Die Gebiete in Caldrien > Engonia - die einstige Kaiserstadt

[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg

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Berengar von Thurstein:
Unruhig wälzte Berengar sich in dieser Nacht von einer Seite auf die andere. Immer wieder schlug er die Augen auf wenn die Wunden, welche er von den Schergen Szivars erhalten hatte, ihn daran erinnerten, wie viel Glück er gehabt hatte. Und sogleich stand ihm vor seinem geistigen Auge das Gesicht der Rittfrau aus La Follye, deren Glück und Geschick ihr am Abend zuvor den Dienst versagt hatten. In ihm waren keine Tränen mehr übrig. Nur noch Schmerz... Wie sollte er ihnen allen nur erklären, dass diese wundervolle Frau nie wieder lächeln, sie nicht in die Arme schließen, nie wieder an ihrer Seite stehen würde im Kampf, nie wieder mit ihnen lachen, weinen, nie wieder von alten Zeiten reden würde.

Als der Morgen graute erhob er sich, ging sich waschen und legte seine blutigen, schmutzigen Kleider wieder an. Er hatte nichts anderes dabei. Sie waren nicht zu einer Landpartie aufgebrochen, und das was er mitgenommen hatte war nass, zerschunden und in großen Teilen nicht mehr zu gebrauchen. Als er sich gänzlich angekleidet hatte erhob er sich, ging zum Fenster und strich, seine Reflektion auf dem Glas betrachtend, mit dem Daumen über die Distel, welche Lorainne ihm vermacht hatte.

"Ich werde dich niemals vergessen... so lange ich lebe nicht." Seine Augen brannten wieder, und er wischte sich ungeweinte Tränen aus dem Gesicht. Dann schnürte er sein Bündel und verließ dieses Haus. Hier war sie zum Ritter geschlagen worden, und hier lag sie nun aufgebahrt. Ein geschlossener Kreis. Ein weiteres Land, in dem ein Grab auf seinen Besuch warten würde. Sein Blick wandte sich zum Horizont, als dieser einen neuen Tag gebar und er seufzte tief. Bald würden sie aufbrechen, und die Tochter eines alten Hauses in die Heimat geleiten...

Vanion:
Mit dem Morgen kam die fürchterliche Bestätigung. Wider jedes besseres Wissen hatte Vanion gehofft, gebetet, dass er in einem Traum gefangen gewesen war. Eine Vision des Täuschers vielleicht, oder ein schrecklicher Alptraum.

Das geschäftige Treiben, das nun herrschte, als alle sich bereit machen, aufzubrechen, schien unwirklich zu sein. Wie die anderen packte auch Vanion seine wenigen Habseligkeiten zusammen. Arienne ging ihm zur Hand, und eine seltsame Leere erfüllte ihn. Gorix von Feuerklinge war nicht aufgewacht, doch lebte er. Svenja litt an ihrem Knie, und über dem aufgrauenden Tag lag stille Trauer.

Die wenigen Geschäfte und Gespräche, die noch zu führen waren, waren bald erledigt. Sie würden zur nahen Löwenburg reisen, dort würde Gorix in Sicherheit sein. Und von dort würde er weiter reisen, würde sie begleiten auf dem Weg zu ihrer letzten Ruhe. Als man Gorix heraustrug, fühlte Vanion einen Stich in der Brust. Ich hätte darauf bestehen sollen, an seiner Seite zu bleiben. Er achtete darauf, dass er gut und warm zugedeckt war, dass jemand an seiner Seite war, der Wort geben würde, wenn der Zustand des Magiers, des Barons sich verschlechtern würde.

Dann war es soweit. Auch ihren Leichnam hatte man herausgetragen, in ein Leichentuch gehüllt, das ihr nun friedliches Gesicht verbarg.
"Es geht nun zur Löwenburg", sagte Vanion zu niemandem im Besonderen. "Von dort geht es nach Norden, in ihre Heimat. Wer uns auf dieser Reise begleiten möchte, der sei willkommen."

Arienne:
Arienne hatte entgegen ihren eigenen Erwartungen recht gut geschlafen. Nach dem sie sich frisch gemacht hatte ging sie Vanion zur Hand. Sorgfältig legte sie Lorainnes Wappenrock zusammen, der über Nacht durch die Wärme des Ofens getrocknet war und schlug ihn in ein Tuch ein. Nachdem sie auch ihre Sachen gepackt hatte, mischte sie ich unter die Abreisenden. Die gedrückte Stimmung entging auch ihr nicht.
Als der lebslose Körper an ihr vorbeigertagen wurde, senkte sie denn Kopf und ihr wurde schwer ums Herz viel zu kurz ware ihre Bekanntschaft gewesen.

Vanions Worte rissen sie aus ihren Gedanken. Die junge Frau trat neben den Ritter und wartete, dass sich der Tross in Bewegung setzte.

Ulrich:
Sie stürmte voran, den Hügel hinauf zum Szivars Gezücht und er hinterher. Dann ein Schatten in der Dunkelheit, Klingen die aufeinanderprallen. Ein wandelnder Schrecken aus dem Reich des Täuschers. Der Kampf tobte, Verletzte schrien und alle flehten sie zu ihren Göttern das dies ein Ende nehmen würde. Auch er selbst kniete vor der Knisternden Magie, worin der Ketzer seinen Hass auspie..

"Tior Herr der Schlacht sieh auf deine Diener herab die in dunkelster Stunde den Mut aufbringen der Dunkelheit zu trotzen."
"Askar Winterwolf, steh all jenen bei die mir mehr als alles bedeuten."
"Mutter Lavina sieh auf deine Kinder und Schütze sie"
"Tormentor, lass dein Feuer und dein Hingabe brennen in mir um....."

Ein Schrei dringt aus seiner Kehle eine Klinge fährt ihm unter den rechten Arm und reißt seine Brust auf, Er spürt keinen Boden und keinen Himmel mehr als er fällt. Der Aufschlag ist hart und das Monster hat noch nicht genug. Ein zweiter Schlag dringt in seinen Körper und zefetzt seine Hüfte. Kleine Arme packen ihn und wollen ihn wegziehen. Doch er kämpft sich zurück zur Magie und betet weiter...

Dann ein Knall, ein Siegeschrei und um ihn wird es dunkel.





Leises Rauschen in der Ferne. Ein Meer? Es schlägt gegen eine Brandung. Er hat keine Gedanken mehr, alles ist schwarz und nur dieses Rauschen ist zu hören. Dann erreicht ein Lied seine Ohren. Das Lied eines Träumers mischt sich zum Rauschen des Meeres und es zieht ihn zurück. Er spürt wie Hände ihn greifen und tragen. Und wieder wird es Schwarz.


Als er die Augen das nächste Mal öffnet liegt er in einem Raum. Um ihn herum weinende Freunde. Er kann kaum atmen und sein rechter Arm ist anscheinden nicht mehr da denn er spürt ihn nicht. Bevor er viel sagen kann erkennt er das schmerzverzerrte Gesicht von Emma und Sascha die nahe bei ihm sitzen.
Als die zwei bemerken das der Krieger zu sich kommt beginnt die Kenderin unter wimmern und sprechen. " Ulric?" flüstert sie. Als der Krieger merklich nickt zittert ihre Stimme noch weiter und sie bringt einen halben Satz hervor "Lorainne.....sie ist ..."
Ein Schlag trifft sein Herz . All die Wunden sind egal, die Gedanken rasen sein Blick sieht sich panisch im Raum um und auf einem Tisch erkennt er die Mademoiselle liegen. Aufbäumend versucht er sich aufzurichten aber weder seine Armee noch der Rest gehorcht ihm mehr. Er versucht zu schreien doch seine Stimme versagt ihm den Dienst. Etwas bricht in ihm und Tränen laufen ihm übers Gesicht. Reglos dazu verdammt hier zu liegen und all den Schmerz zu ertragen.


Kurz darauf vernimmt er eine weiter Stimme, und diese treibt einen Pfahl durch seine Brust. `Vanion?
Der Knappe schreit seinen Schmerz heraus, er wüted und tobt. Ulrics Körper ist immernoch so schwer wie eine Grabplatte die in Teile zerbrochen ist und kein gutes Wort wird es an diesem Tage besser machen können, weder für ihn noch den Ritter.




Als er am nächsten Morgen aufsteht , geschlafen hat er nicht wirklich, richtet er sich auf. Die Heiler haben gute Arbeit geleistet doch es wird Wochen wenn nicht Monate dauern bis er die rechte wieder zur Faust ballen kann geschweige denn eine Schwert zu halten vermag. Seine Kleidung ist getränkt mit seinem Blut und hängt in Fetzen von ihm herab. Emma hilft ihm eine neue Tunika anzuziehen da sein Rechter Arm nicht zu gebrauchen ist. Als er durch die Flure des Gasthofes wankt sieht er geschäftiges Treiben und durch die Fenster erkennt er Lorraines Körper in ein Tuch gewickelt das gerade aus der Tür getragen wird.
Am vergangen Abend hatte Yorik eine Andacht ihr zu Ehren gehalten die der Krieger nur durch eine Schleier wahrnahm und wie in Betäubung hatte er eine kleine Kette empfangen welche er zu Simon de Bourvis bringen solle und das würde er auch tun.
Aber zurerst würde Er Sie begleiten bis in ihre Heimat. Bis nach Hause....bis nach La Folley.

Schangra:
Als Schrangra aus seinem unruhigen Dösen aufwachte, war schon Bewegung in dem Haus zu hören. Schritte, klappern von Metall und ein gelegentliches Stöhnen war zu vernehmen, gesprochene Worte hingegen kaum. Schangra fühlte sich als wäre er am gestrigen Tag unter eine Rotte Wildschweine geraten, dies lag zu ähnlichen Teilen an den Mengen Schnaps dir er gebraucht hatte um überhaupt die Augen zu schließen, der Wunde des Speers, welcher knapp unter seinen Rippen seinen Körper durchdrungen hatte und dem schweren Verlust den er und seine Mitstreiter hatten hinnehmen müssen.

Die Ritterfrau, die über Ecken dafür verantwortlich war, dass er jetzt Lesen, Schreiben und sich benehmen konnte. die Herrin, um die sich ihr erster Auftrag in der neu gegründeten Söldnergruppe 'Haubacher Äxte' drehte, die Freundin, die ihm gezeigt hatte, dass Stärke sich an deinen Freunden misst, Lorainne de la Follye war am gestrigen Tage verstorben. Aufgeschlitzt von einem Dämon und im Eifer der Ereignisse übersehen.

Er schwang seine Beine aus dem Bett, richtet sich stöhnend auf und begann seine Kleidung und die Rüstung anzuziehen. Als Bran ihm dabei half, alle Schnallen und Bänder festzuzurren wechselten sie nur wenige Worte.
Ihn nicht anschauend fragte Schangra seinen Kameraden:"Also jetzt nach Brega, den andern Bescheid sagen und den Winter abwarten?"
Bran antwortete mit rauer Stimme:"Aye."

Schangra würde die anderen vermutlich nur bis Brega begleiten, dort die meiste seiner Habe lassen und dann ausziehen auf die Schu'Kai Kargul, ein Ritual, dass er versuchte jeden Winter auszuführen. Mann gegen Natur, auf der Suche nach Kreaturen um sich mit ihnen zu messen.

Die Stimmung am Fuß der Treppe und vor der Tür war wie er sie erwartet hatte, nur selten wurde laut gesprochen, viele schwiegen. Einige sammelten sich um zur Löwenburg zu ziehen, doch wenn Schangra sich nicht irrte, war das in die entgegengesetzte Richtung von Brega. Und so füllte er sich seinen Krug mit Schnaps und Kaffee und wartete vor der Tür auf die anderen Äxte.

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