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Goldbach besucht Pfauengrund

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Isabeau Lioncoeur:
Nach den turbulenten Tagen in Eschengrund/ Zarorien befand sich der Goldbacher Tross wieder auf dem Rückweg. Das unnatürlich trockene Wetter hatte angehalten und sie konnten wie geplant den Landweg nehmen und über den Rothornpass zurück nach Engonien reisen.
Der erste Halt war Fanada, wo sich die Gesellschafft in einem der besseren Gasthäuser zwischen Tempeldistrikt und den Märkten einquartierte.
Normalerweise wäre Isabeau bereits nach einer Nacht in einer der Karawansereien vor der Stadt weitergezogen, aber dieses Mal war die zeitliche Planung ihrer Weiterreise wichtig und so beschloss sie einige Tage in Fanada zu verbringen um die Bücher des Goldbacher Kontors zu prüfen, die Märkte zu besuchen und Eponine wieder einzusammeln.
Nach einem letzten gemeinsamen Abendessen verabschiedete sich der Baron von Feuerklinge mit seinen Reisebegleitern und man versprach sich mittels Briefen in Kontakt zu bleiben.
Das Gasthaus beherbergte häufiger höhergestellte Persönlichkeiten und war auf Adlige Gäste eingestellt: im ersten Stock gab es einen privaten Essraum mit eigenem Kamin, so dass die Damen in Ruhe den Abend verbringen konnten und dem Lärm und Gedränge des Schankraumes entfliehen konnten. Maître Gustav hatte die Nase über das Essen gerümpft, Isabeaus Teller weggenommen und war schimpfend aus dem Zimmer verschwunden. Isabeau sah ihm mit hochgezogenen Augenbrauen hinterher und zuckte dann seufzend die Achseln: es hatte eh keinen Sinn mit ihm zu diskutieren und es war ja nicht so, als ob es ihr nicht zu gute kam.

Francois:
Eschengrund... eigentlich war man der Einladung des Herrn Wulffgar gefolgt, um den Wiederaufbau seiner Burg zu begehen, das Richtfest.
Und dann kam alles anders... angefangen mit toten Arbeitern, wandelnden Untoten und Orks, gefolgt von einem undurchsichtigen Magier, der wie sich herausstellte denn zumindest auf der guten Seite stand. Hätte Francois seinen ( nicht vorhandenen ) Kindern eine grosse Geschichte erzählen wollen, sie wäre nicht halb so sehr ausgeschmückt gewesen. Am Ende des Tages hatten sie den Kampf gewonnen, einer der Eschengrunder Soldaten war auf dem Feld geblieben, die Goldbacher kamen ohne Verletzungen heraus. Nicht so der Chevalier Vanion, welcher sie, ebenso wie der Baron Feuerklinge und Runa Steinhauer begleitet hatte. Der Chevalier war bei einem Duell ziemlich lädiert worden, aber er war auf dem Weg der Besserung. Es waren einige bemerkenswerte Dinge geschehen...

Nun sassen sie unten im Schankraum; Edouard, Reynard, André, Rimac -der neue Gardist hatte sich gut gemacht- und Francois. Sandrine war bei ihnen, und der Maitre pendelte zwischen ihnen und Madame´s Raum hin und her, Francois beobachtete seine Entrüstung ob der Gasthausküche mit wachender Belustigung.
Der Schankraum war nicht überfüllt, aber es gab definitiv genug zu sehen. Und sie wurden ebenfalls beäugt, die Reisegesellschaft war natürlich aufgefallen.
Die Mägde liessen sich nicht nachsagen, dass sie die Gäste verdursten liessen.

Isabeau Lioncoeur:
Isabeau verbrachte die Zeit bis das revidierte Abendessen vom Maître zurück gebracht wurde mit Briefe lesen und Notizen machen. Der Kastelan zu Hause schickte ihr die wichtigste Post immer entgegen, so dass bei ihrer Rückkehr keine bösen Überraschungen auf sie warten würden.
Nachdem sie sich einen Überblick verschafft hatte ließ sie Eduard zu sich rufen.

Edouard:
„Dankbarkeit !  Pah ! “ 

Für einige Leute war es wohl eine Selbstverständlichkeit das man ihnen den Arsch rettet … 

Wie hatte sein Großvater das auch wieder gesagt?
„Bedenke dir, mein Junge, Soldaten sind Männer, die offene Rechnungen des Adels mit ihrem Leben bezahlen…“

Wie wahr diese Worte waren, und wie glücklich konnte er sich preisen, ein Haus zu dienen wo  Sachen wie Dankbarkeit, Anerkennung und Wertschätzung, wie die Tugendhaftigkeit für dem sie bekannt war,  ganz groß geschrieben wurden! 

Ein Lächeln, ein paar nette Worte, ab und zu ein kleines Geschenk…Alles Gesten die nicht selbstverständlich waren, sondern wohlgemeinte, warmherzige Zeichen der Anerkennung !

Vielleicht war es aber auch schon zu lange das er diente?

Vielleicht war es an der Zeit sich zur Ruhe zu setzen?

Ein kleines Häuschen irgendwo auf dem Lande, eine echte Ehefrau…

Vielleicht sogar noch ein paar Kinder ?

 Er sah in der Runde, und grinsste breit…
Neh, niemals ! Er konnte seine Kameraden doch nicht alleine lassen?
Was würden die bloß ohne Ihn anfangen?   

Er leerte lächelnd seinen Humpen , und wollte gerade was sagen, als er von der Seite angesprochen würde.

Madame verlangte seine Anwesenheit.   
Also nickte er, stand auf, glättete sein Wams, und begab sich in den ersten Stock…

"Wir leben zu dienen.... Und auch morgen würde ich sein Arsch wieder mit den Berg runterschleppen..."


"Entréé !"  klang es, nachdem er geklopft hatte...

"À votre service, Madame..." sagte er nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte.

"avec plaisir..." ergänzte er innerlich...


Francois:
Francois lies den Blick in der Runde der Gäste schweifen. Dann blieb er bei Edouard hängen.
‚Irgendwas heckt der Alte Mann doch wieder aus...‘

Als er sich erhob nickte Francois ihm nur kurz zu.

„Alors,dann schauen wir mal, wie die Rückreise sich so entwickeln wird, non?“ Er hatte niemanden angesprochen, es war mehr eine Aussage zu sich selbst...

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