Die Gebiete in Caldrien > Das Herzogtum Hanekamp

Eine Einladung unter (potentiellen) Freunden

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Arienne:
Arienne senkte etwas verlegen kurz den Blick. Sie folgte Vanion zum Tisch. Als sie den Brief entgegennahm nickte sie: "Selbstverständlich bringe ich den Brief selbst zum Boten,  eben um Zwischenfälle zu vermeiden. Sie setzte sich auf den freien Stuhl nachdem sie den Brief Verstaut hatte und sah Vanion an. "Nunja wirklich gut befreundet sind wir nicht. Ich habe sie primär eingeladen um ihre Idee persönlich zu besprechen, "die junge Frau seufzte, " wir müssten sonst sehr viele Briefe schreiben," nach einer kurzen Pause in der sie verlegen auf ihrer Unterlippe kaute sprach sie weiter: "Ich muss leider gestehen ich habe die Tatsache, dass der Krieg mit Pfauengrund unmittelbar bevorsteht verdrängt. Was ich in Melekahrt gesehen habe war ja kein wirlcklicher Krieg aber es war zuviel auf einmal... " sie seufzte, " Ich habe mehrere Nächte nicht gut geschlafen deswegen. Ich sehe ein es war keine gute Idee sie jetzt einzuladen aber absagen geht ja nun auch nicht mehr. Sie wird schon in Engonien sein..."  Verlegen presste sie die Lippen zusammen und machte einen tiefen Atemzug.

Vanion:
Vanion hielt die harten Worte zurück, die ihm auf der Zunge lagen. Der anfängliche Unmut wich rasch - Sorgen. Arienne schien die Kämpfe in Melehkart nicht gut verkraftet zu haben, obgleich sie ordentlich und wacker dreingeschlagen hatte.

Er warf einen genaueren Blick in ihr Gesicht. War es die fortgeschrittene Stunde, in der die Sonne die Dächer Feuerklinges in goldenes Licht tauchte, während sie in die unteren Kammern schon die ersten Schatten warf - oder hatte Arienne tatsächlich Augenringe?

Er entsann sich seines Eides, den er ihrem Vater geleistet hatte. Konnte er Arienne in einen Krieg führen? War sie dazu bereit? Würde sie sich wehren können? Die Schlachten - das Schlachten ertragen? Sollte er sie zurücklassen? Ich werde in mich gehen müssen und eine Entscheidung fällen müssen. Vanion nahm sich vor, Lavinia um Hilfe zu bitten. Sie würde ihm gewiss ein Zeichen senden. Und mit diesem Gedanken widmete er sich wieder seiner Knappin.

"Es steht dir nicht gut an, die Angelegenheiten deines Lehnsherren und deines Ritters zu ... verdrängen." Sein Tonfall war nicht unfreundlich, aber bestimmt, und die Tatsache, dass er sogleich das Thema wechselte, ließ erkennen, dass er nicht vorhatte, Arienne stärker zu rügen.
"Sie hat eine Idee, sagtest du? Was für eine Idee? Lass dir nicht alles einzeln aus der Nase ziehen. Fang vorne an, dann erzähl den Mittelteil, und dann komm zum Ende."

Arienne:
In der Tat hatte Arienne leichte Augenringe, denn das Verdrängen klappte nicht angesichts der täglichen Trainingseinheiten der Wschen auf dem Burghof. Sie seufzte ob der Rüge von Vanion.  " ich weiß ihr habt Recht es steht mir nicht zu den Krieg zu verdrängen und es klappt ja auch nicht.  Seit wir mit der Nachricht der Kriegserklärung aus Pfauengrund zurück sind wird hier jeden Tag hart geübt. Zweikämpfe und auch kleine Übungsmanöver gab es schon. Ich habe natürlich zum Teil daran teilgenommen. Diese ganzen Befehle und Kommandos, die brauchen bis das sie blind sitzen, " sie grinste. Die Übungsstunden waren nicht spurlos an ihr vorbei gegangen aber es hatte ihr wohl auch Spaß gemacht. Froh über Vanions Themenwechsel  atmete sie durch, bevor sie auf seine Frage zu Vindariel einging. " Ich habe ein privates Projekt für das ich die werte Vindariel angeschrieben  habe. Aber wir haben schon vorher kurz auf der Grenzwacht gesprochen. Sie hat mir nachträglich zu meinem Knappeneid gratuliert. Sie findet es gut, dass mehr Frauen den Weg zum Rittertum einschlagen. Daraus entstand bei ihr die Idee einen Ritterinnenorden zu gründen in dem sich die Ritterinnen gegenseitig und auch Knappinnen unterstützen. Leider ist das Rittertum ja noch sehr männlich geprägt. Genaueres gibt es noch nicht und darüber wollen wir zusammen sprechen."

Ihr Blick ruhte sanft und müde auf ihrem Rittervater während sie auf eine Antwort wartete.

Vanion:
Vanion war perplex. Gut, er war im Kloster gewesen. Und eine gewisse Selbstständigkeit stand einer Knappin gewiss gut an. Aber ein Orden? Dazu noch einer, der nicht hier aus Engonien stammte?

Ein Orden der ...

"... Ritterinnen?!"

Vanion lehnte sich zurück und legte die Fingerkuppen aneinander. Die Idee an sich gefiel ihm, aber er konnte Arienne nicht einfach so damit davonkommen lassen.
"In Kriegszeiten steht es dem Knappen nicht gut an, Einladungen auszusprechen, als wäre der gefährlichste Feind eine Wespe, die sich auf einem süßen Küchlein niederlässt. Dein Anliegen ehrt dich, doch die Form, in der du es an mich heranträgst, bedarf der Nachbesserung."
Er schüttelte den Kopf.
"Du musst verstehen, was dein Knappeneid bedeutet. Du stehst in meinen Diensten, bist Teil meines Haushalts, meines Hauses!
Der Graf ruft, und wir lassen ihn warten, weil der Chevalier jemanden eingeladen hat? Meine Ritterschwester Vindariel reitet nach Engonien, um nichts als warme Asche in der Feuerstelle zu finden, weil der Herr Ritter schon in den Krieg gezogen ist?"

Sein Blick wurde finster. "Das Rittertum hat eben auch Schattenseiten, und das Knappendasein erst Recht. Du wirst mir da nächste Mal Bescheid geben und mich nicht vor vollendete Tatsachen stellen. Deine Unbedachtheit erweist der guten Absicht keinen Dienst."

Er zögerte kurz. Lorainne hätte ihn geprügelt.

"Geh und hilf den Burschen dabei, den Stall auszumisten. Danach betest du zu unserer Mutter um Einsicht und Geduld! Und wenn Vindariel eintrifft, werde ich eurem Anliegen zuhören, als sei nichts geschehen."

Vanion machte mit dem letzten Satz deutlich, dass das Gespräch beendet war.

Arienne:
Arienne wurde mit jedem Wort des Chavaliers kleiner. Verlegen auf die Lippen aufeinander pressen Rang sie nach einer Antwort:  " Ja ich war übereifrig. Es ist alles etwas viel zur Zeit.  Ich werde dich das nächste mal vorab um Erlaubnis fragen..." ihre Stimme versagte kurz. Nach ein paar tiefen Atemzügen mit denen sie sich sammelte, sprach sie weiter:  " heute kann ich im Stall nicht mehr helfen. Wegen des warmen Wetters wird morgens früh gemistet.  Ich werde die Stallburschen morgen früh unterstützen. Ich werde gleich aber direkt in den Tempel gehen und meine voreilige Tät überdenken sowie Mutter Lavinia um  tiefere Einsicht und Geduld bitten." Dann erhob Arienne sich sie machte eine Verbeugung und wünschte  Vanion eine gute Nacht.

Noch vor dem Frühstück am nächsten Tag  war Arienne auf den Beinen. Nach einem erneuten Besuch im Tempel ging sie den Stallburschen zur Hand.  Diese wunderten sich zwar anfangs waren dann aber amüsiert und scherzten unverhohlen mit Arienne.
Nach dem Frühstück folgte Waffentraining und Literaturstudium,während die junge Frau auf ihren Gast wartete.

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