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Die Gebiete in Caldrien => Das Herzogtum Hanekamp => Thema gestartet von: Akela am 02. Okt 19, 05:27

Titel: In der Nacht vom Schwarzen Mond 6 - das Lager
Beitrag von: Akela am 02. Okt 19, 05:27
OT: Hier ist jeder, der Lust hat, zum Schreiben eingeladen. ;)


Nachdem alles geklärt und der Chronist wieder wohin auch immer verschwunden war, verabschiedete sich Sasha von der kleinen Runde im Lager des Hauses Feuerklinge, um sie in Ruhe zu lassen und um die Neuigkeiten denen die schon darauf warteten weiterzutragen.

Als die das Zelt verließ drehte Havald sich zu ihr um und blickte sie finster an. Sasha seufzte. Der Bronnaq-Priester hatte natürlich alles mitbekommen, was in dem Zelt passiert war und ihr war klar, dass er über den Umstand ihrer geopferten Erinnerung nicht sonderlich erfreut war. Um es nett auszudrücken.
Sie reichte ihm einen kleinen Zettel, den sie in der Hand gehalten hatte.
“Erzähl’s mir nicht.”
Sie hatte die Erinnerung auf diesen Zettel notiert, bevor sie sie in das Buch des Chronisten eingetragen hatte. Sie wusste nicht ob das wichtig werden könnte, aber Havald sollte wissen worum es ging.
Der stutzte kurz, nahm dann den Zettel, faltete ihn auseinander und las die wenigen Zeilen aufmerksam durch. Dann schaute er wieder zu ihr auf und nickte leicht, sein Blick war weicher geworden.
Mit einer kurzen Bewegung warf er das Papier in die neben dem Zelt stehende Feuerschale, wo es sogleich anfing zu brennen.

Jetzt wo alle Anspannung langsam von ihr wich, kroch ihr die Kälte der Nacht in die Knochen. Und die Schmerzen der immer noch nicht verheilten Wunden kamen zurück.
“Du solltest Mina gleich nochmal auf deine Wunden schauen lassen…”
“Ja…ich weiß…”
Nachdem Havalds Körpersprache ihr sagte, dass er sie nicht an Ort und Stelle verprügeln würde, seufzte sie noch einmal und lehnte sich mit der Stirn an seine Schulter.
Der Priester legte einen Arm um sie und kraulte ihr eine Zeit lang den Nacken, ließ sie zur Ruhe kommen. Dann packte er sie an den Schultern und richtete sie auf, damit er ihr in die Augen schauen konnte.
“Met?”
Sasha schmunzelte und nickte zustimmend: “Met.”

Auf dem Weg über den Lagerplatz schaute Sasha sich verstohlen um, doch Vanion war nirgends zu sehen. Gut so…sie war sich nicht sicher, ob es so gut wäre, ihm jetzt über den Weg zu laufen.

“Du redest völligen Schwachsinn Vanion!”
“Halt die Fresse, halt endlich die Fresse!”
“Du solltest die Fresse halten!”


Auf diese Art waren sie noch nie aneinander geraten. Aber Sasha hatte ihn auch noch nie so erlebt.
Er hatte die Abhängigkeit zu seinem Grafen über die Loyalität zu seinem Freund gestellt…über das Leben seines Freundes.
Er war bereit gewesen, Gorix zu töten, nur weil er Sorge hatte vor den politischen Folgen.
Die Wolfselfe wusste nicht, wie sie damit umgehen sollte.
Die ganze Situation. Gorix am Boden, nachdem er sich mehrfach versucht hatte, die Adern aufzuschlitzen, Vanion und Arius, die auf sie eindrangen und bereit waren, den Tod von Gorix in Kauf zu nehmen.
Das Schluchzen von Svenja…
Wäre Ysander nicht auch dort gewesen und hätte Havald die Szenerie nicht einfach an einem gewissen Punkt beendet, indem er Gorix ins Zelt brachte, auf seine typische tiefenentspannte Art keinen Widerspruch duldend...
Sie wusste nicht, wie der Abend geendet hätte.

Als sie das Zelt betrat, dass die Lager von Mina und Balerian …und die Hexen-Loonsch von Mina… beherbergte, schlug ihr direkt die Wärme und die Gemütlichkeit, die dort herrschten, entgegen. Für einen kurzen Augenblick schloss sie die Augen und atmete tief die ihr so bekannten Gerüche ein.
Als sie sie wieder öffnete, wurde ihr klar, dass sie alle Anwesenden erwartungsvoll anschauten.
Natürlich, sie waren alle gespannt was sie in Erfahrung hatte bringen können.
In kurzen Worten war alles erzählt, allgemeines Gelächter und Aufatmen machte sich breit.

Havald, der den Met aus ihrem Zelt geholt hatte, schob sie weiter ins Zelt hinein, als er es betrat.
“Steh mal nicht immer im Weg herum.”

Sie ließen sich zwischen dem bunt zusammengewürfelten Haufen auf den Kissen nieder, die fast den ganzen Boden des Zeltes bedeckten. Die Wolfselfe versuchte vergeblich eine Stellung zu finden, in der ihr nicht alles weh tat und gab es nach kurzer Zeit mit einem frustrierten Seufzen einfach auf.
Havald öffnete die erste Flasche Met und ließ sie herumgehen.
Titel: Antw:In der Nacht vom Schwarzen Mond 6 - das Lager
Beitrag von: Vanion am 02. Okt 19, 11:59
Vanion hatte das Zelt verlassen, nachdem er das Buch des Chronisten nicht beschrieben hatte. Die Blicke der anderen waren überrascht gewesen, angesichts der Tatsache, dass sie alle völlig erschöpft waren, teilweise noch von den Kämpfen des Tages verletzt und mental völlig am Ende, hatte er es nicht mehr ausgehalten.

Die kalte Nachtluft tat ihm gut. Sein Blick glitt wie von selbst in Richtung des Feuers der Lodrier, doch von dort flackerte kein Funken mehr herüber. Sie ruhten gewiss alle, allein Hermann würde wahrscheinlich auf Posten stehen.

Iriann ...

Für sie hatte er die Erinnerung an Savaric aufgegeben. Was bedeutete das für ihn? Es ist nicht länger Schuld, die mich antreibt, hatte er gesagt. Doch was war es dann? Es waren seine Ideale. Seine Eide. Plötzlich kam ihm eine wohlklingende Stimme in den Sinn. Die Stimme der Geschichtenerzählerin, wie sie anhob zu sprechen. Ihre Worte hallten in seinem Schädel wider. Es war die Geschichte von Simon de Bourvis und Jacques de Molet, an die er sich erinnerte, und an die bittere Stunde, in der sie beide ihren Eiden treu blieben.

Vanion Bachlauf aus Roquefort hätte seinen alten Freund Gorix Feuerklinge erschlagen, hätte Szivar wahrlich die Hand auf dessen Seele gelegt. Wie die Sturmrufer, die von Damian, von Lorainne, von Simon, von allen, die dort waren, erschlagen worden waren, so hätte er nicht gezögert, Gorix' Leben zu beenden. Denn das hatte der Eid, den er dem Grafen von Voranenburg geschworen hatte, von ihm gefordert.

Und nun saß Vanion alleine in der Dunkelheit.
Titel: Antw:In der Nacht vom Schwarzen Mond 6 - das Lager
Beitrag von: Anders am 02. Okt 19, 12:29
Auf leisen Sohlen betrat die Kenderin erneut das Lager. Dieses mal waren ihre Arme voll von kleinen Zweigen und Stöcken die sie in der Umgebung gesammelt hatte. Minas kleiner Ofen brauchte dringend nach Schub, aber sie und alle anderen waren so müde, dass Anders sich schnell aufgemacht hatte um Feuerholz zu besorgen.
Sie wusste noch immer nicht genau was passiert war... aber es war gut, dass sie ihrem Traum hinterher gelaufen war. Zumindest glaubte sie das noch. Als sie vor kurzem angekommen war, waren alle viel zu durcheinander gewesen um ihr ein Ankommen zu ermöglichen. Sasha war außer sich, Vanion schickte sie weg, Balerian hatte sie nicht gefunden und Ysander sah so gestresst aus, dass sie sich ernsthaft Sorgen machte. Deshalb war sie einfach bei Mina gestrandet, nachdem sie fast gegen dieses riesige schwarze Ding gelaufen war, dass alles Licht zu schlucken schien. Sie hatte herum gefragt und war schließlich bei ihr gelandet. Sie war so tief traurig gewesen, dass sie einfach dort geblieben war. Irgendwie hatte sie es geschafft sie ein wenig zu trösten.
Sie hatten ein bisschen geredet... und jetzt, jetzt war sie eben Feuerholz sammeln gewesen. Mina war schon ins Zelt gegangen und sie durfte auch heute dort schlafen. Während sie so auf das Zelt zusteuerte, entdeckte sie eine Gestallt im Schatten einer Tanne. Kurz kniff sie die Augen zusammen, aber den weißen Schwan hätte sie überall erkannt.
Kurz ging ihr Blick zu dem Zelt, dann wieder zu ihrem Freund der einsam unter seinem Baum saß. Mit einem lautlosen Seufzen, drehte sie ab und stiefelte auf den Baum zu wo Vanion saß und ließ sich wortlos neben ihm nieder... Wie sie es schon so oft getan hatte, damals im Forête d'Artoux.
Titel: Antw:In der Nacht vom Schwarzen Mond 6 - das Lager
Beitrag von: Vanion am 02. Okt 19, 12:44
Das Schweigen hielt eine ganze Weile an. Vanion genoss Anders' Anwesenheit. Es war wie früher, als sie im Forêt d'Artroux vor den Häschern seines Onkels Schutz gesucht hatten. So oft waren sie durch das Unterholz gebrochen, als er noch kein Ritter gewesen war. So einfach und lebendig hatte sich alles angefühlt. Einfach? Nein. Einfach ist es nie gewesen.

Schon damals hatte Vanion sich schwierigen Entscheidungen stellen müssen. Wie lange hatte er herausgezögert, sich zwischen seinem Eid und seiner Familie zu entscheiden? Gewiss zwei Jahre hatte er gezögert, bis es dann hart auf hart gekommen war. Jener Abend vor vier Jahren war der schwärzeste, an den er sich erinnern konnte. Das Gefühl, Lorainne im Stich zu lassen, hatte ihn unruhig werden lassen, hatte in seinem Herz gepocht, bis er dann zurückgekehrt war - um die nächste schlimme Tat zu vollbringen.

Und aus dieser Vergangenheit war ein Ritter geschmiedet worden.

Dieser Ritter seufzte irgendwann und legte stumm den Arm und die Kenderin, die sich neben ihn gesetzt hatte.

"Manche Dinge ändern sich nie."
Titel: Antw:In der Nacht vom Schwarzen Mond 6 - das Lager
Beitrag von: Anders am 02. Okt 19, 13:08
"Anscheinend. Warum sitzt du jetzt schon wieder in einer dunklen Ecke? Du bist immer noch verletzt und es ist nass und kalt! Du wirst dir den Tod holen uns irgendwann sind auch meine Fähigkeiten begrenzt, weißt du das?"
Die Kenderin drehte dem Ritter das Gesicht zu und betrachtete ihn eingehend.
"Außerdem bist du müde. Du gehörst ins Bett!"
Titel: Antw:In der Nacht vom Schwarzen Mond 6 - das Lager
Beitrag von: Vanion am 02. Okt 19, 14:17
"Ich bin hundemüde, ja. Und zerschlagen. Es ist soviel geschehen, weißt du?"
Titel: Antw:In der Nacht vom Schwarzen Mond 6 - das Lager
Beitrag von: Anders am 02. Okt 19, 14:49
"Ich sehe wie es dir geht." Anders legte ihren Kopf sachte an seine Schulter. "Das tue ich immer, schon vergessen?" Sie schmunzelte leicht. Dann wurde sie wieder ernst.
"Ich hab ein bisschen was gehört, aber nicht viel. Ihr alle wart eben so beschäftigt, so durcheinander und verwirrt... Da konnte ich mich nicht einmischen. Du hast mich ja auch weggeschickt. Jetzt scheint Ruhe rein zu kommen. Ruhe die ihr braucht."
Die Kenderin zog die Knie an und schlang die Arme darum.
" Vielleicht ist es gut wenn erstmal alles etwas sacken kann. "
Titel: Antw:In der Nacht vom Schwarzen Mond 6 - das Lager
Beitrag von: Vanion am 02. Okt 19, 14:55
"Ich freue mich sehr, dass du bei mir bist."

Dann schwieg Vanion eine Weile. Erst nach und nach begann er, Anders zu erzählen, was in den letzten Tagen geschehen war. Die beschwerliche Reise nach Tiefensee. Die Stele, die sie hier fanden, und das Wesen, was von den Anhängern des Kultes geopfert worden war. Er berichtete von den dunklen, magischen Adern, die sich ausgebreitet hatten, und wie sie versucht hatten, etwas dagegen zu unternehmen, doch einige Details ließ er aus. Erst, als er Anders vortrug, dass Gorix' Seele nicht verloren war, da sagte er: "Die anderen haben eine Erinnerung geopfert, um Gorix vor seinen eigenen Erinnerungen zu schützen. Ich selbst ... habe das nicht getan."
Titel: Antw:In der Nacht vom Schwarzen Mond 6 - das Lager
Beitrag von: Anders am 02. Okt 19, 15:23
"Du hast ja auch schon eine geopfert. Eine zweite weg zu geben wäre Wahnsinn. Ehrlich wenn ihr alle so mit Erinnerungen um euch schmeißt, dann könnte man meinen ihr wollt vergessen wer ihr seid und was euch ausmacht!"
Anders schnaubte und schüttelte den Kopf.
Titel: Antw:In der Nacht vom Schwarzen Mond 6 - das Lager
Beitrag von: Vanion am 02. Okt 19, 16:00
"Oder eine dritte...", sagte Vanion leise.
Titel: Antw:In der Nacht vom Schwarzen Mond 6 - das Lager
Beitrag von: Anders am 02. Okt 19, 16:06
Anders Kopf ruckte hoch. "Wieso eine DRITTE?", fragte sie alarmiert, während sie ihren Freund anstarrte.
Titel: Antw:In der Nacht vom Schwarzen Mond 6 - das Lager
Beitrag von: Vanion am 02. Okt 19, 16:54
"Weil ... weil es die Situation erforderte."
Vanion fühlte sich müde.
"Ich wusste mir nicht anders zu helfen. Hatte Angst, konnte selbst nichts ausrichten. Es war kein Problem, das man mit einem guten Schwert angehen konnte, sondern eines, was eine andere Art von Macht erforderte."

Er deutete mit dem Finger auf das Lager der Lodrier.
"Ich wollte ihr beistehen. Nachdem dieses ... Ding sich in ihrem Gesicht festgefressen hatte, nach den Kämpfen - sie lag dort wie tot."
Titel: Antw:In der Nacht vom Schwarzen Mond 6 - das Lager
Beitrag von: Anders am 02. Okt 19, 17:19
Ihre Augen folgten dem ausgestreckt Finger zum Lager der Lodrier. Schweigend, fast verbissen starrte sie auf das kleine Leuchten des Feuers. Dann stieß sie die Luft aus und ihre Schultern entspannten sich. Ihre Augen wanderten wieder zu Vanion Gesicht zurück und betrachteten ihn lange und eingehend.
Und was sie sagen wollte... Schluckte sie zum ersten Mal hinunter. Langsam schüttelte sie den Kopf.
"Mach es nicht wieder... Weder sie noch du sind allein. Hier sind so viele deiner Freunde. Vertrau auf sie. Helft euch gegenseitig."
Sie sprach sehr leise. "Wenn du sie beschützen willst, wenn du sie wirklich beschützen willst darfst du nicht mit Stücken deiner selbst bezahlen. Denn dann ist irgendwann nichts mehr von dir übrig und das wollen weder du noch sie."
Titel: Antw:In der Nacht vom Schwarzen Mond 6 - das Lager
Beitrag von: Vanion am 02. Okt 19, 17:26
"Sie ist es Wert."
In Vanions Stimme lag etwas sehr Beharrliches. Eine gewisse Sturheit, die man Tangaranern - und noch viel stärker Firngardern nachsagte.
"Sie haben es mir erzählt. Haben mir gesagt, was ich Savaric angetan habe. Doch bringt es mein Blut nicht in Wallung, noch empfinde ich Schuld. Ich sollte mich wohl schuldig fühlen, aber ich tu's nicht."

Im Dunkeln konnte er Anders' Gesicht nicht richtig erkennen, dennoch sah er sie an. "Es hat mich zerfressen. Es hat mir das Gefühl gegeben, dass ich dafür bezahlen muss, wenn ich vor Lavinia trete. Nun fürchte ich sie umso mehr."
Titel: Antw:In der Nacht vom Schwarzen Mond 6 - das Lager
Beitrag von: Anders am 02. Okt 19, 17:39
"Ahhhhhh. " Anders stöhnte und vergrub das Gesicht in den Händen. "Wieso haben sie es dir erzählt? Was versprechen sie sich davon?"
Ungewohnt grimmig schaute sie in die Dunkelheit. "Du hast nichts falsches getan. Und das kann ich dir immer nur wieder sagen."
Sie schwieg und starrte wieder in die Nacht hinaus. "Ich verstehe nichts von Göttern... Oder nein, vielleicht verstehe ich etwas von Göttern, aber andere Dinge als du. Und wenn Lavinia so ist wie du sie immer beschrieben hast, wird sie dir vergeben."
Ein anderer Gedanke kam ihr in den Sinn. Was wenn Lavinia ihm nur vergeben würde solange er bereute... Aber nein... Das war Unsinn. Andere verstanden mehr von ihr als sie und sie würde sich eher den Mund zu nähen als das jetzt laut aus zu sprechen. Von diesen Dingen der Götter verstand sie wirklich nichts.
Sie drehte sich zu Vanion um und setzte ihm den Zeigefinger auf die Brust. "Was allerdings nichts daran ändert, dass ich es dir nicht vergeben werde wenn du dich bis zur Selbstaufgabe strapazierst! Hörst du? Mach das nicht noch mal! Jede Erinnerung ist ein Teil von dir und wenn sie es wirklich wert ist finde Wege sie aus eigener Kraft zu retten. "
Titel: Antw:In der Nacht vom Schwarzen Mond 6 - das Lager
Beitrag von: Vanion am 02. Okt 19, 20:55
"Nicht alle waren einverstanden damit. Sie tuscheln nun. Sagen, ich würde es mir leicht machen."

Vanion seufzte.
"Ich konnte keine weitere Erinnerung opfern, nur, damit Gorix vergisst, was er getan hat. Doch es ist eine Gnade für ihn. Und was Lavinia angeht ..."

Plötzlich stahl sich ein Lächeln auf Vanions Gesicht.
Titel: Antw:In der Nacht vom Schwarzen Mond 6 - das Lager
Beitrag von: Anders am 02. Okt 19, 21:39
Anders hörte schweigend zu. Das was doch mit zweierlei Maß messen. Warum durfte der eine etwas vergessen was ihn quälte und der andere nicht.
Naja... sie konnte sich denken, dass es nicht alle waren. Aber so waren Menschen nun einmal. Sie würde sie nie wirklich verstehen und auch wenn es sie wurmte war es wahrscheinlich wirklich gut so. Nicht das sie sich noch weiter von ihrer Art entfernte.
Als sich sein Ton veränderte sah Anders auf.
"Was ist mit Lavinia?", fragte sie schließlich nach.
Titel: Antw:In der Nacht vom Schwarzen Mond 6 - das Lager
Beitrag von: Vanion am 02. Okt 19, 23:05
Anders' knappe Antwort verriet ihm, dass sie irgendetwas störte, und er zog eine Augenbraue hoch. Dann fiel im auf, dass sie das im Dunkeln überhaupt nicht sehen konnte, also zuckte er im Geiste mit den Schultern (was sie auch nicht sehen konnte, wie er dann merkte) und sagte:
"Nun, sie hat mich gesegnet. Oder verflucht, wenn es nichts wird."
Titel: Antw:In der Nacht vom Schwarzen Mond 6 - das Lager
Beitrag von: Anders am 02. Okt 19, 23:13
"Wirst du schon wieder Vater?"
Aus Anders Gesicht sprach jetzt schon wieder die komplette Verwirrung.
Titel: Antw:In der Nacht vom Schwarzen Mond 6 - das Lager
Beitrag von: Vanion am 02. Okt 19, 23:15
"Neinnein", sagte Vanion rasch - als machte es einen Unterschied, welche Gerüchte sich hier und heute noch verbreiten würden nach dem, was Gorix getan hatte.
"Ich rede nicht von Lavinia Lubentina!"
In seinem Blick lag ein Vorwurf.
"Nein, ich glaube, ich - also ... ich genieße die Nähe zu meiner Ritterschwester Iriann."
Titel: Antw:In der Nacht vom Schwarzen Mond 6 - das Lager
Beitrag von: Anders am 02. Okt 19, 23:19
"Immer diese Zunamen. Ich kann die nicht auseinander halten.", grummelte die Kenderin vor sich hin. Dann legte sie den Kopf schief und fing an zu feixen. "Du glaubst? Oder du weißt. Das ist ein wichtiger Unterschied mein Lieber. Wenn Lavinia dich wirklich gesegnet hat, solltest du es besser wissen." Sie streckte ihm die Zunge raus.
Titel: Antw:In der Nacht vom Schwarzen Mond 6 - das Lager
Beitrag von: Vanion am 03. Okt 19, 14:48
"Ach, was verstehst du schon von Lavinia."
Der Ritter musste nichtsdestotrotz lächeln.
"Ich gehöre ins Bett."
Titel: Antw:In der Nacht vom Schwarzen Mond 6 - das Lager
Beitrag von: Anders am 03. Okt 19, 14:50
Anders strecke Vanion die Zunge heraus. "Vielleicht mehr als du denkst. Aber du hast recht."
Mit etwas Schwung kam sie auf die Füße und sammelte ihr Holz ein. "Du gehörst ins Bett und Mina wartet auf den Nachschub an Holz. Ich sollte mich auf den Weg machen."
Titel: Antw:In der Nacht vom Schwarzen Mond 6 - das Lager
Beitrag von: Vanion am 03. Okt 19, 14:52
Was sollte das nun wieder heißen?

Vanion half der Kenderin, das Holz wieder aufzusammeln. Dann machte er sich auf in Richtung seines Lagers. Es war wirklich spät geworden.
Titel: Antw:In der Nacht vom Schwarzen Mond 6 - das Lager
Beitrag von: Anders am 03. Okt 19, 14:57
Anders schaute Vanion noch hinterher bis er in seinem Lager verschwunden war. Alte Gewohnheiten legte man schlecht ab. Immerhin konnte er dieses Mal noch laufen.
Dann machte sie sich wieder auf den Weg zu Mina. Kurz darauf betrat sie das Zelt. "Entschuldige Mina, ich habe... Oh Hallo Havald. Hallo Sasha.", überrascht blieb sie kurz im Eingang stehen. Ihre Augen glitten prüfen über die Versammelten um heraus zu finden wie die Stimmung war. Dann schloss sie die Zeltplane hinter sich.
Titel: Antw:In der Nacht vom Schwarzen Mond 6 - das Lager
Beitrag von: gutemine am 03. Okt 19, 16:24
Mina nahm dankbar die Flasche Met und schüttete sich einen gehörigen Schluck davon in ihren Kräutertee. Die Erleichterung, die Sashas Erzählung über Gorix ausgelöst hatte, war bei ihr nur sehr kurz gewesen. Fragen über Fragen kreisten in ihrem Kopf. Die Selbstzweifel versuchten immer noch in alter Gewohnheit sie zu überrennen Du warst zu voreilig. Du hast Kaleb hinrichten lassen. Du hättest um ihn kämpfen müssen. So wie die anderen um Gorix gekämpft haben. Du hast sein Leben auf dem Gewissen. Wie du jetzt siehst, es gibt immer eine Alternativlösung.

Mina nahm einen großen Schluck aus ihrem Becher und kuschelte sich zurück in die Felle, wo sie eben noch mit Anders gelegen hatte. Sie straffte sich nur innerlich.
Nein, ich habe ihn gesehen. Es war die richtige Entscheidung. Und wenn jemand sie anzweifelt, dann ist das so. Man kann Äpfel nicht mit Birnen vergleichen. 
"Denn schließlich wollte er sich selbst nicht umbringen, um dem ein Ende zu bereiten, sondern uns." murmelte sie vor sich hin. Sie seufzte.

Als sie sich von ihren eigenen Sorgen löste, schwappte eine Welle Erschöpfung und unterdrückter Schmerzen zu Mina hinüber. Sie richtete sich auf und blickte Sasha an. Die Wolfselfe hatte eine harte Nacht hinter sich.
"Wenn du dich einen Moment ausgeruht hast, möchte ich noch einmal nach deinen Wunden sehen. Der Dämon gestern hat ganz schön zugelangt."
Titel: Antw:In der Nacht vom Schwarzen Mond 6 - das Lager
Beitrag von: Akela am 03. Okt 19, 16:47
“Der große Unterschied ist immer die Motivation warum man etwas tut. Ist es, um andere zu retten oder hatte man andere Gründe?”

Sasha schaute Mina nicht an, sondern antwortete wie nebenbei auf ihr Gemurmel.

“Keine Ahnung ob wir seine Gründe jemals erfahren werden, aber er war schon zu sehr verwoben. Ähnlich wie die Sturmrufer.”

*Etwas überrascht registrierte die Wolfselfe, dass der Gedanke an den Tod der Sturmrufer in demselben Maße an Schmerz verloren hatte hatte in dem ihre Seelen sie an diesem Ort begleitet hatten. Sie hatte keine Verzweiflung oder Ruhelosigkeit gespürt….sie waren freiwillig da und sie hatten versucht zu helfen.
Und sie hatten geholfen.

Sie lächelte und nahm einen tiefen Zug aus der Metflasche, dann reichte sie sie an Havald weiter.
Minas Bitte ließ sie nur schicksalsergeben nicken. Sie hatte ja Recht, es fühlte sich etwas an, als wäre sie erst vor wenigen Augenblicken auf die ziemlich dumme Idee gekommen, den Dämon abzulenken.

Anders Auftauchen ließ das Lächeln wiederkommen.*
Titel: Antw:In der Nacht vom Schwarzen Mond 6 - das Lager
Beitrag von: gutemine am 03. Okt 19, 17:21
Mina nickte unmerklich und sah Sasha dankbar an. Ja zu sehr verwoben. Das war es. Sie hatte keinen Funken Unsicherheit bezüglich der Richtigkeit des eigenen Handelns bei Kaleb gespürt. Eigentlich hatte das am meisten weh getan. Sie war sich sicher, dass er auch sie selbst versucht hätte zu töten, wenn es nötig gewesen wäre.

„Anders, wenn du das Zelt betrittst, wird es direkt wärmer, ob mit oder ohne Feuerholz.“ Mina grinste und rückte etwas zur Seite um etwas Platz zu machen. Sie liebte es, wenn es so langsam eng wurde und die Leute sich Kreuz und quer im Zelt stapelten. Mit der Zeit waren es immer mehr Felle und Decken geworden, die sie mitschleppte. Aber das war es wert. Je unruhiger die Zeiten wurden, umso wichtiger war es, einen Ort zu schaffen, an dem nicht nur der Körper, sondern auch die Seele sich ausruhen konnten. Diese Aufgabe erfüllte sie sehr gern. Sie hatte ihren Platz gefunden.

„Komm setz dich, ich hab deinen Platz warm gehalten.“
Titel: Antw:In der Nacht vom Schwarzen Mond 6 - das Lager
Beitrag von: Anders am 03. Okt 19, 17:25
"Wenn ich wüsste wie ich das anstelle." Anders schmunzelte und stapelte die Zweige und Äste neben dem kleinen Ofen. Sie öffnete die Klappe und legte ein paar direkt nach ehe sie aus den Stiefeln schlüpfte und zu Mina hinüber kletterte.
"Wie kann es eigentlich sein, dass sobald ich mich umdrehe ihr euch immer mit Dämonen anlegt?", fragte sie mit einem vielsagenden Seitenblick auf Sasha. Dann ließ sie sich wieder in die Felle plumpsen.
Titel: Antw:In der Nacht vom Schwarzen Mond 6 - das Lager
Beitrag von: Akela am 03. Okt 19, 18:27
“Naja vielleicht haben die Dämonen ja Angst vor dir und kommen erst aus ihren Löchern wenn du nicht hinguckst.”

*Sasha grinste den Kender an und rückte ebenfalls ein Stück, um ihr Platz zu machen.
Die ziemlich einzigartige Atmosphäre im Zelt zeigte ihre Wirkung, die Wolfselfe entspannte immer mehr und schüttelte die Erfahrungen des Abends sichtlich ab.*
Titel: Antw:In der Nacht vom Schwarzen Mond 6 - das Lager
Beitrag von: Anders am 03. Okt 19, 19:24
"Ich? Ein Dämonenschreck?", kichernd drehte sich Anders zu Sasha um. "Das wäre mir neu. Über so mächtige Magie verfüge ich nicht." Das Kichern wurde stärker und flaute dann langsam ab. Nachdenklich sah sie zum kleinen Ofen. "Ich bin froh euch gefunden zu haben. Ich war mir nicht sicher ob ich euch überhaupt finden würde."
Titel: Antw:In der Nacht vom Schwarzen Mond 6 - das Lager
Beitrag von: gutemine am 03. Okt 19, 22:20
Mina spürte wie Sasha sich entspannte. Schnell war es muckelig warm geworden im Zelt, warm genug, um sich die Wunde an Sashas Rücken anzusehen. Sie robbte aus den Fellen und verschwand kurz im hinteren Teil des Zelts, um eine Schüssel mit Wasser, frische Tücher und Verbände zu holen. Sie balancierte alles über Anders und Havald hinweg zu Sasha und versuchte sich neben ihr etwas Platz zu schaffen.

„Lass dich nicht stören...“ grinste Mina, „aber es wäre gut, wenn du die Tunika hochraffen könntest und dich einfach auf den Bauch rollst.“
Titel: Antw:In der Nacht vom Schwarzen Mond 6 - das Lager
Beitrag von: Vanni am 04. Okt 19, 12:14
Es dauerte eine Weile bis Skadi ihre Runde über den Lagerplatz beendet hatte. Die Überreste der Kreaturen und Kultanhänger waren am Rande des Lagers aufgehäuft worden und bereit verbrannt zu werden, wenn Naduria gnädig gesinnt war, würde der Wind den Gestank ein wenig vom Lager wegwehen.. Dennoch würde er ihnen anhaften, wenn sie weiterzogen. Das tat er immer.
Sie seufzte.
Während sie langsam zu Minas und Balerian Zelt zurückschlenderte, stieg ein warmes Gefühl in ihr hoch. Nur zaghaft und leise aber unbestreitbar vorhanden. Diese Ansammlung an Verrückten, die Sasha immer und überall um sich zu sammeln schien, war gar nicht so übel.
Auch wenn sie dazu tendierten einem wirklich nah auf die Pelle zu rücken.

Sie trat in den Zelteingang und blickte auf den Haufen hinunter, in den Mina sich gerade wieder hineinquetschte und schmunzelte..
"Meint ihr, ich passe hier irgendwo rein, ohne mich auf jemanden draufsetzen zu müssen?"

Titel: Antw:In der Nacht vom Schwarzen Mond 6 - das Lager
Beitrag von: Akela am 04. Okt 19, 13:41
“Warum solltest du uns irgendwann mal nicht finden? Hast du bisher doch auch immer.”
Sasha zwinkerte dem Kender zu.
“Gut im Dinge…oder Leute… finden eben.”
Sie schien keinerlei Zweifel daran zu haben, dass Anders sie immer und überall aufspüren können würde.

Als Mina mit den Feldscherutensilien aus dem hinteren Teil des Zeltes kam, verzog die Wolfselfe das Gesicht, nickte aber schicksalsergeben.
“Nicht stören….du bist gut…”
Nachdem Havald die Beine angezogen hatte, damit sie sich hinlegen konnte, zog sich Sasha die Tunika kurzerhand über den Kopf und ließ sich wieder nieder, die Arme verschränkt und den Kopf darauf gelegt.
Der Bärenpriester neben ihr warf einen kritischen Blick auf die bereits wieder rot gefärbten Verbände, in die sie gewickelt war, dann nestelte er ein kleines Fläschchen mit einer goldgelben Flüssigkeit vom Gürtel und reichte es ihr.
Sasha nahm es dankbar an und genehmigte sich einen ordentlichen Schluck, dann reichte sie es nach einem Wink von Havald an Mina weiter.
“Hier, für ruhige Hände. Und hallo Skadi.”

Die Todespriesterin hatte ein allgemeines Herumrutschen ausgelöst, als sie das Zelt betreten hatte, damit sie noch irgendwo auf den Fellen Platz finden konnte.
Titel: Antw:In der Nacht vom Schwarzen Mond 6 - das Lager
Beitrag von: Matthias am 04. Okt 19, 14:54
Bereits am frühen Morgen hatten die Condrianer ihre Zelte abgebaut und das Tal verlassen. Kaja war zurückgeblieben und saß, mit einer Flasche Wein in der Hand, an einen Baum gelehnt und beobachtete das Treiben.
Schweigsam verbrachte er so die ersten Stunden des Tages, bis er sich erhob und durchs Lager ging.

"Hat einer von euch Destus gesehen?"
Titel: Antw:In der Nacht vom Schwarzen Mond 6 - das Lager
Beitrag von: Anders am 04. Okt 19, 15:14
“Warum solltest du uns irgendwann mal nicht finden? Hast du bisher doch auch immer.”
Sasha zwinkerte dem Kender zu.
“Gut im Dinge…oder Leute… finden eben.”
Sie schien keinerlei Zweifel daran zu haben, dass Anders sie immer und überall aufspüren können würde.

Als Mina mit den Feldscherutensilien aus dem hinteren Teil des Zeltes kam, verzog die Wolfselfe das Gesicht, nickte aber schicksalsergeben.
“Nicht stören….du bist gut…”
Nachdem Havald die Beine angezogen hatte, damit sie sich hinlegen konnte, zog sich Sasha die Tunika kurzerhand über den Kopf und ließ sich wieder nieder, die Arme verschränkt und den Kopf darauf gelegt.
Der Bärenpriester neben ihr warf einen kritischen Blick auf die bereits wieder rot gefärbten Verbände, in die sie gewickelt war, dann nestelte er ein kleines Fläschchen mit einer goldgelben Flüssigkeit vom Gürtel und reichte es ihr.
Sasha nahm es dankbar an und genehmigte sich einen ordentlichen Schluck, dann reichte sie es nach einem Wink von Havald an Mina weiter.
“Hier, für ruhige Hände. Und hallo Skadi.”

Die Todespriesterin hatte ein allgemeines Herumrutschen ausgelöst, als sie das Zelt betreten hatte, damit sie noch irgendwo auf den Fellen Platz finden konnte.

"Ich gebe mir jedenfalls Mühe."
Anders rutschte in eine hintere Ecke des Zeltes um zum einen Mina Platz zum arbeiten zu geben und auch Skadi Platz zu machen. Ein Blick auf Sashas Rücken ließ ihren Magen wieder flau werden. Jedes Mal wenn ihre Freunde verletzt wurden, tat es ihr auch auf eine merkwürdige Art und Weise weh. War es wirklich zu viel verlangt, dass sie sich wünscht das es einfach allen gut ging?
Vielleicht.
"Wenn du Hilfe brauchst sag einfach Bescheid Mina." Sie wollte ihrer Freundin nicht in ihr Handwerk pfuschen. Der anderen Priesterin lächelte sie zu. Sie hatten noch nicht wirklich viel miteinander besprochen und sie kannte sie eher vom Sehen.
"Hallo. Ich bin Anders." Sie winkte ihr quer durch das Zelt zu.
Titel: Antw:In der Nacht vom Schwarzen Mond 6 - das Lager
Beitrag von: gutemine am 04. Okt 19, 18:57
Mina grunzte etwas Unverständliches in Skadis Richtung und betrachtete sorgenvoll Sashas Verbände. Die Wunden hatten viel stärker nachgeblutet, als sie es hätten tun dürfen. Vorsichtig schnitt Mina den Stoff an der Seite auf und hob ihn an. Es gab Zeiten, da hätte sie jetzt schon die Fäden ziehen können. Doch jetzt blickte sie auf rot geränderte Wunden. Das Gewebe war geschwollen und Wundflüssigkeit glitzerte. Wenigstens war diese nicht eitrig. Mina schnupperte daran, tauchte ein frisches Tuch in das Wasser und begann vorsichtig, Sashas Rücken zur reinigen.

"Ehm, Anders, magst du kurz mal rüber kommen und mir behilflich sein?"
Titel: Antw:In der Nacht vom Schwarzen Mond 6 - das Lager
Beitrag von: Anders am 04. Okt 19, 21:06
Sofort federte die Kenderin auf die Hacken und machte sich auf den Weg zu Mina. "Was soll ich tuen?"
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Beitrag von: gutemine am 04. Okt 19, 21:52
„Ehm, halt mal kurz“ Mina reichte Anders ein Tuch. Eigentlich brauchte sie keine Hilfe, sondern eher eine zweite Meinung.

„Schau mal hier, was würdest du sagen, das geht doch so oder?“
Mina beugte sich näher zu Andere und raunte ihr leise zu: „Sieh mal. Die Wunde sieht fast noch genauso aus wie gestern. Hast du noch eine Idee, wie wir die Heilung beschleunigen können? So kann sie unmöglich reiten.“

„Sasha, hast du deine Selbstheilungskräfte endgültig auf Eis gelegt?“ Mina war klar, dass es ein überflüssiger Versuch war, ihre Sorgen hinter einem dummen Spruch zu verbergen, Sasha würde sie ohnehin spüren.
Titel: Antw:In der Nacht vom Schwarzen Mond 6 - das Lager
Beitrag von: Anders am 04. Okt 19, 23:16
Ein scharfes Lufteinziehen war von Anders zu vernehmen, als sie einen genaueren Blick auf die Wunden warf. Nach einem kurzem Moment griff sie in einen ihrer Beutel und holte ein buntes Band heraus mit dem sie sich die Haare zurück band. Dann beugte sie sich über Sashas Rücken um die Wunden genauer zu begutachten. Was sie sah gefiel ihr gar nicht. Wieso war sie mit solchen Verletzungen noch herum gelaufen?
Vermutlich konnte Sasha die vorwurfsvollen Blicke spüren die die Kenderin auf die abschoss.
"Lass mich schauen was ich dabei habe.", murmelte sie schließlich und machte sich auf den Weg zu ihrem Rucksack. Kurz darauf konnte man sie wühlen hören.
//Irgendwie müssen wir verhindern, dass es sich nachträglich entzündet.//

"Ich habe Frauenmantel, Spitzwegerich, Ringelblume, Zauberblume und Beinwell hier... Das ist schon mal nicht schlecht. Ich kann versuchen daraus eine Salbe zu ziehen, vielleicht noch mit ein paar anderen Zutaten. Dann könnten wir die Wunden damit versorgen. Allerdings wird es einen großen Teil der Nacht brauchen... und ich werde deinen Ofen nutzen für ein Wasserbad."
Sie begann in ihrem Rucksack zu kramen und zog eine kleine Teekanne hervor.
"Ich hab hier auch noch Kamille. Damit können wir die Wunden waschen."
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Beitrag von: gutemine am 04. Okt 19, 23:24
„Wunderbar“ seufzte Mina erleichtert. „Auf Dich und Deine Hausapotheke ist wirklich immer Verlass. Ich bin bis auf einen Rest Salbei fast komplett geplündert.“
Ächzend erhob sie sich und verschwand im hinteren Bereich des Zelts um Schalen, Mörser und Kessel bereitzustellen.
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Beitrag von: Anders am 04. Okt 19, 23:35
"Ich denke deine Vorräte haben gute Verwendung gefunden." Anders schenkte Mina ein Lächeln während sie die Wolle, eine Tunika, ihren Krug, Seil und diverse andere Beutel wieder in ihrem Rucksack verstaute.
Dann begann sie alles für ein Wasserbad vorzubereiten in die sie das Bienenwachs schmelzen würde.
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Beitrag von: gutemine am 04. Okt 19, 23:48
Man hörte nur geschäftiges Summen und klappern bis Mina mit einer Schale frisch geschnittener Kohlrabi und einem Teller mit Speck umwickelter Brotscheiben wieder erschien.

„Bevor wir den Ofen so lang für die Herstellung der Salbe brauchen, sollten wir erstmal was essen“
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Beitrag von: Akela am 05. Okt 19, 00:48
“Du weißt schon, dass ich dich hören kann, oder?”
Sasha schaute Mina mit einem amüsierten Grinsen von unten her an, als die Heilerin sich über sie beugte und mit Anders tuschelte.
“Auf Eis…. der Witz ist fast schon gut.”

Die Wolfselfe war die in dumme Sprüche oder schlecht verhüllte Vorwürfe gepackte Sorge ihrer Freunde gewohnt, Als Krieger blieb das nicht aus und wenn sie sich keine Sorgen mehr um sie machen würden, dann würde auch irgendwas ganz und gar nicht mehr stimmen.
Doch so langsam musste sie sich eingestehen, dass auch sie sich Sorgen machte.
Seit Ihr Körper nach der Folter in Atos’ Globule seine Regenerationsfähigkeiten nahezu einstellte, hatte sie das Gefühl, dass es mit der Zeit immer ein bisschen besser geworden war.
Heute war genau das Gegenteil der Fall. Wenn das so weiter ging, dann würde sie nicht nur sich selbst sondern auch alle anderen in Gefahr bringen, wenn sie in den Kampf ging.
Sie versuchte den Gedanken von sich zu schieben und beobachtete Mina, wie sie hinter dem Vorhang verschwand und anfing herumzuklappern.
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Beitrag von: Vanni am 05. Okt 19, 00:59
Skadi nickte der Kenderin lächelnd zu, als diese sich vorstellte und ließ sich zwischen den anderen nieder.
Sie beobachtete wie Mina Sashas Rücken einer genaueren Betrachtung unterzog und dann Anders hinzurief.
Mina schien bemüht sich ihre Besorgnis nicht anmerken zu lassen, allerdings gehörte sie zu jenen Wesen, denen man derartige Gefühle oft an der Nasenspitze ansehen konnte.
Weiterhin die Wolfselfe und die beiden herumwuselnden Frauen trifft diese Zuordnung bei Kendern eigentlich zu? Ich muss Anders bei Gelegenheit danach fragen.. betrachtend, ließ Skadi ihre Gedanken schweifen.
Selbstheilungskräfte.. ich dachte, es sei ein Teil ihrer Natur, dass die bei ihr so stark sind. Also wieso scheinen sie fast nicht mehr aktiv zu sein? Ob ihr Opfer für Jakopp etwas damit zu tun hat?.. Was sagte sie damals.. Der Preis war höher als ich dachte..
Hmm.. aber es ergäbe keinen Sinn, die Bedingungen waren klar und bindend.
Und passt das zeitlich überhaupt? Ich weiß gar nicht, wie lange sie diese Probleme schon hat..


Skadis Aufmerksamkeit richtete sich wieder auf das Geschehen um sie herum als Mina plötzlich mit einer Schale Kohlrabi zurück in die Runde kam und sie lehnte sich, den Blick auf das Gemüse gerichtet, ein Stück nach vorne.
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Beitrag von: Anders am 05. Okt 19, 12:43
"Ich nehm mir vorher was von deinem Teewasser.", kündigte Anders an.
Kurz darauf konnte man den starken Geruch von Kamille vernehmen, während sie die Blüten mit dem heißen Wasser aufgoss.
"Auf deine Vorräte ist aber auch immer verlass.", fügte sie mit einem Blick auf Minas Teller hinzu. Sie selbst hatte noch einen Kanten Brot und etwas Käse, sowie drei schrumpelige Äpfel.
Mit den Kamillenblüten in einer Schale und einem sauberen Tuch kletterte sie zu Sasha hinüber. "Jetzt wird's warm.", kündigte sie an, ehe sie vorsichtig begann die Wunden zu säubern.
Titel: Antw:In der Nacht vom Schwarzen Mond 6 - das Lager
Beitrag von: gutemine am 09. Okt 19, 13:19
Innerhalb kürzester Zeit duftete es köstlich nach gebratenem Speck. Nachdem Mina Havald direkt zwei Brote in die Hand gedrückt hatte, stellte sie den Rest für alle in die Mitte und quetschte sich mit einem Teller neben Sasha: „Hier, beiß ab“

Während Anders arbeitete, sah sich Mina die Wunden noch einmal genau an. Dann seufzte sie: „Also ich denke mal, dass Dir bewusst ist, dass deine Wunden immer schlechter heilen. Ich weiß nicht. Vielleicht liegt es jetzt auch an der Art der Verletzung, aber so langsam mach ich mir wirklich Sorgen. Und sag jetzt nicht, ach so schlimm ist das gar nicht! 
Dass du nicht magisch geheilt werden kannst, kommt ja noch dazu. Ich kann aber ja nicht wegen jedem Zipperlein einen Heiltrank in dich reinkippen. Ich möchte nicht, dass da auch eine Gewöhnung Eintritt. Dazu hmm... lebst du zu gefährlich. Ich uhmmm...“

Mina dachte nach und vergaß darüber den Satz zu Ende zubringen. In Mythodea war Sasha gar nicht großartig verletzt worden. Das letzte Mal, dass Mina die Wolfselfe versorgen musste war eher Anfang des Jahres in diesem Schloss voller spinnen gewesen. Das ging noch den Umständen entsprechend.

„Ist irgendetwas von Bedeutung passiert, wodurch das so schlimm geworden ist?“

Titel: Antw:In der Nacht vom Schwarzen Mond 6 - das Lager
Beitrag von: Akela am 18. Okt 19, 10:50
*Sasha hielt einfach nur still und biss die Zähne zusammen als Anders vorsichtig die Wunden säuberte.
Wer sie gut kannte, wusste dass das ein sicheres Zeichen dafür war wie es ihr ging...wenn sie nicht fluchte oder übertrieben herumjammerte.

Auf Minas Frage verzog sie nachdenklich das Gesicht.*

"Ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung...eigentlich hatte ich in den letzten Monaten den Eindruck, dass es besser wurde. Vielleicht Jakopp...aber ich glaube eigentlich nicht, dass es daran liegt."
Titel: Antw:In der Nacht vom Schwarzen Mond 6 - das Lager
Beitrag von: Anders am 19. Okt 19, 12:51
Der restliche Abend verlief sehr ruhig. Wunden wurden versorgt, Sorgen geteilt soweit man es wollte und schließlich fanden alle irgendwann Ruhe.
Am nächsten Tag prasselte Regen auf die Zelte, ohne die Stille des Lagers zu durchbrechen. Ein neuer Tag, aber keine neuen Gefahren.