Forum des Engonien e.V.

Die Gebiete in Caldrien => Engonia - die einstige Kaiserstadt => Thema gestartet von: Berengar von Thurstein am 09. Dez 18, 15:46

Titel: [SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg
Beitrag von: Berengar von Thurstein am 09. Dez 18, 15:46
Unruhig wälzte Berengar sich in dieser Nacht von einer Seite auf die andere. Immer wieder schlug er die Augen auf wenn die Wunden, welche er von den Schergen Szivars erhalten hatte, ihn daran erinnerten, wie viel Glück er gehabt hatte. Und sogleich stand ihm vor seinem geistigen Auge das Gesicht der Rittfrau aus La Follye, deren Glück und Geschick ihr am Abend zuvor den Dienst versagt hatten. In ihm waren keine Tränen mehr übrig. Nur noch Schmerz... Wie sollte er ihnen allen nur erklären, dass diese wundervolle Frau nie wieder lächeln, sie nicht in die Arme schließen, nie wieder an ihrer Seite stehen würde im Kampf, nie wieder mit ihnen lachen, weinen, nie wieder von alten Zeiten reden würde.

Als der Morgen graute erhob er sich, ging sich waschen und legte seine blutigen, schmutzigen Kleider wieder an. Er hatte nichts anderes dabei. Sie waren nicht zu einer Landpartie aufgebrochen, und das was er mitgenommen hatte war nass, zerschunden und in großen Teilen nicht mehr zu gebrauchen. Als er sich gänzlich angekleidet hatte erhob er sich, ging zum Fenster und strich, seine Reflektion auf dem Glas betrachtend, mit dem Daumen über die Distel, welche Lorainne ihm vermacht hatte.

"Ich werde dich niemals vergessen... so lange ich lebe nicht." Seine Augen brannten wieder, und er wischte sich ungeweinte Tränen aus dem Gesicht. Dann schnürte er sein Bündel und verließ dieses Haus. Hier war sie zum Ritter geschlagen worden, und hier lag sie nun aufgebahrt. Ein geschlossener Kreis. Ein weiteres Land, in dem ein Grab auf seinen Besuch warten würde. Sein Blick wandte sich zum Horizont, als dieser einen neuen Tag gebar und er seufzte tief. Bald würden sie aufbrechen, und die Tochter eines alten Hauses in die Heimat geleiten...
Titel: Antw:[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg
Beitrag von: Vanion am 09. Dez 18, 19:23
Mit dem Morgen kam die fürchterliche Bestätigung. Wider jedes besseres Wissen hatte Vanion gehofft, gebetet, dass er in einem Traum gefangen gewesen war. Eine Vision des Täuschers vielleicht, oder ein schrecklicher Alptraum.

Das geschäftige Treiben, das nun herrschte, als alle sich bereit machen, aufzubrechen, schien unwirklich zu sein. Wie die anderen packte auch Vanion seine wenigen Habseligkeiten zusammen. Arienne ging ihm zur Hand, und eine seltsame Leere erfüllte ihn. Gorix von Feuerklinge war nicht aufgewacht, doch lebte er. Svenja litt an ihrem Knie, und über dem aufgrauenden Tag lag stille Trauer.

Die wenigen Geschäfte und Gespräche, die noch zu führen waren, waren bald erledigt. Sie würden zur nahen Löwenburg reisen, dort würde Gorix in Sicherheit sein. Und von dort würde er weiter reisen, würde sie begleiten auf dem Weg zu ihrer letzten Ruhe. Als man Gorix heraustrug, fühlte Vanion einen Stich in der Brust. Ich hätte darauf bestehen sollen, an seiner Seite zu bleiben. Er achtete darauf, dass er gut und warm zugedeckt war, dass jemand an seiner Seite war, der Wort geben würde, wenn der Zustand des Magiers, des Barons sich verschlechtern würde.

Dann war es soweit. Auch ihren Leichnam hatte man herausgetragen, in ein Leichentuch gehüllt, das ihr nun friedliches Gesicht verbarg.
"Es geht nun zur Löwenburg", sagte Vanion zu niemandem im Besonderen. "Von dort geht es nach Norden, in ihre Heimat. Wer uns auf dieser Reise begleiten möchte, der sei willkommen."
Titel: Antw:[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg
Beitrag von: Arienne am 09. Dez 18, 21:00
Arienne hatte entgegen ihren eigenen Erwartungen recht gut geschlafen. Nach dem sie sich frisch gemacht hatte ging sie Vanion zur Hand. Sorgfältig legte sie Lorainnes Wappenrock zusammen, der über Nacht durch die Wärme des Ofens getrocknet war und schlug ihn in ein Tuch ein. Nachdem sie auch ihre Sachen gepackt hatte, mischte sie ich unter die Abreisenden. Die gedrückte Stimmung entging auch ihr nicht.
Als der lebslose Körper an ihr vorbeigertagen wurde, senkte sie denn Kopf und ihr wurde schwer ums Herz viel zu kurz ware ihre Bekanntschaft gewesen.

Vanions Worte rissen sie aus ihren Gedanken. Die junge Frau trat neben den Ritter und wartete, dass sich der Tross in Bewegung setzte.
Titel: Antw:[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg
Beitrag von: Ulrich am 10. Dez 18, 10:22
Sie stürmte voran, den Hügel hinauf zum Szivars Gezücht und er hinterher. Dann ein Schatten in der Dunkelheit, Klingen die aufeinanderprallen. Ein wandelnder Schrecken aus dem Reich des Täuschers. Der Kampf tobte, Verletzte schrien und alle flehten sie zu ihren Göttern das dies ein Ende nehmen würde. Auch er selbst kniete vor der Knisternden Magie, worin der Ketzer seinen Hass auspie..

"Tior Herr der Schlacht sieh auf deine Diener herab die in dunkelster Stunde den Mut aufbringen der Dunkelheit zu trotzen."
"Askar Winterwolf, steh all jenen bei die mir mehr als alles bedeuten."
"Mutter Lavina sieh auf deine Kinder und Schütze sie"
"Tormentor, lass dein Feuer und dein Hingabe brennen in mir um....."

Ein Schrei dringt aus seiner Kehle eine Klinge fährt ihm unter den rechten Arm und reißt seine Brust auf, Er spürt keinen Boden und keinen Himmel mehr als er fällt. Der Aufschlag ist hart und das Monster hat noch nicht genug. Ein zweiter Schlag dringt in seinen Körper und zefetzt seine Hüfte. Kleine Arme packen ihn und wollen ihn wegziehen. Doch er kämpft sich zurück zur Magie und betet weiter...

Dann ein Knall, ein Siegeschrei und um ihn wird es dunkel.





Leises Rauschen in der Ferne. Ein Meer? Es schlägt gegen eine Brandung. Er hat keine Gedanken mehr, alles ist schwarz und nur dieses Rauschen ist zu hören. Dann erreicht ein Lied seine Ohren. Das Lied eines Träumers mischt sich zum Rauschen des Meeres und es zieht ihn zurück. Er spürt wie Hände ihn greifen und tragen. Und wieder wird es Schwarz.


Als er die Augen das nächste Mal öffnet liegt er in einem Raum. Um ihn herum weinende Freunde. Er kann kaum atmen und sein rechter Arm ist anscheinden nicht mehr da denn er spürt ihn nicht. Bevor er viel sagen kann erkennt er das schmerzverzerrte Gesicht von Emma und Sascha die nahe bei ihm sitzen.
Als die zwei bemerken das der Krieger zu sich kommt beginnt die Kenderin unter wimmern und sprechen. " Ulric?" flüstert sie. Als der Krieger merklich nickt zittert ihre Stimme noch weiter und sie bringt einen halben Satz hervor "Lorainne.....sie ist ..."
Ein Schlag trifft sein Herz . All die Wunden sind egal, die Gedanken rasen sein Blick sieht sich panisch im Raum um und auf einem Tisch erkennt er die Mademoiselle liegen. Aufbäumend versucht er sich aufzurichten aber weder seine Armee noch der Rest gehorcht ihm mehr. Er versucht zu schreien doch seine Stimme versagt ihm den Dienst. Etwas bricht in ihm und Tränen laufen ihm übers Gesicht. Reglos dazu verdammt hier zu liegen und all den Schmerz zu ertragen.


Kurz darauf vernimmt er eine weiter Stimme, und diese treibt einen Pfahl durch seine Brust. `Vanion?
Der Knappe schreit seinen Schmerz heraus, er wüted und tobt. Ulrics Körper ist immernoch so schwer wie eine Grabplatte die in Teile zerbrochen ist und kein gutes Wort wird es an diesem Tage besser machen können, weder für ihn noch den Ritter.




Als er am nächsten Morgen aufsteht , geschlafen hat er nicht wirklich, richtet er sich auf. Die Heiler haben gute Arbeit geleistet doch es wird Wochen wenn nicht Monate dauern bis er die rechte wieder zur Faust ballen kann geschweige denn eine Schwert zu halten vermag. Seine Kleidung ist getränkt mit seinem Blut und hängt in Fetzen von ihm herab. Emma hilft ihm eine neue Tunika anzuziehen da sein Rechter Arm nicht zu gebrauchen ist. Als er durch die Flure des Gasthofes wankt sieht er geschäftiges Treiben und durch die Fenster erkennt er Lorraines Körper in ein Tuch gewickelt das gerade aus der Tür getragen wird.
Am vergangen Abend hatte Yorik eine Andacht ihr zu Ehren gehalten die der Krieger nur durch eine Schleier wahrnahm und wie in Betäubung hatte er eine kleine Kette empfangen welche er zu Simon de Bourvis bringen solle und das würde er auch tun.
Aber zurerst würde Er Sie begleiten bis in ihre Heimat. Bis nach Hause....bis nach La Folley.
Titel: Antw:[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg
Beitrag von: Schangra am 10. Dez 18, 13:46
Als Schrangra aus seinem unruhigen Dösen aufwachte, war schon Bewegung in dem Haus zu hören. Schritte, klappern von Metall und ein gelegentliches Stöhnen war zu vernehmen, gesprochene Worte hingegen kaum. Schangra fühlte sich als wäre er am gestrigen Tag unter eine Rotte Wildschweine geraten, dies lag zu ähnlichen Teilen an den Mengen Schnaps dir er gebraucht hatte um überhaupt die Augen zu schließen, der Wunde des Speers, welcher knapp unter seinen Rippen seinen Körper durchdrungen hatte und dem schweren Verlust den er und seine Mitstreiter hatten hinnehmen müssen.

Die Ritterfrau, die über Ecken dafür verantwortlich war, dass er jetzt Lesen, Schreiben und sich benehmen konnte. die Herrin, um die sich ihr erster Auftrag in der neu gegründeten Söldnergruppe 'Haubacher Äxte' drehte, die Freundin, die ihm gezeigt hatte, dass Stärke sich an deinen Freunden misst, Lorainne de la Follye war am gestrigen Tage verstorben. Aufgeschlitzt von einem Dämon und im Eifer der Ereignisse übersehen.

Er schwang seine Beine aus dem Bett, richtet sich stöhnend auf und begann seine Kleidung und die Rüstung anzuziehen. Als Bran ihm dabei half, alle Schnallen und Bänder festzuzurren wechselten sie nur wenige Worte.
Ihn nicht anschauend fragte Schangra seinen Kameraden:"Also jetzt nach Brega, den andern Bescheid sagen und den Winter abwarten?"
Bran antwortete mit rauer Stimme:"Aye."

Schangra würde die anderen vermutlich nur bis Brega begleiten, dort die meiste seiner Habe lassen und dann ausziehen auf die Schu'Kai Kargul, ein Ritual, dass er versuchte jeden Winter auszuführen. Mann gegen Natur, auf der Suche nach Kreaturen um sich mit ihnen zu messen.

Die Stimmung am Fuß der Treppe und vor der Tür war wie er sie erwartet hatte, nur selten wurde laut gesprochen, viele schwiegen. Einige sammelten sich um zur Löwenburg zu ziehen, doch wenn Schangra sich nicht irrte, war das in die entgegengesetzte Richtung von Brega. Und so füllte er sich seinen Krug mit Schnaps und Kaffee und wartete vor der Tür auf die anderen Äxte.

Titel: Antw:[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg
Beitrag von: Sandra am 10. Dez 18, 14:48
Langsam dämmerte es in dem kleinen Raum, in den man Gorix verbracht hatte. Genau wie Svenja hatte auch Stella den Großteil der Nacht kein Auge zugemacht, doch irgendwann hatte sie einfach die Müdigkeit und Erschöpfung übermannt und ihr Körper sich einfach genommen, wonach er verlangte.

Neben der Kraft, die die Geister und das Wirken in dieser Umgebung ihr abverlangt hatten hatte sie all ihre Kraft dazu verwendet, Gorix’ verbliebenen Astralleib zumindest daran zu hindern, sich weiter aufzulösen bis schließlich nur noch ihre Verzweiflung sie bei Bewusstsein gehalten hatte, bis Hilfe gekommen war und tiefe Schwärze sie gefangen nahm.
Der Schlaf war dabei weniger gnädig und ließ sie die Situationen des vergangenen Tages erneut durchleben.
 
“Fast geschafft, noch ein letztes Mal…Sehr gut, es ist zu!” gab sie ihm Rückmeldung über den Zustand des Portals, das Gorix gerade zu schließen versuchte. Wenigstens zeigte der von ihnen entwickelte Gegenzauber Wirkung.
In diesem Moment sackte Gorix vor ihren Füßen zusammen, mitten in die restlichen chaotischen Astralfäden.
Mit einem Satz war sie selbst über die Fäden, die ihre Position eingeschlossen hatten hinweg und versuchte, ihn so schnell es ging aus dem Raum und den Fäden zu ziehen.
Dann der Versuch, ihm etwas von ihrer Kraft zu geben, der fehlschlug und die anschließende Analyse, die ihr den Grund verriet, ein schreckliches Bild darüber, was er getan hatte…


Schweißgebadet und schwer atmend schreckte sie auf und ein kurzer Moment der Orientierungslosigkeit folgte, während die Realität in Form von Schmerzen sie einholte.
Nicht nur, dass sie in einer furchtbaren Position auf einem der Sofas eingeschlafen war, sondern auch all die Marter der vergangenen zwei Tage meldete sich zu Wort.
Ihr Brustkorb war dank Brotos’ hervorragender Arbeit zum Glück ziemlich gut verheilt, doch die leichteren Verletzungen, die am vergangenen Abend einfach im Schrecken und der Notwendigkeit schlimmere Verletzungen zu behandeln untergegangen waren, erinnerten sie nun an die Kämpfe.
Ihr rechter Arm pulsierte vom Ellenbogen ausgiebig, wo dieser Bekanntschaft mit einem großen Hammer gemacht hatte, der zu ihrem Glück auf den zu dem Zeitpunkt noch völlig intakten Schutzzauber getroffen war. Gebrochen war nichts, aber er war über Nacht nun gut angeschwollen.
Ihre Hände waren rot und an ein paar Stellen blutig. Während die Handflächen vor allem noch ein wenig wund von ihrem Eiszauber waren, sahen vor allem ihre Handknöchel rot und blau aus von den Faustschlägen, die sie diesem Inquisitionsabschaum verpasst hatte.

Stöhnend setzte sie sich auf und drückte den Rücken durch.
Ihr Blick ging zu Gorix, dann zu Svenja. Sie hatte wohl ähnlich schlecht und wenig geschlafen.
Vorsichtig stand sie auf, wankte kurz als tanzende Sterne vor ihren Augen aufblitzten und vergewisserte sich gemeinsam mit Svenja, dass Gorix nicht nur schlief und weiterhin atmete. Keine Veränderung zum Vorabend.
Seufzend und mit Sorge im Blick sah sie die Freundin an und einen kurzen Moment kämpfte sich das Gefühl vom vergangenen Abend zurück. Verzweiflung und Machtlosigkeit. Als sie nicht mehr wusste, wohin mit sich und alles in ihr schrie, dass sie nur noch weg wollte. Sie war kurz davor gewesen, einfach aufzubrechen, ungesehen im Trubel des Abends… Es war gut gewesen, dass Mina sie davon abhalten konnte - nachher wäre sie noch weiteren Szivarsanhängern oder der Inquisition in die Arme gelaufen - doch jetzt war es kurz wieder da. Ein Blick, den Svenja von Tieren kannte, die kurz davor waren, zu flüchten.

Dann hatte die Magierin sich wieder gefangen, atmete tief ein und fragte: “Auch was zu trinken bevor wir ihn runter bringen und aufbrechen?”
Titel: Antw:[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg
Beitrag von: Matthias am 10. Dez 18, 17:14
Am Rande der morgendlichen Aufbruchsaktivitäten saß Kaja im Schankraum des Gasthauses nahe Engonia und unterhielt sich mit einer jungen Botenläuferin.

„Gut, soll ich dem Schreiben noch etwas hinzufügen oder wäre das alles?“, fragte die Frau, als sie schon dabei war emsig ihre Schreibutensilien zu verstauen.

Müde blickt Kaja auf sein Frühstück. „Lasst mich die Punkte nochmal hören, in meinem Kopf hämmert ein Schmied wie wild vor sich hin.“

Mit den Augen rollend legte sie ihre Tasche beiseite und schlug ihr kleines Büchlein auf.
„Ich werde den Rat über eure langfristige Abwesenheit informieren und ebenso Mutter Gora vom Nachtwall. Magister Phönixflug bitte ich um die Schlüssel der Akademie und den Ring des Navigators. Von Mutter Dora werde ich die Verträge holen. Grunas und seine Männer sollen den Tiefensee verlassen und euch auf der Löwenburg aufsuchen… Habe ich etwas vergessen?“

„Was ist mit meiner Frau?“

Mit ein paar schnellen Federstrichen schrieb die Botin in ihr Büchlein. „Selbstverständlich, entschuldigt.“

Ein kurzer Moment des Zweifels ging über Kajas Mine. Dann schaute er hoch. „Das wäre alles. Beeilt euch. Mögen die Sterne über euch wachen.“
Titel: Antw:[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg
Beitrag von: Yorik am 10. Dez 18, 20:03
Unter den Männern, die Lorraine aus dem Haus trugen, befand sich auch Yorik. Der junge Novize hatte die ganze Nacht über Totenwache neben dem leblosen Körper der Chevalière gehalten und gebetet, daher sah er jetzt entsprechend aus - seine Haut war blass, tiefe Ringe "zierten" seine müden Augen. "Lavinia, Große Mutter", murmelte er, während er all die Leute passierte, die sich hier versammelt hatten, "Siehe herab auf dein Kind, das antritt seine letzte Reise..."

Yoriks Stimme klang dumpf in seinen eigenen Ohren, so als wäre sie weit weg. Dutzende Gedankenfetzen rasten durch seinen Kopf, doch er zwang sich sie zu ignorieren, denn eines wusste er ganz genau: Sobald er pausierte, um sich wirklich dem zu widmen, was grade in ihm vorging, würde er wahrscheinlich weinend zusammenbrechen... und das konnte er nicht zulassen. Auch gestern hatte er sich seine persönliche Trauer erst erlaubt, als er allein mit Lorainne gewesen war, denn das war Teil seiner Pflicht. Er war ein Heiler, ein Seelsorger, ein Gesandter der Großen Mutter, und wenn um ihn herum getrauert wurde, musste er derjenige sein, der tröstete. Der die Tränen trocknete. Wenn er ein würdiger Priester werden sollte, musste er Stärke beweisen können, auch wenn er selbst sich eigentlich nach jemandem sehnte, der ihm Trost spendete.

Grade als der Novize den letzten Satz des Gebetes beendete, das er bis grade auf den Lippe gehabt hatte, kamen er und die anderen Leichenträger bei dem kleinen umfunktionierten Zweispänner an, der Lorainne nach La Follye bringen sollte. Vorsichtig legten sie die Bare auf der Ladefläche ab, dann trat Yorik zurück und sah in die Menge der stummen Beobachter, die sich mittlerweile vor dem Haus versammelt hatten. Einige weinten, viele andere Gesichter schienen einfach nur versteinert. Der junge Geweihte fragte sich, ob er noch etwas sagen sollte, doch da erhob Vanion das Wort. Yorik sah ihn an, trat einige Schritte in seine Richtung und nickte dankbar. Der Ritter würde wissen, dass er auf jeden Fall dabei war. Schließlich hatte er sich damals im Forêt d'Atroux schon geweigert, Lorraine aufzugeben.
Titel: Antw:[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg
Beitrag von: Akela am 10. Dez 18, 20:21
Sasha hatte die Nacht außerhalb des Gasthauses verbracht, wie sie es immer tat wenn sie trauerte, zu viele Menschen um sie herum waren dann nur schwer für sie zu ertragen.
Und das war in letzter Zeit eindeutig zu oft gewesen für ihren Geschmack.
Kassos’ Stimmung wechselte fast minütlich von Trauer zu Wut und zurück. Sie wusste, dass er an diesem Tag mehr verloren hatte als zwei Freunde, doch sie konnte ihm nicht helfen, nicht bevor sie sich selbst und ihre Trauer im Griff hatte.
Sie würde es sonst nur noch schlimmer machen.
Sie konnte nur versuchen ihn davon abzuhalten dumme Dinge zu tun…

Lange hatte ihre Abwesenheit in der Kälte draußen allerdings nicht gedauert….in den frühen Morgenstunden hatte Mina sie aufgestöbert und sie - keinen Widerspruch duldend - mit einer heißen Tasse Tee und einer Wolldecke in den eher einsamen Keller des Gasthauses gescheucht. Und auch wenn sie auch dort keinen wirklichen Schlaf finden konnte, so lief sie dort wenigstens nicht in Gefahr zu erfrieren oder von Spähern der Inquisition aufgestöbert zu werden.
Und Sasha war sich sicher, dass der Schuss in ihrem Tee mehr als ordentlich war.

Nachdem sie etwas vor sich hin gedämmert hatte, wühlte sie sich wieder aus der Decke und ging nach oben um ihre Habseligkeiten zu packen und sich dem Zug zur Löwenburg anzuschließen, innerlich die momentane Schwäche ihres Körpers verfluchend. Von diesen Tagen würde sie noch länger etwas haben, Rippen und Schulter schmerzten dank des Heiltranks weniger, die tiefen Wunden auf ihrem Rücken aber nahmen ihr bei jeder Bewegung die Luft zum Atmen.
Dabei hatte sie noch Glück gehabt...die Erinnerungen an Gerrits selbstgewählten Tod und Kassos Trauer, die sie überrollt hatte wie eine eiskalte Welle hatten sich in ihren Geist eingebrannt wie es alle Erinnerungen taten.
Als ihr Seelenbruder, von Wut und Trauer übermannt, unbewaffnet in die Gegner gestürmt und sie ihm ohne nachzudenken gefolgt war, hatten die Götter ihre Hände über sie gehalten. Die Anhänger der Inquisition waren so überrascht über den plötzlichen Ausbruch gewesen, dass sie trotz aller Ausbildung ein Stück zurückgewichen waren, nur einige wenige griffen sie sofort an.
Das hatte der Wolfselfe genug Luft verschafft um den Tiorspriester an den Schultern zu packen und ihn wieder vor die Schlachtreihe zu befördern, wo sie ihn auf dem Boden festnagelte.
“Beruhige dich! Es bringt niemandem etwas wenn du Gerrit folgst!”
Erst später hatte sie die tiefen Wunden registriert, die ihr die Gegner beigebracht hatten, deren Reaktion etwas schneller gewesen war.

Der zum Aufbruch bereite Zug war eigentümlich still. Kein Lachen war zu hören, nur das nötigste wurde gesprochen und das in einem leisen Tonfall.
Das Knirschen und Klirren der Ausrüstung, die Hufe der Pferde und das leise Prasseln des Regens waren nahezu das einzige Geräusch in der kalten Luft.

Der Blick der Wolfselfe wurde unwillkürlich von der in helle Tücher eingewickelten Gestalt angezogen und es war ihr als würde abermals eine eiskalte Hand ihr Herz umklammern.
Für einen kurzen Moment war sie wieder draußen auf dem Hügel. Im Dunkel der Nacht, im Rauschen des Windes und im Prasseln des Regens.
Das Wehklagen der schattenhaften Umrisse ihrer Gefährten, die sich kaum gegen den Hintergrund abhoben, nahm sie gar nicht wahr.
Da war nur die Gestalt auf dem durchweichten und schlammigen Boden.
Eine regloser Körper... dessen Seele ihn schon längst verlassen hatte.
Mühsam riss die Wolfselfe sich von den Erinnerungen los.

Lorainne war gestorben wie sie gelebt hatte, nicht immer geradlinig, nicht immer mit den besten Ideen für sich selbst im Kopf, aber immer ihr eigenes Wohl weit hinter das von anderen zurück stellend.
Wenn sie sich jetzt alle in ihrer Trauer vergruben, dann wäre ihr Tod umsonst gewesen.

Außerdem gab es noch etwas zu tun.
Sie konnte Gerrit nicht mehr helfen. Und sie konnte Lorainne nicht mehr helfen.
Sie konnte nur für sie beten...
Aber einem konnte sie noch helfen. Und das würde sie tun.
Gorix.

Entschlossen zog sich Sasha die Kapuze ihrer Gugel tiefer ins Gesicht und trat zu Vanion, den sie mit einem prüfenden Blick bedachte.
Sie wusste nur zu genau wie er sich fühlte.
Titel: Antw:[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg
Beitrag von: Tabea am 10. Dez 18, 22:13
Mit versteinertem Gesicht trat auch Enid aus dem Gasthaus heraus. Die Schrecken der letzten Stunden waren ihr deutlich anzumerken. Sie wirkte erschöpft und erstarrt und bewegte sich vorsichtig, hölzern. Als ihr Blick auf das Tuch fiel, welches Lorraines Körper bedeckte, traten ihr ob der Endgültigkeit erneut die Tränen in die Augen.
Da war es wieder, das vertraute und doch so verhasste Gefühl von Hilflosigkeit und Verlust. Es war, als drückten ihr unsichtbare Mächte die Brust zusammen, um sie langsam ersticken zu lassen. Wut durchfuhr sie.
"Warum nur haben sie mich gefragt, diesem Bund beizutreten? Hätten sie mir nicht Ruhe lassen können?!" Die Gedanken war da, drängten sich auf und schmerzten. "Ich wollte mich nie wieder anderen so verbunden fühlen..."
Voller Zorn heftete sie ihren Blick erst auf Berengar, dann auf Ulric. Sie wollte ihre Wut, die Wut auf die ganze Welt, herausschreien. Doch sie blieb stumm und fühlte sich innerlich leer und erschöpft.
Der Blick, mit dem sie ihre Bundesgenossen ansah, wurde wieder weicher. "Passt auf euch auf. Ich will euch nicht auch noch verlieren" murmelte sie unwillkürlich.
Titel: Antw:[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg
Beitrag von: Kydora am 10. Dez 18, 22:42
Trauer in den Gesichtern der Anwesenden war es, was ihr begegnet war in den späten Stunden des vergangenen Tages. Lange hatte es nicht gedauert, bis Kydora die Gründe dafür erfahren hatte. Danach hatte sie einfach nur versucht da zu sein. Eine Schulter zum Anlehnen zu bieten für jene, deren Herz von Trauer fest umklammert wurde. Doch jetzt, da sie hier oben am Fenster stand und auf die Leute unten vor dem Haus sah, wurde ihr bewusst, dass sie längst nicht mehr dazu fähig war.

Die Silvanaja wendete sich von der Scheibe ab und ihrem leichten Reisegepäck zu. Bis in die frühen Stunden hatte sie am Abend noch mit Destus gesprochen. Es hatte gut getan nach all der Zeit und doch hatte es ihr auch einige Dinge aufgezeigt. Sie seufzte als sie sich aufs Bett sinken lies und den Kopf nachdenklich hin und her streckte. Was war nur aus ihr geworden? Ein erneutes Seufzen als sie sich wieder grübelnd ihren Sachen widmete, welche doch zügiger als gedacht fertig gepackt waren. Dann setzte sie sich nach einem erneuten kurzen Blick aus dem Fenster wieder auf ihre Bett. Sie würde warten bis der Trauerzug und auch die meisten der anderen Anwesenden abgereist waren bevor sie sich selber auf den Weg machen würde, um sich wieder ihren Geschäften zu widmen. Roberts Testament heraussuchen, die Bücher der Häuser zum Jahresende durchgehen, Gespräche führen, Ressourcen verwalten und planen… Es gab genug zu tun und hier konnte sie ohnehin nichts Sinnvolles beitragen.

Ihr Blick glitt zum Fenster. Lorainne und sie hatten kaum miteinander zu tun gehabt. Und doch konnte Kydora sich noch so klar als sei es gestern gewesen an den Moment erinnern wie sich die Ritterin zu ihr an den Boden gekniet hatte als sie selbst von Schmerz und Trauer über den Verlust von Robert zerrissen war, und ihr Trost spendete. Sie alle hatten Dinge, die sie mit Lorainne teilten - die einen mehr, die anderen weniger. Kydora bedauerte den Tod der Ritterin, die Lücke, welche nun gerissen war. Doch war dies leider der Lauf der Dinge, welcher niemand von ihnen zu ändern vermochte…

Ein weiterer prüfender Blick aus dem Fenster verriet Kydora, dass es sicher noch ein paar Augenblicke dauern würde. Sie begab sich wieder zu ihrem Bett und widmete sich vorerst ein paar Schriftstücken, welche sie dabei hatte.
Titel: Antw:[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg
Beitrag von: Berengar von Thurstein am 10. Dez 18, 23:19
Derweil waren die Pferde der Lichttaler von ihrem ursprünglichen Lager aus hergebracht worden, von dem aus sie vor drei Tagen die Patrouille begonnen hatten, aus der ihr Zusammentreffen mit den Inquisitionstruppen erwachsen war. Die aus dem Königreich im hohen Norden stammenden Männer und Frauen luden den Tieren ihre Habe auf und als Berengar gerade im Sattel gesessen hatte, war Lorainne hinaus gebracht worden. Der Ritter straffte sich, führte die zur Faust geballte Waffenhand zum Herzen und senkte in stiller Andacht das gerüstete Haupt zum Gruß an die Gefallene.

Dann ließ er den Blick über die Anwesenden schweifen und auf einigen verharrte der Blick länger als auf anderen. Yorik, den Äxten, Vanion, Arienne und einigen mehr versuchte er ein Lächeln zu schenken, doch lag Schmerz darin. Als Bandobras, sein Schlachtross, eine Bewegung mit dem Kopf vollführte, durchzuckte ihn ein körperlicher Schmerz, als die Zügel seine versengten Hände peinigten, doch der körperliche Schmerz riss ihn kurz aus seinem seelischen Leiden.

Der Mann, der ihm Bandobras übergeben hatte, kam auf einen Wink des Ritters noch einmal zu ihm und erhielt ein ordentliches Bündel Briefe sowie einen kleinen Beutel mit Münzen. Ein stummes Nicken, und er begab sich sofort daran, Boten zu finden, die Berengars Nachrichten zu ihren Bestimmungsorten bringen würden.

Dann durchbrachen Vanions Worte die Stille, und er sah den Mann an, dem er selbst im Otterbachtal auf Lorainnes Bitten hin gegürtet hatte. Er nickte dem Ritterbruder stumm zu und lenkte dann sein Schlachtross mit bedachten Schritten an den Spänner heran, der die kostbare Fracht in die Heimat tragen sollte.

Und wieder versagte ihm die Stimme, als er sie so daliegen sah. Drei, viermal versuchte er sich zu sammeln, doch brachte er die Worte nicht heraus. Schließlich gab er sich im Ringen mit sich selbst geschlagen und wandte den Blick ab. Nun galt es Haltung zu wahren und eine gefallene Freundin, die sich nie geschont hatte in ihrem Bestreben, andere zu schützen, sicher nach Hause zu geleiten. Mit der Zeit würden die Worte zu ihm zurück finden, und dann würde er sie aussprechen.

Doch noch immer schienen nicht alle bereit, und so warteten sie alle, denn es würde niemand zurück gelassen, der sich ihnen anschließen wollte.
Titel: Antw:[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg
Beitrag von: Lyra am 10. Dez 18, 23:38
Lyra war in der Nacht wesentlich später in ihr Bett gekommen als geplant. Nun war sie müde, traurig und fast steinern. Den abend zuvor hatte sie versucht dort eine Schulter zum anlehnen zu bieten, wo sie gebraucht wurde, nun hatte sie das Gefühl, dass diese Schulter eher einem unbequemen Felsen glich. Aber das Erz, dass sie wieder in sich gesammelt hatte, half ihr das zu tun, was anfiehl und zu funktionieren.
Schweigend hatte sie sich in eine der ruhigen hinteren Ecken des Schankraumes gesetzt. Sie hatte keine Lust und keine Kraft sich zu unterhalten.
Sie wartete mit starrem Blick, in ihre Gedanken vertieft, darauf dass Svenja oder Stella auftauchten und sie sich nützlich machen konnte.
Titel: Antw:[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg
Beitrag von: Sandra am 11. Dez 18, 10:05
Mit einem Nicken beantwortete Svenja Stellas Frage, woraufhin diese sich langsam in Richtung Schankraum aufmachte.
Erst nahm sie die Fee gar nicht wahr, die dort in der Ecke saß, füllte die Humpen und wandte sich wieder zum gehen, als sie Lyra wahrnahm.
Sie nickte der Fee zum Gruß zu und verschwendete dann keine weiteren Worte, dafür fehlte ihr einfach die Kraft.
“Kannst du uns mit Gorix helfen?”
Svenjas Verletzung ließ es nicht zu, dass sie mit anpacken könnte und die meisten waren einfach auch zu schlimm verletzt als dass sie ihr helfen könnten.
Außerdem war Lyra stärker als sie aussah, das wusste sie nur zu gut, gerade, wenn das Erz wieder Überhand gewonnen hatte.
Falls gleich Nefron oder Marek noch eine helfende Hand hätten, würden sie auch die Treppe meistern können.

Dann kämpfte sie sich die Treppe wieder nach oben, reichte Svenja ihren Humpen und trank gierig aus ihrem, den sie in einem großen Zug leerte, um ihn dann ihrem Reisegepäck hinzuzufügen.
Titel: Antw:[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg
Beitrag von: Lyra am 11. Dez 18, 11:42
Als Stella und Svenja ihre Humpen gefüllt hatten, erhob sich auch die Heilerin und kam zu ihnen herüber.
Stella knappe Frage beantwortete sie mit einem ebenso knappen Nicken. Irgendwann würde sie ihre Worte schon wiederfinden, doch jetzt war sie einfach nur müde und traurig.

Auch sie füllte und leerte ihren Krug noch einmal, das Wasser tat gut. Es weckte zumindest ein wenig die erschöpften Gleider. Dann folgte sie ihrer Freundin nach, um ihrer Herrin und ihrem Herrn zu Helfen.
Titel: Antw:[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg
Beitrag von: Sandra am 11. Dez 18, 12:12
"Denk nicht mal dran, du bist schon verletzt genug, da musst du nicht noch riskieren, die Treppe runterzufallen mit dem Bein." quittierte Stella Svenjas Anstalten, mit anpacken zu wollen - auch wenn sie sie nur zu gut verstehen konnte, schließlich ginge es ihr genauso. "Kannst du das Lager auf dem Karren einrichten?"
Sichtlich wiederwillig, doch letztlich der Vernunft folgend ging Svenja vor, um das Lager herzurichten.

Dann positionierte sie sich mit Lyra und begann vorsichtig, Gorix nach unten zu tragen. Sie mussten zwar immer wieder kurz innehalten, doch bald hatten sie es mit Hilfe von Nefron geschafft und nachdem Svenja einen Bereich auf dem Karren mit Decken und Fellen hergerichtet hatte, legten die zwei Magierinnen und der Priester Gorix vorsichtig auf dem Karren ab.
Dann deckten sie ihn mit weiteren Decken zu, damit er nicht auskühlen würde.
Auch ihre Pferde waren hergebracht worden und so tätschelte Stella ihrem Rappen die Nüstern, als dieser neugierig und verspielt an ihrer Gugel zu zupfen begann.
Ihr Blick ging zu Vanion als dieser die Route bekanntgab. Ihre und Svenjas Route würde zwar auf der Löwenburg enden, um sich um Gorix zu kümmern, aber bis dort machte es Sinn gemeinsam zu reisen.
Sie nickte ihm zu, dass sie ebenfalls gleich bereit wären aufzubrechen.
Dann ging ihr Blick zu Sasha, die ebenfalls sehr mitgenommen aussah.
Titel: Antw:[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg
Beitrag von: Ulrich am 12. Dez 18, 08:56
Alles war auf seinem Pferd verzurrt worden. Der Mantel war eng angezogen und nur die Linke konnte die Zügel packen. Jeder Schritt fuhr ihm durch Mark und Bein aber er würde durchhalten. Tränen hatte er genug vergossen. Es war Zeit ihrem Leben zu gedenken. Er würde den Weg mit Vanion gemeinsam reiten und ihm dämmerte langsam das der Weg nach Firngard nicht das schwerste an der Reise sein würde sondern das Ziel....Anders.
Titel: Antw:[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg
Beitrag von: Vanion am 13. Dez 18, 22:46
Und so begann er, der Ritt zur Löwenburg. Kaum einen Tag dauerte es, bis die hochaufragenden Mauern am Horizont auftauchten. Man hatte Boten vorausgeschickt, die das kommen des Zugs angekündigt hatten. Genauso, wie man Boten nach Voranenburg und nach Engonia ausgesandt hatte. Die Inquisition schien das Gebiet längst verlassen zu haben, vielleicht waren auch alle tot, die den Fuß auf das Jeldrikengebiet gesetzt hatten.

Vanion wusste es nicht, und ihn scherte es nicht. Schweigend verbrachte er den Ritt an der Seite seines Barons, und sollten wer immer ihn ansprach, bekam keine Antwort, die über nichtssagende Worte hinaus ging. Erst, als sie das Tor durchschritten, die Burschen und Diener des Tiorsorden kamen, sich um die Pferde kümmerten, sprach Vanion wieder. Kurze Befehle gab er, sorgte dafür, dass Gorix in ein Gemach kam, rief Heiler herbei. Er überließ es Kassos, vom Tod des Ordensmeisters Gerrit zu berichten, und kam seinen Pflichten nach, die er als Ritter des Barons hatte.

Schließlich zog er sich in eine Kammer zurück, und jemand brachte ihm Tinte und Papier.

Hochwohlgeborene Baronin Isabeau de Lioncoeur,

Lavinia behüte und erhalte Euch.

Ich bringe schlimme Nachrichten und vermag es nicht, die Worte in hübsche Gewänder zu hüllen.

Lorainne de la Follye des Joux erlag am achten Tage des zwölften Monats im Jahre 268 n.J. ihren Verletzungen. Sie gab ihr Leben für die Freiheit Irmgards von Voranenburg und für die Sicherheit und das Wohl aller, die mit ihr hart bedrängt wurden.

Sie starb an dem Ort, an dem sie vor langen Jahren den Ritterschlag erhielt. Ein Dämon des Täuschers streckte sie nieder, als sie in Verzweiflung kniete und betete, wider alle Hoffnung. Sie starb allein und kalt auf dem Schlachtfeld, in der Dunkelheit wurde ihr ohnmächtiger Leib zu spät entdeckt. Euer Mündel blieb auf dem Felde, und kein Gebet, kein Flehen, kein Zauber noch edle Tat vermag es, sie zurückzuholen. Leere herrscht in meinem Herzen, zu keiner Regung bin ich fähig abseits der Trauer, und die Worte des Trosts, die manche sprechen, erscheinen mir hohl.

Auch der Baron Gorix von Feuerklinge ist versehrt worden. Er liegt in tiefem Schlafe in der Obhut der festen Mauern der Löwenburg. Sein Gefolge ist um ihn, und wir beten zur gnadenvollen Mutter, dass sie ihm beistehe. Doch mich treibt die ritterliche Pflicht nun nach Norden. Ich werde den Leib meiner Rittermutter zum Orden der Lavinia nach Blanchefleur bringen, wo er gewaschen und gesegnet werden soll. Von dort geht es nach La Follye, wo ihr Körper seine letzte Ruhestätte finden soll.

Ich werde Euch aufsuchen, sobald ich es vermag, und Euch berichten.

Lavinia halte Euch nun, und stehe Euch bei in dieser dunkelsten Stunde, edle Isabeau.

Vanion Bachlauf, aus Roquefort, Chevalier Voranenburgs.


Die Feder fiel aus seiner Hand, und er sackte in die Arme des Stuhls, auf dem er saß. In diesem Moment, in dem er ganz für sich allein war, scherte er sich nicht um Ritterwürden, Ehre oder Ideale. Tränen rannen über seine Wangen, und seine Gedanken galten allein der Frau, die ihn über lange Jahre begleitet hatte. Der er alles zu verdanken hatte, schlimmste Tat wie höchste Ehre. Die Frau, die vorausgegangen war in eine Welt, die der Onkelmörder vielleicht nie betreten würde.
Titel: Antw:[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg
Beitrag von: Nicole am 13. Dez 18, 22:54
Eine Frau schreitet über den Gang.
„Sind sie?... ja... ich weiß... nein... ich gehe selbst.“ Danit schickt sie den Jungen Diener, der sie begleitete weg. Sie war angereist, wollte auf sie warten, auf die Rückkehrer.
Man hatte ihr freundlicherweise ein Zimmer gegeben.

So geht sie den Gang entlang. Gekleidet in schwarz mit einem Schleier, der Trauer ausdrückt und dunklen Umgang. Blass ist sie geworden, ihr Blick kühl und gezeichnet von... von den letzten Jahren.

Dann steht sie vor Vanions Kammer. Klopft. Hofft, ihn sprechen zu können.
Titel: Antw:[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg
Beitrag von: Vanion am 13. Dez 18, 22:55
Das Klopfen riss Vanion aus seinen Gedanken. Er strich die Tränen fort, rang eine Zeit um Fassung. Es dauerte Minuten, bis er aufstand. "Was gibt es?"
Titel: Antw:[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg
Beitrag von: Nicole am 13. Dez 18, 22:57
Vorsichtig öffnet sie die Tür. Sie hatte gewartet, wusste, wie schwer es sein kann eine Tür zu öffnen in solcherlei Stunden.
Dann tritt sie ein, sie steht gerade, ihr Blick ist leer.
Dann knickst sie vor dem Ritter und wartet.
Titel: Antw:[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg
Beitrag von: Vanion am 13. Dez 18, 23:06
Als Vanion durch den Schleier hindurch erkannte, wer da vor ihm stand, verhärtete sich sein Gesicht. Alter Groll stieg in ihm auf, die Ereignisse in Caer Conway drängten sich ihm auf. Wie sie ihn enttäuscht hatte. Sollen sie geschlagen werden, Schimmelbrot speisen! Doch dann entsann er sich des Briefes ebenjener Frau, der ihn erreicht hatte.

Wie um ihren alten Stand zu respektieren, neigte der Ritter den Kopf.
"Edle Klara. Ihr seid gekommen."
Titel: Antw:[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg
Beitrag von: Nicole am 13. Dez 18, 23:13
Klaras Blick bleibt kühl, jedoch liegt auch ein Hauch Sorge darin.
„Ja... ich konnte nicht mit euch ins Feld ziehen, es sind.. Dinge... aber ich wollte hier warten und habe gehört was geschehen ist und hoffe, euch ein wenig durch diese Zeiten helfen zu können.“
Sie sieht ihn an, mustert ihn.
„Ich werde euch diesen Schmerz nicht nehmen können, aber ich kann euch helfen, dass er euch nicht zerfrisst und für immer verändert. Nicht der Hass in eurem Herzen gewinnt.“
Titel: Antw:[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg
Beitrag von: Vanion am 13. Dez 18, 23:19
"Nicht Schmerz noch Hass bewegt mich. Lorainne ist fort."
Als würde das alles erklären, wandte Vanion sich ab.
"Ihr habt mir geschrieben, Klara. Um meine Verzeihung gebeten. Sie sei gewährt, nehmt sie und lasst mich allein mit der Mutter Lavinia. Ich will darum beten, dass sie Lorainne mit ihrer Gnade beschenke und sie sicher über das Totenmeer geleite."
Titel: Antw:[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg
Beitrag von: Nicole am 13. Dez 18, 23:20
Klara bewegt sich keinen Milimeter. Sie geht nicht. Sie bleibt stehen und schweigt. Sie beobachtet den Ritter.
Dann nimmt sie auf einem Stuhl in der Kammer Platz und wartet.
Titel: Antw:[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg
Beitrag von: Berengar von Thurstein am 14. Dez 18, 07:02
Berengar brachte den weg zur Löwenburg schweigend hinter sich. er überblickte die Gegend vom Sattel aus mit der Hand am Heft seines Schwertes und die wenigen Male, wo man ihn ansprach, verschwendete er keine Worte, wenn es nicht nötig war. Es war ihm anzusehen dass er an dem Verlust Lorainnes schwer trug, doch war die Trauer in seinen Zügen einer formellen Ruhe gewichen. Er machte den Verlust wie so häufig nun, da der Schmerz sich in ihm eingenistet hatte, mit sich selbst aus.

Auf der Löwenburg angekommen wich er nicht von der Seite der Gefallenen und als man sie für die Dauer des Aufenthaltes hier aufgebahrt hatte, bezog er einen schweigsamen Posten bei der Toten. Wer sich ihm näherte wurde mit einem ernsten aber ehrlichen Lächeln begrüßt, doch blieben unvermeidbare Worte leise gesprochen und auf das Nötigste beschränkt. Als die Sonne an diesem Tag unter ging, sprach er ein leises Gebet zu den Göttern die er kannte, und richtete ein paar unbeholfene Fürbitten an die Götter Engoniens.
Titel: Antw:[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg
Beitrag von: Nevermind am 14. Dez 18, 08:51
Sina wanderte die Zeit über still neben ihrem Herrn her. ab und an wechselten sie ein paar Worte. Sie war sichtlich dankbar für das Packpferd, was ihr den Weg deutlich erleichterte. Sie hielt abstand von der Toten und auch dem bewusstlosen Baron. Trauer war ihr nicht anzusehen, dennoch hatte sie Respekt genug um nicht gut gelaunt die so verhasste Gegend zu verlassen. Während des Weges hielt sie sich oft die Seite, denn auch wenn Xardoran wahre Wunder gewirkt hatte, so traute sie der schnellen Heilung nicht. Jeder feste Schritt ließ sie unsicher zusammen zucken. War eigentlich irgendwem klar, was er da geleistet hatte? Welche Wunder dieser Mann dort vollbracht hatte?" Sie verlor sich in ihren Gedanken und blickte zu Falk. Stieß ein ums andere Mal an Yales Reittier, was mit einem Schubs desselben quittiert wurde. Sie beobachtet die stille Runde und fasste dabei den Entschluss, dass ihre Anwesenheit nicht unbedingt sinnvoll für Vindariels so heißgeliebte Aussenwirkung sei. Sie würde ihren Herrn um eine weitere Reise bitten. Und auch ihr wäre die Abwechselung des Friedens mehr als Recht. Sinas Blick verfing sich in den Habseligkeiten des Herrn von Thurstein und verfinsterte sich.

Die dunklen Gedanken mit einem Kopfschütteln vertreibend trabte sie ein paar Schritte mit den Packpferd an der Hand um zu Yale aufzuholen. Doch als er zu ihr herabblickte schloss sie den Mund wieder und setzt den Weg schweigend fort. Lorraine hatte es nicht verdient vergessen zu werden. Noch weniger hatte sie es verdient dass ihr letztes Geleit wegen persönlicher Nichtigkeiten einer Magd den Zauber verlor, den er durch den schweigenden Schritt erhalten hatte...
Titel: Antw:[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg
Beitrag von: Vanion am 14. Dez 18, 12:24
Klara bewegt sich keinen Milimeter. Sie geht nicht. Sie bleibt stehen und schweigt. Sie beobachtet den Ritter.
Dann nimmt sie auf einem Stuhl in der Kammer Platz und wartet.
"Wenn Ihr Euch dem Gebet anschließen wollt, so wäre es angebracht, sich zu erheben und mir zu folgen."

Die Ordensburg besaß gewiss keinen Laviniaschrein, aber es würde einen geeigneteren Ort als diese Kammer geben. Und tatsächlich führte ein Diener sie bald zu einem anderen Gemach, in welchem Gäste von fern ihren religiösen Pflichten nachgehen konnten. Ein kleiner Altar war dort, und einige Bänke.

Vanion löste den Maternoster von seinem Gürtel, den er von der Baronin von Goldbach erhalten hatte. Er ließ die Perlen durch seine Finger gleiten, dann sah er Clara auffordernd an.
"Ich bin mir sicher, dass Lorainne jedes Gebet gebrauchen kann."
Titel: Antw:[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg
Beitrag von: Vindariel am 14. Dez 18, 12:29

Das Wetter und die Witterung schienen sich der Stimmung der Reisenden angepasst zu haben. Es war kalt, nass und grau. So drückte das Wetter zusätzlich noch auf die ohnehin schon gedrückte Stimmung. Nach einer relativ kurzen Nacht, hatte Vindariel ihre wichtigsten Habseligkeiten in den Satteltaschen ihres Pferds untergebracht und sich dann schweigen neben Yale in den „Trauerzug“ eingereiht. Es war weniger der Umstand, dass Lorainne verstorben war – Menschen starben nun einmal, aus dem Blickwinkel ihres Volkes war dies ein Umstand, an den man sich nach ersten 100 Jahren gewöhnt hatte – sondern, wie sie gestorben war. Sie erinnerte sich an den Ausspruch eines Reisegefährten, den sie auf einer ihrer ersten Reisen getroffen hatte. „Ich fürchte mich nicht vor dem Tod, denn dann bin ich bei den Göttern…das Sterben ist es, was mir Angst bereitet.“ Unter den gegebenen Umständen und in Anbetracht der jüngsten Ereignisse verstand sie diese Aussage nun umso besser. Niemand sollte alleine und zurückgelassen sterben, die letzten bangen Moment ohne eine stützende Hand oder eine beruhigende Stimme verbringen müssen. Vindariel sah sich kurz um, ihre lichttaler Reisegefährten waren alle – mehr oder weniger – unversehrt aus dem Kampf zurückgekehrt. Eigentlich ein Grund zur Freude, doch diese wollte sich bei ihr nicht einstellen. Es war reines Glück, dass es nicht mehr Opfer zu beklagen gab. In einem ruhigen Moment, würde sie die Geschehnisse noch einmal Revue passieren lassen um herauszufinden, an welcher Stelle ein anderes Handeln einen anderen Ausgang der Reise hervorgebracht hätte. Nun wartete sie ab, welche Folgen die Erkenntnisse und Ereignisse der Reise die nächsten Tage und Wochen mit sich bringen würden. Bei dem Gedanken daran war es ihr, als legte sich ein dunkler Schatten über sie und ihre Mitreisenden. Ihr Gefühl mochte sie trügen, aber sie fürchtete, dass diese Reise erst der Anfang von einer unheilvollen Reihe Ereignisse sein würde und das nächste Mal würden sie vielleicht nicht so „glimpflich“ davon kommen. Schweigend und in Gedanken ritt sie weiter. 

Titel: Antw:[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg
Beitrag von: Nicole am 14. Dez 18, 13:17
Ein kurzes, kaltes Lächeln, was durch den Schleier verborgen bleiben würde, ziert das Gesicht der jungen Frau.
„Natürlich, ich folge euch.“

Dann folgt die in gebührendem Abstand. In der Kapelle angekommen sucht sie sich einen geeigneten Ort und würde es Vanion gleich tun und entweder stehen oder knien.
Sie legt die Hände ineinander und nickt nur, bei den Worten Vanions.
Dann schließt sie die Augen. Ob sie betet oder einfach nur still hier verweilt, kann man nicht erkennen.
Titel: Antw:[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg
Beitrag von: Sandra am 14. Dez 18, 13:23
Svenja und Stella waren den Weg zur Löwenburg gemeinsam mit Vanion ebenso schweigsam bei Gorix geritten und Lyra und Brotos behielten ein Auge auf den Zustand des Barons.
Auf dem Weg hatte Stella sich noch darum gekümmert, dass Runa vom nächsten Wegstein aus zur Akademie reisen konnte und hatte ihr und Balerian einen Brief an den Kanzler mitgegeben, der mit silbernem Siegelwachs verschlossen war und ein verschnörkeltes "S" zierte.

Auch auf der Löwenburg vermied die Magierin es, unnötige Worte zu wechseln und den neugierigen Fragen einiger Ordensmitglieder wich sie nach Möglichkeit aus oder verzichtete auf eine Antwort und schüttelte nur mit niedergeschlagenen Augen den Kopf und wandte sich dann wieder ab.
Kassos würde schon dafür sorgen, dass sie alles nötige erfahren...Er hatte den Krieg gegen die Inquisition ausgerufen.
Titel: Antw:[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg
Beitrag von: Vanion am 14. Dez 18, 13:50
Ein kurzes, kaltes Lächeln, was durch den Schleier verborgen bleiben würde, ziert das Gesicht der jungen Frau.
„Natürlich, ich folge euch.“

Dann folgt die in gebührendem Abstand. In der Kapelle angekommen sucht sie sich einen geeigneten Ort und würde es Vanion gleich tun und entweder stehen oder knien.
Sie legt die Hände ineinander und nickt nur, bei den Worten Vanions.
Dann schließt sie die Augen. Ob sie betet oder einfach nur still hier verweilt, kann man nicht erkennen.

Es dauerte gewiss eine Stunde, bis Vanion sich wieder erhob. Er bot Clara, die neben ihm gekniet hatte, die Hand, und führte sie zu einer der Sitzgelegenheiten am Rand des Raumes. "Nun seid ihr also hier, Clara. Auch Euch will ich danken im Namen des Grafen wie des Barons gleichermaßen. Männer und Frauen aus Lichttal, die oft mit euch reisten, haben für Irmgard geblutet."
Titel: Antw:[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg
Beitrag von: Nicole am 14. Dez 18, 14:25
Die Knie der jungen Frau knacken, als sie sich erhebt.
Als Vanion anfängt zu sprechen, schüttelt sie den Kopf.
„Ich habe rein gar nichts getan, was irgendwie nützlich gewesen wäre. Der Dank gilt den Lichttalern, die ins Feld gezogen sind und geblutet haben.“
Sie sieht ihn an und ein trauriges Lächeln umspielt ihre Lippen.
„Lorraine hat damals so viel Freude in eine gar fürchterliche Festivität getragen... wie an diesem Tag, werde ich sie in Erinnerung halten. Sie war eine beeindruckende Frau.“
In Klaras Stimme ist ehrliche Betroffenheit zu hören, wie man es ihr von ihr sonst nicht kennt.
Titel: Antw:[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg
Beitrag von: Vanion am 14. Dez 18, 14:33
"Es gibt so viele Erinnerungen", sprach Vanion voller Bitterkeit. "So viele Taten, die sie vollbracht hat. Ich kann nicht glauben, dass die tot ist. Will es nicht wahrhaben."

Es war dem Ritter anzusehen, dass er erschöpft war. Ausgebrannt. Kaum Schlaf gefunden hatte.

"Sie hat mir die Welt bedeutet. Und nicht nur mir. Sie hat Anders eine Heimat geschaffen. Sie hat Mina wohl getan. Dabei war sie so verletzlich, erstaunlich weichherzig, würden lanche sagen. Die Distel ist nun verblüht, und sie ist nicht mehr da, um ihre Lieben zu schützen."
Titel: Antw:[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg
Beitrag von: Nicole am 14. Dez 18, 14:48
Ruhig nickt Klara. Dann spricht sie halblaut, fast zu sich selbst.
„Eine der wenigen Menschen, die ich wirklich möchte...“
Dann schaut sie einfach in eine Richtung. Erst Yanis, jetzt Loraine...

Von einer Sekunde auf die andere, ist ihre volle Aufmerksamkeit wieder bei dem Ritter.
„Ihr solltet etwas zu euch nehmen. Ihr müsst nichts Essen, aber wenigstens ein gesüßtes, warmes Getränk oder eine kräftige Brühe. Die Reise war beschwerlich und ihr seht völlig erschöpft aus.“
Titel: Antw:[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg
Beitrag von: Vanion am 14. Dez 18, 16:43
Vanion erhob keine Einwände. Schon bald waren sie wieder in seiner Kammer, vor ihm ein Becher mit heißem, gewürztem Wein. Er hatte es sich nicht nehmen lassen, erneut nach Gorix zu sehen. Solange er etwas hatte, woran er sich festhalten konnte, funktionierte er. Seine Pflichten vernachlässigte er nicht, aber sobald sie wieder für sich waren, verstummte er. Er starrte einfach ins Nichts, und ohne Clara zu beachten, erinnerte er sich Lorainnes.

Als wäre es erst gestern geschehen, zogen die Jahre vor seinem inneren Auge vorbei.
Titel: Antw:[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg
Beitrag von: Nicole am 14. Dez 18, 16:55
Klara versuchte nicht ihn aufzumuntern oder irgendwas zu sagen. Sie kannte diesen Moment...
Also sorgte sie dafür, dass er nach dem Gewürzwein noch etwas aß.
Lies ihn einfach sein und lies sich irgendwann ein Buch bringen.
Sie war einfach anwesend, falls er sprechen wollen würde.
Titel: Antw:[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg
Beitrag von: Sandra am 14. Dez 18, 16:59
Stella schob sich an den Leuten auf dem Hof vorbei auf der Suche nach Ruhe, um all den Gestalten zu entfliehen, die herumwuselten und Sachen verräumten. Gorix war ins Warme in eine Kammer gebracht worden und gut versorgt und es gab sowieso nichts, was sie gerade tun konnte.
Sie waren viele Stunden in der Kälte unterwegs gewesen, doch die Magierin schien nichts von der Kälte zu spüren.


Dann streifte ihr Blick einen dunklen, lockigen Haarschopf, der zu einem der Ordensritter gehörte.
Titel: Antw:[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg
Beitrag von: Arienne am 14. Dez 18, 22:48
Arienne war wie die anderen schweigend den beiden Karren gefolgt. Dabei hatte sie sich in der Nähe von Vanion gehalten.
Auf der Löwenburg angekommen ging sie ihm zur Hand bis er sich in seine Kammer zurück zog. Nach dem sie veranlasst hatte, dass er Schreibsachen bekam. Holte sie ihre eigenen aus der Kammer die man ihr zugewiesen hatte und begab sich in den Speisesaal, den man Neuankömmlingen in einer kurzen Führung gezeigt hatte.
Die Tische waren zu dieser Tageszeit größtenteils unbesetzt nur hier und da saßen ein paar Ordensmitglieder allein oder in kleinen Gruppen.  Die junge Frau war von dem Ritt durch den Regen etwas durchgefroren und so suchte sie sich einen Platz neben einem der Kamine, die den Saal beheizten.
Sie hatte sich gerade eingerichtet als ein Knabe vorbei kam: "Den Göttern zum Gruße werte Dame, Ihr seid mit Meister Kassos angereist oder?"
Arienne lächelte verhalten: "Den Göttern zum Gruße junger Mann. Ja das bin ich, was gibt es denn?" "Ich soll die Gäste fragen ob sie was trinken oder essen möchten: Also möchtet Ihr etwas essen oder trinken??" Der Junge legte den Kopf leicht schief und trat etwas verlegen auf der Stelle. Es erinnerte sie an sich selbst als sie noch so jung war und ihr Lächeln wurde breiter: "Das ist nett, danke dass du fragst. Ich hätte gerne eine Kanne Kräutertee. Hunger habe ich gerade keinen. Wann gibt es denn Essen?"
Der Knabe grinste breit: "Eine Kanne Kräutertee, das gebe ich weiter. Ihr werdet merken wenn es Essen gibt, dann kommen alle!" Er machte ein eine leichte Verbeugung: "Bis später!" und huschte von dannen.
Arienne seuftze und machte sich daran einen Brief an ihren Vater zu verfassen.

Lieber Vater,
sicher hast du schon auf Voranenburg von den Ereignissen im Zusammenhang mit der Befreiung der Herrin Irmgard von Voranenburg gehört.
Mir geht es den Umständen entsprechend gut. Wir machen gerade Station auf der Löwenburg.
Was das Wochenende angeht: Ich war bis Samstagspätnachmittag mit dem Chevalier und einigen Gardisten getrennt von den anderen unterwegs. Dabei sind wir nur auf zwei kleine Patroulien der Inquisition getroffen. Am Gasthaus sind erst Abends spät angekommen und haben daher die Geschehnisse dort verpasst.
Es muss wohl einiges passiert sein. Durch den Tod der Chevaliére Lorainne de la Follye des Joux hatte ich noch nicht die Möglichkeit genaueres in Erfahrung zu bringen. Das werde ich aber so bald wie möglich nachholen.
Der Grund warum ich dir eigentlich schreibe ist, dass ich nicht so schnell wie noch letzte Woche gedacht wieder zuhause sein werde. Mein Weg führt mich zusammen mit dem Chevalier nach La Follye wohin wir den Leichnam der Chevaliére zu seiner letzen Ruhe begleiten.
Wenn wir dort sind schreibe ich dir erneut und teile dir meine weitere Reise-Planung mit.
Eine Sache hab ich noch die mir am Herzen liegt: Während der Totenfeier für die Chevaliére habe ich entschieden das Angebot des Chevalier anzunehmen: Ich möchte seine Knappin werden und lernen was er von Lorai der Chevaliére gelernt hat.
Natürlich werde ich diesen Schritt nicht ohne deine Zustimmung machen...und auch der Chevalier wird mich nicht ohne deine Zustimmung zur Knappin nehmen.


Inzwischen war der Tee gebracht worden, so legte sie die Feder zur Seite und dachte mit der warmen Tasse in der Hand über ihre nächsten Worte nach.

Was das noch offene Thema heiraten angeht. Die Chevaliére habe ich vor ihrem Tod leider nur ein einziges mal getroffen und sie hat mich beeindruckt. Sie soll mein Vorblid sein, nicht in allem aber vorallem darin den eigenen Weg zu gehen. Ich möchte dir Ehre erweisen, in dem ich Lorain Lorainne Ehre erweise und ihren Knappen nicht alleine lasse sondern ihn auf dem weiteren Weg ohne sie begleite und lerne was sie ihn gelehrt hat.
Ihn begleiten heißt mit ihm zu reisen, dem steht eine Hochzeit im Wege. Ich habe auf der Totenfeier ebenfalls gemerkt, dass ich nicht tatenlos zusehen möchte wie sich das Land verändert. Ich möchte an den Veränderungen teilhaben.

Ich glaube hier gibt es jetzt Essen, der Saal füllt sich. Ich melde mich aus La Follye.

Bitte bestellt Mutter liebe Grüße von mir.

liebe Grüße
Arienne


Sie räumte ihre Schreibsachen zusammen und rückte mit dem Stuhl beiseite, damit der Tisch gedeckt werden konnte. Es gab eine kräftige Gemüsebrühe mit Fleischeinlage dazu Brot.

Nach dem Essen versiegelte Arienne den Brief, gab ihn bei der Botenstelle ab und brachte das Schreibzeug auf die Stube.

Vanion hatte sich noch nicht blicken lassen. Erst wollte sie an seiner Türe klopfen, entschied sich dann aber dagegen und beschloss zu Berengar zu gehen, der bei Lorainne Totenwach hielt. Sie grüßte ihn mit einem Nicken, nahm sich einen Stuhl heran und setze sich neben ihn.
Ein Seuftzer entfuhr der jungen Frau, ehe sie ihre Hände im Schoß faltete und sich der Stille hingab.

Berengar leise Gebete liesen sie zusammen zucken, Verdammt! dachte sie, ich muss wohl eingenickt sein. Sie richtete sich auf und schloss sich den Gebeten des Ritters an.
Dann stand sie auf und sagte leise: "Ich werde mal nach dem Chevalier schauen gehen. Ich habe ihn nach unsere Ankunft nicht mehr gesehen.... Sagt Herr Berengar habt ihr heute seit dem Frühstück schon etwas gegessen? Es müsste jetzt Abendessen im Speisesaal geben. Gönnt euch eine Pause, auch wenn ich die Chevaliére nicht gut kannte so denke ich doch, dass sie böse mit euch wäre wenn ihr euch selbst vernachlässigt." Auf ihre Lippen trat ein großes ehrliches Lächeln als Arienne diese Worte sprach. Ihr Blick ging zu der Ritterin und das Lächeln verschwand. Sie wandte sich dem Ritter zu und neigte den Kopf: "Verzeiht sollten diese Worte anmaßend geklungen haben, aber wenn ihr vor Erschöpfung nicht weiterreisen könnt ist niemanden geholfen."

Angespannt stand sie nach diesen Worten da und hielt den Blick beschämt gesenkt.
Titel: Antw:[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg
Beitrag von: Berengar von Thurstein am 14. Dez 18, 23:15
Der Ritter wandte sich Arienne zu und sah sie ein paar Augenblicke ruhig und ernst an. Dann lächelte er. "Danke für deine Gesellschaft im Gebet. Und danke für deine Sorge um mein Wohlergehen." Sein Blick wanderte zu Lorainne und er sprach leise weiter. "Sie war den schönen Dingen im Leben und dem leiblichen Wohl genau so zugetan, wie sie in ihren Tugenden und Werten fest und unerschütterlich war. Ich ziehe mir besser nicht ihren Missmut zu, indem ich mich selbst bis zur vollkommenen Erschöpfung schinde." Er deutete auf die Tür des Raumes und sah sie dann wieder an. "Ich kenne mich hier überhaupt nicht aus. Willst du die Güte besitzen und mir den Weg zeigen?"

Während sie ihm voraus ging folgte er ihr leicht seitlich versetzt und schweigend nach. Er sah sich um, nahm nun die baulichen Besonderheiten des Ortes in sich auf, verglich die Löwenburg mit anderen Bollwerken und hieß einiges gut, anderes nicht. All zu moderne Elemente hielt er schlicht für Verschwendung, andere wirklich historische Elemente hätte selbst er inzwischen von einem Trupp Steinmetze ausbessern lassen. Mit derlei Nichtigkeiten befasst konnte er die düstere Schwere wenigstens zeitweise aus seinen Gedanken vertreiben. Schließlich blieb er abrupt stehen und sagte leise "Es tut mir Leid Arienne, dass ich Vanion keine bessere Stütze sein konnte an ihrem Totenbett, und dass ich auch für dich nicht da sein konnte, als du ihm diese Stütze sein musstest. Es wäre meine Pflicht gewesen, und ich habe es versäumt sie auszufüllen."
Titel: Antw:[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg
Beitrag von: Ulrich am 15. Dez 18, 00:29
Den Weg zur Burg war er, wie viele andere auch, stumm geritten. Bis auf das ein oder andere Mal wo er schwer Luft eingesogen hatte als sein Pferd etwas ruppiger als sonst aufgetreten war.

All seine Tränen und seine Trauer hatte er zurück am Gasthof gelassen. Er war Offizier und wusste das der Tod sein ständiger Begleiter war. Er respektierte ihn doch fürchtete ihn nicht. Und doch war da nun eine Leere die er nicht zu füllen wusste. Er kannte das Gefühl, erst vor kurzem war eine ähnliche Lücke entstanden und auch diese war längst nicht geschlossen. Es würde Zeit brauchen, sehr viel Zeit.
Als sie die schweren Tore der Burg durchquert hatten wurde er von einigen Männern des Ordens ins Lazarett ,welches eingerichtet worden war nachdem die Boten die Burg erreicht hatten, gebracht und dort versorgt.
Der Wundarzt schluckte schwer als er die beiden Schnitte sah. Einer hatte sich von der Linken Talie über den Bauch gezogen. Der andere verlief vom rechten Schulterblatt unter dem Arm bis auf die Brust. Sie waren zwar versorgt und genäht worden aber während dem Ritt hatten sie wieder ein wenig angefangen zu bluten. Auch außer diesen beiden Wunden war der Körper schwer mitgenommen, Quetschungen, kleinere Schnitte und Blaue Flecken.

Nach etwa einer Stunde begab sich Ulric wieder hinab zu den aufgebahrten Toten und begegnete auf dem Weg Berengar von Thurstein und Vanions Kapppin. Er nickte beiden kurz zu, es bedarf keiner Worte, und betrat den Raum in dem Lorainne und der verstorbene Großmeister lagen. Der Eingang wurde von zwei Männern in Ordensroben bewacht und wurde durch ein einfaches Fenster und zwei Fakeln erhellt. Auf einer Bank an der Wand unter dem Fenster nahm er Platz und nahm eine gerade Haltung an soweit ihm dies möglich war und versank in Gedanken.

Titel: Antw:[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg
Beitrag von: Jeremias am 15. Dez 18, 09:13
Arius war wie einige andere erfahrene Tiorsritter unterwegs gewesen, um die Bewegungen der Inquisition aufzuklären oder gar einzuschränken. Er war frühmorgens zurückgekehrt und konnte den Einzug der Anwesenden beobachten.
Sein erster Blick erfasste seine Ordensschwester, doch noch bevor er sein breites Grinsen aufsetzen konnte, erfasste sein Blick die beiden Leichen. Er zog die Augenbrauen zusammen und schaute genauer hin. Dann sog er tief Luft ein. „Das wird Blut kosten.“ Als die übrigen Ordensmitglieder gewahr wurden, was genau passiert war, verfinsterten sich viele Gesichter.

Arius ließ seinen Blick weiter über die Ankömmlinge streifen. Als er Stella sah, marschierte er auf sie zu. Er warf einen Blick auf den sanft atmenden aber bewegungslosen Körper von Gorix, der gerade weggebracht wurde. „Stella.“ Er hielt ihr die Hand hin, aber mit einer leichten Drehung, so als ob er sie jederzeit auch in den Arm nehmen würde, wenn sie das jetzt braucht.
Titel: Antw:[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg
Beitrag von: Arienne am 15. Dez 18, 10:40
Der Ritter wandte sich Arienne zu und sah sie ein paar Augenblicke ruhig und ernst an. Dann lächelte er. "Danke für deine Gesellschaft im Gebet. Und danke für deine Sorge um mein Wohlergehen." Sein Blick wanderte zu Lorainne und er sprach leise weiter. "Sie war den schönen Dingen im Leben und dem leiblichen Wohl genau so zugetan, wie sie in ihren Tugenden und Werten fest und unerschütterlich war. Ich ziehe mir besser nicht ihren Missmut zu, indem ich mich selbst bis zur vollkommenen Erschöpfung schinde." Er deutete auf die Tür des Raumes und sah sie dann wieder an. "Ich kenne mich hier überhaupt nicht aus. Willst du die Güte besitzen und mir den Weg zeigen?"

Während sie ihm voraus ging folgte er ihr leicht seitlich versetzt und schweigend nach. Er sah sich um, nahm nun die baulichen Besonderheiten des Ortes in sich auf, verglich die Löwenburg mit anderen Bollwerken und hieß einiges gut, anderes nicht. All zu moderne Elemente hielt er schlicht für Verschwendung, andere wirklich historische Elemente hätte selbst er inzwischen von einem Trupp Steinmetze ausbessern lassen. Mit derlei Nichtigkeiten befasst konnte er die düstere Schwere wenigstens zeitweise aus seinen Gedanken vertreiben. Schließlich blieb er abrupt stehen und sagte leise "Es tut mir Leid Arienne, dass ich Vanion keine bessere Stütze sein konnte an ihrem Totenbett, und dass ich auch für dich nicht da sein konnte, als du ihm diese Stütze sein musstest. Es wäre meine Pflicht gewesen, und ich habe es versäumt sie auszufüllen."

Arienne spürte den Blick des Ritters auf ihr ruhen hob aber erst den Kopf als er sie ansprach. Sie erwiederte sein Lächeln und ihr Blick folgte seinem zu Lorainne.
"Selbstverständlich kann ich rüber zum Speisesaal bringen," sagte sie mit einem Nicken, als er um ihre Führung bat und ging vor.

Gemessenen Schrittes ging sie den Gang entlang der von der Kammer zum Hauptflur führte. Aus dem Augenwinkel bemerkte sie, dass der Ritter stehen geblieben war. Sie hörte seine leisen Worte und drehte sich zu ihm. Ihr entfuhr ein leiser Seufzer ob seiner Worte: "Herr Berengar ihr solltet euch darum keinen Kopf machen. Ich weiß auch nicht ob das was ich getan habe gereicht hat, das weiß nur er selbst. Ich denke eure bloße Anwesenheit war ihm schon Stütze genug. Ich habe während des Bürgerkrieges Menschen vom Totenbett förmlich reißaus nehmen sehen, die Trauernden hat das sehr getroffen.
Angesichts seiner Reaktion als Vanion Lorainne dort aufgebahrt liegen sah, war ich anfangs geschockt, überfordert und habe mich hilflos gefühlt.....Ich bin froh, dass ich das überwinden konnte. Ich muss gestehen, es hat mich gewundert, dass ihr nicht zum Chevalier auf den Boden seid, aber euer Gesichtsausdruck sprach von ... " sie suchte das passende Wort "...Schock und vieleicht auch etwas Hilflosigkeit. Angesichts dessen seiner Pflicht nicht nachzukommen ist nichts wofür ihr euch bei mir entschuldigen müsst, es ist menschlich sich angesichts der Situation gestern selbst zu vergessen. Ich nehme eure Entschludigung dennoch an, denn ich kann nicht zulassen wie diese Last auf euch liegt." Sie rang sich ein Lächeln ab und wartete auf eine Antwort des Ritters.
Titel: Antw:[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg
Beitrag von: Berengar von Thurstein am 15. Dez 18, 11:01
"Ich... ich knie selten, und wenn, dann niemals überstürzt." Er sah sie an und schien etwas zu unterdrücken. "Zerschmettertes Knie. Ist nie ganz verheilt." Er wirkte sehr erschöpft und das ging über die körperliche Erschöpfung hinaus. "Würdest du mir schreiben, wenn Vanion sich seltsam verhält oder seine Verlorenheit allzu lange andauert? Davon ab, dass ich ihn auf Lorainnes Bitte beim Ritterschlag gegürtet habe, ist er mir auch ein Freund. Und wenn er Hilfe braucht, dann will ich, dass er sie erhält."

Gedankenverloren strich sein Daumen über etwas in seiner linken Hand. Dann, wie zu sich selbst, sagte er leise "es ist nicht recht, dass die Alten überdauern und die Jungen sterben... Jakop, Yanis, Tarnuran, Lorainne… vier seit dem Sommer... und nun zieht der Tiorsorden in den Krieg mit der Inquisition und reißt damit jeden in den Abgrund, der mit der einen wie der anderen Seite verbunden ist... Uns steht erneut eine Zeit der Krähen und der Gräber bevor..."

Plötzlich wurde er sich der Gegenwart Ariennes wieder bewusst und sah sie kurz deutlich bestürzt an. "Ich..." Wie er diesen Satz beenden wollte, war ihm offenbar nicht klar.
Titel: Antw:[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg
Beitrag von: Vanion am 15. Dez 18, 12:33
Klara versuchte nicht ihn aufzumuntern oder irgendwas zu sagen. Sie kannte diesen Moment...
Also sorgte sie dafür, dass er nach dem Gewürzwein noch etwas aß.
Lies ihn einfach sein und lies sich irgendwann ein Buch bringen.
Sie war einfach anwesend, falls er sprechen wollen würde.

An diesem Abend sprach Vanion lange nicht. Er saß einfach nur da und verlor sich nach und nach in den Erinnerungen. Stück für Stück durchlebte er die gemeinsamen Jahre, und Clara ließ ihn gewähren, drängte sich nicht auf. Niemand wusste, wieviel Zeit vergangen war, als der Ritter irgendwann endlich zu sprechen anhob.

"Verzeih mir, Clara. Ich bin keine gute Abendunterhaltung, und Lorainnes Tod drückt mir zu sehr aufs Gemüt, als dass ich Euch Konversation bieten könnte. Der Tod ist mir nicht unbekannt, seit Jahren sehe ich Kameraden fallen. Selbst Maugrims Tod, so schrecklich er war, konnte ich ... fernhalten. Doch Lorainne hat mir mehr bedeutet. Sie war mir Mutter wie Schwester, sie war alles, was ich sein wollte. Es war nicht vorgesehen, dass sie stirbt. Ich hielt sie für unverwüstlich, und ich hab nie begriffen, dass sie menschlich und sterblich ist, wie wir alle."
Titel: Antw:[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg
Beitrag von: Nicole am 15. Dez 18, 14:16
Als der Ritter sein schweigen beendet, hebt Klara den Blick von ihrem Buch in dem allerlei Zeichnungen von Gebilden zu sehen sind.

„Ich erwarte keine Unterhaltung, jedoch weiß ich, dass es helfen kann in solcherlei Stunden einfach nicht allein sein zu müssen.“
Dann denkt sie kurz nach.
„Lorraine hat mehr in ihrem Leben durchgestanden als viele von uns. War ein Fels in der Brandung, als überall die Wellen tobten und ertrug so viel ohne zu jammern...“
Sie hebt ihren Schleier über dem Gesicht an um Vanion in die Augen sehen zu können. Er ist dafür gemacht, ihn mit einem kleinen Hacken weg zu stecken.
Sie ist blass geworden und ihre Augen untermalen tiefe dunkle Schatten. Ihre Lippen wirken fahl.
„Viele werden ihr Andenken in Ehren halten. Geschichten werden erzählt werden, die Schreiber werden sie aufschreiben. Sie wird nicht vergessen werden, jedoch ist der Kampf nicht zu Ende.. er ist nie zu Ende und sie würde wollen, dass wir alle weiter machen.“
Titel: Antw:[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg
Beitrag von: Vanion am 15. Dez 18, 15:38
Auf die letzten Worte Claras zeigte Vanion eine Regung.
"Dieser Kampf hat grade erst begonnen."
Seine Stimme war eiskalt, und in seinem Blick lag nichts als Zorn.
"All diese Worte, alle diese Tränen. Soviel Schmerz und Leid und Tod. Wir sind weich geworden, haben zugelassen, dass des Täuschers Werk wieder Fuß fassen konnte. Atos' Füße beschmutzen engonische Erde, in Tailon Orikos starben die letzten Wächter des schwarzen Mondes. Und vor den Toren Engonias lassen wir es zu, dass ein Dämon unter unseren Freunden wütet."
Er atmete heftig und ballte die Hände zu Fäusten.
"Noch ist Zeit, zu trauern. Doch hat Lorainnes Leib erst zu ihrer letzten Ruhestätte gefunden, werden wir kämpfen. Werde ich kämpfen. Und dann, wenn die Übel, die dieses Land plagen, in ihre Schranken gewiesen sind, wenn Lorainnes Tod blutig gerächt ist, dann werden wir ihre Geschichte erzählen. Ihre, und die all jener, die ihr Leben gegeben haben."
Titel: Antw:[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg
Beitrag von: Sandra am 15. Dez 18, 17:19
Bis sie Arius hier erblickt hatte, war ihr gar nicht wirklich bewusst gewesen wohin sie reisten und dass er natürlich wahrscheinlich auch hier war.
Sie hatte den stattlichen Tiorsritter lange nicht gesehen, das letzte Mal auf dem Fest der Grenzen.

"Arius."
Ihr Gesichtsausdruck zeigte zunächst kaum eine Regung, und ihre Stimme war etwas kratzig. "Schön, dich zu sehen..."
Doch in ihr begannen Wut, Trauer und Hilflosigkeit wieder einen Kampf miteinander, was jedoch bisher nur ihre Augen verrieten.
Sie wusste, dass wenn sie jetzt und hier die angebotene Umarmung annehmen würde, diese herausbrechen würden, während der andere Teil von ihr sich nach einer starken Schulter sehnte.
Zunächst griff sie jedoch nur seine Hand mit einem kräftigen Griff wie eh und je, um ihn zu begrüßen.
Wenn jemand sich mit Kämpfen und deren Kosten auskannte, dann war Arius definitiv einer davon...
Das Offensichtliche brauchte sie ihm nicht mitteilen - Irmgard war befreit und es hatte Opfer gegeben.
Titel: Antw:[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg
Beitrag von: Ulrich am 15. Dez 18, 17:48
`Ein weitere Krieg also.... Krieg. Das Wort wiegt schwerer als eine bleierner Sargdeckel. Es wird viele Tote geben und so manche Kinder werden zu Weisen und Frauen zu Witwen. All das war nun unumgänglich. Der Krieg war ausgerufen worden und es lag nun am Tiorsorden wie er beginnen würde. Die Seiten würden sich aufstellen, aufmarschieren und kämpfen. Und keine von beiden würde vermutlich eine Diplomatischen Weg wählen.
Doch wo würde er kämpfen? Auf welcher Seite war ihm klar doch wo könnte er am meisten bewegen oder am meisten Leben retten?
Er verspürte auch keine Drang nach Rache für Lorainnes Tod. An wem auch? Der Dämon war tot und der Ketzer erschlagen worden. Es gab nur kalte Erde dort wo sie herkamen und außerdem durfte Rache niemals die treibende Kraft hinter seinen Taten sein. Lediglich der Zorn durfte der Vernunft helfend zur Hand gehen doch sein Zorn war noch lange nicht entflammt. Worüber auch? Einige fehlgeleitete Menschen die entweder durch den Täuscher verdorben oder durch Kelos geblendet waren? Die meisten hatten es mit dem Leben bezahlt und nur wenige waren verschont geblieben. Wenn überhaupt jemand seinen Zorn verdient hatte dann Kelos aber alle Sinne sind zu betäubt um dies jetzt zu wissen. ´

Er atmete die kühle und trockene Luft der Burg ein und sah zur Decke.
Titel: Antw:[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg
Beitrag von: Nicole am 15. Dez 18, 19:07
Während Vanion seine Rede hielt, lies Klara sich äußerlich kaum anstecken. Ihr Blick blieb kühl.
Erst als er endet beugt sie sich leicht nach Vorne und spricht leise.
„Weil wir sie zerschlagen werden...“ dann umspielt ein Lächeln ihre Lippen.
„Ich versuche Wissen zu sammeln, Erkenntnisse zu gewinnen und zu entwirren. Dies wird meine Aufgabe sein. So kann ich noch nützlich sein.“
Sie tippt mit den Fingern auf ihr Buch.
Titel: Antw:[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg
Beitrag von: Vanion am 15. Dez 18, 20:20
"Dann tut das. Sammelt über die Anhänger des Täuschers, was immer Ihr finden könnt. Sammelt auch über die Inquisition an Wissen, was Ihr anhäufen könnt. Und ist Lorainne begraben, treffen wir uns wieder und beraten."

So schnell seine Lebensgeister aufgeflammt waren, so schnell schwanden sie nun wieder.
"Verlasst mich nun. Ich möchte schlafen."
Titel: Antw:[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg
Beitrag von: Nicole am 15. Dez 18, 21:09
„Natürlich, ich werde noch einige Tage hier bleiben und dann mit meinem Gefolge abreisen. Solltet ihr danach  eine Nachricht an mich senden wollen, so schickt sie an den Hof der Krone zu Lichttal.“
Sie mustert ihn noch einmal, knickst dann.
„Ich wünsche eine gute Nacht.“
Dann verlässt sie das Zimmer.
Vor der Tür und erst als sie ins Schloss Gefälle ist, breitet sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht aus.
Dann geht sie zielstrebig los, schaut nach den Männern und Frauen aus Lichttal und begibt sich dann auch in ihre Gemächer.
Titel: Antw:[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg
Beitrag von: Tabea am 15. Dez 18, 23:29
Auch Enid hatte sich der Reise angeschlossen. Dabei war sie den anderen gegenüber zurückhaltend gewesen. Gelegentlich warf sie beklommene Blicke auf ihre Reisegefährten und den Wagen, manchmal wiederum wirkte sie als nehme sie ihre Umgebung gar nicht richtig wahr.
Der Anblick der Löwenburg schien sie zu beindrucken, ihr Blick wurde wieder aufmerksamer. Sie sah sich im Hof um und harrte der Dinge, die da kommen mochten.
Titel: Antw:[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg
Beitrag von: Arienne am 16. Dez 18, 19:51
"Ich... ich knie selten, und wenn, dann niemals überstürzt." Er sah sie an und schien etwas zu unterdrücken. "Zerschmettertes Knie. Ist nie ganz verheilt." Er wirkte sehr erschöpft und das ging über die körperliche Erschöpfung hinaus. "Würdest du mir schreiben, wenn Vanion sich seltsam verhält oder seine Verlorenheit allzu lange andauert? Davon ab, dass ich ihn auf Lorainnes Bitte beim Ritterschlag gegürtet habe, ist er mir auch ein Freund. Und wenn er Hilfe braucht, dann will ich, dass er sie erhält."

Gedankenverloren strich sein Daumen über etwas in seiner linken Hand. Dann, wie zu sich selbst, sagte er leise "es ist nicht recht, dass die Alten überdauern und die Jungen sterben... Jakop, Yanis, Tarnuran, Lorainne… vier seit dem Sommer... und nun zieht der Tiorsorden in den Krieg mit der Inquisition und reißt damit jeden in den Abgrund, der mit der einen wie der anderen Seite verbunden ist... Uns steht erneut eine Zeit der Krähen und der Gräber bevor..."

Plötzlich wurde er sich der Gegenwart Ariennes wieder bewusst und sah sie kurz deutlich bestürzt an. "Ich..." Wie er diesen Satz beenden wollte, war ihm offenbar nicht klar.

Ariennes Lächeln hatte nur kurz gehalten. Als sie die Bitte des Ritters hörte, nickte sie und sagte leise: "Das werde ich!"
Ihre Mine wurde betroffen und angespannt als Berengar gedankenverloren die leisen Worte sprach. Sie verstand nicht alles was er sagte, aber genug um herauszuhören, dass ihm wohl der bevostehende Krieg mit  der Inquisition Sorge bereitete.
Ein wenig verloren stand sie vor dem großen Ritter, denn sie wusste nicht ob und wie sie auf seine gesprochenen Gedanken reagieren sollte.
Die junge Frau erschrak leicht als Berengar sich regte. Sie sah zu ihm auf und bemerkte seinen bestürzten Blick. Auf seinen unbeendeten Satz hin entfuhr ihr Seufzer der Hilflosigkeit. Unwillkürlich senkte sie wieder den Kopf und sah an Berengar vorbei.
Arienne machte drei tiefe Atemzüge um sich zu sammeln. Dann fasste sie einen Entschluss und wandte ihre Aufmersamkeit wieder dem Ritter zu. Sie sah ihn an und nahm seine rechte Hand mit ihren Händen. Vorsichtig, da sie nicht wusste ob und wo Berengar Verlezungen davongetragen hatte, hob sie diese etwas an und drückte sie leicht: "Ich werde euch über Vanion auf dem Laufenden halten! Was eure..." ihr Blick huschte kurz weg "Was eure leisen Worte nach eurer Bitte angeht, so habe ich nicht alles verstanden. Aber ich sehe sehr wohl, dass die Gedanken an eure Verluste und den offensichtlich bevorstehenden Krieg euch sehr bedrücken. Ich ..." Sie ließ seine Hand los und ihr Blick huschte abermals kurz zur Seite während sie nach Worten rang: "Ich kann eure Gefühle nachvollziehen auch wenn meine nicht so stark sind wie eure, weil es mir Erfahrung fehlt..." Sie sah den Ritter wieder an. "Mir war das Ausmaß des Konfliktes mit der Inquition so nicht bewusst. Ich möchte ehrlich sein, ich habe Angst davor was kommt. Das Alles hier ist gerade für mich fast schon zu viel, aber ich möchte gleichzeitig nicht aufgeben..."
Arienne stoppte abrupt und biss sich verlegen auf die Unterlippe. Mit gesenktem Blick sagte sie: "Entschudigt euch geht es nicht gut und ich rede von mir... . Wir sollten vielleicht einfach unseren Weg zum Speisesaal fortsetzten, damit ihr etwas essen könnt. Ich werde auch etwas essen und wenn ich nach Vanion gesehen habe, gehe ich schlafen..... Ich möchte euch nicht bevormunden, aber ich denke es wäre auch für euch gut, wenn ich euch zu Bett begebt nach dem Essen. Morgen können wir dann hoffentlich etwas erholter in den Tag starten."

Die junge Frau verschränke verlegen ihre Hände vor dem Bauch und sah den Ritter fragend an.
Titel: Antw:[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg
Beitrag von: Berengar von Thurstein am 16. Dez 18, 20:08
Während Arienne sprach, sah Berengar sie an. Als sie seine Hand ergriff, konnte sie die frischen Vernarbungen auf der Handfläche deutlich fühlen. Aber ihre Worte holten ihn wieder ganz in das Hier und Jetzt zurück. Mit jedem Atemzug wurde er ruhiger. Schließlich fasste er einen Entschluss und straffte sich langsam. "Danke das du dir die Zeit nimmst, einem Älteren zu zuhören. Mit dem Titel geben wir ein Stück Menschlichkeit auf, und werden in den Augen vieler zu einem Symbol. Ein Symbol von Stärke, Mut, Zuversicht, Schutz, Entschlossenheit und Macht. Die unverwundbaren, unbesiegbaren, nicht von Menschenhand zu beugenden Streiter gegen das Unrecht in der Welt. Am Ende des Tages sind wir aber auch nur Menschen aus Fleisch und Blut. Mit Wünschen, Hoffnungen und Schmerzen. Von Zeit zu Zeit versteigen wir uns so sehr in die Ideale, die uns anhaften, dass wir vergessen, wie zerbrechlich jedes Leben ist."

Er deutete ihr an loszugehen und schloss sich ihr an. "Wenn du willst, nehme ich mir die Zeit über deine Ängste zu sprechen. Und auch wenn ich meine Gebete an andere Götter richte, könnte ich dir ein oder zwei Texte an die Hand geben, die mir Zuversicht spenden." So sehr ihn die Ereignisse erschüttert hatten, nun, da ihm bewusst wurde, wie sehr viele andere um ihn herum im Moment zu leiden hatten, fand er in alledem einen Teil seiner Stärke wieder, und wollte sie zum Nutzen verwenden.

Sie nahmen schließlich bei einem Abendessen Platz, und nachdem er sein Dankgebet gesprochen hatte, und zu Essen begann, sah er Arienne wieder auffordernd an.
Titel: Antw:[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg
Beitrag von: Arienne am 16. Dez 18, 20:55
Ariennes Anspannung löste sich als sie sah, dass Berengar wieder mehr in sich ruhte. Sie lauschte seinen Worten und rieb dabei unwillkürlich mit ihren rechten Fingern über ihre eigene Handfläche. Seine Hand ist vernarbt...Ich frage mich was alles vorgefallen ist am Gasthaus.
Die junge Frau verzog beinahe wissend das Gesicht als der Ritter auf die Bürden des Rittertums zu sprechen kam. Sie machte einen tiefen Atemzug und nickte: "Ihr braucht mir nicht zu danken. Ich sollte mich bei euch bedanken, dass ihr so offen zu mir seid, wo ihr mich doch kaum kennt. Euren Gedankengang zu den Bürden eines Titels kann ich nachvollziehen. Ich sehe wie meinen Vater seine Aufgaben mitnehmen.. vor etwa zwei Monaten hatte er die Aufgabe die Herrin Irmgard zu retten. Es gelang ihm nicht und als es zurück kam wirkte er gealtert."  Sie zog kurz verlegen die Lippen zwischen die Zähne und führte dann Berengar zum Speisesaal.

Sein Angebot ließ sie seuftzen, aber sie nickte nur.

Arienne hatte dem Dankgebet des Ritters gelauscht und aß zwei Bissen ehe sie antwortete: "Gerne nehme ich euer Angebot an, wenn es euch nicht noch mehr belastet. Aber nicht mehr heute, " sie senkte ihre Stimme etwas, "ich muss gestehen ich bin glaube ich bin vohin bei der Totenwache eingedöst."  Verlegen sah sie auf ihren Teller und nahm noch einen Bissen.
Titel: Antw:[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg
Beitrag von: Berengar von Thurstein am 17. Dez 18, 11:49
"Das kann den besten von uns passieren. Deswegen stehe ich in der Regel." Er lächelte nachsichtig. "Es ist die Geste die zählt. Nach der Andacht, die Yorik gehalten hat, war ich so zerschlagen, dass ich mich irgendwann ins Bett begeben habe. Wäre ich weit genug im Süden Aventuriens geboren worden und wäre mein hauptgott Boron, so würde meine Trauerzeit vorsehen, ein Jahr lang zu schweigen. Da ich aber Rondra diene, ist meine trauerzeit anders vorgeschrieben. Ein jahr lang werde ich meine Kämpfe und siege Lorainne widmen, ich werde so beten und fasten, als sei sie noch am Leben, nur dass ich für sie mitfasten und beten werde, auch wenn sie andere Götter verehrte zu ihren Lebzeiten." Wärend sie sich unterhielten beendete er sein Abendessen und blieb dann noch kurz bei Arienne sitzen.

"Ich denke, das war für heute mehr als genug Schwermut und Grübelei. Ich wünsche dir eine gesegnete und behütete Nachruhe. Möge Boron über deinen Schlaf wachen." Mit diesen Worten erhob er sich und schickte sich dann an, zu gehen.
Titel: Antw:[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg
Beitrag von: Arienne am 17. Dez 18, 20:54
Auch Arienne hatte während des Gesprächs ihren Teller geleert. "Ihr habt interessante Götter in eurer Heimat," erwiderte sie und trank den Becher mit Tee leer.
Sie erhob sich mit Berengar, trat um den Tisch herum und verließ neben ihm gehend den Speisesaal. "Ja die Themen waren zum Teil wirklich schwere Kost. sie  Ich wünsche dir, ehmmm, euch auch eine geruhsame und möge Boron euch vor dem Täuscher schützen. Ich gehe hoch nach Vanion sehen, wisst ihr schon wo ihr schlaft? Ich habe oben ein Zimmer bekommen, aber ich glaube am Ende des Ganges gibt es auch einen Schlafsaal."
Wegen ihrer kleinen schnellen Schritten war sie nach ein paar Metern gemeinsamen Wegen ein Stück vor Berengar. Die junge Frau lachte als sie es bemerkte, es brach einfach aus ihr heraus. Sie drehte sich um und warte auf den Ritter. "Entschuldigt. Ich vergesse oft langsamer zu gehen, wenn ich mit jemandem unterwegs bin."
Titel: Antw:[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg
Beitrag von: Berengar von Thurstein am 17. Dez 18, 21:04
"Wenn niemand in der Nähe ist, der mit dem Protokoll droht, dann reicht mir Berengar vollkommen aus," erwiderte er, als sie stehen blieb und ihn immer noch verschämt lächelnd ansah. Es machte ihm die Brust ein bisschen weiter, sie lachen zu hören. Es war nicht geschehen um Lorainnes Andenken zu beschmutzen, sondern einfach so geschehen. Und das zeigte ihm, dass die Welt nicht bloß noch aus Trauer und Schmerz bestand. Auch in solchen Zeiten nicht.

"Wir in Aventurien kennen auch einen Gott der Listen, der Diebe, aber auch des Handels und der gewitzten Rede. Und er ist ein guter Gott, der darauf acht gibt, dass die ehrbaren Schurken vor den Skrupellosen Halsabschneidern zum Zuge kommen. Er ist beim Herrn Praios, den ihr als Alamar verehrt, nicht gut gelitten, aber als Göttervater sieht er doch mit Milde auf den Listenreichen. Der dreizehnte jedoch, der für alles Schlechte und Böse in der Welt verantwortlich ist... ihm haben die Zwölfe seinen Namen genommen, damit seine Diener es schwerer haben, ihn anzubeten. Jedem der Zwölfe ist ein ganzer Monat geweiht, doch dem namenlosen nur die 5 Tage am Ende des Götterlaufes, und wer unter seinen Sternen geboren wurde, hat ein grauenhaftes Schicksal zu erfüllen, sei es für ihn selbst, oder für jene, denen er begegnet..." Er brach ab und sah sie etwas verwundert an.

"Da stehe ich hier und rede und rede... ich werde mal sehen wo ich unter komme. Der Schlafsaal ist mir so recht wie ein Himmelbett oder das Heu im Stall. Ich wünsche dir eine gute Nacht. Wir sehen uns morgen."
Titel: Antw:[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg
Beitrag von: Arienne am 17. Dez 18, 22:13
Sie lächelte als Berengar ihr anbot ihn mit seinem Namen anzusprechen: "Gut, das mache ich gerne, wenn es euch... " sie schüttelte über sich selbst amüsiert den Kopf .." wenn es dir Recht ist. "
Aufmerksam lauschte sie seiner Rede über die Götter und hob etwas zu spät die Hand um ein Gähnen zu verdecken.
Der Blick des Ritters, nach dem er seine Ausführungen abgebrochen hatte und seine leichte Selbstkritik lies erneut ein Lächeln ihre Lippen umspielen.
"Manchmal spielt uns unser Geist einen Streich und lässt uns abschweifen. Ich kenne das selbst, aber wie sagt man so schön, man soll aufhören wenn es am schönsten ist. Unsere Themen waren nicht schön,  aber es war angenehm mit dir zu reden. Ich werde auch sehen, das ich ins Bett komme."

Sie setzte sich, nun langsamer, wieder in Bewegung und führte Berengar ins Obergeschoss wo man die Gäste einquartiert hatte. "Wir sehen uns morgen! Ich wünsche dir auch ein gute Nacht und mögen Alamar und Lavinia neben Boron über dich wachen!"

Aus Vanions Zimmer trat gerade eine Frauengestalt die Arienne nicht kannte. Sie grüßte die Dame mit einem Nicken und trat an die Türe von Vanions Kammer. Sie klopfte und öffnete auf sein Rufen hin die Tür.
"Guten Abend, Vanion," sagte sie nachem sie die Türe geschlossen hatte und ging die paar Schritte zum Ritter der zwischen Tisch und Bett stand. "Ich wollte schauen wie es dir geht und ob du etwas gegessen hast." Ihr Blick viel auf den Becher und die Suppenschale auf dem Tisch. Ein Lächeln huschte ihr übers Gesicht. "Ich sehe du hast gegessen. Das ist gut, dann lasse ich dich jetzt wieder in Ruhe. Du siehst so müde aus wie ich mich fühle. Gute Nacht, mögen Alamar und Lavinia deinen Schlaf behüten!"

Sie ging hinüber in ihre Kammer. Ein Weile lag sie noch wach und dachte über ihr Gespräch mit Berengar nach, ehe sie in einen traumlosen Schlaf viel.
Titel: Antw:[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg
Beitrag von: Akela am 18. Dez 18, 21:57
Das Wetter passte zur Stimmung des Zuges...die Sonne hatte sich schon seit Tagen nicht mehr gezeigt, der Himmel war grau und es regnete ohne Pause in leichten, feinen Tropfen, die einem die Kälte in den Nacken kriechen ließen.
Sasha ritt am Ende der Gruppe, tief in ihre Wollkleidung eingekuschelt und ebenso schweigsam wie der Rest.

Auf der Höhe von Engonia war Havald zu ihnen gestoßen. Der Priester hatte die Stimmung der Reisenden mit einem Blick erfasst und sich mit Sasha etwas hinter den schweigenden Trauerzug zurückfallen lassen. Leise hatte die Wolfselfe ihm berichtet, was passiert war, von Anfang an und ohne etwas auszulassen.
Havald stellte nur ein paar kurze Zwischenfragen, unterbrach sie aber sonst nicht. Als die Sprache auf den Krieg kam, den der Orden von Kassos der Inquisition erklärt hatte, verfinsterte sich seine Miene, doch er nickte nur verstehend.

Sasha war froh, dass der Bronnaq-Priester wieder da war. Da es eine seiner Aufgaben war, die Wolfselfe aus politischen Problemen heraus zu halten, konnte er bei ihrem Vorhaben nicht dabei sein...wenn etwas schief gelaufen wäre, hätten sie die eh aus dem Gleichgewicht geratene Sasha vorschieben können, wäre er aber auch noch zugegen gewesen, wäre eine Erklärung schwierig geworden.
Wenn man es genau nahm, war noch mehr schief gelaufen als erwartet, doch die Inquisition, oder zumindest die dort anwesenden Truppen, hatte eine ziemlich eindeutige Stellung bezogen…

In der Löwenburg angekommen übergab Sasha ihr Reittier den Stallburschen, die den unberechenbaren Salem nur zu gut kannten, und brachte ihre Sachen in ihre eigene Schlafkammer hinter dem Askar-Schrein der Burg, die sie immer bewohnte wenn sie hier war.
Havald quartierte sich kurzerhand mit bei ihr ein, sie würden eh nur hier bleiben um der Zeremonie für Gerrit beizuwohnen und sicherzustellen, dass Gorix versorgt war, und dann weiter ins ewige Eis reisen.
Ein Problem nach dem anderen...anders ging es gerade nicht.
Nach einem kurzen Gebet im Schrein ließen sie ihre Waffen dort und gingen auf die Suche nach Kassos.
Sasha hatte sich in den Kopf gesetzt den Tiorspriester auf die Reise mitzunehmen.
Sich hier auf der Burg zu vergraben wäre jetzt eine ganz schlechte Idee...
Titel: Antw:[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg
Beitrag von: Jeremias am 19. Dez 18, 01:24
Arius schaute Stella mit ernstem Gesicht an und man sah ihm an, dass er tatsächlich wusste, was sie bewegte. "Ebenfalls gut, dich zu sehen." Er schaute nochmal kurz zu Gorix' bewusstlosem Körper. "Kümmere dich um den Baron, wir können danach ja reden." Er schaute kurz zu dem Leichnam seines Ordensmeisters. "Ich muss mich wohl auch noch um Dinge kümmern, aber danach werde ich in der Waffenkammer sein. In solchen Momenten eine gute Umgebung für diejenigen, die ihre Ruhe haben wollen." Er drückte Stellas Hand fest.
Titel: Antw:[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg
Beitrag von: Sandra am 19. Dez 18, 13:42
Auch Stellas Blick ging zu Gorix und dem Tuch, das den Ordensmeister bedeckte und nickte. "Es tut mir leid."
Sie selbst hatte von dem Aufruhr als die Inquisition die Ordensmeister in ihrer Gewalt hatte nicht erlebt, da sie sich um andere Dinge kümmern musste und auch kaum davon gehört.

Und bei Gorix konnte sie gerade nichts tun, außer dafür sorgen, dass sein Körper ausreichend versorgt wurde und dass jemand bei ihm ist, doch sie hatte gerade jetzt und hier nicht die Kraft das zu erklären oder auszusprechen.

Sie hob den Blick wieder und sah ihn an. "Danke für den Hinweis, das klingt gut. Wo finde ich die?"
Ein ruhiger Ort klang wirklich verlockend bei dem ganzen Trubel. 
Bei einer Waffenkammer war vermutlich auch die nächste Trainingsattrappe nicht weit…

Sie wusste auch nicht, wie Arius Kassos' Neuigkeiten aufnehmen würde... zumindest wusste sie um Kassos feurige Ansprachen, aber auch um die kämpferische, selbstsichere Gelassenheit von Arius, der zwar seine Wut im Kampf zu entfesseln wusste, aber sich nicht blind davon beherrschen ließ - zumindest soweit sie ihn kannte.

"Dann bis später."
Stella wandte sich ab, um nach Gorix zu sehen und Arius seinen Aufgaben nachkommen zu lassen und sich bald darauf auf den Weg zur Waffenkammer zu machen.
Titel: Antw:[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg
Beitrag von: Sandra am 28. Dez 18, 10:12
Nachdem sie nach Gorix gesehen hatte, machte Stella sich auf den Weg zur Waffenkammer, um Arius Vorschlag für einen ruhigen Ort zu folgen.
Vorsichtig öffnete sie die schwere beschlagene Eichentür, trat hindurch und schloss sie wieder hinter sich. Dann sah sie sich um.
Titel: Antw:[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg
Beitrag von: Jeremias am 31. Dez 18, 18:48
Arius stand in der Kammer und begutachtete die Trainingswaffen. Neben ihm standen zwei Novizen, den Arm voller Waffen. Er zog ein weiteres Schwert aus dem Ständer und gab es einem der Novizen, dann blickte er auf und sah Stella. „Gut, ihr beiden bringt die Waffen zum Schmied. Wir werden das Training intensivieren müssen und diese hier sind kaum noch zu gebrauchen.“

Er ging die paar Schritte auf Stella zu. „Stella. Es tut gut dich zu sehen. Möchtest du reden oder dich ein wenig bewegen?“ Er weist mit dem Daumen auf den Ring im hinteren Bereich des Raums.
Titel: Antw:[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg
Beitrag von: Sandra am 01. Jan 19, 17:03
Sie wartete, bis die Novizen an ihr vorbei die Kammer verlassen hatten und verfolgte sie nur stumm mit ihrem Blick bevor sie sich wieder zu Arius drehte.
Etwas hilflos und verloren blickte Stella den Ritter an und zuckte die Schultern. "Wenn ich das wüsste..."
Der Blick der Magierin wandert kurz über die verschiedenen Waffen, den Ring und zurück zu Arius.
Der eine Teil in ihr schrie nach Bewegung, Wut, Feuer und Verausgabung, bis sie nicht mehr stehen könnte - der zweite war müde und teilnahmslos und wollte am liebsten gar nichts tun, sagen oder fühlen. Und ein dritter suchte Verständnis, Hilfe, Nähe.
Titel: Antw:[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg
Beitrag von: Jeremias am 05. Jan 19, 11:39
"Wenn du es nicht weißt, dann lass mich einfach für dich entscheiden." Arius nahm sie bei der Hand und zog sie sanft in den Ring. "Du wirkst gerade wie einer meiner jungen Novizen, die zum ersten Mal einen richtigen Kampf gesehen haben."

Er setzte sich hin und zeigte auf den Platz vor sich. "Auch ich musste erst den Sinn dieser Übung verstehen. Aber wahrscheinlich bist du schlauer als ich." Er grinste. "Öffne die Handflächen und streck die Arme aus." Er wartete kurz, dann machte er dasselbe und legte sanft seine Hände auf ihre. "Jetzt musst du stets versuchen, die Hände in Kontakt zu halten. Ich werde meine Hände bewegen." Er grinst wieder. "Natürlich wäre es an sich zu einfach, also mit geschlossenen Augen."
Titel: Antw:[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg
Beitrag von: Sandra am 05. Jan 19, 12:36
Als Arius sie bei der Hand nahm, folgte sie ihm als Zustimmung in den Ring, innerlich dankbar darüber, dass sie ihm gerade nur folgen musste.
Kurz war sie verwundert, als dieser sich setzte, tat es ihm jedoch gleich und nahm den Platz ihm gegenüber ein.
Sein aufmunterndes Grinsen tat gut und langsam streckte sie die Arme aus wie von ihm beschrieben.
Auf die vollendete Beschreibung zuckten auch Stellas Mundwinkel kurz in Richtung eines Lächelns bei dem Gedanken an die Übung, die ihr bekannt vor kam und sie außerdem an die Fokussierungsübungen mit Lyra auf dem Akademiehof vor einiger Zeit erinnerte, auch wenn sie sich überraschen ließ, was weiter geschah und ob ihr spontaner Gedanke zum Sinn dazu der einzige bleiben würde.
Wie Meditation...Wenn du es schaffst, dich darauf zu konzentrieren, hast du immerhin keine Zeit an was anderes zu denken...

Wie sie es sonst auch bei der Meditation tat, atmete sie tief ein, schloss dann beim Ausatmen die Augen und wanderte mit dem immer weiter ausströmenden Atem mit dem Zentrum ihrer Wahrnehmung den Arm entlang bis zu ihren Handflächen und Fingerkuppen und versuchte sich vollständig auf die sanfte Berührung von Arius zu konzentrieren.
Titel: Antw:[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg
Beitrag von: Jeremias am 05. Jan 19, 21:03
Arius bewegte seine Hände langsam im Kreis. Dann fing er an, die Bewegungen langsam komplexer und schneller werden zu lassen. Vor und zurück bewegte er die Hände, immer im Kontakt mit Stellas Händen. Er beobachtete Stella sehr genau und als die Bewegungen so komplex wie für Stella machbar waren, hielt er das für ein paar Minuten aufrecht, bis er an ihren Armen merkte, wie sie langsam die Konzentration und Kraft verlor. Dann wurde er langsamer und hielt schließlich inne. "Lass die Augen geschlossen. Was spürst du?"
Titel: Antw:[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg
Beitrag von: Sandra am 06. Jan 19, 14:59
Die ersten einfachen Bewegungen fielen der Magierin recht leicht zu folgen, auch wenn ihre Gedanken zunächst immer wieder um die Ereignisse der letzten Tage drehten.
Als die Bewegungen komplexer wurden hatte sie es jedoch geschafft, sich nur noch auf den Kontakt zu Arius' Händen zu fixieren und dem Versuch zu erspüren, wohin er sich und die Hände als nächstes bewegen würde.
Seine Frage ließ sie kurz wirken und spürte nach, was sie fühlte.
Ihr erster Gedanke war "nichts", doch besann sie sich eines besseren.
Ihr Körper, etwas erhitzt von den minutenlangen Bewegungen. Ihre Arme, die sich nun schwer anfühlten. Das leichte Ziehen ihrer frisch verheilten Wunden am Oberkörper. Den Kontakt mit Arius' Händen und seine nun entspannte Armhaltung.
"Mich...Und dich..."
Doch langsam begannen auch die übrigen Gedanken und Gefühle damit, sich ihren Weg zurück zu bahnen nun da sie anfing, wieder nachzudenken.
Titel: Antw:[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg
Beitrag von: Jeremias am 21. Jan 19, 07:40
„Genau. Nichts Anderes. Bleib im Hier und Jetzt, der Augenblick, der sofort verschwindet. In diesem Moment werden alle Entscheidungen getroffen.“ Er legt sanft ihre Hände in ihren Schoß. „Jeder von uns vergisst das ganz gerne mal. Aber es gilt immer wieder. Die Vergangenheit ist vorbei, wir können aus ihr lernen, aber wir sollten nicht in ihr kreisen. Die Zukunft wird kommen und wir werden uns ihr stellen. Aber in diesem Augenblick, diesem hier gibt es nur dich. Und mich.“
Titel: Antw:[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg
Beitrag von: Sandra am 12. Feb 19, 18:07
Sie hörte seine Stimme und konzentrierte sich darauf.
Dabei atmete sie tief ein und geübt nutzte sie den Atemzug dazu, ihren Körper von der körperlichen Aktivität zu beruhigen und spürte, wie ihr Herzschlag deutlich abnahm als sie langsam und kontrolliert ausatmete.
Auch als er ihre Hände zurück in ihren Schoß gelegt hatte, "sah" sie ihn, obwohl sie die Augen weiterhin geschlossen hatte. Oder eher erahnte sie ein grobes Bild durch seine Wärme, die er ausstrahlte.
Einatmen.
Ausatmen.

Dann öffnete sie die Augen und sah Arius an.
"Damit hast du wohl recht, auch wenn es nicht immer einfach fällt... Das mit der Vergangenheit ist dabei glaube ich allerdings noch das einfachste. Eben weil man nicht ändern kann, was geschehen ist. "
Sie stockte kurz, neigte den Kopf zur Seite und setzte dann nach:
"Also...es gibt bestimmt magische Wege und sehr selten auch göttliche. Aber über ersteres brauchen wir gar nicht nachdenken und zweiteres entscheiden nicht wir. Wie auch immer. Man kann von 'nicht zu ändern' ausgehen.
Die Zukunft ist das, was weniger leicht fortzuschieben ist, weil es gleichzeitig unsere Pläne und Möglichkeiten beinhaltet um etwas an der momentanen Situation zu ändern."

Doch weder Vergangenheit noch Zukunft waren wirklich bedrohlich, denn sie bedeuteten immer noch “leben”.
Die Gefühllosigkeit und Teilnahmslosigkeit, die wie ein dunkler Schatten lauerte, das Licht langsam aber sicher zu ersticken war der Feind.
Sie schwieg einen Moment, hielt den Blickkontakt mit dem Ritter und stand schließlich auf, ihm die Hand hinhaltend.

Arius griff nach der Hand und Stella zog ihn mit einem kräftigen Zug auf die Beine, machte einen Schritt auf ihn zu, um sich schließlich doch noch von ihm in den Arm nehmen zu lassen und anschließend eine bequemere Sitzposition zu finden, in der sie sich an ihn kuscheln konnte und vielleicht mit ihm darüber zu reden, was passiert war und zu den Opfern geführt hatte.