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Die Gebiete in Caldrien => Das Herzogtum Hanekamp => Tiefensee und Umgebung => Thema gestartet von: Sandra am 21. Apr 16, 09:35

Titel: Der Morgen nach den Geschehnissen in der Baronie Feuerklinge, Fühling 266 n.J.
Beitrag von: Sandra am 21. Apr 16, 09:35
“Ich spüre keinen Puls mehr…”
Es dauerte einen Moment bis diese Aussage durch den Vorhang ihrer Erschöpfung drang, doch als ihr Geist den Sinn erfasste, schrie sie innerlich laut auf, ihr Körper hatte dazu keine Kraft mehr.
WAS?
“Doch, da ist noch was, aber nur noch sehr schwach, kaum spürbar...”
Wie von Ferne hörte sie die Stimmen in der Nähe.
Plötzlich war Svenja auch bei ihnen und begann gleichzeitig ein verzweifeltes Gebet an Nedra während Stella versuchte noch irgendwoher Kraftreserven zu mobilisieren, um einen Heilzauber zu weben. Sie waren beide eigentlich auch schon völlig am Ende, aber sich einig in dem Gedanken und Willen, dass sie jetzt nicht aufgeben durften.
Sie versuchte, die ihr bekannten Knoten zu knüpfen und in die richtige Struktur zu bringen, doch immer wieder rutschten ihr die Fäden aus den schwachen Fingern und sie konnte auch kaum noch präzise genug arbeiten.

In Wellen brandeten Wut über die Inquisition und Angst vor dem Ausgang dieses Tages abwechselnd durch ihren Körper. Dort lag nicht nur ihr Lehrmeister, dort lag ein guter Freund und eine der für sie wichtigsten Personen.
Und schließlich ließ sie sich von ihrem Gefühl leiten, die letzte Kraft aus ihrer Verzweiflung gezogen, und drückte Kraft in Gorix’ Körper in der Hoffnung, dass sie zusammen mit Svenja noch genug Kraft aufbringen würde.
Der Schleier um sie herum zog sich langsam immer weiter zusammen je länger sie den Zauber wirkte und schließlich konnte Stella sich nicht mehr dagegen stemmen und fiel in völlige Schwärze.

Sie schreckte hoch und ihr Herz raste als sie sich umsah und feststellte, dass sie nur geträumt hatte.
Alles ist gut, er lebt. versuchte sie sich selbst zu beruhigen, doch sie wusste auch, dass das nur die halbe Wahrheit war. Ja, Gorix hatte überlebt - und wie ein Faustschlag im Magen traf sie der Gedanke an Balerian.
Wirklich erfasst hatte sie die Situation noch nicht, denn sein Körper war ja noch da -  aber es war Eolan. Was mit Balerian passiert war, wussten sie nicht und auch nicht, ob oder wann er zurück kehren würde - und was dann mit Eolan passierte.
Tränen rannen ihr über die Wangen und sie schluchzte leise während sie versuchte, dagegen anzukämpfen und sich wieder zu beruhigen.
Sie dachte wieder über den Abend mit Gorix am Feuer nach - er schaffte es irgendwie auch in solchen Situationen und ihrem Scheitern noch, Zuversicht auszustrahlen und es hatte gut getan nach den Erlebnissen von ihm in den Arm genommen zu werden.
Sie hatten zwar eine Niederlage einstecken müssen, aber dies war nicht das Ende.

In ihre Decken und Felle gekuschelt versuchte sie, noch einmal Schlaf zu finden doch die Gedanken an die letzten Tage hielten sie wach. Ungeordnet stürzten die Bilder auf sie ein und schienen sie fast zu erdrücken.

Kydora wie sie am Boden lag, bedroht von der Inquisition, die die Barbarin - und wahrscheinlich sie dadurch gleich mit - töten würden, sollte sie sich noch einen Schritt näher heran wagen. Ihr Gefühl der Hilflosigkeit kam zurück, innerlich zerrissen weil sie unbedingt nach Kydora sehen wollte, sie in den Arm nehmen, aber zwei Schritt von ihr entfernt stehen bleiben muss und nur beten kann, dass sie ihr nichts tun.

Dieses Gefühl, als sie im Lager plötzlich merkte, wie ihre Kraft durch das Band zu Kydora floss, als diese im Wald verwundet wurde und ihr entsetzen, als sie spürte, was dieser Streitkolben mit Kydoras Magie machte - eigentlich hätte sie keinen Schmerz spüren sollen.
Und schließlich der Moment, als sie Balerian - nein, Eolan! - sah. Das herzliche Leuchten aus seinen Augen war verschwunden und stattdessen war dort nur...nichts. Ein eiskalter Schauer lief ihr dort über den Rücken und auch jetzt wieder schüttelte es sie bei dem Gedanken.
Das war sowas von nicht Balerian!
Man hatte ihr nur gesagt, was mit ihm geschehen war, denn sie hatte durch ihre eigenen schweren Verletzungen nichts davon mitbekommen.
Ein Kloß im Hals begann, ihr langsam die Kehle zuzuschnüren als sie weiter darüber nachdachte.

Sie brauchte dringend frische Luft!
Energisch wühlte sie sich aus ihrem Lager, warf sich die Tuniken über den Kopf und zog die Stiefel an. Ihr Körper protestierte und erinnerte sie dabei ausgiebig daran, dass sie ebenfalls einiges abbekommen hatte.
Langsam bahnten sich die vielen gemeinsamen Momente mit Balerian und die vielen gemeinsamen Erinnerungen einen Weg und verdrängten das kalte, leere Gesicht von Eolan während ihr stumm Tränen über die Wangen liefen.

Bevor sie das Zelt verließ, wischte sie zur Sicherheit die Tränen weg, auch wenn sie den Eindruck hatte, dass es noch sehr ruhig draußen war, warf sich Umhang und Fell um die Schultern und versuchte ohne zu große Schmerzen aus dem Zelt zu kommen.

Die kalte Luft tat gut und mit einem tiefen Zug sog sie sie tief ein. Zunächst sah sie niemanden doch als sie ein paar Schritte gegangen war, sah sie Sasha an der heruntergebrannten Feuerstelle sitzen, und in die Glut starren.
Langsam machte die Magierin im Rücken der Wolfselfe ein paar Schritte auf sie zu und gab ihr damit genug Zeit, sie wahrzunehmen, zu erkennen und zu entscheiden, ob sie ihre Gesellschaft wollte.
Stumm blieb Stella einige Schritte entfernt stehen und wartete ab.
Titel: Der Morgen nach den Geschehnissen in der Baronie Feuerklinge, Fühling 266 n.J.
Beitrag von: Lyra am 21. Apr 16, 16:09
Spät war sie ins Bett gekommen. Lange hatte sie noch mit Kia, Kydora und Kaleb geredet. Keine tiefgründigen Gespräche, aber Gespräche die gut getan hatten.
Unter ihrer Decke war es grad so warm, dass sie nicht fror und sie sortierte die Bilder der Träume der Nacht.
Sie streckte sich und der Schmerz, der ihren Körper durchschoss, erinnerte sie an die Geschehnisse der letzten beiden Tage.
Vorsichtig kramte sie in der Tasche mit ihrem Reisezauberbuch. einen Moment später hielt sie einen kleinen sehr glatten, gelben Stein in den Händen. Schweigend betrachtete sie ihn und dachte daran, wie sie ihn am vorherigen Nachmittag geschenkt bekommen hatte.
An Balerians verschmitztes Grinsen, als er ihr ein kleines Kompliment gemacht hatte und seinen Stolz auf das kleine Objekt, als er ihr erzählt hatte, dass er es selbst hergestellt hatte und es im dunklen leuchtet, wenn man es am Tag in die die Sonne legte.
Langsam bahnten sich Tränen ihren Weg über ihr Gesicht.

Schweigend blickte sie zu Kydora. Ein Wenig beneidete sie die junge Schülerin um ihre Verbindung mit Stella. Schon länger gab es für Lyra niemanden mehr, dem sie sich so vertraut hätte fühlen können. Selbst mit Yorik hatte sie nie über die wirklich schlimmen Dinge sprechen können, ohne ihn zu schockieren und es dann auch bald gelassen. Dennoch fühlte sie sich derzeit nicht einsam und half gerne wo sie konnte. Sie würde ihre Freunde nicht im Stich lassen.

Als Drakonia, im Lager neben ihrem, anfing zu sich regen, kuschelte sie sich die Fee schnell und leise wieder tief in ihre Decke und schloss die Augen. Sie hatte derzeit einfach keine Lust auf reden, da stellte sie sich lieber schlafend, bis das Zelt leer war.
Nachdem Drakonia ihre Sachen soweit sortiert hatte und das Zelt verlassen hatte, wischte sich Lyra die letzten Tränen ab und tupfte sich etwas Blut von der Nase, die mal wieder leicht blutete. Die Schmerzen sagten ihr, dass sie sich auch diese Nacht kaum physisch erholt hatte. Zum Glück hatte zumindest ihr arkanes Geflecht keinen oder nur wenig Schaden genommen, so dass sie wohl zumindest gut in der Lage sein sollte zu Zaubern. Nachdem sie sich angekleidet hatte, begab sie sich ebenfalls vor das Zelt. Es fröstelte ihr.

In der Nähe sah sie Sasha und Stella, schwieg aber, da sie sich nicht sicher war, sprechen zu wollen.
Titel: Re: Der Morgen nach den Geschehnissen in der Baronie Feuerklinge, Fühling 266 n.J.
Beitrag von: Akela am 21. Apr 16, 22:43
Was vorher geschehen war:
http://www.larp-koeln.de/engonienforum/index.php/topic,5991.0.html (http://www.larp-koeln.de/engonienforum/index.php/topic,5991.0.html)


*Sasha starrte in die völlig herunter gebrannte Feuerstelle, als würde sie darin eine Antwort auf ihre Fragen suchen.

Oder als wenn sie einfach mit ihren Gedanken ganz weit weg wäre.

Die ein Stück hinter ihr stehen gebliebene Stella schien sie gar nicht zu bemerken. Was eigentlich sehr ungewöhnlich war für die Wolfselfe... aber vielleicht war es ihr auch einfach egal.

Und immer noch spielte sie mit dem kleinen Fläschchen um ihren Hals.*
Titel: Re: Der Morgen nach den Geschehnissen in der Baronie Feuerklinge, Fühling 266 n.J.
Beitrag von: Sandra am 22. Apr 16, 06:09
Keinerlei Reaktion... Das war mehr als ungewöhnlich. Selbst wenn die Wolfselfe ihre Ruhe hätte haben wollen, hätte sie ihr das eigentlich mitgeteilt.
Schließlich ging Stella langsam die letzten Schritte auf Sasha zu und ließ sich auf ihrem Umgang neben ihr nieder. Sie schwieg immer noch und während sie dorthin sah, wo Sasha schon lange den Blick nicht abwenden konnte, beobachtete sie sie aus dem Augenwinkel mit geknickten Blick, weiter auf eine Reaktion von ihr wartend.
Titel: Re: Der Morgen nach den Geschehnissen in der Baronie Feuerklinge, Fühling 266 n.J.
Beitrag von: Anders am 22. Apr 16, 09:09
Der doch recht Stille Morgen wurde urplötzlich von laut empörten Gackern unterbrochen. Es kam aus dem kleinen Hühnerstall der schräg neben dem Haupthaus stand. DIe Hühner waren ins Außengatter gestoben und wackelten nun Kopfschüttelnd über die Wiese, während eine kleine Gestallt aus der Seitentür ins Freie huschte. Den Kopf voller Federn, schmutzige Knie, barfuß und Stroh überall, klopfte sich die Kenderin den gröbsten Staub weg und murmelte etwas von Hysterisch und Vögeln. Dabei ließ sie drei Eier in einer ihrer unzähligen Taschen verschwinden. Als daraufhin der Hahn nochmals die Hennen aufscheuchte drehte sie sich Kopfschüttelnd um, machte die Tür auf, steckte den Kopf hinein und entschuldigte sich beim Federvieh ihre Morgentliche Routine unterbrochen zu haben und es würde sicher nicht mehr vorkommen.
"Man kann aber auch nachtragend sein..."
Grummelnd drehte Anders dem Hühnerstall den Rücken zu und warf einen eiligen Blick aufs Haupthaus. Nicht das sie irgendwen aufmerksam gemacht hatte.
Vor dem Haus sah sie schon einige Gestallten, mehr Schatten ihrer selbst als die Personen die sie kannte. Ander seufzte innerlich. Das würde viel Arbeit werden. Ob sie das schaffen würde?
//Nicht drüber nachdenken. Natürlich schaffe ich das!//, machte sie sich Mut und stiefelte hinunter zum Feuer. Sie winkte Lyra lächelnd zu.

Man könnte behaupten das anders das Ausmaß der Situation nicht ganz verstanden hatte, oder aufgrund ihres Vertrauens in ihre Freunde nicht so ernst nahm. Was sie verstanden hatte war, dass Balerian weg war. Also nur sein Geist, nicht sein Körper. Elan hatte daraufhin übernommen und hielt den Körper jetzt am Leben, wofür sie ihm schonmal richtig dankbar war. Außerdem hatte Balerian Sasha gesagt, dass er wieder kommen würde. Und darauf vertraute die Kenderin. Balerian war nicht der Typ Mann der bei soetwas Wichtigem sein Versprechen brach. Wahrscheinlich würde er Hilfe brauchen, aber hier konnte sie aus dem Stehgreif Leute benennen die sofort da wären wenn es sie brauchte.
Das wichtige für sie wozu sie in ihrem sehr langen Gespräch mit Eolan gestern gekommen war, war dass dieser überhaupt nichts für die Situation in der er sich befand konnte.
Und das zweite wichtige war... Er war aus etwas entstanden was Balerian gequält und ihm weh getan hatte, aber mit seiner Geburt war all das verschwunden und er im Moment größtenteils leer.
Was auch immer ihn erschaffen und geprägt hatte, beherrschte ihn nicht. Ein wenig erinnerte er sie außerdem an ihr früheres ich. Er verband noch nicht besonders viel, aber es war sehr wichtig das er lernte. Und vor allem Viel lernte und begriff.
Es würde den anderen sicher leichter fallen wenn Eolan ein Monster wäre, denn dann könnten sie ihn einfach vertreiben, aber Anders würde ihn deshalb nicht zum Monster machen. Das wäre ganz und gar unfair. Ihr war klar, dass Eolan Balerians Körper nicht behalten konnte.
Komplizierte Geschichten...
Sie fragte sich wo Balerian hingegangen war und ob er sich nicht präzisier hätte ausdrücken können, damit sie jetzt nicht so ganz viel zutun gehabt hätte.
Sie beschloss ihn das zu fragen wenn er wieder da war. Denn das stand für die Kenderin fest. Balerian würde zurück kommen. Warum? Weil er zu Sasha und den Nordhunden gehörte, zu Gorix und Ysander und allen anderen hier.
Saschas Blick kannte sie. Er hatte sie vor nicht anzulangen Zeit täglich gegrüßt.
"Guten Morgen!", sagte sie von daher etwas lauter als nötig um sicher zu gehen die Wolfselfe aus ihrem düstern Gedankenkreisel zu reißen.
Es war wahrscheinlich gut, dass sie jetzt erst einmal nicht mehr von ihrer Seite weichen würde.
"Ich hab zwei Eier und Käse aus der Küche. Hunger?"
Titel: Re: Der Morgen nach den Geschehnissen in der Baronie Feuerklinge
Beitrag von: Noxius Armatura am 22. Apr 16, 09:20
Garth war schon lange auf. Hatte er überhaupt geschlafen? Er wusste es nicht mal selbst. Der Magister hatte ihn letzte Nacht ziemlich lange aus dem eigenen Bewusstsein vertrieben und er hatte die Chance genutzt die Meditation im Geiste zu üben. Er musste ja schließlich irgendwie mit dem zweiten Mann im Kopf klar kommen und da war die Meditation wohl ein guter Anfang.
Der Magister hatte also die ganze Nacht wach verbracht und die Gegend ein wenig erkundet.. oder war er nur in der Taverne geblieben. Der Dreck an den Stiefeln besagte zumindest, dass er zeitweise durch Schlamm gelaufen war.

schlimmer als jeder Blackout vom Saufen
murmelte Garth zu sich selbst, als er erneut einen schluck des seiner Meinung nach zu wässrigen Kaffees trank.

Was er jedoch genau wusste war, dass sein Körper nun übermüdet war und er sich mit Kaffee über den Tag bringen musste. In Anbetracht der anstehenden Abbau-Arbeiten und des Wandermarsches wurde ihm flau im Magen.
Ich sollte etwas essen
Dachte er bei sich.
Das Gegacker der Hühner nahm er nur peripher zur Kenntnis, nachdem er die kleine Gestalt aus dem Stall huschen sah und für sich beschlossen hatte, dass ihn sein eigenes Frühstück mehr interessierte als das Hühnergegacker.
Er drückte sich von der Hauswand ab, wo er neben dem Eingang gelehnt hatte und schritt gemächlich durch die Tür um sich Frühstück und einen weiteren, den vierten, Kaffee zu besorgen
Es hat etwas Gutes, dass der Wirt nicht mehr hier ist
Dachte Garth zu sich
Freies Essen und Getränke
Titel: Re: Der Morgen nach den Geschehnissen in der Baronie Feuerklinge, Fühling 266 n.J.
Beitrag von: Svenja am 22. Apr 16, 10:24
Svenjas erwachte panisch atmend. Die kalte Morgenluft zeigte ihren stoßweise hervorkommenden Atem deutlich. Ein Blick durch das Zelt zeigte ihr einen schlafenden Gorix. Gut so, denn er hat nach Gestern dringend Erholung nötig. Sie hatte so Angst gehabt ihn zu verlieren, dass sie darüber nachgedacht hatte ihm eigenmächtig zu folgen, wenn er ging. Doch das Band zwischen ihnen war stärker gewesen. Und sie hatte das Gefühl, jetzt sei es noch ein Stück fester geworden. Auch Stella gegenüber, die ihr mit anderen zusammen geholfen hatte, verspürte sie mittlerweile eine warme Zuneigung.
Vor der Zeit, als sie dem Rudel begegnet war hatte sie nie glauben können, dass ihr Menschen so viel bedeuten könnten. Anders als in ihrem Leben vorher.
Ysander war wohl bereits unterwegs zu Rebekka, ein Gang, um den sie ihn wahrlich nicht beneidete. Und Sasha? Wo war Sasha?
Ein Zittern ging durch ihren Körper, dass wohl der Kälte, der Erschöpfung und der Trauer geschuldet war. Von allem etwas. Mühsam zwang sie sich aufzustehen und ihre warme Wolltunika überzuwerfen.
Sie musste nachsehen, wo Sasha war und ob Eolan auch brav an Ort und Stelle geblieben war. Wydh und Mira wollten die Nachtwache übernehmen. Sie hoffte, dass die beiden das in dieser Nacht überhaupt gekonnt hatten.
Eolan. Wie Säure schmeckte dieser Name auf ihrer Zunge. Zugegeben er konnte nichts dafür und sie wollte es ihm auch garnicht wirklich übel nehmen. Aber die Trauer machte sie wütend. Sie wollte nicht diesen Eolan, wenn er einen anderen Körper hätte, von ihr aus! Aber nicht in Balerians Körper. Sie wollte das Leuchten ins Balerians Augen. Diese Gewissheit, dass man gemeinsam Pferde stehlen konnte. Diese Sanftheit mit der er abends am Feuer seine Lieder sang. Diese Freude die alles in ihm ausstrahlte. Und jetzt - war sein Körper das Seelengefäß eines Fremden. PARASIT!
Sie knurrte leise und musste dann unwillkürlich grinsen. Sie verbrachte wohl zuviel Zeit mit Sasha und Wydh, dass sie jetzt auch schon knurrte.
Beherzt trat sie aus dem Zelt und sah sich um. Stella saß unsicher neben Sasha am Feuer. Daneben stand Anders und versuchte sich mit irgendwas in den Händen an einem aufmunternden Lächeln. Ohje. Kein gutes Zeichen.
Das Zelt in dem Wydh, Mira und Ba... Eolan schliefen war noch zugezogen. Gut, dann erst Sasha.
Sie ging zum Feuer herüber und grüßte die drei Anwesenden.

"Guten Morgen." Sanft hob sie die Hand und berührte die Wolfselfe fast federleicht am Arm. Sie wusste, dieser Hauch einer Berührung würde reichen um Sasha zu zeigen, dass sie für sie da sein wollte.
Auch Stella und Anders bedachte sie mit einem freundlichen, aber unendlich müden Lächeln.

Titel: Re: Der Morgen nach den Geschehnissen in der Baronie Feuerklinge, Fühling 266 n.J.
Beitrag von: Vanion am 22. Apr 16, 10:45
Vanion war früh wach gewesen. Im Gegensatz zu den anderen hatten die letzten Tage ihm nicht soviel abverlangt. Die Stille und Trauer, die über dem Lager der Helden lag, bedrückte ihn, doch er wollte sich nicht einmischen. Er verstand nicht, was mit Balerian geschehen war, und er vermisste den fröhlichen Magier mit dem ihm eigenen, verschmitzten Humor. Eolan war kalt wie Eis, verschlossen wie eine Mauer gewesen.

Von der Leiche eines Alamariten hatte er sich ein Schwert besorgt, und nachdem er es einige Male prüfend geschwungen hatte, hatte er das Lager verlassen. Die Inquisition mochte bekommen haben, was sie wollte, aber Vanion wollte sicher gehen - und so drehte er seine Runden um die Taverne.

Er wunderte sich, weshalb Balerians Verlust ihn nicht so tief traf, und stellte traurig fest, dass er abgestumpft war. Was über die Jahre, in denen er für La Follye gekämpft hatte, geschehen war, hatte sein Herz erhärten lassen, und so ließ er den Gedanken, dass Balerian tot sein könnte, gar nicht erst an sich heran.

Simon war auf dem schmalen Grat zwischen Leben und Tod. Lorainnes Seele war zersprungen. Wassilij ist durch ein Portal in die Niederungen der Szivarshölle gesprungen. Und ein jeder von ihnen wurde gerettet!

Alamar würde nicht zulassen, dass Balerian starb, das hoffte Vanion inniglich.
Titel: Re: Der Morgen nach den Geschehnissen in der Baronie Feuerklinge, Fühling 266 n.J.
Beitrag von: Vanni am 22. Apr 16, 11:48
Kia hatte noch lange mit Lyra, Kydora und Kaleb zusammengesessen und über Belanglosigkeiten geredet.
Und doch war sie früh wieder aufgewacht, sie wusste dass keiner von denen die hier gegen die Inquisition gekämpft hatten noch in der Lage war die Sicherheit des Lagers zu gewährleisten.
Leise hatte sie sich aus dem Zelt geschlichen und hatte einen Streifzug durch die naheliegenden Waldstücke begonnen, während sich um sie herum langsam der neue Tag  mit Leben füllte.
Ihre Gedanken schweiften zu Balerian. Sasha hatte gesagt, er hatte ihr bewusst seinen letzten Lebensfunken anvertraut und war gegangen. Das zeugte immerhin von einem starken Willen. Ein Wille der stark genug sein konnte um die Seele zusammenzuhalten, stark genug zurückzukehren. Nicht ohne Hilfe. Aber an Hilfsbereitschaft mangelte es unter Balerians Freunden und langjährigen Weggefährten nun wirklich nicht.
Und dieser Eolan?
Sie sagten, er sei neu. Ein unbeschriebenes Blatt, bereit all das was Leben bedeutete zu erfahren. Wenn er das wirklich war, wer von ihnen hätte das Recht ihm diese Erfahrungen zu verweigern? Wie könnte einer von ihnen über den Wert seines Lebens urteilen?
Wenn er irgendwann wieder gehen musste, gehen würde, dann würden seine Erfahrungen und seine Entscheidungen und die Erinnerungen die er hinterließ den Weg ebnen für seine Seele und sie sicher geleiten.

Sie schlug einen Bogen zum Lager zurück. Im Moment war von den Truppen der Inquisition nichts zu finden und ihr knurrte so langsam der Magen.
Auf dem Rückweg kam ihr Vanion entgegen, offenbar von ähnlicher Motivation geleitet wie sie heute morgen.
Sie nickte ihm kurz zu Alles ruhig hier draussen und beeilte sich dann zum Gasthaus zu kommen.
Titel: Re: Der Morgen nach den Geschehnissen in der Baronie Feuerklinge, Fühling 266 n.J.
Beitrag von: Ballessan am 22. Apr 16, 11:52
Eolan drehte sich noch einmal auf der Lagerstätte herum. Bequemer wurde es nicht mehr. Die Geräusche von draußen sagten ihm, dass nun mehr Leute auf den Beinen waren. Die Gelegenheit mit Sasha allein zu sprechen hatte er verpasst. Er wusste selbst nicht warum er es wollte, aber er wusste, warum er gezögert hatte. Der Blick. Der Blick, den er am gestrigen Abend unzählige Male wahrgenommen hat. Trauer, verständnislosigkeit und bodenlose Verachtung. Zumindest reimte er es sich so zusammen. Gefühle zu deuten fiel ihm unglaublich schwer, fühlte er doch selbst sehr wenige von ihnen. Und wenn würde er es vermutlich gar nicht bemerken. Aber es war auf jeden Fall ein merkwürdige...r Eindruck auf so viel Ablehnung zu stoßen. Nicht, dass er es anders kannte, er war seit gestern Abend auf der Welt. Und sicher gewöhnt man sich mit der Zeit daran. Kurz dachte er an den Moment seines Erwachens zurück. Wir er einfach im Gras saß und nichts dachte. Die Luft atmen und das Gras riechen...irgendwie schön. Dann kamen langsam Balerians Erinnerungen. Verwirrend, auf die Erinnerungen jemand anderes zuzugreifen ohne nachempfinden zu können, was diese Gedanken waren. Vielleicht hörte das ja bald auf.
Genug gegrübelt! Das hatte er schon die ganze Nacht getan und interessanter oder hilfreicher wurde es nicht mehr. Er kam wohl nicht drum herum den anderen Gegenüberzutreten. Zumal ihn langsam ein starker Drang trieb, sich erleichtern zu gehen. Lästig diese Sache. Das sollte man anders lösen.
Er blickte zu den beiden Frauen, mit denen er das Zelt teilte. Sie wollten die Wache über ihn übernehmen. Vor Erschöpfung schon vor Stunden eingeschlafen. Kann man ihnen wohl nicht verdenken. Er ließ seinen Blick auf Mira ruhen. Nichts. So neutral und egal wie fast alles. Hm. Daneben Wydh. Irgendwie anders. Er hatte viel Zeit am Abend mit ihr verbracht und scheinbar schien er tatsächlich zu Emotionen in Bezug auf sie fähig zu sein. Was das genau bedeutete konnte er unmöglich sagen. Diese ganze Sachen mit Gefühlen und solchen Dingen war mehr als verwirrend. Am besten nicht darüber nachdenken.
Also auf. Draußen hatte sich wie erwartet schon eine Gruppe versammelt. Ja genau, jetzt fiel es ihm wieder ein! Eolan ging zu Lyra.
"Hallo. Ich habe eine Frage. Ich weiß von Balerians Erinnerungen viel, auch über die Elemente. Ich kenne Humus, aber in Bezug auf einen gewissen Kadegar, was ist eine Humusrotze? Ich verstehe das nicht."
Titel: Re: Der Morgen nach den Geschehnissen in der Baronie Feuerklinge, Fühling 266 n.J.
Beitrag von: Akela am 22. Apr 16, 20:47
*Als Stella sich neben Sasha setzte, versteifte diese sich kurz, entspannte sich aber auch direkt wieder. Trotzdem blieb ihr Blick weiter auf die erloschene Feuerstelle geheftet.

Ihre Lust auf ein Gespräch schien sich in Grenzen zu halten, gegen Gesellschaft hatte sie aber wohl nicht wirklich etwas einzuwenden.

Die laute Stimme des Kenders kurz darauf  ließ die Wolfselfe zusammenzucken, doch ihr Blick löste sich von der grauen Asche und musterte Anders mit einem müden Lächeln.*

„Ich habe keinen Hunger....aber danke.“

*Ihre Stimme klang spröde und rau, als hätte sie sie lange nicht genutzt.

Auch Svenja schenkte sie ein kurzes Lächeln, welches aber in ihrem Gesicht regelrecht gefror, als Eolan das Zelt verließ.

Die Klaue mit dem Fläschchen verkrampfte sich um den kleinen Gegenstand und ein unterschwelliges Knurren, eher spür- als hörbar entrang sich ihrer Brust.*
Titel: Re: Der Morgen nach den Geschehnissen in der Baronie Feuerklinge, Fühling 266 n.J.
Beitrag von: Drakonia Noximera am 22. Apr 16, 23:00
Drakonia ging in die Richtung der Taverne, bog aber ab und ging zum Schrein, wo sie sich setzte und, versteckt von den Ästen, anfing zu weinen. So leicht war es also wieder in die Dunkelheit zu stürzen, nachdem sie so lange damit gekämpft hatte. Keiner würde wissen, wie viel Kraft es ihr gekostet hatte, mit dem Drang nach ihrer einmaligen Macht zu kämpfen und sie würde niemandem erlauben, das zu erfahren. Aber als alees scheinte, wieder gut zu sein, dann ging es in einem einzigen Moment wieder runter.

Sie hatte versagt. Schlechter noch, sie hatte Lyra enttäuscht. Dass sie jetzt mit Rektor Snorgad sprechen sollte war ihr vollkommend egal, wie Magister Kadegar sie bestrafen würde auch, aber Lyra sollte sie niemals enttäuschen... Und doch, das hatte sie genau gemacht. Es fühlte sich, als sie Maarja enttäuscht hatte. Jedes Mal, wenn sie mit Lyra sprach, fühlte es sich, als ihre Schwester noch am Leben war. Drakonia schließ ihre Augen und rief in ihr Gedächtnis den Kampf auf, den sie hinter den Bäumen versteckt geschaut hatte, vor fast drei Jahren nun, als Vardara angegriffen wurde und Maarja auf dem Kampffeld gefallen war. Damals hatte Falke, Maarjas Wächter, Drakonia mit sich geschleppt um sie vor dem Tod zu retten. Das war das erste Mal, als sie von einem Kampf weggelaufen war. Das zweite war als sie vom Imperium wegrannte um den Tod in den Händen von den Ferumgardern zu entkommen. Sie hatte geschworen, nie mehr vom Kampf wegzurennen und immer in den ersten Reihen zu kämpfen.
Und jetzt hatte sie gezeigt, dass sie gefährlich war. Sie konnte sich nicht kontrollieren. Nicht nur Magie konnte sie nicht mehr kontrollieren - sie konnte sich selbst nicht unter Kontrolle bringen. Sie brachte alle in Gefahr. Die anderen dachten, dass sie dumm sei, und so war es besser. Besser für Idiotin gehalten zu werden, als dass alle verstehen, dass sie furchtbare Angst hatte und die Alpträume jede Nacht erneut bekämpfen musste.

Lass sie dich nicht fertig machen.

''Werde ich nicht, Waldläufer. Werde ich nicht.'', dachte sie, aber sie fühlte sich nicht sicher.
''Ich kann auch wegrennen. Zweimal schon habe ich weit genug weggerannt. Ich kann jetzt noch durch den Wald rennen. Keiner kann einen Elf im Wald nachverfolgen. Kein Mensch mindestens und Elfen haben sie nicht genug um mich zu fangen.''
Aber sie wusste, dass das keine Lösung war. Die Alpträume würden sie verfolgen und von denen konnte sie nie weit weg genug laufen. Wo sie hingehen sollte wusste sie nicht, aber als sie vom Imperium weggeflohen war, wusste sie auch nicht wo sie hinlafen muss. Richtung wäre das kleinere Problem.
''Das habe ich bewusst gewählt. Ich konnte mit Janko und Tsera nach dem Magiertreffen in Tangara abreisen, ich konnte Magister Leachim zu den Mondelfen folgen, ich konnte mein Buch zurücknehmen. Aber schon ist die Wahl getroffen. Janko und Tsera kann ich nicht mehr finden und selbst wenn, was soll ich ihnen sagen? Und Magister Leachim würde mich in wenigen Stunden zurück zu Lyra bringen. Der mondelfischen Magierin in Anrea habe ich auch gesagt, dass ich nicht zu den Mondelfen gehen werde. Nein, ich soll bleiben und die Konsequenzen tragen. Wenn ich nichts mehr zu verlieren habe, dann werde ich sie mit Stolz tragen. Ich lasse keinen mich fertig machen.''

Aber Atos würde sie finden und töten. Egal was alle in diesem Königreich dachten, sie würde ihn finden und töten. Er hatte versucht, sie zurück in der Dunkelheit zu schleppen und würde weitere Versuche unternehmen. Außerdem hatte er das Blut von mehreren Leuten und genau sie wusste sehr gut was er damit machen konnte. Sie hatte genug von Orin gelernt um diese Gefahr einschätzen zu können.
Und egal ob Lyra, Kadegar, Flammbart, Rektor Snorgad und alle andere ihr verbieten würden, den Nekromant zu suchen und ermorden, das würde sie tun.

Sie schütelte ihren Kopf und wartete, bis die Tränen trockneten. Als die Inquistion sie entführt hatte, hatten Kydora und zwei Waldläufer versucht, sie zu retten. Menschen, alle drei. Sie kannte Elfen, die sie verraten hatten. Drei Menschen hatten versucht, ihr Leben zu retten und waren dabei fast gestorben. Ihre Gedanken richteten sich auf Kydora.
''Warum hat sie das eigentlich gemacht? Sie wusste, dass sie sterben konnte, und sie war überhaupt nicht verpflichtet, das zu machen... Wenn ich gestorben wäre, was hätte das für sie geändert? Probleme hatte sie auch genug ohne mich. Eddajar ha'las keliobrim saje? (Übersetzung aus Elfisch: ''Ist das was es bedeutet, ein Mensch zu sein?'')''

Dass Kydora von Emotionen geführt worden war, war für Drakonia klar. Aber sie selbst war auch von Emotionen geführt. So konnte es nicht mehr gehen. Das Feuer in ihrem Herz würde sie verbrennen. Und sie brauchte alle ihre Kräfte um den Nekromant zu bekämpfen. Was heißen sollte - Ende mit den dummen Entscheidungen. Ende mit den blinden Aktionen. Ab jetzt würde sie jedem Wort von ihrer Meistern gehorchen. Sie würde ihre Bestrafung erdulden und die Zeit nutzen um sich vorzubereiten. Aber keine weitere Versuche, alleine Feuermagie zu wirken. Obwohl sie gesagt hatte, dass Untote Feuer befürchten, gab es noch etwas, wovor sie Angst hatten.

Eis.

''Wenn ich überleben soll, dann Ende mit allen Emotionen. Und Ende mit allen Versuchen, alleine Feuerbälle zu zaubern. Wenn ich die Nekromantie auch aufgegeben habe, dann soll ich eine neue Richtung wählen. Kampfzauber und Eismagie.''

Sie zuckte die Zähne zusammen, stand auf, hielt den Kopf hoch und den Stab fest und ließ alle Spuren vom Weinen aus ihrem Gesicht verschwinden.
''Ich lasse keinen mich fertig machen. Ich lasse keine Emotionen mehr auf meinem Weg stehen. Ich folge jedem Wort meinen Lehrern. Und ich töte Atos.''

Langsam und mit eiskaltem Gesicht ging sie in Richtung Taverne.
Titel: Re: Der Morgen nach den Geschehnissen in der Baronie Feuerklinge, Fühling 266 n.J.
Beitrag von: Sandra am 23. Apr 16, 02:05
Als die kleine Kenderin mit den Eiern und dem Käse vor ihnen stand, blickte Stella kurz auf und ein kurzes Lächeln huschte über ihr Gesicht.
Sie hatte sie seit den Ereignissen in La Follye im letzten Herbst kaum mehr gesehen und sie war froh, dass es ihr mittlerweile wohl besser ging als zu dem Zeitpunkt als sie sie zuletzt gesehen hatte.

"Hallo Anders"

Einen Moment später kam aus der anderen Richtung auch Svenja zu der Runde und grüßte sie mit einem Lächeln, das wirkte, als hätte sie die Nacht kaum geschlafen. Herzlich, aber erschöpft. Die Magierin lächelte zurück und wirkte ähnlich erschöpft und bei genauem betrachten ließen sich noch die vergossenen Tränen erahnen.
"Guten Morgen, Svenja."
Mit einer Handbewegung lud sie Svenja ein, sich zu ihr und Sasha zu setzen, als diese sich plötzlich neben ihr versteifte und das Fläschchen von Balerian umklammerte. Kurz darauf hörte sie Eolans Frage an Lyra aus dem Hintergrund und ihr war klar, warum Sasha so angespannt war.
Bitte Lyra, schnapp dir Eolan und sieh zu, dass ihr woanders hin geht... Du erzählst doch sonst so gern so viel...

Stella wechselte auch ein wenig ihre Sitzposition so, dass sie Sasha nur kaum merklich berührte. Ihr Umhang streifte nur knapp das Fell von Sasha, nah genug, dass sie Nähe spenden konnte und ihr die Möglichkeit gab, mit einer kleinen Bewegung in jede Richtung Einfluss darauf nehmen zu können.
"Kann ich etwas tun?" Ehrliche Anteilnahme und eigene Betroffenheit sprachen aus der Magierin. Sasha schien verständlicherweise nicht groß reden zu wollen und so war ihre Frage auf das Nötigste beschränkt. Sie wollte helfen, irgendwas tun, auch wenn sie nicht wusste, was.
Titel: Re: Der Morgen nach den Geschehnissen in der Baronie Feuerklinge, Fühling 266 n.J.
Beitrag von: Lyra am 24. Apr 16, 20:25
Lyra stand sehr unschlüssig vor ihrem Zelt nicht sicher, ob sie sich zu dem Rest gesellen sollte, der sehr vertraut schien, noch ob sie vielleicht alleine Ruhe suchen sollte oder nach Frühstück suchen sollte oder ob sie überhaupt reden wollte. Da kam Balerian, nein Eolan, auf sie zu.

<Ich habe eine Frage. Ich weiß von Balerians Erinnerungen viel, auch über die Elemente. Ich kenne Humus, aber in Bezug auf einen gewissen Kadegar, was ist eine Humusrotze? Ich verstehe das nicht.>

Es war Balerians Stimme, sogar sein Tonfall, diese manchmal ach so trockene Art, komische Fragen zu stellen. Dieser entwaffnende Blick, aber dahinter eine völlig andere Person.

Die Fee stand einen Moment völlig versteinert, da. Völlig überfordert mit der Situation. Dann begann sie zu weinen, leise, nur Tränen die ihr über das Gesicht liefen. Ihr blick spiegelte dabei keinerlei Hass oder Abscheu, sondern nur Trauer, Verlust, aber auch Hoffnung und vielleicht sogar ein Fünckchen Zuneigung. Einen kurzen Moment später hatte sie sich wieder gefangen

Sie hatte das Gefühl, dass es den Anderen lieber war, wenn sich Eolan nicht in ihrer Nähe befand und wollte auch nicht stören. So nickte sie, immer noch unter Tränen, ihrem Gegenüber zu.
"Lass uns ein paar Schritte gehen"
Titel: Re: Der Morgen nach den Geschehnissen in der Baronie Feuerklinge, Fühling 266 n.J.
Beitrag von: Vanion am 24. Apr 16, 20:46
"Ihr tötet Atos, ein Wesen, das Untote beschwören und in Scharen gegen seine Feinde schicken kann? Und wie wollt Ihr das anstellen?"

Vanion hatte lediglich Drakonias letzte Worte vernommen, als er seinen Rundgang beendete. Kurz hatte er überlegt, die seltsame Elfe ziehen zu lassen, doch dann erinnerte er sich an das, was seine Freunde ihm am Vorabend erzählt hatten. Zeit, dieser Dame auf den Zahn zu fühlen.

Titel: Re: Der Morgen nach den Geschehnissen in der Baronie Feuerklinge, Fühling 266 n.J.
Beitrag von: Drakonia Noximera am 24. Apr 16, 21:39
Drakonia drehte sich um als hätte jemand sie plötzlich geschlagen.

''Ja, den Absicht habe ich. Nein, nicht den Absicht, das Ziel. Ich werde ihn finden und töten.''

Sie erinnerte sich nicht, mit diesem Menschen gesprochen zu haben. Aber sie hatte ihn jetzt nicht gesehen. Hatte sie wirklich ihre Gedanken laut ausgesprochen? Ja, sie war ziemlich unkonzentriert... Aber sie musterte ein Lächeln auf ihrem Gesicht, obwohl ihre Augen verrieten, dass sie am Rand ihrer geistlichen Kräften ist. Vielleicht würde ein Gespräch ihr helfen, sich besser zu konzentrieren...


Und darf ich mal erfahren warum Ihre Stimme Zweifel enthaltet?
Titel: Re: Der Morgen nach den Geschehnissen in der Baronie Feuerklinge, Fühling 266 n.J.
Beitrag von: Vanion am 25. Apr 16, 10:21
Was für eine scharfe Antwort..

Drakonias Tonfall gefiel Vanion nicht. Sie stammte gewiss nicht aus Engonien. Im Lorinan mochte es den Geschichten zufolge zwar Elfen geben, doch so bleich und kalt, wie die Magierin vor ihm aussah, hatte er sich Elfen nicht vorgestellt. Jedenfalls nicht die Elfen aus dem Lorinan.

Wo sie wohl herkommt? Und weshalb sie wohl hier gelandet ist?

"Ich kenne Euch nicht, Drakonia, und alles, was ich über Euch weiß, ist, dass Ihr Magistra Lyras Schülerin seid. Nun kenne ich nicht das Ausmaß der Euch inne wohnenden Macht - die Götter seien meine Zeugen, ich bin wahrhaftig kein Magier - doch hab ich selbst schon gegen Untote gefochten. Im Lande Westmynd stießen wir auf eine Gestalt, die auf einen Wink hin untote Mannen in die Schlacht schickte. Dieser Kampf kostete einen geliebten Weggefährten das Leben, und ein Hohepriester Alamars, ein Flamen Magnus, wurde niedergestreckt."

Schmerzhafte Erinnerung und auch Sorge sprach aus seinem Blick.
"Ihr wisst nicht, was es heißt, gegen solche Mächte zu kämpfen. Nur wenige Meilen von hier, in einem Dorf namens Tiefensee, geschah etwas Ähnliches. Ein Trupp guter Kampfgefährten zog aus, um Szivarsgezücht zu jagen - doch als sie zurückkehrten, waren sie umgedreht und hatten den Namen des Täuschers auf den Lippen. Freund kämpfte gegen Freund an diesem Abend, und die Sonnenstrahlen fielen auf eine blutige Wallstatt am Ende des Tages.

Ihr seid eine Schülerin. Es ist nicht an Euch, vorneweg zu gehen. Es ist nur geziemend, wenn Ihr lernt und lebt, um eines Tages andere lehren und beschützen zu können."

Vanions Stimme war wieder sanft geworden. Er kannte den Eifer, der aus Drakonias Gesicht, aus ihrer angespannten Körperhaltung sprach, nur zu gut. Das Gefühl, Rache nehmen zu müssen. Das Gefühl, dass niemand einem helfen konnte, das man selbst es sein musste, der das Übel bekämpfte. Er war nicht mehr naiv genug, um zu glauben, dass seine Worte Drakonia von irgendetwas abhalten würden, aber versuchen musste er es.
Titel: Re: Der Morgen nach den Geschehnissen in der Baronie Feuerklinge, Fühling 266 n.J.
Beitrag von: Drakonia Noximera am 25. Apr 16, 10:51
Drakonia lachte leise, etwa grausam und hissend. Ihre Augen blieben eiskalt. Die Art von Meditation, die sie in der Akademie in Ihtiman gelernt hatte, erlaubte ihr alle Emotionen zu frieren und die Agression zu kontrollieren, aber nicht die Müdigkeit zu verstecken. In diesem Zustand war sie ruhig, relativ ungefährlig, aber bereit, sich zu wehren wenn nötig.

Doch etwa müde klang ihr Lachen auch.

"Glauben Sie mir, hier gibt es keiner, der mehr weiß über die von Atos benutzte Magieart als ich. Und wie er seine Diener kontrolliert ist mir auch bewusst. Wenn ich etwas sagen darf, dann das - ich kenne seine Macht und ich weiß welche Schwächen Ne... Todeselementaristen haben. Nun, wie ich ihn bekämpfen werde... Wenn ich das wüsste, wäre er schon tot, finden sie nicht?"

Sie ließ das Eis in ihren Augen wärmer werden.

"Aber wie unhöflich ich geworden bin... Ich bitte um Entschuldigung. Sie haben gesagt, dass Sie mich nicht kennen. Mein Name ist Lady Verminaar Aladrin, was auf menschlicher Sprache sich als Drakonia übersetzen lässt. Ich komme aus Vardara, weit weg im Osten, zurzeit ein Teil des Königreichs Ferumgard. Seit einiger Zeit bin ich Schülerin der Schattenwall. Magie erlerne ich allerdings seit ein paar Jahren.
Wenn Sie nichts dagegen haben, würde ich gerne mehr über Sie erfahren."

Ihre Stimme klang freundlich, ohne Bedrohung. Dass sie aber bereit war, das zu ändern wenn selbst bedroht, ließ sich erkennen.
Titel: Re: Der Morgen nach den Geschehnissen in der Baronie Feuerklinge, Fühling 266 n.J.
Beitrag von: Vanion am 25. Apr 16, 11:07
"Mein Name ist Vanion Bachlauf, verehrte Dame Aladrin." Höflich machte er eine Reverance.
"Ich komme aus Tangara, wenn auch mein Vater caldrisches Blut in seinen Adern hat. Ich bin ein Bauer."
Er grinste verschmitzt.
"Ein einfacher Mann, der nicht viel von ..Todeselementaristen versteht."
Er ließ sich von Drakonias Lachen nicht aus der Ruhe bringen.
"Ihr seid also eine Dame, die eine Schülerin ist, die jedoch mehr als jeder andere darüber weiß, wie Atos vorgeht. In meinen Menschenaugen seht Ihr jung aus - doch Ihr seid eine vom Ewigen Volk. Dieses Königreich, von dem Ihr sprecht, das kenne ich nicht. Doch von der Schattenwall habe ich gehört. So viele Widersprüche! Was tut Ihr hier, fernab der Heimat?"

Dieselbe Akademie, zu der auch Kadegar gehört.

Vanion seufzte. Drakonia sah so jung aus! Aber er musste sich gewiss täuschen, sie war gewiss bereits tausend Jahre alt. Und vor einem solchen Wissensschatz, einer solchen Erfahrung verblasste sein eigenes Leben zu einem Blinzeln im Laufe von Äonen. Es war wie früher, als Lalaith noch in Engonien geweilt hatte: das Ewige Volk hielt einem Menschen den Spiegel vor die Nase, und man erkannte, wie kurz doch die Periode war, während der man auf der Welt umherschritt.
Neugierig warf er einen Blick in Drakonias Gesicht. Entschlossenheit, Härte, das war ganz oben. Mochte sie vordergründig ruhig und kontrolliert erscheinen, Vanion war sicher, dass diese Dame vor ihm noch ein ganz anderes Gesicht verbarg. Dieses Gesicht würde sie Atos zeigen - hoffentlich.
Titel: Re: Der Morgen nach den Geschehnissen in der Baronie Feuerklinge, Fühling 266 n.J.
Beitrag von: Drakonia Noximera am 25. Apr 16, 11:45
"Meine Heimat haben die Ferumgarder vor einem Jahr zerstört. Wie kann man weit weg von etwas sein, dass nicht mehr existiert?... Die Erinnerungen aber bleiben. Und das ist schlimmer."

Sie ließ das Eis völlig verschwinden. Kein Feind stand vor ihr, sondern ein Mensch. Emotionen hatten sie wieder zu Unhölflichkeit geführt. Sie beschimpfte Atos und die Inquisition noch einmal in ihren Gedanken und lächelte freundlich.

"Lust auf einen Spaziergang? Ich glaube wir stehen Leuten auf dem Weg hier.
Wissen Sie, Vanion, in ihrer Heimat war ich schon einmal. Ein schönes Land, soll ich zugeben. Und ich habe vor, dorthin wieder zu reisen in einigen Monaten. Haben Sie deise vor langer Zeit verlassen?"
Titel: Re: Der Morgen nach den Geschehnissen in der Baronie Feuerklinge, Fühling 266 n.J.
Beitrag von: Vanion am 25. Apr 16, 12:33
"Heimat."

Vanion seufzte und schwieg erstmal. Die beiden gingen los, weg von der Taverne. Vanions Gedanken glitten in die Ferne, während seine Füße ihn vorwärts trugen. Er erinnerte sich an die verschiedenen Orte, von denen er gedacht hatte, dass er dort zuhause war. Ihm fiel erst auf, wo sie hingingen, als sie bereits dort waren: Drakonia und er standen plötzlich an dem kleinen Weiher. Noch immer war dieser Ort von Frieden erfüllt, obwohl die meisten der gelben Blumen, die dort geblüht hatten, gepflückt worden waren.

"Seine Heimat zu verlieren, ist etwas Schreckliches. Aber mir hat niemand die Heimat genommen. Stattdessen bin ich gegangen, weil ich dachte, etwas tun zu müssen. Fanada ist eine wundervolle Stadt, voller Leben, Kultur, reich an Menschen und auch an Geschichte. Das Umland ist wunderschön: sanfte Hügel, saftige, grüne Wiesen, und am Horizont im Südwesten kann man bei klarem Wetter den Rothornpass sehen.  Im Norden und im Nordosten erstrecken sich die Ebenen Tangaras bis zum unseligen Wald von Arden. Ihr könnt Fanada jederzeit besuchen, wenn Ihr denn möchtet."

Vanion kramte in seiner Tasche herum, bis er eine zerknitterte und faltige Karte (http://www.larp-koeln.de/ewiki/lib/exe/fetch.php?w=1980&tok=8ba40b&media=landeskunde:engonien_pergament2.jpg) Engoniens fand.

"Hier, nehmt die Karte. Ich brauche sie nicht, ich reise seit Jahren durch dieses Land und kenne die Hauptstraßen. Wenn Ihr jedoch plant, noch etwas in Engonien zu verweilen, dann wird sie euch gute Dienste leisten. Diese Karte mag nicht ganz genau sein, und so manche Entfernung ist anders, als hier gezeichnet, doch für die ungefähre Richtung soll es reichen."

Während Drakonia einen prüfenden Blick auf die Karte warf, sprach er weiter.
"Ich dachte immer, Heimat ist der Ort, an dem man geboren wird. Der Ort, an dem die Familie ist. Und in gewisser Weise stimmt das auch! Nur habe ich herausgefunden, dass meine Familie doch etwas weiter verstreut ist, als man denkt."
Titel: Re: Der Morgen nach den Geschehnissen in der Baronie Feuerklinge, Fühling 266 n.J.
Beitrag von: Drakonia Noximera am 25. Apr 16, 14:27
Drakonia nahm die Karte vorsichtig und sah sich diese genau um. Ja, es wäre zwar nützlich für sie.

''Ich danke Ihnen. Es scheint, dass Engonien ein ziemlich grroßes Land ist. Größer als Ferumgard bestimmt, vielleicht doch etwa kleiner als das Imperium... Ich nehme an ich würde in den Baronien und Herzogtümer reisen... wenn meine Lehrer mir das erlauben würden, natürlich.''

Sie sah sich um mit Unruhe. So friedlich scheinte die Gegend heute, aber wenn sie dachte was vor weniger als einen Tag geschehen war...

''So viel kann sich in so kurzer Zeit verändern.'' Sie sprach ihre Gedanken laut mit der Hoffnung, dass Vanion das verstehen würde. Sie hatte aber keine Zweifel - alle scheinten etwa melancholisch heute. Sie wunderte sich wie viele Tränen den Wind getrocknet hatte und wie viele Schreien nicht geschrien wurden. Sie spürte den Geist dieser Frustration in jedem Baum, in jedem Stein, in jedem Tropfen Wasser und in jedem Wort der Leuten. Und plötzlich sah sie in ihren Erinnerungen die Wiesen von Vardara, bedeckt mit Ruinen und Leichen von Mondelfen und Menschen.

''In einem Moment ist alles in Ordnung. Man glaubt, die Welt ist endlich balansiert. Alles ist friedlich, so breit und fröhlich sind die Wiesen.... Und im nächsten Moment sind sie mit Blut bedeckt. Leute schreien vor Schmerz oder Angst, oder Frustraton.Die Welt zerbricht einmal wieder in Scherben. Die Hölle fließt auf uns. Hoffnung stirbt und wir kämpfen nicht zu siegen, aber am Leben zu bleiben. Wir zerstören um nicht zerstört zu werden. Jagen um nicht gejagt zu werden. Töten um nicht getötet zu werden.''

Werden die Kämpfe je zu Ende kommen? Habe ich mich, als ich den Weg der Kampfmagie gewählt habe, mich dazu beurteilt, mein Leben auf den Kampffeldern zu verbringen... Aber was soll ich sonst machen, die Zeit kann ich nicht zurückdrehen.

''Und dann wird es wieder ruhig, zwischen den Stürmen. Wir sind wieder allein und um uns herum liegen die Scherben, die wir nun sammeln sollen um unsere Welt wieder ganz zu machen. Aber einige Teile fehlen oder sind viel zu geschädet und so wird das Bild etwa anders. Kleine Unterschiede, aber auf Dauer werden sie bemerklicher. Die Stürme verändern uns. Es sind doch diese kurze Momente, wenn unser Überleben in Frage ist, in denen wir erfahren wie weit wir gehen könnten und wo unsere Grenze liegt. Und danach sind wir nicht mehr dieselbe. Sie verstehen was ich meine?
Titel: Re: Der Morgen nach den Geschehnissen in der Baronie Feuerklinge, Fühling 266 n.J.
Beitrag von: Akela am 25. Apr 16, 21:57
*Das Knurren verstummte, als Stella die Wolfselfe ansprach.*

„Ich weiß ja selbst nicht, was ich tun soll....

*Sasha ließ die Berührung der Magierin zu, bewegte sich aber kein Stück.
Ihr Blick hing nicht mehr an der kalten Feuerstelle, doch versuchte sie scheinbar krampfhaft, nicht in Eolans Richtung zu schauen.

Sein Anblick war für sie nur schwer zu ertragen. Es waren seine Blicke, seine Bewegungen, selbst der Geruch war der von Balerian.
Doch er fühlte sich anders an...fremd.
Für die Wolfselfe bestanden die Menschen um sie herum immer aus mehreren Komponenten.
Und eine war nun völlig falsch und passte nicht.

Vielleicht war Eolan unschuldig. Vielleicht wollte er wirklich nichts böses und die Übernahme von Balerians Körper war eher ein Unfall gewesen.

… und doch war Sasha nicht in der Lage, ihm in die Augen zu schauen.*
Titel: Re: Der Morgen nach den Geschehnissen in der Baronie Feuerklinge, Fühling 266 n.J.
Beitrag von: Vanion am 26. Apr 16, 09:58
"Ich verstehe, was Ihr meint, Drakonia. Doch ich bin anderer Meinung. Ihr sagt, die Hoffnung stirbt - doch in Euch und in mir und in allen, die das gestrige Leid überlebt haben, lebt sie fort! Ihr sagt, wir kämpfen, um am Leben zu bleiben - doch ich kämpfe, um andere vor Leid zu bewahren, um anderen ein friedliches Leben zu ermöglichen! Ihr sagt, wir zerstören, um nicht zerstört zu werden - ich sage, wir sind Schild und Schwert für die Unsrigen!"

Vanions Reaktion war erstaunlich heftig. Bisher war er ruhig geblieben, bedacht, und hatte langsam, entspannt gesprochen. Nun jedoch funkelten seine Augen, und sein Körper war angespannt wie eine stählerne Feder.
Mit einer Mischung aus Zorn, Verständnis, Mitleid und - Trauer? - sah Vanion die Elfe an, die vor ihm stand.

"Ich habe Liebe an Orten gefunden, wo nur Schmerz und Tod geherrscht hat. Ich habe gesehen, wie einem Mörder Gnade gewährt wurde, obgleich der Tod doppelt und dreifach verdient war. Ich sah einen Mann, der in die Höllen des Täuschers sprang, um die Welt, wie wir sie kennen, zu retten! Die Stürme mögen uns verändern, aber es ist stets an uns, zu entscheiden, was aus uns wird."

Sein Blick wurde plötzlich wieder sanft, und auch ein wenig ängstlich. War er zu weit gegangen? Er kannte Drakonia nicht, und immerhin war sie eine Elfe, die vielleicht Jahrhunderte alt war. Wer wusste schon, was sie alles gesehen hatte? Und doch - ihre letzten Worte ließen ihn nicht los.

"Während eines Sturms tut man Dinge, die man bereut. Um zu überleben, um nicht fortgeweht zu werden. Wir verschieben unsere Grenze, und jedes Verschieben hinterlässt eine Lücke, eine Leere, die gefüllt werden muss. Doch irgendwann ist nichts mehr zum Füllen da, und man verliert sich. Das meint Ihr doch, nicht wahr?"
Titel: Re: Der Morgen nach den Geschehnissen in der Baronie Feuerklinge, Fühling 266 n.J.
Beitrag von: Svenja am 26. Apr 16, 11:46
Svenjas Körper versteifte sich merklich, als sie Balerians Stimme hört. Die Stimme eines Rudelmitgliedes, dass nun doch keins mehr war. Sie blickte zu Sasha und bemerkte ihren verkrampften Blick.
Sie war sich bewusst, dass sie beide ähnlich fühlten, auch wenn sie sonst so unterschiedlich waren. Zögerlich folgten ihre Augen Eolan. Dem Szivarskind in Balerians Körper. Ob Balerians Herz wusste, dass es nun für einen anderen Schlug? Ob Balerians Seele irgendwo in seinem Inneren zurückgezogen war und Eolan an die Macht gelassen hatte? Was hatte dieser dafür getan? Oder vielleicht hatte er auch nichts getan, aber dennoch fühlte es sich abgrundtief falsch an.
Ein Feuer der Verzweiflung und Wut brandete wieder auf und man sah es bestimmt an einem Flackern in ihren Augen. Das Feuer... sicherlich war sie immer schon geleitet von ihren gefühen gewesen, aber seit sie von Ador durch das Eis zu Gorix Feuer geleitet worden war, fühlte es sich an als brenne ein Stück von ihr.
Vielleicht brauchten sie alle auch nur eine Pause. Aber konnte es eine Pause geben bevor der Inquisitor das bekommen hatte, dass er verdiente. Nicht nur für das Brandmahl, dass ihre Stirn zeichnete. Nein, vor allem für diejenigen die er schon auf dem Gewissen hatte und viel mehr noch für die, die er zu töten gedachte.
Fairer Prozess. Pah! Brennen! Das kann er! Fast hatte sie das Gefühl, dass sie langsam selbst loderte.

Sie atmete laut hörbar aus und zwang sich zu einem Lächeln.
"Sasha wann werden wir aufbrechen und was gedenken wir jetzt zu tun?"
Titel: Re: Der Morgen nach den Geschehnissen in der Baronie Feuerklinge, Fühling 266 n.J.
Beitrag von: Akela am 26. Apr 16, 12:40
*Während Svenjas Augen Eolan folgten, wurde Sasha sichtbar unruhiger.
Schließlich atmete sie zischend ein und sprang auf, so schnell es ihre noch nicht restlos verheilten Wunden gestatteten.

Sie trat ein paar Schritte von der Nedra-Priesterin zurück und musterte sie prüfend, wobei sie den Kopf leicht schief legte.*

"Beruhig dich erstmal Svenja, sonst gehst du gleich noch in Flammen auf..."

*Die monatelangen Übungen in der Abgeschiedenheit des Tempels in Port Valkenstein hatten es der Wolfselfe ermöglicht, dass sie von den Anderen nun wieder angefasst werden konnte, ohne direkt von jeglichen Gefühlen ihres Gegenüber überwältigt zu werden.

Sie hatte ihre mentalen Schilde mittlerweile sogar so gut "im Griff", dass sie mehrere Wochen mit einem Nekromanten herum gereist war ohne es zu merken...aber das war ein anderes Thema.

Ihre alte Form hatte sie auch noch lange nicht wieder erreicht. Svenjas Wut war fast körperlich für sie spürbar.*

"Am liebsten würde ich so schnell wie möglich hier weg. Richtung Heimat.
Aber als erstes müssen wir uns überlegen, was wir mit...mit Eolan machen."
Titel: Re: Der Morgen nach den Geschehnissen in der Baronie Feuerklinge, Fühling 266 n.J.
Beitrag von: Ballessan am 26. Apr 16, 13:37
Tränen?, dachte Eolan bei sich. Humusrotze muss irgendwas schlimmes sein...zumindest für Lyra. Oder sollte es etwa wieder an ihm liegen? Wenn ja, war dies mal eine neue Reaktion. War Eolan egal das Lyra weinte? Ja, vielleicht etwas unpraktisch für ein vernünftuges Gespräch, aber sonst... Und wie immer galt: Etwas besseres als dieser Frage nachzugehen, habe ich ohnehin nicht zu tun.
So richtete Eolan das Wort an Lyra: "Gerne. Weinst du wegen mir oder der Humusrotze? Ist das etwas schlimmes? Versteh mich nicht falsch, ich nehme keinen Anteil daran, aber es interessiert mich. Wirklich."
So setzten die zwei sich in Bewegung und verließen langsam die Lagerstätte.
Titel: Re: Der Morgen nach den Geschehnissen in der Baronie Feuerklinge, Fühling 266 n.J.
Beitrag von: Drakonia Noximera am 26. Apr 16, 16:36
Drakonia betrachtete Vanion ganz still für einige Sekunden, bis sie einem traurigen Lächeln erlaubte, auf ihren Lippen zu blühen.

''Wissen Sie, ich glaube ich verstehe warum wir Elfen aussterben, obwohl wir länger als ihr leben. Wenn wir fallen, brauchen wir mehr Kraft um wieder aufzustehen und das Verlorene erneut zu bauen. Und wir spüren irgendwie, dass alles ins Nichts vergehen wird.

Ihr lebt kürzer, dennoch aber nicht weniger. Ihr verliert nie die Hoffnung. Eure Herzen sind heißer als unsere.

Aber ja, das meinte ich... Die Lücke soll gefüllt werden, allerdings ist das nicht immer möglich. Aber ich wundere mich wie wäre es, wenn man alles vergessen könnte - würde das einen neuen Anfang ermöglichen oder doch?

Dieser Mensch hatte begonnen, ihr zu gefallen. Jemand, der viel erlebt, aber nicht in die Hoffnungslosigkeit gestürzt hatte. Wenn die Ereignisse von den letzten Tagen zu Elfen geshehen wären, würde die Melancholie für lange Zeit in die Luft hängen. Aber Menschen verschwendeten deutlich weniger Zeit zu trauern. Bald würden sie anfangen, neue Wege zu suchen, die Kampf erneut zu beginnen. Mit der Inquisition, mit der Dunkelheit, mit alles, das ihnen auf den Weg stand. Sie würden erneut anfangen, das Zerstörte aufzubauen.

Sie wunderte sich aber was nun geschehen würde. Balerian hatte sie zwar nicht gekannt, hatte mit ihm auch nur wenige Worte gesprochen - er hatte ihr erlaubt, in den Wald mit den anderen zu gehen auf der Suche nach den Steinen. Was mit ihm passiert war, hatte sie auch ziemlich spät mitbekommen - zu der Zeit als es geschehen war, war sie versteinert. Aber sie hatte verstanden, dass seine Seele verloren war und eine neue nun in seinem Körper steckte. Eigentlich kannte sie schon solche Fälle. Einer ihrer Lehrer, Magister Flammbart aus der Schattenwall Akademie verweilte im Körper eines Mitschülers von ihr. Was allerdings ähnlicher war, war der Fall von Atos. Lyra hatte ihr mitgeteilt, dass der Heiler, der einmal diesen Körper besessen hatte, seit einiger Zeit tot war und die Seele eines Magiers - offensichtlich ein Nekromant - den leeren Körper besessen hatte. Und sie fragte sch was für eine Gestalt dieser... Eolan?... war. Es ging sie im Moment aber nicht an - die anderen würden sich um ihn kümmern. Ihr Ziel war Atos. Und nicht weil er Nekromantie gemacht und diese in ihre Schuhe geschoben hatte, sondern weil er zu gefährlich war um zu leben gelassen zu werden. Sie dachte wieder an das Blut von alle von ihm geheilten, das er nun besaß und fühlte plötzlich wie kalt es ihr wird.

''Nekromantie ist nicht die Magie des Todes, obwohl viele das behaupten'', hatte sie von ihrem einmaligen Lehrmeister einmal gehört. ''Nekromantie ist die Art von Magie, die ermöglicht, die Einheit zwischen Körper und Seele zu zerreissen und diese für verschiedene Zwecke zu nutzen. Verschiedene Bereiche dieser Magie beschäftigen sich mit verschiedenen Dingen. Während Totenbeschwörer Armeen von toten Körper aufheben und gegen ihre Feinde schicken können, sind Blutmagier der Macht, Lebenden zu kontrollieren. Und viele arkane Heiler begehen unbewusst Nekromantie.''

Sie schüttelte schnell ihren Kopf um die Gedanken raus zu kriegen, dann wand sich wieder zu Vanion.

''Vanion, ich habe zwei Fragen an Ihnen, wenn sie diese mir natürlich beantworten möchten... Ich würde vestehen, wenn Sie bevorzugen würden die Antworten zu verschweigen, obwohl sie ziemlich wichtig sind für meine Suche. Erstens, haben Sie Atos gekannt und was können Sie mir über ihn erzählen? Und zweitens, hätten Sie die Lust, mir über ihre Kmpfe gegen Untote zu erzählen und besonders über die... nekromantische Aktivität in Tiefensee und Umgebung?''

Ihr Gesicht war wieder ernst geworden und ihre nun kristallklare von den noch nicht getrockneten Tränen erforderten eine Antwort.
Titel: Re: Der Morgen nach den Geschehnissen in der Baronie Feuerklinge, Fühling 266 n.J.
Beitrag von: Lyra am 26. Apr 16, 17:15
Kurz krampfte such etwas in ihr zusammen, aber wie sollte Eolan auch verstehen, er war ein unbeschriebenes Blatt. Vorsichtig wischte sie sich die Tränen Weg und musste dann bei Fragen, ob Humusrotze schlimm sei sogar leicht Grinsen.
"Ich weiß nicht einmal was Humusrotze ist"
Forschend blickte sie ihn an
"Ich weine wegen dir." Ihre Stimme trug abermals keinerlei Ablehnung in sich.
"Was verstehst du nicht, das ich wegen dir weinen könnte? Möchtest du es den verstehen konnen. Möchtest du Anteil nehmen können." Kein Vorwurf in ihrer Stimme, sondern ehrliches Interesse.

Titel: Re: Der Morgen nach den Geschehnissen in der Baronie Feuerklinge, Fühling 266 n.J.
Beitrag von: Vanion am 26. Apr 16, 17:23
"Ich kann gar nichts über Atos erzählen, ich kannte ihn nicht. Und euer Trupp war mir stets ein, zwei Tage voraus in den letzten Wochen, ich hab euch erst hier einholen können. Was Tiefensee betrifft..."

Vanion seufzte. Diese Geschichte hatte er ein um's andere Mal erzählt, und nie war es einfacher geworden. Die Gesichter alter Kampfgefährten tauchten plötzlich aus der Erinnerung auf: Gardrail, Linnea, Dylan, Asghar, und der kleine.. Wie hieß er noch gleich? Traurig stellte Vanion fest, dass er sich nicht einmal mehr an jeden einzelnen Namen erinnern konnte.

"Es ist bereits Jahre her. Konar, der falsche Kaiser, war damals noch an der Macht. Ganz in der Nähe von hier, bei einem Dorf namens Tiefensee, regten sich die dunklen Mächte des Täuschers. Ein Kult hatte sich festgesetzt, ein Kult, der irgendetwas erbeuten wollte, oder es schon erbeutet hatte - ich weiß es nicht mehr, und ich war noch zu unerfahren und kleingeistig, um zu begreifen, was tatsächlich um mich herum vor mich ging. Ich war damals nur ein weiteres Schwert unter vielen, und ich hatte mich mit den Sturmrufern angefreundet.

Die Sturmrufer! Gelb und Rot waren ihre Farben, und unter ihrem Banner versammelten sich hohe Herren und einfache Männer. In Sterjak, im Norden, stand ihre Feste, die Sturmburg, und sie waren Krieger! Mit Herz bei der Sache, egal, ob diese Sache das Würfelspiel oder der Kampf war. Sie waren beliebt, kampfgestählt und fröhlich, und man wusste, an ihrer Seite brauchte man nichts zu fürchten.

Aber Szivar verhöhnt man nicht. Er ist ein Gott, und er ist ein dunkler Gott. Als die Sturmrufer eines Abends loszogen, um um das Lager herum zu patroullieren, legte sich eine gespenstische Stille über uns. Viele wachten durch die Nacht, lauschten auf Geräusche aus dem Wald, und irgendwann wisperten die ersten: 'Wo sind sie nur? Wo bleiben sie?' Doch sie kamen nicht wieder, oh nein. Erst am nächsten Tag, als man sie bereits suchen wollte, marschierten sie in Reih und Glied aus dem Wald heraus.

"Wer seid ihr!?", rief ihr Anführer, und aus vielen Kehlen erschallte der Ruf: "Die Sturmrufer!" - und man jubelte, denn man dachte, sie seien sicher zurückgekehrt. Mit frohen Rufen wurden sie empfangen, doch das Lächeln und Lachen erlosch rasch, denn diese Krieger, Kampfgefährten, Freunde, sie stimmten einen Schlachtruf an: "Für wen kämpft ihr?!" - und mit einem markerschütternden Brüllen antworteten sie: "Für Szivar!"

Und sie griffen an. An diesem unseligen Tag töteten Freunde Freunde. Es ging nicht anders. Jeder einzelne Sturmrufer wurde niedergemacht. Sie waren unter den Bann Szivars gefallen, unwiderbringlich verloren. Ihre Seelen waren längst fort - dafür bete ich noch heute."

Mit steinernem Gesicht hatte Vanion erzählt. Es tat ihm in der Seele weh, diese Geschichte noch einmal erleben zu müssen.

"Ihr.. Ihr entschuldigt mich gewiss für einen Moment."

Vanion wandte sich ab und ging ein paar Schritte fort von Drakonia, dann holte er tief Luft und straffte die Schultern.
Titel: Re: Der Morgen nach den Geschehnissen in der Baronie Feuerklinge, Fühling 266 n.J.
Beitrag von: Sandra am 26. Apr 16, 19:19
Stella merkte wie Sasha neben ihr unruhiger wurde und schließlich aufsprang und sich von Svenja wegbewegte, die offensichtlich extrem angespannt war.

Zurück Richtung Heimat... Auch sie hatte nach den letzten Ereignissen nichts gegen etwas Ruhe einzuwenden... Und sie würden Damian auch noch berichten müssen, was vorgefallen war...
Doch stand noch das Fest der Grenzen an und auf Grund der kurzfristigen Umstände und Pläne von Magister Flammbart war irgendwie ihre Anwesenheit nötig und in ihrem Interesse.

Erneut lief der Magierin ein eiskalter Schauer über den Rücken als Eolan sich weiter mit Lyra unterhielt. Das war so verdammt falsch! Doch während die beiden anderen ausschließlich Hass auf Eolan zu projezieren schienen, herrschte bei Stella Traurigkeit über das Verschwinden von Balerian vor. Angeblich war Eolan unschuldig an der momentanen Situation und es war Balerians Entscheidung. Das wollte sie zunächst auch glauben, weiteres würde sich zeigen müssen. Dennoch konnte sie die anderen verstehen und wenn sich herausstellen sollte, dass Eolan nicht unschuldig daran war, brauchte er alle Gunst der Götter, die er kriegen konnte!
Einen kurzen Moment schloss sie die Augen und atmete tief durch bevor sie ebenfalls wieder auf die Beine kam und die Träne, die sie gerade unterdrückte, glitzerte noch in ihren Augen, jedoch versuchte sie, sie wegzublinzeln.
Tröstend und beruhigend legte sie den Arm auf Svenjas Schulter, etwas das sie sich bei Sasha in ihrer momentanen Verfassung nicht traute, und sah ihr einen Moment lang in die Augen.
Nach einer kurzen Pause kam sie dann auf die Frage der Weiterreise zu sprechen.

"Tja, also für mich ist wohl klar, dass meine Anwesenheit beim Fest der Grenzen in Engonia nötig ist und auf Grund der Thematik wohl auch Kydora, Gorix, Lyra und Ardor dort sein werden, ebenso wie Kanzler Stauffer und Ninim, sofern beide Magister Flammbarts Brief folgen werden. Magister Flammbart hat für dort zu Lyras Großmeisterprüfung geladen - und die besteht wohl aus Kydora und mir..."
Auch wenn sie den Zusammenhang sachlich vortrug, war ihre Nervosität bezüglich dieses Themas kaum zu übersehen, nachdem es jetzt ernst wurde.
Mit dem Versuch eines Lächelns, das jedoch halb in der Nervosität unterging, fügte sie an Svenja gerichtet hinzu:
"Ich nehme an, dass du uns begleitest, oder? Und Sasha, auch wenn ich vermute, dass du uns sowieso begleiten wirst: Ich würde mich sehr freuen, wenn du bei dem Ritual dabei sein könntest... Natürlich hab ich dich immer gern dabei, aber...Würdest du dabei ein Auge auf unsere Lebenskraft haben?"
Dass die Wolfselfe ein feines Gespür nicht nur für die Gefühle der Menschen um sie herum hatte sondern auch in der Lage war, die Lebenskraft zu überwachen, konnte Stella schon einmal beobachten und wenn sie daran dachte, welchen schmalen Grat Lyra bei dem Ritual betreten würde, der über das Leben von ihr und Kydora entscheiden würde, konnte eine weitere Absicherung bestimmt nicht schaden.
Titel: Re: Der Morgen nach den Geschehnissen in der Baronie Feuerklinge, Fühling 266 n.J.
Beitrag von: Drakonia Noximera am 26. Apr 16, 22:05
''Es... es tut mir leid, Vanion.'' Drakonias Stimme war ganz leise. ''Ich weiß wie schwer es sein kann, Erinnerungen von alten Kämpfen hervorzurufen. Aber das sollte ich wissen. Ich schulde Ihnen die Erklärung warum - ich habe vor, Atos zu finden und töten, weil ich weiß was er tun kann und glaube, dass er zu gefährlich ist um lebendig gelassen zu werden. Er ist aber kein Mensch, mindestens nicht länger. Er ist eine Seele, vermutlich die eines Nekromanten, die im Körper von dem toten Heiler steckt. So was wie Eolan, glaube ich, aber für den weiß keiner was und ich werde mich mit ihm für jetzt nicht beschäftigen. Aber Atos gehe ich nach. Jede Information über nekromantische Aktivität in der Umgebung wäre nützlich. Wissen Sie, er kann tatsächlich der Geist eines diesen Sturmrufer sein... Ich danke Ihnen für die Information. Jetzt weiß ich mindstens wo ich mit meiner Suche anfangen soll.''

Sie trat schüchtern ein Schritt zurück und richtete ihren Blick zum Boden. Sie fühlte sich schuldig, dass sie gefragt hatte. Letzendlich, hätte sie die Kraft gehabt, ihm über die Kampf vor fast drei Jahren zu erzählen als Maarja von einem mit Dämonenblut vergifteten Pfeil getroffen wurde und nicht mehr geheilt werden konnte?...

Ein tapferer Mensch. Ein tapferer Mensch, der viel gesehen hat und trotzdem die Hoffnung nicht aufgegeben hat.

''Vanion, wenn es wirklich so ist, wie ich nun vermute, dann kann ich tatsächlich eine Rache für Ihre Freunde nehmen. Und ich verspreche, dass ich es tun werde, wenn das der Fall ist.''
Titel: Re: Der Morgen nach den Geschehnissen in der Baronie Feuerklinge, Fühling 266 n.J.
Beitrag von: Vanion am 27. Apr 16, 12:37
"Atos, eine ruhelose Seele der Sturmrufer, berührt und verdorben durch Szivars Hand?"

Diese Vorstellung war erschreckend.

"Die Götter mögen dies verhüten. Aber wenn es dir hilft, etwas über die Sturmrufer zu erfahren, dann sprich mit Svenja Swanson! Sie trägt das Wappen der Sturmrufer an ihrem Gürtel, es ist ein rot, auf gelbem Grund. Sie ist die Letzte. Aber - sei vorsichtig, freundlich und respektvoll. Der Tod der Sturmrufer ist ihr sehr nahe gegangen, doch wenn jemand weiß, ob in den Reihen der Sturmrufer jemand mit dem Namen Atos gekämpft hat, dann sie.

Und versuche herauszufinden, ob Atos aus dieser Gegend hier stammt. Wenn es tatsächlich so ist, und Atos wahrhaftig ein Geist der Sturmrufer ist, so besitzen vielleicht auch die Wächter des Schwarzen Mondes Wissen, das dir weiterhelfen könnte. Denn sie waren es, die damals um Hilfe baten, um den Schwarzen Mond zu schließen. Sprich mit ihrem Kommandanten, er heißt Nicolas. Ich weiß nicht genau, wo du ihn finden kannst, doch ich vermute, dass Tiefensee ein guter Punkt ist, um diese Suche zu beginnen - wenn es denn kein Irrweg ist. Ich werde beten und die Götter fragen, ob Atos tatsächlich ein Sturmrufer ist. Sie haben mir zwar noch nie geantwortet, aber auf die eine oder andere Art und Weise lassen die Götter einen wissen, was man erfahren möchte. Man muss nur aufmerksam sein!"

Vanion grübelte ein wenig vor sich hin, dann sprach er weiter:
"Doch bedenke: du bist eine Schülerin. Du magst Dinge erlebt haben, Dinge getan haben, die dich glauben lassen, reif und bereit für eine solche Prüfung zu sein. Aber - du bist eine Schülerin. Vertraue deinen Lehrern! Vertraue denen, die mächtiger als du sind. Unternimm nichts auf eigene Faust, und sollte es dir wahrhaftig gelingen, Atos zu stellen, so versuche nicht, diesen Kampf alleine zu fechten. Suche nicht auf eigene Faust! Ich bin ein Mann, der nichts von Magie und Geistern und Toten versteht. Was ich sage, man vordergründig sinnvoll klingen, doch mag es völlig falsch sein. Sprich also mit Svenja, Kadegar und Lyra, und höre dir an, was sie zu dieser Spur zu sagen haben."
Titel: Re: Der Morgen nach den Geschehnissen in der Baronie Feuerklinge, Fühling 266 n.J.
Beitrag von: Ballessan am 27. Apr 16, 12:54
Eolan blickte Lyra audruckslos an. Dann kehrte sich sein Blick nach Innen.
"Nein", sagte er langsam. Er untersuchte das Gesicht der Fee nach einer Reaktion, während er bedächtig weitersprach. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass du wegen mir weinst. Warum solltest du das tun? Du... Du kennst mich ja gar nicht. Ich glaube viel mehr, dass du wegen Balerian weinst. Das habe ich verstanden. Ob ich mehr davon verstehen möchte, kann ich nicht beantworten. Das verwirrt mich."
Nun, da er das losgeworden war, konnte er sich auf Lyras Antwort auf seine Frage konzentrieren. Sie weiß nicht was eine Humusrotze ist... Schade. Aber ist wohl nicht so wichtig.
"Ich muss jetzt Wasser lassen", sprach Eolan noch einmal zu der güldenen Frau, bevor er sich abwenden und zum Gasthaus steuern wollte.
Titel: Re: Der Morgen nach den Geschehnissen in der Baronie Feuerklinge, Fühling 266 n.J.
Beitrag von: Drakonia Noximera am 27. Apr 16, 13:55
Drakonia nickte mit ernsthaftem Ausdruck auf ihrem Gesicht.

''Natürlich werde ich ohne Erlaubnis von meinen Lehrern nicht anfangen. Magistra Lyra meinte ich soll mit Magister Kadegar sprechen und der soll bestimmen was mit mir nun passieren wird. Aber wenn ich von ihm eine Erlaubnis kriege, dann gehe ich sofort auf der Suche. Ich weiß, dass ich noch nicht bereit bin - wäre ich, dann hätten Sie mich hier nicht gefunden, weil ich Atos schon nachgefolgt hätte. Ohne Erlaubnis darf ich auch nicht mit Svenja darüber sprechen.''

Darf nicht - werde aber.

''Die Wächter des Schwarzen Mondes? Darüber habe ich schon Gerüchte gehört. Es stand auch im Buch von Inquisitor Heiderich. Könnten Sie mir mehr über... diesen Orden erzählen?''

Schwarzer Mond, schwarzer Mond... Dieser verdammte Inquisitionshund meinte, der Mond sei mit Szivar verbunden. Sind diese Wächter irgendwie Feinde der Inquisition? Ich soll endlich mal Informationen sammeln was hier so passiert ist in den letzten Jahrzehnten...
Titel: Re: Der Morgen nach den Geschehnissen in der Baronie Feuerklinge, Fühling 266 n.J.
Beitrag von: Wydh am 27. Apr 16, 19:09
Es waren die Stimmen ihrer Gefährten, die Wydh so langsam aus ihrem Schlaf erwachen ließ. Sie hörte zwar nur murmeln, erkannte sie aber deutlich. Svenja, Stella, Sasha.... Sasha!. Da fiel es ihr wieder ein.
Was passierte, war viel zu gewaltig um es in einer Nacht zu verarbeiten. Die Angriffe der Inquisition hatten tiefe Kerben hinterlassen und ihr lag es immernoch schwer auf der Seele das sie Sasha im Stich gelassen hatte. Aber das war etwas was sie nicht so schnell los werden würde.
Und dann war da noch Eolan..... Als sie sah das Balerian gegangen war, hatte sie nur versucht raus zu finden was da neues in seinem Körper war. Eine Verbindung aufzubauen damit dieser einen Grund haben würde bei uns zu bleiben... trotz ihrer Wut. Doch je länger sie miteinander redeten, sich in die Augen schauten, sah sie etwas Gutes in ihm. Etwas das neu Entstand und wie ein Kind geprägt und geführt werden konnte. Und ohne es zu wollen hatte sie angefangen ihn zu mögen.

Sie richtete sich auf und war im begriff aufzustehen als sie plötzlich in ihrer Bewegung erstarrte. Eolans Bettplatz war leer! Verdammt!
Ein kalter Schauer durchzuckte die Wildelfe. Sie hatte auf ihn aufpassen sollen!
Sie sprang auf, zog sich schnell etwas über und stürzte auf dem Zelt.

Erleichterung durchflutete die Elfe als sie sah das Eolan in der Nähe war. Er war ihr also nicht entwischt.....  Nedra sei Dank
Sie versuchte also gelassener als zuvor zu den anderen zu gehen und diese zu Begrüßen.
Titel: Re: Der Morgen nach den Geschehnissen in der Baronie Feuerklinge, Fühling 266 n.J.
Beitrag von: Svenja am 27. Apr 16, 20:47
Svenja sog erschrocken die Luft ein und sah Sasha eine Spur unfreundlich an. Hatte sie ihre Gedanken gefühlt? Oder hatte Sasha ihr inneres Brennen in ihren Augen glitzern sehen?
Sie verlagerte ihr Gewicht auf ihr linkes Bein und brachte dadurch noch ein wenig mehr Distanz zwischen die Wolfselfe und sich.
Sie biss die Zähne zusammen und dachte bewusst an eine moosbedeckte Waldlichtung. Einen plätschernden Bach. Nedras Heimat.
Fast fühlte sie körperlich wie ihr Atem etwas ruhiger ging.

Nun nickte Svenja  der jungen Magierin mit den blonden Locken zu, denn trotz dem Kampf in ihrem Inneren hatte sie ihre Frage wahrgenommen. "Natürlich werde ich mitkommen. Im Moment halte ich ein Trennen der Gruppe für undenkbar. Man weiß nie wo das nächste Brandmal zuschlägt. Und wir können von Glück sagen, dass diese Inquisitoren noch keinen von uns in die Finger bekommen haben."
Mit den Augenwinkeln folgte sie nun Eolans Bewegungen, aber mit dem Gesicht versuchte sie bewusst Stella und Sasha anzusehen, als Wydh, aus dem Zelt trat. Für ihren Geschmack müsste die Nedranovizin das Bewachen von Menschen eindeutig noch üben. Aber wer konnte es ihr verübeln, nach den Anstrengungen des gestrigen Tages? Ein Lächeln huschte über ihre Lippen. Wydh... die ihr Schwester und Novizin in einem war, so sehr sie streiten konnten, so sehr war sie ihr auch verbunden.

Für einen Moment glaubte sie, dass ihr Herz aussetzte, während sie wieder zu Sasha blickte. Sie würde ihre neue Familie so gut es ginge verteidigen. Und Gorix konnte sich der Inquisitor alle male aus dem Kopf schlagen. Und wenn er sie noch so prügelte, demütigte und verstümmelte. Eher würde sie sterben, als dass irgendeinem ihrer Herzensmenschen etwas passieren möge.
Titel: Re: Der Morgen nach den Geschehnissen in der Baronie Feuerklinge, Fühling 266 n.J.
Beitrag von: Vanni am 27. Apr 16, 22:48
Kia hatte sich inzwischen im Gasthaus einen Überblick über die Vorräte beschafft..
Irgendwer hatte bereits Kaffee gemacht, das war erfreulich.
Das Gasthaus war einigermaßen sauber, die Vorratskammer noch angemessen gefüllt, nichts deutete auf einen baufälligen Zustand hin oder finanzielle Schwierigkeiten. Sie würde später mal jemanden danach fragen, warum der Wirt eigentlich gegangen war..

Beladen mit belegten Broten, etwas Obst und einem großen Becher Kaffee verließ sie das Gebäude wieder und wäre beinahe in Lyra und Eolan hineingelaufen.
Lyra hatte offensichtlich geweint.. und Eolan war wohl nicht der geeignete Kandidat um sie zu trösten. Zumindest noch nicht, er war ja noch mittendrin in seiner hochinteressanten aber überaus merkwürdigen Selbstfindungsphase.
Sie lächelte die beiden über ein großes Stück Käse, welches sie oben auf dem Brotturm balancierte, hinweg an.
"Lyra, magst du frühstücken mit mir? Kaffee gibt schon fertig drinnen, kannst du brauchen bestimmt.
Du auch, Eolan? Hast du schon herausgefunden ob du magst Kaffee? Da! Probierst du, magst du bestimmt"
, sie hielt ihm den Kaffeebecher hin, wobei der Käse ins Schwanken geriet.
Titel: Re: Der Morgen nach den Geschehnissen in der Baronie Feuerklinge, Fühling 266 n.J.
Beitrag von: Lyra am 28. Apr 16, 00:30
"Vielleicht weine ich sogar wegen euch beiden." Sie schwieg einen sehr kurzen Augenblick. "Du solltest herausfinden, ob du es verstehen möchtest. Wenn du es möchtest, werde ich es dir gerne so gut ich kann erklären."
Ihre Stimme klang ruhig und freundlich. Sie sag in Eolan kein Ding und sie hatte das Gefühl, dass Balerian zumindest irgendwo noch da war. Und seien es auch nur Bruchstücke seiner Erinnerungen. Zudem war Eolan wie ein leeres Gefäß, dass es zu füllen galte, oder ein kleines Kind das das die Welt zu verstehen versuchte. Und beides wollte sie nicht mit Wut, Abscheu und Hass füllen.
Dann wandte sich genau dieses Gefäß zum gehen, Lyra hatte nichts weiter zu sagen, also ließ sie ihn ziehen.
Im gleichen Moment stand Kia vor ihr.
"Ja ich mag sehr gerne mit dir frühstücken. Kaffee klingt gut"
Am liebsten hätte sie die Babarin einfach feste umarmt.
Titel: Re: Der Morgen nach den Geschehnissen in der Baronie Feuerklinge, Fühling 266 n.J.
Beitrag von: Ballessan am 28. Apr 16, 01:27
Kia... Eine der wenigen Personen, bei denen Eolan meinte keine Abscheu, Trauer oder Sorge zu spüren. Er konnte sich kaum vorstellen, dass diese kleine Frau weinen konnte. Den Sinn davon durchdrang er ohnehin nicht. Die Leute sind traurig und dann weinen sie... Aber warum gehen ihnen die Dinge so nahe? Das ist doch irgendwie...störend. Und dann wollen sie es auch noch so... Für den Neugeborenen unvorstellbar. Er riss sich aus seinen Gedanken wach. Die sehr präsente Kia wurde ihm wieder bewusst.
"Äh", sagte er überlegend. "Es ist heiß und riecht merkwürdig. Nein, möchte ich nicht."
Diese Art hereinzuplatzen, die Kia zu beherrschen schien, überforderte Eolan wohl noch mehr als das Gerede von Gefühlen und davon, was er denn wolle.
"Du erinnerst mich an Anders. Siehst du die Welt auch logischer? Aber sie hält irgendwie mehr Abstand. Falls du verstehst, was ich meine...? Das mag ich glaub ich."
Eolan wusste nun wirklich nicht mehr weiter. Zu viele Leute, zu viele Fragen. Und dieser immer stärker werdende Drang nach...Er deutete richtung Gasthaus.
"Ich muss nun auf den Abort. Wirklich."
Titel: Re: Der Morgen nach den Geschehnissen in der Baronie Feuerklinge, Fühling 266 n.J.
Beitrag von: Vanion am 28. Apr 16, 10:12
"Was die Wächter des schwarzen Mondes angeht, so sprichst du am besten mit Kadegar. Er hat sie angeführt, für eine Zeit, und er wird dir alles erzählen können, was du wissen möchtest."
Prüfend sah Vanion Drakonia genauer an. Ihre Vernunft, und die Folgsamkeit, die sie nun auf seinen Rat hin an den Tag legte, passte kaum zu dem intuitiven, impulsiven Geschöpf, dass ihm gestern Abend beinahe einen Fluch auf den Hals gejagt hatte. Sie wirkte fast wie ein Kind auf ihn, das ertappt worden war, nun feierlich Besserung gelobte - und dann sofort wieder die Hand in den Honigtopf stecken würde.
"Bevor du mit Svenja sprichst, rede mit deinen Lehrern. Ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, dass Svenja sehr.. hart reagieren kann, wenn man das Falsche zu ihr sagt. Und nach dem, was ihr in den letzten Tagen zugestoßen ist, ist sie wahrscheinlich recht sensibel."
Titel: Re: Der Morgen nach den Geschehnissen in der Baronie Feuerklinge, Fühling 266 n.J.
Beitrag von: Akela am 29. Apr 16, 14:38
*Fast im gleichen Maße wie die Nedra-Priesterin sich entspannte, wurde auch die Wolfselfe wieder ruhiger. Kurz nickte sie anerkennend. Svenja hatte sich sehr gewandelt in den letzten Jahren. Ein Heißsporn würde sie immer bleiben und das war auch gut so, doch sie schaffte es immer besser, sich zu kontrollieren.

Als Stella sie ansprach und erklärte, warum sie selbst zu den großen Festivitäten reisen wollte, seufzte Sasha und hob in einer etwas hilflosen Geste die Wolfsklauen.*

„Es ehrt mich, wenn du mich dabei haben möchtest, und ich kann auch gerne aufpassen...aber ich fürchte, in meinem momentanen Zustand könnte es sein, dass ich keine große Hilfe bin.
Im Gleichgewicht sein sieht leider anders aus...“

*... und ich habe nicht einmal bemerkt, dass ich tagelang mit einem Nekromanten gereist bin. Was sagt das wohl darüber aus, ob ich zuverlässig überhaupt irgendwas spüren kann...?*
Titel: Re: Der Morgen nach den Geschehnissen in der Baronie Feuerklinge, Fühling 266 n.J.
Beitrag von: Sandra am 29. Apr 16, 21:48
"Da hast du wohl Recht, Svenja. Elende, verblendete, fanatische Idioten..."

Zum Glück beruhigten sich die Nedra-Priesterin und damit auch Sasha wieder.

Aber irgendwie wirkte Sasha fast verunsichert, als die Magierin sie um Unterstützung bat - so kannte sie die Wolfselfe gar nicht. Es wirkte, als lastete etwas auf ihr, aber es war weder dem Zustand der Gruppe geschuldet noch, dass es nur um den Zustand ging, in dem Sasha sich seit letztem Sommer befand.
Verständnisvoll nickte sie ihr zu als sie antwortete.
"Wir werden sehen... Ich hab auch noch keine Ahnung, was letztlich Lyras Plan sein wird - und ich hoffe, sie hat einen guten... "
Sie hob den Blick und sah Sasha direkt in ihre raubtierhaften Augen.
"Du magst gerade mit dir selbst um dein Gleichgewicht kämpfen, aber was du brauchst, ist ja immer noch da. Ich dachte, es sei eine Art intuitive, sensible Wahrnehmung und ich hätte vermutet, dass dein Instinkt dabei eine nicht unwichtige Rolle spielt... Von dem hast du dafür aktuell reichlich und ich vertraue dir, dass er dich auch dabei nicht im Stich lässt. Solange es für dich dadurch nicht problematisch wird was deine Arbeit an deinen Schilden bisher angeht, kann es durch deine Hilfe eigentlich nur besser werden."
Titel: Re: Der Morgen nach den Geschehnissen in der Baronie Feuerklinge, Fühling 266 n.J.
Beitrag von: Anders am 29. Apr 16, 22:22
Die Kenderin hatte während sich die anderen unterhielten von irgendwoher eine kleine Pfanne geholt die sie aufs Feuer gestellt hatte und in dem jetzt die Eier brutzelten.
Auch sie hatte Eolan bemerkt, aber sich nicht eingemischt. Nicht ihre Zeit. Es war wichtig abzuschätzen wann man etwas tat und wann nicht und meistens achtete sie auch darauf, zumindest wenn die Situation wichtig war. Sonst eben nicht.
Jetzt gerade war nicht ihre Zeit. Zumindest nicht zum reden. Während die anderen redeten hörte sie zu und machte Frühstück in dem sie zuerst das Ei briet, dann es auf ein par Stücke Brot legte die sie aus den Untiefen ihrer Beutel holte und schließlich den Käse darauf zerlaufen lieg.
Es war Morgen, morgens machte man Frühstück. Das war so ... Normal? Nein eher natürlich. Auch Tiere aßen morgens wenn sie konnten. Nein... eigentlich aßen Tiere den ganzen Tag. Was für ein Leben. Naja etwas... hm .. natürlichkeit konnten die anderen sicher gebrauchen und vielleicht würden sie ja auch so Hunger bekommen.
Dabei drehte sie die ganze Zeit nachdenklich ein Drittes Ei in den Händen.
Schließlich zog sie die Pfanne aus dem Feuer und stand auf. Wortlos verließ sie die Gruppe und sprang in Richtung Hühnerstall davon.
Ein par Augenblicke und lautes verdutztes Gackern später kam sie wieder heraus und setzte sich wieder ans Feuer, als wäre nichts gewesen. Das Ei war verschwunden.
Dabei war sie die ganze Zeit ungewöhnlich still, aber nicht so das man denken könnte das irgend etwas nicht stimmte.
Eine natürliche Ruhe.
Titel: Re: Der Morgen nach den Geschehnissen in der Baronie Feuerklinge, Fühling 266 n.J.
Beitrag von: Akela am 02. Mai 16, 11:52
*Sasha nickte kaum merklich.*

"Ich werde tun was ich kann.
Ich vertraue Lyra, sie wird schon einen passenden Plan zur Hand haben, mit Lebensenergien kennt sie sich schließlich aus."

*Gorix Worte von vor ein paar Tagen kamen ihr in den Sinn: "Eine Operation an zwei offenen Herzen gleichzeitig auf einer Wiese".

Sie konnten alle nur hoffen, die Fee wusste wirklich, was sie da tat.*

"Und was einen eventuellen Rückschritt für mich angeht...du solltest mich eigentlich besser kennen und wissen, dass das für mich völlig egal wäre, wenn ein Freund Hilfe braucht."

*Sie zwinkerte der jungen Magierin zu und ließ sich dann wieder neben der Feuerstelle nieder, wo sie scheinbar abermals in ihren Gedanken versank.*