Die Gebiete in Caldrien > Das Herzogtum Hanekamp

Boten für Feuerklinge

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Berengar von Thurstein:
Hoch im Norden, in der Ewigkeit des Eises, erhob sich ein Wind. Als er sich nach Süden wandte um seine Reise über das Meer anzutreten, schwoll er zu einem Sturm heran, der die Küsten des Herzogtums Hammerthal streifte, die See aufwühlte und die eiserne Herrschaft des tiefen Winters nach Lichttal sandte. Und weiter nach Süden eilte er, wurde milder und duldsamer, traf auf Land an den Gestaden dessen, was einst das engonische Kaiserreich gewesen war, und wehte schließlich einem Reiter ins Gesicht, der sich langsam einer bewaffneten Patrouille des Grafen von Voranenburg näherte.

Im Näherkommen legte er die Zügel locker über den Hals des Pferdes, nahm die Botentasche an seiner Seite zur Hand und breitete die Arme aus, während er das Tier mit den Knien weiter lenkte. "Zum Gruße!" Die Stimme des Reiters trug hörbar bis zu den Bewaffneten aus Voranenburg. Er hatte nicht vor ihnen einen Anlass zum Verdacht zu geben, er könne sich unerkannt auf den Ländereien ihres Herrn bewegen wollen. Bei sich hoffte er nur, dass sie das Wappen Lichttals auf der Botentasche erkennen würden.

"Ich bin auf dem Weg in die Baronie Feuerklinge, um eine Sendung an den Baron zu überbringen. Allerdings scheine ich vom Weg abgekommen zu sein. Könnt Ihr mir die Richtung weisen?"

Vanion:
Wachsam kniff der Gardist, der den Trupp führte, die Augen zusammen. Seit Pfauengrund gefallen war, war es ruhiger geworden, zumal der Winter hereingebrochen war. Sie waren hier auf dem Land der Baronie von Pfauengrund - also auf gräflichem Territorium.
"Ihr reist allein in einem gefährlichen Landstrich, mein Herr!"
Der Ruf des Gardisten war nicht unhöflich, aber eine gewisse Schärfe lag darin.
"Die Wege sind nicht mehr offen, seit der Winter hereingebrochen ist. Welchem Herren dient ihr?"

Berengar von Thurstein:
"Ich diene seiner Durchlaucht, Nathaniel Hendrick, Graf von Quellengrund, welcher ein treuer Untertan seiner Majestät König Tayan von Lichttal ist." Er ließ sein Pferd noch ein Stück auf die Bewaffneten zugehen, dann jedoch anhalten. Langsam griff er an die Schließe seines Umhanges und öffnete ihn soweit, dass man das Wappen auf seiner Brust erkennen konnte. Auf blauem Wappenrock prangte ein schwarzes Wappenfeld mit einer weißen Fontäne, am Saum seiner Pelerine der weiße Wolf auf schwarzem Grund.

Auch ließ er keinen Zweifel daran, dass er gerüstet und bewaffnet reiste. Die Brünne war deutlich zu erkennen, ebenso die robuste Handaxt, die an seinem Sattelbaum hing. "Ich habe mich also nach Pfauengrund verirrt. Dann will ich Euch wohl glauben, dass die Gegend hier nicht ganz ungefährlich ist." Sein Tonfall blieb ernst aber nicht unfreundlich. Auch die Hände ließ er vorerst noch, wo die Männer des Grafen diese gut sehen konnten.

Gorix:
Der Frischling der Truppe, vielleicht 19 Sommer alt, holte leicht zum Gardist auf.
" Hautmann! Das ist bestimmt einer der versprengten Söldner, die noch immer hier in Pfauengrund herum schleichen. Lasst uns ihn erschlagen. Außerdem wollen wir doch vor Anbruch der Dunkelheit wieder im Lager sein. " Die Hand des Burschen fuhr Kampflustig zum Griff seines Schwertes.

Berengar von Thurstein:
Der Reiter wandte seine Aufmerksamkeit dem jungen Mann zu, hob eine Augenbraue und senkte seine Hände. Die Linke griff den Zügel, die rechte legte er auf den Knauf seiner Axt. "Muss ich anfangen mir Sorgen zu machen, Hauptmann?" Seine Stimme blieb ruhig und überlegt, doch würde den Männern des Grafen ein Blick in seine Augen verraten, dass er weit davon entfernt war, unruhig zu werden. Es lag eine Kühle darin, die ahnen ließ, dass er mehr als einen Sommer im Krieg gestanden hatte.

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