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Die Gebiete in Caldrien => Das Herzogtum Hanekamp => Thema gestartet von: Wassilij am 26. Mai 10, 23:09

Titel: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Wassilij am 26. Mai 10, 23:09
Müde von der Nachtwache über Jelena und der Ereignisse, wankte Wassilij auf das Lager zu. Bleicher und etwas hagerer als sonst, schaute er den wohlbekannten Zelten entgegen, auf welche er direkt zu hielt. Überall waren die Soldaten zum Leben erwacht. Schmiede schlugen auf Rüstungen ein, Pferde wurden beschlagen, Waffen geschärft und über allem, lag der Geruch von Schweiß, Blut und anderen Körperflüssigkeiten.

In all dem, blieb Wassilij einen Moment stehen, lauschte den Geräuschen, sog den Geruch und Gestank ein ließ seine Sinner gleiten und nach wenigen Sekunden, ging er weiter und hielt auf eines der Zelte zu. Rauch stieg aus der Öffnung in der mitte des Zeltdaches auf und mit einem lächeln, schlug Wassilij die Plane zur Seite.

treue Anica, selbst hier sorgte sie dafür, das stets etwas Essbares bereitstand. Ja sie kümmerte sich stets hervorragend um alles, was den Haushalt betraf. Aber die war Wassilij nun relativ egal. Hungrig griff er nach einer Schale und füllte sie mehrfach mit dem Brei aus dem Kessel und leerte sie ebenso oft auch wieder. Wohl gesättigt, reinigte er die Schale kurz mit einem Stück Brot und trank etwas Wasser.

Wenig später, sah er sich etwas verstohlen im Zelt um und begann als er feststellte, das er alleine war, sich zu entkleiden und begann sich zu waschen. Kaum hatte er seine Wäsche beendet, da reinigte er noch kurz einwenig seine Kleidung und legte sich danach in seinem Schlafbereich hin und war beinahe sofort eingeschlafen.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Mel am 20. Jun 10, 23:21
Auf leisen Sohlen trat Lorainne neben Wassilij an das Lager. Jelena war blass und schien noch zu schlafen. Loraine flüsterte Anica etwas zu und deutete auf ihren Arm. dann nahm sie sich den Schemel und setzte sich neben Jelena.
"Anica wird uns eine Kleinigkeit zu essen bringen, Ihr könnt euch frisch machen, wenn ihr wollt, ich bleibe noch hier", flüsterte sie Wassilij zu.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 20. Jun 10, 23:35
Jelena öffnete die Augen und sah die Knappin vor sich:
"Lorainne? Ist etwas passiert?"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Mel am 20. Jun 10, 23:57
"non, nicht mehr als sonst auch." Lorainne lächelte die Heilerin beruhigend an. "Anica besorgt gerade etwas zu essen und einen verband für mich." sie deutete auf ihren arm und ihre hand. "ich hatte einen kleinen aber heftigen übungskampf.. aber nichts schlimmes" setzte sie hastig hinzu, als sie sah, dass Jelena sich aufrichten wollte.
2Bleibt ruhig liegen. Eigentlich wollte ich mich nur nach Eurem befinden erkundigen, und wie es Sasha geht. Kann ich etwas für Euch tun?"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 21. Jun 10, 00:12
"Mir geht es gut." antwortete Jelena ruhig: "Ich habe nur etwas gedöst, die Hitze tut mir im Augenblick nicht gut. Sasha geht es sogar noch besser, ich habe sie heute morgen schon lautstark mit ihren Nordhunden schimpfen gehört."
Sie lächelte müde und streckte die Hand nach Lorainnes Wunde aus: "Hm... nicht schnell genug ausgewichen, hm?"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Mel am 21. Jun 10, 00:17
Liebevoll schaut sie die Heilerin an. "non leider nicht schnell genug. William ist mit dem Schwert oft genauso schnell wie mit seinem losen Mundwerk. Es scheint der Wille der Götter zu sein; oft erkenne ich mich in ihm, oider vielmehr das, was sein könnte, wenn ich mich nicht zügele."
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Wassilij am 21. Jun 10, 07:31
Wassilij ließ kurz seinen Blick durch das Zelt schweifen und ging danach in seinen Schlafbereich und begann dort seine Ausrüstung und Waffen zu begutachten.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 21. Jun 10, 08:12
Jelena schüttelte resigniert den Kopf. In all den Jahren, in denen sie nun schon mit einigen der besten und wildesten Kriegern zusammenlebte, hatte sie einen 6. Sinn für wunden aller Art entwickelt. Sie musste nur einen Blick darauf werfen und wusste schon instinktiv ob es gefährlich war oder nur oberflächlich. Sie richtete sich auf und schwang die Beine aus dem Bett, um Lorainne gegenüber zu sitzen.
"William von York? Ich hatte bisher nicht viel mit ihm zu tun, aber mir scheint, dass er manchmal mit anderen Teilen seiner Anatomie denkt, als mit seinem Kopf..." grinste sie Lorainne an.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Mel am 21. Jun 10, 09:06
"Äh..." Puterrot im Gesicht erwiederte Lorainne das Grinsen.
"Aber genau darum geht es ja, also, nicht um seine Anatomie, sondern ihn im ganzen"
Sie räusperte sich verlegen.
"Ich meineich brauche einfach nur einen Rat.. von einer Frau. Da ich die Baronin nicht fragen möchte- sie ist immer noch krank und ich will sie nicht aufregen, und seid den Verhandlungen.. nun, sagen wir mal so, sie und William sind nicht die besten Freunde und Eure Lehrlinge sind in diesen Dinge, denke ich, kaum erfahrener als ich. Ich.. Nun, William macht mich nervös, ich bin viel streitbarer als sonst, ausserdem schafft er es, mich dauernd in Verlegenheit zu bringen oder dass ich mich ärgere- meist über ihn.
Ich verstehe das nicht, Jelena. Was kann ich tun?"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 21. Jun 10, 09:14
Jelena hob eine Augenbraue und sah die junge Frau vor sich an. Schließlich grinste sie und warf einen Blick auf Wassilji:
"Sjeno moja? Molim te, ostavi nas. Ovo je privatno."
Sie wartete, bis er das Zelt verlassen hatte und die beiden alleine waren, bevor sie fortfuhr:
"Wie alt seid ihr jetzt eigentlich, Lorainne?"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Mel am 21. Jun 10, 09:16
"ich werde in den nächsten Tagen 17."
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 21. Jun 10, 09:57
"Und ich nehme an, dass ihr seit unserem letzten Gespräch immer noch jungfräulich seid?"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Mel am 21. Jun 10, 10:07
Lorainne blickte Jelena ungläubig an. Jeder schien an ihrer Tugendhaftigkeit zu zweifeln, seitdem sich William in ihrer Nähe aufhielt. Hatte er tatsächlich einen so schlimmen Ruf? War er gar so ein Schwerenöter?
"Selbstverständlich bin ich das. Doch weiss ich nicht, was das damit zu tun haben soll!" antwortete sie abweisend.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 21. Jun 10, 11:16
"Lorainne, seid nicht eingeschnappt, bitte. Ihr wisst doch, das eure Geheimnisse bei mir sicher sind, oder? Und ihr wisst auch, dass ich solche Dinge bedeutend entspannter sehe, als beispielsweise eure Familie. Sagt einmal: habt ihr schon einmal geküsst? Seid ihr schon einmal von jemandem geherzt worden?"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Mel am 21. Jun 10, 11:22
"Ich bin nicht eingeschnappt. Nur ein wenig... durcheinander. Mir ist nicht klar, worauf Ihr hinaus wollt! Geherzt? Meint ihr damit, umarmt? Naja, eigentlich wurde ich noch nie geküsst, aber..." Lorainne wurde abermals rot und schaute grinsend und verlegen zu Boden.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 21. Jun 10, 11:51
Jelena sah Lorainne fast schon bedauernd an. Sie schien zu überlegen, wie sie jetzt am besten vorgehen sollte.
"Lorainne, die meisten Frauen sind in eurem Alter bereits verheiratet und Mütter. Es wird kaum ein Mädchen im Volk geben, dass zu diesem Zeitpunkt noch jungfräulich ist. Ob das jetzt richtig oder falsch ist, sei dahingestellt. Darum geht es hier auch nicht. Es geht um euch. Ihr seid in einem Alter, in dem die Göttin vorgesehen hat, dass ihr Spaß habt, die Liebe und damit auch die Lust entdeckt. Ihr könnt das nicht tun, aus verschiedenen Gründen. Aber ihr habt einen Mann an eurer Seite, der euch die Möglichkeit dazu bieten könnte."
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Mel am 21. Jun 10, 11:59
"natürlich sind die meisten schon verheiratet. Meine Schwestern heirateten beide mit 16. Aber bisher hatte ich keine Zeit, mir darüber Gedanken zu machen. Ausserdem habe ich schon so manches Bordell von innen gesehen, ich weiss, was Lavinia vorgesehen hat, aber..."
Lorainne druckste ein wenig herum und platzte schliesslich heraus: "Ich-weiss-nicht-ob-ich diese.... Erfahrungen- mit William machen möchte!"
Ein tiefer Seufzer und eine nervöse Handbewegung.
Dann fuhr sie etwas ruhiger und weniger verlegen fort:" Er macht mich ein wenig nervös, und alle glauben, ich hätte mich Hals über Kopf in ihn verliebt, aber wo bleibt dann das Herzklopfen und all dieses dumme Zeug? Natürlich weiss ich, dass er in meiner gegenwärtigen Situation das beste ist, was mir passieren kann, aber...."

Sie wusste nicht, wie sie der Heilerin deutlich machen sollte, worum es ging.
Schliesslich kam sie zu dem Schluss, das nur die volle Wahrheit half, ausserdem wusste Jelena seid ihrem letzten intimeren Gespräch vermutlich schon Bescheid.

"Es ist völlig anders, als... mit Luthor."
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 21. Jun 10, 13:29
"Aha.." war Jelenas erste Antwort, während sie aufstand um Lorainne und sich eine Schale Tee einzugießen. Erst als sie mit dem Rücken zu ihr stand, erlaubte sie sich zu grinsen. Sie goß kalten Tee in zwei Schalen und reichte Lorainne dann eine davon. Sie trank einen kräftigen Schluck aus ihrer eigenen und seufzte dann:
"Lorainne, Gefühle sind immer eine komplizierte Sache. Ich habe gemerkt, dass ihr euch in Luthor verguckt hattet, auch wenn er in dieser Hinsicht blind und taub war... Jungs!" Sie machte eine wegwerfende Handbewegung und sprach weiter: "Ihr habt euch in Luthor verliebt, daher das Herzklopfen, die Schmetterlinge im Bauch, die Hoffnung das er auch so fühlt. William jedoch überschüttet euch mit seinem Charme und Aufmerksamkeiten. Das ist schmeichelhaft und auch aufregend. Aber ihr wisst noch nicht, was ihr für ihn empfindet, zumal er ja auch ein gutes Stück älter und erfahrener ist als ihr. Aber weil ihr mit euch selbst noch nicht im reinen seid, irritiert er euch, weil ihr ihn noch nicht einordnen könnt. Von der delikaten Sache einer Pflicht gegenüber eurer Ziehmutter ganz zu schweigen."
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Mel am 21. Jun 10, 16:03
"Ach, dass mit Luthor macht mir nichts aus, es war eine Schwärmerei eines kleinen Mädchens. Seitdem ist viel passiert, und natürlich vermisse ich ihn, denn immerhin ist er einer der wenigen Freunde, die von Anfang an Bescheid wussten. Mit William jedoch ist das etwas... völlig... anderes. Ich weiss nicht, wo ich ihn... einordnen soll. Abgesehen davon, muss ich die Baronin dauernd vor ihm in Schutz nehmen und umgekehrt. Es ist einfach zermürbend. Er bringt mich sooft in Rage, wenn wir nicht einer Meinung sind, das schafft so kein anderer."
Lorainne zuckte die Schultern!
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 21. Jun 10, 16:37
"Gleich und gleich gesellt sich gern, Lorainne." meinte Jelena mit einem schiefen Lächeln.
"Aber was genau möchtet ihr jetzt von mir hören?"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Mel am 21. Jun 10, 17:24
Ja, was wollte sie eigentlich von Jelena hören?!
"Ach, eigentlich habt ihr mir schon genug antworten gegeben. Ich schätze, ich wollt einfach mal mit jemanden reden, der mir dieses ganze Durcheinander erklären kann. Die Zeit ist gerade sehr aufreibend. Der Pilgerzug, die Sache mit der Reichsgarde. Williams Faux pas! Ich weiss gar nicht, worum ich mich zuerst kümmern soll, denn Simon bespricht sich immerzu mit den Priestern und anderen Führern über die Satuten und deren Sinn. Und ich soll mich plötzlich um alles kümmern. Nicht dass ich nicht glaube, dass ich das nicht schaffe, aber vermutlich will ich einen besonders guten Eindruck hinterlassen, besonders bei der Baronin."
Sie begann zu lachen und fügte fairerweise hinzu: "Und naturalement William."

Sie nippte noch einmal am Tee und lehnte sich entspannt zurück.
"Mhm.. es ist erstaunlich, sobald ich mit Euch geredet habe, bin ich schon viel ruhiger. Was ist das für Tee?"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 21. Jun 10, 18:27
"Minze und Zitrone."
Jelena goß noch einmal nach.
"Also, Lorainne. Niemand kann alles alleine schaffen. Jeder Anführer muss delegieren können. Und da ihr auf dem Weg dazu seid Ritter zu werden und daher irgendwann einmal kommandieren werdet, solltet ihr euch das jetzt schon einmal angewöhnen, sonst wächst es euch über den Kopf. Was William betrifft... naja, es wäre eine vernünftige Entscheidung und ich bin mir sicher, dass ihr Gefühle füreinander entwickeln werdet. Aber eine Ehe funktioniert nur, wenn Kompromisse geschlossen werden und gegenseitiger Respekt herrscht. Überlegt euch, ob ihr das mit William haben könnt. Falls ja, dann lohnt es sich vielleicht auch der Baronin zu wiedersprechen. Ich habe gehört Sir William hat sie beleidigt?"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Mel am 21. Jun 10, 18:38
"Naja, beleidigt... Sagen wir so, er fasst die meisten Dinge falsch auf. Ich möchte mir darüber kein Urteil erlauben, immerhin bin ich in die gleiche Falle getappt, als es um den... Brautpreis ging." Man merkte ihren Widerwillen deutlcih, als sie das Wort aussprach.
"Ich weiss, ich weiss, ihr braucht jetzt nichts zu sagen. Es ist üblich und notwendig. Und ich weiss ihre Sorge auch zu schätzen,. Dummerweise habe ich mir über solche Dinge bisher keine Gedanken gemacht und es hat mich.. schockiert, als plötzlich über meinen Preis verhandelt wurde. Jedenfalls machte ich der Baronin klar, dass ich mich nicht wie ein Stück Vieh verschachern lasse."
Lorainne lachte.
"Bei den Göttern, würde es mir nicht so leid tun, es war eine wirklich abstruse Situation. Als die Baronin William dann nach seinen Absichten fragte, wurde auch er laut, was sie sich einbilden würde, ihm Absichten zu unterstellen. Wäre ich nicht so wütend gewesen..." Lorainne begann zu kichern.
"Manchmal ist er wirklich ein Dummkopf. Aber dass er sie damit beleidigt hat, glaube ich kaum. Viel fataler war doch sein Verhalten während der Verhandlungen. Ich meine... Er hat ihr quasi einen Dolch in den Rücken gestossen, und genau das macht diese situation so schwer. Isabeau ist eine wirklich gütige Frau, aber ich habe Angst davor, dass meine Loyalität zwischen ihnen beiden auf die Probe gestellt wird. Ich würde immer zu ihr halten, oder zu Simon, immerhin sind sie meine FAMILIE. Doch William..." Hilflos brach sie ab.
"Versteht ihr, was ich meine?"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 21. Jun 10, 18:49
"Lorainne, ihr wollt ohne Brautpreis heiraten?"
Jelena sah sie schockiert an.
"So etwas idiotisches habe ich ja noch nie gehört! Kein Wunder, wenn eure Ziehmutter unzufrieden mit euch war! Wie stellt ihr euch das vor? Die Yorks mögen ja viel erzählen, wenn der Tag lang ist, aber wenn etwas passiert, dann zählen nur Fakten und das bedeutet im Falle eines Witwentums nun mal der Brautpreis, der euer Überleben sichern wird!"
Jelena war aufgestanden und ging nun gestikulierend hin und her, sie war ziemlich aufgebracht.
"Mein Brautpreis sollte zwei Ballen feines Leinen, einen Ballen Seide und 20 edle Pferde betragen! Mein Vater hat 7 Tagen und 7 Nächte darum gefeilscht und zu diesem Zeitpunkt war ich noch nicht einmal im Stande eines Heilkundigen. Seht mich nicht so verdattert an, Lorainne, ich war auch mal jung und es gab tatsächlich Männer, die mich zur Frau haben wollten."
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Mel am 21. Jun 10, 20:07
"Ich will ja gar nicht ohne Brautpreis heiratet, nur diese Feilscherei hat mich ein wenig.... naja, es war idiotisch, einen Aufstand darum zuz machen und lieber einen guten Brautpreis als auf Gedeih und Verderb den Yorks ausgeliefert und abhängig von Ihnen zu sein."
Lorainne grinste: "Ich habe niemals angezweifelt, dass ihr auch heiraten hättet können. doch frage ich mich, warum ihr dies nie getan habt, oder seid ihr... oh!"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 21. Jun 10, 23:49
"Oh?"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Mel am 22. Jun 10, 00:43
Lorainne schien ein wemig herum zu drucksen.
"ihr seid doch nich etwa verwitwet? Entschuldigt. ich wollte keine alten wunden aufreissen!"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 22. Jun 10, 08:26
Jelenas Blick verlor sich in der Ferne und sie sah etwas wehmütig aus:
"Nein, ich bin nicht verwitwet. Ich war verlobt, aber das war in einem anderen Leben. Als ich gezwungen war meine Heimat zu verlassen, da habe ich auch die Hoffnung begraben jemanden zu finden, der sein Zelt mit mir teilen möchte. Dann begann dieser Krieg..."
Die Heilerin zuckte die Achseln, aber man merkte, dass es ihr nicht gleichgültig war.
"Ich war Vaters einziges weibliches Kind nach vier Söhnen, er hat mich mit Aufmerksamkeiten überschüttet und meine Brüder haben mich ebenso an den Zöpfen gezogen, wie sie mich auf Händen getragen haben..."
Jelena grinste: "Der arme Junge, der mir meinen ersten Kuss gegeben hat! Ich fürchte, er hat eine Woche lang nur Brei essen können! Als ich 16 wurde, beschloß Vater, dass es an der Zeit wäre einen Mann für mich zu suchen. Er brauchte ganze zwei Jahre, bis er meinte jemanden gefunden zu haben, der von meinen Brüdern nicht kategorisch abgelehnt wurde... ich kannte ihn nur vom Sehen, er kam aus einer Sippe, deren Herden viel weiter nördlich grasten als unsere. Ich hatte nur gutes von ihm gehört und war bereit es mit ihm zu versuchen. Vater handelte einen Brautpreis aus, meine Mitgift war meine Heilkunst und ein Vermögen in Gewürzen und Räucherwaren. Die Hochzeit sollte nach einer 7monatigen Verlobung stattfinden."
Jelena seufzte und setzte sich wieder zu Lorainne:
"Bei uns liegen die Dinge anders, Lorainne. Es wird nicht erwartet, dass eine Frau unberührt in die Ehe geht, erst recht nicht, wenn sie verlobt ist. Wir sehen die Dinge gelassener, schließlich ist es alleine die Entscheidung der Frau ob und wem sie sich hingeben möchte. Wenn ich während dieser 7 Monate einen Grund gefunden hätte die Verlobung zu lösen, dann hätte man es akzeptiert. Aber wie immer kam alles ganz anders..."
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Mel am 22. Jun 10, 10:34
Lorainne ergriff die Hand der heilerin und drückte sie kurz.
Dann lächelte sie :"Nun, ich bin ja noch nicht verlobt! Aber was ist weiter geschehen? Warum habt ihr dann doch nicht geheiratet? Ward ihr eigentlich verliebt? Ich meine gegenseitiger Respekt und Freundschaft ist schon sehr viel, was man in einer Ehe bekommen kann, aber habt ihr ihn geliebt?"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 22. Jun 10, 12:04
"Liebe? Nein, nicht so, wie du es meinst. Ich denke aber, dass daraus hätte Liebe werden können. Er war ein ruhiger Mann, bekannt und geschätzt für seine Kunst bei der Ausbildung der Pferde. Als er mich das erste Mal besuchte, da sprach er nur zehn Worte mit mir und ich war schon entsetzt, weil ich dachte, dass er überhaupt nichts von mir wissen wollte... als er ging, da fand ich Javor, meine damalige Stute, mit einem neuen Geschirr aus punziertem Leder in der Koppel! Es war wundervoller Schmuck und kostbar, aber was mich berührte war, dass er Wochen daran gesessen haben musste und die Punzierungen zeigten meine Initialen und Zeichen."
Jelena sah Lorainne lächelnd an: "Er hätte wie jeder andere einfach ein teures Schmuckstück mitbringen können. Aber sein Geschenk zeigte mir, dass er sich wochenlang mit mir beschäftigt und Erkundigungen über mich eingeholt hat. Er wollte, dass es mir gefällt. In dem Augenblick wusste ich, dass es eine gute Ehe werden würde."
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Mel am 22. Jun 10, 12:58
"Mhm, ja, ich glaube ich weiss, was Ihr meint. Von Simon erzählt man sich ähnliches. Er wollte ja gar nicht heiraten. Mein Vater erzählte mir, er war ein Schwerenöter und wollte seinen Ruhm auf Turnieren mehren, und die Frauen lagen ihm zu Füssen. Sein Lehnsherr verlangte schliesslich aber von ihm, dass er heiraten sollte, und suchte ihm sogar eine Frau aus. Ich habe sie einmal gesehen, das war ich noch ein kleines Mädchen. Sie war hochschwanger, und Simon las ihr jeden Wunsch von den augen ab. Aber es war nicht so, wie bei meinen Eltern, diese zärtlichen Berührungen fehlten völlig. Ich glaube schon, dass er ihr zugetan war, aber Liebe?! Nun, 2 Wochen später starb sie mit dem Kind, während Simon bei einem Turnier weilte. Mein Vater behauptet, ihr Tod hätte ihn nicht so schwer getroffen, wenn er sie nicht geliebt hätte. Allerdings muss es dann eine völlig andere Art Liebe sein, als bei meinen Eltern...
Aber sagt, Jelena, warum kam es nicht zur Hochzeit? Ihr schient euch zugetan zu sein, wolltet dem anderen gefallen und ihm eine Freude machen, was ist also passiert?"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 22. Jun 10, 13:57
Jelena schüttelte frustriert den Kopf: "Lorainne, es gibt nicht nur DIE Liebe, es gibt viele Arten und Formen von Liebe. Wenn Simon so leidet, dann hat er auch geliebt, auch wenn es nicht in dein Bild von ihm passt. Aber das wirst du noch lernen in den Jahren, die vor dir liegen."
Es sah einen Augenblick so aus, als ob Jelena nichts mehr sagen wollte, aber sie wandte sich noch einmal zu Lorainne um:
"Mein Verlobter starb. Und erst als er gegangen war, da wurde mir bewusst wie gern ich ihn gehabt hatte. Ich habe um ihn getrauert und bevor ich mein Herz einem anderen zuwenden konnte, musste ich von zu Hause fort."
Es war offensichtlich, dass Lorainne nicht mehr erfahren würde.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Mel am 22. Jun 10, 15:46
"Ich meine auch nicht, dass es nur eine Form gibt, dennoch sollten die Gefühle bei einer Heirat.. nunja, das mit Eurem Verlobten tut mir leid. Auch dass ihr Eure Heimat verlassen musstet. Ich kann sehr gut nachempfinden, wie sich das anfühlt, egal unter welchen Umständen." Lorainne wartete ab, ob die Heilerin noch etwas inzufügen würde, nachdem sie aber schwieg erhob sie sich.
"Merci beaucoup für das gespräch. Und für den Tee."
Sie prostete der Heilein grinsend mit ihrer Schale zu und trank die letzten Schlucke.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 22. Jun 10, 15:54
"Gerne, Lorainne, wenn euch noch etwas auf dem herzen liegt, dann kommt vorbei. Ich hoffe, ich konnte helfen?"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Mel am 22. Jun 10, 18:02
"Jelena, ihr wisst doch, dass ihr mir immer in irgendeiner art und weise helfen könnt. aber vielleicht könnt ihr mir auch noch in einem anderen anliegen helfen. Sicher habt ihr schon gehört, dass die baronin vergiftet wurde? nun, die königin hat einen ihrer heiler zu ihr geschickt, trotzdem wird es nicht merklich besser und sie ist immer noch schwach. allerdings will sie keinen heiler mehr um sich haben, aber so kann sie nicht weiter dahin siechen. Ich möchte ihr jetzt keinen heiler schicken, wenn sie niemanden um sich haben will, aber gibt es etwas, dass ich tun kann?!"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 22. Jun 10, 19:04
"Das ist schwierig, Lorainne. Was ich bis jetzt über die Baronin gehört habe, lässt ahnen, dass sie eigentlich eine kluge Frau ist. Wenn sie vergiftet wurde, dann wird sie auch dafür sorgen, dass sie das rechte Antidot bekommt, meint ihr nicht? Vielleicht solltet ihr nur etwas Vertrauen in sie haben?"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Mel am 22. Jun 10, 19:50
"Ach, ein heiler von der Königin kümmert sich um sie, ich vertraue darauf, dass er der Richtige Mann ist, der sie gut versorgt und ihr das entsprechende Medikament verabreicht. Was mit mehr Sorgen macht, ist, dass sie immer noch recht schwach ist, kaum isst und sich einfach zu sehr übernimmt mit.. Politik."
Sie machte eine wegwerfenden Handbewegung.
"Ich weiss einfach nicht, wie ich sie dazu bewegen kann, sich zu schonen, und mal etwas zu essen. habt ihr nicht etwas, was sie stärken kann? oder zumindest einen Rat, was ich ausrichten kann, damit sie endlich wieder etwas zu sich nimmt?"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 22. Jun 10, 20:28
Jelena runzelte die Stirn: "Lorainne, solange ich nicht weiß, wasa genau mit eurer Ziehmutter los ist, kann ich auch keine Empfehlung abgeben. Wenn sie nichts isst, dann vielleicht, weil sie nichts bei sich behalten kann? Hat sie denn niemanden in ihrem Gefolge, der sich angemessen um sie kümmern kann?"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Mel am 23. Jun 10, 13:03
"natürlich kümmern sich alle liebevoll um sie. Ausserdem erhält sie regelmässig ihre Medizin. Langsam müsste es aber bergauf gehen, ich verstehe nicht, warum sie nicht bei sich behalten kann, sollte das so sein. So sehr ich mir wünsche, dass Ihr euch sie einmal anschaut, ich vermute, in ihrer jetzigen Laune würde sie Euch hockkant rauswerfen lassen."
Nachdenklich rieb Lorainne sich die Nase.
"Nun gut, Jelena, ich werde so oder so noch nach ihr sehen, vielleicht..."
Lorainne erhob sich, um sich endlich zu verabschieden.
"Jelena, ich muss noch einige andere Dinge in Erfahrung bringen und mit Damian und Simon sprechen. Habt 1000 Dank, für Eure Zeit. Adieu!"
Sie umarmte die Heilerin kurz und verschwand.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 23. Jun 10, 13:48
Jelena verabschiedete Lorainne ebenso herzlich und blieb eine Weile im Zelteingang stehen, als die Knappin zwischen den Menschen verschwand.

Sie schirmte die Augen ab und sah sich um.
Wieviele solcher Lager habe ich bis jetzt gesehen? dachte sie bei sich und rieb sich mit dem Handballen über das Brustbein. Das Gespräch mit Lorainne hatte alte Wunden aufgerissen, Erinnerungen geweckt, die sie seit Jahren begraben hatte..
Und wieviele werde ich noch sehen? Aber keines wird zu Hause sein...
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Wassilij am 23. Jun 10, 16:45
Kurz nachdem Lorainne das Zelt verlassen hatte, trat Wassilij leise ein. Als r Jelena dort so stehen sah, schaute er sie durchdringlich an: "Geht es Euch nicht gut?"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 23. Jun 10, 16:49
"Hm?"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Wassilij am 23. Jun 10, 16:51
Kaum verwundert, wiederholte Wassilij seine Frage: "Ich fragte euch, ob es euch nicht gut geht?"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 23. Jun 10, 16:55
"Doch, es geht mir gut. Ich denke nur an Dinge, die am besten vergraben geblieben wären..."
Jelena sah unglücklich aus.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Wassilij am 23. Jun 10, 16:57
Wassilij atmete kurz ein und wieder aus, vorsichtig begann er: "Ihr meint unsere Heimat und eure Familie?"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 23. Jun 10, 17:34
"Ich denke nicht, dass ich sie noch einmal sehen werde, Wassilji..." murmelte Jelena, während sie wieder in das Zelt hineinging.
Sie kniete vor der Truhe, die ihre persönlichen Dinge enthielt und klappte den Deckel hoch.
"Hattest du von Tomislav Ivanov gehört?"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Wassilij am 23. Jun 10, 19:35
Wassilij sah sich kurz im Zelt um, stellte fest, das niemand sonst mehr in Hörweite war und Anica das Zelt verlassen hatte. Leise sagte Wassilij: "Ich weiß von Euch beiden! Man hat mich instruiert."
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 23. Jun 10, 19:37
Jelena sah ihn einen Moment irritiert an:
"Natürlich weißt du von uns beiden, unsere Verlobung ist 7 Tage und 7 Nächte lang gefeiert worden! Vater hatte geschmückte Ausrufer bis über die Wolga geschickt!"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Wassilij am 23. Jun 10, 19:39
"Nicht nur daran... Es mag sein, das Ihr euch nicht erinnert, aber Sergej war mit einem Jungen dort. Dieser Junge war ich." Mit einem lächeln verneigte Wassilij sich.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 23. Jun 10, 19:42
Jelena hörte einen Augenblick auf in der Truhe zu kramen und setzte sich auf ihre Hacken. Ihr Gesicht bekam einen grübelnden Ausdruck:
"Nein, ich erinnere mich nicht. Es war solch ein Trubel, so viele Gesichter... hattest du Spaß? Oder konntest du es nicht genießen?"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Wassilij am 23. Jun 10, 19:44
"Ich war in meiner Lehrzeit, natürlich hatte ich meinen Spaß, aber ich musste auch meine Pflichten erfüllen. Nun ich denke, für Euch war es mehr als Anstrengend?"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 23. Jun 10, 20:04
Jelena winkte ab:
"Es war meine Verlobung, es war anstrengend, aber auch berauschend."
Sie grinste ihren Leibwächter an: "Ich weiß nicht wie Vater es gedreht hat, aber der 4. Tag der Feier fiel auf eine Vollmondnacht. Als alles am Feier war, stahlen Tomo und ich uns davon und..."
Jelena bekam rote Wangen und vergrub sich wieder in die Truhe.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Wassilij am 23. Jun 10, 20:08
Wohl wissend was Jelena beinahe heraus gerutscht wäre, musste Wassilij einwenig schmunzeln und hob eine Braue. "Nun, es haben nicht viele Euer beider Fehlen bemerkt. Aber nun ja, wollt ihr weiter erzählen?"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 23. Jun 10, 20:16
Jelena erstarrte und hob eine gewebte Tasche aus der Truhe. Sie war in dunkles Leinen gefasst und mit bunten Bommeln versehen. Wassilji kannte diese Arten von Taschen, es waren Hochzeitsbeutel, die von der Braut mit Münzen und Süssigkeiten gefüllt wurden. Wenn der Ritus vollzogen war, dann ritten Frau und Mann durch das Lager und die Braut überschüttete die Gäste mit ihrer Großzügigkeit.
"Nein..." flüsterte Jelena "...möchte ich nicht..."
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Wassilij am 23. Jun 10, 20:19
"Mit ernstem Gesichtsausdruck, neigte Wassilij kurz den Kopf "Wie ihr wünscht!" Damit trat er näher an Jelena heran und legte ihr eine Hand auf die Schulter "Glaubt bloß nicht die Gerüchte um seinen Tod! Nicht alle dinge die erzählt werden entsprechen der Wahrheit. Bitte glaubt mir dies und bittet nicht um eine genauere Erklärung."
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 23. Jun 10, 20:28
Jelena streichelte den leicht verfilzten Stoff, als sie sprach, da war es, als ob sie Wassilji nicht gehört hatte:
"Sie gehörte meiner Stiefmutter. Sie und ich haben erst spät zueinander gefunden, aber als es um die Hochzeitsvorbereitungen ging, da überschlug sie sich. Nichts war ihr gut genug und sie brachte den ganzen Clan ans arbeiten. Ich erinnere mich, wie sie mit einem der Gewürzhändler um eine Ladung Zucker feilschte... ich schwöre, die benachbarten drei Clans haben es mitbekommen! Es war eine schlechte Ernte in Südwolgastan gewesen und die Preise horrend, aber sie hatte sich in den Kopf gesetzt, dass es zur Verlobung ihrer Tochter Baklava geben sollte, komme was da ..."
Ihre Stimme brach und ihr Körper wurde von einem Schluchzer geschüttelt, als sie ihr Gesicht in dem Stoff der Tasche begrub.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Wassilij am 23. Jun 10, 20:31
Wassilij kniete sich neben Jelena und schlang schützend einen Arm um ihre Schultern. Wortlos verahrte er so und wartete ab was Jelena als nächstes tun würde ohne auch nur den Hauch einer Ahnung zu haben, was er sagen konnte um ihr zu helfen.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 23. Jun 10, 20:39
Es dauerte eine Weile bis die Heilerin sich beruhigte und als sie sprach, da war eine Welt voller Schmerz in ihrer Stimme:
"Svi su mrtvi, Sjeno moja. Svi. Sama pjevam pjesme. Tko ce pjevati na mome grobu?"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Wassilij am 23. Jun 10, 20:43
"Ihr singt nicht alleine! Und solange ich nicht versage, werdet ihr keinen Gesang benötigen! Lebt jetzt Jelena und nicht in einem "Was wäre wenn". Dies nimmt euch eure Fähigkeit, schnell zu reagieren und somit einen eurer Schutzbereiche. Und leider gehört all das zu unserem Leben, wir können die uns gegebene Zeit nicht bestimmen, jedoch wie wir sie nutzen!"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 23. Jun 10, 20:56
Jelena seufzte.
"Wer seine Vergangenheit nicht kennt, kann seine Zukunft nicht bestimmen." zitierte sie ein altes Sprichwort.
"Ich bin müde, Wassilji... ich werde mich hinlegen. Sag Anica, dass wir heute abend Reis essen werden, ja?"
Sie löste sich sanft aus seiner Umarmung und klappte die Truhe wieder zu.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Wassilij am 23. Jun 10, 21:01
Wassilij stand bedächtig auf, sah Jelena kurz an: "Ich werde es ihr ausrichten! Und ihr könnt ruhe, ich wache über euch!" Danach, verließ er kurz das Zelt um Anica über Jelenas Wünsche in Kenntniss zu setzen und kehrte wieder, um sich weiter um seine Ausrüstung zu kümmern.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 23. Jun 10, 21:09
Jelena wartete, bis Wassilji das Zelt verließ und begab sich dann zu ihrem Lager. Sie drückte die Tasche immer noch an sich. ohne das sie es wirklich bemerkte. Sie legte sich hin und weinte sich in den Schlaf.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: gerhardt am 27. Jun 10, 22:57
"Meine verdammten Füsse bringen mich um."
Die Zähne zusammenbeissend humpelte Gerhardt weiter auf Jelenas Lager zu. Fast zwei Wochen waren vergangen seit Ahrnburg und dieser Ärger hatte ganz banal angefangen.
Gestern hatte einer seiner Männer Gerhardt darauf hingewiesen daß er den Tormentorpriester nicht finden konnte, bei der Überprüfung war der Feldwaibel eher durch zufall darauf
gestossen daß auch Sturmrufer fehlten, nun das ging Gerhardt nicht direkt etwas an aber seine Neugier war geweckt.
Seitdem war der Feldwaibel fast ununterbrochen auf den Beinen. Desertation eines Rekruten war eine ernste Sache, noch dazu ein Priester und das während des Pilgerzuges, das konnte sehr übel werden. Sehr bald stellte Gerhardt fest:andere waren auch nicht auffindbar.
Gorix als erstes aber der Zauberer war schon mal des öfteren unterwegs und hatte es nicht nötig sich abzumelden,
Lorraine und Sir William, nur daß die beiden schon seit Tagen liebestrunken durch die Gegend torkelten,
dann hatte Gerhardt erfahren das eine Elfe aus Jelenas Gefolge ebenfalls nicht anwesend war und die Heilerin achtete auf ihre Welpen, dem Feldwaibel schien diese Spur
am erfolgversprechendsten, nur wenn Jelena auch nichts wusste müsste Gerhardt seinen Oberst informieren denn dann war hier gewaltig was am dampfen.
"Dieser verfluchte Maugrim!!! Er würde ihm höchstpersönlich zehn Stockschläge zusätzlich auf die Fusssohlen verpassen, nur für die Rennerei."
Dachte der Feldwaibel als er sein Ziel erreicht hatt.
Er runzelte die Stirn, normalerweise würde Wassilij hier irgendwo zu sehen sein.
Was ging hier vor?
Seis drum, Gerhardt betrat Jelenas Zelt.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 27. Jun 10, 23:08
Die Heilerin saß auf einem Lager aus Fellen auf dem Boden und studierte offenbar eine Schriftrolle. Sie sah überrascht auf und blinzelte kurz in die Sonne, bis sie den Mann vor sich erkannte.
"Gerhardt? Was kann ich für euch tun?"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: gerhardt am 28. Jun 10, 21:25
"Seid gegrüsst Jelena. Verzeiht mein eindringen aber mich bringt ein Problem zu euch bei dessen Lösung ich eure hilfe benötige."
Er machte eine Pause und Jelena blickte ihn aufmerksam an, sagte aber nichts also sprach Gerhardt weiter.
"Ich suche einen meiner Rekruten....Maugrim um genau zu sein und genau da liegt das Problem, da er Priester des Pilgerzuges ist kann ich nicht ohne
weiteres Valkensteiner recht anwenden. Bei meinen Nachforschungen habe ich dann festgestellt das auch andere aus dem Pilgerzug nicht mehr auffindbar sind und jetzt bin ich mir nicht sicher ob ich mir Sorgen machen muss. Wenn ich damit zu Robert gehe....nun ja.... ihr kennt Robert und da Wydh auch zu denen gehört die verschwunden ist, habe ich mir gedacht das ihr vielleicht etwas wisst..... ein wenig Information sonst müsste ich das ganz grosse Fass aufmachen und stehe dann womöglich als Narr da."
Der Feldwaibel blickte Jelena fragend an und ließ seinen Blick dann im Zelt schweifen, alte Soldaten angewohnheit.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 28. Jun 10, 21:52
Das Zelt war reich ausgestattet: es waren mehrere Lagerstätten aufgebaut, wovon eine wohl Jelena und eine weitere Anica gehörte. Es standen mehrere Truhen um die Mittelstange herum, in denen Vorräte für Heilung und Alchemie zu sehen waren. Auch wenn es eng war, so war doch ziemlich offensichtlich, dass alles binnen kurzer Zeit zusammengepackt sein konnte.
Jelena sah ihn überrascht an: "Wollt ihr sagen, ihr habt keine Ahnung?"
Sie wies ihm einen Platz neben sich und griff hinter sich zu einer sauberen Schale und einer Kanne mit kaltem Tee.
"Bitte, nehmt Platz und trinkt einen Schluck. Bei dieser Hitze kann man nicht genug trinken."
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: gerhardt am 28. Jun 10, 23:26
Solcherlei Bemerkungen trugen nicht zur Stimmungsbesserung Gerhardts bei.
Ja Himmeldonnerwetter natürlich hatte er keine Ahnung,
davon redete er doch die ganze Zeit, ihm sagte ja keiner was. Die Herren Adeligen und die Vertreter der Religiösen Zunft beschlossen irgendetwas
und keiner kahm auf die Idee dem Fussvolk mal einen Wink zu geben und dann endete es damit das man gefragt wurde ob man keine Ahnung habe.
Gerhardt ballte mehrere male kurz die Fäuste. Nun gut... Jelena konnte nun wirklich am wenigsten dafür und sie hätte es am wenigsten verdient Gerhardts schlechte Laune ab zu bekommen.
"Oh Tee eine hervoragende Idee....Danke."
Er trank den Tee sehr bedächtig, damit die Flüssigkeit im Mund die Kühle abgeben konnte, in seinem erhitzten Zustand konnte er nicht auch noch Bauchschmerzen gebrauchen.
"Dann kann ich also daraus schließen daß es eine Erklärung gibt?"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 28. Jun 10, 23:39
"Die gibt es, auch wenn ich befürchte, dass es keine gute ist. Vor einigen Tagen verbreitete sich das Gerücht im Lager, der Lupus Umbra habe den Leichnahm der Flamen Agathe von Steinbach entwendet. Die Alamargeweihte hat vor anderthalb Jahren auf der Seite des Widerstandes gekämpft, das war kurz nach dem Fall von Caer Conway. Ich lernte sie auf er Flucht nach Norden kennen..."
Jelena verstummte kurz, ihre Erinnerungen lasteten wohl schwer auf ihr. Sie goß Gerhardt nach und fuhr dann mit ihrer Erklärung fort:
"Viele der Kämpfer, die nun im Pilgerzug sind, verdanken der Flamen ihr Leben. Es wäre unverzeihlich gewesen, dem Lupus ihren Leichnahm zu überlassen, der damit die-Göttin-allein-weiß-was-für schändliche Dinge tun würde. Damian hat Simon gebeten Männer um sich zu scharen, um ihnen die Reliquie, wie er es nannte, wieder abzujagen. Ich hätte gedacht, dass Robert als einer der ersten davon gewusst hat! Sasha und Gorix sind mit ihm gegangen und ich habe Wydh mitgeschickt. Es ist an der Zeit, dass sie Verantwortung entwickelt. Wassilji wird auf sie aufpassen."
Jelena presste die Lippen zusammen und sah auf ihre Hände herab. Sie sah müde und krank aus. Es war offensichtlich, dass sie ihre Verwundung noch nicht auskuriert hatte, sonst hätte sie die anderen niemals alleine losgeschickt. Was aber noch offensichtlicher war, war die Tatsache, dass sie sich Sorgen machte:
"Eigentlich hätten sie gestern zurück kehren müssen. Sie sind jetzt seit drei Tagen unterwegs, geplant waren zwei Tage..."
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: gerhardt am 29. Jun 10, 21:04
Gerhardt blickte Jelena lange an, er musste das ersteinmal verarbeiten, die Heilerin sah noch immer krank aus und um ihre Augen lag ein dunkler Schatten.
"Ihr wollt mir damit sagen daß Damian über zehn der wichtigsten Pilgerzugteilnehmer in eine Lebensgefährliche Mission geschickt hat um den Leichnam dieser...dieser Flamen vor einem Haufen Nekrophiler Lupus Umbra Killer zu retten?
Oh ich kann mir lebhaft vorstellen das Robert davon wusste und er wird herzhaft gelacht haben.
Verratet mir nur noch eins! Ich kenne kaum jemanden der sich um seine Leute so sorgsam kümmert wie euch, warum also habt ihr erlaubt das Wydh bei diesem Himmelfahrtskommando mit zu machen?
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 29. Jun 10, 21:26
"Wenn ihr das so zusammenfasst, dann klingt es wie der Inhalt einer tangaranischen Schmierenkomödie!"
brummte Jelena, doch ihre Hände ballten sich in ihre Röcke und verrieten, dass ihr keineswegs zum Lachen zumute war.
"Wydh ist mit Wassilji, Sasha und Gorix unterwegs. Jeder von ihnen würde sein Leben geben um sie zu schützen. Es war eine der sichereren Möglichkeiten sie Verantwortung tragen zu lassen!"
Jelena stand auf und schlang die Arme um sich, als sie durch den Zelteingang nach draußen blickte.
"Sicherer jedenfalls als das Lazarett von Brega..."
sprach sie leise und in jeder Silbe schwang diese knochentiefe Müdigkeit mit, die sie seit Brega zu begleiten schien. Die Heilerin drehte sich um und sah Gerhardt mit einem schwer zu entzifferndem Blick an:
"Ich habe euch nie gesagt, wie leid es mir tut."
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: gerhardt am 30. Jun 10, 00:05
Gerhardt erwiederte Jelenas Blick, sein Daumen strich über die Grawur seines Messerknaufes.
"Es war nicht eure Schuld.....wirklich nicht, ihr hättet nicht mehr tun können als ihr getan habt. Doch wenn ihr bei jedem den ihr verliert ein wenig mit sterbt wird von euch bald nicht mehr viel übrig bleiben."
Der Feldwaibel kämpfte den Drang nieder seine Hand auf ihre Schulter zu legen. um sie zu trösten? Um sich zu trösten? Da war etwas in ihren Augen, velleicht eine Schlacht zuviel, ein Leben das nie geführt wurde, ein verlust der nicht verwunden war, er wusste es nicht.
Abrupt stand er auf.
"Das mit Wassilji ist eine gute Nachricht, die anderen sind zweifellos hervorragende Kämpfer aber sie neigen dazu den Rückwertigen Raum zu vergessen......Wie also soll ich vorgehen, abgesehen davon das ich Damian für seine Leichtvertigkeit den Kopf abreisse? Robert wird nicht begeistert
sein wenn er erfährt daß andere befehl über seine Männer übernehmen, und was sagen die anderen zu der Überfälligkeit der Gruppe ?"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 30. Jun 10, 08:40
Jelena lächelte  traurig: "Gevatter Tod und ich kennen uns seit meinem 12. Lebensjahr, Gerhardt. Wie jeder Heiler habe ich gelernt meine Grenzen zu akzeptieren, oder ich wäre nach Caer Conway verrückt geworden, geschweige denn nach Fanada oder Brega... es tut mir trotz allem leid. Njordin Jorgensson war ein tapferer Mann, der einen Tod starb, wie wir alle ihn uns wünschen, im Kreise unserer Familie."
Sie machte einen Schritt auf den Soldaten vor sich zu und berührte ihn sachte am Arm:
"Mir tut es um euren Verlust leid, Gerhardt."
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: gerhardt am 30. Jun 10, 21:37
Es behagte dem Feldwaibel nicht an Njordin erinnert zu werden aber es tat gut mitgefühl entgegen gebracht zu bekommen.
Er legte seine Hand auf die ihre, die finger waren eiskalt ( wie schaffen Frauen es bei solchen Temperaturen so kalte Hände zu haben)
"Es tut mir leid um Njordin. Die Toten wissen nur eins: Es ist besser am leben zu sein. Er war für mich die letzte Verbindung zu einem früheren Leben.....Er war....."
Gerhardt räusperte sich. Aber genug von mir. Wie geht es euch? Und damit meine ich, wie geht es euch wirklich, nicht dieses 'Gevatter Tod ist immer an meiner Seite' geschwafel. Ich bin Soldat und weiss selber am Besten das man die Deckung immer hoch halten sollte."
Er verstärkte den druck seiner Hand ganz sacht um ihr zu zeigen das ihm wirklich an einer Antwort lag.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 30. Jun 10, 21:57
"Ich bin müde..." war Jelenas schlichte Antwort.
"Dieser Krieg zermürbt mich. Ich bin seit Beginn dabei, Gerhardt. Seit jenem ersten Tag, als Barad Konar zurückkehrte... und ich bin es so leid. Das Blut, das Sterben, den Gestank der Lazarette... und, was noch schlimmer ist: das Bangen um meine Familie. Bei jedem Kampf, in jeder Schlacht. Ich weiß nicht ob ich sie wiedersehen werde, weiß nicht, ob ich gut genug sein werde um sie zu versorgen, schnell genug, akkurat genug... ich bilde meine Welpen aus, bin streng zu ihnen, verlange unmögliches, damit mein Wissen erhalten bleibt, wenn meine Zeit gekommen ist."
Sie sah auf ihre verschlungenen Hände runter: beide vernarbt, wenn auch aus gegensätzlichen Gründen.
"Ich bin müde." wiederholte sie.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: gerhardt am 01. Jul 10, 22:34
"Ich verstehe euch, ich verstehe euch so gut als wären es meine eigenen Worte, zerissen zwischen Pflicht und Sehnsucht...."
Gerhardt ging einen halben Schritt zurück, hielt aber immer noch Jelenas Hand.
"Wo kann sich jemand, der für so viele ein Halt ist, sich selbst halten. Ich kann euch bei Eurer Aufgabe nicht helfen aber ich verspreche euch daß ich jederzeit für euch da bin, vielleicht brauchen wir beide jemanden der nicht  in unserer Hirarchie steckt.
Ihr könnt gewiss sein das niemand davon erfahren würde."
Der Feldwaibel straffte sich.
"Und jetzt, verehrte Jelena, muss ich noch in ein paar Hintern treten."
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 01. Jul 10, 23:02
Jelena zog Gerhardt an sich heran und drückte ihn einmal feste, bevor sie ihn wieder losließ:
"Danke, Gerhardt. Das gleiche gilt für euch."
Sie straffte sich und sah ihn dann lächelnd von unten her an:
"Das mit dem Hintern treten klingt verdammt gut, Gerhardt. Darf ich mitkommen und zusehen?"
Sie ließ Gerhardts Hand los und schlüpfte in ein Paar Lederschuhe, die vor dem Zelteingang standen.
"Sie sind jetzt einen Tag überfällig. Es gibt zig Gründe wieso das sein kann, aber wenn sie nicht bis morgen mittag wieder da sind, bekomme ich offiziell ein mieses Gefühl."
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: gerhardt am 02. Jul 10, 00:24
Gerhardt grinste und machte eine übertriebene Verbeugung.
"Es wäre mir ein Ehre! Womit fangen wir an? Mit Flamen Damian, oder suchen wir uns einen potenten Magier, zwecks aufspürzauber....dings?"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 02. Jul 10, 08:00
Jelena überlegte:
"Wir können es zuerst bei Damian versuchen. Ich habe gehört, dass ihn der Dünnpfiff erwischt hat und wollte eh nach ihm sehen."
Sie griff nach ihrer Tasche und machte ein Zeichen, dass sie bereit war.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: gerhardt am 02. Jul 10, 21:34
Sie verließen das Zelt, Gerhardt machte eine Handbewegung in Richtung eines Sturmgrenadiers nicht weit von ihnen.
"Tougref! Geh zum Lager und sage Sengurd er soll in dreissig Schlag mit zwanzig Mann am Lager von Damian erscheinen!
Leichte Ausrüstung, Verpflegung für eine Woche! Du bringst mir meine Platte und Schild, die Wachen am Lager werden einstweilen verdoppelt, Streife auf eintausend Schritt
erweitert, schau ob Varim da ist, ich hätte ihn gern dabei, oh und Dienstfrei ist bis auf weiteres gestrichen!"
Tougref machte keine Miene, Gerhardt wusste das seine Befehle auf das genaueste ausgeführt würden. Der Sturmgrenadier salutierte kurz und machte sich auf den Weg.
Gerhardts Blick viel auf die mißbilligende Miene Jelenas.
"Oh keine Sorge. Ich möchte nur vorbereitet sein wenn wir direkt reagieren müssen, wenn nicht haben meine Jungs ein wenig Übung gehabt, die werden mir bei der Hitze sonst zu träge."
Er versuchte ein gewinnendes lächeln, wusste aber nicht ob es ihm gelang.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 02. Jul 10, 22:17
Jelena schüttelte nur den Kopf und rollte mit den Augen. Sie murmelte irgendetwas, das nach "Valkensteiner... alle gleich... in eine Sack und draufhauen, triffst immer den richtigen..." klang.

"Euch ist klar, dass ich nicht binnen eines Augenblicks aufbrechen kann, ja? Und wenn, dann nur zu Pferd... diese verfluchte Wunde, zu Fuß schaffe ich keine Stunde Marsch..."
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: gerhardt am 03. Jul 10, 20:52
"Ihr seid verletzt? Warum habt ihr das nicht erwähnt?! TOUGREEEF!"
Der Sturmgrenadier stopte in einiger entfernung und wendete sich um.
"Bring Möre mit....und das Gespann!"
Gerhardt hielt Jelena den Arm hin.
"Wozu hat man Ausrüstung?....Wir sind nicht roh.....nur direkt."
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 03. Jul 10, 21:00
Jelena sah Gerhardt verdutzt an, selten hatte man die Heilerin sprachlos gesehen, aber jetzt war es soweit.
Sie blinkte einmal, zweimal, grinste und fing an zu lachen. Sie lachte so ausgelassen, dass ihr die Tränen über das Gesicht liefen und sie nach Luft japste.
Jedes Mal, wenn sie sich beruhigte, sah sie in Gerhardts verdutztes Gesicht und fing wieder an.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: gerhardt am 04. Jul 10, 01:42
Etwas verlegen stand Gerhardt neben Jelena, ihr Heiterkeitsausbruch machte ihn ratlos. Anderseits verlieh ihr Lachen dem Tag mehr Farbe.
"Es freut mich euch belustigt zu haben aber vielleicht solltet ihr mit dem Lachen warten bis ihr Möre gesehen habt, unsere
alte kaltblut Stute macht nicht viel Staat aber sie tut ihre Arbeit."
Jelena glukste und schniefte noch immer und Gerhardt hätte am liebsten mit gelacht aber ihn trieb die Sorge um die Expedition, ein
solche Zusammenballung der erfahrensten Kämpfer Engoniens ließ eine verspätung im Zeitplan um so bedrohlicher werden.
"Wir sollten jetzt aber wirklich los."
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 04. Jul 10, 11:12
Jelena wischte sich die Tränen aus den Augen und grinste den Soldaten vor sich an: "Es tut mir leid, Gerhardt, aber..." sie schüttelte nur grinsend den Kopf und hakte sich bei ihm unter. Die beiden gingen los in Richtung von Simons Lager, wo auch Damian seine Zelte aufgeschlagen hatte.
"Also der Reihe nach: wenn wir tatsächlich entscheiden heute noch aufzubrechen, dann benötige ich eine halbe Stunde um Vorräte und einen Lehrling einzupacken. Das hier..." sie klopfte auf ihre inzwischen schon speckige Heilertasche, "... reicht bei so vielen nur dazu die akute Situation zu überstehen. Außerdem würde ich dann eines meiner eigenen Pferde nehmen."
Jelena wies mit der freien Hand auf das Gatter, welches hinter den Zelten zusammengezimmert worden war. Dort tummelten sich eine Handvoll unterschiedlicher, aber allesamt hochwertiger Pferde, alle mit Jelenas Brandzeichen versehen: zwei gegeneinander versetzte J.
"Nicht, dass ich eurer Führsorge nicht traue, aber eine Medvjedstani reitet fremde Pferde nur dann, wenn ... nun ja, wenn wenn es eben WIRKLICH nicht anders geht."
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Luthor Kaaen am 04. Jul 10, 11:43
Es sollten doch noch einige lange Stunden Schlaf vergehen, bis Luthor das aufgeholt hatte, was er brauchte um wieder voll auf der Höhe zu sein. Dabei störte es ihn auch gar nicht, sich auf das nächstbeste Fell inmitten von Truhen und Kisten fallen zu lassen, sich eine der Reiterdecken zu greifen und einzuschlafen. Er wurde erst wieder wach, als Stimmen im Zelt ertönten, aber er versuchte, sich noch mehr zu verkriechen um doch noch etwas Zeit im Reich der Träume zu verbringen. Vergeblich. Schließlich hörte er auf, sich etwas aufzuzwingen, seinem Körper waren die Stunden wohl genug gewesen. Dennoch blieb er so lange liegen, wie es ging.
Warum wurde er ausgerechnet bei den Worten Himmelfahrtskommando wach?! Sein Geist war noch nicht ganz auf der Höhe, Gedanken zu verknüpfen, doch ging es um Tod, Barad Konar und einer Mission. Er wollte nicht in das Gespräch platzen, blieb liegen und wartete, bis Gerhardt und Jelena das Zelt verließen, was nicht mehr lange dauerte.
Dann erst kletterte er müde über die Kisten hinweg und verließ ebenfalls das Zelt.
Als er Jelenas Lachen hörte, zuckte er beinah zusammen. Dieses Geräusch war in den letzten Jahren so selten geworden, dass es schon fast ungewohnt klang. Er klopfte den Hut ab, zog ihn auf und folgte den Beiden in großem Abstand, um dann zu den Pferden zu gehen, um nach dem seinen zu sehen. Es hatte sich gut erholt, was bei der hier herrschenden Pflege nicht verwunderlich war.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 04. Jul 10, 12:42
Jelena sah Luthor mit wirren Haaren und gähnend zu den Pferden stolpern und bedeutet Gerhardt kurz zu warten.
"Luthor?" Sie winkte ihrem Lehrling zu ihnen zu kommen.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Luthor Kaaen am 04. Jul 10, 13:04
Luhtor ließ vom Pferd ab und ging zu den beiden hinüber. Er begrüßte Gerhardt mit einem lächelndem Nicken und sah seine Meisterin aufmerksam an.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 04. Jul 10, 13:16
"Die anderen sollten bereits von ihrem kleinen Ausflug zurück sein.Wir machen uns Sorgen. Finde Temris, macht euch fertig, es kann sein, dass wir abrupt aufbrechen müssen. Sattelt die Pferde und frag Anica nach Proviant für mehrere Tage. Ich geb dir Bescheid, sobald ich kann."
Sie fuhr Luthor durch die wirren Haaren und lächelte ihn warm an.
"Ich bin froh, dass du wieder da bist. Jetzt geh, finde Temris und beeilt euch."
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: gerhardt am 04. Jul 10, 19:00
Betreten räusperte sich Gerhardt.
"Jelena?! Nach dieser kurzen Unterhaltung fürchte ich, haben wir ein kleines Problem: Ich kann nicht reiten, das heißt ich weiß nicht ob ich es kann , ich
habe es jedenfalls noch nie getan. Meine Einheit ist ein mobiler Eingreiftrupp, die logistischen Anforderungen einer Herde Pferde wäre da nur hinderlich."
Er scharrte mit seiner Stiefelspitze einen Halbkreis in den Boden.
" Ihr müsst ein wenig geduld mit mir haben."
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 04. Jul 10, 19:59
Jelena sah ihn etwas verdutzt an, fing sich aber schnell wieder und hakte sich bei ihm unter:
"Macht euch keine Sorgen. Lasst uns erst einmal herausfinden was überhaupt los ist und dann finden wir uns zurecht. Ich war schon sehr oft mit gemischten Truppen unterwegs und meine Pferde sind sehr gut trainiert. Sie können als zusätzliche Wachhunde dienen oder auch einen unerfahrenen Reiter tragen, wenn es sein muss. Und wieso sollte ich keine Geduld haben? Bis jetzt habt ihr meine nicht übermäßig strapaziert. Immerhin seid ihr nicht Robert."
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: gerhardt am 04. Jul 10, 22:05
Gerhardt hatte ein wenig das gefühl das Ruder aus der Hand genommen zu bekommen aber dann hörte er in der Ferne, leise, die Befehle Sengurds und einen Trupp im
Laufschritt. Sein Männer waren also unterwegs, bei den Göttern hoffentlich kahmen sie nicht auf die Idee Simons Lager zur Vorsorge zu umstellen, Das wäre nun wirklich
das falsche Signal, aber Sengurd war besonnen genug um nichts dummes zu tun.
"Niemand ist wie Robert. Selbst Robert manchmal nicht. Ich hoffe wir kommen bei Damian etwas weiter und er ist in der Lage mit uns zu sprechen,trotz seines....
wie sagtet ihr?....Dünnpfiffs."
Er stellte sich vor wie Damian in einem seiner aufwändigen Gewänder auf einem sonnenüberflutetem Donnerbalken saß, manchmal war seine Fantasie wie ein junger Hund, einfach nicht zu bändigen.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 05. Jul 10, 09:03
Jelena schnaubte:
"Ich habe manchmal das Gefühl Robert McMannahugh wurde nur geboren um mir auf den Keks zu gehen..."
Sie unterbrach sich selbst, als sie den versonnenen Ausdruck auf Gerhardts Gesicht sah:
woran der wohl denken mag...
dachte sie so bei sich, während sie über Zeltschnüre stiegen und um Lagerfeuer herum gingen.

"Sagt einmal, seit wann kennt ihr Robert eigentlich?"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: gerhardt am 05. Jul 10, 16:04
Gerhardt hob seine linke Braue.
" Er anderseits, schätzt euch über alle Maße. Nur ist es zuweilen anstrengend die Gunst Roberts zu geniessen, aber seid ehrlich:
Robert kann euch nur deswegen so nerven weil er euch eben nicht egal ist."
Der Feldwaibel erwartete keine Antwort, er ließ Jelena auch keine Zeit dazu.
"Ich hatte damals gerade meine Heimat Andarra hinter mir gelassen und mich als Söldner in Valkenstein verdingt als er mir das Leben rettete.
Bei Tormentor das ist jetzt weit über zwanzig läufe her.....Ich weiss noch: Das erste das er bewusst zu mir sagte war: Hör mal du Fichte! Wenn du schon mit
dem Spielzeug da rumfuchteln willst dann lern wenigsten wie man damit umgeht! Ich sah das damals als Aufforderung den Sturmgrenadieren
beizutreten."
Er lächelte bei den bittersüßen Erinnerungen gequält.
"Und?! Wie seid ihr an den Zwerg geraten?"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Luthor Kaaen am 05. Jul 10, 18:49
Luthor hatte eifrig genickt und sich dann im Laufschritt enfernt. Temris finden, super! Trotz der ernsten Situation grinste er in sich hinein.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 05. Jul 10, 19:04
Jelena wurde still, ihr Gesicht verschlossen, offenbar überlegte sie gründlich, was genau sie auf die Frage antworten sollte.
"Wenn... als... als ich Robert das erste Mal traf, da war er verloren in der Dunkelheit."
Sie verstummte wieder, aber zwischen ihren Brauen hatte sich die steile Falte gebildet, die sie immer hatte, wenn sie etwas in ihren Gedanken wälzte. Sie drückte den Arm, an dem sie sich eingehakt hatte, fester.
"Es ist gut, dass er euch hat, Gerhardt. Er neigt dazu sich in der Gewalt der Schlachtfelder zu verlieren. Es stimmt, ich liebe ihn wie einen besonders nervigen Bruder und vielleicht bin ich neben euch diejenige, die die meisten seiner Geheimnisse hütet."
Jelena sah Gerhardt ins Gesicht und da war er wieder, dieser Schatten in ihren Augen.
"Ich versprach ihm einst das für ihn zu sein, was ihr für Njordin ward."
Sie verstummte und ging weiter neben ihm her.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: gerhardt am 05. Jul 10, 21:03
"Verzeiht wenn meine leichtfertige Frage euch betrübt hat, manche Dinge bleiben besser verborgen.
Wir haben ein Sprichwort: Eine Leiche wird auch nicht lebendiger wenn man sie immer wieder aus dem Sumpf zieht."
Gerhardt tätschelte behutsam die Hand die sich bei ihm eingehakt hatte.
"Ich fürchte allerdings das ich eine weitere unangenehme Frage stellen muß: Mir ist immer noch nicht ganz klar
wer alles bei diesem Pilgerzug teilgenommen hat. Ich hätte gern eine Vorstellung des Ausmaßes!"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Temris am 05. Jul 10, 21:32
Temris saß nicht weit von Jelenas Lager in seinem Zelt an einen kleinen Holztischchen, auf dem ein kleines Deckchen lag und eine Öllampe stand, ein Buch vor ihm ausgebreitet, indem er eher mäßig intressiert herumkritzelte. Als er von draußen Schritte vernahm, blickte er auf und verharrte so mit dem Kohlestift in der Hand. Sein verdutzes Gesicht wandelte sich bald zu einem Grinsen, als er erkannte, wer da zu ihm trat. Zuerst schob sich ein Kopf durch die Tür, auf dem ein roter Hut saß. Der Hut blickte auf, und darunter erschien ein ihm allzu vertrautes Gesicht: Luthor. Augenblicklich stand Temris vom Tischlein auf und schritt auf den Ankömmling zu. "Wurde aber auch Zeit, dass du mal aus unserem behüteten Nest herauskommst. Schön dich zu sehen." Er breitete die Arme zu einer freundschaftlichen Umarmung aus.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 05. Jul 10, 21:38
Jelena blinzelte in die Sonne, es waren nur noch einige Schritte bis zu Simons Feldzeichen.
"Simon, Lorainne, einer ihrer Kriegsknechte, Sir William, Maugrimm, Svenja Swanson, Sasha, Gorix, Wydh, Wassilji, Lyra, 2 Sturmrufer, Hegenbrecht  und..." Ihr Gesicht verzog sich zu etwas, dass ein Lächeln sein könnte, aber eher einem Zähnefletschen glich: "Kadegar Sonnenwende. Sie sind binnen eines Tages aufgebrochen und haben das Banner mitgenommen. Es sollte lediglich zwei Tage in Anspruch nehmen, deshalb nur wenige Vorräte und da sie unbemerkt vorankommen wollten, keine Pferde."
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Luthor Kaaen am 05. Jul 10, 21:45
Luthor umarmte den Mann, der ihm nicht weniger war als ein Bruder und legte ihm eine Hand fest in den Nacken, als er ihn danach auf Armlänge musterte. "Einer muss ja sehen, dass du weiterhin ein Stück bleibst, Temris!" meinte er lächelnd "Auch wenn du das bis jetzt scheinbar ganz gut selber hinbekommen hast" dabei schielte er ihm über die Schulter auf das Buch "Ich hoffe, die Feder war dir kein zu großer Gegner" zwinkerte er. Dann schüttelte er den Kopf "Nein, es ist auch schön, dich wiederzusehen."
Er zog den Hut und klemmte ihn unter den Arm "Meisterin Jelena schickt mir. Wir brechen auf!" meinte er. Sein Gesichtsausdruck sprach Bände. 'Endlich!'
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Temris am 05. Jul 10, 21:55
Temris nahm den wortgewandten Seitenhieb von Luthor mit einem Lachen hin und wandte sich kurzerhand um, um die Öllampe zu löschen, womit er einige Schwierigkeiten zu haben schien, was seinen Begleiter wohl nur noch mehr ein grinsen ins Gesicht trieb. Als es ihm dann endlich gelang. Richtete er sich auf und trat mit Luthor zusammen aus dem Zelt heraus. Beide machten sich gemeinsam auf den Weg zu Jelenas Lager. "Schade, dass es sofort los geht. Ich würde dir gerne alles erzählen, was hier in der Zwischenzeit vorgefallen ist. Aber du scheinst richtig begeistert zu sein, dass wir aufbrechen. Ich hoffe du musst nicht erst wieder deine Finger trainieren. Weil wenn es so wäre, dann bitte nicht an mir." Temris grinste hämisch.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Luthor Kaaen am 05. Jul 10, 22:42
Er nickte, als er neben ihm herging und dabei auf seine Stiefel sah, welche das Gras unter ihnen in einem gleichmäßigen Takt zerpflügten "Ich denke, wir werden auf der Reise noch einige ruhigere Stunden haben, in denen du mich auf den neusten Stand bringen kannst" meinte er "Nein, musst!" Er fuhr sich mit einer Hand durch die Haare, strich sie zurück und zog wieder seine Kopfbedeckung auf. Das Geflecht aus Lederbändern, der Rune und dem magisch geöffnetem Stück Mithril von Gorix darunter saß fest um seinen Unterarmm, spannte und vorallem kribbelte noch etwas gewöhnungsbedürftig. Auch auf diesen Umstand wollte er Temris ansprechen. Neben Gorix war er der einzige Magier, dem er auch blind vertraute. Aber auch das würde noch Zeit haben müssen.
Auf Temris Anspielung lachte er auf "Meine Finger sind in der selben Form wie immer. Ich hoffe nicht, dass du Dummheiten machst und es soweit kommt, auch wenn es mir eine Ehre wäre, deine Narben mit meiner Handschrift zu versehen"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Temris am 05. Jul 10, 22:45
"Zu viele sind mit deiner Handschrift versehen! Doch lass uns nicht in Errinnerung an alte Heldentaten schwelgen, die keine sind! Erzähl mir lieber, warum Jelena dich zu mir schickt und wohin die Reise geht..."
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: gerhardt am 05. Jul 10, 23:04
Gerhardt sog hörbar die Luft ein.
"Das ist schlimmer als ich befürchtet hatte. Wenn sir Robert davon erfährt wird er auf eine
militärische Antwort drängen und er hätte recht damit. Das kann den ganzen Pilgerzug gefährden
wenn nicht......"
Der Feldwaibel musste einige Schritte hin und her gehen um seine Gedanken zu ordnen.
"Also gut Jelena, gehen wir jetzt da rein und Ihr könnt mit Damian reden. Ich werde, euch zu ehren, einstweilen die Füsse still halten
und nur euch zu ehren, aber wenn wir hier nicht wenigstens ein, zwei richtig gute Lösungen präsentiert bekommen muß ich tätig werden, sofort."
Er hob den Arm und schnippte einmal mit den Finger, sofort erschien hinter einer Böschung Sengurd.
"Wie sieht es aus Sengurd?"
"Die Männer sind versammelt und bereit."
"Gut! Wartet hier!"
Gerhardt wendete sich Jelena zu.
"Können wir?"
"Ähm Feldwaibel?"
"Ist noch was Sengurd?!"
"Was ist mit Möre?"
"Behaltet sie vorerst bei euch ich denke die Heilerin hat heute schon genug gelacht!"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 06. Jul 10, 11:20
"Mir wäre es lieb, wenn ihr einstweilen vor dem Zelteingang warten würdet, Gerhardt. Ich verspreche euch alles zu erzählen, aber wenn Damian wirklich so schwer krank ist, dann könnte es ansteckend sein und ich will nicht, dass ihr es euch einfangt. Wenn ihr es an eure Männer weitergebt..." Jelena schauderte, so eine Epidemie würde effektiver sein, als ein ganzes Battalion Lupus.
Sie wartete Gerhardts zähneknirschendes Nicken ab und verschwand in Damians Zelt.

Etwa eine Viertelstunde später stolperte Jelena wieder aus dem Zelt heraus. Sie war grau im Gesicht, ehrlich gesagt sah sie so aus, als ob sie sich gleich übergeben würde.
Sie packte Gerhardt am Arm und zog ihn mit sich fort, zurück in Richtung ihres Lagers.
Sie gab nur ein Wort zur Erklärung:
"Szivar."
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: gerhardt am 06. Jul 10, 20:13
"Bei den Göttern Jelena was ist....... Setzt euch!"
Sanft löste sich Gerhardt aus ihrem Griff.
"Sengurd!"
Der Valkensteiner kahm mit Rüstung und Schild Gerhardts.
"Sengurd! Zehn Mann sofort dieses Zelt umstellen! Niemand darf rein und niemand darf raus ohne meine ausdrückliche erlaubnis.
Nutzt Bögen, finale Gewalt nur im notfall, vier mann in Sir Simons Lager, verschafft euch einen Überblick und informiert dort die Soldaten!
Zwei Mann unverzüglich zu Sir Robert!"
Gerhardt musste sich eingestehen daß er nicht viel über Szivar wusste: Er war einer der Engonischen Götter und verantwortlich für Hinterhalt
und Tücke.
Wenn der Alamar Priester von Szivar berührt wurde könnte diese ganze Mission eine Falle gewesen sein.
Er sah Jelena an.
"Verzeiht meine Penetranz aber ich muss genau wissen was ihr in diesem Zelt gesehen habt."
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 06. Jul 10, 23:05
"Nein! Nein! Es tut mir leid, es ist nicht Damian, von dem Gefahr ausgeht..."
Jelena rang die Hände, atmete einmal tief ein und aus und packte Gerhardt wieder am Arm:
"Kommt, ich muss in mein Lager und Vorräte sammeln, während Temris einen Suchzauber spricht. Wir brechen auf sobald wir wissen in welche Richtung wir ziehen müssen. Damian ist dem Trupp heute früh nachgegangen und hat Spuren von Kämpfen gefunden. Sie führten an einen Ort, an dem Szivar sehr mächtig war, es muss ein 7 Mal verfluchtes Ritual stattgefunden haben..."
Sie krallte sich unbewusst an Gerhardt fest, wenn sie ein Pferd gewesen wäre, dann hätte er das Weiße in ihren Augen sehen können.
"Wenn er seine dreckigen Klauen im Spiel hat, dann ist nichts so wie es scheint. Wir müssen genau wissen in welche Richtung wir ziehen, sonst schaden wir womöglich mehr als wir nutzen! Lasst Robert in mein Lager bringen, er wird sich uns anschließen wollen, da verwette ich meine letzte Ladung Kaffee drauf. Bitte, Gerhardt!"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Alvias am 06. Jul 10, 23:48
Alvias kommt gerade von seinem täglichen Ausritt zurück. Mittlerweile ihrem Schicksal ergeben, sperrt er Nyanda seien Stute ins Gatter. Nur weil er ihr begreiflich machen konnte, dass es hier für sie am sichersten ist, bleibt sie überhaupt freiwillig in diesem. Sein Sattel und Reitzeug liegt über dem Zaun.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: gerhardt am 07. Jul 10, 00:59
"Ich habe bereits nach Robert schicken lassen und vielleicht solltet ihr einen Kaffee trinken stadt ihn zu verwetten.
Seid beruhigd wir werden das schaffen."
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 07. Jul 10, 09:16
Gerhardts ruhie Art schien Jelenas Panik zu durchbrechen. Sie schloß die Augen. Atmete einmal tief ein und aus. Nach kurzer Zeit entspannte sie sich sichtlich und öffnete die Augen wieder. Jetzt war eher ein grimmiger Zug in ihrem Gesicht zu sehen.
"Folgt mir!"
Sie schürzte den Rock, so dass ihre Beine bis zu den Knien sichtbar wurden und schlug den Weg in ihr Lager ein.
"Szivar ist der Herr über Lug, Trug und Gift. Er befehligt Dämonen und Verführer." erklärte sie Gerhardt auf dem Weg.
"Er spielt eine nicht unerhebliche Rolle in diesem ganzen Desaster und mehr als einmal waren wir seinen verabscheuungswürdigen Wegen direkt ausgesetzt..." Jelena schauderte, "Folter, Verrat, Tod... wir haben schon alles in seinem Namen erdulden müssen. Wenn er seine Finger im Spiel hat, dann..." Sie verstummte, es klang zu sehr nach Herbeireden, wenn sie aussprach, wovor sie Angst hatte.

Sie passierten das Gatter und Jelena sah Alvias sein Pferd versorgen:
"Alvias? Wir müssen aufbrechen! Such Linnea, sag ihr, wir müssen nach dem Rudel suchen und sie soll dazustossen. Sie soll auf das schlimmste vorbereitet sein. Anschließend hast du etwa 10 Minuten um Vorräte zu packen. Du bist verantwortlich für die fertigen Tränke. Lauf!"

Jelena erreichte ihr eigenes Lager: Anica war gerade dabei das Kochfeuer zu schüren, Luthor und Temris offensichtlich gerade dabei es zu verlassen und Lesska von den Nordhunden hatte es sich im Schatten in Gras bequem gemacht.

"Anica? Pipremi jelo za sve nas za nekoliko dana i sedlaj konje!"
Die Magd legte alles beiseite und stob zu den Wagen davon.

"Lesska? Sag Miguel wir brechen auf! Sasha ist in Schwierigkeiten, Szivar hat seine Hände im Spiel!"

"Luthor? Feldschervorräte, Verbände, meine Waffen!"

Jelena fegte wie ein Wirbelwind von einem zum anderen, bis sie schließlich vor Temris zu stehen kam. Sie legte ihm die Hände auf die Schultern und sah ihm in die Augen. Offenbar war sie mit dem zufrieden, was sie sah. Denn sie nickte und sagte:
"Du musst sie finden."
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Varim am 07. Jul 10, 09:27
Verdammt! Wo war nur Gerhardt? Die Valkensteiner vor Damians Zelt schickten ihn zu Jelenas Lager.
Ständig einen Augenblick zu spät. Naja, derzeit befand sich Varim nicht im Kampf.
Angesichts der waffenstarrenden Kameraden war er sich dessen allerdings nicht allzu sicher.

Tougref hatte ihn zu Gerhardt geschickt, da dieser nach ihm verlangt habe.
Gerade erst von seinem "Aussenauftrag" zurückgekehrt, stand Varim der Sinn eigentlich nach einem
bequemen Lager mit reichlich Essen und Trinken.
Aber Befehl war wie immer Befehl!

Doppelt Verdammt!
Vor diesem "Aussenauftrag" hatte der Leutnant etwas von seiner Mutter erzählt, die ihm immer
gesagt habe, man solle ständig gründlich hinter sich sauber machen. Dies erspare Einem später
eine Menge Arbeit.
So war Varim mit einigen Wenigen unterwegs gewesen, um den Weg hinter dem Tross zu "säubern".
Gut, dies konnte auch bedeuten, eventuell zurückgelassene "Reisegefährten" aufzuspüren,
um sie wohlbehalten zurückzugeleiten. Dabei handelte es sich jedoch eher um die politisch
korrekte Formulierung des Befehls, der eigentlich lauten müßte: Spüre den Feind auf, wenn Du ihn
triffst und gib´ ihm, was er verdient!

Die hektische Betriebsamkeit um ihn herum ließ Varim das Nächstschlimmste befürchten.
Ging es etwa schon wieder weiter?
Varim zog einem Wallach den Trinkeimer unter den Nüstern weg und kippte sich das Wasser
über den Kopf. Wenigstens eine kleine Erfrischung sollte noch gestattet sein.
Das Pferd sah ihm interessiert zu.
"Guck´ nicht so blöd, und wage nicht nach mir zu schnappen Du Vieh, sonst gibt´s was auf
die Nase."
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Temris am 07. Jul 10, 14:55
Temris schien verdutzt zu sein, als die Meisterin ihre Hand auf seine Schulter legte.  Er wandte sich um und sah ihr in die Augen. Sie nickte und sprach darauf hin: "Du musst sie finden." , was Temris nur noch mehr verdutzte. Der junge Mann der gerade erst aus seinem Zelt gekrochen kam, und den ganzen Tag über seinen Unterlagen gesessen hatte, begriff die Lage keineswegs. "Verzeiht....Wen muss ich finden?" fragte er unsicher.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 07. Jul 10, 15:06
"Sasha, Gorix und Wydh. Der Trupp mit dem sie aufgebrochen sind, hätte schon gestern zurück sein sollen. Ich habe gerade erfahren, dass Szivar sein Hände im Spiel hat."
Jelena sah ihn prüfend an, man konnte ihr die Besorgnis im Gesicht ablesen.
"Du musst uns sagen in welche Richtung wir ziehen müssen."
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Temris am 07. Jul 10, 15:24
Auf eine seltsame Art und Weise verengte sich das Gesicht des jungen Magiers und er zog die Augenbrauen nach unten. Bitterkeit und Ärgernis machten sich auf seinem Gesicht breit, wichen aber bald einer unbedingten Klarheit, die Menschen meist dann ereilt, wenn es um Leben und Tod geht. Ohne weitere Umschweife oder Fragen sagte er: "Gut. Ich werde mein Bestes geben. Ich kann mittels Magie vielleicht erspüren, wo sie sich befinden." Temris entsann sich des Zauberspruches, den Gorix ihm auf dem Fest der Naduria beigebracht hatte. Seitdem war eine geraume Zeit vergangen und Temris hatte genug Zeit, sich den Spruch besser einzuprägen und zu üben. Ob er funktionierte, konnte er jedoch keinesfalls sagen. "Ich brauche einen persönlichen Gegenstand von Sasha...ODER Wydh... Ich kann sie nicht beide gleichzeitig suchen, wir müssen also darauf vertrauen, dass sie sich bei einander befinden." Temris rieb sich den Bart und schaute zu Boden. Wenn Szivar seine Finger im Spiel hatte, konnten die sich ja überall befinden. Das machte die Erfolgschance eher gering. Wenn es nicht klappte, musste er wohl ritualisieren. Das kostete jedoch Kraft, Aufwand und Zeit. Schließlich war er immernoch Adeptus. Und ob seine besondere "Gabe" dabei hilfreich war, war eher fraglich. Dennoch war Temris fest entschlossen, die beiden Verschollenen zu finden. Er berichtete dies Jelena, ließ das mit der "Gabe" jedoch lieber aus. "Also wie gesagt, erstmal müssen wir einen persönlichen Gegenstand finden. Je persönlicher und je mehr Bedeutung die Person diesem Gegenstand zumisst,  desto besser..."
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 07. Jul 10, 15:30
Jelena nahm das Amulett mit Mithrilstaub, welches sie um den Hals trug ab und reichte es ihm. Sie legte es in seine Hand und schloß ihre darüber.
"Damit findest du Sasha. Ich habe noch das Beißholz von Gorix, falls es für dich einfacher ist nach deinem Meister zu suchen. Bei Wydhs Sachen kennst du dich besser aus. Brauchst du meine Hilfe?"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Temris am 07. Jul 10, 16:03
Temris nahm das Amulett an sich und drehte es langsam von seinem Gesicht. Das würde sicher gut funktionieren. "Brauchst du meine Hilfe?" fragte die Meisterin. Temris nahm den Blick von dem Amulett und schaute dann Jelena an. Eingängig betrachtete er ihr Gesicht für einen Moment und entsann sich an die vielen Male in kurzer Zeit, wo sie zusammengebrochen war. Dann entsann er sich an das Streitgespräch. "Lass mich entscheiden." hatte sie damals gesagt und hatte ja auch irgendwie damit recht gehabt. Also gut, lass sie entscheiden, dachte er bei sich. "Wenn ihr helfen wollt, gerne." Temris nahm sein Buch aus der Umhängetasche, blätterte darin ein wenig herum, bis er anscheinend fand, was er gesucht hatte, nahm ein Stück Kohle und zeichnete eine Rune in seine Handfläche. Dann schloss er wieder die Augen und legte Zeigefinger und Mittelfinger der anderen Hand, in der sich ein geschliffener Stein befand, auf seine Stirn, womöglich um sich besser zu konzentrieren. Was Jelena tat, bekamm er nun nicht mehr mit, da er seine volle Konzentration auf den Zauber legte. Er begann langsam, laut und deutlich, den Zauber zu sprechen: "Kal Intellex movo mentem!" Temris errinerte sich, dass er den Zauber abändern wollte, damit ihm das Zaubern leichter von der Hand ginge. Doch das war jetzt nebensächlich. Er versuchte etwas zu spüren... Tausend Magiestränge wanden sich vor seinem Auge dahin, wie ein riesiger Wirbel. Er blickte sich um, ob irgendeines der Bänder um ihn herum hervorstach. Nichts... Immer angestrengter suchte der Magier nach irgendeinem Anzeichen von Sascha...Nirgends ein kleines Zeichen? Verdammt! Temris öffnete die Augen und sah um sich, in die erwartungsvollen Gesichter. "Wie erwartet...nichts..."
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 07. Jul 10, 16:33
Jelena sah ihn grübelnd an.
"Dann sind sie schon zu weit weg... du brauchst einen größeren Fokus... und mehr Ruhe! Wir brauchen nicht den genauen Standort, Temris, wir brauchen nur eine Himmelsrichtung. Komm mit."

Sie verschwand kurz in ihrem Zelt und kam mit dem Bartmannskrug wieder heraus. Sie ging die wenigen Schritte bis zum Bach herunter und deutete auf einen flachen Stein, der in Ufernähe stand und an dem die gesamte Mishpoke morgens meditierte.
"Setz dich. Ich werde dir helfen dich zu konzentrieren. Wir benötigen nur die ungefähre Richtung und werden die Suche heute abend wiederholen. Es wird mühselig und anstrengend für dich werden, aber momentan bist du die einzige Chance, die wir haben."
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: gerhardt am 07. Jul 10, 16:56
Nur mit mäßigem Interesse beobachtete Gerhardt die Bemühungen des Magie Adepten, er verstand von diesen Dingen rein garnichts und er traute Zauberern nur so weit wie er sie werfen konnte.
Er wünschte Varim wäre an seiner Seite, er war ein guter Spurenleser, vielleicht würde das bessere Ergebnisse bringen als dieser Hokuspokus hier.
Die Zeit brannte unter seinen Nägeln, was hatte Jelena über Szivar gesagt, das Wort Folter war gefallen.
Was wenn sich die Vermissten in diesem Augenblick in den Händen irgendwelcher Szivar Kultisten befanden.
Es drängte ihn zum Aufbruch, er wusste aber das es nichts brachte auf geratewohl los zu marschieren, da sah er aus dem Augenwinkel eine Gestalt in schwarz weiss auf das Lager zu stapfen.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Varim am 07. Jul 10, 16:58
"Feldwebel. Ihr habt nach mir schicken lassen?"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: gerhardt am 07. Jul 10, 17:15
"Ah Varim! Endlich! Ich brauche eure Fähigkeiten als Spurenleser, die machen mich hier Wahnsinnig mit dem Getue. Könnt ihr
herausfinden in welche ungefähre Richtung unser Maugrim vor drei Tagen losgezogen ist?"
Der Feldwaibel warf einen flüchtigen Blick auf Jelena die sich immer noch mit Temris beschäftigte.
"Und wenn euch jemand fragt: Das ist natürlich nur als ergänzende Maßnahme gedacht. Wir verstehen uns?"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Varim am 07. Jul 10, 17:31
"Da kann ich HIER sowieso nichts erkennen. Zumindest nichts, was vor drei Tagen passiert ist.
Und ob es dafür der Spurenleserei bedarf, lasse ich mal offen.
Ich werde mal sehen, ob ich bei den Kameraden etwas herausbekomme. Und bei den Wachhabenden.
Wenn ich dort keine Informationen bekomme - was ich zu bezweifeln wage - kann ich mich immer noch
in der Nähe von Maugrimms Lager umsehen.
Tut mir leid ... schneller geht es nicht."
Eilends verschwand Varim in der Hoffnung trotzdem schneller sein zu können als die Magier.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Münster am 07. Jul 10, 17:45
"Was zur Hölle ist denn nun wieder los?!", donnerte Roberts Stimme bereits los, als er mit drei weiteren Grenadieren zwischen zwei Zelten hindurch auf die versammelten Personen zustapfte.
Alle vier sahen aus, als wären sie geradewegs dem Sumpf entstiegen. Ihre Kleidung, Haut und Ausrüstung war von oben bis unten beschmiert mit Schlamm, Dreck und anderem Unrat. Zwischendurch lugten immer wieder Gräser, Blätter und Pflanzenteile hervor. Auch ihr Geruch in der sommerlichen Hitze war um keinen Deut besser als ihr Erscheinungsbild, eher unterstrich er noch den Eindruck, als würde es sich bei den Grenadieren um eine Horde zu kurz geratener Flusstrolle handeln.

"Und warum musste ich gerade zwei Grenadiere davon abhalten eines von Simons Dienerhaustieren zu massakrieren?!", polterte Robert weiter, als ihm einer der Grenadiere einen Trinkschlauch reichte, aus dem er einen tiefen Schluck nahm, bevor er in ruhigerem Ton weiter sprach...

"Hat seine güldene Lendenschwundheit immernoch die Scheißerei und ihr wollt ihm jetzt assistieren oder wie?! Hach, verflucht, das ist jetzt mein vierzehnter großer Krieg, aber ich hab noch nie ein solches Chaos erlebt. Ich war gerade noch mit den Jungz draußen, jenseits der Brücke und hab mich ein wenig mit dem Lupus vergnügt, als der Bote mich erreichte. Also Gerhardt was geht hier vor?! Bericht!"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: gerhardt am 07. Jul 10, 21:09
Na das war jetzt genau die Art von riesen Mist die dem Feldwaibel gerade noch gefehlt hatte.
Er hatte Sir Robert eigentlich in seinem Lager vermutet.
" Mit Chaos liegt ihr genau richtig."
Dann berichtete Gerhardt von Maugrim und der suche nach ihm bis zu dem Gespräch mit Jelena, er
versuchte sich so kurz wie möglich zu halten, einerseits weil ihn der Gesichtsausdruck seines Oberst beunruhigte
anderseits trocknete der Schlamm an der Ausrüstung Roberts rapide und er wollte fertig sein bevor sein Oberst komplett verkrustete.
".......und aufgrund der Bedrohung durch eine Gottheit namens Szivar schien mir die Maßname angemessen."
Die Erwähnung Szivars ließ Roberts Gesichtsausdruck nun wirklich beunruhigend werden.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Alvias am 07. Jul 10, 23:20
Alvias will grad das Gatter schliessen, als Jelena ihn erreicht. Etwas geschockt von der Nachricht und dem ernsten Auftreten seiner Meisterin, den er in der Form lange nicht mehr oder noch gar nicht von ihr erlebt hat. Währenddessen verlässt Nyanda das Gatter wieder und gibt durch Schnaufen, Wihern und anderen Gestikulationen Alvias ihre Bereitschaft an sofort loszustürmen. So schnell ihm die Sorgfalt gebietet, macht er sie für den Ritt fertig und stürzt los. Sein erstes Ziel: Das Lager der Sturmrufer. Dieses ist jedoch ein Stückchen weg von seinem eigenen Lager. Zu Fuss und im Dauerlauf hätte er für die Strecke hin und zurück bestimmt eine Stunde gebraucht. So ist es nur eine Frage von einigen Minuten.

Im Lager der Sturmrufer angekommen, schnappt er sich den ersten den er findet: "Sag schnell, wo ist eure Kommandantin Lynnea?"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Münster am 08. Jul 10, 01:10
Robert schwenkte seinen Kopf einige Male von Gerhardt zu Jelena und wieder zurück, bevor er antwortete.
Seine Stimme wurde merklich leise und ruhig, zu ruhig, für diejenigen, die Robert kannten.

"Waibel! Wir kennen uns schon verdammt lange und deshalb sag mir nun bitte, dass das ein Scherz ist?! Einige der fähigsten Männer und Frauen dieses Kriegszugs, einschließlich einiger der wichtigsten Kommandanten haben sich auf die vollkommen bescheuerte Idee eingelassen einen vermodernden Leichnam zu suchen, den der Lupus sich unter den Nagel gerissen hat?! Und diese sind jetzt bereits überfällig und verschwunden?!"

Robert holte einige Male tief Luft und schmetterte dann seine Faust in die Andere, während er auf den Boden spuckte.

"Ich habe langsam aber sicher die Faxen dicke von diesem inkompetenten Haufen von Vollidioten! Jelena, tu mir bitte den Gefallen und rede mit dem Eimer in dem Zelt! Es ist an der Zeit auf Engonia zu marschieren und unsere besten Leute sind auf eine aberwitzige Selbstmordmission gegangen! Hat hier eigentlich noch niemand gerafft, dass wir einen KRIEG führen?! - Gerhardt! Sammel die Valkensteiner Waibel! Ich will Übungen rund um die Uhr! Die Soldaten sollen jederzeit abmarschbereit und vor allem kampfbereit sein! Schick außerdem Boten zu den anderen Truppenverbänden! Diese sollen sich den Übungen anschließen oder bei der nächsten Schlacht verrecken! - Und was diese Vollidioten angeht... Wenn du die Waibel zusammengetrommelt hast, werde ich mir sie persönlich vornehmen. Wenn Du der Sache hier nachgehen willst, nimm dir eine Faust Sturmgrenadiere und mach hinne! Wir haben nicht ewig Zeit!"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 08. Jul 10, 08:08
Jelena hatte gerade Temris bedeutet sich hinzusetzen, als Roberts sonorer Bass durch das Lager hallte.
Sie seufzte kurz und ging die paar Schritte zu ihm zurück.
Vor Robert zu stehen, wenn er wütend war, war ähnlich wie sich einem steigenden Pferd in den Weg zu stellen. Mann wusste, dass es einem eigentlich nichts wollte, aber es konnte dennoch sein, dass man unter seinen Hufen begraben wurde.
Die Heilerin trat vor ihn und griff nach seiner Hand:
"Robert! Keine Kurzschlüsse. Wir gehen los und wir werden sie finden. Du weißt, wenn Szivar seine Klauen im Spiel hat, ist es schwer durchzublicken. "
Sie sah Robert ruhig in die Augen.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Temris am 08. Jul 10, 20:44
Während Jelena gerade bei Robert war, machte sich Temris Gedanken darüber, wie er Sasha finden wolle. Was der Bartmannkrug sollte, war ihm völlig schleierhaft. "Trüffelöl?" hallte es seltsam nah in seinem Kopf wieder. Dann schüttelte er jedoch diesen absurden Gedanken wieder ab. Er errinnerte sich, dass Jelena den Fokus, den sie ihm gegeben hatte als Mithrilstaub bezeichnet hatte. Das Problem lag wohl klar auf der Hand: Wie sollte man Magie auf Mithril spüren? Das war ein Ding der Unmöglichkeit. Temris schlug sich die Hand auf die Stirn und murmelte etwas unflätiges, dachte dann jedoch nach, wie er Sascha damit dennoch finden konnte. Magie zu spüren und mittels Magie zu suchen, funktionierte schonmal nicht. Er musste einen Zauber wählen, der sich passiv auf das Schmuckstück auswirkte. Sowas wie einen Astralblick! Genau!. Vielleicht konnte er etwas erkennen, was sich auf dem Mithrilstaub befand, ihn jedoch nicht direkt betraf. Das konnte dann aber nur etwas klerikales, oder unwarscheinlich nekrotisches oder noch unwarscheinlicher dämonisches. Vielleicht gab es ja eine klerikale Verbindung von Schmuckstück zu Sascha... Ein Versuch wäre es wenigstes Wert. Do da trat schon wieder das nächste Problem auf. Klerikale Kräfte konnten sichtbar gemacht werden, auch im Astralraum, allerdings war Temris nicht sehr geübt darin, die sich ihm darlegenden Zauberstrukturen auch zu entziffern. Zumindest wollte er seine neue Möglichkeit Jelena mitteilen, wenn sie wieder eintraf.... Nach einer Weile hatte er es Satt zu warten und rief auf gut Glück nach ihr: "Meisterin! Ich glaube ich habe einen Weg gefunden!"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 08. Jul 10, 20:54
Als Temris sie rief, hatte Jelena noch keine Antwort von Robert erhalten, außer einem Zähneknirschen, aber sie vertraute darauf, dass er sich unter Kontrolle hatte. Sie drückte seine Hand noch einmal fest und meinte:
"Gib uns ein halbes Stundenglas, dann sind wir bereit. Sag mir Bescheid ob ihr mitzieht oder hier die Stellung haltet!"
bevor sie zu Temris zurück ging.

Sie atmete einmal seufzend aus und wischte sich mit dem Ärmel den Schweiß aus dem Gesicht. Die Hitze setzte ihr zu.
"Was hast du gefunden?"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Luthor Kaaen am 08. Jul 10, 22:20
Während er die Waffen alle nur schnell mit Tuch umwickelte, einen Teil in lederne Hüllen schob und alles in einem Jutesack verstaute, versuchte er seine Eile bei den empfindlichen Instrumenten der Heilerin und seinen Eigenen etwas zu mindern und verstaute alles so sorgsam es ging in Truhen und Kisten. Als soweit alles vorbereitet war, griff er sich das, was seine Meisterin und er immer bei sich zu tragen pflegten und eilte zurück.
Dort verging einige Zeit, und Luthor zog im sicheren Hintergrund der Szenerie ein langes Gesicht. Er beobachtete seinen Gefährten beim Stochern in magischen Winden, die er schon zu oft hatte zu Orkanen werden sehen. Die Vertrauensfrage brauchte man ihm über Temris zu zu stellen, ganz ohne Zweifel waren da nur noch Jelena und ihre Gruppe, denen er dasselbe Vertrauen schenkte, und dennoch. Es war so was unberechenbares.
Viel mehr hatte er dann den Soldaten gelauscht und wollte schon fast etwas sagen, als Temris einen scheinbaren Erfolg meldete. Seine Miene erhellte sich, mit einem Satz war er auf den Beinen und stand neben Temris. Auch das war so eine Sache, die er sonst nicht wirklich zuließ. Nähe zu einem Zauber.
Er reichte Jelena nebenbei seinen Trinkschlauch und gespannt wartete er mit seiner Meisterin auf eine Antwort.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: gerhardt am 08. Jul 10, 22:25
Gerhardt trat an Robert, den Oberst jetzt zu beruhigen war aussichtslos aber wenn er ohnehin schon brannte konnte man auch etwas Öl in die Flammen gießen.
"Die Mobilmachung hatte ich bereits veranlasst, ein Mann ist los zu den anderen Waibeln, die Männer die ich brauche habe ich vor Damians Zelt postiert und um die Sache ab zu runden: wie ich soeben erfahren habe hat Damian veranlasst das der kleine Trupp die Fahne der Heiligen direkt in Szivars Hände spielt.
Na das nenn ich doch mal nen Scherz."
Zur sicherheit machte der Feldwaibel einen Schritt nach hinten und bereitete sich darauf vor Robert notfalls fest zu halten.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Temris am 08. Jul 10, 22:34
"Mithril Meisterin, Mithril! Der Fokus ist aus Mithril... Das heißt man keine Magie durch oder mit ihm wirken...Es gibt aber dennoch einen Weg. Dazu müsste ich in den Astralraum sehen, um eine mögliche klerikale Verbindung festzustellen. Zuerst die gute Nachricht: Wenn es funktioniert können wir sie finden. Die Schlechte Nachricht...gleich zwei: Erstens, ich bin schlecht im Spüren oder Sehen von klerikalen Verbindungen...Zweitens, klerikal ist das Reich der Götter...Also auch Szivar....Wenn dieser also nicht wollte, dass wir Sascha finden, dann könnte er es verhindern. Ich kann nur hoffen, dass das nicht geschehen wird... Abgesehen davon, dass Szivar an sich...Ihr wisst schon...weiß ich auch nicht, wie er sich mit meiner...'Gabe' verträgt..."
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 08. Jul 10, 22:43
Jelena nahm einen Schluck aus dem Wasserschlauch und reichte ihn abwesend an Luthor zurück, während sie Temris aufmerksam zuhörte. Sie rieb sich das Kinn und schien zu überlegen, schließlich hellte sich ihre Miene auf:
"Die Idee ist gut Temris, sogar sehr gut! Das Amulett ist Zeichen von Sashas Rudel, Askars Segen liegt darauf, dass ist so sicher wie mein nächster Atemzug. Ich werde dir helfen dich zu fokussieren, du wirst die Spur finden, die wir brauchen, dessen bin ich mir sicher! Sasha ist nicht umsonst erster Paladdin des Askar und wenn der Ziegenbock eines Dämonenfürsten meint er könne mit ihr spielen, dann wird er sein weißes Wunder erleben. Versuch es noch einmal mit dem Amulett, ansonsten bitten wir Miguel dazu."
Jelena lächelte ihn zuversichtlich an:
"Das wird klappen, ganz bestimmt sogar!"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Temris am 08. Jul 10, 22:59
Temris blickte ihr kurz in die Augen...Dann lächelte er. "Nun gut." ...Konzentration, Disziplin und Beherrschung. Alle drei sehr ähnlich und doch auf ihre Weisen verschieden. Und alle drei nicht die Stärken eines jungen impulsiven Feuermagiers. Wie immer... Zum Glück saß da jemand vor Temris, die sich damit gut auskannte. "Jelena...ihr botet mir beim ersten Versuch an mir zu helfen. Jetzt würde ich das gerne mit euch zusammen versuchen. Ich bin nicht besonders gut, im Erkennen von klerikalen Magieströmen, denn sie kommen meinen sehr wenig gleich und ich kann nicht verstehen, wie sie funktionieren. Ich weiß nur, dass sie es tun. Ich werde versuchen, soviel zu erkennen, wie möglich, doch dies kostet mich enorme Kraft. Es wäre der Sache abträglich, wenn meine Konzentration von anderen Dingen gestört würde." Temris blickte verstohlen zum Lager hinüber. "Vielleicht könntet ihr sie bitten, einen Moment lang ruhig zu sein?". Temris wandte sich wieder den beiden vor ihm zu. "Luthor, bleib du bitte, wenn es dir deine Angst vor Magie erlaubt. Ich verspreche dir ich werde dir nichts tun. Jelena ich befürchte, eure Bindung zu eurer Göttin, wenn ich richtig liege?, ist zu stark, als das ihr in meinem Blickfeld sein könnt. Ihr müsst also hinter mir stehen. Wenn ihr mir bei der Konzentration helfen wollt, stimmt eines eurer Lieder an und legt eure Hände auf meine Schultern, so wie ihr es beim Fest der Naduria bereits tatet. Welcher Tag ist heute? Und ich brauche die Masken... All dies vergrößert die Chance, dass ich sie finde. Es mag banal klingen, doch so ist es." Temris schloss kurz die Augen und machte sich bereit... Ein kleiner Zauber, für jeden Meister eine Kleinigkeit. Er war schon lange Lehrling...Und immernoch bereitetem ihm diese Dinge Probleme.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 08. Jul 10, 23:07
Jelena nickte. Sie nahm Temris Gesicht in die Hände und sah ihn ruhig an:
"Es ist egal, ob wir alleine in einem Tempel sind oder im Auge des Sturms, Temris. Du kannst das. Ich werde dir helfen.  Geh jetzt und hol deine Masken. Richte den Platz so ein, wie du ihn brauchst, dann werde ich beginnen."
Sie deutete auf Luthor und das identische Amulett, welches um seinen Hals hing.
"Luthor ist Teil des Rudels, Askars Hand liegt ebenso auf ihm, wie auf allen anderen. Nutze ihn als weiteren... Wegweiser... um die Spur des Winterwolfes zu finden. Askar steht für die Gemeinschaft, die Liebe des Rudels zueinander. Treu zu leben heißt treu zu sterben. Wenn ich es nicht besser wüsste, dann würde ich sagen, such den Geruch nach Schnee und Met!"
Jelena grinste Temris an und ließ ihn los um einen Schritt zurück zu treten.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Temris am 08. Jul 10, 23:22
Temris tat wie ihm geheißen und ging los um die Masken zu holen. Dabei spielte er mit dem geschliffenen Kristall in seiner Hand. Das ganze würde leider nicht so einfach werden. Er ergriff die Stäbe, sowie seine kleine Truhe und machte sich anschließend auf den Rückweg. Der Platz selbst war gut, da dort auch die allmorgendliche Meditation abgehalten wurde, bei der Temris stets teilnahm. Sich an diesem Ort zu konzentrieren würde also leichter fallen. In gleichmäßigen Abständen stellte Temris die Stäbe um sich herum auf, die Masken zu ihm gerichtet. Dumm nur, das der letzte Aspekt fehlte...Wieder etwas, was nicht vollständig war. Das musste noch in Angriff genommen werden.  Wie auch immer, Temris stellte sich mittig zwischen die Masken und schaute abwechselnd in die rotgefärbten Gesichter. Es schien als baue er ein Konstrukt zwischen sich und den Masken auf. Als er damit fertig war, drehte er sich zu Jelena um und nickte kurz. Er war bereit. Dann winkte er Luthor in den Kreis. Für den armen Kerl würde die Prozedur warscheinlich noch viel unangenehmer, auch wenn er daran gar nicht beteiligt war. Temris hoffte einfach, dass er es nicht zu sehr mit der Angst bekam...
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Luthor Kaaen am 08. Jul 10, 23:27
'Für das Rudel, oder?' dachte er bei sich. Als er in den Wintermonaten das Amulett von Sascha überreicht bekommen hatte, hatte sie und das Rudel ihm einen Schwur geleistet, und er hatte das selbe getan. Es war seine Pflicht, und darauf war er stolz. Er rieb sich den linken Unterarm, dann nickte er Temris zu und stellte sich, wenn auch mit mehr als weichen Knien, dort hin wo ihm geheißen wurde.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 08. Jul 10, 23:40
War die Stimme der Heilerin sonst melodisch und kraftvoll, war sie dieses Mal ziemlich schwach und mehr als nur ein wenig schief. Sie brach nach der 1. Strophe ab und schüttelte frustriert den Kopf. Schließlich zog sie die Schuhe aus und ließ den schweren Gürtel herabgleiten, bis sie nur noch im Leinenkleid da stand. Sie holte noch einmal tief Luft und sang leise vor sich hin, als sie den Kreis, den Temris um sich herum errichtet hatte, mit Salz aus dem Krug nachzog.
Schließlich trat sie hinter den jungen Magier und legte ihm sachte die Hände auf die Schultern.
Temris spürte ihre Anwesenheit wie eine sanfte Berührung in seinem Geiste. Sie schirmte ihn von den Stimmen um ihn herum ab und dämpfte die Nervosität und Angst, die in ihm waren.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Temris am 09. Jul 10, 19:29
Das war ein sehr schönes Gefühl. Temris dachte seltsamerweise dabei an den Geruch des Meeres und eine seicht heranrollende Flut die sich anschmiegsam auf den Strand ergoss. Er schloss die Augen.  In seinem Geist war es Nacht. Zeit also, für etwas Licht zu sorgen. Vor seinem Inneren Auge entzündete sich eine kleine Glut, die sich allmählich weiter ausbreitete. Dann stoben die ersten Flammen nach oben. Nicht lange dauerte es, bis heiße Flammenzungen vor Temris inneren Auge erschien. Dann wurde er selbst von den Flammen umschlossen, aber seltsamer Weise berührten sie ihn nicht und fügten ihm kein Leid zu. Temris, der nun vollständig von diesen inneren Flammen eingehüllt war, öffnete seinen Geist.

Er befand sich in einem Kreis und schlug die Augen auf. Fast lethargisch schaute er schnurgerade nach vorne. Dann besah er sich den Mann vor sich, und vorallem: Das Schmuckstück um seinen Hals. Je länger er darauf starrte, desto mehr wandelte sich seine Sicht. Er befand sich mitten in einem Sturm aus Bändern, die sich überall hin erstreckten. Sie hatten verschiedene Farben, das kannte Temris. Manche zogen wie Blitze ohne Ziel um ihn herum, andere schienen in der Luft zu stehen. Er kniff die Augen zusammen und versuchte seine Augen wieder auf den Mann vor ihm und dessen Schmuckstück zu richten. Doch je näher er dem Schmuckstück kam, desto mehr verschwamm seine Sicht, bis er schließlich gar nichts mehr erkennen konnte. Er schloss wieder die Augen, damit er ein klareres Blickfeld bekam, doch er konnte dennoch nichts sehen. Also nahm er die Hände zur Hilfe. Er tastete sich durchs Dunkel und hie und da streiften ihn Bänder verschiedenster Magie. Manche begriff er, manche nicht.
Da... Das musste es sein. Ein Band, sehr rein...  Und Temris wusste nicht, ob ihm seine Wahrnehmung einen Streich spielte, aber für einen Moment zog eine Brise von Schnee und Met an ihm vorbei. Er griff zu, doch dass stellte sich bald als Fehler heraus. Einen göttlichen Segen zu berühren, kam für Temris einem markerschütternden Erdbeben gleich. Augenblicklich stellten sich Temris Haare auf und er bekam eine Gänsehaut. Dennoch ließ er nicht los, woraufhin das Band sich wand, um dem Griff zu entgehen. Er würde es verlieren, wenn ihm nicht bald etwas einfiel. Und ob er danach nocheinmal in der Lage wäre um den Zauber zu wiederholen... Er bezweifelte es.
Da kam Temris eine zündende Idee! Ohne das Band los zu lassen lief er zu einer Maske nach dem anderen, griff schnell zu den vertrauten magischen Bändern und band sie an den Segen. Je länger er brauchte, desto schwerer wurde es. Als er fertig war ließ er das Band los und hoffte nun, das die Bänder der Masken den Segen solange halten würden, dass er einen Blick darauf werfen könne...Vergeblich. In einer weiteren markerschütternden Welle flog Temris zurück und sah, wie die Bänder der Masken alle zugleich Rissen. "Versagt!" schrie er...


Temris schlug die Augen auf. Er stand immer noch mitten im Kreis. Anscheinend hatte er sich nicht einen Zoll bewegt. Hatte er nur geträumt? Nein, das hatte sich zu echt angefüht...Der Zauber war fehlgeschlagen, das war sicher...Jetzt musste er das seinen Gefährten mitteilen.. Er biss sich auf die Lippe. Luthor sah irgendwie seltsam überrascht aus. Wieso? Temris blickte sich um...Und musste grinsen, als er den Grund für Luthors erstaunen fand. Alle Maskenstöcke waren umgefallen während des Zaubers, Und alle zeigten ausnahmslos in eine Richtung. Es war geglückt. Stolz und glücklich sackte Temris zusammen. Jetzt konnten sie Sascha suchen..
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 09. Jul 10, 19:46
Wer sich während des Zaubers Jelenas Gesicht ansah, sah vor allem eines: Schmerzen.
Ihr Gesicht zeigte, dass sie die Zähne zusammenbiß und die Falte zwischen ihren Brauen spaltete ihre Stirn nahezu.
Als Temris zusammensackte, verlor sie einen Augenblick den Halt, warf sich aber auf den Rücken, um den Lehrling nicht unter sich zu begraben. So lag sie im Gras und konzentrierte sich einfach nur aufs Atmen.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Akela am 09. Jul 10, 20:37
*War Lesska nach Jelenas Worten überstürzt aufgesprungen und zu den Zelten der Askarier gerannt, kam sie nun sichtlich entspannter zu dem kleinen Ritualplatz geschlendert und beobachtete das Treiben aus respektvoller Entfernung.
Als Jelena umkippte, legte sie den Kopf schief und sah Luthor udn Temris fragend an, kam aber nicht näher.*
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Temris am 09. Jul 10, 20:44
Temris verschnaubte eine Sekunde lang. Er musste erst einmal das Gesehene erst richtig begreifen. Die Welt der Magie war beides, Ehrfuchtgebietend und Schön zugleich. Er versuchte in seinen Gedanken das Gefühl zu beschreiben, das er hatte, als er den Segen von Askar berührt hatte. Solch eine Kraft! Kein Wunder, dass selbst Magieunbegabte spürten, wenn die Hand ihres Gottes auf ihnen liegt. Überwältigend. Götter... Kossuth hatte ihm so etwas nie gegeben...Vielmehr wirkte er wie ein ewiger Arbeiter, der seinen Lohn, sein Leben, gleich wieder mit seinem Leben bezahlte, weil er es seinem Gott auf ewig geopfert hatte...so schien es zu mindest. Diese ewige Sklaverei musste enden. Der Eid musste gebrochen werden. Aber was ging ihm da schon wieder durch den Kopf! Er schüttelte diese  weitentfernten Gedanken gleich wieder ab. Temris stand auf und drehte sich um. Dort lag Jelena hinter ihm, sichtlich erschöpft und schwer atmend. Sie nahmen diese Dinge in letzter Zeit verstärkt mit. Es war allerdings schon Hilfe dazu geeilt. Dennoch fragte er, leicht in Sorge, ob alles in Ordnung sei.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 09. Jul 10, 20:49
Jelena nickte lächelnd und meinte immer noch etwas atemlos:
"Alles gut... nur... aus der Übung... verdammte Schwäche... gib mir nen Augenblick... du warst erfolgreich?"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Temris am 09. Jul 10, 20:52
"Ich weiß es nicht... aber seht selbst." Temris deutete auf die Maskenstöcke, die alle in die selbe Richtung gefallen waren. "Ich bin mir ziemlich sicher, dass Sascha irgendwo in dieser Richtung zu finden sein wird. Wenn wir näher dran sind, kann ich sie auch wiederum besser spüren. Und eine genauere Richtung herausfinden. Wir haben nur ein Problem, wir wissen nicht, wie weit wir in diese Richtung laufen müssen."
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 09. Jul 10, 20:55
Jelena winkte ab: "Ein Problem nach dem anderen, Temris."
Sie setzte sich ächzend auf.
"War es sehr anstrengend? Wäre es möglich für dich den Zauber einmal am Tag zu sprechen?"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Alvias am 09. Jul 10, 21:05
Von dem Soldaten wird Alvias in eines der Zelte gewiesen, in dem er Linnea auch findet. Er überbringt ihr die Nachricht, so schnell wie möglich sich bei Jelena zu melden. Dann reitet er so schnell wie möglich zum Lazarett. Dort schnappt er sich eine mit Tränken gefüllte Kiste und bidet sie fest an Nyandas Sattel. Nun führt ihn sein Ritt zurück zum Ausgangspunkt. An dem er Nyanda mit weiteren Habseligkeiten beladet: Eine Truhe mit Verbandszeug, Desinfektionsmittel  und anderen Hilfsmitteln. Seinen Köcher mit einigen Pfeilen und den dazugehörigen Bogen. Schlafzeug für Warme Nächte und Proviant für einige Tage. Seine beiden schwerter trägt er selbst bei sich und seine Umhängetasche darf auch nciht fehlen. Nach etwas mehr als 20 min. ist er mit den Vorbereitungen fertig. Nicht ganz im Zeitsoll dafür, so hoffte er, hat er nichts vergessen.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Temris am 09. Jul 10, 21:19
"Ich denke schon...Meisterin." sagte Temris. "Mit Verlaub, meint ihr, ich habe noch einen Moment um mich auszuruhen. Es war doch sehr anstrengend..."
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 09. Jul 10, 21:26
Jelenas Gesicht drückte Bedauern aus:
"Anica sattelt bereits die Pferde. Sammel deine Sachen zusammen, geh davon aus, dass wir einige Tage unterwegs sein werden. Sobald wir losziehen, kannst du dich im Sattel etwas ausruhen, keine Sorge, ich pass darauf auf, dass du nicht aus dem Sattel fällst."
Sie grinste ihn an und reichte ihm die Hand, damit er ihr beim aufstehen half.

Als sie wieder sicher auf den Beinen stand, sah sie Lesska da stehen:
"Ja? Was sagt Miguel?"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Akela am 09. Jul 10, 21:32
"Die Nordhunde sind praktisch abreisebereit. Die meisten freuen sich, dass sie nicht mehr hier herum hängen müssen."

*Die Kriegerin schmunzelte, auch sie selbst schien einer von "den meisten" zu sein.*

"Achja, macht euch nicht so viele Sorgen, Miguel meint, Sasha geht es gut. Zumindest körperlich..."
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 09. Jul 10, 22:10
Jelena sah nicht aus, als ob sie diese Nachricht beruhigen würde.
Sie warf einen Blick auf ihr Lager:
Anica hatte die Pferde gesattelt und Proviant auf ein Packtier geschnallt, Luthor hatte seine und ihre Sachen auf einen ordentlichen Haufen gepackt, der nur noch aufgeschnallt werden musste, Alvias sprang zwischen dem Lehrlingszelt und seiner Stute hin und her und Gerhardt schien immer noch im Gespräch mit Robert vertieft.
Sie rieb sich den Nacken und blinzelte in die Sonne:
"Wir ziehen los, sobald die Pferde beladen sind. Solange wir auf Straßen unterwegs sind, sind die Nächte hell genug um weiter zu ziehen, wir rasten während der Mittagshitze."
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Temris am 10. Jul 10, 14:59
Temris hörte Jelena an, und war von dem Aufschub seiner Rast in den Sattel nicht gerade begeistert. Er half der Meisterin auf die Beine, verabschiedete sich kurz und machte sich auf den Weg Richtung Zelte. Im Zelt angekommen packte er seinen Schreibkram, der noch auf dem Tisch stand ein und begann dann großflächig seine Sachen zusammenzuräumen und zu Packbündeln zusammenfassen, die er anschließend auf die Packpferde hiefen musste.  All das war ihm nach seinem magischen Ausflug eindeutlig zu viel. Das führte dazu, dass der junge Mann bald darauf zusammensackte und einfach nur darauf wartete, dass es los ginge. Er nahm einen Schluck aus seinem Trinkschlauch, und ließ die Zeit verstreichen...
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Münster am 15. Jul 10, 02:18
Jelena konnte beobachten, wie Robert Gerhardt kurz zunickte und sich dann aufmachte, zurück in sein Lager zu marschieren.
Nachdem er jedoch einige Schritte gegangen war, drehte er sich noch einmal um:

"Jelena! Gerhardt! Seht zu, dass ihr unsere Freunde in einem Stück zurückbringt! Ich werde mich derweil um die Armee kümmern. Irgendwer muss ja wohl gelegentlich an den Krieg denken, den wir gerade führen. - Ach und Jelena! Ich schicke Dir Gerhardt und einige meiner Leute mit und ich erteile Gerhardt hiermit bis auf weiteres das Kommando über dieses Operation! Ich denke wir verstehen uns! - Und das gilt auch für euch Nordhunde da drüben. Was ihr macht, wenn ihr Sasha gefunden habt ist mir gleich, aber bis dahin wird jeder von euch genau das tun was der Waibel sagt! - Gerhardt! Abmarsch!"

Ein letztes, wortloses Nicken zu seinen Kameraden und dann stapfte Robert in Richtung seines Lagers fort.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 15. Jul 10, 22:14
Jelena, die gerade ihre Heilertasche an ihrer Stute festschnallte, warf irritiert den Kopf zur Seite, als sie Roberts Ansage hörte. Sie blies die Haarsträhne aus dem Gesicht und warf Gerhardt einen mitleidigen Blick zu:
"Wann wird er lernen, dass er mit sowas nicht durchkommt?"
Sie wandte sich zu Temris und half ihm auf und zu Sudbina. Der Hengst kannte und mochte den jungen Magier offenbar, denn er stieß ihn mit dem Kopf auf die Brust, was Temris in seinem geschwächten Zustand taumeln ließ. Jelena fing ihn auf und sag Sudbina tadelnd an:
"Stani to!Moras ga pazit, vidis da mu nije dobro..."
Der Hengst schaffte es irgendwie verlegen auszusehen, ließ den Kopf hängen und machte sich so klein es ging.
Jelena tätschelte ihn und führte Temris zum Sattel:
"Hier, Sudbina kennt und mag dich, er wird vorsichtig schreiten und du kannst dich ein wenig ausruhen."
Sie half ihm aufs Pferd und warf dann einen Blick in die Runde:

Miguel scharrte die Nordhunde um sich und rief ihr zu, bereit zu sein. Luthor sah ziemlich durchgeschüttelt aus, saß aber bereits auf Ratnik, Alvias stand neben seiner Stute und nickte nur, Temris schien nicht glücklich, aber resigniert.
Jelena ging zu ihrer Stute und zog sich ächzend in den Sattel, sie überprüfte den Sitz ihrer Reiteraxt und lenkte ihr Pferd zu Gerhardt.
"Wir ziehen in diese Richtung, in einigen Stunden werden wir den Zauber wiederholen. Ich gehe davon aus, das ihr uns einholen werdet. Wenn wir einmal unterwegs sind, dann können wir alles weitere ausklamüsern."
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: gerhardt am 15. Jul 10, 23:27
Der Feldwaibel blickte dem Trupp hinterher, bei denen sah das alles so einfach aus.
Mit einem gequälten Gesichtsausdruck wendete er sich dem Pferd zu das einer seiner Männer für ihn bereit hielt.
Unbeholfen fingerte er nach den Zügeln, griff zum Sattel und den Augenblick in dem er den linken Fuss in den Steigbügel steckte nuzte das Pferd
um einige Schritte zur seite zu machen, was Gerhardt dazu zwang auf einem Bein hinterher zu hopsen.
"Halt dieses Mistvieh fest!"
Der Sturmgrenadier eilte sinem Feldwaibel zu hilfe und half ihm in den Sattel.
"Gut so! Also drei Mann kommen noch beritten mit mir, der Rest im Laufschritt zügig hinterher. Wenn dieser Britzelfinger beim nächsten meditieren wieder so lange braucht...."
Sein Pferd setzte sich in Bewegung und Gerhardt musste sich fest halten um nicht zu stürzen.
"Kommt einfach hinterher."
Gerhardt gab seinem Pferd die Sporen worauf dieses begann zu grasen.
Der Feldwaibel griff sich an die Stirn, das würde noch ein verdammt langer Tag
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 16. Jul 10, 17:25
Jelena warf einen Blick zurueck und als sie Gerhardt wie ein Haeufchen Elend auf diesem Gaul sitzen sah, drehte sie ihre Stute um und kam zurueck zu ihm.
Sie glitt aus dem Sattel und ging ohne viel Federlesens zu seinem Pferd, wo sie erst einmal den Bauchgurt vernuenftig festzurrte und dann die Laenge der Steigbuegel an seine Beine anpasste.
Als alles zu ihrer Zufriedenheit war, warf sie Gerhardt einen aufmunternden Blick zu und schwang sich wieder auf ihr eigenes Pferd. Sie lenkte die Stute an Gerhardts Tier heran und meinte ohne jeden Spott:
"Gebt mir die Zuegel und reitet mit mir, bis ihr euch an das Pferd gewoehnt habt. Er merkt, dass ihr unsicher seid und versucht es auszunutzen. Mit ein bisschen Hilfe von mir schafft ihr es den Dreh rauszubekommen. Versprochen!"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: gerhardt am 17. Jul 10, 00:00
Gerhardt blickte Jelena dankbar an.
"Glaubt ihr das wir dazu die Zeit haben? Ich bin ein ausdauernder Läufer."
Aber sie schien an seinem Einwurf nicht interressiert zu sein und war schon dabei ihr gesagtes in die Tat um zu setzen.
Es war entwürdigend, doch er hatte sich vorgenommen zu lernen.
Gerhardt rief zu dem zurückbleibenden Soldaten.
"Wie heißt das Tier überhaupt?"
"Nr 17 Herr. Warum?"
"Damit ich weiß was ich auf die Wurst schreiben soll."
Grummelte er vor sich hin.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 17. Jul 10, 15:28
Jelena grinste, als sie seinen Kommentar hoerte und nahm die Zuegel an sich.
"Knie in die Flanken, Ruecken gerade und am Sattelknauf festhalten!"
meinte sie aufmunternd und setzte ihre eigene Stute mit einem Zungenschnalzen in Bewegung.
"Das gibt uns beiden die Gelegenheit die Logistik dieses kleinen Unternehmens besser miteinander zu besprechen."
Nr. 17 versuchte zu Bocken, aber Jelena fasste die Zuegel kurz, sah das Pferd mit einem eisigen Blick an und sagte etwas auf medvjedstani, was wohl keinen Wiederspruch duldete, denn Nr. 17 trabte lammfromm neben Jelenas Stute her.

Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: gerhardt am 17. Jul 10, 21:23
Schon nach relativ kurzer Zeit spürte Gerhardt die Schmerzen in den Schenkeln und im
Rücken durch die ungewohnte Belastung, doch er biss die Zähne zusammen und versuchte durch eine grimmige und entschlossene Miene seine Pain zu verbergen.
Mittlerweile hatten sie zu den anderen aufgeschlossen, auch seine Männer waren eingetroffen, allesammt erfahrene Reiter.
Na toll ! Er würde morgen wahrscheinlich kein Bein vor das andere setzen können und heute versuchte seine Wirbelsäule
seinen Körper durch den Nacken zu verlassen, was fanden die Leute bloß an dieser reiterei?
"Jelena?! wir werden mit Feindkontakt rechnen müssen, die Nordhunde und meine Leute sichern
zwar die Umgebung aber lässt sich das Ritual Temris von anderen Zauberern lokalisieren?"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 18. Jul 10, 22:01
"Nein. Sie müssten in genau dem Augenblick einen Zauber sprechen, der Magier aufspürt und selbst dann würden sie wahrscheinlich nur spüren, DAS Magier gewirkt wird und nicht welcher Art, geschweige denn von welchem Magier. Es gibt nichts was es nicht gibt, aber es wäre mehr als unwahrscheinlich."

Jelena wischte sich mit dem Ärmel über das schweißnasse Gesicht und schlang die Zügel von Gerhardts Pferd um den eigenen Sattelknauf.
"Entspannt euch, Gerhardt! Ihr muesst eure Bewegungen denen des Pferdes anpassen, sonst tut euch nachher jeder Knochen im Leib weh! Seht her..."
Jelena versuchte Gerhardt an die Bewegungen von Nr. 17 anzupassen, aber es schien ein Kampf gegen Windmühlen zu sein.
Sie warf verzwifelt die Hände in die Luft und murmelte was auf medvjedstani.
"Würde es helfen, wenn ich euch BEFEHLE euch zu entspannen?"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: gerhardt am 19. Jul 10, 18:15
 Gerhardt musste trotz des geruckels grinsen.
"Ich fürchte aufgrund der letzten Äusserungen meines Oberst seid ihr nicht in meiner Befehlskette, aber ihr könnt mir die
Zügel ruhig überlassen, entweder ich habe mir jetzt genug abgeschaut, oder ich trage dieses Fieh."
Schelmich blickte er zu Jelena und räusperte sich.
"Mir fällt da eine alte Valkensteiner Weise ein, ein wenig singen könnte mir helfen den richtigen Takt zu finden."
Und tatsächlich: Gerhardt sang.

Fahrwohl, mein Herd, fahrwohl, mein Haus!
Ob Regen strömt, ob Stürme wehn,
Wir müssen fort und weit hinaus,
Wo Berge hoch und Wälder stehn.

Nach Greifstedt hin, zum Elfenhort,
Am Waldeshang dem guten Ort
Wir reiten durch das Morgenlicht.
Wohin von dort? Wir wissen's nicht.

Das Lager unterm Himmelszelt
Von Feinden und Gefahr umstellt
Gönnt auf der Fahrt nur kurze Rast;
Der Auftrag drängt und zwingt zur Hast.

Fort müssen wir und weiter nur
Vor Tau und Tag und Sonnenuhr.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 20. Jul 10, 13:22
"Befehlskette.." Jelena gab ein unfeines Geräusch von sich, grinste aber zurück.
Die Heilerin war durchaus in der Lage Befehle zu befolgen, aber bis jetzt hatte sie diese Macht über sich nur ganz, ganz wenigen Personen gegeben und Robert gehörte definitiv nicht dazu.
Als Gerhardt anfing zu singen, sah sie ihn im ersten Augenblick überrascht an, aber nach der zweiten Strophe drückte sie ihm die Zügel in die Hand und summte mit, auch wenn ihre Stute immer noch Schulter an Schulter mit Nr. 17 schritt, so dass sie im zweifelsfall ins Halfter greifen konnte.
"Da schau her, wir machen noch einen richtigen Reiter aus euch!"
meinte sie lachend, als Gerhardt aufhörte zu singen.
"Eins müsst ihr mir erklären, Gerhardt. Ihr seid doch in Andarra aufgewachsen, wieso habt ihr nicht gelernt zu reiten? "
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: gerhardt am 20. Jul 10, 16:21
Ein melancholiches Lächeln huschte über seine Züge.
"Ihr müsst wissen, verehrte Jelena, ich bin in einem kleinen Dorf namens Gleizbach am Fuss der Trollfelsen geboren und aufgewachsen,
kein gutes Gebiet für Pferde, dazu kommt noch: Dieses Schwert:"
Er klopfte an seine Seite.
"Bedeutete in meinem Dorf den gegenwert von 35 Bergziegen, unser reichster Bauer besaß 20, ein reitfähiges, gesundes Pferd schlägt mit 50 Bergziegen
zu Buche. Nur die priviligiertesten konnten sich so etwas leisten,
 bis zu meinem fünfundzwanzigsten Lebensjahr habe ich nichteinmal gewusst das man auf Pferden auch reiten kann
und da hatte ich Engonien schon verlassen."
Gerhardt blickte auf seinen Sattelknauf.
"Glaubt nicht die Geschichten von den wilden unabhängigen Andarrianern auf ihren stolzen Rössern.
Das ist die Welt des Adels und der Pfeffersäcke, Märchen die das hungernde Gesinde den satten Adelskindern als Gutenachtgeschichten erzählt,
wir mussten lernen zu überleben, nicht zu reiten."
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 20. Jul 10, 19:42
"Ihr vergesst, Gerhardt, dass ich zwei Jahre lang Kämmerin von Andarra war."
meinte sie sanft und lenkte ihre Stute etwas zur Seite.
"Die gesamte Versorgung der Provinz ist über meinen Tisch gegangen..." sie seufzte, als sie an Caer Conway dachte.
"Caer Conway... ich habe fast meine Seele verkauft um die Stadt nach dem Abzug der Lodrier durch den letzten Winter zu bringen... jetzt nur noch ein Trümmerhaufen..."
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: gerhardt am 20. Jul 10, 21:04
"Das habe ich nicht vergessen, ich habe es nicht gewusst."
Gerhardt starrte ins leere.
"Jelena! Manchmal glaube ich, ich habe mein Land damals im stich gelassen, das war noch weit vor dem Abzug der Lodrier.
Aber wer weiss...... für mich war es wohl die richtige Entscheidung. Gibt es in eurem Leben Dinge die ihr im nachhinein
bereut habt ..... und ich spreche nicht von Vorfällen die ihr nicht ändern konntet."
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 20. Jul 10, 23:19
"Als Tannjew zum Wojwoden von Andarra wurde, da war Robert seine rechte Hand und ich seine linke." erklärte Jelena während sie ihren Wasserschlauch vom Sattel losschnallte und einen tiefen Schluck nahm. Sie reichte ihn Gerhardt.
"Ob ich bereue? Eine schwierige Frage... die Entscheidung meine Heimat zu verlassen ist mir genommen worden... doch, es gibt eine Sache, die werde ich bis ins Grab bereuen..."
Das Gesicht der Heilerin umwölkte sich und als sie sprach, da war es so leise, dass nur Gerhardt es hören konnte:
"Damals in Andarra... als Barad Konar zurück kehrte... ich hätte es vielleicht verhindern können. Ich habe mich aus allem zurück gehalten was mich nicht unmittelbar anging, darum bemüht alle am Leben zu erhalten. Ich habe die Zeichen ignoriert, mein eigenes Bauchgefühl, das mir zuschrie, dass etwas nicht in Ordnung war, dass wir in eine Falle tappen..."
Jelena schüttelte angewiedert den Kopf.
"Ich war davon überzeugt, das es mich nichts anging..."
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: gerhardt am 21. Jul 10, 16:10
Gerhardt nickte stumm und blickte gerade aus als würde er in eine andere Zeit schauen, sein Kiefer arbeitete als würde er Sesamkörner zerbeissen.
"Mhm."
Dann klatschte er sich auf die Schenkel das Nr 17 kurz aufschreckte.
"Genug der schweren Gedanken, wir sollten halten dort vorn gabelt sich der Weg. Glaubt ihr euer Zauberer ist schon so weit?"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 21. Jul 10, 19:27
Jelena blinzelte in die untergehende Sonne.
"Wir sind jetzt seit wenigen Stunden unterwegs, ich glaube nicht, dass Temris schon soweit ist. Lasst uns rasten. Wenn der Mond aufgegangen ist wird es hell genug sein dem Weg zu folgen und wir werden alle ausgeruhter sein."
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: gerhardt am 22. Jul 10, 23:04
"So machen wir es."
Schnell hatte Gerhardt seinen Begleitern die nötigen Befehle gegeben und dankte den Göttern das er von dem Pferd runter konnte.
Während er das Pferd abzäumte beobachtete er Jelena, sie hatte schmerzen, nicht immer und sie versuchte es zu verbergen
aber bei einigen Bewegungen konnte man es erkennen, ein zucken der Mundwinkel, Augenbewegungen, sie hatte schmerzen.
Ihre Erzählungen, das Leben das sie geführt hatte und das sie jetzt führte.
Mehr als einmal hätte sie die Gelegenheit gehabt einen anderen, leichteren, Weg zu beschreiten und doch war sie
hier.
Gerhardt fragte sich wieder einmal welcher Dämon Jelena trieb und ......hatte es Auswirkungen auf ihn.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 22. Jul 10, 23:20
Jelena drückte den Rücken durch und verkniff sich ein Stöhnen. Sie tätschelte die Stute und machte sich daran den Sattel loszuschnallen, als sie einen Blick auf sich spürte. Sie sah auf und direkt in Gerhardts Augen. Sie legte den Kopf etwas schief und sah ihn fragend an:
"Ist was, Gerhardt?"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Luthor Kaaen am 22. Jul 10, 23:58
Luthor hatte sich etwas wacklig auf Ratnik geschwungen. Dabei musste er schon etwas grinsen. Er hatte den armen Hengst von Fanada hierher sehr erschöpft, aber selbstverständlich hatte das Tier hier die beste Pflege erhalten, die es in ganz Engonien finden konnte. Und jetzt war es Luthor, der ausgelaugt war.
Aber das war ja auch kein Wunder, in Temris' Kreis zu stehen hatte für seinen Körper den selben Effekt gehabt wie einen Sprint über mehrere Meilen hinzulegen, nur dass dabei seine Seele wie wild schlug und nicht sein Herz, sein Geist nach Luft schnappte und nicht seine Lunge. Wie konnte er an Magie etwas Gutes finden? Für ihn war sie ein gefährliches Spielzeug, ein Zündholz welches dem Kind 'Mensch' viel zu oft aus der Hand fiel und die ganze Scheune in Brand setzte, anstatt ihre Aufgabe zu erledigen, und zwar eine Kerze anzuzünden die Licht spenden sollte.
Er schüttelte den Gedanken ab, jetzt war es ja gut gegangen und die Bilder, die bei Temris Zauber durch seinen Kopf geschossen waren, waren ja nichts schlimmes gewesen: Askars Symbol, Sascha, Mithril, eine silberstaubige Windböe...
Er beschloss, mit der Sache abzuschließen, richtete sich gerade auf nachdem er seine Nase kurz in Ratniks Mähne gedrückt und sein Schlappohr gekrault hatte, dann brachte er sein Pferd neben das seiner Meisterin, setzte sich im Sattel bequemer zurecht und wartete geduldig ihr Gespräch mit Gerhardt ab.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: gerhardt am 23. Jul 10, 21:14
Sie hat beeindruckende  Augen, dachte Gerhardt, durch all die Düsterniss sah man das Licht des ugebändigten Lebenswillen tanzen.
Er hatte selbst schon miterlebt wie diese Augen in der Lage waren eisige Pfeile zu schleudern um danach so eine liebevolle Wärme zu verströmen das selbst ein Eistroll geschmolzen wäre.
Kein Wunder daß sie von seinen Leuten insgeheim Schwefelhexe genannt wurde, eine Bezeichnung der respekt für ihre Präsenz zum ausdruck brachte.
"Ihr gebt mir bescheid wenn ihr hilfe braucht, zumindest solltet ihr den Sattel hier von Herrn Luthor tragen lassen."
Gerhardt blickte zu Jelenas Helfer hinüber, der machte einen Eindruck als würde er sich am Pferd festhalten müssen.
"Anderseits....vielleicht mach ich das doch besser, immerhin waren mein Zügel die Hälfte der Strecke daran festgebunden."
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 24. Jul 10, 19:14
Jelena verzog grübelnd eine Augenbraue, so als würde sie merken, dass das nicht wirklich das war, was Gerhardt durch den Kopf ging.
"Keine Sorge, ich komm schon zurecht, aber vielen Dank!"
meinte sie, als sie den Sattel vom Rücken der Stute wuchtete und neben Gerhardts legte. Als sie sich aus der Hocke wieder aufrichtete, wurden ihre Augen einen Moment richtig weit und sie griff sich an die linke Seite.
"Verdammt! Ich bin aus der Form..." murmelte sie zu niemand bestimmtem.
"Luthor? Kümmere dich um šećer, ja? Ich werde nach Temris sehen..."
Sie sah Gerhardts Blick, schüttelte aber den Kopf als er einen Schritt auf sie zu machen wollte.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: gerhardt am 25. Jul 10, 00:45
Er stopte in seiner Bewegung und erhob die Handflächen in einer entschuldigenden Geste,
dann wendete sich Gerhardt ab um erneut nach Nr.17 zu sehen als er am gegenüber liegenden Waldrand eine Bewegung
wahrnahm.
Etwas blaues war zu erkennen dann sah er das einer seiner Männer, der noch zu Pferd war, diese Bewegung ebenfalls bemerkt hatte
und nachdem er seine Kameraden informiert hatte, sich in diese Richtung in Bewegung setzte.
Gerhardt zog sein Schwert und sprintete los
"Auf den Boden! Sofort!!
Alle seine Glieder schmerzten nach dem Ritt und sein Laufen war nicht so flüssig wie er sich das gewünscht hätte.
Jetzt konnte er schon mehr erkennen, tatsächlich eine Gestalt die sich im Schatten der Bäume verbarg,
ein kurzer lichtreflex von geschwärztem Metall war zu sehen.
Eine Armbrust!!
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 25. Jul 10, 11:16
Jelena sah wie Gerhardt sein Schwert zog und wirbelte herum. Sie griff in das Halfter der Stute und suchte hinter ihr Deckung während sie sich umsah, ob alle Lehrlinge ebenfalls in Deckung lagen:
Luthor hatte sein Messer gezogen und rannte geduckt zu ihr, während Temris sich gerade aus dem Sattel gleiten ließ. Jelenas Pferde waren allesamt für den Kampf trainiert, sie suchten die Nähe zueinander und auch wenn sie aufgeregt die Köpfe warfen, so brachen sie noch nicht in Panik aus.
Jelena sah sich hektisch um, konnte Alvias aber nirgends entdecken.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Alvias am 25. Jul 10, 13:27
Den ganzen Weg über ritt Alvias etwas vom Weg entfernt. Nyanda ist ein Pferd der Wildniss und wo immer es geht, vermeidet er auf den Wegen zu reiten. Er wollte gerade wieder zu der Gruppe stossen, als Gerhardt schreit und losstürmt, springt er vom Pferd, nimmt den Bogen und ein paar Pfeile und geht hinter einem Baum in Deckung. Er sieht ihn auf das Geäst in etwa 200 Meter entfernung von ihm zu stürmen. Er selber konnt edort ncihts erkennen, aber wenn dort etwas ist, ... , weiter dachte er gar nciht und beobachtet seine Umgebung.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: gerhardt am 25. Jul 10, 17:28
Mit einem Satz rollte sich Gerhardt ab, etwas schlug wuchtig gegen seinen Schulterpanzer, hinter sich hörte er ein Pferd
aufschreien.
Der Hund hat auf mich geschossen
Es war in der Tat ein Lupus Umbra, er warf seine Armbrust zur Seite und wendete sich zur Flucht doch der berittene Valkensteiner hatte ihm den Weg abgeschnitten und sprang mit gezückter Klinge aus dem Sattel.
"Halt ich brauche ihn lebend!"
Der Lupus zog sein Kurzschwert als ein Pfeil heransurrte, knapp an Gerhardt vorbei, und den Schwertarm des Lupus durchbohrte, jetzt war
auch Gerhardt nah genug heran, er droch mit so viel Gewalt gegen die Beine des Umbra daß das rechte Bein sich fast um seine Klinge wickelte.
Der Lupus Umbra sackte schreiend zusammen, der Feldwaibel trat ihm aus der Bewegung gegen den Schädel.
Bewustlos blieb der Lupus liegen.
"Guter schuss...."
Gerhardt blickte auf den Pfeilschaft um den Schützen zu identifizieren.
"........Alvias!"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Alvias am 25. Jul 10, 21:42
Alvias ist erleichtert, er hat Gerhardt verfehlt. Durch sein plötzliches abrollen, kam er der Flugbahn seines Pfeiles doch sehr nahe. Dass er den Lupus zusätzlich noch getroffen hatte, ist ihm erst nachträglich aufgefallen und er hatte eigentlich auf dir Brust gezielt, aber das musste ja keiner Wissen. Er bleibt jedoch weiter in Deckung, so gut wie keinen Ton von sich gebend. Vielleicht lauert noch mehr im Wald und hier im Unterholz mit relativ guter Sicht auf die Umgebung fühlte er sich sicherer. Jedoch bisher kann er keinen weiteren Lupus entdecken.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 26. Jul 10, 08:15
Jelena bewegte sich vorsichtig auf die Stelle zu, wo der Kampf stattgefunden hatte und musterte Gerhardt besorgt, bevor sie neben dem Lupus auf die Knie fiel und einen verband auf die spritzende Blutung im Bein drückte.
"Blutet ihr irgendwo, Gerhardt?"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: gerhardt am 26. Jul 10, 16:25
"Nein, es ist, glaub ich, alles in Ordnung, danke. Meine Schulterplatte ist wohl ein wenig verbeult aber ich glaube eines unserer Pferde wurde getroffen."
Zwei Sturmgrenadiere kamen dazu.
"Herr Feldwaibel! Das Gebiet wurde abgesucht, es scheint der Lupus war allein,wir fanden drei Leichen des Feindes ansonsten ist dieser Bereich sauber."
"Gut ! Weitermachen! Wenn unsere Männer eintreffen sollen sie nach Spuren unserer Verbündeten suchen. Zusätzlich zu den üblichen Maßnahmen!"
Gerhardt ging neben der Heilerin in die Knie wobei er merkte daß er sich wohl seine Seite leicht gezerrt hatte.
"Jelena? Könnt ihr schon etwas sagen? wird er durchkommen? Ich glaube wir haben alle ein, zwei, Fragen an ihn."
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 26. Jul 10, 19:04
Jelena nickte, während sie einen Druckverband um die Wunde wickelte und das Bein geradezog. Sie lauschte, bis die Krepitationen des Knochens in ein Knirschen überging, dann legte sie das Bein vorsichtig ab.
"Ich brauche zwei Schienen." meinte sie zu einem der umstehenden Männer und tastete dann den restlichen Körper des Mannes ab.
"Der Tritt gegen den Kopf war unnötig."
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: gerhardt am 26. Jul 10, 22:45
Gerhardt verdrehte die Augen, Zivilisten.
"Jelena...Verehrteste....ich bin ,bei Tormentor, kein Sadist aber ich erkenne Notwendigkeiten wenn sie mir in die Nase beissen.
Dieser Lupus Umbra..."
Er deutete auf den reglosen Körper und zischte seine Worte zwischen den Zähnen hervor weil er nicht wollte daß
die anderen zuviel mit hörten.
"....wird diesen Tag nicht überleben. Wir können ihn nicht am leben lassen nachdem wir ihn befragt haben, das muss euch klar sein.
Ich kann keinen einzigen Mann entbehren, ich habe jetzt schon zu wenige, also können wir ihn nicht zu unserem Lager
schaffen lassen. Mitschleppen, da werdet ihr mir zustimmen, ist unmöglich und was glaubt ihr wie lange dieser geschundene Körper bei dieser Gluthitze
alleine in dieser Wildnis überlebt, abgesehen davon das es sich Militärich verbietet.
Also wenn ihr ihn nicht persönlich mit besten grüssen ins Lager des Feindes tragen wollt, schlage ich vor : Ihr weckt ihn auf, zieht euch zurück und
lasst mich meine Arbeit machen.
Ich verspreche euch er wird nicht lange leiden müssen."
Jelena spürte daß Gerhardt nicht für Diskusionen aufgelegt war, sie sah ihm in das Gesicht und konnte ihn kaum erkennen, in seinen Augen war etwas,
etwas ekelhaftes.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 26. Jul 10, 22:59
Jelena erstarrte mitten in ihrer Bewegung und richtete sich auf. Da war es wieder, dieses schmerzhafte Zusammenzucken und auf ihrer Stirn stand der kalte Schweiß, doch sie richtete sich auf, bis sie auf Augenhöhe mit Gerhardt war. Sie sah ihn aufmerksam an und wieder war es so, als ob sie auf den Grund seiner Seele blicken würde. Sie blinzelte und der Augenblick war vorbei. Jetzt war es Trauer, die in ihrem Blick stand, Trauer und Mitgefühl:
"Tu was du für richtig hälst, Gerhardt..." murmelte sie leise, "Aber erwarte nicht, dass ich es beführworte oder Verständnis zeige. An dem Tag, an dem du es tust ohne einen weiteren Gedanken daran zu verschwenden, bist du einer von ihnen."
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Luthor Kaaen am 26. Jul 10, 23:02
Luthor konnte den Tritt nachvollziehen, allerdings ging es um einen Menschen, der bereits gestellt worden war. Darum beließ er es dabei, einen Moment vor der Nemesis zu zögern, ehe er sein Messer wegsteckte und ebenfalls neben dem Lupus Umbra in die Knie ging. Während seine Meisterin den Körper absuchte, besah er sich den Schädel genauer. Gehardt wollte ihn lebend? Um ihn auszufragen? Nun, der Kiefer war ausgerenkt, nicht gebrochen, aber es hätte nicht mehr viel gefehlt und aus ihm wäre nicht mehr viel rauszuholen gewesen. Ansonsten ertasteten seine Finger keine Brüche, Splitter oder sonst etwas unter der Haut, und der dicken Bluterguss über die Gesichtshälfte gezogen würde ihn auch nicht lange behindern, wenn man von dem zuschwellendem Auge einmal absah. Er tauschte einen Blick mit Jelena und entspannte sich etwas. "Der Kiefer" murmelte er in ihre Unterhaltung hinein und wischte mit einem Tuch aus seinem Handschuh das Blut aus der entstandenen Platzwunde immer wieder fort.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 26. Jul 10, 23:06
Jelena sah auf Luthor herab:
"Renk den Kiefer wieder ein, so wie du es gelernt hast und verabreiche ihm etwas gegen die Schmerzen, damit er überhaupt zu sich kommen kann." sagte sie leise zu ihrem Lehrling.
"Wenn du fertig bist, dann komm zu uns, wir werden dort drüben warten."
Sie deutete auf die Weggabelung.
Sie drehte sich um und ging zurück zu den Pferden.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Luthor Kaaen am 26. Jul 10, 23:13
Der Lehrling rutschte mit den Knien unter den Kopf des Mannes, der versucht hatte einen Menschen aus dem Tross heimtückisch zu töten und ertastete die eigentlich notwendige Symmetrie des Schädels. Er seufzte, wechselte die Position und legte den Daumen auf die untere Zahnreihe, dabei fasst er fest zu und legte den Handballen auf das ausgerenkte Gelenk. Dann zog er den Unterkiefer nach vorn und dann nach unten und übte mit der anderen Hand druck aus. Er kippte mit einem bedauernden Seufzen einen der schmerzlindernden Tränke tröpfchenweise, aber schon fast mehr als ausreichend unter die Zunge. Dann wickelte er einen Verband um den Kopf des Mannes um den Kiefer stillzulegen. Die anderen Soldaten hatten aufmerksam zugesehen und so überließ er den Lupus anschließend den uniformierten Männern um etwas verstört zur Weggabelung zu gehen.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Alvias am 26. Jul 10, 23:25
Als Alvias merkt, dass der Kampf wohl vorbei ist, kommt er aus dem Dickicht hervor und geht zunächst ein paar Schritte übers offene Feld. Auf seinem Bogen liegt immer noch ein Pfeil und in seiner linken Hand hält er noch einen weiteren. Dann wendet er seine Schritte und geht seiner Mesterin zur Weggabelung hinterher. Seine Stute Nyanda trabt inzwischen auch aus dem Wald. Während der aufregund hat sie sich tiefer in den Wald zurückgezogen.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 27. Jul 10, 07:43
Jelena suchte nach dem verwundeten Pferd und fand ein wneig abseits eines der Packpferde, wie es zitternd und schmerzerfüllt wiehernd hin und herstelzte. Allen Pferdegöttern sei Dank, der Bolzen hatte es nur gestriffen.
Beruhigend auf das Pferd einsprechend ging Jelena schrittchenweise darauf zu, bis sie es schließlich am Halfter packen konnte.
"Alvias? Bitte hilf mir..." meinte sie zu ihrem Lehrling und untersuchte dann gemeinsam mit ihm die Wunde.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Luthor Kaaen am 27. Jul 10, 11:34
Luthor sah immer wieder zu dem Gefangenen zurück, der wohl nur noch wenige Stunden zu leben hatte. Alvias ging Jelena zur Hand, während er selbst zunehmend nervöser wurde. Sicher, es war ein Lupus Umbra, und er hatte versucht, einen der ihren zu erschießen, aber es ging ihm doch gegen den Strich, auch wenn er das niemals zugeben würde. Hätte man ihn im Kampf getötet, würde Luthor keinen Gedanken an den Soldaten verschwenden und es sogar gut heißen. Jeder tote Lupus Umbra war ein guter Lupus Umbra, aber den wehrlosen Menschen noch ein wenig aufzusparen um ihm im Nachhinein einfach abzustechen... Das war kein Kampf, das war auch kein Krieg. In seinen Augen glich es schon einem Mord. Ausgerechnet jetzt erschien das Gesicht des Soldaten, welches er abgetastet hatte, nur allzu menschlich...

"Mei..." er brauchte einen zweiten Anlauf und musste die belegte Stimme wegräuspern "Meisterin? Werden sie den Kerl gleich einfach so abstechen?"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 27. Jul 10, 14:51
Alvias hatte für Jelena einige Pflanzen vom Wegesrand gepflückt, die sie nun zerkaute um eine Paste zu erhalten. Als Luthor diese Frage stellte, spuckte sie den Brei in die Hand und strich ihn vorsichtig in die Wunde an der linken Schulter des Packpferdes.
Luthor kannte diesen Gesichtsausdruck, den trug Jelena immer, wenn sie genau überlegte, was sie sagen sollte.
Schließlich wischte sie sich die Hände ab und seufzte leise:
"Der Soldat wird sterben, Luthor. Es wird schnell und sauber sein. Und falsch."
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: gerhardt am 27. Jul 10, 17:49
Die Sturmgrenadiere hatten einen Kreis gebildet, Bewegung war im innern des Kreises zu erahnen, dann nach
geraumer Zeit trat Gerhardt aus der Mitte, seine Schultern hingen, ein Kopf war gesengt als müsse er die Last der Welt tragen.
Mit einem Tuch wischte er wieder und wieder über seine Hände als er auf die kleine Gruppe zuging.
Der Feldwaibel spürte ihre Blicke, so voller entsetzen und abscheu, es schmerzte ihn, denn sie hatten recht
Er wandelte schon zu lang auf diesem bröckeligen Weg zwichen dem was richtig war und dem was nötig war.
"Ich habe veranlasst das die Leichen beigesetzt werden. Die wilden Tiere sollen sie nicht bekommen."
Er konnte ihnen nicht in die Augen sehen. Mit belegter stimme sprach er weiter.
"Wyth und die anderen sind tatsächlich hier lang gekommen, zu dem Zeitpunkt waren sie alle
wohlauf, Sie nahmen den Weg rechterhand."
 Gerhardt ging einige schritte weiter, blieb dann aber stehen
und sprach weiter ohne sich zu ihnen umzudrehen.
"Der Lupus hieß Lundert, er war noch hier weil er seine toten Kameraden nicht zurück lassen wollte.
Daß wir auf ihn getroffen sind war reiner Zufall....."

Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 27. Jul 10, 18:26
Jelena seufzte noch einmal, es war wieder geschehen. Fast ein wenig amüsiert spürte sie die leichte Panik in sich, als sie merkte, dass es wieder einer geschafft hatte die Mauern zu überwinden, die sie um sich herum errichtet hatte:
Was, wenn ihm etwas passiert? Das Rudel ist groß genug, du hast genug Menschen um die du dich sorgst! Lass es nicht zu, lass es nicht zu! Er ist Valkensteiner, Süße Milosti!
Sie wischte ihre innere Stimme beiseite und erinnerte sich statt dessen an Rogar, wie er sie angrinste: Du stinkst nach Treue, Frau!
Sie sah Gerhardt in die Augen, sah all den Selbsthass, die Resignation und tief in sich vergraben das angebliche Wissen, dass er selbst einmal so Enden würde: alleine und umringt von Feinden.
Die Heilerin schüttelte den Kopf über sich selbst und reichte Luthor die Zügel des Packpferdes:

"Luthor, Alvias? Nehmt die Pferde und geht voraus, wir werden noch etwas weiterlaufen, bevor wir einen Rastplatz suchen. Wir holen euch nachher ein."
Sie wartete, bis die jungen Männer sich in Bewegung gesetzt hatten und ging dann mit einem rätselhaften Lächeln im Gesicht zu Gerhardt. Sie zog eine schlanke Phiole aus ihrer Tasche mit einer klaren Flüssigkeit und drückte sie ihm in die Hand.
"Trinkt und lasst uns ein Stück laufen. Eure Männer und die Nordhunde werden uns warnen wenn sie auf jemanden treffen."
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: gerhardt am 27. Jul 10, 21:32
Aus seinen Gedanken gerissen starrte Gerhardt sie nur an, wäre es jemand anderes als Jelena gewesen hätte er diese Phiole nicht angerührt,
so aber leerte er es in einem Zug.
Schien so eine art Sport zu sein ihm seltsame Flüssigkeiten zu verabreichen, und diese war keinen deut besser als die Anderen.
"Was zum großen Zarquon ist das ?"
Der seltsame Geschmak zwang ihn allerdings aus seinen finsteren Gedanken.
"Danke...danke daß ihr dagegen wart.
Ich glaube wenn ihr irgendwann bei dieser Barbarei zustimmt, haben wir alle verloren."
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 27. Jul 10, 22:01
Jelena packte die Phiole wieder ungerührt weg:
"Das, mein lieber Gerhardt, ist mein berühmtes Wässerchen! Und so wie der Zwerg, weißt auch du es nicht zu schätzen, hmpf!"
Das kleine Lächeln, das Jelenas Gesicht umspielte, verschwand als sie seinen letzten Satz hörte.
Sie hakte sich bei Gerhardt ein und drückte sich an ihn, während sie langsam hinter den anderen hergingen.
Als sie sprach, da war ihre Stimme zweifelnd:
"Ich bin keine Heilige, Gerhardt, die Göttin weiß, wie oft ich ungenügend bin... seht nicht mehr in mir, als ich wirklich bin."
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Luthor Kaaen am 27. Jul 10, 22:26
Luthor hatte sich wie aufgetragen auf sein Pferd geschwungen und war vorausgeritten. Er blieb nah am Wegesrand, falls Alvias zu ihm aufholen wollte, um neben ihn zu reiten und gleichzeitig dem Pferd seines Lehrlingskameraden die Möglichkeit zu bieten, in der Wildnis zu sein. Er saß aufrecht im Sattel, stemmte seine Beine schon fast in die Steigbügel und ließ sich etwas im Sattel nach hinten hängen.
Seltsam. Er selbst hatte keine Probleme damit, einen Lupus Umbra zu erschlagen, und wenn er an die letzten Tage in Tiefensee dachte, an denen der Wolf immer wieder ihr Lager umschlichen hatte, hatte er es auch getan, als er dazu gezwungen gewesen war. Er war kein Krieger, und seine Führung mit Streitkolben und Buckler war eher amateurhaft, doch hatte oft der brennende Hass auf diese Verräter oder das bedrohte Leben einer seiner Patienten ausgereicht, um das, was er noch von seinem Vater gelernt hatte, umzusetzen. (Auch wenn er dabei oftmals mehr als nur ein paar Schrammen davongetragen hatte...) Aber dieser feine Unterschied, jemanden im Kampf zu töten oder ihn als Gefangenen abzustechen, schlug ihm auf den Magen. Hätte man ihn nicht wenigstens von allen Habseligkeiten enteignen und einfach liegen lassen können?
Selbst damit wäre Luthor besser klar gekommen. Er schüttelte den Kopf. Geschehen war geschehen. Der Mann war Soldaten des Feindes gewesen und hatte sie angegriffen. Jetzt war er tot, basta. Er versuchte den Vorfall zu verdrängen und ging im Kopf einige Rezepte immer wieder durch, um sie endlich einmal wenigstens fehlerfrei auf die Reihe zu bekommen. Damit hatte er sich in den vergangenen Wochen immer die Zeit vertrieben, doch nun wollte das ganze nicht so recht klappen.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Alvias am 27. Jul 10, 23:10
Alvias spricht kein Wort, seitdem er sich der Weggabelung nähert. Ohne auch nur hinzusehen, weiss er was sich beim Lupussoldaten abspielen muss. Seine Landsleute würden im Krieg mit Gefangenen ebenso hantieren. Informationen sind ihnen da wichtiger und sofern es kein Elf ist, würde er wie eine Ratte im Versuchslabor behandelt werden. Deren Moralverständniss ist ein anderes, als Alvias es während seiner Reisen in den Aussenländern entwickelt hat. Sichtlich angespannt befolgt er nur mit Nicken bestätigend, den Anweisungen der Meisterin. Hirtentäschel, Sauerampfer sind nach einigen Minuten des Suchens auch gefunden. Ganz sanft trägt er die Kräutermischung auf die Wunde auf. Möglichst mit Bedacht das Tier nicht zu sehr zu stressen oder ihm Schmerzen zuzufügen. Nun erleichtert er dem Pferd noch etwas die Weiterreise, indem er einige Gegenstände auf andere Pferde umläd. Nachdem Signal zum Aufbruch verstaut er ersteinmal wieder den Bogen und die Pfeile, bevor er auf Nyanda aufsteigt und langsam den Tross in Bewegung setzt. Als er auf Luthors Höhe angekommen ist, schert er aus und reitet mit ihm das nächste Stück gemeinsam. Diesmal bleibt er aber viel näher am Tross, als er zuvor getan hatte.

"Luthor, mit euch soweit alles in Ordnung?"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: gerhardt am 29. Jul 10, 21:18
Es tat gut die nähe eines Menschen zu spüren aber was Jelena sagte löste in Gerhardt  eine Blockade.
Er prustete los und das Lachen wirkte wahrlich befreiend.
"OH ho nein für eine Heilige halte ich euch wirklich nicht."
Er bemerkte ihren pikierten Gesichtsausdruck.
"Verzeiht Jelena. Ich lache euch nicht aus, es ist nur wie neulich als ein Condrianischer Geck zu mir sagte, ich als Ritter sollte doch
ein vorbild sein.... ICH ein Ritter!!!"
Gerhardt sammelte sich wieder.
"Nein seid unbesorgt ich sehe euch nicht als Heilige.
Ihr seid für mich wie ein Leuchtfeuer auf stürmicher See, auch wenn sich das melodramatich anhört, dabei ist es mir egal
ob das licht von einem Magier, einem Signalturm oder einem brennenden Haus stammt und nein ich halte euch nichtfür ein
brennendes Haus, vielmehr seid ihr meine Moraliche Orientierung wenn ich ins zweifeln gerate."
Ein Schmunzeln huschte als Nachwirkung des Lachanfalls über seinen Mund.
"Da gehen wir nun : Die Heilige und der Ritter."
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 29. Jul 10, 22:08
Jelena rollte die Augen und knuffte Gerhardt auf den Hinterkopf, da sie überall anders Gefahr lief sich an seiner Rüstung die Finger zu brechen.
"Das klingt nach einer fürchterlichen tangaranischen Liebesposse, Gerhardt! Wollt ihr mir etwa sagen, dass ihr diese Schmuddelblättchen lest?"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: gerhardt am 30. Jul 10, 21:18
Gerhardt tat gespielt erstaunt.
Tangaranische Liebeposse ?? Ich weiß gar nicht was das ist, aber mir scheint ich spreche da gerade mit einem
Experten für solcherlei Lektüre."
Er bückte sich nach etwas das am Boden lag,eher beiläufig spielte er damit herum, bis plötzlich:
"Das ist ein Lederriemen.... ich kenne die Schnalle.
Maugrim benutzt solche."
 Unwillkürlich schaute er in die Ferne, doch wäre jemand in der Nähe hätten die anderen Signal
gegeben.
Nachdenklich ließ er den gürtel durch die Finger gleiten.
"Haben wir eine chance sie zu finden oder vergeuden wir unsere Zeit?"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 31. Jul 10, 18:34
Jelena legte ihre Hand über Gerhardts und nahm sanft den Riemen daraus:
"Solange sie leben, werden wir sie auch finden. Miguel wüsste, falls Sasha etwas geschehen wäre und solange sie lebt und atmet, sind die anderen auch wohlauf. Außerdem sind sie nicht schutzlos. Sasha, Hegen, Simon, Wassilji... sie sind furchterregende Kämpfer. Gorix ist ebenfalls eine Naturgewalt, wenn er entfesselt wird. Was auch immer der Dämonenziegenbock ausgeheckt hat, sie werden ihm einen erbitterten Kampf liefern und wir werden sie rechtzeitig finden."
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: gerhardt am 01. Aug 10, 12:14
"Eure Zufersicht spricht für euch und ihr kennt euch mit solchen Dingen auch bestimmt besser aus,
nur mich beschleicht das Gefühl das wir genau das tun was Szivar von uns erwartet, während er sie mit irgendeiner teufelei
aus unserer Reichweite geschafft hat.
Wäre er ...oder Sie dazu im stande?
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 01. Aug 10, 17:52
Das Gesicht der Heilerin umwölkte sich:
"Ja, das kann durchaus sein. Es ist bereits mehr als einmal genau so geschehen, wie ihr es gerade beschrieben hat."
Jelena seufzte und fuhr sich mit der Hand über das Gesicht, welches bedeutend müder aussah als einige Stunden zuvor.
"Wir sitzen zwischen dem Teufel und dem Bezelbub, Gerhardt, denn obwohl es eine Falle sein könnte wird niemand von uns seine Familie verraten. Ihr allerdings seid befohlen worden und ich würde verstehen, wenn ihr an einem bestimmten Punkt entscheiden würdet, dass die Sicherheit eurer Männer vorgeht. Aber ihr solltet wissen, dass wir bis zum bitteren Ende gehen werden."
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: gerhardt am 02. Aug 10, 00:25
"Ein Auftrag mit ungewissem ausgang, in starker unterzahl durch feindliches Gebiet, Gegner in hülle und Fülle
und ein Gott der uns ans Leder will?"
Gerhardt grinste sardonich.
"Na den Spass kann ich mir doch um nichts in der Welt entgehen lassen, noch dazu in solch vortrefflicher Begleitung."
Er verzögerte seine Schritte und bedeutete ihr stehen zu bleiben, dann stieß er einen kurzen Pfiff aus und die Männer aus seiner Vorhut stoppten.
"Aber wir sollten für heute wirklich rasten, wir sind, glaube ich, alle müde."
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 02. Aug 10, 08:50
Jelena sah ihn mit einem nachsichtigen Lächeln an, welches man normalerweise für Kinder und drollige Welpen übrig hatte:
"Seid ihr sicher, dass ihr nicht im Grunde eures Herzens doch ein Nordhund seid?"

Sie fanden in der Nähe eine Lichtung, die etwas abseits von der Straße lag und errichteten ein kleines Lager. Da es immer noch brütend heiß war, verzichteten sie auf ein Feuer, sondern nahmen nur die Sättel von den Pferden und jeder suchte sich ein bequemes Plätzchen. Anica hatte jedem der Lehrlinge und Jelena genügend kalten Proviant eingepackt, aber Jelena packte das dünne Fladenbrot und den Käse nur aus um ihn dann in Gedanken versunken anzustarren, bis sie ihn seufzend beiseite legte.
Sie nahm sich ein Leinentuch und ging alleine die paar Schritte zu dem kleinen Bach, an dem sie die Pferde getränkt hatten, um sich frisch zu machen. Sie schaffte es sich der Stiefel, Reiterhose und des Überkleides zu entledigen, aber als sie sich ans Ufer hocken wollte, um sich zu waschen, durchfuhr sie in der linken Seite ein so glühender Schmerz, dass sie sich einfach fallen ließ und auf das atmen konzentrierte.
Verdammte Scheiße... das hat mir gerade noch gefehlt...
Jelena zerbiss einige Flüche zwischen den Zähnen, bemühte sich aber leise zu sein, während sie sich vorsichtig in eine sitzende Position manövrierte.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Luthor Kaaen am 02. Aug 10, 08:56
"Das mit dem Soldaten des Lupus passt mir nicht, Alvias." meint Luthor gerade heraus, ohne den Elf jedoch direkt anzusehen. "Es ist Krieg, natürlich. Auch ich würde keinen Soldaten des Lupus Umbra verschonen." Er warf ihm einen Blick zu "Aber es ist ein Unterschied, jemanden im Kampf zu erschlagen oder ihn als Gefangener abzustechen. Es hätte gereicht, ihn ohne Ausrüstung und medizinischen Maßnahmen liegen zu lassen, wenn man ihn nicht gleich töten kann oder will. Er wäre gestorben, verblutet, aber an Wunden des Kampfes. Dann hätte ich keinen Gedanken an ihn verschwendet." Er setzte sich etwas bequemer im Sattel um "Krieg ist Krieg, aber Mord bleibt Mord." Er schraubt seinen Weinschlauch auf und nimmt einen Schluck. In dem Wissen, dass sein Lehrlingskamerad keinen Alkohol trinkt, hängt er ihn danach wieder an den Sattel, ohne ihm etwas anzubieten "Für mich sind das immer noch zwei unterschiedliche Schuhe." Er sah den Elf einige Zeit ernst an, dann merkte er auf als die Lichtung als Rastort ausgewählt worden war "Ich würde gerne mit dir darüber diskutieren wenn sich heute Abend die Zeit finden lässt." meint er dann lächelnd.

Sie begannen mit den typischen, eingespielten Lagerarbeiten: Errichten der Schlafplätze, Proviantsichtung, einen Platz, Pflege und Futter für die Tiere. Auf ein Feuer verzichteten sie. Luthor hatte sich bereits zusammen mit Alvias um die Pferde gekümmert. Der Wein hatte sauer und schal geschmeckt. 'Was soll's, Wasser ist eh gesünder.' Mit diesen Gedanken kippte er den Rest auf das Gras der Lichtung und ging zu dem Bach, an dem seine Meisterin saß 'Jeder Mensch braucht einmal eine Pause.' dachte er grinsend bei sich, ihr Gesicht konnte er so noch nicht sehen. Er ließ sich neben ihr nieder und wusch wortlos den Trinkschlauch aus. "Ein langer Ritt, hm?"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 02. Aug 10, 09:03
Jelena antwortete ihm nicht und als er in ihr Gesicht sah, da sah er auch warum:
sie war aschfahl und in kaltem Schweiß gebadet. Ihre Augen waren unnatürlich groß im Gesicht und die Lippen so fest aufeinander gepresst, dass sie wie ein blutleerer Strich erschienen.
Sie packte Luthor am Arm und schüttelte den Kopf, als dieser den Mund aufmachte um nach Alvias zu rufen.
"Gibst du mir etwas Wasser?" fragte sie heiser.
"Es geht gleich wieder, versprochen. Lass die anderen sich ausruhen, wir reden gleich, wenn ich wieder zu Atem gekommen bin..."
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Luthor Kaaen am 02. Aug 10, 09:13
Blass vor Schreck beeilte Luthor sich, den Schlauch zu füllen und ihn seiner Meisterin an die Lippen zu setzen. "So wie du aussiehst ist Atemnot nicht dein einziges Problem!" murmelte er verbissen und setzte den Schlauch ab, als sie signalisierte, genug zu haben "Ist es wieder dein Herz?" Besorgnis ließ ihn jede Anrede vergessen, aber die war hier unter ihnen ohnehin nicht notwendig. "Ich denke, du solltest mir jetzt offen erzählen, was genau los ist. Ich kann dir doch so nicht helfen und in diesem Zustand gefährdest du dich doch nur selbst!" Er hatte die Stirn gerunzelt und reichte ihr noch einmal den Wasserschlauch. Er sah angespannt aus, wie als würde er die nächste Attacke schon erwarten.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 02. Aug 10, 09:26
Jelena nahm noch einen Schluck und ließ den Kopf auf ihre angezogenen Knie sinken. Sie schüttelte den Kopf auf seine erste Frage hin und antwortete dann mit matter Stimme:
"Ich habe bei der Schlacht einen Wurfspeer in die Flanke bekommen. Ich muss soviel Blut verloren haben, dass mein Herz begonnen hat auszusetzen. Sasha hat die Wunde wohl auf sich übertragen, so dass sie sich abrupt geschlossen hat. Ich befürchte, dass immer noch Eisensplitter und Dreck in der ehemaligen Wunde sind. So geht es mir gut, aber bei bestimmten Bewegungen habe ich Schmerzen. Ich denke, dass der Unrat begonnen hat sich herauszueitern... das Problem ist, dass wir keine Zeit haben uns darum zu kümmern, Luthor."
Sie sah ihren Lehrling bittend an:
"Die Wunde müsste eröffnet und ausgeschält werden und müsste dann offen verheilen. Das kann Wochen dauern und würde mich völlig einschränken. Einzige Alternative wäre eine magische Heilung, aber Temris ist dazu nicht in der Lage. Außerdem braucht er seine Kraft im Augenblick für anderen Dinge."
Jelena schien das Problem gründlich durchdacht zu haben.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Luthor Kaaen am 02. Aug 10, 14:21
"Wundbrand geht in den meisten Fällen mit einer Amputation oder tödlich aus, Jelena." Mit wem sprach er da? Wenn es um sie selbst ging, konnte seine Meisterin so unvernünftig sein, es war zum Schreien! "Du kannst dir also aussuchen auf der Fahrt dahinzusiechen oder 'einige Zeit', wie du es nennst, einmal still zu liegen und dich auszukurieren, dich auf deine Mitmenschen und vor allem Lehrlinge zu verlassen, um zu überleben und dann etwas zu bewirken. Und zwar mit voller Kraft. Du kannst nicht immer funktionieren, damit schadest du nur dir selber."
Nun nahm er selber einen Schluck Wasser .
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 02. Aug 10, 14:29
"Ich habe nicht vor dahinzusiechen, Braco!"
Jelena versuchte vorsichtig sich auszustrecken und hinzulegen.
"Sobald wir wissen woran wir sind, werden wir uns um das Problem kümmern. Bis dahin werde ich entzündungshemmede Tränke zu mir nehmen und das ganze eindämmen."
Sie lächelte Luthor müde an und bettete den Kopf auf ihre Kleider:
"Das Rudel braucht mich, Luthor. Sie haben alle schon so viel für mich getan, ich kann sie jetzt nicht im Stich lassen."
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: gerhardt am 02. Aug 10, 21:07
Mit einem metallichen Zischen glitt der Stein über die Klinge, wieder und wieder.
Gerhardt nutzte die rast um sein Schwert zu pflegen, eine Gelegenheit um seinen Gedanken nach zu hängen.
Die Hitze des Tages war einer erdückenden Schwüle gewichen, der geruch trockenen Grases gemicht mit dem harzigen duft der
Kiefern drängte in die Nase und machte schläfrig.
Am Horizont türmten sich felsgraue Wolken und kündeten von einem nahenden Gewitter, eine aufkommende Brise blies kühlend den Schweiss von der Stirn und Gerhardt schloss die Augen um die leichte abkühlung zu geniessen.
Als er sie wieder öffnete sah er neben seinem Fuß einen Töftenkäfer der sich unbeholfen durch das Gras kämpfte, Gerhardt musste grinsen, als Kind hatte er sich ein Zubrot verdient indem er diese braunschwarzen Insekten von den Feldern sammelte um die Pflanzen der Bauern zu schützen.
Nicht weit entfernt krabbelte ein weiterer Töftenkäfer und jetzt da sich der Waibel darauf konzentrierte konnte er die gestreiften Leiber überall um sich ausmachen, erste Lichtreflexe zuckten aus der schwarzen Masse am Himmel und die Pferde schnaubten mit geblähtem Hals, das Gewitter kahm näher.
Aus einem Erdloch quollen die glänzenden Körper der Käfer wie Eiter aus einer Wunde.
Gerhardt sprang auf, der gesammte Boden bewegte sich aus myriaden von Käfern, Blitze zuckten und die Äste der Bäume
bogen sich unter dem Gewicht der insekten.
"Valkensteiner!! Zu mir!"
"Ja Waibel."
"Lauft zur Heilerin und holt den Zauberer! Unverzüglich!"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: gerhardt am 04. Aug 10, 18:00
Gerhardt hatte sich eine Decke geschnappt und drosch auf die wuselnden Käfer ein, die jetzt von allen Seiten kamen,
der Wind war zu einem Sturm angeschwollen und blies die Insekten in dichten Wolken durch die Luft.
Die Töftenkäfer waren nicht wirklich gefährlich aber sie sonderten ein äzendes Sekret ab das durchaus in der
Lage war ihre Verpflegung zu verderben oder, noch schlimmer, die Pferde in Panik zu versetzen.
Plötzlich machte Gerhardt sich sorgen um Jelena, es war um ihre Gesundheit nicht sehr gut bestellt und diese plötzliche Attacke...
"Ach verdammt!"
Er rannte los und schirmte sich die Augen mit einer Hand ab.
Als er eintraf lag Jelena am Boden und Luthor versuchte sie mit einer Decke vor den Käfern abzuschirmen.
"Was.....?"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Luthor Kaaen am 04. Aug 10, 20:11
Dieser wollte gerade eine bissige Antwort zu Jelenas Aussage liefern. Wenn es um sie selbst ging, konnte sie so unvernünftig sein, es war zum schreien. Er würde sich irgendwann einmal durchsetzten müssen, und zwar dann, wenn es noch nicht zu spät war.
In Gedanken schnippte er einen Käfer von seinem Knie und wollte etwas sagen, als er einige auf Jelenas Kleidern sah. Ärgerlich wischte er mit der Hand darüber, aber es wurden eher mehr als wenige "Bei Prah ... ?!" Ehe er sich versah wimmelte es nur von diesen Viechern. Fluchend hatte er die Reisedecke vom Rücken genommen, die er noch geschnürt zum Glück bei sich getragen hatte und schlug und trat um sich, während seine Meisterin und er versuchten, sich die Tiere vom Leib zu halten und irgendwie in das Wasser des Baches zu kommen. Ein Stein fiel ihm vom Herzen als er Gerhardt sah "EIN BESEN! ODER IRGENDWAS!" schrie er schon fast verzweifelt. "Helft Jelena auf, sie ist erschöpft!"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 04. Aug 10, 20:46
Jelena war hundemüde und spürte, wie ihr die Augen zufielen. Sie hatte sich gerade soweit entspannt, dass die schlimmsten Krämpfe vorüber waren, als sie merkte, wie ihr etwas über die blosen Beine krabbelte. Sie zuckte zusammen und wischte das Vieh beiseite.
Es gab weniges, was die Heilerin in Panik versetzen konnte, dunkle Tunnel und kriechende Insekten waren die große Ausnahme.
Als sie die Augen öffnete und sich von Käfern umringt sah, setzte ihr Herz einen Schlag aus und begann dann panisch zu flattern. Die Angst schnürte ihr die Kehle zusammen und der Rand Ihres Sichtfeldes begann zu verschwimmen.
Wie von Sinnen versuchte sie den Käfern zu entkommen, während ihr die Todesangst ins Gesicht geschrieben stand.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: gerhardt am 04. Aug 10, 22:04
"Geht in die Hocke."
Mittlerweile war es schwierig zu sprechen weil die Tiere direkt in den Mund Krabbelten.
Gerhardt zog seinen Kampfrock aus und schnitt ihn in Streifen, einen Streifen wickelte er sich um Mund und Nase die anderen
gab er Luthor, Jelena schien im moment zu rationalem handeln nicht fähig, entsetzen lag in ihren Augen.
Gemeinsam mit Luthor schafften sie es irgendwie die meisten der Käfer vom Körper Jelenas zu entfernen.
Luthor sagte etwas:
"Zum Bach!"
Aber natürlich, warum war er nicht darauf gekommen? Gerhardt nickte.
Mit angelegtem Mundschutz und unter zwei Decken verborgen wollten sie losgehen, Jelena hatte ihre Panik noch nicht ganz überwunden, also nahm Gerhardt ihr Gesicht in beide Hände.
"Jelena! Schaut mich an! Seht mir in die Augen, ihr seid absolut sicher euch kann nichts geschehen, wir drei gehen jetzt zum
Bach und da werden wir uns von diesem Viehzeug befreien! Habt ihr verstanden?"
Er versuchte so viel zuversicht auszustrahlen wie er konnte, über ihnen konnte man die Blitze hören, ohne Donner, und in Gerhardts Ohren klang es wie kichern.
"Luthor ihr müsst mir helfen! In welcher Richtung liegt der Bach?"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Luthor Kaaen am 04. Aug 10, 23:19
Luthors linke Hand krallte sich in Gerhardts Schulter. Er musste einen Würgereiz unterdrücken und auch das Verlangen, zu spucken oder um sich zu schlagen. Es fühlte sich an, als wollten die Käfer mit aller Kraft in ihre Körperöffnungen. Er zerrte den Krieger kurz in die Linke Richtung, dann nocheinmal "Nwd wd" klang wie 'Nicht Weit' Dann verschwanden Luthors Hand wieder von seiner Schulter und fuhren eilig pausenlos über Jelenas Gesicht, die andere stützte ihren Kopf leicht auf.

WAS WAR DAS UND WO KAMEN DIESE SAUVIECHER HER?! Er griff unter Jelenas Arme.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 04. Aug 10, 23:35
Jelena ließ sich stützen. Ob und wieviel sie von Gerhardts Rede verstanden hatte, war nicht ersichtlich, aber sie folgte Luthor und ihm als sie einige Schritte nach links gingen. Bereits kurze Zeit darauf standen sie bis zu den Knien im eiskalten Wasser des Baches.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Temris am 05. Aug 10, 13:56
Temris war immer noch erschöpft gewesen, als die Gruppe beschloss sich ein wenig Rast zu gönnen. Von den Ereignissen mit dem Lupus Umbra hatte Temris nicht das geringste mitbekommen, vielmehr schwebte zu dieser Zeit immer noch das Antlitz des askarischen Segens vor ihm. Er hätte nicht mit seiner Magie versuchen sollen, den Segen zu binden! Arkan und Klerikal, Idiot! Zeitweilen fiel Temris in einen seltsamen, schmerzgeplagten Schlaf. Er war eindeutig zu weit gegangen. Und ob es beim nächsten Mal wieder funktionieren würde war immer noch Ungewiss. Als Temris aus dem Sattel gehievt wurde, brach er fast zusammen, und er lehnte sich an eine zusammengerollte Decke, als plötzlich etwas seltsames geschah, ein Gefühl über ihn herreinbrach, seltsam vertraut und dennoch fremd. Wie eine Melodie, deren Namen man vergessen hatte. Die Melodie wurde lauter, brach über ihn herein, und die Finsternis, die auf seiner Seele lag war seltsam greifbar, schloss ihn ein...Und dann...

Eine seichte Brise... Temris öffnete die Augen... Nur ein Wort kam über seine Lippen, bis er sich in einer seltsamen Trance verlor und die Augen wieder schloss: "Drachenlande". Dann geschah etwas seltsames. Temris verschwand. Einfach so. Doch ehe man ein zweites Mal schauen konnte, war er schon wieder dort, wo er eben verschwunden war. Doch stand er selbstsicher und sah aus, als hätte er sich eine ganze Woche lang nicht rasiert. Seine Kleidung war dreckig, staubig und der Quast zerzaust. Eine weite Reise....

Temris begriff die Lage erst auf den zweiten Blick. Überall Käfer, die sich über Gefährten, Freunde und Mitreisende hermachten. "Vertreibt die Viecher!" schrie irgendjemand. "Feuer..." murmelte Temris, und dann brüllte er: "Manum inflammam cum Igni magna!" Und seine Hände begunnen zu Lodern und heiße Flammenzungen schlugen auf. Wo waren Luthor und Jelena? Sie waren am wichtigsten. Sie mussten überleben! Sie waren seine Freunde! Temris erspähte sie: beide auf einem Fleck kauernd, von Käfern umringt und rannte los. Er ließ die Brennende Hand auflodern, machte einen Satz und stand plötzlich direkt zwischen den beiden, durchaus verdutzten Gefährten. Temris holte aus, ballte die Hand zur Faust und ließ sie direkt zwischen die beiden Kauernden zu Boden sausen, wobei er einige der Käfer verbrannte, was die Rest zu einer, wenn auch kurzzeitigen, Flucht veranlasste. Temris ließ den Zauber verwirken und richtete sich genau in diesem Moment auf, um die Flucht der Käfer auszunutzen: "Fortifex, arkane Wand. Halte fern des Gegners Hand!" eine magische Barriere richtete sich um Temris und seine Freunde auf, die die Käfer fernhielt. Jetzt hieß es nur noch durchhalten und den Zauber aufrecht zu erhalten. Sie mussten irgendwie eine Lösung finden, denn bald würde ihm die Kraft ausgehen, und die anderen waren immer noch den Käfern ausgeliefert. "Wenn das vorbei ist..." schrie er gehetzt und ausser Atem "...habe ich wichtige Neuigkeiten für euch...Es geht um Gorix..." Sein Blick wurde ernst...
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 05. Aug 10, 16:24
Jelena stützte sich auf Gerhardt, als Temris wie ein Flammenschwert unter die Käfer fuhr. Etwas benommen sah sie, wie er die Wand um sie herum errichtete und schafte es zum ersten Mal wieder vernünftig durchzuatmen. Solange sie ihren Blick auf Temris, Luthor und Gerhardt konzentrierte, funktionierte ihre Verstand, aber die Panik lauerte am Rande, bereit, sich jederzeit wieder über sie zu senken.

Nur langsam drangen Temris Worte zu ihr durch und sie schüttelte den Kopf um die Benommenheit zu vertreiben.
"Eins nach dem anderem..." murmelte sie und benühte sich in dem Bach einen festen Halt zu finden. Ihre Kleider lagen noch auf dem Ufer, sie stand nur im Unterkleid bis zu den Waden im eiskalten Wasser und dachte besser nicht darüber nach, was passieren würde, wenn sie hinfiel.

"Gerhardt? Wo kommen die Dinger her? Und was ist mit den anderen? Könnt ihr etwas sehen?"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: gerhardt am 05. Aug 10, 17:36
Na toll, ganz toll, typisch Zauberer, zuerst rennt diese Fichte mit einer brennenden Hand durch hohes, vor trockenheit knisterndes Gras, lässt überall
glimmende Käfer fallen und springt dann wie ein angestochener Flusseber mitten zwischen sie in den Bach.
Natürlich genau auf Gerhardts Fuß, hätten sie nicht genügend andere Probleme, hätte er nicht übel lust gehabt mit diesem
Temris ein ernstes Wort zu reden.
Kahm es Gerhardt nur so vor oder waren es tatsächlich etwas weniger Käfer geworden.
"Einen Gegenzauber! Versuch einen Gegenzauber zu wirken. Das hier ist ja wohl eindeutig das Werk übler Hexerei."
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Akela am 05. Aug 10, 19:59
*Eine tiefe Stimme drang über das stetige sonore Rascheln von unzähligen Käferbeinen.*

"Und so wandere ich durch das Tal des Todes
An meiner Linken sind meine Schwestern
Und an meiner Rechten meine Brüder
Und siehe: sie erhellen diesen dunklen Ort und ebnen mir den Pfad zum Licht!"

*Am Ufer des Baches tauchte die blonde Mähne von Miguel auf, der, immer wieder unterbrochen von Käfern, die über ihn krabbelten, ein den Anwesenden sehr bekanntes Gebet rezitierte.*

"Und es strahlt rein, ehrlich und warm!
Der gleißende Schein des Nordsterns wird all diese Finsternis erhellen,
Und keine dunklen Gesandten des Bösen werden ihm standhalten können
Denn sie erkennen seine Reinheit und hüten sich vor ihm!"

*Mit einem Fluch, der so gar nicht zu dem Gebet passen wollte, schüttelte der Ordensritter einige Käfer ab und warf frustriert seinen Gladius ins Gras, den er trotz der Sinnlosigkeit eines Schwertkampfes gegen diese Art von Gegnern in der Hand gehalten hatte.
Hinter ihm tauchten mehrere Nordhunde auf, ebenfalls je nach Charakter entnervt oder leicht panisch gegen die Käfer ankämpfend und fielen in die Worte mit ein.*

"Denn die unter uns, die nicht rein sind, werden in Qualen untergehen!
Es wird sie zurückschicken zu den Orten der Niedertracht
aus welchen sie hervorgekrochen waren um ihr dunkles Werk auf dieser Welt zu vollziehen,
das heilige Licht Askars wird sie blenden und Askar wird meine Klinge führen!"

*Mit einem Satz war Miguel bei der kleinen Gruppe im Wasser. Und ob es nun eien hoffnungsvolle Einbildung oder tatsächlich die Realität war...die Zahl der Käfer schien sich zu verringern.*

"Denn Ich fürchte nicht das Böse und die Dunkelheit!
Ich bin das Licht!
HEIL ASKAR!"





Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 05. Aug 10, 20:53
Jelena war so erleichtert Miguel zu sehen, dass ihr die Tränen in die Augen schossen. Sie hörte seine Stimme und schlug sich mit der Hand vor die Stirn, wieso war sie da nicht schon früher drauf gekommen?

"Milosti slavna, Milosti draga!
Spasi svoju kcer, koja tebi vapi
u ovom teskom trenutku
Pomozi mi, o slavna Bozice..."

Jelenas Stimme wurde immer sicherer, während sie das Gebet rezitierte, welches sie schon auf den Knien ihrer Mutter gelernt hatte.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: gerhardt am 05. Aug 10, 21:56
Was auch immer die Nordhunde und Jelena da versuchten, es funktionierte ganz offensichtlich.
Die Askarier standen auf der Anhöhe vor dem Bach und um sie herum zerfaserten die
dichten Wolken der wütenden Käfer wie Qualm der von frischem Wind zerblasen wird.
Selbst das Gewitter ließ nach.
"Nun.... gegen Käfer an zu beten wäre nicht meine erste Idee gewesen."
Aufmunternd legte Gerhardt die Hand auf Jelenas Schulter die noch immer ihr Gebet rezitierte.
Sie zitterte am ganzen Körper, ihr Gesicht war Aschfahl und kalter Schweiss stand auf ihrer Stirn.
Gerhardt packt Luthor mit der rechten Hand am Kragen und zog ihn zu sich heran.
"Wie krank ist deine Herrin wirklich? Und erzähle mir bloß keinen Mist, Bursche!"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Luthor Kaaen am 05. Aug 10, 22:44
'Was bei Prah...?!' Das Auftreten der rettenden Kavallerie schon fast vergessen, reagierte er.

Luthors linke Hand zuckte vor und fasste in Gehardts Nacken und hielt ihn ebenfalls fest. Die Sorge um seine Meisterin, das mondelange Bangen um ihre Gesundheit und die ständige Ungewissheit brodelten ihn ihm herauf und explodierten fast in dieser hektischen, gefährlichen Situation.
Und dann kam dieser Krieger, dieser Schwertschwinger und spielte sich als neuer Beschützer auf?! Wusste der Mann eigentlich, was in der letzten Zeit alles passiert war?
Fast schon zog er wie ein Wolf die Lefzen hoch und erwiederte seinen Blick.
"Was glaubst du eigentlich was ich hier tue, Gerhardt?" grollte Luthor in einem Ton, der wie ein geschlucktes Brüllen klang. "Ich habe sie schon vom Flurboden in ihrem Haus gekratzt, ich habe die Geschäfte übernommen und Alvias und ich suchen schon lange nach etwas, was ihr helfen kann, der Elf zerbricht sich den Kopf über alchemistische Formeln! Komme mir also nicht mit Mist!" presste er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, Angst um seine Meisterin und eine daraus erwachsende Kraft glitzerte aus seinen Augen "Wenn du also deinen Beruf erfüllen könntest und uns hier herausholen würdest, dann kann ich dir auch ein ausführliches Krankenbild darlegen, anstatt hier in einem Eisbach von Käfern durchlöchert zu werden!" Er riss sich von ihm los und raffte Jelena auf seinen Schultern neu auf.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Akela am 05. Aug 10, 22:48
*Bevor Gerhard abermals einen Schritt in Luthors Richtung machen konnte, war Miguel dazwischen. Er hatte einen neuerlichen Vers abgebrochen und blickte den Valkensteiner nur stumm an.
In seinem Blick lag ein unausgesprochenes Versprechen....--- Fass mein Rudel nicht an! --- *
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 05. Aug 10, 23:05
"Beruhigt euch, bitte!" war Jelenas Stimme leise zu hören.
Sie legte Luthor eine Hand auf die Schulter und übte sanft Druck aus, bis er sich ein wenig entspannte.
"Ich habe nicht vor in absehbarer Zeit zu sterben. Und wir haben hier wichtigere Dinge, um die wir uns kümmern sollten."
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Luthor Kaaen am 05. Aug 10, 23:13
Luthor brauchte ein paar Atemzüge und schien zu versuchen, durch Miguels Rücken hindurch zu starren, entspannte sich dann aber ein wenig, sah Miguel noch einmal dankbar an und fasste Jelenas Arm fester, nickend. "Verzeih..." murmelte er. Er war noch nicht richtig in Fahrt gekommen, und so gebremst zu werden brachte ihn dann doch etwas aus dem Konzept. Er suchte mit den Blicken nach Temris "Was denn Schwefel, war es das schon?!" neckte er ihn bissig "Da schaffst du aber noch was!" Sie konnten doch jetzt nicht ewig in dem Bach rumstehen, was war mit den Pferden, der Ausrüstung?
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Temris am 05. Aug 10, 23:55
"Klappe zu, Pech!" grinste Temris Luthor an. "Natürlich schaff ich noch was." Temris ließ das magische Feld fallen, das er zuvor für den einfach hineintrottenden Miguel an einer Stelle mit viel Kraft geöffnet hatte, damit dieser sich nicht daran verletzte. Das war sehr schwer und konnte meist schief gehen. Tat es auch, und nach der Öffnung war das Feld so schwach, dass er es lieber ganz fallen ließ, um sich auf andere Zauber zu konzentrieren. Umsehen! erscholl es in seinem Kopf. Der Ort war wunderbar zum Zaubern. Magiestränge und Winde erstreckten sich in alle Richtungen und alle Farben. Suchen! erscholl es wieder. Finde einen Strang. Da! Temris ergriff den magischen Strang und begunn lautstark mit dem für ihn bekannten Organ, den Zauber zu sprechen. Fazzar Cero, flammender Vernichter, / von deiner Gnaden soll ich sein, / Der Feinde gleissend heller Richter / Und übrig sei nur Asch und Bein!" Eine gewaltige, wabernde und heiße Kugel aus Feuer in seiner reinsten Form, kristallisierte sich direkt über Temris Handfläche heraus. Man könnte auch sagen, es war ein klassischer Feuerball, wie man ihn zuhauf sieht. Dieser wurde alsbald in einen besonders großen Haufen von Käfern geschossen "Siehst du Gorix? Ich treff' die meisten Ziele mit nur einem Feuerball!" grinste Temris in sich hinein. "Und wenn wir hier fertig sind, bist du mir sowieso was schuldig!" Bald erschien nach nun bekanntem Procedere ein weiter Feuerball und dann noch einer und wieder einer. Als Temris scheinbar seine gesamte Kraft verwirkt hatte, stütze er die Arme auf die Knie und sah Luthor spöttisch an "Zufrieden....Pech?"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Luthor Kaaen am 06. Aug 10, 00:11
"Etwas zu erschöpft im Abgang" murmelte Luthor dennoch beeindruckt und zog eine Augenbraue in die Höhe, wischte sich dann aber den Schweiß vom Gesicht und reckte Schwefel den Daumen nach oben und streckte dann zwinkernd den Zeigefinger aus. Eine riesige Last fiel von seinem Herzen. Es stank nach verbanntem Chitin, Erde und nach gewirkter Magie, die in seine Nase stach wie verbranntes Kraut. "Sehen wir zu dass wir aus diesem Eisfass rauskommen..."
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 06. Aug 10, 08:17
Jelena beobachtete Temris Magieausbruch halb amüsiert und halb mißbilligend. Als der junge Magier erschöpft da stand, hob sie eine Augenbraue und meinte betont ruhig:
"Das beantwortet zumindest die Frage nach der Entwicklung deiner Selbstbeherrschung."
Ihr Blick ging von Luthor zu Temris und wieder zurück:
"Ich hätte nicht übel Lust euch beiden die Köpfe aneinander zu schlagen..." murmelte sie kopfschüttelnd, "Luthor? Geh und sieh nach Alvias, kümmert euch dann um die Pferde, so wie ich Temris' Stute kenne, wird sie in keinem besseren Zustand sein als ich."
Der Blick der Heilerin glitt über die letzten Reste der Krabbelarmada und sie schauderte fast schon konvulsiv.
"Temris? Kümmere dich selbst um sie, šećer wird sich von kaum jemand anders beruhigen lassen." meinte sie in Hinblick auf die sanfte Stute, die sie auf dem Weg hierhin geritten hatte.

Sie wandte sich wieder Gerhardt und Miguel zu.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Luthor Kaaen am 06. Aug 10, 11:12
Luthor musste sich ein erleichtertes Lachen verkneifen, nickte  gefasst ernst und ließ sie vorsichtig los, nachdem sie auf das seichte Strandbett gestiegen waren. Am liebsten würde er die vollgesogenen Stiefel ausziehen, aber die verkohlten, teils überlebenden Käfer ließen ihn zögern. Lieber nasse Schuhe als barfuß über diesen Krabbelteppich zu laufen!
Knirschend stieg er über die Überreste der Insekten, um nach Alvias zu suchen.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: gerhardt am 07. Aug 10, 20:58
Gerhardt stapfte fluchend aus dem Wasser, trotz seines Zorns half er Jelena ans Ufer, blickte aber mit unverholener Wut drein.
"Das kann ja wohl alles nicht wahr sein.....Kindergarten....Unmöglich......"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 07. Aug 10, 23:25
Jelena hob eine Augenbraue und sah ihn tadelnd an, während sie ihr Überkleid ausschüttelte und sich über den Kopf zog.
"Wieso habt ihr das gemacht? Luthor hat weder diesen Ton noch eure Handgreiflichkeit verdient und das wisst ihr auch, nicht wahr?"
fragte sie mit sanfter Stimme.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: gerhardt am 08. Aug 10, 04:29
"Wieso ich das gemacht habe?! Ihr wollt wissen wieso ich das gemacht habe?!"
Er wusste das er sich im Ton vergriff aber er hatte einen guten Grund dazu.
"Das werde ich euch sagen: Ihr enthaltet mir Informationen vor und das mit Absicht. Ich wusste das ihr nicht ganz auf dem Damm seid,
aber nicht daß ihr dem Tod näher steht als dem Leben und das macht, bei Tormentor, einen gehörigen unterschied.
Mein Vorgehen wäre ein ganz anderes gewesen wenn ich das gewusst hätte
und damit nicht genug, da bedroht mich der Anführer einer verbündeten militärischen Organisation
weil er in einer simplen Frage einen Angriff sieht, als wäre ich ein Oger, zu guter letzt, gibt euer Zauberer eine
ein Mann Feuerwerksvorstellung für alle Feinde im Umkreis von 30 Morgen!"
Der erste Druck war raus und Gerhardt zog die Stirn in Falten
"Ihr vertraut mir nicht, für die Askarier bin ich ein Schwertschwingender Wahnsinniger von Außerhalb und eure Welpen halten mich für ein
mordendes Monster. Ganz ehrlich... das macht mir die Sache verdammt schwer."
Er drehte sich um und kippte das Wasser aus seiner Schwertscheide
"Wenn ihr erlaubt werde ich jetzt versuchen mich zu trocknen und ein wenig schlaf zu bekommen......
Ach ja... fragt Temris was er über Gorix herausgefunden hat."
Mit, vor nässe, schmatzenden schritten stapfte er davon.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 08. Aug 10, 11:49
Jelena mochte es nicht angeschrien zu werden.
Sie öffnete den Mund, um dem Mann vor ihr die Antwort zu geben, die er verdiente, seufzte aber nur und blieb stumm.
Gerhardt war, ebenso wie alle anderen hier, am Rande seiner Leidensfähigkeit angekommen. Der Angriff, der Gefangene, jetzt dieser Horror gegen den man sich als Krieger nicht zur Wehr setzen konnte... all das war zu viel gewesen und die Gemüter erhitzten sich.
Was brachte es, wenn sie jetzt Öl aufs Feuer goß?
"Niemand hält euch für einen Mörder, Gerhardt." meinte sie leise zu seinem Rücken, da er ihr keine Chance gegeben hatte ihm zu antworten.
"Und ich vertraue euch, das wüsstet ihr, wenn nicht Wut und Erschöpfung aus euch sprechen würden."
Sie lehnte sich an den Baumstamm an und betrachtete bedauernd ihre Stiefel.
Wenn sie sich jetzt herabbeugte um sie anzuziehen, dann würden die Schmerzen wiederkommen, also musste sie barfuß zum Lager zurück, durch all diese ekelhaften Käferleichen...
Jelena schauderte noch einmal, bevor sie weitersprach:
"Ich habe nicht vor zu sterben. Ich verstehe, dass ihr alle Angst um mich habt, aber ihr behandelt mich wie ein unmündiges Kind. Ja, es geht mir nicht gut, und ja, es wäre schön sich ausruhen zu können. Aber das geht nun mal nicht."
Die Heilerin blickte wieder hoch um zu sehen ob Gerhardt ihr überhaupt zuhörte.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Akela am 08. Aug 10, 16:07
*Sofort nachdem Gerhard von Luthor abgelassen hatte, wandte Miguel sich dem Ufer zu, stieg an Land, hob seinen Gladius auf und schüttelte mit angewiedertem Gesichtsausdruck die Käferleichen von der Waffe herunter.
Dann verschaffte er sich kurz einen Überblick und teilte die Nordhunde dazu ein, die Umgebung nach möglichen Zeichen eines Angriffs abzusuchen.*
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Temris am 08. Aug 10, 19:05
Temris hatte sich mittlerweile ein wenig erholt. Zumindest soweit, dass er sich aufrichten konnte und nun den wutschäumenden Gerhardt in seiner trampeligen Rage begutachtete,  der dabei wie wild begann zu gestikulieren, und sich anscheinend über alles aufregte, was ihn umgab. "Der hatte wohl einen schlechten Tag gehabt." dachte Temris bei sich. "Und überhaupt, wer hatte denn gebrüllt 'Wirkt einen Gegenzauber!'? Der einzige Gegenzauber gegen eine Horde Käfer ist nun mal der gute alte Feuerball!" Temris musste schmunzeln, wandte sich ab und trat aus diesem ewig, kalten Bach heraus. Luthor war irgendwo zwischen den Bäumen verschwunden und Gerhardt und Jelena waren anscheinend mit ihrer kleinen "Unterredung" fertig. Nun war es also Zeit, zu berichten. Zu berichten, was sich in den Drachenlanden zugetragen hatte, was sich auf der Reise ihrer Freunde und Gefährten zugetragen hatte, und was sich bald zutragen würde... Jetzt wo Temris wieder die Luft von Engonien schnupperte, das mittlerweile fast zu seiner zweiten Heimat geworden war, legte sich eine dunkle Betrübnis auf sein Herz. Die seichte Brise, die die Wipfel der Bäume sachte strich, in dieser klaren, dunklen Nacht, die fortan seit dem Überfall der Käfer wieder in eine geheimnisvolle Stille zurückgefallen war, legte sich nicht ohne bitteren Beigeschmack auf sein Gesicht. Ein sehr mächtiger Magier, wenn nicht vielleicht der mächtigste von Engonien, in den Klauen des verlogensten und gefährlichsten aller Götter. Und noch dazu handelte es sich um seinen neuen Meister... "Na fabelhaft! Ich ziehe das Pech wirklich an!". Temris wappnete sich, und schritt auf Jelena zu. Sein Blick war erwartungsvoll und trübe...
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: gerhardt am 08. Aug 10, 19:36
Gerhardt blieb stehen, seine Schultern sackten nach unten, was hinsichtlich der bereits rosteten Rüstung zu einem quitschendem
Geräusch führte. Er rieb sich die Stirn.
"Es ist schön daß ihr das so seht aber meine Realität sieht ein wenig anders aus. Wir Valkensteiner sind bestenfalls
gelitten und das mit dem Mörder....schaut in die Augen eures Rudels und ihr werdet die wahrheit sehen aber das sind Nebensächlichkeiten.
Was mich so in Aufregung versetzte: Jelena, Kein Wasserkrug beabsichtigt zu zerbrechen doch es obliegt nicht ihm den Zeitpunkt zu bestimmen und, falls ich dieses Bild
noch ein wenig strapazieren darf, wenn dieser Krug einen riss hat muss man ihn um so behutsamer behandeln, sonst verlieren wir alle einen wichtigen Wasservorrat.
Ich meinte mit Vertrauen auch zutrauen, gemeinsam eine Lösung zu finden, ihr wollt solch Dinge immer alleine lösen. Ich weiß nicht aus mangelndem zutrauen, oder aus besonders ausgeprägtem Ego, aber ihr seid Teil einer Gemeinschaft, jetzt auch meiner, also verhaltet euch auch so!"
Er ging die wenigen Schritte zurück und vor ihr in die Knie dann nahm er einen ihrer Stiefel.
"So! Und jetzt gebt mir bitte eure Füsse. Der Boden hier ist einfach zu ekelig."
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 08. Aug 10, 21:39
Jelena sah etwas überrascht auf den vor ihr knienden Mann herab und bekam rote Ohren, als sie ihr Kleid etwas schürzte und ihm einen eiskalten, aber glücklicherweise sauberen Fuß reichte.
"Ich kann wohl von Glück reden, dass ihr mich nicht mit einer bauchigen Amphore vergleicht, sondern es bei einem Sprung in der Schüssel belasst."
Wie immer, wenn ihr etwas unangenehm war, nahm sie Zuflucht zur Ironie, auch wenn die Dankbarkeit deutlich aus ihrem Gesicht abzulesen war.
Sie reichte Gerhardt zuerst den linken, dann den recht Fuß und stützte sich dabei leicht auf seine Schultern.
Als sie fertig waren und er wieder aufstand, hielt sie ihn einen Augenblick an den Schultern fest und sah ihm tief in die Augen:
"Seid kein Idiot, Gerhardt. Robert ist Teil des Rudels. Und wenn er Bruder für uns ist, wie könnten wir dann auf euch herabsehen?"
Jelena stellte sich auf die Zehenspitzen und drückte ihm einen Kuss auf die Wange:
"Danke!" murmelte sie etwas scheu, bevor sie sich von ihm abwandte und Temris Blick suchte:
"Du siehst seltsam aus, Temris. Was genau ist geschehen?"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Temris am 08. Aug 10, 23:16
Seltsam war gar kein Ausdruck, Er sah aus wie ein Haufen Dreck! "Was genau geschehen ist, behalte ich lieber für mich...Ich war in den Drachenlanden, und habe dort Kadegar angetroffen. Ich war eine Woche dort, während des Wettstreites der Drachen. Das mag für euch seltsam klingen, aber man reist dort binnen weniger Augenblicke hin, wie in einem Traum. Nur ist es kein Traum wie ihr seht..." Temris strich sich über den, schon mittellangen, franseligen Bart und wurde dann wieder sehr ernst. "Jelena, setzt euch besser." Temris war nicht sicher, ob die Heilerin wirklich in der Verfassung war, das zu hören. Temris nahm sich einen Augenblick, um sich zu sammeln. "Ich werde euch erzählen, was geschehen ist, mit unseren Gefährten, aber nur unter einer Bedingung. Ihr lasst mich ausreden! Und danach könnt ihr alles sagen was ihr wollt. Alles...Aber erst muss ich sprechen!" Temris holte tief Luft. "Gorix hat ein Artefakt von Szivar an sich genommen, und wird nun von diesem kontrolliert." Temris ließ diese Worte erstmal wirken und wartete darauf, dass sich die möglicherweise aufgebrachte Zuhörerschaft wieder beruhigte, um dann fortzufahren, "Er und Kadegar haben versucht das Artefakt irgendwie unschädlich zu machen und sind daran gescheitert. Gorix ist mit dem Artefakt verschwunden, welches in der Lage ist, ein sehr altes Netz aus Portalsteinen zu benutzen, die über das Ganze Land verteilt sind. Sie wurden in eine Falle gelockt!" Temris machte wieder eine Pause. "Das ist unser Problem. Keiner weiß wo Gorix ist. Auf jedenfall hat er dieses Ding bei sich. Und es ist, anscheinend, sehr gefährlich! Kadegar und ich - ich weiß ihr mögt ihn nicht besonders, aber er ist mit mir der einzige Magier der Gorix helfen kann - haben einen Plan, eine Lösung des Problems. Wir sind uns fast sicher, dass das Artefakt sich der magischen Macht von Gorix bedient, um ihn zu steuern und zählen darauf, dass sein Unterbewusstsein noch bei Trost ist. Wir werden ihn also an einem der Portalsteine in eine Falle locken, ihm seine gesamte Magie rauben und ihn von der Kugel trennen. Danach müssen wir Szivars Einflüsse von ihn nehmen. Ich fasse mich kurz, wir haben nicht viel Zeit, wir müssen sofort aufbrechen. Es ist die einzige Chance die wir haben. Jeden Tag, in dem Gorix mit der Kugel in Kontakt ist, könnte ihn weiter korrumpieren, sodass wir ihn irgendwann vielleicht gar nicht...." Temris verstummte. "Wir müssen >Sofort< aufbrechen! Wenn ihr fragen habt, so stellt sie rasch! Ansonsten sattelt die Pferde, WIR ALLE sollten die Pferde satteln! Jelena, Meisterin...Vertraut mir! Ich bitte euch! Ich habe gesprochen, nun ist es an euch..." 
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 08. Aug 10, 23:29
Jelena sah aus, als habe man sie vor den Kopf geschlagen.
War sie vorher aschfahl gewesen, dann hatte ihr Gesicht jetzt die Farbe von frischem Schnee.
Sie versuchte zu sprechen, brachte aber keinen Ton heraus. Als sie an das letzte Mal dachte, als so etwas geschehen war, durchlief sie ein Schaudern und die Nackenhaare stellten sich ihr auf. Die Monate im Wachschlaf, in denen sie gelegen hatte, Sashas Wunden, die Erinnerungen...
Sie leckte sich einige Male über die Lippen und versuchte es dann noch einmal:
"Wie geht es den andern und wo werden wir auf sie treffen?"
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: gerhardt am 09. Aug 10, 00:47
Gerhardt wagte nicht zu sprechen, er ertappte sich sogar dabei daß er den Atem anhielt.
Gorix in den Händen des Feindes und nicht nur das, sogar auf ihrer Seite.
Das waren mal neuigkeiten.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Temris am 09. Aug 10, 12:46
"Den anderen geht es soweit gut, Ich habe nur am Rande mitbekommen, dass sie sich anscheinend getrennt haben, und Simon auf dem Weg nach Vorannenburg ist. Was er dort vorhat, weiß ich nicht. Lyra erzählte mir davon. Der Rest ist auf dem Weg Richtung Hanekamp, und kurz vor Hanekamp werden wir sie treffen, habt ihr eine Karte?
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 09. Aug 10, 12:59
Jelena hörte das Blut in ihren Ohren rauschen, riss sich aber zusammen.
Wenn sie jetzt nachgab, dann würde sie sich zu einem wimmerndem Ball zusammenrollen und nicht so bald wieder damit aufhören.
Sie nickte etwas abgehackt und stieß sich vom Baumstamm ab, an dem sie gelehnt hatte.

"In meinen Satteltaschen ist eine. Wir brechen auf, sobald wir bereit sind. Es nützt nichts wie von der Tarantel gestochen auf die Pferde zu springen. Geh vor und kümmere dich um deine Stute, du wirst šećer reiten müssen, ich brauche Sudbinas Stärke. Ich suche derweil die Karte und sorge für den Rest."
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Temris am 09. Aug 10, 13:23
"In Ordnung." Temris war kotzübel, als er sah, wie schlecht es Jelena in diesem Moment ging. Er hatte das fälschliche und ungute Gefühl, er sei an allem Schuld. Dabei hatte er mit der Sache überhaupt nichts zu tun! Dennoch hatte er einen Lehrlingsbrief unterschrieben und mit seinem Blut gezeichnet. Eigendlich war es ja an dem Meister, sich um den Lehrling zu kümmern, aber nun war es an ihm, Gorix zurückzuholen, zusammen mit Kadegar. šećer stand etwas Abseits und hatte sich während des Angriffes kaum vom Fleck gerührt. Das war wohl das sanfte Gemüt. Dennoch schien die Stute jetzt ein wenig aufgebracht. Temris war wahrlich kein Pferdeflüsterer, von daher viel ihm nichts anderes ein, als das Pferd zu tätscheln und zu streicheln und dabei immer wieder zu sagen "Ich bin da, alles ist gut...Wir sind in Sicherheit." Das Pferd scheute noch einen Moment lang, beruhigte sich dann jedoch. Temris legte šećer die Hand auf den Kopf. "Sieht so aus, als würde ich dich jetzt wieder einmal reiten." Temris lächelte. "Hilfst du mir, Gorix zu helfen?" Temris begriff nicht ganz, aber anscheinend verstand das Pferd was er sagte, denn als er begann es zu satteln, war sie ausgesprochen Fügsam. Als schließlich auch die Packtaschen befestigt waren, überprüfte Temris noch einmal alles, nahm das Pferd am Zügel und führte es hinüber zu Jelena, wo er halb ungeduldig darauf wartete, bis sie bereit war...
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Alvias am 09. Aug 10, 20:15
Vor dem Vorfall hatte Alvias den Wald um die Lichtung grosszügig abgeritten und keine besonderen Vorkomnisse entdeckt. Als er die Lichtung nach diesem Ritt erreicht, verhällt sich Nyanda alles andere als normal. Ohne ihm eine Chance zu geben, stürmt sie mit ihm wieder in den Wald. Er schafft es so gerade sich an ihr festzuhalten und er konnte sich auch einmal umdrehen, wobei er nur menschliche Gestalten sieht, die gegen irgentwas zu kämpfen scheinen, aber was kann er nicht erkennen. Nach ca. 1 km ziemlich schnellen und unbequemen Rittes hielt Nyanda an und schnauft erleichtert. Alvias weiss nicht was dort vor sich geht, nur eines, Nyanda hat ihn gerettet: "Danke" flüstert er in ihr Ohr. Er steigt von ihr ab und versucht sich erstmal zu orientieren, nur um festzustellen, dass er keine Ahnung hat in welcher Richtung die anderen sind. Da plötzlich hört er ein dumpfes Knallen. Als sich dies mehrfach wiederholt, nimmt er sich seinen Kompass, stellt die Richtung ein, in der er glaubt die Geräusche zu hören und macht sich zu Fuss auf den Weg: "Nyanda, magst du mich begleiten". Sie wiehert kurz und trottet hinter ihm her. Es wird wohl einige Zeit dauern bis ich die anderen finde, hoffentlich gehts ihnen gut, sind die Gedanken die ihm in diesem Moment durch den Kopf gehen.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 10. Aug 10, 09:14
Jelena brauchte etwas länger um zu ihrem Lagerplatz zu kommen. Als sie sah, dass auf ihrer Schlafrolle noch vereinzelte Käfer herumkrabbelten, schlug sie den Hände vor den Mund und schaffte es so gerade eben noch die zwei Schritte zur Seite zu wanken, bevor sie das wenige, das sie am frühen Morgen zu sich genommen hatte, wieder von sich gab.
"Von allen Dingen die passieren konnten..." murmelte sie mehr zu sich selbst als zu jemand anderem, als sie sich den Mund ausspülte und in ihrer Tasche nach Medizin kramte.
"Kann mir bitte jemand beim zusammenpacken helfen?"
Sie wusste, wenn sie sich noch weiter mit den Käfern beschäftigen musste, dann wäre sie bald unbrauchbar.
Jelena nahm einen Trank aus ihrem persönlichen Vorrat und stürzte ihn zusammen mit einer Schmerzpille herunter. Sie nahm ein Papierbriefchen in die Hand und sah einen Augenblick lang unschlüssig darauf herab, bevor sie die Hälfte davon mit einem Schluck Wasser herunterspülte.
Luthor war zu ihr herüber geeilt und hatte begonnen ihre Sachen zusammenzufalten, wofür er ein sehr dankbares Lächeln seiner Meisterin bekam.
Diese zog nach kurzem kramen eine halbwegs detaillierte Karte Caldriens aus der Satteltasche und winkte Temris zu sich.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Temris am 10. Aug 10, 13:37
Temris näherte sich Jelena und nahm die Karte an sich. Er hielt sie Jelena hin und deutete auf einen Fleck auf der Karte. "Ungefähr....Hier sind die anderen." Temris fuhr mit dem Finger den Pfad entlang, auf den er den Finger gelegt hatte, und stieß schließlich auf eine Kreuzung nahe Hanekamp. "Und dort werden wir uns treffen." Temris gab die Karte an Jelena zurück und wartete ab.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 10. Aug 10, 16:34
Jelena runzelte die Stirn:
"So hoch im Norden? Wie sind sie denn dahin geraten?"
Sie besah sich die Karte noch einmal genauer und warf einen abschätzenden Blick in Richtung Sonne:
"Wenn wir uns beeilen und auf den Hauptstraßen bleiben, dann etwa 2 Nächte. Allerdings laufen wir dann auch Gefahr auf Patroullien zu treffen."
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Temris am 10. Aug 10, 22:23
Temris nickte abgehackt. "Portalsteine...Sie liegen im ganzen Lande verteilt. So sind sie dort hingekommen." Temris stieg auf sein Pferd und machte sich auf seinen schnellen Ritt gefaßt.  Temris legte šećer die Hand auf die Mähne und sprach: "Das wird jetzt sehr hart werden, aber danach wirst du dich ausruhen können, sehr lange. Ich brauche jetzt deine Hilfe! Also hilf mir." Die großen, dunklen Augen blitzten... Der Wind strich beiden durch Haar und Mähne. Vor ihnen lag der dunkle Dichte Wald, durch den sich ein heller blaugrauer Pfad durchzog. Eigendlich wäre das so eine Nacht, die Temris genießen würde. Wie gerne würde er jetzt auf den Höchsten Felsen klettern, den er fand und über den Baumwipfeln schweben, mit dem Wind... Welch kindischer, pathetischer Gedanke! Und überhaupt, das war überhaupt nicht die Zeit!... Es war Zeit, Loszureiten!
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: gerhardt am 10. Aug 10, 23:18
Bei Zarquon sah er abgerissen aus, sein Wappenrock war in Streifen geschnitten und seine nassen Stiefel waren hinten in den Satteltaschen
von Nr.17 verstaut.
Das hier würde keinen Spass machen und es war noch lange nicht zu ende.
Titel: Re: Das Lager Jelenas
Beitrag von: Jelena am 10. Aug 10, 23:35
Jelena trat an Sudbina heran und vergrub ihr Gesicht in seiner Mähne, während sie sich einige wenige Sekunden sammelte. Sie streichelte dem Hengst sanft über die Blesse während sie ihm sanft Medvjedstanische Worte zuflüsterte. Sie stellte den Fuß in den Steigbügel und zog sich mit leicht gequältem Gesichtsausdruck in den Sattel.
Sie warf einen Blick auf ihre Gefährten und runzelte besorgt die Stirn, bis sie Alvias hinter den Bäumen auftauchen sah.
Sie atmete erleichtert auf, nun waren sie alle vollzählig.

Der Ritt war schnell, mühsam und, insbesondere für Jelena, qualvoll. Sie rasteten während der größten Hitze und ritten so schnell sie wagen konnten die Nächte durch. Die Götter schienen die Hand über sie zu halten und sie kamen durch ohne in Scharmützel verwickelt  zu werden.
Am Morgen des dritten Tages nach dem unheiligen Angriff der Käfer erreichten sie die vereinbarte Kreuzung im Herzogtum Hanekamp.

Jelena schwankte im Sattel, sie hatte dunkle Augenringe und schien sich den gesamten Ritt nur von Medizin ernährt zu haben. Mit einem erleichterten Seufzer ließ sie sich aus dem Sattel gleiten und hielt sich am Sattelknauf fest.

(weiter unter "Der Treffpunkt in Hanekamp")