Die Gebiete in Caldrien > Das Herzogtum Hanekamp

In der Nacht vom Schwarzen Mond 6 - das Lager

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Anders:
Anders Kopf ruckte hoch. "Wieso eine DRITTE?", fragte sie alarmiert, während sie ihren Freund anstarrte.

Vanion:
"Weil ... weil es die Situation erforderte."
Vanion fühlte sich müde.
"Ich wusste mir nicht anders zu helfen. Hatte Angst, konnte selbst nichts ausrichten. Es war kein Problem, das man mit einem guten Schwert angehen konnte, sondern eines, was eine andere Art von Macht erforderte."

Er deutete mit dem Finger auf das Lager der Lodrier.
"Ich wollte ihr beistehen. Nachdem dieses ... Ding sich in ihrem Gesicht festgefressen hatte, nach den Kämpfen - sie lag dort wie tot."

Anders:
Ihre Augen folgten dem ausgestreckt Finger zum Lager der Lodrier. Schweigend, fast verbissen starrte sie auf das kleine Leuchten des Feuers. Dann stieß sie die Luft aus und ihre Schultern entspannten sich. Ihre Augen wanderten wieder zu Vanion Gesicht zurück und betrachteten ihn lange und eingehend.
Und was sie sagen wollte... Schluckte sie zum ersten Mal hinunter. Langsam schüttelte sie den Kopf.
"Mach es nicht wieder... Weder sie noch du sind allein. Hier sind so viele deiner Freunde. Vertrau auf sie. Helft euch gegenseitig."
Sie sprach sehr leise. "Wenn du sie beschützen willst, wenn du sie wirklich beschützen willst darfst du nicht mit Stücken deiner selbst bezahlen. Denn dann ist irgendwann nichts mehr von dir übrig und das wollen weder du noch sie."

Vanion:
"Sie ist es Wert."
In Vanions Stimme lag etwas sehr Beharrliches. Eine gewisse Sturheit, die man Tangaranern - und noch viel stärker Firngardern nachsagte.
"Sie haben es mir erzählt. Haben mir gesagt, was ich Savaric angetan habe. Doch bringt es mein Blut nicht in Wallung, noch empfinde ich Schuld. Ich sollte mich wohl schuldig fühlen, aber ich tu's nicht."

Im Dunkeln konnte er Anders' Gesicht nicht richtig erkennen, dennoch sah er sie an. "Es hat mich zerfressen. Es hat mir das Gefühl gegeben, dass ich dafür bezahlen muss, wenn ich vor Lavinia trete. Nun fürchte ich sie umso mehr."

Anders:
"Ahhhhhh. " Anders stöhnte und vergrub das Gesicht in den Händen. "Wieso haben sie es dir erzählt? Was versprechen sie sich davon?"
Ungewohnt grimmig schaute sie in die Dunkelheit. "Du hast nichts falsches getan. Und das kann ich dir immer nur wieder sagen."
Sie schwieg und starrte wieder in die Nacht hinaus. "Ich verstehe nichts von Göttern... Oder nein, vielleicht verstehe ich etwas von Göttern, aber andere Dinge als du. Und wenn Lavinia so ist wie du sie immer beschrieben hast, wird sie dir vergeben."
Ein anderer Gedanke kam ihr in den Sinn. Was wenn Lavinia ihm nur vergeben würde solange er bereute... Aber nein... Das war Unsinn. Andere verstanden mehr von ihr als sie und sie würde sich eher den Mund zu nähen als das jetzt laut aus zu sprechen. Von diesen Dingen der Götter verstand sie wirklich nichts.
Sie drehte sich zu Vanion um und setzte ihm den Zeigefinger auf die Brust. "Was allerdings nichts daran ändert, dass ich es dir nicht vergeben werde wenn du dich bis zur Selbstaufgabe strapazierst! Hörst du? Mach das nicht noch mal! Jede Erinnerung ist ein Teil von dir und wenn sie es wirklich wert ist finde Wege sie aus eigener Kraft zu retten. "

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