sie nicht. Das musste sie aber auch nicht. Achatania war in Bedrängnis.
„Hier ist eine Barriere in den Dunklen Landen! Die Barriere ist zu stark! Aber ich muss hier weg! Es tobt ein Kampf der nicht gewonnen werden kann! Und ich muss bis zum Sonnenuntergang in den Apfelhainen sein!“
Da konnte Esta nicht helfen. Sie hatte keinerlei Ahnung von solchen Dingen. Aber sie konnte jemanden fragen, der Ahnung hatte. Oder zumindest Leute kannte, die Ahnung haben könnten.
„Halt durch, Mäh, ich suche meinen Meister.“
Mit gezielten Sprüngen umging sie die wild im Raum stehenden Sachen und rannte schließlich die Röcke gerafft die Treppe hoch zu dem Arbeitszimmer von Isaac.

Isaac:
RUMMS.

Was war das für ein Geräusch gewesen? Isaac sprang von seinem Platz am Schreibtisch auf, sodass sein Stuhl hintenüberkippte. Sein Haus war leer, leer mit Ausnahme von Esta und diese war noch nicht aufgestanden. Er ließ den Stuhl da wo er war und hastete aus dem Zimmer. Den kurzen Flur zur Treppe hatte er ebenso schnell überwunden, wie er aufgestanden war.

Er konnte sich gerade noch bremsen, ehe er in Esta hineingerannt wäre, die ihm auf der Treppe entgegengerannt kam. Sie war unverletzt und es schien ihr gut zu gehen.

Mit Ausnahme des Ausdrucks auf ihrem Gesicht, der vor Sorge überquoll.

Achatania:
Ein lauter Knall schallte mir entgegen. Dann ein weiterer lauter Knall aus dem Dorf. Ich schüttelte mich wieder. Hatte Esta mich gehört? Die Öffnung war noch groß genug...

Ich versuchte es wieder und konzentrierte mich: "Esta? kannst du mich hööören? Beim Pan! Funktioniert das?! Diese kleine Öffnung in der Barriere wird nicht größer! Und ich muss hier weg!"

Esta:
"Meister..."
Sie atmete kurz durch. Das war doch ein etwas sehr unvermittelter Sprint die Treppen hoch. Ausdauer. Daran musste sie wirklich noch arbeiten.
"Achatania."
Die rechte Hand wurde gehoben. Dort baumelte an einem Lederband der kleine Malachit, eingefasst in sorgfältig durchgehärtete Lederstreifen.
"Sie-"
"Esta? kannst du mich hööören? Beim Pan! Funktioniert das?! Diese kleine Öffnung in der Barriere wird nicht größer! Und ich muss hier weg!"
War die Antwort nicht durch gekommen? Magie funktionierte auch über Willen...vielleicht war sie eben etwas zu verwirrt gewesen? Sie nahm den Anhänger in ihre Hand und sprach diesmal mit der festen Absicht, Achatania zu erreichen, wo auch immer diese jetzt sien mochte. Isaac blendete sie dabei für den Moment aus.
"Ja, ich höre dich. Wie auch immer das geht. Ich versuche dir Hilfe zu holen."

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