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Die Gebiete in Caldrien => Das Herzogtum Hanekamp => Thema gestartet von: Vindariel am 07. Jul 19, 22:40

Titel: Eine Einladung unter (potentiellen) Freunden
Beitrag von: Vindariel am 07. Jul 19, 22:40
Das Fest der Drachen näherte sich mit schnellen Schritten. Schon seit geraumer Zeit hatte Vindariel mit den Vorbereitungen für die Reise angefangen und in Kasador alle ihre Habseligkeiten die sie für die anstehende Reise benötigen würde zusammengetragen, die notwendigen Briefwechsel erledigt und ihr Gefolge für die in ihrer Abwesenheit anstehende Aufgaben instruiert.

Es war noch nicht ganz die achte Stunde am Morgen, als ein Bote ihr ein Schriftstück mit einer Einladung nach Engonien überbrachte.

Nachdem sie das Schriftstück überflogen hatte, seufzte sie kurz. Zwar würde sie ihre Reisepläne für diesen Umweg ein wenig ändern müssen, aber es war im Rahmen des Machbaren. Sie rief ihre Schülerin zu sich, trug ihr auf Passage auf einem der Schiffe, welche den Hafen von Silorn am Nachmittag verlassen würde zu buchen  und ließ eine Kutsche vorbereiten, welche sie zur Mittagsstunde von Rotheran nach Silorn bringen würde. Ihr "kleines" Reisegepäck war schnell gepackt, so dass sie pünktlich zur dritten Stunde am Nachmittag das kasadorische Festland gen Engonien verließ.

Die Seereise selbst verlief ereignislos. Vindariel verbrachte einen Großteil der Reise unter Deck und kümmerte sich um einige Schriftstücke, deren Bearbeitung sie vor dem Fest der Drachen erledigt sehen wollte. Den Hafen erreichten sie nach wenigen Tage auf hoher See zur frühen Morgenstunde. Die Sonne hatte gerade die ersten wärmenden Strahlen über das azurblaue Meer geschickt, als einer der Matrosen an ihre Kabinentür klopfen und sie informierte, dass sie den Hafen in weniger als einer Stunde erreichen würden. Mürrisch und schlaftrunken, begann Vindariel sich anzukleiden und ihre Habseligkeiten zu ordnen und in ihren Reisekisten zu verstauen.
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Beitrag von: Arienne am 08. Jul 19, 21:15
Während Vindariel noch unterwegs war kümmerte sich Arienne darum, dass ein Zimmer für ihren Besuch hergerichtet wurde. Von einem Abendspaziergang auf den Feldern brachte sie einen Bund Blumen mit den sie aufteilte.  Eine Hälfte für das Gästezimmer und die andere für Svenja.
Nachdem die Blumen versorgt waren ging sie zu Vanions Zimmer und klopfte.
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Beitrag von: Vanion am 08. Jul 19, 21:19
"Arienne! Ich wollte mich grade zum Gebet zurückziehen. Was gibt es?"
Der Ritter trug eine einfache Tunika in seinen Wappenfarben, von seinem Gürtel baumelte ein Mater Noster herab. Der Abend war noch nicht spät, und er war erst vor kurzem aus dem Kloster zurückgekehrt. So gewöhnte er sich noch an den umtriebigen Tagesablauf und genoss die letzten Tage hier in Feuerklinge, bevor er sich Richtung Pfauengrund aufmachen würde, um sich den gräflichen Streitkräften anzuschließen.
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Beitrag von: Arienne am 08. Jul 19, 21:33
An den Anblick von ihrem Rittervater so einfach gekleidet hatte sie sich noch nicht ganz gewöhnt und so zeigte sich kurz ein verschmitztes Grinsen auf ihrem Gesicht. " Guten Abend,  Vanion. Ah oh, ich möchte dich auch nicht lange aufhalten. Ich habe dich die letzten Tage nicht erwischt. Ich wollte dir Bescheid sagen, dass ich Vindariel hierher eingeladen habe. Wir haben seit der Grenzwacht ein paar Briefe ausgetauscht. Sie hat eine Idee die dir sicher auch gefallen wird. Ich denke sie wird morgen oder übermorgen eintreffen. Wenn sie da ist gebe ich dir Bescheid dann können wir gemeinsam über die Pläne reden." Mit einen Lächeln beendete sie ihre kurze Ausführung. 
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Beitrag von: Vanion am 08. Jul 19, 22:09
Vanion verkniff sich ein Grinsen. Arienne wirkte immer so ... übereifrig.
"Du hast Vindariel hierher eingeladen? Ich wusste nicht, dass ihr so gut miteinander befreundet seid."
Er fragte sich, ob Destus von den Briefen wusste, die hin und her gegangen waren, und ob er sich an sein Wort hielt.

Er trat von der Tür zurück und bat Arienne herein. Sie setzten sich an den kleinen Tisch, den er nutzte, um seine eigenen Briefe zu verfassen. "Reich mir doch bitte das Siegelwachs", sagte er, und als sie es tat, hielt er den Stumpen nah an eine Kerzenflamme.

Das Metall drückte sich tief in das Wachs, und der Schwan zierte ein zusammengefaltetes Schreiben. "Sei so gut und bezahle einen Boten, dies nach Lodrien zu bringen. Du weißt ja, wohin genau." Er reichte ihr das Schreiben, doch hielt es noch einen Moment fest, nachdem sie danach griff. "Und gib es dem Boten persönlich. Ich habe kein Interesse an einem weiteren ... Vorfall", sagte er mit scharfem Blick.

Er wartete kurz, bis Arienne den Brief verstaut hatte.
"Nun - Arienne. Ist dir schon einmal der Gedanke gekommen, dass es nicht ratsam ist, eine Ritterschwester einzuladen, so kurz, bevor wir in den Krieg ziehen?"
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Beitrag von: Arienne am 08. Jul 19, 22:53
Arienne senkte etwas verlegen kurz den Blick. Sie folgte Vanion zum Tisch. Als sie den Brief entgegennahm nickte sie: "Selbstverständlich bringe ich den Brief selbst zum Boten,  eben um Zwischenfälle zu vermeiden. Sie setzte sich auf den freien Stuhl nachdem sie den Brief Verstaut hatte und sah Vanion an. "Nunja wirklich gut befreundet sind wir nicht. Ich habe sie primär eingeladen um ihre Idee persönlich zu besprechen, "die junge Frau seufzte, " wir müssten sonst sehr viele Briefe schreiben," nach einer kurzen Pause in der sie verlegen auf ihrer Unterlippe kaute sprach sie weiter: "Ich muss leider gestehen ich habe die Tatsache, dass der Krieg mit Pfauengrund unmittelbar bevorsteht verdrängt. Was ich in Melekahrt gesehen habe war ja kein wirlcklicher Krieg aber es war zuviel auf einmal... " sie seufzte, " Ich habe mehrere Nächte nicht gut geschlafen deswegen. Ich sehe ein es war keine gute Idee sie jetzt einzuladen aber absagen geht ja nun auch nicht mehr. Sie wird schon in Engonien sein..."  Verlegen presste sie die Lippen zusammen und machte einen tiefen Atemzug.
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Beitrag von: Vanion am 08. Jul 19, 23:04
Vanion hielt die harten Worte zurück, die ihm auf der Zunge lagen. Der anfängliche Unmut wich rasch - Sorgen. Arienne schien die Kämpfe in Melehkart nicht gut verkraftet zu haben, obgleich sie ordentlich und wacker dreingeschlagen hatte.

Er warf einen genaueren Blick in ihr Gesicht. War es die fortgeschrittene Stunde, in der die Sonne die Dächer Feuerklinges in goldenes Licht tauchte, während sie in die unteren Kammern schon die ersten Schatten warf - oder hatte Arienne tatsächlich Augenringe?

Er entsann sich seines Eides, den er ihrem Vater geleistet hatte. Konnte er Arienne in einen Krieg führen? War sie dazu bereit? Würde sie sich wehren können? Die Schlachten - das Schlachten ertragen? Sollte er sie zurücklassen? Ich werde in mich gehen müssen und eine Entscheidung fällen müssen. Vanion nahm sich vor, Lavinia um Hilfe zu bitten. Sie würde ihm gewiss ein Zeichen senden. Und mit diesem Gedanken widmete er sich wieder seiner Knappin.

"Es steht dir nicht gut an, die Angelegenheiten deines Lehnsherren und deines Ritters zu ... verdrängen." Sein Tonfall war nicht unfreundlich, aber bestimmt, und die Tatsache, dass er sogleich das Thema wechselte, ließ erkennen, dass er nicht vorhatte, Arienne stärker zu rügen.
"Sie hat eine Idee, sagtest du? Was für eine Idee? Lass dir nicht alles einzeln aus der Nase ziehen. Fang vorne an, dann erzähl den Mittelteil, und dann komm zum Ende."
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Beitrag von: Arienne am 09. Jul 19, 18:15
In der Tat hatte Arienne leichte Augenringe, denn das Verdrängen klappte nicht angesichts der täglichen Trainingseinheiten der Wschen auf dem Burghof. Sie seufzte ob der Rüge von Vanion.  " ich weiß ihr habt Recht es steht mir nicht zu den Krieg zu verdrängen und es klappt ja auch nicht.  Seit wir mit der Nachricht der Kriegserklärung aus Pfauengrund zurück sind wird hier jeden Tag hart geübt. Zweikämpfe und auch kleine Übungsmanöver gab es schon. Ich habe natürlich zum Teil daran teilgenommen. Diese ganzen Befehle und Kommandos, die brauchen bis das sie blind sitzen, " sie grinste. Die Übungsstunden waren nicht spurlos an ihr vorbei gegangen aber es hatte ihr wohl auch Spaß gemacht. Froh über Vanions Themenwechsel  atmete sie durch, bevor sie auf seine Frage zu Vindariel einging. " Ich habe ein privates Projekt für das ich die werte Vindariel angeschrieben  habe. Aber wir haben schon vorher kurz auf der Grenzwacht gesprochen. Sie hat mir nachträglich zu meinem Knappeneid gratuliert. Sie findet es gut, dass mehr Frauen den Weg zum Rittertum einschlagen. Daraus entstand bei ihr die Idee einen Ritterinnenorden zu gründen in dem sich die Ritterinnen gegenseitig und auch Knappinnen unterstützen. Leider ist das Rittertum ja noch sehr männlich geprägt. Genaueres gibt es noch nicht und darüber wollen wir zusammen sprechen."

Ihr Blick ruhte sanft und müde auf ihrem Rittervater während sie auf eine Antwort wartete.
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Beitrag von: Vanion am 09. Jul 19, 21:20
Vanion war perplex. Gut, er war im Kloster gewesen. Und eine gewisse Selbstständigkeit stand einer Knappin gewiss gut an. Aber ein Orden? Dazu noch einer, der nicht hier aus Engonien stammte?

Ein Orden der ...

"... Ritterinnen?!"

Vanion lehnte sich zurück und legte die Fingerkuppen aneinander. Die Idee an sich gefiel ihm, aber er konnte Arienne nicht einfach so damit davonkommen lassen.
"In Kriegszeiten steht es dem Knappen nicht gut an, Einladungen auszusprechen, als wäre der gefährlichste Feind eine Wespe, die sich auf einem süßen Küchlein niederlässt. Dein Anliegen ehrt dich, doch die Form, in der du es an mich heranträgst, bedarf der Nachbesserung."
Er schüttelte den Kopf.
"Du musst verstehen, was dein Knappeneid bedeutet. Du stehst in meinen Diensten, bist Teil meines Haushalts, meines Hauses!
Der Graf ruft, und wir lassen ihn warten, weil der Chevalier jemanden eingeladen hat? Meine Ritterschwester Vindariel reitet nach Engonien, um nichts als warme Asche in der Feuerstelle zu finden, weil der Herr Ritter schon in den Krieg gezogen ist?"

Sein Blick wurde finster. "Das Rittertum hat eben auch Schattenseiten, und das Knappendasein erst Recht. Du wirst mir da nächste Mal Bescheid geben und mich nicht vor vollendete Tatsachen stellen. Deine Unbedachtheit erweist der guten Absicht keinen Dienst."

Er zögerte kurz. Lorainne hätte ihn geprügelt.

"Geh und hilf den Burschen dabei, den Stall auszumisten. Danach betest du zu unserer Mutter um Einsicht und Geduld! Und wenn Vindariel eintrifft, werde ich eurem Anliegen zuhören, als sei nichts geschehen."

Vanion machte mit dem letzten Satz deutlich, dass das Gespräch beendet war.
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Beitrag von: Arienne am 09. Jul 19, 22:21
Arienne wurde mit jedem Wort des Chavaliers kleiner. Verlegen auf die Lippen aufeinander pressen Rang sie nach einer Antwort:  " Ja ich war übereifrig. Es ist alles etwas viel zur Zeit.  Ich werde dich das nächste mal vorab um Erlaubnis fragen..." ihre Stimme versagte kurz. Nach ein paar tiefen Atemzügen mit denen sie sich sammelte, sprach sie weiter:  " heute kann ich im Stall nicht mehr helfen. Wegen des warmen Wetters wird morgens früh gemistet.  Ich werde die Stallburschen morgen früh unterstützen. Ich werde gleich aber direkt in den Tempel gehen und meine voreilige Tät überdenken sowie Mutter Lavinia um  tiefere Einsicht und Geduld bitten." Dann erhob Arienne sich sie machte eine Verbeugung und wünschte  Vanion eine gute Nacht.

Noch vor dem Frühstück am nächsten Tag  war Arienne auf den Beinen. Nach einem erneuten Besuch im Tempel ging sie den Stallburschen zur Hand.  Diese wunderten sich zwar anfangs waren dann aber amüsiert und scherzten unverhohlen mit Arienne.
Nach dem Frühstück folgte Waffentraining und Literaturstudium,während die junge Frau auf ihren Gast wartete.
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Beitrag von: Vindariel am 11. Jul 19, 19:38
Nachdem Vindariel ihre Reise über Land vom Hafen aus hinter sich gebracht hatte, traf sie zeitig am verabredeten Ort ein. Sie hatte sich den Gegebenheiten angemessen in gedeckten Farben gekleidet und trug nur eine leichte, lederne Rüstung - man wusste nie ob man auf Reisen nicht mit Widrigkeiten konfrontiert wurde. In ihrem Gepäck befanden sich alles, was sie für die anstehende Reise in die Drachenlande benötigen würde, da sie direkt von Engonien aus weitereisen würde.

Sie hatte vom Hafen aus eine Kutsche für die Reise gewählt. Während der Fahrt las sie noch einige Dokumente. Es war bereits später Mittag, als sie ihr Reiseziel erreichte.
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Beitrag von: Arienne am 11. Jul 19, 21:47
Vindariels Kutsche wurde kurz angehalten am Burgtor und nach einem kurzen Gespräch über ihren Besuchsgrund durfte Vindariels Kutsche passieren.
Im Hof half ein junger Mann der Ritterin beim Aussteigen und führte sie in die Eingangshalle.

Arienne war in Ihre Studien vertief und zuckte zusammen, als es an der Türe klopfte. Sie sammelte sich kurz und schloss dabevor sie antwortete: "Ja bitte, herein."
Ein Junge betrat den Raum, neigte den Kopf und sagte: "Es ist Besuch für euch eingetroffen, werte Dame. Eine gewisse Dame namens....Vin..Vindasiel oder so." verlegen verschränkte er die Arme hinter dem Rücken.
Arienne grinste: "Du meinst sicher Vindariel."
Der Junge nickte: " Ja.. Ja Vindariel. Sie ist unten im Hof."
Die junge Frau nickte: "Danke ich werde zu ihr gehen. Kannst du bitte bei den anderen Bescheid geben, damit sich jemand um ihr Gepäck kümmert." Sie stand auf, drückte dem Jungen ein paar Kupfer in die Hand un foglte ihm aus dem Zimmer.

Kurz darauf betrat sie die kleine Empfangshalle und sah Vindariel. Mit schnellen Schritten war sie bei der Ritterin und verneigt sich leicht: "Ich grüße euch, Vindariel. Vielen Dank, dass ihr so schnell vorbeigekommen seid. Ich hoffe eure Reise ist gut verlaufen."
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Beitrag von: Vindariel am 12. Jul 19, 15:06
Am Hof angekommen sah sich Vindariel aufmerksam um.

Diesen Teil Engoniens hatte sie bisher noch nicht bereist. Die Hitze des sommerlichen Nachmittags im Schatten des Mauerwerks erträglicher.

Sie strich kurz ihre Kleidung glatt, stellte sicher, dass sie die Ausrüstung, die sie immer griffbereit bei sich brauchte, auch tatsächlich dabei hatte und folgte dann dem Jungen.

 

In der Empfangshalle war es deutlich kühler als auf dem Hof. Ihre Augen brauchten einen kurzen Moment um sich an die – im Vergleich zum sonnengetränkten Hof – dunkle Umgebung zu gewöhnen.

Mit mildem Interesse musterte sie die Umgebung und beobachtete dabei die Bewohner des Gemäuers um abschätzen zu können, ob die Unruhe eines herannahenden Konfliktes ihren Weg schon bis hierher gefunden hatte.

 

Als Arienne die Halle betrat, drehte sie sich um und lächelte.

„Sei mir gegrüßt Arienne. Die Reise war ereignislos und auf mehr sollte man dieser Tage nicht hoffen.“

Sie legte den Kopf leicht schief

„Nun…auch wenn ich über einen Mangel an Lebenszeit nicht klagen kann, sehe ich durchaus unter gewissen Gegebenheiten den Grund zu Eile ein. Es gibt Ereignisse, die sich nicht an die Zeitplänen von Einzelnen halten.“
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Beitrag von: Arienne am 12. Jul 19, 21:28
Arienne lächelte freundlich ehe sie antwortete: "Es freut mich zu hören, dass eure Reise gut verlaufen ist. Ja Eile ist wohl geboten. Wie ihr wisst steht der Graf  mit der Baronie Pfauengrund im Krieg. Bald ziehen wir hier los um die Sache zu klären."
Vindariel konnte Arienne ansehen, dass ihr die Gedanken an den Krieg unbehagen verursachten.
Die junge Frau atmete kurz durch, dabei grummelte ihr Magen leise. Unbewusst fuhr ihre Hand zum Bauch 'Oh ich hab ja seit dem Frühstück nichts mehr gegessen.' ging es ihr durch den Kopf.
Die Hand  wieder wegnehmend sah sie Vindariel fragen an: "Sagt habt ihr schon etwas zu Mittag gegessen? Wollen wir vielleicht eine Kleinigkeit essen bevor wir uns dem Grund unseres Treffens widmen?"
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Beitrag von: Vanion am 13. Jul 19, 18:54
Das Herrenhaus von Feuerklinge mochte nicht allzu groß sein, aber seine Mauern waren fest und seine Hallen boten ausreichenden Platz. Gorix war kein volksfremder Mann, und Svenja war eine volksnahe Baronin, und oft speisten sie gemeinsam in der Halle und unterhielten sich mit den anderen Bewohnern. Heute waren beide nicht anwesend. Das hatte Vanion aber nicht davon abgehalten, sich in die Halle zu begeben, wusste er doch, dass es bald Zeit zum Essen sein würde.

Seit Tagen erkundigte er sich bei den Männern und Frauen, wie es um ihre Lieben stand. Hörte ihnen zu, wenn sie von ihren Ängsten sprachen. Viele munkelten, dass sich das Feuer des Krieges bald ausbreiten würde. Hanekamp würde gewiss nicht hinnehmen, dass Pfauengrund bedrängt würde, und Nachrichten machten die Runde, dass auf der Straße von Hanekamp nach Pfauengrund reger Betrieb herrschte.

So gut er konnte, hatte er diesen Ängsten entgegen gewirkt. Hatte gute Ratschläge erteilt, Hilfe gewährt, wo er es konnte, und versprochen, mit Svenja und Gorix zu sprechen, wo die Dinge seine Entscheidungsmacht überstiegen.

Als er nun, in Gedanken noch bei eben diesen Themen, die Treppe herabstieg, bemerkte er Vindariel und Arienne. Er seufzte. Warum hatte sie ihn nicht informieren lassen, dass Vindariel da war? Rasch winkte er Adran, einen älteren Mann, der schon seit Jahren hier auf Feuerklinge lebte und diente, heran. Freundlich bat er ihn, Mahlzeiten aufzutragen und Arienne und ihren Besuch an den großen Tisch zu bitten. Dort würde er sich mit ihnen treffen und Arienne hatte noch einige Minuten. Falls sie also privaten Austausch suchte, würde sie ihn bekommen.
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Beitrag von: Vindariel am 14. Jul 19, 16:32
Auf Ariennes Vorschlag nickte Vindariel. "Gern, ich habe nichts mehr gegessen seit ich das Schiff verlassen habe." Sie blickte sich um und sah gerade noch wie Vanion den Eingangsbereich verließ und blickte verwundert zu Arienne.
"Ich wusste nicht, dass Vanion inm Moment hier ist, ich dachte er wäre derzeit im Lavinia Kloster? Wenn er die Zeit hat, würde ich gerne noch einmal mit ihm wegen der anstehenden Reise sprechen. Ich vermute, du hast bereits diesbezüglich mit ihm gesprochen, trotzdem würde ich selber auch noch einmal mit ihm sprechen, alleine schon der guten Ordnung und Höflichkeit halber. Sollte er sich beim Essen zu uns gesellen, würde ich dieses Thema gerne zuerst behandeln. Alles andere sollte dann in einem ruhigeren Rahmen besprochen werden."
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Beitrag von: Arienne am 14. Jul 19, 17:01
Auf Ariennes Gesicht zeigte sich ein Lächeln. "Gut dann lasst uns hinüber zum Speisesaal gehen."  Die junge Frau drehte sich halb und deute Vindariel den Weg und ging langsam los.
"Oh M... Ich habe ganz vergessen ihm Bescheid geben zu lassen, dass ihr eingetroffen seid. Ja es ist schon einen guten Monat wieder da. Er hat seine Zeit im Kloster wohl wegen dem Krieg verkürzt."

Arienne blieb stehen und seuftze: "Nein das habe ich total vergessen, verzeiht. Irgenwie ist alles auch jetzt noch nach zwei Monaten noch neu. Ich habe mich in meiner Rolle noch nicht eingelebt." Beschämt sah Arienne zu Boden. Nach einem tiefen Atemzug setze sie Weg begleitet von Vindariel fort.
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Beitrag von: Vindariel am 14. Jul 19, 18:14
Vindariel wank ab "Das wird sich alles mit der Zeit finden. Es heißt ja nicht umsonst Lehrjahre. Solange du aus deinen Fehlern lernst, ist das alles kein Drama." Sie folgte Arienne zum Speisesaal.
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Beitrag von: Arienne am 14. Jul 19, 19:03
Ariennes Miene hellte sich auf und sie entspannte sich etwas. Die Ritterin hatte Verständnis für ihre Situation.
Am großen Tisch im Speisesaal wurden gerade noch die letzen Speisen aufgetragen, als die beiden den Saal betraten.  Adran stand neben der Tür um sie zu empfangen. Nach einer Verbeugung sprach er Vindariel direkt an: "Werte Herrin Vindariel, ich darf euch im Namen des Chevalier Vanion herzlich auf Burg Feuerklinge  Willkommen heißen! Guten Tag Arienne. Der Chevalier wartet am großes Tisch auf euch, bitte folgt mir."
Er führte die beiden Damen vobei an den langen Sitzbänken für die Bewohner, rüber zum großen Tisch an dem für gewöhnlich der Baron mit seinem Gefolge speißte. Jetzt saß dort nur ein erwatungsvoller Vanion.

Arienne blieb vor dem Chevalier stehen und neigte ehrerbietig den Kopf, dann sah sie wieder auf: "Entschuldigt Chevalier, dass ich euch nicht über die Ankunft eurer Ritterschwester hab unterrichten lassen. Ich war zu sehr darauf fixiert Sie nicht warten zulassen." Leicht angespannt wartete sie auf seine Antwort.
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Beitrag von: Vanion am 14. Jul 19, 19:14
"Meine liebe Ritterschwester!"
Vanion ging über Ariennes Unachtsamkeit einfach hinweg und begrüßte Vindariel. Abseits von Adran war nicht viel Dienerschaft anwesend (außerdem hatte Feuerklinge gar nicht so viele), und die meisten hier hatten genug mit dem Tagewerk und den Vorbereitungen zu tun, als dass man den Besuch einer Ritterin, auch wenn sie lange, spitze Ohren hatte, als etwas Außergewöhnliches betrachtet hätte.

Vanion wollte auch, dass das so blieb.
"Svenja und Gorix hätten dich gewiss gern begrüßt, aber sie sind nicht hier, fürchte ich. Und ich muss zugeben", sagte er, nicht ohne einen Seitenblick auf Arienne zu werfen, "ich bin selbst überrascht worden. Setz dich doch."
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Beitrag von: Vindariel am 14. Jul 19, 19:47
Vindariel erwiederte Vanions Begrüßung:
"Vanion, ich hoffe, du konntest die Zeit seit unserem letzten Treffen in Melekarth nutzen um deine Verletzungen auszukurieren."
Sie nahm Platz und fuhr dann fort.
"Ich muss mich entschuldigen, mein übereilter Besuch ist der Dringlichkeit der Angelegenheit geschuldeten. Wie du vielleicht weist, wird in einigen wenigen Tagen der Wettstreit auf dem Feste der Drachen ausgetragen. Deine Sorge um Arienne auf unserer letzten gemeinsamen Reise und der Umstand, dass ihr..." sie blickte sich um "...scheinbar bald einem bewaffneten Konflikt ausgesetzt seht, hat mich zum Handeln gezwungen."
Ihr Blick wurde ernst "Mir ist in Melakarth aufgefallen, wie deine Sorge um Arienne dein Verhalten auf dem Schlachtfeld beeinflusst. Als Ritterschwester ist es auch meine Pflicht, einen Ritterbruder zu schützen, wenn es möglich und angebracht ist. Deine Sorge ist nicht ganz unberechtigt, Arienne ist noch jung und - zumindest was größere bewaffnete Auseinandersetzungen angeht - unerfahren. Wir beide hingegen haben in unserem Leben schon einige Schlachten gesehen und pflegen daher einen anderen Umgang mit solcherlei Situationen."
Sie blickte kurz zu Arienne und dann wieder zu Vanion.
"Ich hatte daher folgender Überlegung: Ich breche bald auf in die Drachenlande. Der Wettkampf dauer immer etwa eine Woche. Bei diesem Ereignis stehen sich hunderte Krieger unterschiedlichster Couleur auf dem Schlachtfeld gegenüber. Durch den Willen der Drachen kann man auf diesem Fest - mit zwei Einschränkungen - nicht sterben. So man nicht an einem Ritual an dem großen Ritualplatz teilnimmt oder den Tod verärgert, geht der Geist mit der Seele nach dem Tod durch den Limbus zurück zum gefallenen Körper und man lebs wieder, ohne dass es Konsequenzen mit sich bringt. Ich biete dir an, Arienne mit  mir zu nehmen und auf dem Fest auf sie aufzupassen. so könnte sie - bevor sie tatsächlich mit dir in den bewaffneten Konflikt hier in Engonien eintritt - Erfahrungen sammeln ohne die Gefahr dabei zu schaden zu kommen. Du müsstest dich dann weniger um sie Sorgen und sie gewinnt an Erfahrung und Selbstsicherheit in der Schlacht."
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Beitrag von: Vanion am 14. Jul 19, 20:11
Vanion lehnte sich in dem hohen Stuhl zurück. Sein Essen stand unangetastet vor ihm. Während Vindariel gesprochen hatte, war sein Gesichtsausdruck hart geworden. Ihre Worte schmeckten ihm nicht, das sah man ihm an.

"Ich gab ihrem Vater mein Wort, sie in keinen Kampf zu führen, für den sie nicht bereit ist. War sie für Melekahrt bereit?" Eine rhetorische Frage. Er schwieg eine Weile, dann ging sein Blick zu Arienne und wieder zu Vindariel zurück.

"Wir haben zu wenig Zeit. Die Götter fordern uns. Ich konnte ihr nicht die Ausbildung angedeihen lassen, die sie für Pfauengrund benötigt. Der Drachenstreit ist gewiss eine ... spannende und schnelle Art, um zu reifen."
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Beitrag von: Vindariel am 14. Jul 19, 20:17
Vindariel schüttelte den Kopf.
"Niemand kann von vorne herein sagen, welche Schrecken ein Krieg oder nur ein Kampf mit sich bringt. dahingehend solltest du dir keinen Vorwurf machen. Selbst der erfahrenste Ritter kann sich mit einer Situation konfrontiert sehen, der er nicht gewachsen ist."
Nach kurzem Nachdenken fügte sie hinzu:
"Im Rahmen meiner Möglichkeiten bin ich gerne bereit dir zu helfen. Auch wenn es nur wenige Tage sind die ich Arienne mit mir nehmen kann, könnte ich sie in dieser Zeit unterrichten. Weniger in den Tugenden oder dergleichen, als mehr in Dingen die dem direkten Überleben und dem Kampf dienen. Auch wenn wir alle uns vielleicht mehr Ritterlichkeit in einem Krieg wünschten würden, so legt nicht jeder einen so hohen moralischen Anspruch an sein Handeln. Auch hierauf sollte sie vorbereitet werden."
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Beitrag von: Arienne am 14. Jul 19, 20:37
Arienne war etwas erstaunt darüber, dass Vanion nicht auf ihre Entschludigung einging, aber sicher würde sie später noch etwas dazu zu hören bekommen.

Auf den Seitenblick des Ritters reagierte sie indem sie seinem Blick verlegen auswich und die Lippen aufeinander presste.

Sie wartete bis sich die beider Ritter gesetzt hatte ehe auch sie um den Tisch ging und sich neben Vanion setzte.
Während sie sich etwas zu essen nahm, lauschte sie dem Gespräch. Was Vindariel über das Sterben in den Drachenlanden erzählte klang befremdlich. 'Was wohl die Götter dazu sagen?' ging es der jungen Frau durch den Kopf und ihr lief ein Schauer über den Rücken.

Schweigen und aufmerksam den Gespräch lauschend fing sie an zu essen.
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Beitrag von: Vanion am 16. Jul 19, 11:09
"Es gibt viele Drachen, Vindariel. Nicht alle von ihnen beschreiten einen Weg, der für Ritterlichkeit steht." Vanion sah nachdenklich in Ariennes erwartungsvolles Gesicht. "Welcher Weg wird es sein?"
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Beitrag von: Vindariel am 18. Jul 19, 13:15
Vindariel verdrehte die Augen "Natürlich stehen nicht alle für Ritterlichkeit. Wie sonst sollte Arienne sonst etwas über die Vielfalt der Kulturen, der Kriegsführung und Diplomatie lernen?" Sie blickte kurz zu Arienne und lächelte ihr zu, dann blickte sie wieder zu Vanion "Wird werden im Lager des grauen Drachen lagern. Wissen und Weisheit ist sicherlich eine gute Sache und irgendwie indirekt auch Sinn dieser Reise. Es ist auch mein erster Besuch in den Drachenlanden. Wir werden einige der anderen Lager besuchen; das rote, blaue, goldene, schwarze und silberne sowie das Zwergenviertel und die Stadt. Ich habe überall dort Bekannte die ich gerne besuchen möchte und würde Arienne auch dorthin mitnehmen. Wir lagern zudem mit der Gesandtschaft Mallen'Dôrs, vielleicht erinnerst du dich noch an Lady Gwen? Sie war auch Gast auf dem Fest der Grenzwächter."
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Beitrag von: Vanion am 18. Jul 19, 16:16
Ein Lächeln stahl sich auf des Ritters Gesicht. "Lady Gwen ist mir schon einmal begegnet, ja."

Er nahm einen Schluck von dem verdünnten Wein. Dann trommelte er nachdenklich mit den Fingern auf dem Tisch herum. Er fragte sich, was nun richtig wäre. Tat er Arienne einen Gefallen, wenn er sie in die Drachenlande schickte? Die Kämpfe in Melekahrt hatten sie mitgenommen, das war gewiss. Sie wirkte unsicher, schien Angst zu haben und gewiss hatte sie Alpträume. Bereute sie ihre Entscheidung?

Er mühte sich, in ihrem Gesicht lesen zu können, aber alles, was er sah, war der übliche Tatendrang, der sie zu erfüllen schien. Vanion fand, dass Arienne wie eine gespannte Bogensehne war. Etwas wollte aus ihr heraus. Nur war das Holz, das die Sehne hielt, noch jung und unerprobt. Es bog sich, um dem Druck standzuhalten, und er fürchtete, das Holz zu sehr zu biegen, bis dass es brach.

Doch dann dachte er erneut an Lorainne. Wie oft war sie gestürzt? Wie oft war sie aufgestanden? Und auch er selbst hatte große Taten vollbracht, Taten, für die er damals vielleicht noch zu klein gewesen war. Das hatte ihn verändert. Zum Rittertum gebracht. Denn das wahre Rittertum, die Seele seiner Ideale, den stetigen Quell seiner Kraft und die Inspiration seines Seins, das stand nicht am Ende eines vorgezeichneten Weges. Dieses Rittertum erlangte man nur durch den Segen der Götter und durch die eigenen Taten. Er erlaubte sich einen kurzen Zweifel, ob er selbst dieses Rittertum jemals erreicht hatte. Lorainnes unrühmliches Ende, ja, ihr elendes Verrecken in Matsch und Kälte, der Verzweiflung anheim gegeben, das mochte auch ihn erwarten. Den Heldentod in der Schlacht zu sterben, durch einen schnellen Streich, das war leicht. Aber sein Schicksal zu erkennen und es anzunehmen, das erforderte Größe.

Das lange Schweigen, das mit seinen Gedanken einherging, wurde drückend. Also sprach er: "Sie soll es tun. Doch gleich, was geschieht, sie wird danach mit zu mir stoßen und in den Krieg reiten." Härte lag in seinem Blick. "Ich versprach ihrem Vater, sie nur in Kämpfe zu führen, für die sie bereit ist. Das ist sie."

Er wandte sich direkt Arienne zu. "Lege die Angst ab, Knappin. Das wird dein Auftrag sein. Streite für den Grauen und mache mir Ehre, mache Feuerklinge Ehre und auch Voranenburg. Führe unsere Namen auf deinen Lippen, und um den Avatar der Weisheit zu ehren, will ich dir ein Geschenk für ihn mitgeben. Es ist genau zehn Jahre her, dass er mich in den Kampf rief, und ich lernte damals sehr, sehr viel. Er wird sich nicht an mich erinnern. Ich war ein Knecht, nur einer von vielen, der für ihn blutete. Doch möchte ich, dass du ihm die Geschichte von Lorainne de la Follye des Joux erzählst. Und wenn du wiederkehrst, wirst du mit mir gegen die Mauern Pfauengrunds anreiten, und unter den grüngelben Bannern des Grafen werden wir dem Volk Gerechtigkeit bringen und der guten Sache des Grafen Heinrich dienen!"
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Beitrag von: Arienne am 19. Jul 19, 21:16
Arienne hatte die Blicke der Ritter freundlich lächenld erwidert. Aufmerksam hörte sie zu und fragte sich was es wohl genau mit den Drachenlanden auf sich hatte. Dieses Land klang seltsam aber auch interessant.
Zwischendrin schaute sie leicht besorg zu Vanion, der das Essen nicht anrührte. Aber angesichts der gegenwärtigen Situation ahnte sie warum er kaum Appetit hatte.

Die Minuten bis Vanion nach langem Schweigen seine Entscheidung mitteilte, saß Arienne angespannt da. Es fiel ihr schwer abzuschätzen wie der Ritter sich entscheiden würde. Sie selbst schwankte zwischen ihrer anfänglichen Begeisterung, die mit Vindariels Brief aufgekommen war und einer neu aufkeimenden Unsicherheit ob dessen was sie gehört hatte. Die Gedanken schwirrten in Ihrem Kopf, sodass sie zusammenzuckte als Vanion sprach.

Arienne schmulzelte, ein Nein hätte nicht zum Chevalier gepasst. Sie seufzte, als er ihr die Aufgabe mitteilte: Die Angst ablegen war leichter gesagt als getan. ging es ihr durch den Kopf. Aber dann nickte sie, sie war gewillt der Aufgabe nachzukommen.  Die junge Frau trank einen Schluck aus ihrem Becher und machte einen tiefen Atemzug ehe sie sich den beiden Rittern zuwandte. "Ich bin gespannt auf diese Drachenlande. Sie klingen nach einem seltsamen Land. Ich kann euch nicht versprechen ob ich es schaffe meine Angst gänzlich abzulegen, Chevalier. Sie zu mindern und sicherer im Kampf zu werden, das erhoffe ich mir. Mir gefällt die Vorstellungen viele Kulturen kennen zu lernen. Ehrlich gesagt bin ich neugierig was es noch in der Welt gibt, neben dem was ich schon kenne.....Mir schwirrt schon seit Vindariel es erwähnte diese Sache im Kopf, dass man in der Drachenwelt nicht sterben kann? Von diesen zwei Ausnahmen einmal abgesehen. Ich frage mich wie wohl die Götter dazu stehen. Ihren Zorn auf mich zu ziehen, davor fürchte ich mich gerade fast am meisten."
Arienne verzog verlegen den Mund..... "Ihr war schon einmal dort Chevalier. Wie war es für euch?"
Titel: Antw:Eine Einladung unter (potentiellen) Freunden
Beitrag von: Vanion am 19. Jul 19, 21:58
"Es war ... eine Erfahrung."

Vanion erinnerte sich, als sei es gestern gewesen. So viele Eindrücke und Geschehnisse auf einmal. Aber er würde Arienne nichts davon erzählen. Sollte sie ihre eigenen Erfahrungen machen.

"Sich zu fürchten, ist völlig in Ordnung. Du wirst dich deinen Ängsten stellen, auf die ein oder andere Art und Weise. Das ist es, worauf es ankommt. Unsereins flüchtet nicht. Unsereins steht und kämpft, wo Schwächere es nicht können. Wir bluten, um andere zu schützen. Wir leben nicht für uns, sondern wir leben für eine Sache. Diese Sache ist die des Grafen, und bei allem Streit, den die Drachen sich dort suchen, solltest du dies nicht vergessen."
Titel: Antw:Eine Einladung unter (potentiellen) Freunden
Beitrag von: Vanion am 25. Jul 19, 20:15
Arienne weilte nun auf dem Fest der Drachen.

Vanion fragte sich, wie es ihr erging. Er schloss sie in seine Gebete ein, morgens wie abends. Gewiss würde sie ihre Aufgaben gut erfüllen und dem Hause Voranenburg zur Ehre gereichen. Sie war nur eine Knappin, ein kleines Teilchen in der großen Geschichte des Rittertums. Aber sie spürte die Verantwortung, die damit einherging, dessen war sich Vanion gewiss.

Es war nicht lange her, dass die Nachricht (http://larpverein.de/forum/index.php/topic,6979.msg155334.html#new) auch in Feuerklinge eingetroffen war.

"Raubritter schimpfen sie mich, Mutter."
Er kniete vor dem Laviniaschrein des Gutes. Der Mater Noster glitt durch seine Finger.
"Den Eidbruch werfen sie mir vor."

Er schloss die Augen.
"Diesen Schmutz werden sie bezahlen."
Seine Stimme war ein heiseres Zischen. Seine Hand ballte sich zur Faust, quetschte die Holzkugeln zusammen. Wut erfüllte ihn. Eine Wut, die an diesem Ort fehl am Platze war, und er wusste es - doch scherte es ihn nicht.

Die Beschimpfungen kratzten an ihm. Hier, in Feuerklinge, in Voranenburg, im Kreise seiner Freunde würde es niemanden geben, der die Anschuldigen aus Hanekamp glauben würde. Und doch hatte der Herzog seiner Ehre einen Schlag versetzt. Einen Schlag, den er niemals unvergolten lassen konnte.

Und der Sippenmord.
Er sprach es nicht aus. Wagte es nicht. Er wusste, Lavinia würde seine Gedankenschreie hören. Den Schmerz, die Reue darin wahrnehmen, die er empfand. Die Erinnerung an jenen Moment, der sein Schicksal bestimmt hatte, kehrte zurück. Kein Traum hatte es geschafft, das scharfe Bild zu mildern, kein Alptraum hatte vermocht, an die Stelle jener schlimmsten Stunde zu treten.

Savaric hatte unter ihm gelegen. Völlig wehrlos. Unbewaffnet. Besiegt.

Und er hatte ihn gemordet.

"Ich reite in den Krieg, Mutter."
Die Worte waren unflätig an diesem Ort.
"Dort will ich einer gerechten Sache dienen. Dort will ich zuschlagen, hart und schnell, und nur gegen jene, die Schuld auf sich geladen haben. Ich gelobe, meine ganze Kraft aufzuwenden, um die Unschuldigen vor Leid und Schmerz zu bewahren. Sieh herab auf deinen Diener und urteile über ihn. Kehre ich nicht wieder, so schütze die Meinen mit all deiner Liebe und all deinem Segen. Gewähre Ihnen, was mir versagt ist."

Am nächsten Morgen ritt Vanion fort, als einer der wenigen Streiter, die Feuerklinge nach Pfauengrund sandte.