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Die Gebiete in Caldrien => Das Herzogtum Hanekamp => Thema gestartet von: Berengar von Thurstein am 18. Nov 18, 14:09

Titel: Recht und Unrecht, Richtig oder Falsch?
Beitrag von: Berengar von Thurstein am 18. Nov 18, 14:09
Der Winter zog inzwischen merklich am Horizont auf, und der Herbst wurde immer kälter und nasser. Auf seiner Sendung, Hilfsgüter für Quellengrund zu organisieren, hatte Berengar von Thurstein, Ritter aus Hammerthal unter dem Banner des weißen Wolfes von Lichttal, die letzten Wochen in Fanada in der Gesellschaft der Kenderin Anders verbracht, die Stadt und ihre Bewohner kennen gelernt, und unter der sanften Hand der Kenderin auch vieles in sich in Ordnung bringen können. Doch die Zeit blieb auch in den Landen, die einst das engonische Kaiserreich gewesen waren, nicht stehen, und die Umtriebe der Inquisition unter Kelos wurden immer bedrohlicher. Schließlich erhielt der Ritter einen Auftrag von Veritas, und so machten er und Anders sich auf, um jemanden in Feuerklinge zu treffen.

Die Tage auf der Straße waren ihm ganz recht, denn so viele Menschen ertrug er niemals lange, wie sie sich in Fanada tummelten. Das Werk, was Anders an ihm begonnen hatte, schärfte seinen Blick nun für die kommenden Unternehmungen und er war oft in Gedanken, aus denen die Kenderin ihn nur selten zu reißen suchte. Sie war bei ihm um da zu sein, wenn er sie brauchte, und er war ihr dankbar dafür. Als sie schließlich durch Gegenden gelangten, in denen die Inquisition bereits Autorität besaß, kontrollierte er immer öfter den Sitz seiner Klinge in der Scheide und ob sie bei der Kälte noch ordentlich blank zu ziehen sein würde, sollte es notwendig werden.

Und dann überschritten sie die Gemarkung des Herzogs von Hanekamp, und wandten sich Voranenburg zu, um von dort aus schließlich nach Feuerklinge zu gelangen. Anders merkte sofort, dass der Ritter von diesem Moment an hoch konzentriert die Wege und den Horizont beobachtete, denn er rechnete ständig damit, dass man sie aufhalten oder gar angreifen würde.
Titel: Antw:Recht und Unrecht, Richtig oder Falsch?
Beitrag von: Anders am 18. Nov 18, 14:38
Auch wenn es kalt war genoss Anders die Reise an der frischen Luft. Jetzt wo sie der Inquisition so nahe kamen hatte sie ihrerseits Vorkehrungen getroffen um nicht besonders aufzufallen. Sie hatte jeglichen Schmuck aus Springers Mähne und Schweif entfernt und noch in Fanada einen recht einfachen Überwurf erstanden den Sie jetzt trug. Alles bunte war verschwunden, Ohren und Haare unter einer Mütze versteckt. Auch achtete sie darauf weniger herum zu hampeln und sich ruhiger zur verhalten. Da sie nicht lügen konnte würde sie im Zweifelsfall Berengar das Reden überlassen und sich klein und unauffällig verhalten.
Die Unruhe des Ritters war deutlich zu spüren und zu sehen.
"So wie du dich umguckst wird jeder glauben du erwartest irgend etwas.", meinte sie schließlich mit einem freundlichen Grinsen.
Titel: Antw:Recht und Unrecht, Richtig oder Falsch?
Beitrag von: Berengar von Thurstein am 18. Nov 18, 14:45
"Nunja… so ist es ja auch... die Leute in Kelos Diensten, die am Spital der Lavinia dabei waren, kennen mich. Und sie wissen, mit wem ich verbündet bin... Ach verdammt nochmal... du hast ja recht." Er atmete durch und versuchte sich zu entspannen. So recht gelang es ihm dennoch nicht. "Ich bin mir nicht mal sicher, ob die Reiseroute so wirklich geschickt gewählt war. Aber allzu geradlinig wäre wohl auch auffällig gewesen. Hauptsache wir halten uns von Ahrnburg fern." In dieser düsteren Stimmung ritten sie weiter bis es langsam dämmerte. "Wenn wir keinen Gasthof finden in der nächsten Stunde, dann wird es wohl Zeit ein Lager aufzuschlagen. Wenn es bloß trocken bleibt..."

Er stellte sich in den Steigbügeln auf und sah sich konzentriert um. "Keine Lichter so weit das Auge sieht... Kann aber auch einfach nur nebelig sein weiter vorn... Ich weis nicht. Was meinst du?"
Titel: Antw:Recht und Unrecht, Richtig oder Falsch?
Beitrag von: Anders am 18. Nov 18, 15:18
"Nur Mut und ein bisschen Glück. Die Welt ist groß und wenn hier wirklich jemand auf uns treffen sollte der dich kennt können wir es nicht verhindern." Anders lächelte ihm ermutigend zu und schwieg dann wieder. Die Sonne snak rasch und der Himmel sprach von einer kalten Nacht. Nachdenklich betrachtete Anders den Himmel, ihre Ausrüstung und den Ritter." Es wird kalt werden. Ich glaube nicht das wir rasten sollten. Ohne Unterschlupf könnten wir uns sonst den Tod einladen und mit einem Feuer riskieren wir nächtliche Besucher. Vielleicht wäre es klüger gemächlich weiter zu ziehen um in Bewegung zu bleiben. Es sind kaum Wolken am Himmel und der Mond sollte auch recht viel Licht spenden. Auch treffen wie so vielleicht doch noch auf ein Gasthaus." Nach denklich rieb sie die kalten Hände gegeneinander.
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Beitrag von: Berengar von Thurstein am 18. Nov 18, 15:31
"Dann lass uns keine zeit verschwenden..." Er wollte Bandobras gerade sacht die Versen geben, da zögerte er, beugte sich zu Anders hinab und strich ihr kurz über die Wange. "Danke... das ich nicht allein durch diese Gegend reisen muss.." Dann richtete er sich auf und gab dem Kaltblut sachte zu verstehen, dass sie doch nicht hier bleiben würden. Nach einer Weile löste er die Deckenrolle hinter seinem Sattel und warf Anders die schwere Wolldecke zu. Für sich selbst holte er aus einer Satteltasche eine weitere schwere Decke hervor. Dass Bandobras ebenfalls einiges von der Decke über den Rücken bekam, quittierte das Ross mit einem Schütteln der Mähne und einem leisen Wiehern. Und so wurde es allmählich grau in grau, und schließlich schwarz in Tintenschwarz um sie her.

Die Reittiere fanden den Weg auch bei Mond- und Sternenlicht. Die letzten Wochen in der Stadt hatten Berengar beinahe vergessen lassen, wie dunkel die Natur werden konnte. Als der Wind in die Wipfel eines nahen Wäldchens fuhr, und kalt über die Haut in seinem Gesicht wischte, überkam ihn eine Erinnerung an Graufelden. So hatte sich der Wind in den Bäumen des nahen Arden angehört, und die Schwärze der Nacht war auf ihrem Erkundungsgang ebenso dicht gewesen... beinahe glaubte er wieder das Schlurfen der Untoten und die antreibenden Rufe der Hexe zu hören. Da riss ihn ein Lichtschein am Horizont aus diesem Anhauch der Vergangenheit...
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Beitrag von: Anders am 18. Nov 18, 16:01
Die schwere Decke hielt die kalte Luft zumindest ein wenig fern. Dennoch spürte man sie mit jedem Atemzug. Der Winter hielt Einzug und auch wenn es noch nicht schneit war der Frost nicht fern. Die Dunkelheit machte ihr weniger aus als Berengar. Sie schaute eher nach den Sternen und dem Mond als sich um die natürlichen Geräusche der Bäume zu sorgen. Das waren vertraute Klänge und noch konnte sie keine Gefahr aus ihnen heraus hören. Springer trottet gemächlich dahin, hob allerdings den Kopf als die Kenderin sich auf seinem Rücken aufrichtete. Da war Licht in der Ferne. Noch waren sie weit entfernt, aber der helle Schein unterschied sich deutlich den den Sternen.
"Da ist Licht. Soll ich heraus finden was uns erwartet?", fragte sie an den Ritter gewandt.
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Beitrag von: Berengar von Thurstein am 18. Nov 18, 16:14
Berengar hob den Kopf als sie ihn ansprach und sah sie an. Er zögerte kurz, dann nickte er und sagte leise "ja, du bist jedenfalls unauffälliger als ich. Und auch wenn du die letzte bist, die solch einen ratschlag braucht, sieh es bitte als Sorge um dich... Sei bitte vorsichtig." Er schenkte ihr ein Lächeln und ritt dann ruhig weiter, während sie sich von ihm absetzte und sich aufmachte, um zu erkunden. Wäre es doch nur ein Gasthaus...

Seine Gedanken schweiften ab, zu einem anderen Gasthaus, in dem ihn 3 Gefährten gefragt hatten, was er zu der Problematik der Inquisition, Voranenburg, Hanekamp und ihre involvierten freunde zu sagen hatte. Es war erörtert worden, wie Lichttal, und jeder einzelne dazu stehen sollte oder würde, was zu tun sein würde. Die Gespräche hatten sich um Damian, Kelos, den Herzog und den grafen gedreht. Vergangene Konflikte, und ob es einen neuen Bruderkrieg geben könnte...

Manchmal verabscheute er Politik, und was damit zusammenhing. Doch immerhin waren sie sich einig geworden, dass die Inquisition auf eine möglichst effektive Art gestoppt werden müsse, möglichst ohne einen Märtyrer zu erschaffen, und möglichst ohne all zu viele Opfer.
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Beitrag von: Anders am 18. Nov 18, 18:24
Anders ritt ein Stück voraus. Relativ zügig näherte sie sich dem Licht am Horizont während sie sich aufmerksam umsah. In einiger Entfernung glitt sie schließlich aus dem Sattel und ließ Springer am Weg zurück wo Berengar ihn finden würde. Dann machte sie sich zügig und zu Fuß auf näher heran zu kommen. Sie brauchte nicht lange laufen ehe sie erkannte worum es sich bei dem Licht handelte.
Es war ein kleines Gasthaus oder eine Einkehr. Sie drehte also ab und kehrte zu ihrem Pferd zurück das mit den Hufen scharrend auf seine Reiterin wartete. Gerade als sie wieder im Sattel saß und die Decke wieder über sie beide breitete kam Berengar bei ihnen an. "Ein kleines Gasthaus.",erklärte sie ihm und lenkte Springer wieder neben sein großes Pferd. "Es ist wirklich nicht groß. Dennoch scheint es mir die beste Möglichkeit für heute Nacht zu sein."
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Beitrag von: Berengar von Thurstein am 18. Nov 18, 18:33
"Da wirst du mich nicht lang zu überreden brauchen. Lass uns dort die Nacht verbringen, meinetwegen auf einem Stuhl vor dem Kamin, wenn der Wirt keine Betten mehr übrig hat. Alles ist besser als diese klamme Kälte hier draußen." In Lichttal mochte es ja um einiges kälter werden, aber immerhin war es dabei auch trocken, was die Kälte um einiges erträglicher machte. Es dauerte nicht mehr lange, und sie langten an dem Gasthof an. neben dem eigentlichen Gasthof hatte es hier auch einen Stall und eine Scheune für Heu und Stroh. Vor dem Stall standen 2 Planwagen und eine kleine Kutsche. Um ein Feuer in einer Brandschale standen 2 Wächter in schwere Umhänge gehüllt und auf Hellebarden gestützt, und nickten den Neuankömmlingen nur stumm. Offenbar gaben sie auf die Fuhrwerke acht. Als Berengar die Decke abwarf, und aus dem Sattel stieg, machten beide Wächter große Augen und verbeugten sich einigermaßen tief.

"Guten Abend, bitte, genug der Artigkeiten. Es ist kalt, und ihr habt sicher besseres zu tun, als einem Fremden Ehre zu erweisen." Die beiden bedankten sich artig, und als auch Anders sich von Springer gleiten lies, kam ein Stallbursche heran, der sich eilig mit den beiden Tieren in den Stall begab, und die Tür wieder schloss, um nicht zu viel Wärme hinaus zu lassen. Berengar ging zur Tür des Gasthofes und öffnete sie, ließ Anders hinein, und zog, als er ihr folgte, die Türe zu. Drinnen war es herrlich warm, und es duftete nach heißem Tee und Eintopf.
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Beitrag von: Anders am 18. Nov 18, 18:42
Sie folgte ihm stumm, lächelte den Wachen aber zu ehe sie das Gasthaus betrat. Drinnen war es sehr war um einige Stimme klangen nach draußen. Der Bewirtungsraum war eng mit einer Hand voll Tischen an denen Reisende und wahrscheinlich Leute aus der Umgebung saßen. Die Mütze behielt sie vorerst auf dem Kopf während sie einen Schritt beiseite trat, Berengar passieren und sich in seinen Windschatten fallen ließ. Seine Erscheinung erregte im ersten Moment Aufmerksamkeit, allerdings flaute diese auch schnell wieder ab, was beruhigend war. Auch konnte sie keine weißen Roben oder ein großes Sonnensymbol erkennen. //Ein wenig Glück. //
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Beitrag von: Berengar von Thurstein am 18. Nov 18, 18:50
Der Ritter ging zum Tresen und sprach den Wirt ruhig um zwei Abendessen und zwei Betten an, woraufhin dieser die Stirn in Falten legte, kurz überlegte, und dann nickte. Das werde sich schon einrichten lassen, und das Essen werde gleich aufgetragen, sofern der edle Herr es vergeben könne, wenn es nur gute Hausmannskost sei. "Guter Mann, das ist doch das Beste an so einem kalten Abend. Habt vielen Dank. Und einen Krug Wasser und ein gewürztes Bier bitte."

Dann ließ er sich nahe dem Kamin an dem letzten freien Tisch nieder, nachdem er sein Schwert mitsamt Gürtel abgenommen und es in Griffweite an den Tisch gelehnt hatte. Sodann entledigte er sich der dicken Lederhandschuhe, der Kapuze und des Umhanges und ließ die Wärme des Feuers an sich heran. "Da haben wir ja wirklich Glück gehabt."
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Beitrag von: Anders am 18. Nov 18, 20:11
"Manchmal ist das alles was man braucht." Auch Anders legte Umhang und Handschuhe ab. Bei der Mütze zögerte sie. Sie hatte kein Tuch griffbereit und wollte nicht das Risiko eingehen das irgendwer ihre Ohren sah. Wer wusste schon wie die Leute hier reagierten. Im Moment sah sie zumindest noch normal aus. Aber so nah am Kamin wäre es merkwürdig wenn sie die Mütze länger aufbehielt. Also zog sie sie schließlich schnell vom Kopf und ließ die Haare über die Ohren fallen. So sollte es hoffentlich gehen.
"Lächel mal. Das vertreibt die Anspannung. Und wenn du die ganze Zeit wirkst als säßt du auf einem Igel wirkt das irgendwann komisch."
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Beitrag von: Berengar von Thurstein am 18. Nov 18, 20:44
"Der Igel würde das wohl gar nicht komisch finden," sagte er und lächelte dann ob des Gedankens. "Morgen sind wir hoffentlich in Feuerklinge. Dann müssen wir nur noch herausfinden, ob Vanion schon von der Reise zurück ist... Ah, das Abendessen." Er nickte dem Wirt zu, der die Bestellung selbst an den Tisch brachte. Für so ein überschaubares Haus reichte ihm wohl seine eigene Tatkraft und die seiner Frau und Kinder. Es kamen noch drei Reisende hinzu, und nach und nach gingen einige der ärmlicher aussehenden Gäste hinaus, um sich im Heuschober zur Nacht zu legen.

"Ich muss sagen, es ist schön mal wieder unter deutlich weniger Leuten zu verweilen. Das Gewusel in Fanada war eine Zeit lang schön, aber dann doch wieder anstrengender als nötig."
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Beitrag von: Anders am 18. Nov 18, 20:55
"Ich weiß was du meinst. Noch ein Grund warum ich meinen Wald so mag. Ich hoffe auch das Vanion wieder da ist und das es ihm gut geht."
Sie griff nach ihrer Schale mit dem Eintopf und machte sich hungrig darüber her. "Ich glaube nicht, dass die Grenze noch weit ist und mit noch ein bisschen Glück werden wir auch unbehelligt dort ankommen wo wir hinwollen. Ich bin schon ganz gespannt. Ich war noch nie da wo wir hinwollen."

Sie vermied es absichtlich den Namen des Ziels auszusprechen nur für den Fall das es einen dieser merkwürdigen Momente gab wo es plötzlich sehr leise um einen wurde und das gesprochene Wort dann auf einmal sehr laut durch den Raum klang. Das kam immer mal wieder vor und meistens war es sehr lustig oder für den betreffenden sehr unangenehm.
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Beitrag von: Berengar von Thurstein am 18. Nov 18, 21:05
Und viel zu oft war es dann auch der Moment, auf den das Schaben von Klingen folgte, und schließlich das Röcheln sterbender Leute... Deswegen war es um so erfreulicher, dass keines dieser Ereignisse eintrat. Auch Berengar aß den Eintopf mit Genuss, und noch willkommener als die Kochkunst in diesem Hause war ihm die Wärme in seinem Magen. Während der Mahlzeit wechselten sie keine großen Worte mehr. Als sie beide die Löffel in die Schalen legten, goss Berengar ihnen beiden Wasser ein, und dann erhob er seinen Becher, so als wäre es Bier und sagte mit einem Lächeln "Dann werden wir es beide zusammen erkunden. Ich freue mich darauf. Besonders weil du dabei bist."

Sie hatten gerade ausgetrunken, als der Wirt ihnen mitteilte, dass er die Stube seiner Tochter für sie bereitet hatte. Es wäre zwar nur ein Bett darin, aber das sei alles, was noch frei sei. "Das wird es tun. Vielen Dank." Er drückte dem Wirt ein paar Münzen in die Hand und sammelte seine Sachen zusammen. "Lass uns schlafen gehen. Ich bin fertig von dieser ganzen feuchten Kälte. Hoffentlich hat das Zimmer ein Kaminfeuer oder einen Ofen, dann haben wir morgen früh trockene Sachen."

Als sie in die Kammer traten, stieß sich Berengar beinahe den Kopf an einem Dachbalken. Das Bett klemmte quer zwischen den Seitenwänden des Raumes unter einer Luke in der Außenwand, und den Rest der Platzes teilten sich ein Stuhl, ein kleiner Schrank und ein Ofen. Unter der Decke waren Wäscheleinen gespannt. "Also dann..." in seiner Stimme schwang ein wenig Zweifel mit. "Für eine Nacht wird es schon gehen."
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Beitrag von: Anders am 18. Nov 18, 21:12
"Jetzt hast du dem armen Mädchen seine Kammer geklaut.", kicherte die Kenderin während sie sich an Berengar vorbei schob. Im Gegensatz zu ihm hatte sie keine Probleme mit der Decke. "Gemütlich.", befand sie und kicherte erneut bei Berengars Gesichtsausdruck. " Morgen sind wir eh wahrscheinlich wieder früh weg. Also alles gut."

Tatsächlich arangierten sich die beiden irgendwie in dem kleinen Raum und bald wurde das Licht gelöscht. Müde vom langem Ritt in der Kälter schliefen sie bis zum nächsten Morgen durch, froh einen Schutz vor Kälte und Nässe zu haben. Am nächsten Tag waren sie nach einem kurzen Frühstück recht schnell wieder auf der Straße Richtung Feuerklinge unterwegs.
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Beitrag von: Berengar von Thurstein am 18. Nov 18, 21:29
"Kalt heute... also, so richtig," kam es nach einer Weile zusammen mit einer dichten Dampfwolke aus Berengars Richtung. "Aber endlich mal trocken dabei. So kann man es aushalten." Und noch dazu hatte der Ofen in der kleinen Kammer ihre klamme Kleidung über Nacht ganz trocken bekommen, und der Tag war klar und beinahe windstill endlich mal gnädig zu ihnen. Der Wirt hatte ihnen gegen ein kleines Zugeld noch je eine Portion Eintopf in einer kleinen Milchkanne mit gegeben und dazu frisches Brot. Gegen Mittag machten sie halt und aßen, und kurz darauf besah sich Anders gerade einen von schönen Flechten bewachsenen Meilenstein am Wegesrand, als Berengar leise zischte "Soldaten."

Sie zu umgehen wäre keine Aussicht auf Erfolg beschert gewesen, denn hier konnte man sie sehr weit hin sehen. Und bis zum nächsten Taubenschlag oder sonst eienr Möglichkeit, schnelle Nachrichten zu senden, wäre es gewiss nicht weit. "Ich habe mich schon gefragt, wie lange wir noch ungesehen voran kommen, wo doch die Grenzen ob der Fehde sicherlich gut bewacht werden. Aber wahrscheinlich fallen zwei Reiter, von denen eine aus der ferne wie ein... entschuldige… Kind aussieht... Ich hoffe du nimmst es nicht böse. Aber aus der Entfernung siehst du neben mir gewiss aus wie ein Mädchen oder ein Junge, der mit seinem Vater auf reisen ist..."

Noch ehe er sich weiter zum Narren machen konnte, kamen die Soldaten besser in Sicht, und er stieß einen erleichterten Seufzer aus. "Die Farben von Feuerklinge, und das Wappen des Barons."
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Beitrag von: Vanion am 18. Nov 18, 21:53
"Wer hätte gedacht, dass wir uns so bald wiedersehen, Freund Berengar?"
Vanion hieß die Männer und Frauen, die ihn begleiteten, zu warten. Es waren vier gute Gardisten aus Weißwasser, und mit ihnen ritten zwei weitere Gestalten. Sein Atem war in der Luft gut sichtbar, und als er auch Anders erblickte, lächelte er breit.
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Beitrag von: Berengar von Thurstein am 18. Nov 18, 22:25
"Ich hatte es gehofft. Möge Rondra euren Schwertarm stärken und Hesinde euch die Weisheit der Welt zu Füßen legen. Es ist schön dich zu sehen, Vanion." Wer Berengar kannte, hörte die Erleichterung in seiner Stimme mitschwingen. Er klopfte Bandobras beruhigend auf den Hals und das Kaltblut blähte die Nüstern in Richtung der Soldaten. Er warf Anders einen Blick zu, dem ein Lächeln beiwohnte, und fuhr dann fort.

"Ich hoffe, die Lage in Feuerklinge ist trotz aller Umstände ruhig, on in Voranenburg gehen die Geschäfte gut?" Er hatte immer schon Mühe gehabt sich zu verstellen, und so war es nicht unwahrscheinlich, dass man ihm anmerkte, dass ihn etwas bedrückte.
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Beitrag von: Anders am 19. Nov 18, 10:29
//Wenn ich so aussehen habe ich immerhin alles richtig gemacht.//
Die Reiter kamen näher und als sie erkannte wer vorne weg ritt schlich sich ein Grinsen auf das Gesicht der Kenderin. Vanion, dann war ja alles gut gegangen. Auch sie entspannte sich sichtlich und wartete ab bis die Reiter in Gesprächsreichweite waren. Während die Männer sich unterhielten betrachtete sie die Menschen die Vanion begleiteten neugierig. "Schön das es dir gut geht.", begrüßte sie den Ritter schließlich mit einem breiten Grinsen. "Wen hast du da bei dir?"
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Beitrag von: Vanion am 19. Nov 18, 11:55
"Lavinia erhalte dich, Freund Berengar. Und auch dich, Anders - und möge Askar auf deinen Wegen sein. Obgleich ich mich freue, euch zu sehen, müssen wir uns doch sputen. Wir reiten die Grenzposten ab, denn nun, da der Winter kommt, schläft auch der Streit einen unruhigen Schlaf. Im Winter lässt sich nicht gut reiten, aber Vorsicht wollen wir doch walten lassen. Und wer uns begleitet? Nun, seht selbst."
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Beitrag von: Berengar von Thurstein am 19. Nov 18, 19:23
Berengar ließ die beiden sich begrüßen und derweil schweifte sein Blick über das Land. Der Wind zauste ihm kurz durchs Haar und trug den Geruch des Landes zu ihn heran. Der inzwischen wieder stahlgraue Himmel verhieß Regen, aber noch konnte man ihn nicht riechen. Sein Blick glitt über die Mannen, die Vanion begleiteten, und jeden von ihnen schien er kurz zu mustern. Schließlich nickte er, als Vanions Worte ihn aus seinen Gedanken rissen, und er sagte ruhig "Ich muss mit dir etwas besprechen. Es wird einen Dienst betreffen, den wir Lichttaler dem Grafen angetragen haben. Und unser Gespräch wird den Ausschlag geben, wie sich dieser Dienst ausnehmen wird."

Wieder ließ er den Blick umher schweifen. "Es ist noch ein weiter Weg für euch, und deswegen, weil ich nicht viel zeit habe, werde ich dich begleiten, wenn du es erlaubst, und das Gespräch im Laufe deiner Patrouille mit dir führen." Es war offenkundig, dass der Ritter aus Hammerthal etwas auf der Seele hatte, was ihn im Gegensatz zum Schicksal von Quellengrund nicht mit Trauer oder Wut, sondern mit grimmigem Zorn erfüllte. Doch richtete dieser Zorn sich nicht gegen Vanion.

Unwillkürlich richtete sich sein Blick auf Anders, und er suchte kurz ihre Augen. Dann sah er Vanion an, und rückte das Schwert am Sattelbaum zurecht.
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Beitrag von: Anders am 19. Nov 18, 19:26
Die Kenderin erwiderte seinen Blick kurz und nickte ihm beruhigend zu. "Reitet doch ein, zwei Pferdelängen vor und ich und die anderen folgen euch in dem Abstand.", schlug sie vor. Sie klopfte Springer sanft den Hals und blickte zu Vanion.
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Beitrag von: Arienne am 19. Nov 18, 20:00
Arienne brachte ihre Stute zum stehen, als Vanion das Zeichen gab. Sie war etwas nervös, war dies doch erst die zweite Reisegruppe auf die sie heute stießen.  Ihre Anspannung löste sich als Vanion Berengar und Anders begrüßte. Sie grüßte den Ritter mit einem Nicken, als dieser seinen Blick über die Gruppe schweifen lies und wartete drauf das es weiterging.
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Beitrag von: Svenja am 19. Nov 18, 20:57
Svenja hielt sich mit ihrem leicht nervösen Wallach meist am Ende von Patrouillen, da sie sich sicher sein konnte, dass er in der Regel der erste war, der in erstaunlich hohem Tempo Fersengeld gab, wenn sich ihr Herzschlag erhöhte. Sie hatte sich bedeckt hinter einigen Bäumen gehalten, da sie sich ihrer Position mittlerweile durchaus bewusst war. Als sie nun sah, dass diese Begegnung nicht gefährlich, sondern hingegen ausgesprochen erfreulich war, dirigierte sie ihren Wallach in das fahle Tageslicht.
"Berengar. Anders. Es ist eine ausgesprochene Freude euch zu sehen. Sonst sieht man hier in den Grenzgebieten eher unerfreuliches Gestalten." Trotz der eher nüchternen Begrüßung, leuchteten ihre von leichten Schatten untermalten Augen.
"Darf ich eurem Gespräch beiwohnen?"
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Beitrag von: Vanion am 19. Nov 18, 21:12
Vanion hielt sich zurück und nickte Svenja lediglich respektvoll zu. Natürlich könnte sie dabei sein, sie war schließlich die Baronin. Es war allerdings ein netter Zug, dass sie fragte. Er ließ Berengar und Anders Gelegenheit, dem unerwarteten Besuch Rechnung zu tragen.
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Beitrag von: Berengar von Thurstein am 19. Nov 18, 21:24
Als er die Stimme Svenjas hörte, fuhr sein Kopf herum, und Bandobras folgte der Bewegung seines Reiters, als wenn dieser ihn im scharfen Galopp herum gerissen hätte. "Eure Hochgeboren, ich hatte keine Ahnung dass Ihr..." Er ballte die rechte Hand zur Faust und führte sie zu seinem Herzen, während er den Kopf senkte. "Die Götter mögen über Euer Haus wachen. Gewiss dürft Ihr dem Gespräch beiwohnen, denn es betrifft die Belange Eures Lehensherrn, des grafen von Voranenburg." Nach dieser seinerseits nun sehr förmlichen Begrüßung entspannte er sich zusehens, doch sah er sich sogleich um und strich seinem Streitross beruhigend über die Flanke des Halses.

"Wir sollten nicht an einem Ort verweilen. Kommt, Eure Reise ist noch lang genug, auch ohne dass wir hier Zeit vergeuden." Als er Bandobras mit den Knien lenkend nun in die vormalige Stoßrichtung der Patrouille einschwenkte, zog er aus seiner Satteltasche einen Eisenhut und gepanzerte Handschuhe hervor und legte beides an. "Es geht darum, dass wir natürlich gewisse Kenntnis über das Schicksal von Irmgard von Voranenburg haben. Damian hat uns persönlich ins Vertrauen gezogen, und Euer Gemahl, Gorix, hat sich ebenfalls erfreut gezeigt, dass Lichttal sich einer Unternehmung anschließen wird, sofern sich eine Gelegenheit ergibt. Doch nun hat Kelos es gewagt, einen der wenigen Flamen Magnus Solis zur Exkommunikation auszurufen und ihn dem Status eines Vogelfreien soweit als möglich anzunähern. Er gießt Zweifel über die Taten des Grafen von Voranenburg aus und bezichtigt den Grafen des Mordes. Wodurch sich Lichttal an die Seite eines Hauses stellt, welches in die Nähe von Hochverrätern und Mördern bugsiert wurde. Ich denke Ihr versteht, dass uns dies gewisse Fragen aufdrängt. Und darüber zu sprechen bin ich hier."

Sein Blick wandte sich Vanion zu, und in seinen Augen lag Entschlossenheit. "Sollte mir Kelos vor die Klinge laufen, dann bin ich froh, dass Rondra und Praios meine Hand leiten, und nicht Kor. Diesen dahergelaufenen Bastard zu erschlagen wäre mir eine Genugtuung, aber einen Märtyrer aus ihm machen, so unbesonnen kann nicht einmal ich sein."
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Beitrag von: Anders am 19. Nov 18, 21:44
Als sie Svenja erkannte winkte die Kenderin einmal fröhlich in die Runde. Svenja sah müde aus so als hätte sie nicht gut geschlafen. Wahrscheinlich machte ihr die ganze Situation zu schaffen.
Sie ließ sie auf ihrem Pferd passieren und gesellte sich an die Seite von Arienne. Die war seit neustem irgendwie immer in Vanions Nähe zu finden. Aber wirklich unterhalten hatte sie sich mit ihr noch nicht. "Hallo.", grüßte sie die junge Frau ehe sie den anderen gemächlich nachritt.
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Beitrag von: Svenja am 19. Nov 18, 21:55
Svenja knirschte merklich mit den Zähnen: "Dieses Gefühl kenne ich. Ich verstehe sehr gut, dass all dies Fragen aufwirft und das dies gerade in der Öffentlichkeit alles sehr kompliziert ist. Ein ruhiger und warmer Ort zum Reden erscheint mir auch verlockend. Ich habe in Feuerklinge schon einiges an Hilfsgütern zum Verfrachten auf ein Schiff packen lassen, aber dies gestaltet sich schwieriger als gedacht, da die Fehde uns einiges abverlangt."
Noch während sie mit leiser Stimme sprach, wendete sie ihr junges Ross, welcher giftend die Ohren anlegte, weil ihm der fremde Kaltblüter für seinen Geschmack zu nah gekommen war. Sie tätschelte ihm beiläufig den Hals und ritt dichter an Vanions Pferd heran, da sie wusste, dass die Beiden sich gut verstanden.
"Habt ihr auf eurer Reise hierher Neues erfahren?"
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Beitrag von: Arienne am 19. Nov 18, 22:10
Arienne lächelte als Anders in die Runde winkte. Sie lenke ihre Stute beiseite um Svenja zu Vanion und Berengar durchzulassen.
Die junge Frau hatte ihr Pferd neben die Kenderin lenken wollen, aber diese kam ihr zuvor.
"Hallo!" grüßte Arienne freundlich zurück und gab ihrer Stute das zeichen weiter zu gehen. Nach ein paar Metern drehte sie sich zu Anders und hielt ihr die Hand hin. "Ich bin Arienne, freut mich dich nochmal zu treffen."
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Beitrag von: Vanion am 21. Nov 18, 11:16
Berengar war ein furchterregender Anblick, wenn er sich zu seiner vollen Größe aufgerichtet hatte. Ein bärbeißiger Krieger, und Vanion wusste nur zu gut um die Fähigkeiten, die sein Ritterbruder ins Felde führte, hatten sie doch vor nicht allzu langer Zeit noch einen Händel ausgetragen. Es erfüllte ihn mit grimmiger Freude, Berengars gerechtem, aber kontrolliertem Zorn beizuwohnen, und wie so oft riss ich der Pathos, in welchen sich der Ritter hüllte, ein wenig mit. Doch er zügelte sich.

"Was Kelos tut, sieht Alamar. Und Alamar sieht Verleumdung, Alamar sieht ein Spiel am Rande der Lüge, und Alamar wird die Stirn runzeln und die Hand von seinem Diener nehmen. Und wenn dieser Tag kommt, wird Kelos für seine Verfehlungen gestraft werden, durch göttliche - oder unsere Hand."
Titel: Antw:Recht und Unrecht, Richtig oder Falsch?
Beitrag von: Berengar von Thurstein am 21. Nov 18, 11:44
Er nickte zu Vanuons Worten und lächelte wissend. In Aventurien war es sehr häufig der Fall, dass die Götter von Alveran aus in die Geschicke der derischen Wesen eingriffen. Hierzu würden sie sich noch oft austauschen, und nach und nach würde er begreifen, wie die Götter hier eigentlich wirkten, abgesehen durch ihre Geweihten.

"Wir haben erfreulich wenig Aufsehenerregendes zu berichten," wandte er sich nun aber wieder Svenja zu. "Die Leute gehen ihren Geschäften nach und sind unpolitisch wie man es sich nur wünschen kann. Augenscheinlich kümmert man sich um seine Belange, und überlässt die größeren Sorgen jenen, deren Häupter von Kränzen und Kronen geschmückt sind. Auch Soldaten haben wir dankenswerterweise nirgends gesehen."

Wärend er sprach sah er sich doch unablässig, aber unauffällig in der Gegend um. Bandobras trottete in einem für ihn wirklich gemütlichen Tempo dahin, doch man merkte ihm an, dass er seine Kräfte erproben und getrieben werden wollte. In seienr Disziplin stand er jedoch seinem Reiter in nichts nach.

Kurz hielt er inne, nachdem er ihre Frage beantwortet zu haben glaubte, und fuhr dann ruhig fort, auf das heikle thema Quellengrund einzugehen. "Ich kann Euch nicht genug dafür danken, was Ihr Euch derzeit für die Überlebenden des Angriffs vom Munde abspart. Ich kann Euch im Moment nur mein Wort geben. Ich war nicht immer ein leuchtendes Vorbild, was mein Mundwerk angeht, aber ich hoffe jeden Tag klüger ins Bett zu gehen, als ich am Morgen erwacht bin. Feuerklinge hat Klara im Sommer Hilfe angeboten, und lässt diese nun dem Volk zu Teil werden. Das hätte lange nicht jeder getan, und ich werde dafür sorgen, dass die menschen wissen, wem sie das zu verdanken haben, was ihnen Gutes wiederfährt. In absehbarer Zeit wird auch in Feuerklinge eintreffen was dem Herzog von Hammerthal Euer Beistand wert ist."

Es war dem Ritter sichtlich peinlich, dass Feuerklinge sich für die Bedürftigen eines fremden Reiches so in Entberungen stürzte. Um so mehr, da er in seiner gefühlten Not ohne nachzudenken ausgerechnet an jene gewandt hatte, die eigentlich selbst Unterstützung gebrauchen konnten.
Titel: Antw:Recht und Unrecht, Richtig oder Falsch?
Beitrag von: Anders am 21. Nov 18, 12:05
Arienne lächelte als Anders in die Runde winkte. Sie lenke ihre Stute beiseite um Svenja zu Vanion und Berengar durchzulassen.
Die junge Frau hatte ihr Pferd neben die Kenderin lenken wollen, aber diese kam ihr zuvor.
"Hallo!" grüßte Arienne freundlich zurück und gab ihrer Stute das zeichen weiter zu gehen. Nach ein paar Metern drehte sie sich zu Anders und hielt ihr die Hand hin. "Ich bin Arienne, freut mich dich nochmal zu treffen."

"Weiß ich doch. Vanion hatte dich mir schon einmal vorgestellt. Ich war nur zu durch den Wind um mich länger mit dir zu unterhalten und das tut mir Leid. Deshalb hallo ich bin Anders." Sie beugte sich vor und ergriff die Hand die ihr hingehalten wurde. "Freut mich dich kennen zu lernen." Springer schnupperte neugierig in Richtung der Stute. "Du bist ganz schön oft mit Vanion unterwegs kann das sein? In letzter Zeit trifft man euch häufig zusammen.",fragte sie schließlich unverblümt drauf los.
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Beitrag von: Arienne am 21. Nov 18, 21:28
Arienne lächelte: " Ja stimmt Vanion, hatte uns vorgestellt. Ich habe ein paar neue Leute an dem Abend kennen gelernt und war mir nicht mehr sicher."
Ariennes Stute wandte leicht den Kopf, schnupperte ihrerseits an Springer und schnaubte freundlich.

"Ja ich reise in den letzten Monaten viel mit Vanion. Du weißt doch sicher, dass er von der Baronin von Goldbach die Aufgabe erhalten hat nach Jeldriks Mantel zu suchen. Ich hab ihn in Engonia getroffen und da ich auch auf der Suche nach Reliquien von Jeldrik bin, haben wir schließlich beschlossen zusammen zu reisen."
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Beitrag von: Anders am 22. Nov 18, 00:00
"Du bist also auch auf Schatzsuche?" Interessiert legte die Kenderin den Kopf schief. Ja sie wusste das Vanion auf Schatzsuche war, allerdings schien er bis jetzt nicht besonders viel Erfolgt gehabt zu haben. "Wieso suchst du denn auch nach dem Schatz den Vanion sucht?"
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Beitrag von: Svenja am 22. Nov 18, 10:15
Svenja lächelte Berengar an, sie wusste dass ihm die Frage unangenehm gewesen war, aber ihrerseits war sie kärgliches und bedrohtes Leben von Geburt an gewohnt und einander Helfen gehörte zu den Tugenden, die ihr und anderen schon manchmal das Leben gerettet hatte. Kurz fröstelte sie bei dem Gedanken an ihre Kindheit und zog den Umhang enger um sich.
 "Man hat das Gefühl, dass sich diese Lügen um Damian wie ein Krebsgeschwür in Land verbreiten. Habt ihr auf der Reise hierher irgendwelche neuen Geschichten gehört? Ich glaube desto mwhr Menschen vom Brief der Inquisition weitererzählen, desto dramatischer werden die Unterstellungen. Ihr glaubt garnicht was Damian nicht alles getan haben soll, welches sich schon bis hier verbreitet hat."
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Beitrag von: Berengar von Thurstein am 22. Nov 18, 13:05
"Gerüchte verbreiten sich schneller als der Gestank eines toten Schweines... Wobei ich grundsätzlich dafür bin, jede Anschuldigung gegen einen Adeligen oder Angehörigen des Klerus ernsthaft zu Untersuchen. Eine offizielle Unterscuhung mit einem hieb- und stichfesten Ergebnis zerstreut nachhaltig jeden verdacht. Auch wenn das Volk sich damit nur langsam abfindet. Es sind von einem dahergelaufenen Niemand, der sich einen Wappenrock überstreift, und behauptet, einem Gott zu dienen, ohne dass ein einziger Geweihter, Priester oder Kleriker seienr Sache dient, schwerste Anschuldigungen gegen den Hochadel und einen Primus der Kirche des Alamar erhoben worden. Das kann man nicht unbeantwortet lassen."

Je mehr er dazu zu sagen hatte, um so wütender schien er zu werden. Am Ende triefte seine Stimme vor Verachtung für den Inquisitor. Bandobras wurde mit der Härte in der Stimme seines Reiters immer aufmerksamer, so als erwarte er jeden Augenblick das Zeichen vorzustürmen und einen Feind niederzutrampeln. Mit einem Seufzer machte der Ritter sich Luft, dann sprach er deutlich ruhiger und ein wenig resigniert weiter.

"Nein mir ist nichts zu Ohren gekommen. Anscheinend sind die Leute klug genug, vor einem Fremden mit Wappen am Gürtel ihre Zunge zu hüten. Schon sehr komfortabel für ihn, das Volk aufzuhetzen, wo eine Befragung durch einen Flamen mit dem Beistand Alamars einfache Klarheit bringen würde. Fast schon ein Beweis, dass er lügt, und sich des Hauses Voranenburg durch einen Aufstand oder Mord vom Halse schaffen will... Was wiederum dem Herzog zu Pass käme, der sich um seine Rache betrogen fühlt." Bei diesen Worten spuckte er angewidert aus und schwieg dann.
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Beitrag von: Vanion am 22. Nov 18, 13:16
"Der Herzog von Hanekamp ist ein alter Mann, und allein auf Kelos hört er, seit der Inquisitor diesen Dämon aus den herzöglichen Hallen vertrieben hat. Seine Söhne sind längst tot, und im Alter scheint ihn die Bitterkeit und der Gram überkommen zu haben. Ich fürchte, jede Untersuchung wird angezweifelt werden, und wir sind längst über den Punkt hinaus, wo Worte noch etwas bewirken könnten."

Wie um ihn daran zu erinnern, dass die Fehde ob des Winters nur einschlief, nicht fort war, begann die Wunde, die er in Zarorien erhalten hatte, wieder zu jucken. Er sog die Luft ein und verkrampfte sich ein wenig, aber der Schmerz ließ rasch wieder nach. Ich hätte nicht so bald aufbrechen dürfen, schalt er sich. Die Wunde war versorgt worden und er war gut behandelt worden, aber manche Dinge brauchten einfach Zeit.
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Beitrag von: Svenja am 22. Nov 18, 14:44
Svenja nickte gedankenverloren, während Berengars Antwort und sah dann mit leicht hochgezogener Augenbraue zu ihrem Ritter, welcher sich  kurz auf seinem Pferd verkrampft hatte. "Vanion, hast du Schmerzen?"
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Beitrag von: Vanion am 22. Nov 18, 16:15
"Nichts, was mich vom Reiten abhält, Hochwohlgeboren."
Er zwinkerte bei seinen Worten und lächelte.
"Ich habe es versäumt, euch von den Ereignissen auf dem Ritterlehen Eschengrund zu Zarorien zu berichten. Der Herr Wulfgar hatte eingeladen, wie du weißt, und zu den Gästen gesellten sich einige Orken - und Schlimmeres."
Vanion wandte sich zu Berengar.
"Dein Brief erreichte mich just nach diesen Ereignissen, und ich schrieb dir von der Wunde, die ich empfing. Ich hoffe, mein Bote hat dich bereits erreicht und dir meine Antwort übermitteln können?"
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Beitrag von: Berengar von Thurstein am 23. Nov 18, 18:45
"Ja, dein Brief hat mich erreicht. Das ist nun einige Tage her. Und du spürst die Wunde immer noch?" Er hielt Bandobras an und besah sich Vanion genauer. Ob er nur durch den plötzlichen Schmerz ein wenig Farbe verloren hatte? Möglich.

"Ich habe keine Befehlsgewalt hier, aber annähernd vierzig Sommer Erfahrung, viele davon als Feldscherer. Ich halte es für klüger eine Gaststube aufzusuchen und dir ein wenig Ruhe zu gönnen. Zum Glück ist Anders sowohl gut ausgebildet, als auch immer für das Nötigste ausgestattet. Vielleicht magst du sie mal die Verletzung ansehen lassen."

Nach diesen Worten wanderte sein Blick hinüber zu Svenja, in der Hoffnung, sie würde sich vielleicht seinem Rat anschließen.
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Beitrag von: Svenja am 24. Nov 18, 20:47
Svenja besah Vanion  mit zusammengekniffenen Augen. "Ich denke auch das dies eine gute Idee ist. Unweit von hier ist ein Gasthof einer treuen Feuerklingerin. Es ist kein Luxus, aber ein sicherer Platz, sowohl zum Wunden verbinden, als auch zum Gespräche führen."
Aprupt drehte sie sich im Sattel um, so dass ihr Wallach einen panischen Fluchtsprung nach vorne machte:" Anders? Arienne? Könntet ihr zur Mühle vorausreiten und die dort wohnende Heilkundige ins Gasthaus bestellen? Findet ihr den Weg? Das Gasthaus liegt abseits und nicht im Ort selbst." Kurz hielt sie inne:" Oder Anders, willst lieber du das machen?"
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Beitrag von: Vanion am 24. Nov 18, 21:23
"Man könnte meinen, ich wäre auf den Tod verwundet", sprach Vanion trocken. "Die Wunde ist längst versorgt und gar auf magische Weise behandelt. Es zwickt nur manchmal ein wenig, das ist alles. Lasst uns diesen Ritt beenden, dann will ich mich noch ein wenig ausruhen, bevor es gen Norden geht."
Dem Ritter war anzumerken, dass er seine Worte aufrichtig meinte.
"Waffen, in denen ein Dämon haust, schmerzen stärker als reiner Stahl. Aber Lavinia erhält mich und die meinen und hat mir geholfen."
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Beitrag von: Svenja am 25. Nov 18, 12:22
Immer noch sichtlich skeptisch brummte Svenja: " Na, gut. Aber nur hier das letzte Stück noch und dann kehren wir tatsächlich für die Nacht in dem Gasthof ein. Es macht wenig Sinn, wenn du dich nach dieser dämonisch verseuchten Verletzung überanstrengst. Und das nächste Mal lasse ich mir deine Wunden zeigen, bevor ich mit dir auf Grenzritt gehe. Anders könntest du im Gasthof bitte trotzdem auf Vanions Wunde sehen, egal ob er das will oder nicht?"
Kurz funkelten ihre Augen ihren Ritter herausfordernd an, doch dann machte sich bereits wieder ein Lächeln auf ihrem Gesicht breit. "Vanion, du bist derzeit unser einziger Ritter, es wäre also schön, wenn du etwas mehr auf dich aufpassen könntest."
Titel: Antw:Recht und Unrecht, Richtig oder Falsch?
Beitrag von: Berengar von Thurstein am 25. Nov 18, 12:31
Bei Vanions Worten ´Waffen, in denen ein Dämon haust´ spannte sich Berengar an und fasste den Ritterbruder scharf ins Auge. Während er den Mann forschend musterte widerstand er mühsam dem Drang, sein Schwert blank zu ziehen. "Wenn ich nicht früher genau so unvernünftig gewesen wäre, würde ich dir jetzt eine Standpauke halten..." knurrte er so leise, dass die Soldaten es nicht hören konnten. "Nun, Euer Hochgeboren, derzeit habt ihr zwei Ritter zur Hand, so lange ich hier bin. So kurz es auch sein möge. Bringen wir den Tag zu einem guten Abschluss."

Mit diesen Worten wandte er seine Aufmerksamkeit von der Gruppe ab und der Umgebung zu und ließ den erfahrenen Blick über die freien Flächen, die Wege und die Ausläufer in der nähe liegender Waldungen wandern. Soldatisch geschulte Reisende hatten eine besondere Art sich im Gelände zu bewegen, so sehr sie sich auch Mühe geben mochten, wie Reisende auszusehen. Er nahm es als gute Übung alter Fähigkeiten und je sicherer sie waren, nur deswegen nichts gesehen zu haben, weil nicht da war, würden sie heute Abend zur Ruhe kommen.
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Beitrag von: Anders am 25. Nov 18, 18:27
Das Berengar vor ihnen plötzlich laut wurde trieb die Aufmerksamkeit der Kenderin von ihrer Gesprächspartnerin fort und zu der kleinen Gruppe hin. Aufmerksam beobachtete sie die Runde. Wieder die Inquisition. Dieses Thema lag allen schwer im Magen. Auch ihr...
Kurz darauf richtete sich das Gespräch auf Vanion. Dieser schien vor kurzem wieder in einen Kampf verwickelt gewesen zu sein. Irgendwas von wegen Wunden konnte sie aufschnappten bevor Svenja sich zu ihr umdrehte um sie zu fragen ob sie sich Vanions Wunden annehmen konnte. Bevor sie allerdings etwas sagen konnte sprachen die drei weiter vorne weiter und so wartete sie einfach bis man sich ihr wieder zuwandte. "Ich kann sie mir gerne mal ansehen. Gerade bei dem kalten Wetter kann vernarbte Haut sehr empfindlich sein. Glücklichweise hab ich momentan einige Kräuter für solche Haut dabei." Sie lächelte Svenja beruhigend zu. "Und keine Sorge. Vanion weiß, dass ich sehr sturr sein kann." Sie zwinkerte dem jungen Ritter zu. So oft wie sie ihn früher schon zusammen geflickt hatte. Wenn Arienne und ich trotzdem vorraus reiten sollen sagt einfach Bescheid."
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Beitrag von: Vanion am 26. Nov 18, 13:25
Vanion grinste, als er Anders' Zwinkern bemerkte, und er zwinkerte frech zurück.

"Es hat mit Unvernunft nichts zu tun, Freund Berengar", erwiderte Vanion dann ebenso leise wie der Ritter. "Es ist die Narbe, die mich plagt, sie juckt immer wieder, obgleich alles gut verheilt ist. Ich bin froh, wenn Anders danach sehen kann, aber du würdest ebenso wenig wie ich deine Pflichten ruhen lassen, um dich zu kratzen."

Berengars angespannte Haltung fiel ihm auf. "Beruhige dich, Mann! Ein Dämon ist in den Körper eines Orks gefahren, und während die Adepta Runa diesen Dämon bannte, war es an mir, diesen Ork zu erschlagen. Und die Goldbacher haben ihrerseits dafür gesorgt, dass ich gut versorgt wurde, und die Eschengrunder waren dankbar und froh. Lass uns auf die Kämpfe schauen, die nun anstehen, und nicht ob vergangener Wunden einander Gram sein."
Titel: Antw:Recht und Unrecht, Richtig oder Falsch?
Beitrag von: Berengar von Thurstein am 26. Nov 18, 15:52
"Ich bin dir nicht Gram, ich mache mir Sorgen. Aber du warst von fähigen Leuten umgeben und bist gut versorgt worden. Das zählt." Dennoch blieb da etwas zurück, was er nicht aussprach. Bandobras tänzelte wieder etwas, und Berengar schüttelte kaum merklich den Kopf. "Es ist immer das gleiche. Kaum sind bewaffnete, gerüstete Reiter in seiner Nähe, will er in den Krieg ziehen. Also. Wo lang? Dann kann ich dem alten Griesgram ein wenig Auslauf gönnen."

Wärend sie die Patrouille wieder aufnahmen, dachte er über die letzten Wochen nach. Das Bunte Band, welches er sonst am Gürtel trug, lockte seine Finger wieder einmal damit zu spielen. Doch war nun keine Zeit dazu. Seine gedanken schweiften ab zu jenen verhängnisvollen tagen in Waldenthal, verweilten bei Klara wehtenw eiter zu einem brief der ihn erst vor kurzem erreicht hatte, beruhigten sich bei der Erinnerung an die vielen Stunden in Anders´ alleiniger gesellschaft und ließ die Reise nach Anrea revue passieren.
Titel: Antw:Recht und Unrecht, Richtig oder Falsch?
Beitrag von: Berengar von Thurstein am 26. Nov 18, 17:43
Schließlich brachten sie die Patrouille zu Ende und kehrten in das Gasthaus ein, welches Svenja vorgeschlagen hatte. Am nächsten Tag würde es von hier aus weiter gehen, doch für heute waren Wetter und Sicht einfach zu schlecht, und zudem gab es noch einiges zu besprechen. Berengar gab Anders das Geld für den Stallburschen und bestellte für sie alle Eintopf, kalten Braten, Käse, Brot, gewürzten leichten Wein und Dünnbier. Dazu gab es reichlich Wasser für alle und obendrein für jeden ein Bett, wenn auch im Schlafsaal. Als alles mit dem Gastwirt besprochen war, setzte sich der Ritter an einen der Tische nahe beim Kamin und legte Handschuhe und Helm ab.

"Da wären wir also. Ich muss sagen, der Winter in Lichttal ist angenehmer als der Herbst in diesen Breiten. Bei uns ist es jetzt schon kalt wie auf einem hohen Berg, aber dabei ist die Luft angenehm trocken und die Kälte dringt einem nicht durch und durch." Das Wetter also... sehr originell.
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Beitrag von: Arienne am 26. Nov 18, 22:35
"Du bist also auch auf Schatzsuche?" Interessiert legte die Kenderin den Kopf schief. Ja sie wusste das Vanion auf Schatzsuche war, allerdings schien er bis jetzt nicht besonders viel Erfolgt gehabt zu haben. "Wieso suchst du denn auch nach dem Schatz den Vanion sucht?"

Arienne lachte leise: "Ja eine Schatzsuche kann man das nennen. Ich helfe Vanion bei der Suche. Schätze lassen sich ja oft zusammen besser suchen. Jeder achtet bei einer Schatzsuche auf andere Dinge und so ergänzt man sich und findet zusammen eher den Schatz oder Hinweise als alleine. Außerdem macht es viel mehr Spaß zusammen zu Reisen."

Auch sie wurde hellhörig als Berengar lauter wurde. Die Inquisition lies dem Land keine Ruhe und es beschäftige auch die junge Frau was derzeit im Land vor sich ging war ihr Vater doch mit an Front.
Sie hörte dem Gespräch aber nicht weiter zu und ritt aufmerksam neben Anders.

Als Svenja rief zuckte sie leicht zusammen, da diese sich dann jedoch direkt an Anders wandte bliebt sie still und nickte zur Unterstützung von Anders Aussage, dass sie wenn gewünscht vorausreiten würden.

Am Gasthaus angekommen half Arienne Anders mit den Pferden, sodass beide zügig die warme Stube betreten konnten. 
Auf dem Weg zum Tisch sprach sie Kenderin an: "Sag mal woher kennst du denn Vanion?"
Titel: Antw:Recht und Unrecht, Richtig oder Falsch?
Beitrag von: Svenja am 27. Nov 18, 08:33
Svenja war froh als sie im Gasthaus angekommen waren und begrüßte die Wirtsfrau nahezu herzlich. Wie erwartet hatten sich hier außer ihnen kaum andere Gäste niedergelassen und Svenja konnte sich der Loyalität des Hauses sicher sein. Vorm Kamin angekommen zog sie ihre Stiefel aus und rollte sich auf ihrem Stuhl in eine warme Decke, so dass sie wirkte wie eine Katze vorm heimischen Herdfeuer. Wer jedoch genau hinsah, musste bemerken, dass ihre Augen stets unruhig über die Einzelnen ihrer kleinen Gruppe und zur Türe huschten. Auch ihr Speer verweilte griffbereit neben ihr.
Sie wusste Anders würde nach Vanion sehen und ihr berichten, falls sie sich Sorgen machen musste. Trotzdem besah sie ihren Ritter den Tag über immer wieder prüfend und konnte auch jetzt nicht umhin ab und an einen Hauch länger auf ihn zu sehen, als auf die übrigen.
Als Berengars tiefe melodische Stimme erklang, gab sie sich Mühe sich auf ihn zu konzentrieren und lauschte seinen Worten.
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Beitrag von: Anders am 27. Nov 18, 11:35
Drinnen war es schön warm und das leuchten des Feuers lockte die klammen Reisenden in seinen Schein. Auch die Kenderin hatte sich nach dem Versorgen der Pferde an einem Tisch in der Nähe des Kamins wieder gefunden.
Ariennes Frage ließ sie über aufkommende Erinnerungen grinsen. " Woher ich Vanion kenne? Hm ... also kennen gelernt habe ich ihn damals durch einen Suchtrupp der Lorainne finden sollte. Lorainne war nämlich entfürt worden und Vanion suchte nach Leuten die ihm bei der Suche helfen wollten. Ich war damals eigentlich auf der Durchreise und hatte nicht vor in Engonien zu bleiben, aber er suchte noch ein paar Heil- oder Kräuterkundige und da kannte ich mich aus. Außerdem war ich Yorik hinterher gelaufen und naja der wollte ihm auch helfen und ich bin dann hängen geblieben. Nachdem wir dann angegriffen wurden und die Lage immer verzweifelter wurde vor allem nach dem wir das was von Lorainne übrig geblieben war gefunden hatten.. ich weiß nicht. Ich hab einfach nur gemerkt, dass da jemand wirklich Hilfe braucht. Und es ist nicht meine Art da nicht zu helfen. Und so bin ich hier geblieben, hab den grünen Ritter kennen gelernt, geholfen Lorainne zu heilen und später La Follye zurück zu gewinnen."
Sie zuckte die Achseln und schmunzelte schon wieder. "Ich kenne ihn also schon ziemlich lange. Wir sind sehr lange zusammen greist, haben einander das Leben gerettet und allerlei zusammen durchgestanden. Und so wie er im Moment aussieht sollte ich mir wirklich ansehen was mit seiner Narbe ist. Vielleicht kann ich ihm ein bisschen Linderung verschaffen. Ist es in Ordnung für dich wenn ich dich solange bei Berengar, Svenja und den anderen lasse? Setzt dich ruhig dazu die sind sehr nett!" Sie nickte Arienne nochmals ermutigend zu ehe sie zum Ritter in blau, weiß herüber stiefelte. "Na dann. Lass mich dochmal sehen. Wenns dir hier zu öffentlich ist lass und in den Schlafsaal gehen."
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Beitrag von: Vanion am 27. Nov 18, 17:56
"Im Schankraum wäre wohl ein wenig unangemessen, fürchte ich." Vanion war dankbar für die Gelegenheit, keine Konversation betreiben zu müssen. Er ließ sich vom Wirt eine Kammer zeigen, und als die Tür hinter dem Kender und dem Ritter ins Schloss zuging, fiel die Anspannung von Vanions Schultern ab. Hier, im Privaten und unter vier Augen, musste er nicht auf Form und wohlgesetzte Worte achten.
Ohne Scham zog er die Cotte und das Leibhemd aus und legte sich auf das nahe Bett, dann sah er Anders auffordernd an.
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Beitrag von: Berengar von Thurstein am 27. Nov 18, 18:27
"Endlich kommt er mal ein wenig zur Vernunft... von einer solchen Waffe verletzt und dann tut er es ab als sei es ein Schnitzer im Fingernagel..." Berengar schüttelte leicht den Kopf und fuhr sich mit der Hand durchs Haar, atmete einmal tief durch und drückte dann den Rücken durch. Er war nicht mehr der Jüngste und das Wetter und die Stundenlangen Ritte machten ihm zu schaffen. Dann kam auch schon das Essen für alle, die im Schankraum geblieben waren und als alle ihr Mahl vor sich stehen hatten, legte der Ritter die Fingerspitzen an seine Schale, schloss die Augen und sagte ruhig "Mein Dank gilt dir, Herrin Travia, Hüterin von Heim und Herd und der Gastfreundschaft, für diese Speisen und die Gesellschaft, in der wir sie genießen können."

Dann wünschte er allen einen gesegneten Appetit und begann zu essen. Doch nicht lange, und sein Blick wandte sich zu Svenja. "Weswegen ich nun eigentlich her gekommen bin... Ihr wisst, dass Damian von Voranenburg aus Lichttal Beistand zugesagt bekommen hat, und dass wir sehr viele Magier und nicht-Menschen in unseren Reihen haben. Egal wie wird es also zu Spannungen mit den Gastgebern der edlen Irmgard von Voranenburg geben, wenn wir ihnen begegnen sollten. Daher stellen sich uns mehrere Fragen."
Titel: Antw:Recht und Unrecht, Richtig oder Falsch?
Beitrag von: Anders am 27. Nov 18, 18:35
Anders folgte Vanion in das leere Zimmer. Sacht schloss sie die Tür hinter sich und wartete bis Vanion sich oben herum frei gemacht hatte. Ihre Augen glitten über alte bekannte Narben. Einge davon hatte sie sogar als Wunden gesehen. Schließlich blieb ihr Blick an dem hellroten frischen Narbenfleisch hängen welches sich knapp unter den Rippen auf der linken Seite des Ritters befand.
"Was hast du nur wieder angestellt...", fragte sie betrübt und trat zu ihm ans Bett. "Hast du noch Schmerzen?" Ihre Augen betrachteten kritsch jeden Zentimeter um die Narbe herum. Er hatte recht sie sah recht gut verheilt aus. Ein bisschen rot vielleicht und der Rand war... hm... Nachdenklich runzelte sie die Stirn.
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Beitrag von: Vanion am 27. Nov 18, 19:41
Vanion war es wie immer peinlich, wenn Anders ihn schalt. Er war versucht, Widerworte zu geben, statt dessen begann er, die Geschichte zu erzählen. "Wulfgar von Eschengrund hatte geladen, es gab einiges zu feiern. Und die Goldbacher waren so freundlich, mich in ihre Gesellschaft zu laden. Es kam dann alles etwas anders..."


Während er erzählte, spürte er Anders' warme Hände, die die frisch verheilte Wunde fachmännisch betasteten.
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Beitrag von: Anders am 27. Nov 18, 22:34
"Tut es das nicht immer?"
Irgendwie wollte sie diese Narbe gar nicht anfassen. Aber warum? Irgendwie...
Dennoch legte sie vorsichtig die Hände auf die Haut und begann ihn abzutasten. Ein Schauder lief über ihren Rücken. Wahrscheinlich weil es kühler war in diesem Raum.
"Ich hab hier eine Salbe. Die werd ich dir auftragen. Das sollte gegen das Stechen und Brennen helfen. Ansonsten ist sie gut verheilt."
Die Kenderin begann in ihrer Gürteltasche zu kramen. Was war denn mit ihr los?
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Beitrag von: Vanion am 28. Nov 18, 10:54
Als Anders wie angekündigt die Salbe auf die Narbe auftrug, schauderte Vanion. Die Salbe war kalt, und in dem heimelig warmen Raum fühlte es sich einfach nicht gut an. Schließlich war sie fertig, und Vanion setzte sich auf und besah sich das Ergebnis. Nachdenklich sagte er:
"Ich glaube, wenn die Goldbacher mich nicht vom Feld getragen hätten, wäre das böse ausgegangen. Wer hätte gedacht, dass das mal so kommen würde?"
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Beitrag von: Anders am 28. Nov 18, 12:14
"Ich! Du stehst immer viel zu weit vorne drin. Irgendwann wird das dein Tod sein..." Anders ließ die Schultern hängen und steckte den verschlossenen Tiegel wieder weg. Als sie sich die Narbe besah überkam sie wieder ein Frösteln. "Wer auch immer die Wund geheilt hat hat gute Arbeit geleistet. Ich werd dir nacher etwas von der Salbe geben damit du die Narbe wieder eincremen kannst wenn es unangenehm wird. Mir hilft sie recht gut." Sie reichte Vanion seine Tunika.
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Beitrag von: Vanion am 28. Nov 18, 18:47
"Das meinte ich nicht", erwiderte der Ritter säuerlich. Er nahm seine Kleidung entgegen und bedankte sich. "Lass uns wieder zu den anderen heruntergehen. Dann kannst du Svenja und Berengar berichten, dass der Herr Ritter repariert ist und weitermachen kann."
Er grinste entwaffnend. Vanion wusste genau, dass Anders sich immer wieder Sorgen um ihn machte, aber er hatte nichts, womit er diese Sorgen hätte beschwichtigen können. Nichts als das Versprechen, auf sich aufzupassen und keine dummen Dinge zu tun. Als hätte er jemals welche getan...
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Beitrag von: Anders am 28. Nov 18, 21:38
"Sei doch lieber froh das sich jemand Sorgen um dich macht als dich darüber aufzuregen. Das heißt das Leute dich mögen du Sturkopf." Anders verdrehte die Augen und öffnete die Tür. "Manchmal könnte man wirklich meinen du Fürsorge die dich betrifft sei eine Krankheit. " Sie streckt ihm die Zunge heraus, grinste und begab sich wieder in den Speisesaal. Irgendwas stach sie noch im Hinterkopf... Irgendwas... Aber sie konnte den Finger nicht darauf legen. Vielleicht würde es ihr später einfallen. "Hm... Das riecht gut.", seufzte sie als sie an den Tisch trat.
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Beitrag von: Arienne am 28. Nov 18, 21:50
Drinnen war es schön warm und das leuchten des Feuers lockte die klammen Reisenden in seinen Schein. Auch die Kenderin hatte sich nach dem Versorgen der Pferde an einem Tisch in der Nähe des Kamins wieder gefunden.
Ariennes Frage ließ sie über aufkommende Erinnerungen grinsen. " Woher ich Vanion kenne? Hm ... also kennen gelernt habe ich ihn damals durch einen Suchtrupp der Lorainne finden sollte. Lorainne war nämlich entfürt worden und Vanion suchte nach Leuten die ihm bei der Suche helfen wollten. Ich war damals eigentlich auf der Durchreise und hatte nicht vor in Engonien zu bleiben, aber er suchte noch ein paar Heil- oder Kräuterkundige und da kannte ich mich aus. Außerdem war ich Yorik hinterher gelaufen und naja der wollte ihm auch helfen und ich bin dann hängen geblieben. Nachdem wir dann angegriffen wurden und die Lage immer verzweifelter wurde vor allem nach dem wir das was von Lorainne übrig geblieben war gefunden hatten.. ich weiß nicht. Ich hab einfach nur gemerkt, dass da jemand wirklich Hilfe braucht. Und es ist nicht meine Art da nicht zu helfen. Und so bin ich hier geblieben, hab den grünen Ritter kennen gelernt, geholfen Lorainne zu heilen und später La Follye zurück zu gewinnen."
Sie zuckte die Achseln und schmunzelte schon wieder. "Ich kenne ihn also schon ziemlich lange. Wir sind sehr lange zusammen greist, haben einander das Leben gerettet und allerlei zusammen durchgestanden. Und so wie er im Moment aussieht sollte ich mir wirklich ansehen was mit seiner Narbe ist. Vielleicht kann ich ihm ein bisschen Linderung verschaffen. Ist es in Ordnung für dich wenn ich dich solange bei Berengar, Svenja und den anderen lasse? Setzt dich ruhig dazu die sind sehr nett!" Sie nickte Arienne nochmals ermutigend zu ehe sie zum Ritter in blau, weiß herüber stiefelte. "Na dann. Lass mich dochmal sehen. Wenns dir hier zu öffentlich ist lass und in den Schlafsaal gehen."

Man sah Arienne an, dass sie der Bericht von Anders mitnahm. Auf ihrem Gesicht zeigte sich ein gübelnder, nachdenklicher Ausdruck. Sie seufzte und nickte Anders auf ihre Frage hin zu: "Ja geh ruhig und kümmer dich Vanion. Ich bleibe hier bei den anderen."
Sie ging hinüber zum Tisch und setzte sich zu Svenja, Berengar und den Soldaten. Ein wenig verlegen vernahm sie Berengars Worte zu Vanion und war froh darüber, dass das Essen kam, denn sie war noch nie wirklich gut in einfacher Konversation gewesen. Die junge Frau griff schon nach dem Löffen für die Suppe und setze an etwas zu sagen, als Berengar sein Gebet begann. Leicht beschämt zog sie ihre Hand zurück und lauschte dem Gebet. Ihr gefielen die Worte, denn sie waren anders und doch ähnlich denen die sie von zu Hause kannte. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht wünschte auch sie allen einen Guten Appetit, nahm den Löffel und begann zu essen.
Sie hörte Berengar mit Interesse zu während sie weiter aß.

Als Anders an den Tisch trat, sah sie die Kenderin an: "Und hast du den Chevalier Vanion erfolgreich behandeln können? Setz dich es schmeckt auch richtig gut!"
Titel: Antw:Recht und Unrecht, Richtig oder Falsch?
Beitrag von: Svenja am 29. Nov 18, 14:27
Svenja danke für das Gebet, auch wenn es einer anderen Göttin, als der ihren bedacht war. Im Stillen dankte sie Nedra für ihr Sein, das Essen und ihr Leben und begann dann vorsichtig zu essen. In letzter Zeit schlug ihr dieser Stress und die Probleme an gefühlt allen Ecken auf den Magen. Wenn sie eine Liste von all den Problemen, welche sich um sie herum aufzutürmen schienen, machen würde, so hätte die wohl einige Seiten Länge. Geistesabwesend begann sie statt zu Essen an ihrer Unterlippe herumzukauen. Als Berengar  sie ansprach, zuckte sie zunächst zusammen und nickte dann zustimmend: "Ja, Spannungen wird es wohl einige geben. Es ist politisch und menschlich, vor den Göttern und ganz im Allgemeinen ausgesprochen prekär. Aber welche Fragen genau liegen euch auf dem Herzen?"
Titel: Antw:Recht und Unrecht, Richtig oder Falsch?
Beitrag von: Berengar von Thurstein am 29. Nov 18, 19:52
Als Anders hinzu trat nahm Berengar instinktiv ihre Hand und strich ihr mit dem Daumen über die Fingerknöchel, ohne jedoch Svenja aus den Augen zu lassen. Er hörte die Worte der Baronin und atmete dann einmal tief durch, während er den Löffel in den Eintopf legte und die Schüssel etwas zur Seite schob. "Also, ich sage es gerade heraus. Lichttal will weder das Haus Voranenburg, noch das Haus Feuerklinge in einen Krieg stürzen, wenn es sich vermeiden lässt. Diese ganze Angelegenheit hat alle Ambitionen richtig hässlich zu werden, wenn es hart auf hart kommt."

Er räusperte sich, hustete einmal kurz und trank einen tiefen Zug von dem Dünnbier, ehe er weiter sprach. "Welche Autorität hat also die Proklamation der Inquisition von Barebury. Ist sie eine ordentlich verfasste Provokation, oder ein rechtlich bindendes Manifest? Wenn sie rechtlich bindend ist, ist es wirklich so, dass damit ein Flamen Magnus Solis Alamariani exkommuniziert und für Vogelfrei erklärt wurde? Ist der Status von Damian auf jene übertragbar, die mit ihm gesehen werden?"

Kurz suchte er sich an einen genauen Wortlaut zu erinnern, dann sprach er weiter. "Welche rechtliche Stellung haben die Leute der Inquisition gegenüber ausländischem Adel? Genauer gesagt: wenn wir von der Inquisition angegangen werden, bis wo hin dürfen wir rechtlich geschützt in unserer Gegenwehr gehen? Darf man uns festsetzen, oder können wir dem Adelsrecht entsprechend zur Waffe greifen und uns wehren, ohne dafür am Galgen zu enden? Und käme einer dieser Eiferer ums Leben, wäre das der Garant für ein Stelldichein auf dem Scharfott? Hätten anwesende Adelige oder Priester des ehemaligen engonischen Reiches das Recht, die Inquisitionstruppen festzusetzen, und könnten uns dieses Recht per Befehl übertragen? Und gilt all jenes in Hanekamp, wie Voranenburg, als auch auf dem Gebiet Engonias oder Nord-Caldriens? In Fanada, Tangara, oder sonst wo?"

Zum Ende hin musste er sich bremsen und er ballte die Waffenhand zur Faust... "Kurz, dürfen wir uns wehren und Voranenburgs Willen mit Waffengewalt erfüllen und diese Verräter und Bastarde bluten lassen für ihre Taten, oder sind uns hier und da Schranken auferlegt?" Diese Frage kam sehr gepresst, und man konnte die Wut in Berengars Stimme förmlich spüren.
Titel: Antw:Recht und Unrecht, Richtig oder Falsch?
Beitrag von: Anders am 29. Nov 18, 20:32
Da war sie wieder die Wut. Vorsichtig drückte die Kenderin Berengars Hand und legte ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter. Die Inquisition machte ihn immer so wütend. Sie blickte kurz zu Arienne und signalisierte ihr mit Blicken ihr doch bitte etwas zu essen in eine Schale zu füllen, dann konzentrierte sie sich wieder auf Berengar. Sie konnte seinen hektischen Puls an seinem Hals sehen. Sie wurde ganz ruhig, atmete langsam und konzentrierte sich auf ihre innere Ruhe. Sie wusste das sie ihm so helfen konnte. Er reagierte darauf wenn sie das tat. Es brauchte nur ein bisschen Zeit. Kurz darauf spürte wie wie er sich langsam entspannte und die Wurt abschwoll. Sie klopfte ihm sacht auf den Rücken, lächelte ihm zu und setzte sich dann zwischen ihn und Arienne.
"Danke.", flüsterte sie der jungen Frau zu und lächelte sie an.
Titel: Antw:Recht und Unrecht, Richtig oder Falsch?
Beitrag von: Svenja am 29. Nov 18, 21:45
Svenja kniff während Berengars Fragesturm die Augen zusammen und rückte ein Stück zurück vom Tisch, die Finger ihrer rechten Hand spielten in der Luft, als läge ein Pfeil darin, dann holte sie tief Luft und streckte ihren Rücken durch: "Nun, ich kann eure Bedenken und Gedanken gut verstehen.  Auch mich bewegt dieses Thema sehr.
Ich denke, ihr könnt uns in keinen Krieg hinein ziehen, da die Inquisition sich in der Fehde zwischen unserem Lehnsherren und dem Herzog bereits auf die Seite Hahnekamps geschlagen hat und somit bereits involviert ist.  Das Manifest ist meiner Meinung nach nicht mehr oder weniger als eben das. Ich habe eine Abschrift der Deklaration bei mir. Sie spiegelt die Meinung der Inquisition wieder, es ist ein weiterer politischer Schritt in diesem Zwist, aber weder ist es kirchenrechtlich bindend, noch wird jemand außerhalb des direkten Einflussgebietes der Inquisition es sonderlich ernst nehmen. Wie es vor Alamar bestehen kann werden wir wohl sehen. Ein Recht, Damian zu exkomunizieren, hatten sie keinesfalls.
Die restliche Rechtslage ist allerdings etwas komplizierter. Der Herzog von Hahnekamp hat Kelos und somit die Inquisition auf seinem Grund und Boden mit weitreichenden Vollmachten ausgestattet, was ihnen einen gewissen Einfluss in der Fede verleiht. Aber ihr offizielles Recht endet an der Hahnekamper Grenze.
In den Gebieten des Grafen von Voranenburg hat die Inquisition dadurch natürlich auch den Status eines Feindes, den es zu bekämpfen gilt."
Wut blitzte in ihren Augen auf und um der Lage Herr zu werden, stand die Nedrapriesterin und Baronin von Feuerklinge auf und ging unruhig ein paar Schritte im Schankraum auf und ab.
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Beitrag von: Arienne am 29. Nov 18, 22:01
Arienne hatte aufgehört zu essen und hörte Berengar aufmerksam zu, denn obwohl sie aus der Graftschaft Voranenburg stammte hatte sie noch nicht allzuviele Details rund um die Inquisition mitbekommen. Ihr Vater hatte sie aus der Politik weitestgehend rausgehalten und so wartete sie gespannt auf Antworten, denn einige von Berengar Fragen schwirrten ihr auch im Kopf herum.

Als Anders sie ansah nickte sie und füllte der Kenderin eine Schale mit der dampfenden Suppe. Die junge Frau erwiederte das Lächeln der Kenderin. "Gerne", flüsterte sie zurück und schob den Brotkorb zu Anders

Als dann Svenja das Wort ergriff und Berengar antwortete wandte sich Ariennes Aufmerksamkeit der Baronin zu. Ein paar Schlucke des Dünnbieres trinkend lauschte sie ihren Worten. Der Gesichtsausdruck der jungen Frau wandelte sich dabei von grübelnd und nachdenklich zu verstehend.
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Beitrag von: Vanion am 29. Nov 18, 22:57
Vanion setzte sich zu den anderen und lauschte Berengars Fragen. Es war ihm nicht entgangen, dass der Ritter über Anders' Hand gestrichen war, und die intime Geste ließ ihn vermuten, dass die Kenderin ihre ihr inne wohnende wohltuende Sorge dem Ritter aus Quellengrund angedeihen ließ. Die Art und Weise, wie sie ihn dann beruhigte, bestätigte diesen Eindruck.

Dann lauschte er Svenjas Worten und nickte zustimmend. Ihm entging nicht die Umsicht, mit der sie antwortete, und instinktiv rückte er näher an sie heran und demonstrierte seine Nähe. Berengar mochte sie nicht ängstigen wollen, aber dass sie so zurückgewichen war, war kein gutes Zeichen.
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Beitrag von: Berengar von Thurstein am 01. Dez 18, 08:55
Er nickte nach Svenjas Worten und schwieg erst einmal, während sie seiner so direkten Herangehensweise durch diesen Rückzug kurz zu entgehen suchte. Er konnte und würde es ihr nicht verübeln. Aber in Gegenwart ihrer Soldaten würde er gewisse Aspekte seiner Gefühlswelt nicht offenbaren, schon allein um der Baronin nicht ungewollt noch mehr von ihrer Panzerung gegen die Welt fortzunehmen. Schließlich erhob er sich förmlich, wartete bis Svenja sich ob dieser Bewegung ihm zuwenden würde, und sagte dann sehr ernst, aber auch ruhig "Ich bitte um Eure Nachsicht ob meiner ungestümen Entgleisung. Es lag nicht in meinem Willen, Euch eine Situation aufzuzwingen, die alles noch komplizierter macht, als es ohnehin schon ist. Ich werde mich bemühen, mich in Zukunft zu bemäßigen." nachdem er diese Worte mit Augenkontakt ausgesprochen hatte, senkte er in einer Geste der Demut den Kopf und atmete tief durch. "Wir wollen helfen, und es nicht noch schlimmer machen. Wir versuchen nur einen gangbaren Weg zu diesem Ziel zu finden" fügte er kleinlaut hinzu.

 
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Beitrag von: Svenja am 02. Dez 18, 12:07
Svenja hatte gehört, wie er aufgestanden war und hatte sich bemüht ruhig zu ihm umgedreht. Nun knirschte sie hörbar mir den Zähnen und sagte nach einem tiefen Atemzug: "Das weiß ich doch. Es ist nur... alles so kompliziert. Was war denn euer Plan, wie wir vorgehen sollen?" Sie wirkte fast schüchtern  und vorsichtig, als sie seinen Augenkontakt suchte, um seine Antwort besset einschätzen zu können.
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Beitrag von: Berengar von Thurstein am 02. Dez 18, 17:07
Berengar begegnete Svenjas Augen standhaft und schweigend. Er schien etwas in seinem Geist zu bewegen und sich zu einer Entscheidung durch zu ringen. Dann nickte er in Richtung der Tür und ging hinaus. Draußen wartete er eine Steinwurf weit vom Gebäude entfernt darauf, dass sich Svenja, Vanion, Anders und Arienne hinzu gesellen würden. Das was er zu sagen hatte, ging weder die Wirtsleute noch die Soldaten etwas an. Er verschränkte die Arme und sah in die Runde. Als er sprach, war seine Stimme ruhig, doch seine Augen hatten einen seltsamen Glanz angenommen.

"So wie ich die Sache sehe, haben wir zwei Möglichkeiten. Entweder lauern wir der Inquisition auf und töten jeden einzelnen von ihnen, die die Ordensritterin eskortieren, verbrennen ihre Überreste und hinterlassen keine Spuren." Die Ruhe und Klarheit, mit der er diese brutale Vision des Zusammentreffens aussprach, war selbst für ihn ungewöhnlich. Natürlich zürnte er von Zeit zu Zeit, prahlte vielleicht mit dem was er meinte zu Wege bringen zu können. Aber vom kaltblütigen Mord so abgeklärt zu sprechen, war so gar nicht er.

"Oder, wir beobachten und warten ab, biss sie sich auf Grund und Boden befinden, der ihnen weder Privilegien noch Autorität gewährt, und bringen sie in eine Situation, in der sie zur Waffe greifen müssen, wenn sie an uns vorbei wollen. In diesem Moment ist das Recht auf unserer Seite und wir können so viele von ihnen leben lassen, wie es geht, ohne die Unseren in Gefahr zu bringen. Unter diesen Umständen müssten sie allerdings in Gefangenschaft geraten, und es vielleicht viele Jahre bleiben, ohne das ihre Familien oder Freunde wüssten, was aus ihnen geworden ist." Hier bekam seine Stimme etwas schmerzvolles. So als würde er dies für grausamer halten, als den Tod.

"So sehe ich das. Es kommt auf diese beiden Möglichkeiten aus, soweit es mich betrifft. Und nun, nur zu. Versucht es mir auszureden... Ich hoffe" und hier brach seine Stimme für einen kurzen Moment, "ihr habt einen besseren Plan... bitte..."
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Beitrag von: Arienne am 02. Dez 18, 19:48
Arienne hatte das Geschehen weiter aufmerksam verfolgt. Als Berengar dann den Schankraum verließ legte sie den Löffel nieder, sah die anderen an und folgte ihren Umhang umlegend Berengar hinaus.

Die Worte des Ritters waren hart. Ihre Augen weiteten sich angstvoll und skeptisch. Unweigerlich wich sie etwas vor Berengar zurück. Betroffen senkte die junge Frau für einen Seufzer den Kopf, dann sah sie in die Runde. Ihr Blick wanderte von einem zum anderen in der Hoffnung jemand würde etwas sagen und die schwere Stille brechen.
Sie selbst wusste nichts was sie dem Ritter antworten sollte und so kaute sie nur verlegen auf ihrer Lippe.
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Beitrag von: Vanion am 02. Dez 18, 20:48
Vanion blieb zunächst still, als er Berengar nach draußen folgte. Solcherlei konspirativen Gespräche blieben selten wirklich verschwiegen, und es widersprach seinem Empfinden als Ritter, überhaupt solche Geheimniskrämerei an den Tag zu legen. Er legte Arienne eine Hand auf die Schulter und bedachte Berengar mit einem grimmigen Blick. Sie hat noch keinen Kampf gesehen und er wirft ihr so etwas an den Kopf. Ein gewisses Schuldbewusstsein ergriff ihn, aber er schüttelte es ab. Sie würde rasch reifen müssen.

"Die Inquisition war es, die die Tochter meines Lehnsherren ergriffen hat, Berengar. Es ist Kelos, nach dessen Weisung Hanekamp handelt, und es sind Verblendete, die den Willen des Großinquisitors in die Welt tragen. In Engonia herrschen die Jeldriken, und sie werden keine Seite bevorzugen. Das nutzt Kelos aus, es ist der sicherste Weg, den er hat. Gorix ist allerdings ein Magier, und zufälligerweise hörte ich, dass der Gute sich auf den Weg machen wird, die magischen Verteidigungsanlagen der Stadt zu inspizieren ... oder so ähnlich, ich verstehe von diesen Dingen nicht viel. Es wäre eine Schande, wenn es zufällig zu einer Begegnung mit den Inquisitionstruppen kommen sollte. Schließlich sind diese Fanatiker nicht gerade dafür bekannt, Worten den Vortritt zu lassen. Wenn es also zu einer solchen Zusammenkunft kommt, werden wir die Herren in Weiß gewiss über die Grenzsteine Engonias geleiten können, friedlich und ohne Blutvergießen. Aber wenn sie die Waffe erheben, dann werden wir uns gemäß Recht und Gesetz zu Wehr setzen."

Vanions Stimme war kalt, als er fortfuhr: "Weder vor Mensch noch Gott begehe ich einen Mord, Berengar."
Titel: Antw:Recht und Unrecht, Richtig oder Falsch?
Beitrag von: Anders am 02. Dez 18, 23:16
Die Kenderin hatte gegen die Kälte die Arme verschrenkt und schwieg. Berengars erster Vorgschlag war grausam und entsprang wahrscheinlich der unbändigen Wut die er gegenüber der Inquisition empfand. Er wollte sie vernichten, mit Mann und Maus und allem. Sein zweiter Vorschlag und die Bitte dannach zeigte allerdings, dass er die Hoffnung auf eine andere Lösung noch nicht verloren hatte. Am liebsten hätte sie gar nicht weiter zugehört. Diese Dunkelheit die manchmal über den Menschen schwebte schmeckte bitter und machte Bauchschmerzen. Ihre Freunde würden wieder gehen und es würde wahrscheinlich wieder gekämpft werden. Das mit Damians Schwester war schlimm keine Frage... Aber...
Bei Vanions letzten Worten hob sie leicht den Kopf und war ihm einen kurzen intensiven Blick zu. Dann schaute sie weg und schwieg weiter. Arienne tat ihr Leid. Sie schien noch keinen Kampf erlebt zu haben, dass hieß es stand ihr der Schrecken den so etwas auslöste noch bevor. Und sowas war nie schön. Nie...
Titel: Antw:Recht und Unrecht, Richtig oder Falsch?
Beitrag von: Berengar von Thurstein am 03. Dez 18, 12:08
"Ich habe nicht von heimtückischen Mord gesprochen, sondern von einem Agriff. Dies würde aber bedeuten, dass wir keinen entkommen lassen dürften, da sonst eine weitere Konfrontation unausweichlich wird. Jeder, der uns durch die Finger geht, egal ob wir es friedlich lösen oder blutig, wird unsere Gesichter kennen, vielleicht unsere Namen aufschnappen. Und man wird uns jagen und versuchen uns zur Strecke zu bringen." Er verlagerte das Gewicht vom einen Fuß auf den anderen und sah sich in der Runde um, die seine Worte wie einen Schlag ins Gesicht aufgefasst hatten...

"Ich habe am Spital der Gnadenvollen Mutter Lavinia gegen die Inquisitionstruppen unter Feuerschlag gekämpft, und diese Leute haben sich, nach Feuerschlags Tod von Kelos´Hand, diesem angeschlossen. Von Moral, Anstand, Gnade oder Vernunft keine Spur. Diese Leute wollten die Bewohner des Spitals, Kranke, Versehrte und die Laviniagläubigen Spitalsmitglieder selbst, Ordensleute aus der Glaubensgemeinschaft der Lavinia, ermorden für ihre Sache. Und sie sind alle nie belangt worden dafür. Sie haben sich davon gemacht obwohl bekannt war, dass in der Gegend finstere Umtriebe vor sich gingen, und kurz darauf hatten wir Atos und seine Armee der wandelnden Alpträume am Hals. Robert Mc Manahugh ist nie von dort zurück gekehrt. Atos machte Kydora zur Witwe..."

Bei der Kälte bekam sein Gesicht einen ungesunden Farbton bei der Erinnerung an diese schweren Stunden. "Diese Feiglinge vergreifen sich in Übermacht an wehrlosen Leuten, foltern, brantmarken und ermorden sie, und wenn es etwas gäbe, wo ihre Schwerter nützen könnten, ziehen sie den Schwanz ein." Er hatte ganz ruhig und nicht übermäßig laut gesprochen, aber man konnte spüren wie es in ihm kochte.

"Du kannst dein Schwert darauf verwetten Vanion, dass ich dieses Geschmeiß so sehr hasse wie den großen Feind, der in Lichttal sein Unwesen treibt. So sehr wie ich Atos hasse." Er spuckte aus und trat einen herumliegenden Stein ins Unterholz des Weges.

Dann fasste er Vanion erneut ins Auge. "Eine Frage hätte ich aber... hast du noch niemals getötet? Jeder gewaltsame Tod ist ein Mord, je nachdem wen man fragt. Wenn du keinen Mord begehen willst, dann häng dein Schwert an den Nagel und werde Handwerker oder Bauer... Ob unsere Taten vertretbar und zu entschuldigen waren, werden wir erst erfahren, wenn wir vor unseren Schöpfern stehen. In meinen Augen ist es kein Mord, eine Bande von Wegelagerern und Mördern zu bekämpfen. Und wenn ich es vermeiden kann, werde ich niemanden von ihnen töten. Vor Gericht, vor aller Augen zur Rächenschaft gezogen und dann bestraft, sind sie für mich viel mehr wert. Ihr Tod würde nur diejenigen vor Verfolgung schützen, die den Willen des Grafen erfüllen..."
Titel: Antw:Recht und Unrecht, Richtig oder Falsch?
Beitrag von: Vanion am 03. Dez 18, 14:52
Berengar hatte einen Nerv getroffen, und das war dem Schwanenritter anzusehen. Die wütenden Worte des großen Lichttalers trieben Vanion die Zornesröte ins Gesicht, aber er behielt sich unter Kontrolle. Seine Hand, die immer noch auf Ariennes Schulter ruhte, verkrampfte sich, und er sog die kalte Luft tief in seine Lungen.

"Ich habe getötet, Berengar." Seine Stimme war erstaunlich leise. "Ja, ich habe getötet. Ich habe mich zum Richter aufgeschwungen und zum Henker, habe über Leben und Tod entschieden. Doch immer ging es darum, zu schützen, was mir lieb und teuer ist! Ich habe um die Toten geweint, habe um Abbitte gefleht und lebe mit den Taten, die ich vollbracht habe." Und Lavinia wird mich strafen für den Mord an meinem Onkel.

Er sah Berengar direkt ins Gesicht. Vanion hatte ihn als beherrschten Mann kennengelernt, aber was dort zu lesen war, ging über jede Beherrschung hinaus. Was bringt ihn dazu, sich so zu vergessen?!

"In Caldrien herrscht Recht und Gesetz. Vielleicht täte es dem, der seine Freunde Mörder schimpft, gut, das eigene Schwert ruhen zu lassen. Wer sind wir denn, wenn wir einen jeden abschlachten, der sich ergeben hat? Dieser Streit wird nicht durch Waffen gelöst, Mann! Er wird getanzt, auf politischem Parkett. Irmgard ist ein Faustpfand der Inquisition, dazu gedacht, Voranenburg zu schwächen. Der Graf wünscht, seine Tochter in Sicherheit zu wissen, und wer nicht hören will, wird eben spüren. Welche Gerichtsbarkeit willst du anrufen, Berengar? Hanekamp hat seinen Lehnseid gegenüber der Imperatorin nicht erneuert, genausowenig wie der Fürst von Middenfelz. Sollen sie uns doch jagen, sollen sie uns verfluchen. Sie sind es doch, die Irmgard entführt haben, sie sind es doch, die Voranenburg mit Schimpf und Schande überziehen! Was will ich mich da verstecken, was will ich da vortäuschen, und wie kann ich da zum Mörder werden?!"
Titel: Antw:Recht und Unrecht, Richtig oder Falsch?
Beitrag von: Berengar von Thurstein am 03. Dez 18, 15:32
"Du hast mir vorgeworfen zum Mord aufzurufen. Ich habe es gerade gerückt. Mehr nicht." Berengar hielt dem Blick des anderen stand und hatte sich nun wieder beinahe vollständig im Griff. "Ich will mich nicht mit dir streiten, Vanion. Mein Hass gilt der Inquisition, nicht dir." Kurz hielt er inne, sah auf seine Schwerthand und dann wieder zu dem Anderen auf. "Mit dem Blut an meinen Händen und der Schuld die darin liegt, könnte ich drei Leben füllen." Es war ihm als ob der Wind die Worte des Sommers in Waldenthal an sein Ohr tragen würde... ´Wir können keine Gefangenen beherbergen oder verpflegen... also, keine Gefangenen. Macht sie nieder...´

"Welche Gerichtsbarkeit will ich anrufen? Jene vor der sich Kelos bereits einmal verantworten musste. Sollte dies hier nicht mehr möglich sein, weil sich die Lage verändert hat, so ist es immer noch ein Verbrechen gegen die Tochter des Grafen von Voranenburg, oder die Ordensritterin der Tiorskirche. Sowohl der Graf als auch die Tiorskirche kann man anrufen. Und über allem anderen steht am Ende noch das hohe Gericht der Götter selbst." Sein Blick suchte Anders, und in seinen Augen stand der Schmerz und auch Angst.

"Ich hoffe dass die Vernunft uns einen Weg erkennen lässt, der uns ein Blutbad erspart. Aber ich kenne die Inquisition, so wie sie sich zeigte, als sie sich siegesgewiss wähnte. Sollten sie glauben gewinnen zu können wird es Tote geben. Und deswegen sehe ich keinen Ausweg..."

Zum schluss fanden seine augen erneut den blick des Mannes, den er selbst gegürtet hatte. "Ich werde mein Schwert nicht ruhen lassen, so lange ich lebe, damit kein anderer an meiner Stelle tun muss, was ich mir selbst auferlege. Eine Seele weniger, die beschmutzt werden muss..."
Titel: Antw:Recht und Unrecht, Richtig oder Falsch?
Beitrag von: Vanion am 03. Dez 18, 17:13
"Ein Kampf ist etwas anderes als ein Schlachten."
Endlich löste der Ritter seine Hand von Ariennes Schulter.
"Es ist unsere Aufgabe, die Kämpfe unserer Lehnsherren zu führen, so wie es Aufgabe unserer Herren ist, uns Schutz zu gewähren. Aber verlieren wir uns in blindem Hass, verlieren wir unsere Menschlichkeit. Ich habe mich vor langen Jahren für meinen Weg entschieden, und die Götter wissen, wie sehr ich geschwankt habe. Nun jedoch weiß ich, was ich zu tun habe. Für Zagen und Zaudern ist es zu spät. Die Inquisition hat ihr wahres Gesicht gezeigt, und diesem Gesicht begegnen wir mit Speer und Schwert. Tior wird unsere Klingen führen, Alamar wird uns vor Unrecht bewahren, und die Dame Lavinia wird unsere Sünden vergeben. Es gilt, eine Grafentochter zu befreien! Eine wackere Tat, die Mut und Geschick verlangt."

Vanion zögerte, dann fuhr er fort:
"Seit diese Stadt fiel und ich mit einem Schlachtruf auf den Lippen in die Bresche gestürmt bin, hat sich vieles verändert, und das Meiste zum Guten. Es ist nun an uns, dafür zu sorgen, dass die Feuer der Inquisition nicht um sich greifen. Noch ist es nur Hanekamper Boden, auf dem geblutet wird. Lasst uns dafür streiten, dass es dabei bleibt. Denn die Zeit, in der Freund gegen Freund und Bruder gegen Bruder gezogen ist, wünscht sich niemand zurück - nicht einmal Kelos."

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Beitrag von: Anders am 04. Dez 18, 08:13
Die Kenderin hatte den Schlagabtausch still verfolgt. Was ihr schwer genug gefallen war. Was brachte es schließlich wenn sich ihre Freunde zerstritten wenn sie wenn sie etwas gemeinsam unternehmen wollten. Aber genau so schnell wie die Stimmung hoch gekocht war, war sie wieder herunter gekühlt und jetzt war es einen Moment still zwischen ihnen. Sie hatte versucht Berengar mit einem Lächeln aufzumuntern, aber wahrscheinlich war es schwerer hier im halb Dunkeln sich aufmuntern zu lassen. Der immer feuchte Nieselregen tropfte auf sie hinab und aus dem Stall nebenan erklang ein Wiehern. Irgendwie musste man doch diese dunkle Wolke vertreiben können die gerade mal wieder über allem hing. "Naja, wenn wir länger hier draußen stehen braucht ihr euch keine Sorgen mehr über die Inquisition zu machen dann sind wir nämlich alle krank. Deshalb würde ich vorschlagen dass wir wieder nach drinnen gehen wo es wärmer und freundlicher ist."
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Beitrag von: Svenja am 04. Dez 18, 20:55
Svenja straffte ihre Schultern und hob das Kinn: "Meine Herren, es reicht. Anders hat vollkommen Recht. Wenn wir hier all zulange verweilen holen wir uns den Tod. Ich denke es steht außer Frage, dass wir nicht vorhaben irgendwelche MENSCHEN zu töten, nur weil sie an etwas anderes glauben als wir. Wir werden unser Möglichstes tun, um Irmgard zu befreien, aber das im Einklang mit unserem Glauben und den Göttern. Ich weiß selbst nur zu gut, dass die Gerichtsbarkeit manchmal nicht besonders gerecht urteilt, aber dennoch habe ich mich nicht von meinem Hass leiten lassen. Wir müssen einen kühlen Kopf bewahren und dies bitte im Warmen!"
Dabei sah sie mit strengem Blick zuerst zu Vanion und dann zu Berengar und legte der jungen Arienne kurz eine Hand auf die Schulter. "Geht bitte kurz vor, ich wollte im Stall noch einmal kurz nach meinem Jungspund sehen, dann sollten wir gemeinsam ein Bier trinken und darauf anstoßen, dass wir gute Freunde haben." Ermutigend zeigte sie mit der Hand in Richtung Tür und bog dann mit schnellen Schritten in Richtung Pferdestall ab.
Titel: Antw:Recht und Unrecht, Richtig oder Falsch?
Beitrag von: Berengar von Thurstein am 04. Dez 18, 21:52
Der Mann sah in die Runde, dann nickte er erschöpft und ging in Richtung des Schankraums los. "Es ist nicht der andere Glaube, der mir Sorgen macht," sagte er leise, dann öffnete er die Tür und hielt sie Anders, Vanion und Arienne auf.

Drinnen setzte er sich und nahm sein inzwischen kaltes Mahl wieder auf. Wärend des Essens schwieg er, und leerte auch erst noch sein Dünnbier, bevor er anfing ins Feuer zu blicken. Die Flammen tanzten als Spiegelbild in seinen Augen, doch er schien sie nicht wahr zu nehmen.

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Beitrag von: Arienne am 04. Dez 18, 22:25
Arienne zuckte zusammen als ihr jemand die Hand auf die Schulter legte. Sie wandte den Kopf und sah dass es Vanion war, also entspannte sie sich wieder.  Erst jetzt bekemerkte sie den Nieselregen und zog die Kapuze über den Kopf.
Sie lauschte Aufmerksam Vanions Worten. Sichtbar angespannt verfolgte sie das Gespräch der Männer. Ihr Blick wanderte dabei zwischen den Rittern hin und her. 
Vanions verkrampfende Hand auf ihrer Schulter lies die junge Frau  abermals zusammenzucken. Sie hob die Hand und wollte nach der des Ritters greifen ob seiner Worte ließ sie die Hand aber wieder sinken, zudem war sie sich unsicher wie Vanion darauf reagiert hätte. So wartete einfach sie ab und war froh, dass sich das Gespräch beruhigte.
Der Inhalt des Gesprächs trieb ihr, als für einen Moment Stille herrschte, Gedanken über ihren eigenen Weg in den Kopf: Auf was habe ich mich bloß eingelassen. Vielleicht hätte ich besser auf Vater gehört. Naja egal jetzt bin ich die ersten Schritte auf meinem eigenen Weg gegangen zurückgehen käme einem Aufgeben gleich...
In Gedanken bekam sie die Worte von Anders und Svenja nur halb mit und wieder erschrak sie als die Baronin ihr die Hand auf die Schulter legte. Arienne wandte sich der Baronin zu, nickte und setzte an etwas zu sagen, aber Svenja war schon halb Richtung Stall.
So folgte sie den anderen zurück Richtung Schankraum. "Danke." entgegnete sie Berengar als sie an ihm vorbei in die Stube trat. Nach dem sie ihren Mantel aufgehangen hatte, setzte auch sie sich wieder und aß schweigend, denn sie wusste nicht wie sie die Stille brechen sollte. Der Inhalt des Gesprächs schwirrte ihr noch im Kopf und so saß sie nach dem Essen nachdenklich am Tisch, den Kopf auf die linke Hand gestützt mit Blick auf die flackernde Kerze vor sich.
Titel: Antw:Recht und Unrecht, Richtig oder Falsch?
Beitrag von: Anders am 05. Dez 18, 15:32
Ihr Blick ging nach links... Trübsinnige Arienne. Ihr Blick ging nach rechts...trübsinniger Berengar. Anders seufzte. Das war ja zum Mäusemelken. Traurigkeit gehörte zum Leben dazu, das wusste sie. Manchmal war es gut wenn man traurig war, aber jetzt kam es ihr nicht so vor als wäre es ein guter Moment um traurig zusein. Vor allem zusammen. Vor allem anderen ohne das es einem dannach besser ging. Also was tun... Am besten das was sie meistens tat in solchen Momenten.
Sie begann in ihrem Beutel zu kramen und diverse Dinge die sie nicht suchte auf dem Tisch abzulegen. Unter anderem fanden so zwei Tannenzapfen, sechs Eicheln, eine Kastanie, ein Holzkreisel, mehrere bunte Steine, ein besonders flacher und ovaler Stein, drei verschiedene Knöpfe und schließlich ein Holzstern zum Vorschein. Zufrieden mit ihrem Fund begann sie den Rest wieder in ihrem Beutel zu verstauen und lächelte Arienne zu die anscheinend durch ihr Tun auf die Aufmerksam geworden war. Nur Berengar starrte immer noch in die Flammen ohne irgendetwas zu bemerken. Anders bließ die Backen auf wie ein Fisch und ließ die Luft prustend wieder entweichen, während sie sich über den Tisch beugte und den Ritter gegen die Nase stupste.
"Aufgepasst.", verkündete sie und sah wieder zu Arienne während sie den kleinen Holzstern in die Mitte des Tisches schob.
"Es war ein mal, vor langer Zeit da träumte ein Kind von einem dunklen Himmel voller Sterne. Und während es so durch die bodenlose Schwärze lief fiel ein Stern herab und kreuzte seinen Weg. Dort wo er Dunkelheit berührte entstand eine Insel aus Licht auf der das Kind und der Stern zusammentrafen. Doch als das Kind die Insel betreten hatte war der Stern kein Stern mehr sondern hatte sich in einen großen, schneidigen Mann ganz in weiß verwandelt der einen spitzen Hut auf dem Kopf trug. 'Grüße mein junger Freund. Lass mich dir etwas zeigen für den Weg der vor dir liegt.', sprach der weiße Mann und zog aus seiner Jackentasche ein Stück Rinde und ein Messer. Er setzte sich in den Sand der Insel und zeigte dem Kind wie man mit wenigen Handgriffen einen kleinen Stern schnitzte. 'Wenn du 1000 dieser Sterne gemacht hast wird dein größter Wunsch in Erfüllung gehen.', sprach er und verschwand im Morgengrauen das den Traum vertrieb. Als das Kind erwachte war es allein. Nicht schien sich verändert zu haben und auch wenn es nicht wirklich an Wüsche glaubte, mochte es die kleinen Sterne herzustellen. Und so beschloss es für sich jedes Mal einen Stern zu basteln wenn es traurig, einsam oder verloren war. Das Kind wuchs heran und jedes Mal wenn es ein trauriges Gefühl verspürte, sich ein Stückchen Holz suchte und begann einen kleinen Stern zu schnitzen. Und obwohl es nicht an Wüsche glaubte und nicht wusste warum es so war, es half und die Gefühle gingen vorüber. Die fertigen Sterne sammelte es in einer großen Schale und mit den Jahren wurde es immer voller. Wenn es keinen zum Reden hatte, machte es einen Stern, wenn es sich alleine fühlte, entstand ein neuer Stern. Menschen gingen in dem Leben des Kindes, dass nun herangewachsen war ein und aus, aber niemand schien an ihm hängen zu bleiben. Es gab keine Insel aus Licht auf der man sich begegnen oder kennenlernen konnte. Nur die kleine Insel aus Sternen in der Schale auf dem Brett über seinem Bett wuchs mit den Jahren immer höher. Und dann eines Nachts kam es dazu, dass der 1000 Stern seinen Weg in die Schale fand. Das Kind nahm sie und verließ seine Hütte und betrachtete den dunklen Himmel wo die anderen Sterne von fern funkelten. Und es hob die Schale zum Himmel und wartete... Hoffte... Wünschte.
Da erstrahlte ein Stern am Himmel über ihm, fiehl einen silbernen Streif hinter sich herziehen gen Erde und landete in der Schale mit den Sternen. Und ihr entstieg der weiße Mann, der sich gar nicht verändert hatte. 'Hallo mein junger Freund.', grüßte er freundlich und als das Kind ihn nur erstaunt ansah lächelte er und hob einen der kleinen Sterne auf. ' Ich bin hier um dir deinen Wunsch zu erfüllen. Folge mir und du kannst dieses Leben welches dich so traurig und einsam macht hinter dir lassen. Du wünscht dir doch ein Leben in dem du nicht länger alleine, traurig oder unsichtbar für andere bist. Ist es nicht so?' Das Kind senkte nachdenklich den Kopf und dachte auf diesen Worten herum. Und als es den Kopf hob lächelte es den weißen Mann freundlich an. 'Nein, danke. Mein Wunsch wurde bereits erfüllt. Möchtest du herein kommen?', fragte es und lud ihn in seine Hütte ein. Und der weiße Mann lächelte wissend, während er dem Kind folgte. Denn das Kind wollte gar nicht fortlaufen von seinen Problemen oder seinem Leben und es brauchte auch niemanden der es rettete. Alles was es sich je gewüscht hatte war ein Freund um nicht alleine seinen Weg gehen zu müssen."
Titel: Antw:Recht und Unrecht, Richtig oder Falsch?
Beitrag von: Arienne am 05. Dez 18, 18:58
Arienne beobachtete amüsiert und mit einem Lächeln im Gesicht wie Anders scheinbar den gesamten Inhalt ihres Beutels auf dem Tisch ausbreitete. Während Anders gewühlt hatte, ergriff sie den Kreisel und begann mit ihm zu spielen.
Als Anders' Hand ins Leere griff wo der Kreisel gelegen hatte, stoppte die junge Frau diesen und reichte ihn der Kenderin: "Hier bitte." Dabei erwiederte sie das Lächeln.
Ein lautes Lachen entfuhr Arienne als Reaktion auf Anders' Versuch Berengars Aufmerksamkeit zu erlangen. Beinahe reflexartig sie die Hände vor den Mund wohl um ihr breites Grinsen zuverbergen, was ihr aber nicht gelang. Sie sah Anders leicht ungläubig von der Seite an und ihr Grinsen wurde noch breiter. Anders konnte erkennen, dass leicht schelmisch vergnügt war ebenso wie Ariennes Blick.
Die junge Frau machte ein paar tiefe Atemzüge um sich zu beruhigen und lauschte dann Anders' Erzählung.

Während die Geschichte ihren Lauf nahm kamen Arienne ein paar Tränen, die sie wegwischte. Am Ende waren nur noch ihren Augen feucht und auf ihren Lippen schwebte ein Lächeln: "Das ist eine sehr schöne traurig-fröhliche Geschichte.  Freunde zu haben ist wichtig, niemand sollte alleine durch Leben gehen müssen. Ich habe Respekt vor diesem Kind, es hat nie aufgegeben an seine Träume / seinen Wunsch zu glauben."
Sie lehnte sich mit einem Lächeln zurück und schaute in die Runde.
Titel: Antw:Recht und Unrecht, Richtig oder Falsch?
Beitrag von: Berengar von Thurstein am 06. Dez 18, 14:40
Als Anders ihn gegen die Nase stupste zuckte er kurz und sah sie blinzelnd an. Dann lächelte er und wandte sich ihr zu, ohne Ariennes Auflachen zu kommentieren. Dann lauschte er der geschichte der Kenderin und wurde dabei nachdenklicher und nachdenklicher, wie sie es schon von ihm gewohnt war. Gegen Ende nahm er den Holzstern vom Tisch auf und besah ihn sich, ohne jedoch die Aufmerksamkeit für die Erzählung zu verlieren.

Als Anders Erzählung endete und Arienne ihren Teil dazu gesagt hatte, legte berengar den Kopf leicht schief und sah in die Runde. Er beugte sich vor, legte den Holzstern wieder auf die Tischplatte und sagte dann ruhig "Freunde sind die Familie die wir uns aussuchen. Und Freunde sagen uns nicht, was wir hören wollen, sondern das, was wir hören müssen. Auch gibt es zwischen Freunden weder Etikette noch Gebote, die über unbedingte Aufrichtigkeit hinaus gehen. Das ist umso heilsamer, wenn man durch Geburt oder Verdienst einen Titel mit sich herum schleppt, der einem wie ein Mühlstein um den Hals gehängt wurde."

Bei den letzten Worten sah er unwillkürlich in Richtung des Stalls, ohne diesen wirklich sehen zu können, so als gelten die Worte in der Hauptsache Svenja. Dann sah er wieder in die Runde, wobei sein Blick weicher wurde und kurz auf der Frau verharrte, als er Anders ansah. "Wenn ihr wollt, hätte ich auch eine Geschichte für euch."
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Beitrag von: Vanion am 06. Dez 18, 17:50
Arienne zuckte zusammen als ihr jemand die Hand auf die Schulter legte. Sie wandte den Kopf und sah dass es Vanion war, also entspannte sie sich wieder.  Erst jetzt bekemerkte sie den Nieselregen und zog die Kapuze über den Kopf.
Sie lauschte Aufmerksam Vanions Worten. Sichtbar angespannt verfolgte sie das Gespräch der Männer. Ihr Blick wanderte dabei zwischen den Rittern hin und her. 
Vanions verkrampfende Hand auf ihrer Schulter lies die junge Frau  abermals zusammenzucken. Sie hob die Hand und wollte nach der des Ritters greifen ob seiner Worte ließ sie die Hand aber wieder sinken, zudem war sie sich unsicher wie Vanion darauf reagiert hätte. So wartete einfach sie ab und war froh, dass sich das Gespräch beruhigte.
Der Inhalt des Gesprächs trieb ihr, als für einen Moment Stille herrschte, Gedanken über ihren eigenen Weg in den Kopf: Auf was habe ich mich bloß eingelassen. Vielleicht hätte ich besser auf Vater gehört. Naja egal jetzt bin ich die ersten Schritte auf meinem eigenen Weg gegangen zurückgehen käme einem Aufgeben gleich...
In Gedanken bekam sie die Worte von Anders und Svenja nur halb mit und wieder erschrak sie als die Baronin ihr die Hand auf die Schulter legte. Arienne wandte sich der Baronin zu, nickte und setzte an etwas zu sagen, aber Svenja war schon halb Richtung Stall.
So folgte sie den anderen zurück Richtung Schankraum. "Danke." entgegnete sie Berengar als sie an ihm vorbei in die Stube trat. Nach dem sie ihren Mantel aufgehangen hatte, setzte auch sie sich wieder und aß schweigend, denn sie wusste nicht wie sie die Stille brechen sollte. Der Inhalt des Gesprächs schwirrte ihr noch im Kopf und so saß sie nach dem Essen nachdenklich am Tisch, den Kopf auf die linke Hand gestützt mit Blick auf die flackernde Kerze vor sich.

Vanion lauschte wie alle anderen schweigend der Geschichte, die Anders erzählte. Dann wandte er sich Arienne zu, die nachdenklich am Tisch saß.
"Lass nicht zu, dass diese Trübsal dein Gemüt beschwert", sagte er freundlich. "Berengar hat mehr gesehen als die meisten, und so ungern ich es sage, auch ich habe Dinge gesehen und getan, die ich mit mir herum trage. Das geht uns allen so, und in finsteren Stunden kommt die grimme Fratze der Vergangenheit zum Vorschein und lacht uns ins Gesicht. Aber das, was du zu erreichen suchst, bringt nicht nur Schmerz mit sich."
Er winkte den Wirt heran und bestellte noch eine Karaffe verdünnten Weines.
"Der Sieg schmeckt uns oft bitter, weil er mit Leben erkauft ist. Das war im Krieg so, das war auch später noch so, als wir um La Follye kämpften. Es ist kein Geheimnis, dass ich meinen eigenen Onkel erschlug, so, wie es kein Geheimnis ist, dass ich meinen Knappeneid brach, um diese verfluchte Tat nicht vollbringen zu müssen. Aber das Leben birgt auch gute Seiten! Das Tanzen zum Beispiel, oder das Beisammensein im Freundeskreis. Oder das Gefühl, tugendhaft gehandelt zu haben, im Sinne der Götter zu leben. Glaube mir, wenn wir nur das tun, was die Götter und die Tugenden uns weisen, so werden wir über uns hinaus wachsen. Was die Inquisition tut, ist falsch und wider göttlichen Willen. Wir sind es, die zwischen diesen Verblendeten und dem unschuldigen Volk stehen, und es ist an uns, zu schützen, was schützenswert ist. Meine Gelübde gelten dem Hause Voranenburg, und dieses Haus schütze ich mit Schwert und Schild. Auch dein Vater hat solche Eide geschworen, und es stünde der Tochter gut an, in diese großen Fußstapfen zu treten."
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Beitrag von: Svenja am 06. Dez 18, 20:48
Svenja war in den Stall gegangen, um kurz nach ihrem jungen Wallach zu sehen. Sie wusste, dass er sich ungern von fremden versorgen ließ und so warf sie ihm noch einen großzügigen Berg Heu zu und kramte aus ihrer Tasche einen Apfel, welchen sie ihm liebevoll fütterte. Dann machte sie sich auf den Weg, um zurück in den Schankraum zu gehen auch wenn sie sich viel lieber neben Wildfang gelegt hätte, um dort zu schlafen.
Als sie schon fast an der Tür angekommen war, knackte eine der Dachbohlen lautstark, so dass Svenja einen schnellen Ausweichschritt machte. Leider hatte sie dabei versteckt im Heu liegende alte Mistforke übersehen und rutschte mit dem Knie voran in die rostigen, aber scharfen Spitzen, wobei ihr ein lauter Fluch entfuhr, welcher überaus nicht einer Baronin würdig war. Sie betastete kurz ihr Hosenbein und beschloss, die Zähne zusammenzubeißen.
Aber sie würde eine ihrer Zofen bitten müssen, die Hose zu flicken. Unwillkürlich musste sie lächeln, endlich mal etwas positives, wo sie wirklich eine unfassbar schlechte Näherin war. Im Kloster hatte sie dafür ständig Prügel bezogen.
Mit einem leichten Stocken im Schritt betrat sie wenige Augenblicke später den vom Feuer gewärmten Raum, in welchem es sich die anderen zumindest augenscheinlich bequem gemacht hatten.
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Beitrag von: Arienne am 06. Dez 18, 21:38
Arienne lehnte sich wieder nach vorne als Bergengar sprach. Sie nickte zustimmend und richtete ihre Aufmerksamkeit dann auf Vanion. Nachdem der Ritter geendet hatte, seufzte sie leise und nickte verstehend: "Ich war vorhin nicht von Trübsal beschwert. Deine und Berengars Worte haben mich einfach nachdenken lassen. Ich habe selbst ja noch keine eigenen Erfahrungen im Kampf. Ich habe es immer nur mitbekommen wie nahe es meinem Vater und seinen Männern oder auch meinem Bruder gegangen sein muss, wenn sie von einem Kampf zurück kamen. Leider reden sie nie über das erlebte, jedenfalls nicht mit mir. Ich kann sie jetzt etwas besser verstehen, gänzlich werde ich das wohl erst nach eigenen Erfahrungen können.
Selbstverstädlich hat das Leben seine guten Seiten und die sollten keinesfalls zu kurz kommen. Sie zeigen uns für was es sich zu kämpfen lohnt und lassen dabei zum Glück oft das Kämpfen in den Hintergrund rücken," sie machte eine kurze Pause und trank den letzten Schluck aus ihrem Becher.
Die junge Frau griff dann nach dem Krug verdünntem Wein den der Wirt kurz zuvor auf den Tisch gestellt hatte, mit der anderen Hand zog sie Vanions Becher herüber und schenkte ihm nach ehe sie ihren eigenen Becher füllte. Nach einem weiteren Schluck ging sie auf Vanios letzte Worte ein: "Naja, ich fürchte meines Vaters Fußspuren sind momentan noch etwas zu groß für mich, aber ich werde mich an ihnen orientieren. Mein Ziel ist es aktuell noch meinen Weg deutlicher festzulegen, wie du, mein Vater und mein Bruder für den Grafen und seine Familie sowie das Volk und Land zu schützen gehört dazu...
Ich habe letztens so meine ich einen ersten Schritt in diese Richtung getan: Es war im Oktober im Wegkreuz. Du warst noch nicht da, aber ich habe die Verlesung des letzten "Erlasses" der Inquisition mitbekommen. Der Bote hat ja unter anderem verkündet, dass Kelos die Ehe zwischen der ehrenwerten Amabilis Leonie Talen und ihrem ehrenwerten Gemahl Flamen Magnus Solis Alamariani Damian für anuliert erklärt. Es war ein paar Minuten später als die Amabilis seitlich von der Theke stand, da trat der Bote an sie heran und sprach mit ihr. Sie wirkte etwas verunsichert und alleingelassen, ich habe mich daraufhin einfach neben sie gestellt um ihr und dem Boten zu zeigen dass sie nicht alleine steht. Im weiteren Gespräch... es war eher ein Monolog seinerseits hat er sie so direkt zwar nicht bedrängt, aber seine Worte ließen die Amabilis und mich im Unglauben zurück, denn er riet ihr, die ja jüngst erst Mutter geworden, war doch ernsthaft sich zu überlegen den Voranenburger Hof zu verlassen... Naja kurz um es hat sich gut angefühlt der Inquistion in Gestalt des Boten die Stirn zu bieten, auch wenn es nur eine kleine Geste war."

Sie hörte die Türe und sah, dass Svenja hereingekommen war. Einen kurzen Moment blieb ihr Blick bei der Baronin, dann tippte sie Anders an: "Sag mal meine ich das nur oder humpelt die Baronin etwas?"
Schließlich wandte sich ihr Blick wieder zu Vanion.
Titel: Antw:Recht und Unrecht, Richtig oder Falsch?
Beitrag von: Vanion am 07. Dez 18, 10:26
Vanion wollte grade auf Ariennes Worte antworten, als sie ihn unterbrach und auf Svenjas Humpeln hinwies. Sofort eilte der Ritter zu seiner Baronin und bot ihr an, sie zu stützen. Er geleitete sie auf einen Stuhl, und als ihr das Blut an ihrer Kleidung bemerkte, winkte er Anders herbei. Besorgt fragte er, was geschehen war.