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Die Gebiete in Andarra => Valkensteins Provinz Reichsfeld => Die Nordfeste => Thema gestartet von: Jelena am 30. Okt 08, 21:42

Titel: Die Ankunft
Beitrag von: Jelena am 30. Okt 08, 21:42
...

Gegen Mittag erreichten sie die Ausläufer des Gebirges und das kürzeste, aber auch anstrengenste Stück ihrer Reise begann. Mühsam plackerten sie sich über die abschüssigen Pfade, bis sie schließlich auf die ersten Reichagardisten trafen, die sie über versteckte Tunnel in die Feste leiteten.

Als sie den großen Hof der Feste betraten wurden sie bereits von vielen Menschen erwartet, die hofften, das Familienmitglieder es noch aus Caer Conway geschafft hatten.
Jelena trat dem Kommandanten der Feste gegenüber, begrüßte ihn und sank dort wo sie stand bewusstlos nieder, so als ob sie in dem Augenblick, in dem ihre Aufgabe erledigt war, keine Kraft mehr hatte um auch nur einen weiteren Schritt zu tun.
Titel: Re: Die Ankunft
Beitrag von: Luthor Kaaen am 30. Okt 08, 22:01
Da er auch zu dieser Zeit nicht von ihrer Seite gewichen war, gelang es ihm noch die Hände unter ihre Arme zu bekommen als sie das Bewusstsein verlor. Das Kind weinte auf, und Luthor ließ Jelena vorsichtig zu Boden sinken, ehe er ein paar der Soldaten zu sich rief, nachdem er sich ihres Pulsschlags am Hals und einer Hand auf die Stirn versichert hatte. Da sie den Kommandant kannte, nahm er stark an dass sie ein geeignetes Quartier für Jelena haben würden, und bat mit fester Stimme, sie dorthin zu bringen. Er wiegte das Kind , blieb aber bei ihr und folgte den Männern in die Feste. Seine Beine fühlte er schon nicht mehr, dennoch zwang er sich, die Stufen aus bloßem Stein hinaufzuschleppen, den Männern und seiner Meisterin folgend. -Auranius muss ich auch noch ansprechen- schoss es ihm durch den Kopf, das musste nun aber noch warten.
Titel: Re: Die Ankunft
Beitrag von: Auranius am 30. Okt 08, 23:18
Er schaute noch einen Moment hinterher als Jelena davongetragen wurde und überlegte kurz ob er ihnen folgen sollte.

Es wird nichts schlimmes sein, zumindest nichts was man nicht mit ausreichendem Schlaf kurieren könnte.

Also machte Auranius sich auf den Weg ins innere der Feste auf der Suche nach einer Mahlzeit, etwas zu trinken und einer halbwegs brauchbaren Schlafmöglichkeit.
Titel: Re: Die Ankunft
Beitrag von: Jelena am 02. Nov 08, 16:32
Für Jelena war eine Kammer im äußeren Ring der Feste fertig gemacht worden, die ein Fenster zum Hof aufwies.
Ein klappriger Bettkasten mit Stroh, ein Regal und ihre Truhen und geschnürten Bündel warteten bereits auf sie, als sie von den Männern hereingetragen wurde, einen besorgten Lehrling auf den Fersen.
Offenbar hatte Jelena all ihr Hab und Gut, sowie Vorräte bereits mit einem der ersten Versorgungstrecks in die Feste schaffen lassen.
Titel: Re: Die Ankunft
Beitrag von: Luthor Kaaen am 02. Nov 08, 19:05
Sie wurde von den Männern auf dem Bett abgelegt und Luthor dankte ihnen mit einem knappen Nicken. Er überprüfte noch einmal ihren Pulsschlag und ihre Stirn, ehe er sich sicher sein konnte dass es wirklich die Erschöpfung war. Er packte sein restliches Reiseproviant und den Trinkschlauch aus und legte sie neben ihr Bett aufeine der Truhen, ehe er sich selbst einfach auf den Boden niederlies und zum ersten Mal die Augen schloss, ohne das Gefühl haben zu müssen, im nächsten Moment angegriffen zu werden. Das Kind immer noch ein seinen Armen an sich haltend.
Titel: Re: Die Ankunft
Beitrag von: Jelena am 02. Nov 08, 20:35
Ein leises Wimmern weckte Jelena aus ihrem totenähnlichen Schlaf und ein wenig orientierungslos sah sie sich um, bis sie wieder wusste wo sie war. Sie drehte sich zur Seite um ihr Blick fiel auf Luthor, der direkt vor ihrem Bett lag und so tief und fest schlief, dass nicht einmal das Weinen des Säuglings ihn wecken konnte. Sie lächelte bei dem Bild und stand dann so leise wie möglich auf um ihn nicht zu wecken.
Sie bewegte sich auf wackligen Beinen bis zur Tür und fand glücklicherweise einen Reichsgardisten davor, der ihr versprach sich um Wasser, Milch und etwas zu essen zu kümmern.
Nur kurze Zeit später brachten Mägde zwei dampfende Waschschüsseln und ein Tablett mit Milch und Suppe, die sie auf dem Tisch abstellten.
Jelena bedankte sich leise und fragte ob es möglich wäre in der Festung eine Amme zu finden, bevor sie sie wieder fortschickte.
Titel: Re: Die Ankunft
Beitrag von: Luthor Kaaen am 04. Nov 08, 17:47
Der am Boden sitzende öffnete ein Auge, dann das andere und dann fiel ihm das Kind erst wieder auf, unter dessen Kopf er schnell wieder eine Hand legte und sich etwas aufrichtete "Ihr seid schon wieder auf den Beinen?" fragte er dann etwas benommen
Titel: Re: Die Ankunft
Beitrag von: Jelena am 04. Nov 08, 17:51
"Nur bis ich den Dreck runtergewaschen habe..." antwortete Jelena etwas verschlafen und begann ihren Gürtel zu lösen und sich aus den verschiedenen Lagen zu lösen.
Sie deutete auf den Becher mit warmer Milch: "Die Milch ist bereits verdünnt, versuche dem Kleinen ein bißchen was einzuflößen. Ich hoffe, dass wir eine Amme finden, bevor der Tag um ist."
Titel: Re: Die Ankunft
Beitrag von: Luthor Kaaen am 04. Nov 08, 17:54
Luthor nickte stumm, kam etwas wacklig auf die Beine und ließ sich neben der Truhe mit der Milch wieder nieder, um den Kleinen dann sehr vorsichtig und sacht die Milch zuzuführen. "Was wird mit ihm nun eigentlich weiterhin geschehen?" fragte er mit nachdenklichen Blick auf den Kleinen.
Titel: Re: Die Ankunft
Beitrag von: Jelena am 04. Nov 08, 18:19
Jelena ließ mit einem erleichterten *uff* das Übergewand fallen und begann die Ärmel ihres Untergewandes hochzurollen.
"Wenn der Vater sich nicht um ihn kümmern kann, dann werden wir eine Familie suchen, die ihn aufnimmt und für sein Auskommen sorgen. Zlatica war die letzten Jahre gut zu mir, es ist ein leichtes für mich dies zu übernehmen. Ich habe ihm seinen Namen gegeben, das verpflichtet mich."
Die Heilerin kramte ein Stück Seife hervor und löste es ihm Wasser auf, bevor sie begann Gesicht und Arme zu waschen.

"Siehst du die Bündel dort? Das sind meine Felle und Decken. Wenn Sretschko genug hat, dann richte damit bitte das Lager her, ich werde ihn dann baden."
Titel: Re: Die Ankunft
Beitrag von: Luthor Kaaen am 04. Nov 08, 18:40
Als Sretschko nicht mehr trinken wollte und den Kopf von dem Becher wegdrehte, legte Luthor sich den Jungen zurück, halb über die Schulter und begann dann mit einer Hand, die Fellbündel zu lösen und das Lager auszubreiten.

"Ich wünsche dem Kleinen das beste... Schlimm, unter welchen Umständen er das Licht der Welt erblickt hat.."
Titel: Re: Die Ankunft
Beitrag von: Jelena am 04. Nov 08, 18:48
Jelena kam herüber und nahm ihm das Kind ab.
"Sowas funktioniert mit zwei Händen besser." meinte sie sanft, während sie das Kind ein Bäuerchen machen ließ und es ein wenig wiegte.
"Die Geburt macht dir zu schaffen?"
Titel: Re: Die Ankunft
Beitrag von: Luthor Kaaen am 04. Nov 08, 18:58
Er kreiste mit den Schultern, undwandte sich dann ab, um ihr beim Ausrollen seiner Reisedecke Antwort zu geben.

"Nun ja, sagen wir es so ... es war ein sehr einprägsames Erlebniss" meinte er und wurde verstaute seinen Reisebeutel in einer der ungenutzen Ecken, wo er eh wenig Platz wegnahm. "Aber ich denke, so etwas gehört genauso dazu wie Leute durch die Klinge einer Waffe zu verlieren ... was es nicht gerade leichter macht. Ich hoffe, die nächste die ich erleben werde, läuft besser ab."
Titel: Re: Die Ankunft
Beitrag von: Jelena am 04. Nov 08, 19:22
"Ahhh, aber so ist es nicht, Luthor." antwortete Jelena, während sie das Kind aus dem Tuch wickelte und zu baden begann, was ihm offenbar gar nicht behagte, denn er begann zu weinen, offenbar war ihm das Element Wasser nicht so geheuer.
"Mutter oder Kind, oder, Milosti verhüte! Beide bei einer Geburt zu verlieren ist etwas völlig anderes, als einen Krieger oder einen Verwundeten durch einen Schwertstreich sterben zu sehen. Eine Geburt ist ein freudiges Ereignis, etwas das man erwartet und feiert, umso grausamer, wenn Freude in Trauer umschlägt..." Jelena schwieg einen Augenblick und hielt Sretschko mit einem Arm an ihre Brust, während sie ein sauberes Leinentuch nahm und ihn dann mit abtrocknete.
"Es gibt wenige Dinge, die so grundsätzlich sind. Die Liebe zwischen Mann und Frau gehört dazu, die Geburt und der Tod. Daher erschüttern sie uns jedes Mal, wenn wir sie erfahren."
Sie wollte gerade fortfahren, als es an der Tür klopfte. Eine junge Frau, kaum älter als Luthor, wurde von dem Reichsgardisten hereingeführt. Sie trug ein kleines Kind auf der Hüfte und knickste scheu und unbeholfen vor Jelena.
"Meine Tochter Ria ist vor zehn Tagen auf die Welt gekommen, Frau Kämmerin. Ich habe genug Milch um auch den kleinen zu füttern, wenn es recht ist!"
Jelena lächelte sie warm an: "Wie wundervoll! Ich gratuliere euch zu eurer süßen Tochter. Ihr würdet mir wirklich weiter helfen, wenn ihr dieses Würmchen nähren würdet."
Sie zeigte dem Mädchen, denn nichts anderes war sie noch, den kleinen Jungen und war zufrieden, als dieser sich instinktiv in ihre Armbeuge nestelte.
Sie versprach später am Lager der Familie vorbei zu kommen und legte dem Reichsgardisten die kleine Ria in den Arm, damit beide Kinder sicher getragen werden konnten.
Der arme Mann sah aus, als hätte ihn jemand gebeten mit einem Stachelschwein zu kuscheln und hielt das kleine Mädchen als ob sie aus Glas wäre, während er hinter der jungen Mutter herstapfte.
Jelena grinste breit, während sie die Tür hinter ihnen schloß.
Titel: Re: Die Ankunft
Beitrag von: Luthor Kaaen am 06. Nov 08, 12:14
Er sah dem Paar mit den Kindern hinterher bis sich die Tür schloss. Er drehte sich um, sichtlich erleichtert.
"Ja, da habt Ihr recht, entschuldigt" meinte er dann, nachdem er der Szene schweigend gefolgt war.
"Ich hoffe einfach, dass ich so etwas nicht mehr so bald miterleben muss" murmelte er dann und kramte dann geistesabwesend in seiner Tasche.
Titel: Re: Die Ankunft
Beitrag von: Jelena am 06. Nov 08, 12:27
"Das was uns so etwas ertragen lässt ist das Wissen, das die Göttin uns in ihrer Hand hält, was auch geschieht."
Jelena löste ihr Haar und kämmte es aus, bevor sie sich an der Waschschüssel begann die Haare zu waschen.
"Ein Kaiserreich für einen Badezuber..." murmelte sie seufzend, als sie die Knoten darin bearbeitete.
Sie zeigte mit dem linken Arm auf die zweite Schüssel, die noch dampfte.
"Das ist für dich, mach das du aus den dreckigen Sachen kommst, hast du was zum umziehen?"
Jetzt wo die Ärmel hochgekrempelt waren, sah man die sieben parallelen, wütendroten Schnitte an ihrem Unterarm deutlich. Irgendwie schienen diese Wunden nie wirklich zu heilen, auch jetzt färbten sie das Seifenwasser, das an den Armen runterrann ganz hell rötlich.
Titel: Re: Die Ankunft
Beitrag von: Luthor Kaaen am 06. Nov 08, 12:34
Er schälte sich aus der Tunika und dem Leinenhemd. Ein zweites, nicht mehr gerade weißes, aber noch halbwegs sauberes Ersatzhemd legte er neben die Schale. Nachdem er die Hände hineingetaucht und sich dann das Wasser ins Gesicht geschöpft hatte, sah er zur Seite auf, wobei sein Blick auf ihre Arme fiel.

"Ihr seid verletzt? Wir wurden doch gar nicht in einen Kampf verwickelt...?"
Titel: Re: Die Ankunft
Beitrag von: Jelena am 06. Nov 08, 12:45
"Was?" Jelena guckte ihn etwas verwirrt an, bis sie schließlich realisierte, was ihr Lehling meinte.
"Nein, das sind keine Kampfwunden, das ist... kompliziert."
Jelena begann sich die Seife aus den Haaren zu spülen und schlang dann ein Tuch darum.
Titel: Re: Die Ankunft
Beitrag von: Luthor Kaaen am 06. Nov 08, 12:49
Luthor hob beide Augenbrauen und wandte sich mit noch einer Hand in der Schüssel ganz ihr zu.
"Hat das etwas mit eurer ... Verfassung zu tun, Meisterin?" Auranius Worte kurz vor der Feste waren ausschlaggebend, weshalb er nun nachhakte. Er hatte sich schon die ganze Zeit gefragt, was denn nun genau mit ihr los war. Und eine bessere Gelegenheit würde sich nicht mehr so schnell bieten, es zur Sprache zu bringen.
Titel: Re: Die Ankunft
Beitrag von: Jelena am 06. Nov 08, 13:08
"Ja und nein."
Jelena drehte Luthor den Rücken zu und zog das Unterkleid über den Kopf, um es zu wechseln. Sie trug ein Mieder darunter und eine Hose aus festem Stoff, die es ihr erlaubte lange Strecken auf dem Pferderücken zurückzulegen. Über ihrer Wirbelsäule zeigte sich vernarbte Haut, die sich offenbar nur widerwillig wieder über gebrochene Wirbel und Rippen gelegt hatte.
Sie angelte sich ein frisches Kleid und zog es sich über, bevor sie sich wieder umwandte.
"Erinnerst du dich was ich dir über die Seelenheilkunde erzählt habe?"
Titel: Re: Die Ankunft
Beitrag von: Luthor Kaaen am 06. Nov 08, 13:19
Nachdem er sich gewaschen hatte, zog er sich das Leinenhemd über und stich sich die Haare nach hinten aus dem Gesicht "Ja natürlich" meinte er und schob die Wasserschale zurück.
Titel: Re: Die Ankunft
Beitrag von: Jelena am 06. Nov 08, 13:42
Jelena sah ihn mit erhobener Augenbraue an, Luthor müsste es inzwischen besser wissen, wenn sie so eine Frage stellte. Sie begann ihre Felle und Decken zu ordnen, während sie darauf wartete, das ihr Lehrling sein Wissen rezitierte.
Titel: Re: Die Ankunft
Beitrag von: Luthor Kaaen am 07. Nov 08, 10:56
"Soweit Ihr mir erzählt habt, beschäftigt sich die Seelenheilkunde damit, 'Wunden' zu versorgen, die nicht mit Waffen zugefügt werden. Dazu könnte lähmende Angst, Schrecken, ein Trauma oder vielleicht auch ein Koma zählen" begann er und sah sie dabei aufmerksam an um zu sehen, ob er das richtige sagte.
Titel: Re: Die Ankunft
Beitrag von: Jelena am 07. Nov 08, 11:06
"Das stimmt. Und wie kann man solche Wunden versorgen?"
Nachdem die Bettstatt fertig war, nahm Jelena den Schlüssel, den sie an ihrem Gürtel trug und sperrte damit die größte Holztruhe auf, in der sich all ihre alchemistischen Geräzschaften befanden. Offenbar wollte sie sicher gehen, das alles den Transport unbeschadet überstanden hatte.
Titel: Re: Die Ankunft
Beitrag von: Luthor Kaaen am 07. Nov 08, 11:10
Er warf einen neugierigen, aber unauffälligen Seitenblick zu der Truhe, wobei er kurz nachdachte.
"Indem man konzentriert meditiert, kann man mit seiner Seele die des Patienten berühren?!" meinte er nun wieder etwas unsicherer, er war auf diesem Weg wie gesagt nicht bewandert.
Titel: Re: Die Ankunft
Beitrag von: Jelena am 07. Nov 08, 12:16
"Das ist zu teilen richtig."
Jelena warf einen bedauernden Blick auf die Gerätschaften, aber sie wusste das sie zu schwach und müde war um ihre Sachen alle auszupacken.
"Durch hohe geistige Disziplin und eine entsprechende Ausbildung kann der Kundige lernen in den Geist des Kranken einzudringen und ihm zu helfen. Die Kehrseite ist, das er dadurch auch anfällig ist für all jene die in seinen Geist eindringen wollen. Der Seelenkundige ist nicht gefeit gegen Manipulationen und Beherrschung durch andere gefeit, wie es jene sind, die ihre Meditation dazu nutzen um ihre Verbindung zu Gott zu stärken und so einen Wall um ihre Seele legen."
Sie schlüpfte aus Stiefeln, Strümpfen und Hosen und setzte sich aufs Bett, wo sie sich in eine Decke kuschelte. Sie gähnte ausgiebig und fuhr dann offenbar zusammenhangslos fort: "Bevor ich nach Engonien kam, lebte und arbeitete ich in Lodrien. Dort treibt ein Dämon sein Unwesen, ein dunkles, machtbesessenes Wesen, das seinen Spaß mit mir hatte. Er drang in meine Träume ein, ließ mich meine schlimmsten Erinnerungen durchleben, gab meinen schwärzesten Ängsten ein Gesicht..."
Jelenas Stimme verlor sich, sie schien sich zu sammeln bevor sie fortfuhr: "Sasha, Miguel, Helene und andere fielen in die Hände seiner Anhänger als wir um ein wichtiges Artefakt kämpften. Sie wurden gefoltert..." In ihren Augen zeigten sich Schatten, als sie sich erinnerte. Sie schluckte schwer und erzählte weiter.
"Er schickte mir eine Vision, die voller Leid und Blut war, versuchte mich dadurch in eine Richtung zu drängen, zu einer Entscheidung zu zwingen. Ich sah keinen anderen Ausweg mehr und führte einen Blutschwur durch. Ich flehte Ratnik um Kraft in diesem Kampf an und er gewährte mir eine... Sicherheit."
Die Heilerin zeigte ihrem Lehrling die sieben parralellen Narben auf ihrem linken Handgelenk, die sie sich damals während des Gebetes selbst zugefügt hatte.
"Wenn jemand in meinen Geist eindringt, mich mit einer Beherrschung belegt, dann öffnen sich diese Wunden und lassen sich weder durch Magie, Alchemie oder Gebete verschließen. Mein Leben wird Tropfen für Tropfen daraus rinnen, solange die Beherrschung auf mir liegt, durch Verbände und Nähte vielleicht verringert, aber nicht wirklich unterbunden. Dies ist meine Sicherheit, das ich niemals wirklich korrumpiert werden kann..."
Titel: Re: Die Ankunft
Beitrag von: Luthor Kaaen am 19. Nov 08, 22:19
Während sie sprach, wagte er es nicht ihr in die Augen zu sehen, er nickte noch nichteinmal. Er konnte sich wahrscheinlich nichtmal im Ansatz vorstellen, was dies für sie bedeutet haben musste. Ihm wurde kalt.
Als sie ihren Arm vorzeigte, starrte er mit Erfurcht auf das vernarbte Gewebe und nickte dann. "Ich denke, das begreife ich... aber
um ehrlich zu sein, Meisterin, weiß ich nicht, ob mein Geist für diese Kunst stark genug ist ...." meinte er dann leise, während er sich auf dem Lager genau vor der Tür langmachte. Sein Rücken knirschte, als er er sich durchstreckte
Titel: Re: Die Ankunft
Beitrag von: Jelena am 19. Nov 08, 22:27
"Niemand weiß das, mein Lehrling..." lautete Jelenas schläfrige Antwort, während sie Luthor ein Kissen zuwarf. Die Heilerin klang entspannt, so als ob sie jetzt, wo endlich alle Verantwortung von ihr genommen war, endlich ruhig sein konnte.
Sie hatte niemals mit ihrem Lehrling über solch wichtige und auch geheime Dinge gesprochen, aber als sie sah wie er sich ein Lager auf der Türschwelle zurecht machte, damit sie nicht überrascht werden konnten, da wusste sie, dass sie mit ihm die richtige Wahl getroffen hatte.
"Es ist zu früh um sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Wir werden mit der Meditation beginnen, aber nur, damit du zur Ruhe kommen kannst. Was weiter geschieht liegt in Milostis Hand..."
Jelenas Stimme war leiser geworden und es war klar, dass sie bald eingeschlafen sein würde.
Titel: Re: Die Ankunft
Beitrag von: Luthor Kaaen am 19. Nov 08, 22:48
Luthor antwortete nicht mehr. Als er sich das Klissen aus der Luft gegriffen hatte, hatte er sein gesicht darin vergraben und war zurückgesunken. Er gab ihr noch mit einem knappen nicken und einem mehr als schiefen Lächeln zu vertehen dass er ihren Satz mitbekommen hatte, dann lehnte er sein angewinkeltes Knie gegen die Tür, den kurzen Dolch neben seinem Kopfende und schloss die Augen, was ihm im nächsten Moment in einen traumloses Schlaf schickte..
Titel: Re: Die Ankunft
Beitrag von: Jelena am 21. Nov 08, 13:56
Jelena schreckte auf und betrachtete einen Moment lang die unbekante Zimmerdecke über ihr, bevor die Erinnerung an ihre Ankunft langsam wiederkam. Sie warf einen Blick zum Fenster, aber das trübe Sonnenlicht lieferte ihr keinen Hinweis darauf wie lange sie geschlafen hatte.
Sie streckte sich und verzog schmerzgepeinigt das Gesicht, sie war noch weit davon entfernt wieder richtig gesund zu sein.
Luthors tiefe Atemzüge zeigten ihr, das ihr Lehrling noch tief und fest schlief und sie wollte ihn nicht unnötig wecken.
Sie stand leise auf und wickelte sich in ihren Mantel, bevor sie an der Feuerstelle begann langsam das Holz aufzuschichten und es anzuzünden.
Als alles zu ihrer Zufriedenheit war, stand sie auf, nur um im gleichen Augenblick nach der Wand zu greifen.
Schwindel und Übelkeit setzten ein und sie atmete flach um nicht das Bewustsein zu verlieren, bis der Raum aufhörte sich zu drehen und sie sich in den nächstbesten Stuhl fallen lassen konnte.
Titel: Re: Die Ankunft
Beitrag von: Luthor Kaaen am 27. Nov 08, 20:31
Das Rutschen und Knarzen des Holzstuhls, der über die robusten Diehlen des Zimmerbodens  knarzte, ließ Luthor erwachen und sein erster Blick fiel auf die Tür...  Etwas langsam, noch schläfrig, dauerte es eine kurze Zeit, bis er erkannte dass es nicht die Tür war, die die Laute von sich gegeben hatte. Sein 2 Blick fiel auf das Lager seiner Meisterin, ein paar Schritte daneben saß sie zusammengesunken auf dem Stuhl.
Im nächsten Moment saß er kerzengerade im Bett und erhob sich dann langsam

"Meisterin? Geht es Euch nicht gut?" fragte er dann besorgt nach.
Titel: Re: Die Ankunft
Beitrag von: Jelena am 27. Nov 08, 20:39
Jelena nickte nur und fuhr sich mit der Hand durchs Gesicht.
"Ich habe mich nur zu schnell bewegt, dass ist alles..." murmelte sie wage.
Titel: Re: Die Ankunft
Beitrag von: Luthor Kaaen am 27. Nov 08, 20:41
Er stand auf, stellte sich vor sie und hockte sich dann hin, um ihr von unten her ins Gesicht zu blicken, dabei hatte sein Blick etwas leicht prüfendes. Bis auf ein ein "Hm.." sagte er nichts
Titel: Re: Die Ankunft
Beitrag von: Jelena am 27. Nov 08, 20:49
Jelena grinste in sich hinein und streckte die Hand aus um ihm durchs Haar zu fahren, wie sie es oft getan hatte, aber im letzten Augenblick schloß sie die Hand zur Faust und nahm den Arm langsam zurück, bevor sie ihn berührt hatte.
"Siehst du mich nun als Kranke, die du heilen musst, Luthor?" fragte sie ihn mit einem feinen Lächeln.
Titel: Re: Die Ankunft
Beitrag von: Luthor Kaaen am 27. Nov 08, 20:51
Der Lehrling sah sie einige Zeit nachdenklich an, dann legte er ihr eine Hand auf das Knie und schüttelte den Kopf
"Nein, aber ich sehe Euch als geschwächt an, und so wie Ihr Verantwortung für mich übernehmt, sehe ich es als meine Pflicht an, auch auf Euer Wohlergehen zu achten" meinte er ernst
Titel: Re: Die Ankunft
Beitrag von: Jelena am 27. Nov 08, 20:59
"Das ehrt dich sehr und es zeigt mir, das ich die richtige Entscheidung getroffen habe, als ich für dich einen Platz an meinem Feuer bereitete."
Sie lehnte sich zurück und ließ ihren Blick durch das Zimmer wandern.
"Es wird Zeit unsere Truhen auszupacken und uns einzurichten. Es wird nicht lang dauern und unsere Dienste werden gebraucht werden. Wie wäre es, wenn du dich fertig machst und auf die Suche nach Frühstück begibst?"
Titel: Re: Die Ankunft
Beitrag von: Luthor Kaaen am 02. Dez 08, 18:33
Luthor war im nächsten Moment schon auf den Beinen "Das halte ich für eine sehr gute Idee" meinte er grinsend und schnürte die Feldstiefel fest, ehe er auch die Beinwickel festzog, auf den Scheiben hatte sich feiner Reif gebildet. Dann ergriff er seinen Beutel, entleerte die Verbände die er darin mit sich trug zum größten Teil auf seinem Lager und ein paar in der Gürteltasche, ehe er durch die Tür nach draußen schlüpfte.
Titel: Re: Die Ankunft
Beitrag von: Jelena am 02. Dez 08, 19:00
Jelena wartete nis die Tür hinter Luthor zufiel und ließ dann den Kopf in die Hände sinken.
was soll ich bloß machen...
Nach kurzer Zeit straffte sie sich wieder und zog sich um, bevor sie eines der Mädchen bat die Waschschüsseln auszutauschen und begann die Truhen und Bündel auszupacken.
Es würde nicht mehr lange dauern und die Freunde und Kameraden würden hier eintreffen, hoffentlich in einem Stück. Dann musste sie wieder auf der Höhe sein und ihren Platz im Rat einnehmen können, vor allem jetzt, das so schwere Entscheidungen anstanden.
Titel: Re: Die Ankunft
Beitrag von: Luthor Kaaen am 03. Dez 08, 17:44
Nach einiger Zeit kehrte er mit einem Bündel bestehend aus einem Laib Brot, etwas Dörrfleisch, Käse und sogar ein paar Nüssen in der einen Armbeuge und einer Tonflasche mit Ziegenmilch in der anderen in die Kammer zurück.
Das erbeutete stellte er auf den niedrigen Wandtisch und breitete es aus. "Das meiste stammt zwar noch vom Flüchtlingstreck, aber es ist noch gut" meinte er etwas entschuldigend
Titel: Re: Die Ankunft
Beitrag von: Jelena am 03. Dez 08, 17:59
Jelena warf einen Blick auf das Essen, kramte einen Schlüssel aus einer Gürteltasche und öffnete eine der kleineren Truhen. Innen befand sich ein Vermögen an Gewürzen, von denen sie einige nun benutzte um das Essen nach etwas schmecken zu lassen.
"Sobald wir hier fertig sind, müssen wir mit dem Kommandanten der Feste sprechen. Zufällig weiß ich nämlich genau, wieviel Vorräte sich in diesem Steinhaufen befinden." meinte sie zwinkernd, bevor sie sich zum essen niederließ.